[0001] Die Erfindung betrifft eine Rückhaltevorrichtung, insbesondere für den Kühler in
einem Kühlkreislauf einer Brennkraftmaschine.
[0002] Aus der
DE102005010236 ist ein Kühlkreislauf für eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs bekannt, mit
einem Verbrennungsmotor; einer stromauf des Verbrennungsmotors angeordneten Pumpvorrichtung
zum Pumpen eines Kühlmittels durch den Verbrennungsmotor; einem Kühler, dessen Einlassseite
über eine erste Kühlmittelleitung mit der Auslassseite des Verbrennungsmotors verbunden
ist und dessen Auslassseite über eine zweite Kühlmittelleitung mit der Einlassseite
der Pumpvorrichtung verbunden ist, zum Kühlen des Kühlmittels; einer Kühler-Bypassleitung,
welche die Auslassseite des Verbrennungsmotors unter Umgehung des Kühlers direkt mit
der Einlassseite der Pumpvorrichtung verbindet; und einem Schaltventil, das in der
zweiten Kühlmittelleitung zwischen dem Kühler und der Pumpvorrichtung angeordnet ist,
zum wahlweisen Öffnen und Schließen der zweiten Kühlmittelleitung und der Kühler-Bypassleitung
sowie einem Filter. Zum sicheren Entlüften der zweiten Kühlmittelleitung während des
Befüllprozesses ist ferner ein Schaltventil-Bypasskanal vorgesehen, der die zweite
Kühlmittelleitung unter Umgehung des Schaltventils direkt mit der Einlassseite der
Pumpvorrichtung verbindet.
[0003] Weiter ist aus der
DE19731852 ein Generatorkühlsystem für einen in einem Kraftwerk zur Stromerzeugung eingesetzten
Generator bekannt. Der Generator weist einen Generatorkühler auf, der zusammen mit
weiteren Kühlern in einem geschlossenen Zwischenkühlkreislauf angeordnet ist, wobei
der Zwischenkühlkreislauf über wenigstens einen Zwischenkühler Wärme an ein Hauptkühlwassersystem
abgibt. Im Zwischenkühlkreislauf sind Mittel vorgesehen, die die Wärmeübertragung
von dem Generatorkühler in das Hauptkühlwassersystem verbessern. Vor den Zwischenkühlern
ist im Hauptkühlwassersystem ein Wasserfilter angeordnet.
[0004] Des Weiteren werden zur Kühlung z. B. des Motoröls Öl/Wasser Ölkühler in Aluminium-Schalenbauweise
verwendet.
[0005] Daran ist nachteilig, dass Restpartikel, insbesondere im Kühlwasserkreislauf, die
aus Kurbelgehäuse und Zylinderkopf stammen und auch bei intensiver Reinigung der Teile
nie ganz ausgeschlossen werden können, sich z. B. am Eintritt des Ölkühlers ablagern.
Diese Restpartikel, die beispielsweise aus Eisen und ferritischem Guss bestehen können,
verhaken sich zwischen den Wärmetauscherschalen, da sie die engen Turbolatoren nicht
passieren können. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Materialeigenschaften führt
dies zu galvanischer Loch-Korrosion und in der Folge zu Leckagen zwischen Öl- und
Wasserkreislauf und somit zu einem Systemausfall.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die vorgenannten Nachteile zu verhindern
und ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die korrosions- und systemausfallfrei
betreibbar sind.
[0007] Die Rückhaltevorrichtung hilft vorteilhafterweise Kontaktkorrosion oder auch Bimetallkorrosion
zu vermeiden. Die geometrischen Gegebenheiten, wie z. B. das Flächenverhältnis und
der Abstand zwischen den Bauteilen aus unterschiedlichen Werkstoffen, haben einen
wesentlichen Einfluss auf die Kontaktkorrosion, die durch Einbau einer Rückhaltevorrichtung
verhindert wird.
[0008] Zur Vermeidung eines derartigen Partikeleintrags in den besagten Ölkühler kann ein
in den wasserseitigen Zulauf des Ölkühlers eingesetzter Partikelabscheider integriert
werden. Der Partikelabscheider, vorzugsweise als Sieb oder Filter, generell aber auch
als Vlies oder ein ähnliches textiles Flächengebilde ausführbar, kann wahlweise im
Hauptvolumenstrom oder im Nebenstrom, in jedem Fall aber vor dem zu schützenden Kühler
angeordnet sein. Generell lassen sich so auch noch andere Wärmetauscher im Kühlkreislauf,
die in ähnlicher Bauweise ausgeführt sind, schützen.
[0009] Die Rückhaltefläche der partikelabscheidenden Rückhaltevorrichtung kann vorzugsweise
aus siebartigem Edelstahl, Kunststoff oder anderen korrosionsbeständigen Materialien
bestehen. Sie wird so ausgeführt, dass die sich darin sammelnden Partikel den Strömungsquerschnitt
nicht nennenswert beeinflussen. Sie weist z. B. einen größeren Strömungsquerschnitt
auf als der Kühlereintritt bzw. die einzelnen Eintritte in die Kühlerplatten, wodurch
der effektive Strömungsquerschnitt nicht gemindert und somit keine oder allenfalls
eine minimale Widerstandserhöhung auftreten wird.
[0010] Die im Folgenden aufgeführten vorteilhaften Varianten können separat angewendet werden
oder auch untereinander kombiniert werden.
[0011] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht ein mit einer Flanschdichtung verbundenes
Sieb vor. Das Sieb wird hierbei wahlweise an die Kühlerdichtung anvulkanisiert oder
am Kühlereintritt in das Ölkühlegehäuse eingesteckt. Durch die definierte Form des
Dichtungsflansches, der größer als der Nennquerschnitt des Wärmetauschereintrittes
ist, können sich Schmutzpartikel in einem Bereich langsamer Strömung ablagern. Die
hier abgeschiedenen Partikel werden bis zu einem Wechsel bzw. einer Entleerung der
Rückhaltevorrichtung so gelagert, dass sie weder den Motor-Ölkühler noch das Ölkühlegehäuse
schädigen können, da die Partikel in dem Siebkorb durch Durchtrittsöffnungen, die
kleiner als die Partikelspitzen sind, bzw. Siebmaterialien, die dicker als die Partikelspitzen
lang sind, auf Abstand zum Motor-Ölkühler gehalten werden, wodurch eine andauernde
galvanische Korrosion mittels direkten Kontakts vermieden wird.
[0012] Eine andere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass das Vlies bzw. das Sieb im
Übertritt zum Wärmetauscher angeordnet wird. Hierbei wird eine aus geometrischen Gründen
notwendige Querschnittserweiterung genutzt, um ein Vliesfilter in den Übergang zum
Wärmetauscher einzubringen. Das Filtermedium kann einen festen Rahmen haben, mit dem
es in das Gehäuse eingebracht wird, es ist steif genug ausgeführt, um rahmenlos in
der Querschnittserweiterung zu halten. Die im Kühlmittel angespülten korrosiven Partikel
werden in dem Filtermedium festgehalten und haben durch die Beabstandung des Filtermediums
keinen Kontakt mehr zum Gehäuse oder zu anderen Aluminiumbauteilen. Eine vorteilhafte
Ausgestaltung sieht ein reversibles Sieb vor. Das Sieb ist so angeordnet, dass es
entweder nach dem Motorabnahmelauf oder auch bei der 1. Fahrzeugwartung getauscht
wird. Hierfür stellt der Motorölkühler oder das Ölkühlergehäuse eine Verschluss- bzw.
Revisionsschraube bereit, die den wasserseitigen Kühlwassereintritt von außen zugänglich
macht. Das Sieb ist als becherförmiges oder schlauchförmiges Sieb ausgeführt, welches
entweder fest mit der Schraube verbunden oder zumindest allein durch diese zugänglich
ist. Eine andere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass der Bereich um den Kühlereintritt
eine Vertiefung aufweist, die geeignet ist, die Rückhaltevorrichtung in der Weise
aufzunehmen, dass sie sich in die ebene Fläche des Plattenwärmetauschers erhebungslos
einfügt. Weiterhin ist in einer vorteilhaften Weiterbildung vorgesehen, ein Siebkorbelement
mit einem vorgeschalteten Flachfilterrückhalteelement zu kombinieren. Hierbei ist
es z. B. möglich, die beiden Rückhalteelemente mit unterschiedlichen Trenngrenzen
aufweisenden Sieb- bzw. Filtermedien auszustatten, was zu einer Vorabscheidung von
gröberen Partikeln auf dem Flachfilter führt und zu einer Feinabscheidung im Bereich
des Siebkorbes.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, ein zusätzliches Magnetelement
an der Filterbefestigung.
[0014] Die Sieb-Verschluss-Schraube kann zusätzlich einen Magneten enthalten, der ein zusätzliches
Zurückhalten der Späne gewährleistet.
[0015] Außerdem kann bei hängender Ölkühleranordnung über diese Verschluss-schraube der
Ölkühler drainiert werden, wodurch Frostschäden während des Transportes und der Lagerung
des Motors vor seiner Applikation vermieden werden.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in Zusammenhang mit
den Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Plattenwärmetauscher mit Wasserablassschraube,
- Figur 2
- einen geschnittenen Plattenwärmetauscher mit rohrförmiger Rückhaltevorrichtung,
- Figur 3a
- einen Plattenwärmetauscher mit ebener Rückhaltevorrichtung,
- Figur 3b
- Plattenwärmetauscher mit ebener Rückhaltevorrichtung aus Fig. 3a,
- Figur 4
- den schematisierten Wärmetauscher mit ebener Rückhalte- vorrichtung aus Fig. 3b,
- Figur 5
- einen Plattenwärmetauscher mit aufgesetzter, rohrförmiger Rückhaltevorrichtung,
- Figur 6
- den geschnittenen Plattenwärmetauscher aus Fig. 5.
[0017] Die Fig. 1 zeigt einen Plattenwärmetauscher 1 mit einer Wasser- und/oder Ölablassschraube
9. Der Plattenwärmetauscher 1 besteht aus Fluid tragenden Platten 2 und einer Grundrohrschale
mit Dichtflächen 3. Der Plattenwärmetauscher 1 verfügt über einen Medium1 -Eintritt
4, einen Medium1 - Austritt 5, einen Medium2 -Eintritt 6 und einen Medium2 -Austritt
7.
[0018] In Fig. 2 wird der geschnittene Plattenwärmetauscher 1 aus Fig. 2 mit rohrförmiger
Rückhaltevorrichtung 10 im Medium1 -Eintritt 4, dem Wassereinlass offenbart. Die Rückhaltevorrichtung
10 ist als Rohrfilter, der in Strömungsrichtung 8 angeordnet ist, dargestellt. Die
Wasserablass oder Revisionsschraube 9 wird in die äußerste Wärmetauscherplatte 2 mit
dem Filtermedium 10 eingedreht und ist mit einem Magnet 11 versehen, der die magnetischen
Partikel, die im Filter 10 zurückgehalten werden, anzieht.
[0019] Der in Fig. 3a dargestellte Plattenwärmetauscher 1 weist um die wasserführenden Kanalenden
4, 5 jeweils eine Dichtung/Dichtkante 12 auf, in der ein Flachfilter 10, wie auch
in Fig. 4 schematisch angedeutet, angeordnet sein kann.
[0020] Fig. 4 zeigt den schematisierten Wärmetauscher mit ebener Rückhaltevorrichtung 10
aus Fig. 3b mit den mittels Pfeilen 8 dargestellten Strömungsrichtungen der im Wärmetauscher
1 befindlichen Medien.
[0021] In Fig. 5 wird ein Plattenwärmetauscher 1 mit auf der Grundrohrschale 3 aufgesetzter
rohrförmiger Rückhaltevorrichtung 10 dargestellt, die um den Wassereintritt 4 herum
angeordnet ist. Die Durchströmung der Rückhaltevorrichtung 10 erfolgt von außen nach
innen.
[0022] Fig. 6 offenbart den geschnittenen Plattenwärmetauscher aus Fig. 5, wobei der Lauf
des Wassers mittels der in der Zeichnung angeordneten Pfeile dargestellt wird.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Plattenwärmetauscher
- 2
- Fluidtragende Platte
- 3
- Grundrohrschale mit Dichtfläche
- 4
- Medium1 Eintritt
- 5
- Medium1 Austritt
- 6
- Medium2 Eintritt
- 7
- Medium2 Austritt
- 8
- Strömungsrichtung
- 9
- Revisionsschraube
- 10
- Filtermedium
- 11
- Magnet
- 12
- Dichtung /Dichtkante
1. Rückhaltevorrichtung, umfassend wenigstens ein eine definierte Trenngrenze aufweisendes
Rückhalteflächenelement, wenigstens ein Dichtelement und wenigstens ein Abstandshalteelement.
2. Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung wenigstens ein magnetisches Rückhalteelement aufweist.
3. Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhaltefläche im Wesentlichen eben ausgeführt ist.
4. Rückhaltevorrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhaltefläche im Wesentlichen rohrförmig ausgeführt ist.
5. Rückhaltevorrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die die Trenngrenze der Vorrichtung definierenden Durchtrittsöffnungen der Rückhaltefläche
größer oder auch kleiner 150 µm sind.
6. Rückhaltevorrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhaltefläche aus einem Gewebe oder einem Gewirk oder einem Gestrick oder einem
Vlies besteht.
7. Rückhaltevorrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhaltefläche bzw. das -element aus Edelstahl und/oder Kunststoff und/oder
einem ähnlichen, jedoch korrosionsbeständigen Material besteht.
8. Rückhaltevorrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung und das Rückhalteelement miteinander verbunden sind, insbesondere mittels
Vulkanisation.
9. Ölkühler,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Rückhaltevorrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche einsetzbar
ist.
10. Verfahren zum Rückhalten von insbesondere ferritischen Partikeln in einem Kühlkreislauf,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche Verwendung
findet.