(19)
(11) EP 2 255 691 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.12.2010  Patentblatt  2010/48

(21) Anmeldenummer: 10004100.3

(22) Anmeldetag:  17.04.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A45C 11/20(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA ME RS

(30) Priorität: 27.05.2009 DE 202009007863 U

(71) Anmelder: Rotho Kunststoff AG
5303 Würenlingen (CH)

(72) Erfinder:
  • Brunner, Markus
    5613 Hilfikon (CH)

(74) Vertreter: Lemcke, Brommer & Partner 
Patentanwälte Bismarckstrasse 16
76133 Karlsruhe
76133 Karlsruhe (DE)

   


(54) Behälter aus Kunststoff zum Transport von Lebensmitteln, insbesonder von Bananen


(57) Die Erfindung betrifft einen Behälter aus Kunststoff zum Transport von Lebensmitteln, insbesondere von Bananen, mit einer Außenhülle in länglicher Grundform, die insbesondere der Form einer Banane angepasst ist, sowie mit mindestens einem Scharnier zum Aufklappen des Behälters, um dessen Inhalt freizugeben, wobei der Behälter im wesentlichen aus drei formstabilen Teilen (1,2,3) zusammengesetzt ist, die mittels zweier Scharniere (4,5) untereinander befestigt sind und in geschlossenem Zustand die Außenhülle des Behälters bilden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter aus Kunststoff zum Transport von Lebensmitteln, insbesondere von Bananen, mit einer länglichen Außenhülle, die insbesondere der Form einer Banane angepasst ist, sowie mit mindestens einem Scharnier zum Aufklappen des Behälters, um dessen Inhalt freizugeben.

[0002] Beim Transport von empfindlichen Lebensmitteln, insbesondere von Bananen, die als Proviant in der Schule, im Kindergarten, auf Reisen und dergleichen dienen, besteht in aller Regel das Problem, dass diese Lebensmittel während des Transports beschädigt werden oder Druckstellen erhalten können. Insbesondere bei Bananen führen solche Druckstellen sehr schnell zu unansehnlichen und unappetitlichen Stellen in der eigentlichen Frucht, und dies trotzdem gerade eine Banane innerhalb ihrer eigenen Schale in gewissem Maße geschützt ist.

[0003] Insbesondere eine Banane passt aufgrund ihrer speziellen Form jedoch oft nicht in normale Kunststoffbehälter, die als Vesperboxen im Einsatz sind und aufgrund ihrer formstabilen Ausgestaltung den gewünschten Schutz bieten könnten. Denn entweder sind solche Vesperboxen zu klein, um eine ganze Banane aufnehmen zu können, oder aber die Banane hat in einer ausreichend großen, normal geformten Vesperbox keinen Halt und schlägt während des Transports von innen gegen die Behälterwände, woraus wiederum unerwünschte Druckstellen resultieren. Die Banane zu zerkleinern, um sie in eine kleinere Vesperbox einlegen zu können, ist in aller Regel ebenfalls kein gangbarer Weg zur Lösung des gegebenen Problems, da die angeschnittene Frucht sehr schnell mit Luftsauerstoff reagiert und hierdurch unappetitlich wird.

[0004] Im Stand der Technik gibt es daher bereits speziell zum Transport von Bananen angefertigte Kunststoffbehälter, die in ihrer länglichen Außenhülle die Form einer Banane nachbilden und daher zur Aufnahme einer solchen geeignet sind. Diese bekannten Behälter bestehen aus zwei Behälterhälften mit einer Trennebene, die der Symmetrieebene einer Banane entspricht. Etwa in der Mitte des Rückens der Bananenform ist ein Scharnier angebracht, das die beiden Behälterhälften untereinander verbindet. Auf der Bauchseite der Bananenform ist an den beiden Behälterhälften ein Schnappverschluss angebracht, so dass der Behälter durch Lösen des Schnappverschlusses und Aufschwenken der Behälterhälften um das rückseitig angeordnete Scharnier geöffnet werden kann, um den Inhalt freizugeben. Aufgrund der einer Banane angepassten Grundform bzw. Außenhülle des Behälters kann diese im Behälter druckstellenfrei transportiert werden.

[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Kunststoffbehälter der eingangs genannten Art hinsichtlich seiner Handhabung zu verbessern.

[0006] Gelöst ist diese Aufgabe gemäß der vorliegenden Erfindung durch einen Behälter mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Behälters sind in den Ansprüchen 2 bis 6 niedergelegt.

[0007] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist der Kunststoffbehälter zum Transport von insbesondere Bananen nicht mehr wie bisher aus zwei formstabilen Behälterhälften zusammengesetzt, sondern aus drei formstabilen Teilen, die mittels zweier Scharniere untereinander befestigt sind und im geschlossenen Zustand die Außenhülle des Behälters bilden. Einerseits ermöglicht diese erfindungsgemäße Ausgestaltung des Behälters, dass dieser nicht mehr vollständig geöffnet werden muss, um an den Inhalt heranzukommen - es reicht vielmehr das Aufklappen eines der drei formstabilen Teile, um den Behälter zu öffnen. Andererseits erlaubt die Ausbildung des erfindungsgemäßen Behälters mit zwei Scharnieren ein weiteres Öffnen des Behälters als bisher, so dass ein besserer Zugang zu dessen Inhalt möglich ist.

[0008] Insbesondere wenn die drei formstabilen Teile des erfindungsgemäßen Behälters so ausgestaltet sind, dass eines der drei formstabilen Teile ein becherförmiges Basisteil ist, an dem die beiden anderen formstabilen Teile über jeweils ein Scharnier angelenkt sind, ist ein weites Öffnen des Behälters möglich, um den Zugang zu einem Abschnitt des Inhalts freizugeben, während derjenige Abschnitt des Inhalts, der im becherförmigen Basisteil liegt, weiterhin geschützt bleibt. Die beiden anderen formstabilen Teile des erfindungsgemäßen Behälters bilden hierbei aneinanderliegend ebenfalls eine becherförmige Form zur Vervollständigung der Außenhülle des Behälters und sind um ihre jeweiligen Scharniere schwenkend auseinanderklappbar, um den Inhalt des Behälters freizugeben. Soweit der Behälter in einer Bananenform ausgeführt ist, um eine Banane zu transportieren, ergibt sich so eine Öffnungsweise des Behälters, die dem Schälen einer Banane entspricht. Der Behälter kann daher intuitiv geöffnet werden, und insbesondere für Kinder ergibt sich ein zusätzlicher reizvoller Effekt, der dazu anregt, die Banane in der Schule oder im Kindergarten dann auch tatsächlich zu essen.

[0009] Zwischen den beiden formstabilen Teilen, die am becherförmigen Basisteil angelenkt sind, kann hierbei vorzugsweise eine Trennebene verlaufen, die im Wesentlichen der Symmetrieebene der Bananen-Grundform entspricht. Es ist jedoch möglich, die Trennlinie zwischen diesen beiden formstabilen Teilen auch anders zu wählen, wobei allerdings die genannte bevorzugte Ausgestaltung die Produktion des erfindungsgemäßen Behälters vereinfacht.

[0010] Die beiden formstabilen Teile, die am becherförmigen Basisteil angelenkt sind, sind vorzugsweise mittels eines Schnappverschlusses aneinander befestigbar, wobei dann, wenn der Behälter die Form einer Banane aufweist, der Schnappverschluss in deren Stielansatz integriert sein kann, wo er zum einen am wenigsten stört und zum anderen intuitiv gesucht wird; denn da eine echte Banane ebenfalls vom Stielansatz her geöffnet bzw. geschält wird, greift man einen bananenförmigen Behälter intuitiv ebenfalls an seinem Stielansatz an, um ihn zu öffnen. Hierdurch wird ferner die Ähnlichkeit eines bananenförmigen, erfindungsgemäß ausgestalteten Behälters mit einer echten Banane nochmals erhöht, was den bereits erwähnten Anreiz für Kinder verstärkt, die Banane dann auch bestimmungsgemäß zu essen.

[0011] Die Trennlinie zwischen den beiden formstabilen Teilen, die am becherförmigen Basisteil angelenkt sind, wird bei geschlossenem Behälter von sich überlappenden und ineinandergreifenden Rändern der formstabilen Teile vorzugsweise dicht verschlossen, um einen optimalen Schutz des Inhalts zu gewährleisten und die Stabilität des geschlossenen Behälters zu optimieren.

[0012] Ein Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäß ausgestalteten Kunststoffbehälter, der zum Transport einer Banane vorgesehen ist, wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Figur 1
eine perspektivische Darstellung eines geschlossenen Behälters;
Figur 2
eine perspektivische Darstellung eines vollständig geöffneten Behälters;
Figur 3
eine Seitenansicht des vollständig geöffneten Behälters aus Figur 2;
Figur 4
eine perspektivische Darstellung eines teilweise geöffneten Behälters.


[0013] Der in den Figuren 1 bis 4 dargestellte Behälter zum Transport einer Banane weist selbst eine bananenförmig Außenhülle auf, die aus drei formstabilen Teilen 1, 2 und 3 besteht, wobei das erste formstabile Teil 1 becherförmig ausgestaltet ist und die anderen beiden formstabilen Teile 2 und 3 über jeweils ein Scharnier 4, 5 am becherförmigen Teil 1 befestigt sind, was in Figur 2 am besten erkennbar ist.

[0014] Die Scharniere 4 und 5 sind, wie Figur 3 am besten verdeutlicht, Filmscharniere, die im Spritzgussverfahren unkompliziert herzustellen und widerstandsfähig sind.

[0015] Wie die Figuren 2 und 3 zeigen, kann das vorliegende Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgestalteten Behälters entsprechend dem Schälen einer Banane geöffnet werden, wobei die Trennebene zwischen den beiden formstabilen Teilen 2 und 3 des Behälters in der Symmetrieebene der Bananenform verläuft. Wie in Figur 4 dargestellt ist, ist es jedoch auch möglich, lediglich ein formstabiles Teil 2 des Behälters um sein Scharnier 4 zu verschwenken und den Behälter damit lediglich teilweise zu öffnen. Dies ist beispielsweise vorteilhaft, wenn der Behälter auf einem Tisch liegt und so geöffnet werden soll.

[0016] Wie wiederum in Figur 1 am besten verdeutlicht ist, sind die beiden öffenbaren formstabilen Teile 2 und 3 des hier dargestellten Behälters mit einem Schnappverschluss 6 in ihrem geschlossenen Zustand aneinander festlegbar, wobei dieser Schnappverschluss 6 im Stielansatz der Bananenform integriert ist. Dort wird er intuitiv auch gesucht, insbesondere von Kindern, die den Behälter entsprechend dem Schälen einer Banane öffnen wollen. Der Schnappverschluss 6 besteht einerseits aus einer Schnapplasche 7 am formstabilen Teil 3 und andererseits in einer Einstecköffnung 8 am formstabilen Teil 2, so dass die Schnapplasche 7 in die Einstecköffnung 8 eingesteckt wird und dort verrastet, wenn der Behälter wie in Figur 1 dargestellt geschlossen wird.

[0017] Um die Stabilität des geschlossenen Behälters zu optimieren und den Schutz des Behälterinhalts zu vervollkommnen, ist der trennlinienseitige Rand des formstabilen Teils 3 mit einem Überstand 9 versehen, während der trennlinienseitige Rand des formstabilen Teils 2 einen eingezogenen Absatz 10 aufweist, der beim Schließen des Behälters hinter den Überstand 9 des formstabilen Teils 3 greift und für ein überlappendes Ineinandergreifen der beiden formstabilen Teile 2 und 3 entlang von deren Trennlinie sorgt. Im formstabilen Teil 3 angeformte Vorsprünge 11 hintergreifen den zurückgesetzten Absatz 10 des form- stabilen Teils 2 beim Schließen des Behälters, wodurch die Stabilität des geschlossenen Behälters weiter optimiert wird.

[0018] Je ein über den jeweiligen Rand des formstabilen Teils 2 bzw. 3 überstehender, außen angeformter Überstand 12, 13, die gegeneinander versetzt zu liegen kommen, unterstützt das Öffnen des Behälters, soweit dies nötig ist. Ein eingezogener oberer Rand 14 des becherförmigen Teils 1 korrespondiert schließlich mit entsprechenden Überständen 15 und 16 der anderen formstabilen Teile 2 und 3, um auch entlang der Trennlinie zwischen dem becherförmigen Teil 1 und den jeweiligen anderen formstabilen Teilen 2 und 3 eine optimale Stabilität und einen optimalen Schutz des Behälterinhalts zu gewährleisten.

[0019] Abschließend sei bemerkt, dass der erfindungsgemäße Behälter sich nicht auf den Transport einer Banane und dementsprechend auf die Grundform einer Banane beschränkt, sondern auch eine andere längliche Grundform zur Aufnahme von anderen Lebensmitteln aufweisen kann, beispielsweise die Form einer Gurke, einer Birne etc.


Ansprüche

1. Behälter aus Kunststoff zum Transport von Lebensmitteln, insbesondere von Bananen, mit einer Außenhülle in länglicher Grundform, die insbesondere der Form einer Banane angepasst ist, sowie mit mindestens einem Scharnier zum Aufklappen des Behälters, um dessen Inhalt freizugeben,
dadurch gekennzeichnet,
ass der Behälter im wesentlichen aus drei formstabilen Teilen (1, 2, 3) zusammengesetzt ist, die mittels zweier Scharniere (4, 5) untereinander befestigt sind und in geschlossenem Zustand die Außenhülle des Behälters bilden.
 
2. Behälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eines der drei formstabilen Teile ein becherförmiges Basisteil (1) ist, an dem die beiden anderen formstabilen Teile (2, 3) über jeweils ein Scharnier (4, 5) angelenkt sind, wobei die beiden anderen formstabilen Teile (2, 3) aneinanderliegend eine ebenfalls becherförmige Form zur Vervollständigung der Außenhülle des Behälters aufweisen und um ihre jeweiligen Scharniere (4, 5) schwenkend auseinanderklappbar sind, um den Inhalt des Behälters freizugeben.
 
3. Behälter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den beiden anderen formstabilen Teilen (2, 3) eine Trennebene verläuft, die im wesentlichen der Symmetrieebene der Bananen-Grundform entspricht.
 
4. Behälter nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden anderen formstabilen Teile (2, 3) mittels eines Schnappverschlusses (6) aneinander befestigbar sind.
 
5. Behälter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass er die Form einer Banane aufweist, und dass der Schnappverschluss (6) in deren Stielansatz integriert ist.
 
6. Behälter nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden anderen formstabilen Teile (2, 3) zwischen sich eine Trennlinie einschließen, wobei die entlang der Trennlinie verlaufenden Ränder (9, 10) der formstabilen Teile (2, 3) im geschlossenen Zustand des Behälters sich überlappend und ineinandergreifend ausgebildet sind.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht