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EP 2 256 046 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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01.12.2010 Patentblatt 2010/48 |
(22) |
Anmeldetag: 28.05.2009 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO
PL PT RO SE SI SK TR |
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Anmelder: Schoeller Arca Systems GmbH |
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19057 Schwerin (DE) |
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Erfinder: |
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- Lenz, Thorsten
14055 Berlin (DE)
- Orset, Olivier
01150 Sainte Julie (FR)
- Gommer, Herman
7761 DM Schoonebeek (NL)
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Vertreter: Bockhorni & Kollegen |
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Elsenheimerstraße 49 80687 München 80687 München (DE) |
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Bemerkungen: |
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Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ. |
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(54) |
Transportbehälter aus Kunststoff für Transport und/oder Lagerung von Waren und dergleichen
Gütern |
(57) Die vorliegende Erfindung betrifft einen Transportbehälter aus Kunststoff für Transport
und/oder Lagerung von Waren, mit einem Behälterboden (14) und Seitenwänden (2,3),
die umlaufend am Boden des Behälters angeordnet sind. Dabei ist vorgesehen, dass mindestens
ein flächiger Abschnitt des dünnwandig ausgebildeten Behälters mit einer Dicke im
Bereich von 1,4 mm bis 4 mm durch ein im oberflächennahen Bereich dieses Abschnitts
oder an dessen Oberfläche eingebettetes Gebilde aus Fasern (4), einem Geflecht oder
Gewebe verstärkt ist.
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[0001] Die Erfindung betrifft einen Transportbehälter aus Kunststoff gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Derartige Transportbehälter werden üblicherweise aus thermoplastischen Kunststoffen
durch Spritzgießen hergestellt, wobei vorzugsweise Polypropylen oder Polyethylen verwendet
wird. Derartige Transportbehälter weisen einen Boden und vier umlaufend angeordnete
Seitenwände auf, die entweder einstückig und damit fest mit dem Boden verbunden oder
aber klappbar ausgebildet sind, so dass für den Leergutrücktransport die Seitenwände
auf dem Boden zur Einsparung von Transportvolumen klappbar sind.
[0003] Behälter im Rahmen dieser Erfindung sind Transportbehälter mit einer Größe des Grundrisses
von etwa maximal 60 cm Länge und 50 cm Breite, die also von der Größe her so ausgebildet
sind, dass sie manuell getragen werden können und zwar auch bei Lastaufnahme. Ein
typischer Anwendungsbereich eines solchen Transportbehälters ist ein Flaschenkasten
zur Aufnahme von Getränkeflaschen. Derartige Behälter für die Lastaufnahme, die manuell
transportiert werden, müssen naturgemäß möglichst leichtgewichtig ausgebildet sein,
wenn man bedenkt, dass ein Kasten, der für die Aufnahme von beispielsweise 12 1-Liter-
Wasserflaschen ausgelegt ist, zusätzlich zum Kastengewicht auch noch eine Last von
etwa 12 kg trägt. Zwangsweise schlägt sich dies auf die Dicke der Behälterwände und
des Bodens nieder, so sie entsprechend steif ausgebildet sind, um derartige Lasten
aufnehmen zu können. Eine Verringerung der Dicke der Behälterwände sind deswegen Grenzen
gesetzt und eine Verringerung der Dicke über einen kritischen Bereich hinaus verlangt
in der Regel eine spezielle Werkstoffwahl, was wiederum die Herstellung derartiger
Kästen verteuert. Aus diesem Grunde werden derartige Kästen sehr häufig mit Rippen
und dergleichen versehen, um die Festigkeit zu erhöhen, was jedoch wiederum das äußere
Erscheinungsbild eines solchen Kastens beeinträchtigt.
[0004] Für Behälter ist es zwar bereits bekannt (
DE-Gebrauchsmuster 203 20 519) eine Behälterwandung aus zwei Kunststoffen aufzubauen, wobei die Behälterwand ein
rippenartiges Gebilde als Einlegeteil aufweist, welches von dem weiteren Kunststoff
umspritzt ist. Damit wird auch eine Versteifung einer Behälterwandung erzielt, jedoch
lassen sich damit keine extrem dünnwandigen Behälterwände formen. Überdies werden
derartige Einlegeteile maßgeblich in Anordnung um eine Grifföffnung herum angewendet,
nicht jedoch für die Ausbildung einer Behälterwand insgesamt, da dies zu einem vergleichsweise
dicken Behälterwandaufbau und damit zu einem vergleichsweise schwergewichtigen Behälter
führen würde.
[0005] Ferner ist aus der
DE 40 39 058 C2 ein Transportbehälter bekannt, bei dem im Bereich der Grifföffnung ebenso wie im
vorher beschriebenen Stand der Technik ein Einlegeteil vorgesehen ist, welches mit
Stiften in einer Spritzgussform gehalten und von dem anderen Kunststoff umspritzt
wird. Dadurch wird die Steifigkeit des Bereichs um die Grifföffnung herum erhöht.
Auch dieser Stand der Technik ist mit den zuvor beschriebenen Nachteilen behaftet.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es somit, einen Transportbehälter für insbesondere den
manuellen Transport zu schaffen, der sich durch einen leichtgewichtigen, aber gleichwohl
steifen und stabilen Aufbau auszeichnet.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 enthaltenen Merkmale gelöst, wobei zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung durch
die in den Unteransprüchen genannten Merkmale gebildet sind.
[0008] Nach Maßgabe der Erfindung weist der Behälter mindestens einen flächigen Abschnitt,
bevorzugt mehrere flächige Abschnitte auf, die durch jeweils ein im oberflächennahen
Bereich dieses Abschnitts oder an dessen Oberfläche eingebettetes Gebilde verstärkt
ist bzw. sind, wobei das Gebilde aus Fasern, einem Geflecht oder Gewebe gebildet ist.
Hierbei ist der bzw. sind die flächigen Abschnitte des Behälters sehr dünnwandig ausgebildet
und weisen eine Dicke im Bereich von 1,4 mm bis 4 mm auf. Dadurch ergibt sich ein
sehr leichtgewichtiger Aufbau eines solchen Transportbehälters, der jedoch sich durch
eine hohe Steifigkeit auszeichnet und damit auch unter großer Lastaufnahme entsprechend
stabil, d. h. steif gegen Deformation ist. Zugleich ergibt sich durch diese Verstärkung
auch eine erhöhte Bruchfestigkeit und Schlagfestigkeit eines solchen Transportbehälters.
[0009] Bevorzugt ist der flächige Abschnitt jeweils durch eine Seitenwand und/oder den Boden
eines Behälters gebildet, so dass der flächige Abschnitt weitgehend die Seitenwand
des Behälters darstellt. Weitgehend deswegen, weil bei solchen Transportbehältern
zumeist der obere und untere Rand wie auch der Eckenbereich mit größerer Dicke ausgebildet
ist. Hierbei ist es bevorzugt, dass der flächige Abschnitt möglichst nahe an die oberen
und unteren Ränder sowie den Eckenbereich herangezogen ist. Allerdings kann die Seitenwand
auch in mehreren nebeneinander und/oder übereinander angeordneten flächigen Abschnitten
mit dem Gebilde bzw. derartigen Gebilden verstärkt sein.
[0010] Oberflächennaher Bereich im Sinne der Anmeldung bedeutet, dass die Einbettung des
Gebildes innerhalb einer Tiefe von 0,1 bis 0,5 mm, bevorzugt 0,1 bis 0,4 mm erfolgt.
Vorzugsweise beträgt die Dicke des flächigen Abschnitts bzw. der Seitenwand 1,7 bis
3 mm, insbesondere bevorzugt 1,8 bis 2 mm. Zweckmäßigerweise beträgt der oberflächennahe
Bereich des Abschnitts 25 %, vorzugsweise 20 %, insbesondere bevorzugt 15 % der Dicke
des flächigen Abschnitts bzw. der Dicke der Seitenwand. D. h., der Transportbehälter
zeichnet sich durch sehr dünnwandige flächige Abschnitte bzw. Behälterwände aus, wobei
das Gebilde aus Fasern, Gewebe, Gestrick oder Gewirk nahe der Oberfläche eingebettet
ist oder sogar unter entsprechender Einbettung Teil der Oberfläche darstellt. Letztere
Maßnahme hat den Vorteil, dass das Gebilde dann selbst Teil der Außenfläche der Seitenwand
wird, was zugleich auch eine Designkomponente bei der Gestaltung des Flaschenkastens
ermöglicht. So könnte etwa das Gebilde aus einem Jeansstoff oder einem entsprechenden
Gewebe oder Gewirk gebildet sein, was dann zur Folge hätte, dass die durch das Gewebe
versteifte Seitenwand zugleich von außen ein Design aus Jeansstoff oder dergleichen
aufweist.
[0011] Das Gebilde selbst kann aus Fasern in gleicher oder unterschiedlicher Anordnung und
Ausrichtung oder aber aus einem Geflecht oder Gewirk aus Fasern gebildet sein. Insbesondere
eignet sich ein Glasseidengewebe, Glasfaservlies oder Glasfasergittergewebe, welches
extrem dünnwandig ausgebildet ist. Als Fasern eignen sich neben Glasfasern auch Carbonfasern,
Aramidfasern, thermoplastische Fasern, Textilfasern und dergleichen. Alternativ ist
auch ein Gebilde aus einem feinen Drahtgitter oder Drahtgeflecht möglich.
[0012] Zweckmäßigerweise ist das Gebilde durch eine Folie aus Kunststoff gebildet, die auch
mehrlagig aufgebaut sein kann, wobei die Fasern, das Gewebe oder das Geflecht entweder
innerhalb einer der Folien oder zwischen den Folienlagen eingebettet sein kann. Hierzu
eignen sich insbesondere auch Thermoplaste und Elastomere.
[0013] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der rein
schematischen Zeichnungen beschrieben. Darin zeigen
- Fig. 1
- einen horizontalen und senkrechten Schnitt einer ersten Ausführungsform ei- nes Transportbehälters
mit mehreren flächigen Abschnitten,
- Fig. 2
- einen vergrößerten Teilschnitt durch eine Seitenwand des in Fig. 1 dargestell- ten
Behälters,
- Fig. 3
- eine rein schematische perspektivische Darstellung einer weiteren Ausfüh- rungsform
eines Behälters mit senkrechten Querschnitten,
- Fig. 4
- einen vergrößerten Teilschnitt durch eine Seitenwand des Behälters nach Fig. 3,
- Fig. 5
- einen Teilschnitt durch einen Behälter in einer weiteren Ausführungsform so- wie
- Fig. 6
- eine rein schematische Darstellung einer Spritzgussform in Seitenansicht.
[0014] Fig. 1 zeigt in perspektivischer und rein schematischer Darstellung einen allgemein
mit dem Bezugszeichen 1 bezeichneten Behälter, der hier vier umlaufend angeordnete
Seitenwände aufweist, von denen die beiden dem Betrachter zugewandten vorderen Seitenwände
mit den Bezugszeichen 2 und 3 bezeichnet sind. Der Boden, an dem die vier Seitenwände
einstückig angeformt sind, ist mit 14 bezeichnet. Der in Fig. 1 dargestellte Behälter
ist aus geeignetem Kunststoff gebildet und durch Spritzgießen hergestellt.
[0015] In den Seitenwänden des Behälters sind, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, Fasern 4
und zwar eine Vielzahl von Fasern 4 eingebettet, insbesondere eingegossen, die in
der Ausführungsform nach Fig. 1 im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind.
Dieser Aufbau ist in Fig. 1 in der mit 2 bezeichneten rechten Seitenwand dargestellt.
Das heißt, zumindest ein flächiger Abschnitt der Seitenwand 2 ist mit in den Kunststoff
des Behälters 1 eingebetteten Fasern versehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
erstreckt sich der flächige Abschnitt mit den eingebetteten Fasern weitgehend über
die gesamte Seitenwand 2 bis auf den in Fig. 1 dargestellten unteren Rand, den Eckbereich
und den in Fig. 1 aufgrund des Horizontalschnitts nicht ersichtlichen oberen Behälterrand.
Hierbei ist bevorzugt der Flächeabschnitt mit den eingebetteten Fasern bis weit in
den oberen und unteren Rand und in den Eckbereich hereingezogen. Üblicherweise ist
bei derartigen Transportbehältern, so sie stapelbar sind, der obere und untere Rand
für den Stapeleingriff dicker als die übrige Seitenwand ausgebildet.
[0016] Was aufgrund der rein schematischen Darstellung der Fig. 1 und auch der weiteren
zeichnerisch dargestellten Ausführungsformen nicht deutlich hervorgeht, so sind die
Seitenwände des Transportbehälters sehr dünnwandig ausgebildet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
beträgt die Dicke der Seitenwand 2 2mm. In der schematischen Darstellung ist die Dicke
der Seitenwand aber übertrieben dargestellt, um den Aufbau insgesamt besser zeichnerisch
darstellen zu können.
[0017] Fig. 1 zeigt für die linke Seitenwand ebenfalls einen flächigen Abschnitt mit eingebetteten
Fasern 4, allerdings in horizontaler Ausrichtung, d. h. parallel zum unteren oder
oberen Behälterrand, um darzustellen, dass die Fasern sowohl in vertikaler wie auch
in horizontaler Richtung in den Seitenwänden eingebettet sind. Es versteht sich von
selbst, dass in ein- und demselben Transportbehälter bevorzugt die Fasern jeweils
in gleicher Ausrichtung, also entweder vertikal oder horizontal angeordnet sind. Auch
eine alternative Ausrichtung, etwa diagonal, liegt im Rahmen der Erfindung.
[0018] Aus dem Teilschnitt aus Fig. 2 geht hervor, dass das Gebilde aus eingebetteten Fasern
4 sich in einem oberflächennahen Bereich des flächigen Abschnitts bzw. der Seitenwand
2 befindet und das Gebilde aus einer Vielzahl eng beabstandeter Fasern aufgebaut ist,
welches gemäß Fig. 2 im oberflächennahen Bereich innerhalb des Kunststoffs des Behälters
1 eingebettet ist. D. h., das Gebilde aus Fasern 4 ist gemäß Fig. 2 mit einem Abstand
zur Außenfläche 5 der Seitenwand 2 angeordnet, also insgesamt vom Kunststoff des Behälters
umgeben. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das ebene Gebilde aus in engem Abstand
zueinander angeordneten Fasern in einem Abstand von 0,2 mm zur Außenfläche 5 der Seitenwand
2 angeordnet, aber nicht mehr als in einer Tiefe von maximal 0,6 mm.
[0019] Wie sich aus der obigen Beschreibung ergibt, bedeutet oberflächennaher Bereich, dass
das Gebilde aus Fasern einen Abstand von der Außenfläche der Seitenwand im Bereich
von vorzugsweise 0,1 bis 0,5 mm, insbesondere bevorzugt 0,1 bis 0,4 mm liegt, wobei,
wie bereits oben ausgeführt, die Dicke des flächigen Abschnitts, d. h. die Dicke der
Seitenwand nicht mehr als 4 mm beträgt, insbesondere im Bereich von 1,4 bis 3 mm und
zwar besonders bevorzugt 1,8 bis 2 mm liegt.
[0020] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3, bei der wiederum ein Behälter in perspektivischer
Darstellung gezeigt ist, weisen die Seitenwände des Behälters 1 flächige Abschnitte
auf, an dessen Oberfläche ein Gebilde aus in einer Folie 6 eingebetteten Fasern 7
vorgesehen ist. In Fig. 3 ist diese Folie 6 zwar nur zeichnerisch in der linken Seitenwand
3 dargestellt, jedoch ist die Folie auch an den anderen Seitenwänden bevorzugt angeordnet.
[0021] Das mit 8 bezeichnete Gebilde aus der Folie 6 mit darin eingebetteten Fasern 7 geht
deutlicher aus Fig. 4 hervor.
[0022] Fig. 4 zeigt, dass die Folie 6 auch Teil der Außenfläche 5 des Behälters ist und
zwar insbesondere bündig mit den seitlich anschließenden Abschnitten des Behälters
1 ausgerichtet ist. Das heißt, das Gebilde 8 ist zwar in den Kunststoff des Behälters
1 eingebettet, aber nur auf im Schnitt drei Seiten vom Kunststoff umgeben, wobei die
Außenfläche der Folie 6 zugleich Teil der Außenfläche der Seitenwand 2 ist. Im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 4 sind hierbei die Folien etwa mittig innerhalb der Folie 6 angeordnet.
Die Folie 6 kann einstückig aufgebaut sein, wobei in die Folie während des Fertigungsprozesses
der Folie die Vielzahl der Fasern, vorzugsweise in derselben Richtung, eingebettet
wird, jedoch kann die Folie, wie in Fig. 4 dargestellt ist, aus mehreren Schichten
aufgebaut sein, nämlich einer außen liegenden Schicht 6a und einer inneren Schicht
6b sowie einer mittleren Schicht 6c, welche die Fasern aufweist. Die Folie 6 erstreckt
sich hierbei ausgehend von der Außenfläche 5 der Seitenwand 2 nach innen über eine
Tiefe von 0,3 mm.
[0023] Zwar ist in den Ausführungsformen der Figuren 1 und 3 das Gebilde aus gleichgerichteten
Fasern aufgebaut, jedoch kann das Gebilde alternativ auch durch ein Fasergestrick,
Fasergewebe oder Fasergewirk gebildet sein. Insbesondere eignet sich ein Glasfaservlies
bzw. ein Glasseidenvlies bzw. Glasseidengewebe. Als Materialien für die Fasern und
damit auch für die Fasergewebe, Fasergestrick und dergleichen kommen Glasfasern, Carbonfasern,
Aramidfasern, thermoplastische Fasern, Textilfasern und dergleichen in Frage. Der
Behälter selbst ist in üblicher Weise aus Polypropylen oder Polyethylen spritzgegossen,
wobei aber auch andere geeignete Materialien verwendet sein können, je nach Anwendungsfall
des Transportbehälters.
[0024] Fig. 5 zeigt alternativ zur Ausführungsform nach Fig. 4 ein Gebilde 8 aus einer Folie
mit darin vorgesehenen Fasern, Fasergewebe, Fasergestrick oder Fasergewirk, welches
hier jedoch im oberflächennahen Bereich angeordnet, d. h. in den Kunststoff des Behälter
1 eingebettet, so dass anders als in der Ausführungsform nach Fig. 4 das Gebilde 8
bzw. die Folie 6 nicht die Außenfläche der Seitenwand 2 bildet. Tatsächlich ist das
Gebilde 8 vollständig in der Seitenwand eingebettet, allerdings im oberflächennahen
Bereich, und zwar in einer Tiefe von wiederum 0,3 mm, wobei der Abstand zwischen der
der Außenfläche zugewandten Fläche des Gebildes 8 zur Außenfläche der Seitenwand 0,1
mm beträgt. Auch bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ebenso wie bei der Ausführungsform
nach Fig. 3 beträgt die Dicke der Seitenwand 2 mm. Alternativ zum oben beschriebenen
Faseraufbau kann das Gebilde 8 auch aus einem feinen Drahtgeflecht oder Drahtgewirk
gebildet sein, welches aber derart fein ausgebildet ist, dass es vollständig im oberflächennahen
Bereich des Kunststoffs eingebettet ist.
[0025] Fig. 6 zeigt die Bildung eines Behälters mit dem oberflächennahen Bereich eingebettetem
Gebilde, wobei mit 9 die innere Formwand und mit 10 die äußere Formwand einer rein
schematisch dargestellten Spritzgussform gezeigt ist. Das Gebilde 8 aus Fasern, Fasergewebe
oder Fasergestrick ist in geringem Abstand zur Formwand 10 angeordnet, wobei das Gebilde
8 hier durch Haltedorne 11 aufgenommen und innerhalb des Formhohlraums fixiert ist.
Selbstverständlich sind auch andere Befestigungsmöglichkeiten denkbar, so sie geeignet
sind, was hier nicht näher beschrieben werden muss. Für den Fall der Anordnung des
Gebildes 8 im Oberflächenbereich kann das Gebilde 8 auch durch Vakuum oder elektrostatisch
an der Formwand 10 gehalten werden, ähnlich wie es bei In mould-Labels (IML) der Fall
ist. Wird in den Formhohlraum 12 Kunststoff eingespritzt, dann wird das durch die
Haltedorne in geringfügigem Abstand zur Formwand 10 gehaltene Fasergeflecht allseitig
umspritzt und damit im oberflächennahen Bereich des Kunststoffbehälters eingebettet.
[0026] In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist der flächige Abschnitt im Wesentlichen
durch die gesamte Seitenwand selbst gebildet. Allerdings liegt es auch im Rahmen der
Erfindung, dass nur flächige Abschnitte, d. h. mehrere nebeneinander und/oder übereinander
angeordnete Abschnitte einer Seitenwand des Behälters mit dem Gebilde 8 versehen werden.
Dies ist etwa insbesondere dann der Fall, wenn der Behälter als sog. Display-Behälter
ausgelegt ist, also größere Öffnungen aufweist, so dass das Innere des Behälters und
die damit aufgenommenen Waren, insbesondere Flaschen im Falle eines Flaschenkastens,
von außen gesehen werden können. Der flächige Abschnitt kann auch Teil des Bodens
bzw. durch den Boden gebildet sein. Hierbei kann es auch zweckmäßig sein, wenn das
Gebilde sich vom Boden in die Seitenwand und umgekehrt erstreckt, so dass auch der
Übergang vom Boden in die Seitenwände entsprechend verstärkt wird.
1. Transportbehälter aus Kunststoff für Transport und/oder Lagerung von Waren, mit einem
Behälterboden und Seitenwänden, die umlaufend am Boden des Behälters angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein flächiger Abschnitt des dünnwandig ausgebildeten Behälters mit einer
Dicke im Bereich von 1,4 mm bis 4 mm durch ein im oberflächennahen Bereich dieses
Abschnitts oder an dessen Oberfläche eingebettetes Gebilde aus Fasern, einem Geflecht
oder Gewebe verstärkt ist.
2. Transportbehälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der flächige Abschnitt durch eine Seitenwand und/oder den Boden des Behälters gebildet
ist.
3. Transportbehälter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der flächige Abschnitt , insbesondere die Seitenwand und/oder der Boden eine Dicke
im Bereich von 1,7 bis 3 mm, vorzugsweise 1, 8 bis 2 mm, aufweist.
4. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der oberflächennahe Bereich des Abschnitts 25 %, vorzugsweise 20 %, insbesondere bevorzugt
15 % der Dicke des Abschnitts beträgt.
5. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der oberflächennahe Bereich einen Abstand von der Außenfläche der Seitenwand mit einer
Tiefe von 0,1 - 0,5 mm, bevorzugt 0,1 - 0,4 mm aufweist.
6. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einbetttiefe maximal 0,5 mm, vorzugsweise 0,1 bis 0,4 mm, beträgt.
7. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dicke des Gebildes zwischen 0,1 - 1 mm beträgt.
8. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gebilde durch eine Folie aus Kunststoff gebildet ist, in welche die Fasern, das
Gewebe oder das Geflecht eingebettet sind.
9. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gebilde unmittelbar in den flächigen Abschnitt eingebettet ist.
10. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gebilde aus Glasfasern, Karbonfasern, Aramidfasern, thermoplastischen Fasern oder
Textilfasern gebildet ist.
11. Transportbehälter nach Anspruch 1 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gebilde aus einem Glasseidengewebe, Glasfaservlies oder Glasfasergittergewebe
gebildet ist.
12. Transportbehälter nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gebilde aus einem Drahtgitter oder Drahtgeflecht gebildet ist.
13. Transportbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Behälter aus thermoplastischen Kunststoffen, vorzugsweise Polypropylen (PP) oder
Polyäthylen (PE), spritzgegossen ist.
14. Verfahren zur Herstellung eines Transportbehälters nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Verstärkung eines flächigen Abschnitts des Behälters, ein Gebilde aus Fasern,
einem Geflecht oder Gewebe, in einen Hohlraum einer Spritzgussform zur Formung dieses
Abschnitts eingebracht und an einer Formwand gehalten wird und danach Kunststoff in
den Formhohlraum eingespritzt wird.
15. Transportbehälter nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gebilde mit Abstand zur Formwand gehalten ist.
16. Transportbehälter nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gebilde in unmittelbarer Anlage an die Formwand gehalten ist.
17. Transportbehälter nach Anspruch 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Halterung des Gebildes im Formhohlraum bzw. an der Formwand durch Haltestifte,
Haltedorne oder in die Formwand eingebrachte Nuten erfolgt, in denen das Gebilde befestigt
wird und/oder dass die Halterung durch Vakuum und/oder elektrostatische Aufladung
erfolgt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Transportbehälter (1) aus Kunststoff für Transport und/oder Lagerung von Waren, mit
einem Behälterboden (14) und Seitenwänden (2, 3), die umlaufend am Boden (14) des
Behälters (1) angeordnet sind, wobei der Transportbehälter (1) durch ein eingebettetes
Gebilde aus Fasern (4) oder dergleichen verstärkt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein flächiger Abschnitt des dünnwandig ausgebildeten Behälters (1) mit
einer Dicke im Bereich von 1,4 mm bis 4 mm durch das Gebilde aus Fasern (4), einem
Geflecht oder einem Gewebe verstärkt ist, wobei das Gebilde im oberflächennahen Bereich
dieses Abschnitts oder an dessen Oberfläche eingebettet ist.
2. Transportbehälter (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der flächige Abschnitt durch eine Seitenwand (2, 3) und/oder den Boden (14) des Behälters
(1) gebildet ist.
3. Transportbehälter (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der flächige Abschnitt, insbesondere die Seitenwand (2, 3) und/oder der Boden (14)
eine Dicke im Bereich von 1,7 bis 3 mm, vorzugsweise 1, 8 bis 2 mm, aufweist.
4. Transportbehälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der oberflächennahe Bereich des Abschnitts 25 %, vorzugsweise 20 %, insbesondere bevorzugt
15 % der Dicke des Abschnitts beträgt.
5. Transportbehälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der oberflächennahe Bereich einen Abstand von der Außenfläche (5) der Seitenwand (2,
3) mit einer Tiefe von 0,1 - 0,5 mm, bevorzugt 0,1 - 0,4 mm aufweist.
6. Transportbehälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einbetttiefe maximal 0,5 mm, vorzugsweise 0,1 bis 0,4 mm, beträgt.
7. Transportbehälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dicke des Gebildes zwischen 0,1 - 1 mm beträgt.
8. Transportbehälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gebilde eine Folie (6) aus Kunststoff aufweist, in welche die Fasern (7), das
Gewebe oder das Geflecht eingebettet sind.
9. Transportbehälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gebilde unmittelbar in den flächigen Abschnitt eingebettet ist.
10. Transportbehälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gebilde aus Glasfasern, Karbonfasern, Aramidfasern, thermoplastischen Fasern oder
Textilfasern gebildet ist.
11. Transportbehälter (1) nach Anspruch 1 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gebilde aus einem Glasseidengewebe, Glasfaservlies oder Glasfasergittergewebe
gebildet ist.
12. Transportbehälter (1) nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gebilde aus einem Drahtgitter oder Drahtgeflecht gebildet ist.
13. Transportbehälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Behälter (1) aus thermoplastischen Kunststoffen, vorzugsweise Polypropylen (PP)
oder Polyäthylen (PE), spritzgegossen ist.
14. Verfahren zur Herstellung eines Transportbehälters (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Verstärkung eines flächigen Abschnitts des Behälters, ein Gebilde aus Fasern (4,
7), einem Geflecht oder Gewebe, in einen Hohlraum einer Spritzgussform zur Formung
dieses Abschnitts eingebracht und an einer Formwand (9, 10) gehalten wird und danach
Kunststoff in den Formhohlraum (12) eingespritzt wird.
15. Transportbehälter (1) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gebilde mit Abstand zur Formwand (9, 10) gehalten ist.
16. Transportbehälter (1) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gebilde in unmittelbarer Anlage an die Formwand (9, 10) gehalten ist.
17. Transportbehälter (1) nach Anspruch 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Halterung des Gebildes im Formhohlraum (12) bzw. an der Formwand (9, 10) durch
Haltestifte, Haltedorne (11) oder in die Formwand (9, 10) eingebrachte Nuten erfolgt,
in denen das Gebilde befestigt wird und/oder dass die Halterung durch Vakuum und/oder
elektrostatische Aufladung erfolgt.
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