Stand der Technik
[0001] Bei Behältern zur Aufnahme einer Flüssigkeit bzw. eines Stoffstromes, der dem Behälter
über einen Zulauf zuläufz und ein überwiegender Teil davon über einen Ablauf den Behälters
wieder verlässt, werden Vorkehrungen zur Vermeidung des Eindringens von Fremdwasser
in den Behälter getroffen. Unter einem Stoffstrom wird ein Gemisch aus Flüssigkeit
ggf. mit Schweb- und/oder Feststoffen verstanden. Nachfolgend wird ein solches Gemisch
vereinfachend auch als Flüssigkeit bezeichnet, da die Flüssigkeit die Hauptkomponente
des betrachteten Stoffstromes ist, wobei das Vorhandensein von Schweb- und/oder Feststoffen
in dem als Flüssigkeit benannten Gemisches nicht ausgeschlossen ist. Die Erfindung
betrifft insbesondere an festen Orten aufgestellte, in der Regel vergraben bzw, unter
einer Verkehrsfläche sich befindende Durchlaufbecken oder Behälter wie z.B. Silos,
Tanks oder Erdbehälter einer Abscheidereinrichtung. Solche Behälter insbesondere für
die Behandlung von Problem- bzw. Schmutzwasser, in denen insbesondere Flüssigkeiten,
Fest- oder Schwebstoffe aus der Flüssigkeit bzw. dem Abwasser abgeschieden werden,
müssen von Zeit zu Zeit von den im Behälter angesammelten genannten Stoffen befreit
werden, was meist über eine Öffnung bzw. ein Mannloch oben im Behälter erfolgt.
[0002] So ist es beispielsweise bei Leichtflüssigkeitsabscheidern zur Abscheidung von wasserverschmutzenden
schwimmfähigen Leichtflüssigkeiten aus einem Flüssigkeitsgemisch notwendig, eine auf
einer im Behälter weiter unten liegenden Flüssigkeitsschicht aufschwimmende Leichtflüssigkeitsmenge
aus dem Behälter zu entfernen z.B. von oben her abzusaugen.
[0003] Dies geschieht über eine Behälteröffnung oben im Abscheiderbehälter, wobei das Niveau
der im Behälter im Regelbetrieb vorhandenen Flüssigkeit durch ein vorgegebenes Ablaufniveau
des Behälters bestimmt ist. Von dem Ablaufniveau des Behälters kann die aus dem Behälter
abfließende Flüssigkeit mit Gefälle einem Sammelsystem zur Zuführung in eine Abwasserbehandlungsanlage
zulaufen. Das Ablaufniveau im Behälter ist mit einem Sicherheitsabstand von der Behälteröffnung
nach unten versetzt.
[0004] Da der Abscheider bzw. Behälter des Abscheiders in aller Regel im Erdreich positioniert
ist, um das auf Oberflächenniveau anfallende Problemwasser z.B. das auf einer Verkehrsfläche
einer Tankstelle anfallende Oberflächenwasser mit Gefälle abzuleiten, liegt die Behälteröffnung
des Abscheiderbehälters je nach örtlichen Gegebenheiten deutlich unterhalb z.B einer
befahrbaren Verkehrsfläche, z.B. bis zu mehreren Metern. Zwischen einer Oberseite
des Behälters, welche auch die Behälteröffnung aufweist, und der Verkehrsfläche, in
welcher z.B. ein Abschlussdeckel vorhanden ist, um an den Behälter heranzukommen,
wird ein Freiraum für einen Zugang von oben an die Behälteröffnung vorgesehen. Hierzu
wird ein so genannter Schachthals beispielsweise durch aufeinander eingebaute Ringe
erstellt. Dabei soll insbesondere der freie Raum im Schachthals vom umgebenden Erdreich
getrennt werden. Der Abschlussdeckel ist oben auf dem Schachthals aufgelegt.
[0005] Nachteilig an den bekannten Anlagen ist es, dass insbesondere durch mechanische,
thermische bzw. chemische Einwirkungen im Bereich des Schachthalses Undichtigkeiten
auftreten können. So kommt es häufig vor, dass über diese Undichtigkeiten Fremdwasser
in den Schachthals gelangt und nach unten in den Behälter fließt. Ein Zulauf von größeren
Mengen von Fremdwasser in die Abscheideranlage ist jedoch nachteilig.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Abscheideranlage bereitzustellen,
bei welcher ein Abscheiderbehälter gegen unerwünschten Eintritt eines Fremdstoffes
gesichert ist. Insbesondere unter der Voraussetzung, dass ein Gasaustausch zwischen
dem Inneren des Abscheiderbehälters und einem Außenbereich im Regelbetrieb des Abscheiderbehälters
möglich ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch den Anspruch 1 gelöst.
[0008] In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Varianten der Erfindung aufgezeigt.
[0009] Die Erfindung geht aus von einer Abscheideranlage umfassend einen Abscheiderbehälter
mit einer oben im Abscheiderbehälter vorhandenen Behälteröffnung, die über einem Flüssigkeitsniveau
im Abscheiderbehälter liegt, das sich einstellt, wenn Flüssigkeit im Regelbetrieb
des Abscheiderbehälters in den Abscheiderbehälter über einen Zulauf zufließt und aus
dem Abscheiderbehälter über einen Ablauf abfließt, wobei sich oberhalb der Behälteröffnung
eine Aufbauanordnung mit einer schließbaren Aufbauöffnung anschließt, so dass bei
geschlosser Aufbauöffung die Aufbauanordnung einen Bereich oberhalb des Abscheiderbehälters
von umgebenden Bereichen trennt und bei offener Aufbauöffnung die Behälteröffnung
von oben zugänglich ist. Die Abscheideranlage ist beispielsweise eine Leichtflüssigkeits-
bzw. Schlamm- und Leichtflüssigkeits-Abscheideranlage.
[0010] Der Kern der Erfindung liegt darin, dass eine Vorrichtung zur Sicherung des Abscheiderbehälters
gegen unerwünschten Eintritt von Fremdflüssigkeit in den Abscheiderbehälter durch
die Behälteröffnung mit einer Schließeinrichtung für die Behälteröffnung vorgesehen
ist, wobei mit der Schließeinrichtung die Behälteröffnung gegen einen Durchlass von
Flüssigkeit durch die Behälteröffnung sicherbar ist.
[0011] Nachfolgend wird überwiegend anstelle des Begriffs "Abscheiderbehälter" der verkürzte
Begriff "Behälter" verwendet.
[0012] Vorteilhafterweise kann mit der erfindungsgemäßen Schließeinrichtung die Behälteröffnung
im Hinblick auf kritische Betriebszustände dahingehend verbessert werden, dass ein
unerwünschter Eintritt von Flüssigkeit aus der Aufbauanordnung durch die Behälteröffnung
in den Behälter absolut sicher vermeidbar ist. Ein Anstieg des Flüssigkeitsspiegels
im Behälter über eine entsprechende kritische bzw. maximale Aufnahmekapazität kann
somit nicht eintreten.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, dass die Schließeinrichtung als Ventilanordnung ausgebildet
ist.
[0014] Ein Hauptzweck der Behälteröffnung in ihrer bisherigen Art ist auf eine regelmäßige
Inspektion des Behälterinneren durch eine Person und/oder ein Absaugen bzw. Entfernen
eines im Behälter gesammelten Stoffes von außen über einen Zugangsabschnitt bzw. den
Schachthals gerichtet. Diese Maßnahmen bleiben von der erfindungsgemäßen Schließeinrichtung
bzw. Ventilanordnung unbeeinträchtigt. Die Ventilanordnung ist insbesondere so ausgebildet,
dass diese bei-Bedarf entfernt und/oder verstellt werden kann, um die bestimmungsgemäße
Nutzung der Behälteröffnung zu ermöglichen, zum Beispiel als wäre keine Ventilanordnung
vorhanden.
[0015] Bisher ist mit dem in den Behälter von der Aufbauanordnung her zufließenden Fremdwasser
ein erhebliches Störfallrisiko verbunden, wonach eine mögliche Kontamination der Umgebung
nicht ausgeschlossen werden kann. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Abscheiderbehälter
im Zustand einer maximalen Aufnahmekapazität bzw. außerhalb des Regelbetriebs bei
gesperrtem Zulauf und Ablauf keine kontrollierte Ablaufmöglichkeit für die Flüssigkeit
im Behälter bereitstellen kann, also weder über den Ablauf noch ggf. über den Zulauf.
In solchen Fällen kann durch über den Schachthals in den Behälter eindringendes Fremdwasser
die im Behälter vorhandene Flüssigkeit samt Leichtflüssigkeit wie z.B. Öl, Diesel
oder Benzin, bis in den Schachthals ansteigen und von dort dann über z.B. untereinander
undichte Schachtringe ins Erdreich gelangen und dieses kontaminieren. Bei weiterem
Anstieg bis zum meist nicht dicht schließenden Abschlussdeckel des Schachthalses kann
Leichtflüssigkeit auch oberflächig austreten und unkontrolliert freigesetzt werden.
Solche Szenarien sind insbesondere im Hinblick auf verseuchte Trinkwasserressourcen
bzw. eine allgemeine Umweltgefährdung absolut kritisch.
[0016] Bei Abscheideranlagen und dergleichen ist insbesondere ein dreiteiliger Grundaufbau
bekannt. Der ggf. mit einer Schlammfangvorrichtung versehene Behälter- bzw. Abscheiderkörper
selbst ist in der Regel monolithisch aufgebaut und herstellerseitig insbesondere auf
Dichtigkeit der Wandungen und mechanische Stabilität geprüft. Daran nach oben anschließen
kann wenigstens ein Anschluss- oder Aufbauteil vorhanden sein, beispielsweise ein
ringförmiges Bauelement, das mit Dichtungen zum angrenzenden Behälterkörper zuverlässig
abgedichte ist und das auch dauerhaft dicht bleibt, da es keinen kritischen mechanischen
Belastungen im Einbauzustand ausgesetzt ist. Oberhalb dieser Aufbauteile ist in nahezu
allen Fällen ein Schachthals mit Ausgleichsringen bzw. schachtbildenden Ringen bis
zu einer Oberfläche bzw. Verkehrsfläche vorgesehen. Grundsätzlich ist es nicht ausgeschlossen,
dass der Abscheiderbehälter ein Anschlussoder Aufbauteil bzw. Schachthals umfasst.
[0017] Oben ist der Schachthals mit einem Schachtverschluss versehen. Der Schachtverschluss
kann beispielsweise einen auf eine Öffnung in der oben abschließenden Verkehrsfläche
passenden Schachtdeckel umfassen. Der Schachthals ist aufgrund der zu überbrückenden
Höhe bzw. der von außen wirkenden Belastungen der kritische Teil im Hinblick auf Undichtigkeiten
der Anlage. Insbesondere der oberflächennahe Bereich der Ausgleichsringe mit dem Schachtdeckel
kann durch z.B. Verkehr und Frosteinwirkung usw. in Mitleidenschaft gezogen werden
bzw. wird mit der Zeit undicht. Auch bei nicht beeinträchtigtem Schachthals ist es
nicht möglich, dass beispielsweise bei stark ansteigendem Oberflächenwasser oder bei
Flut die Schachtabdeckung bzw. der Bereich der Ausgleichsringe absolut dicht ist.
Somit kann in den Schachthals eindringende Flüssigkeit über die Behälteröffnung in
den Behälter gelangen und somit Fremdwasser zu einem Anstieg der Flüssigkeit im Behälter
bzw. Abscheider mit den oben erläuterten Probleme führen.
[0018] Mit einer erfindungsgemäßen Ventilanordnung werden diese Probleme verhindert. Insbesondere
können die Anlagenteile wie bisher ausgestaltet sein und entsprechend modifiziert
bzw. vorteilhafterweise bestehenden Anlagen auch vor Ort mit einer erfindungsgemäßen
Ventilanordnung nachgerüstet werden. Eine entsprechende Schlammfang- bzw. Abscheideranlage
samt Aufbauteilen kann damit gesetzliche oder z.B. DIN-Vorgaben vollständig erfüllen.
Der Behälter bzw. die gesamte Anordnung kann absolut sicher insbesondere bei Überflutungs-,
Starkregen- bzw. Hochwasser-Situationen gegen Austreten von kritischen Stoffen aus
dem Behälter in die Umgebung geschützt werden, wenn der-Behälter zudem eine Zulauf-
und Rücklaufsperre aufweist.
[0019] Die Ventilanordnung kann vom Grundaufbau in vielen unterschiedlichen Ausgestaltungen
realisiert sein, zum Beispiel selbsttätig als Absperrventil oder als Sicherheitsventil.
Besonders einfach und robust ist ein Klappenventil einsetzbar.
[0020] Weiter wird vorgeschlagen, dass die Schließeinrichtung derart ausgebildet ist, dass
bei außerhalb des Behälters oberhalb der Behälteröffnung anstehender Flüssigkeit die
Schließeinrichtung selbsttätig den Durchlass von Flüssigkeit durch die Behälteröffnung
sperrt. Mit einem selbstschließenden Ventil, z.B. einem besonders einfachen und robusten
Klappenventil, kann ein Durchlass für Flüssigkeit vom Schachthals in den Behälter
hinein genau zu dem Zeitpunkt verhindert werden, in dem eine kritische Situationen
auftritt. Zu anderen Zeitpunkten kann sich die Ventilanordnung in einem anderen Schaltzustand
befinden. Dabei wird erreicht, dass die Ventilanordnung dann schließt, wenn Fremdwasser
in den Schachthals eindringt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Ventilanordnung
so gestaltet ist, dass sie schon so rechtzeitig sicher schließt, bevor Fremdwasser
an dieser ansteht. Das vom Behälterinneren abgehaltene Fremdwasser kann sich oberhalb
der Ventilanordnung im Schachthals anstauen.
[0021] Vorteilhafterweise ist die Schließeinrichtung ausgestaltet, einen Gasaustausch zwischen
dem Inneren des Behälters und dem Bereich oberhalb des Behälters zu ermöglichen, wenn
außerhalb des Behälters oberhalb der Behälteröffnung keine Flüssigkeit ansteht. So
kann in anderen, insbesondere unproblematischen Situationen ein Gasaustausch bzw.
Luftaustausch zumindest vom Behälterinneren nach außen gewährleistet werden. Dies
ist im Hinblick auf eine kritische Gaszusammensetzung im Behälterbereich oberhalb
des Ablaufniveaus bzw. eine mögliche Explosionsgefahr durch ein entsprechendes Luft-Gas-Gemisch
im Behälter oberhalb des Flüssigkeitsspiegels vorteilhaft. Denn gerade bei Leichtflüssigkeitsabscheidern
kann die aufschwimmende Leichtflüssigkeit wie z.B. Benzin durch deren vergleichsweise
niedrigen Dampfdruck in solchen Mengen in die darüberliegende Gasphase übergehen und
mit vorhandenem LuftSauerstoff sich vermischen, dass eine explosive Gas-Luft-Mischung
vorliegt. Bei höherem Dampfdruck kann die Ventilanordnung ausgebildet sein, dass gezielt
das Gas bzw. Gas-Luftgemisch nach außen in den Schachthals entweichen kann. Hier ist
dann Vorsorge zu treffen, dass z.B. beim Öffnen des Schachtdeckels eine Belüftung
des Schachthalses stattfindet, um dort eine Explosion auszuschließen.
[0022] Es ist erfindungsgemäß außerdem von Vorteil, dass die Ventilanordnung einen positionsfest
angeordneten Ventilsitz und einen mit dem Ventilsitz zusammenwirkenden bewegbaren
Ventilkörper umfasst, wobei der Ventilsitz ein im Querschnitt abgewinkeltes Flachmaterial
umfasst. Damit kann mit dem bewegbaren Ventilkörper, der relativ zum Ventilsitz bewegbar
ist, die Ventilfunktion bestimmt bzw. eingestellt werden.
[0023] Durch anstehenden Flüssigkeitsdruck durch Fremdwasser am Ventilkörper wird der Ventilkörper
hin zum Ventilsitz bewegt und damit die Absperrwirkung der Ventilanordnung aktiviert
bzw. verstärkt. Vorteilhafterweise ist der Ventilsitz als mechanisch robustes und
einfach zu montierendes abgewinkeltes Flachmaterial, beispielsweise als durchgängig
umlaufender runder oder mehreckiger Profilstahlrahmen ausgebildet, beispielsweise
im Schnitt winkel-, T- oder U-förmig, wobei jeweils ein freier Schenkel nach oben
gerichtet den eigentlichen Ventilsitz bildet, der mit dem Ventilkörper zusammenwirkt.
Bei dem U-förmigen Profil können beide freie Schenkel den Ventilsitz bilden, zum Beispiel
nach oben ausgerichtet für die Bereitstellung von zwei Dichtlinie.
[0024] Bevorzugt weist die Ventilanordnung einen frei gegenüber einem Ventilsitz bewegbar
ausgebildeten Ventilkörper auf, wobei bei der geschlossenen Ventilanordnung, wenn
außerhalb des Abscheiderbehälters oberhalb der Schließeinrichtung keine Flüssigkeit
ansteht, der Ventilkörper am Ventilsitz nur durch das Eigengewicht des Ventilkörpers
dicht anliegt und ein Gasaustausch möglich ist, indem der Ventilkörper vom Ventilsitz
abheben kann. So kann die Ventilanordnung einfach und robust ausgebildet werden. Insbesondere
kann die Behälteröffnung jederzeit bzw. sofort ohne weiter Maßnahmen oder Hilfsmittel
von einer Person insbesondere von Hand geöffnet werden, zum Beispiel im Falle einer
Inspektion der Abscheideranlage. Der Ventilkörper ist vorteilhafterweise besonders
einfach ausgebildet. Insbesondere da der Ventilkörper in einer rauen Umgebung im Schachthalsbereich
vorhanden ist und z. B. wechselnden Temperaturen- und/oder Feuchtigkeit ausgesetzt
ist bzw. Korrosion unterworfen ist. Ein einfach gestalteter Ventilkörper ist daher
Voraussetzung für dessen optimales Funktionieren. Dabei ist es insbesondere vorteilhaft,
wenn die Ventilanordnung bzw. der Ventilkörper ohne Zusatzelemente wie beispielsweise
Schließmittel oder Federmittel zur Aufbringung einer zusätzlichen Schließkraft ausgebildet
ist.
[0025] Es ist überdies vorteilhaft, dass der Ventilkörper deckelartig ausgebildet ist, an
welchem ein Dichtabschnitt aus einem Dichtmaterial vorhanden ist, welcher zur Bereitstellung
einer Abdichtwirkung mit dem Ventilsitz in Anlage kommt. Damit kann besonders effektiv
über den Dichtabschnitt bzw. die Art und Ausgestaltung des Dichtmaterials an einem
z.B. als Deckelelement ausgebildeten Ventilkörper die Abdichtwirkung im Zusammenwirken
des Dichtabschnitts mit dem Ventilsitz beeinflusst und optimiert werden.
[0026] Außerdem ist es weiter von Vorteil, dass der Ventilkörper über eine Schwenkachse
beweglich aufgenommen relativ zum Ventilsitz bewegbar ist. Durch Verschwenken des
Ventilkörpers kann dieser definiert bzw. exakt und beliebig oft wiederholbar in eine
Schließstellung bei geschlossener Ventilanordnung und wieder zurück in eine offnen
Stellung gebracht werden. Dies ist für eine dichte Anlage des Ventilkörpers am Ventilsitz
vorteilhaft. Außerdem kann der Ventilkörper über die Schwenkachsenverbindung unverlierbar
aufgenommen sein.
[0027] Neben einer Schwenklagerung sind auch andere Lagerungsarten des Ventilkörpers vorteilhaft
möglich, zum Beispiel eine Schiebelagerung mit einem Schiebesitz des Ventilkörpers.
[0028] Der Ventilkörper kann separat gestaltet und getrennt zum Ventilsitz ausgebildet sein.
Damit ist der Ventilkörper nicht am Ventilsitz oder benachbarten Abschnitten gelagert.
Dies kann ggf. besonders platzsparend sein.
[0029] Außerdem ist die Ventilanordnung damit gegebenenfalls einfacher auszubilden.
[0030] Bevorzugt ist der Ventilsitz als geschlossener Rahmen ausgestaltet, der im Bereich
der Behälteröffnung oder einer Verlängerung der Behälteröffnung positioniert ist,
insbesondere im Bereich um die Behälteröffnung herum positioniert ist. Damit kann
erreicht werden, dass die gesamte Behälteröffnung von der Ventilanordnung beaufschlagt
wird bzw. keine Lücke im Hinblick auf die Dichtwirkung der Ventilanordnung bezüglich
der Behälteröffnung auftritt.
[0031] Bevorzugt ist die Ventilanordnung außerhalb eines Bereichs, der durch die lichte
Weite der Behälteröffnung oder deren Verlängerung gebildet ist, vorhanden. Auf der
zum Schachthals liegenden Seite der Behälteröffnung ist die Zugänglichkeit bzw. die
Montage und das vorhandene Platzangebot vorteilhaft gegenüber einer an der Behälteröffnung
innenseitig im Behälter vorhandenen Anordnung der Ventilanordnung, was prinzipiell
nicht ausgeschlossen ist.
[0032] Alternativ kann es vorteilhaft sein, dass die Ventilanordnung innerhalb eines durch
eine lichte Weite der Durchlassöffnung gebildeten Bereichs vorhanden ist. Die Behälteröffnung
kann insbesondere bei einer in Durchlassrichtung sich erstreckenden Tiefe der Behälteröffnung
geeignet sein, die Ventilanordnung vollständig oder nahezu vollständig aufzunehmen,
was insbesondere platzsparend ist. Die Ventilanordnung kann so zumindest großteils
in der Behälteröffnung aufgenommen bzw. versenkt sein, ohne wesentlich über die Behälteröffnung
hinauszuragen.
[0033] Weiter ist es von Vorteil, dass der Ventilsitz an einem am Behälter ausgebildeten,
Aufbauteil, welches an die Behälteröffnung anschließt, vorhanden ist. So kann der
Ventilsitz und damit die Ventilanordnung über zum Beispiel einen an dem Behälter vorhandenen
Aufbauring positioniert werden, der z.B. als separates Bauelement ausgestaltet ist.
Dies ist vorteilhaft, da häufig wenigstens ein Aufbauteil benachbart zu Abschnitten
mit der Behälteröffnung vorhanden oder angebracht ist und die Behälteröffnung etwas
nach oben verlängern. Das wenigstens eine Aufbauteil liegt insbesondere zwischen dem
eigentlichen Behälter und dem oberhalb anschließenden Teil des Schachthalses.
[0034] Außerdem ist es zum Beispiel für die Inspektion des Behälterinneren vorteilhaft,
dass im Ventilkörper der Ventilanordnung ein Zusatzventil vorhanden ist, welches von
außerhalb des Behälters bei geschlossener Ventilanordnung betätigbar ist. Damit kann
bei einer oberhalb der geschlossenen Ventilanordnung anstehenden Restmenge an Fremdflüssigkeit
das ebenfalls geschlossene Zusatzventil durch Betätigung geöffnet werden und die Flüssigkeitsrestmenge
in den Behälter abgelassen werden, wenn dieser in einen Normalbetriebszustand gebracht
ist bzw. insbesondere keine Rückstausituation herrscht. Anschließend kann die Ventilanordnung
geöffnet werden und die Behälteröffnung ist frei zugänglich.
Figurenbeschreibung
[0035] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind anhand der in den Figuren stark
schematisiert gezeigten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0036] Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1
- eine Schnittansicht durch eine erste schematisierte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Schließeinrichtung in einem Schließzustand an einem Aufbauring eines Abscheiders,
- Figur 2
- die Anordnung gemäß Figur 1 in einem offenen Zustand,
- Figur 3
- eine alternative erfindungsgemäße Schließeinrichtung in einem Schließzustand,
- Figur 4
- eine Variante zu der in Figur 3 gezeigten Schließeinrichtung,
- Figur 5
- eine erfindungsgemäße Variante mit einem abdichtenden Zusatzventil im Schließzustand
der Schließeinrichtung gemäß Figur 1,
- Figur 6
- die Anordnung gemäß Figur 5 im offenen Zustand der Schließeinrichtung,
- Figur 7
- die in Figur 5 dargestellte Anordnung mit nicht abdichtendem Zusatzventil und
- Figur 8
- eine erfindungsgemäße Abscheideranlage im vergrabenen Zustand mit einem Abscheiderbehälter
und einer Aufbauanordnung wobei Details der Abscheideranlage nicht gezeigt sind.
[0037] Die Figuren 1 bis 8 sind stark schematisiert ausgeführt, teilweise unter Weglassung
einzelner Bauteile. In den Figuren sind bei unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
teils die gleichen Bezugszeichen für sich entsprechende Teile verwendet.
[0038] In den Figuren bis 7 ist der betreffende Behälter mit einer Behälteröffnung für eine
Flüssigkeit selbst nicht dargestellt. Die erfindungsgemäße Schließeinrichtung ist
gemäß Figur 1 bis 7 an einem an die Behälteröffnung anschließenden Aufbauteil 2 mit
einer Öffnung 4 angeordnet, wobei die Öffnung 4 direkt an die Behälteröffnung anschließt
und mit dieser fluchtet.
[0039] Figur 8 zeigt eine Abscheideranlage mit erfindungsgemäßer Schließeinrichtung oberhalb
einer Behälteröffnung nur schematisiert ohne weitere Details z. B. eines Aufbauteils.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Schließeinrichtung auch direkt an der Behälteröffnung
vorhanden ist bzw. insbesondere ohne Aufbauteil.
[0040] Figur 1 zeigt schematisiert eine als Ventilanordnung 1 ausgestaltete erfindungsgemäße
Schließeinrichzung. Die Ventilanordnung 1 ist dabei an dem oberhalb einer nicht dargestellten
Abscheider- bzw. Schlammfanganlage eingebauten ausgebildeten Aufbauteil 2 angeordnet.
Das auch als Deckplatte bezeichnete Aufbauteil 2 kann beispielsweise als Ringkörper
3 aus Beton ausgestaltet sein, welcher eine Öffnung 4 für einen Zugang von außen bzw.
oben in das Innere des nicht dargestellten Abscheiderbehälters aufweist. Die Öffnung
4 weist insbesondere den gleichen Durchmesser auf, wie die nicht gezeigte Behälteröffnung.
Die nicht dargestellte Abscheideranlage mit einem Abscheiderbehälter kann sich unterhalb
des Aufbauteils 2 anschließen. Dabei ist das Aufbauteil 2 mit entsprechenden Dichtungen
oder anderen Maßnahmen dicht am Abscheiderbehälter angeordnet. Über die Öffnung 4
wird insbesondere eine Reinigungs- und/oder Kontrollöffnung am Abscheiderbehälter
nach oben verlängert.
[0041] Die Dichtigkeit des Abscheider- bzw. Schlammfangkörpers selbst wird bereits werkseitig
geprüft und ist daher sicher gewährleistet.
[0042] Oberhalb der in Figur 1 dargestellten Anordnung schließen sich Elemente eines Schachthalses,
insbesondere Ausgleichsringe an, so dass nach oben eine Öffnung in den darunter liegenden
Schachthalsbereich bereitgestellt ist. Diese Öffnung wird durch eine entsprechende
Anordnung insbesondere ein in einem Aufnahmering sitzenden Schachtdeckel verschlossen.
Der Schachtdeckel mit Aufnahmering ist häufig Teil einer Verkehrsfläche und entsprechend
stark mechanisch belastet. Diese Anordnung ist daher häufig nicht dauerhaft dicht,
so dass immer wieder insbesondere auch bei starkem Regen oder bei Überflutungssituationen
Wasser in den Schachthalsbereich und in den Abscheider von oben eindringen kann.
[0043] Dies wird mit der erfindungsgemäßen Ventilanordnung 1 unterbunden. Hierzu weist die
Ventilanordnung 1 ein deckelartiges zum Beispiel rundscheibenförmiges Abdeckelement
5 auf. Das Abdeckelement 5 ist über eine Gelenkanordnung 6, welche eine Schwenkachse
S für das Abdeckelement 5 bereitstellt, schwenkbeweglich gegenüber dem Aufbauteil
2 bzw. einem daran fixierten ringförmigen Ventilsitz 8 der Ventilanordnung 1. Das
beispielsweise als Kunststoff- bzw. Stahlelement ausgebildete Abdeckelement 5 wird
durch sein Eigengewicht in der in Figur 1 dargestellten geschlossenen Ventilanordnung
1 mit einer entsprechenden Anpresskraft gegen den Ventilsitz 8 dicht angedrückt. Hierbei
ist das Abdeckelement 5 obernalb der Öffnung 4 angeordnet und deckt diese vollständig
dicht ab. Insbesondere ragt das Abdeckelement 5 nach außen über eine Innenwandung
4a der Öffnung 4 hinaus.
[0044] Zur dichten Anlage des Abdeckelements 5 am Ventilsitz 8 ist an einer zur Öffnung
4 gerichteten Unterseite 5a des Abdeckelements 5 eine geschlossen rund umlaufende
flache Dichtung 7 vorhanden. Die Dichtung 7 kann beispielsweise an der Unterseite
5a angeklebt sein und ist beispielsweise aus einem elastomeren Material gebildet beispielsweise
als Gummiflachring ausgestaltet. Im geschlossenen Zustand der Ventilanordnung 1 gemäß
Figur 1 ist die Dichtung 7 in dichter Anlage am Ventilsitz 8. Der Ventilsitz 8 ist
hier als geschlossener Rundrahmen aus Stahl ausgestaltet, der im Schnitt L- bzw. T-förmig
ist als schmäler Auflagesteg für die Dichtung 7 dient.
[0045] Im gezeigten Zustand gemäß Figur 1 ist die Ventilanordnung 1 geschlossen. Wenn kein
angestautes Wasser im Schachthals oberhalb der Ventilanordnung 1 ansteht, liegt das
Abdeckelement 5 lediglich mit seinem Eigengewicht auf dem Ventilsitz 8 auf. Die Ventilanordnung
1 ist derart ausgebildet, dass in diesem Zustand ein gewisser geringer Gasaustausch
über die mit der Dichtung 7 und dem Ventilsitz 8 bzw. einem Ventilsitzsteg 8a gebildeten
Dichtungsbereich möglich ist.
[0046] Bei entsprechendem geringen Überdruck gasseitig im Behälter wird das Abdeckelement
5 ggf. etwas angehoben und so ein Gasaustausch möglich gemacht, indem das Abdeckelement
mit der Dichtung 7 kurzzeitig vom Ventilsitzsteg 8a abhebt.
[0047] Bei aufgestauter Flüssigkeit (nicht dargestellt) oberhalb des Abdeckelements 5 wird
durch den hydrostatischen Druck das Abdeckelement entsprechend stärker gegen den Ventilsitzsteg
8a des Ventilsitzes 8 gedrückt und ein absolut wasser- und gasdichter Abschluss der
Öffnung 4 und damit des Behälters der Abscheideranlage erreicht. Es ist ausgeschlossen,
dass in dieser Situation Fremdwasser von oben durch die Öffnung 4 in den Abscheiderbehälter
gelangen kann.
[0048] In Figur 2 ist die geöffnete Ventilanordnung 1 dargestellt. Dabei ist das Abdeckelement
5 um ca. 90 Winkelgrade um die Schwenkachse S gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt,
so dass die Öffnung 4 frei zugänglich ist.
[0049] Eine alternative Anordnung der erfindungsgemäßen Ventilanordnung 1 zeigt Figur 3,
die einen Abhebedeckel 9 mit einem Griffelement 10 aufweist. Mit dem Griffelement
10 kann von oben beispielsweise manuell der Abhebedeckel 9 von der in Figur 3 gezeigten
geschlossenen Stellung abgehoben werden bzw. wieder auf einen Ventilsitz 8 aufgesetzt
werden, der auf einem Verankerungsteil 11 befestigt ist. Das Verankerungsteil 11 ist
hier als auf einen Innendurchmesser D einer Öffnung 4 im Aufbauteil 2 ausgestaltet.
Beispielsweise kann das Verankerungsteil 11 über Ankerelemente 12, 13 verfügen, welche
zur Fixierung des Verankerungsteils 11 am Aufbauteil 2 in diesen eingreifen, beispielsweise
eingegossen sind.
[0050] In Figur 3 ist zu erkennen, dass es vorteilhafter Weise eine sehr platzsparende Anordnung
der Ventilanordnung 1 im Bereich einer Höhe H des Aufbauteils 2 möglich ist. Insbesondere
ist die Ventilanordnung 1 nahezu vollständig innerhalb der Höhe H der Öffnung 4 in
Durchlassrichtung untergebracht.
[0051] Eine weitere erfindungsgemäße Ventilanordnung 1 in einer alternativen Anordnung zeigt
Figur 4. Dabei ist die Ventilanordnung 1 mit einem Abhebedeckel 9 entsprechend der
Ausgestaltung gemäß Figur 3 ausgestaltet. Der Abhebedeckel 9 umfasst ebenfalls ein
Griffelement 10, auf dessen Oberseite mittig angeordnet.
[0052] Oberhalb des Aufbauteils 2 unter Zwischenlage einer umlaufenden Gummi-Runddichtung
14 ist eine Ventilsitzaufnahme 15 vorgesehen, an welcher sich oberhalb ein weiteres
Aufbauteil 16 anschließt. Die Ventilsitzaufnahme 15 ist am Aufbauteil 2 von oben fest
fixiert, stark vereinfacht angedeutet durch eine Schraubverbindung mit einer Schraube
17 und einem Dübel 18 im Aufbauteil 2. Außerdem ist in Figur 4 an der Ventilsitzaufnahme
15 der Ventilsitz 8 vorhanden.
[0053] Eine zu Figur 1 alternative Anordnung mit einem verschwenkbaren Abdeckelement 5 an
einem Aufbauteil 2 in geschlossenem Zustand zeigt Figur 5. Die Verschwenkbewegung
erfolgt um eine Gelenkanordnung 6 um die Schwenkachse S. Die Ventilanordnung umfasst
eine Dichtung 7, die mit einem Ventilsitz 8 zusammenwirkt. Im Abdeckelement 5 ist
ein Zusatzventil 19 ausgebildet, das dazu dient, eine selbstverschließende Öffnung
im Abdeckelement 5 bereitzustellen, welche einen verbesserten Gasaustausch bei geschlossener
Ventilanordnung 1 bei nicht oberhalb der ventilanordnung 1 anstehender Flüssigkeit
ermöglicht. In Figur 5 ist das geschlossene Zusatzventil 19 dargestellt. Dieses umfasst
einen nach unten konisch sich verjüngenden Ventilkörper 20. Der Ventilkörper 20 ist
in einem entsprechend konisch ausgebildeten Rundloch, das als Ventilsitz 21 dient,
eingesetzt. Der Ventilsitz 21 umfasst eine zentrisch im Abdeckelement 5 vorhandene
Ventilsitzöffnung 21a, Außerdem ist oben am Ventilkörper 20 ein Zugseil 22 zum Einwirken
auf den Ventilkörper 20 vorhanden.
[0054] Figur 7 zeigt die Anordnung gemäß Figur 5, jedoch bei geöffnetem Zusatzventil 19.
Dabei ist der Ventilkörper 20 nicht anliegend in der Ventilsitzöffnung 21 untergebracht,
so dass über einen verbleibenden Rundspalt 23 ein Luftaustausch möglich ist. Staut
sich nun durch Fremdwassereintritt in den Schachthals oberhalb des Abdeckelements
5 Flüssigkeit an, wird der Ventilkörper 20 aus der in Figur 7 gezeigten offenen Stellung
durch den hydrostatischen Druck der Flüssigkeit nach unten gedrückt. Dabei erreicht
der Ventilkörper 20 die Stellung gemäß Figur 5 und wird in die Ventilsitzöffnung 21a
fest eingedrückt. Hiermit ist ein absolut luft- bzw. wasserdichtes Verschließen des
Zusatzventils 19 gewährleistet und es kann auch bei einem zuvor über das offene Zusatzventil
19 kontrolliert möglichen Gasaustausch zwischen Schachthalsbereich und Behälterinnerem
kein Fremdwasser in den Behälter über die Öffnung 4 eindringen.
[0055] Figur 6 zeigt die Anordnung'gemäß Figur 5 bei geöffnetem Abdeckelement 5, welches
um die Schwenkachse S in die Offenstellung verschwenkt ist. Um den Ventilkörper 20
wieder in seine offene Stellung gemäß Figur 7 zu bringen, kann über das Zugseil 22
dieser nach oben verschoben werden. Dies kann insbesondere bei geschlossenem Abdeckelement
5 gemäß Figur 5 erfolgen.
[0056] Am unteren Rand des Ventilkörpers 20 ist außerdem ein Anschlagelement 24 vorhanden.
Das Anschlagelement 24 verhindert ein vollständiges Herausziehen des Ventilkörpers
20 aus der Ventilsitzöffnung 21a, indem das Anschlagelement 24 an der Unterseite des
Abdeckelements 5 anschlägt, wenn an dem Zugseil 22 gezogen wird.
[0057] Figur 8 zeigt stark schematisiert eine erfindungsgemäße vergrabene Abscheideranlage
25, welche einen Abscheiderbehälter 26 mit einem als Aufbauanordnung 27 ausgebildeten
Anschluss- oder Aufbauteil umfasst, was auch als Schachthals bezeichnet wird. Die
Abscheideranlage 25 ist stark modifiziert bzw. schematisiert und vereinfachend dargestellt,
teilweise unter Weglassung von Details insbesondere im Inneren des Abscheiderbehälters
26 Der Abscheiderbehälter 26 kann als ein separates Bauteil beispielsweise als Künststoffbehälter
ausgebildet sein. Der dicht hergestellte Abscheiderbehälter 26 gemäß Figur 8 ist aus
einem Abscheiderkörper 28 mit daran oben anschließenden Aufbauelementen 29, 30 ausgebildet.
Der Abscheiderkörper 28 und die Aufbauelemente 29 und 30 sind untereinander absolut
dicht miteinander verbunden. Das obere Aufbauelement 30 verjüngt sich nach oben konisch
und umfasst eine im eingebauten Zustand gemäß Figur 8 horizontale Behälteröffnung
31. Im Inneren des Abscheiderbehälters 26 bzw. innen im Abscheiderkörper 28 sind einzelne
Elemente des Abscheiderbehälters 26 dargestellt, wobei nur Teile des Innenlebens des
Abscheiderbehälters 26 dargestellt sind. Die Abscheideranlage 25 umfasst einen Zulauf
32 mit einem Zulaufrohr 33, einen Ablauf 34 mit einem Ablaufrohr 35. Das Zulaufrohr
33 ist nach unten abgewinkelt und das Ablaufrohr 35 zweifach rechtwinklig nach oben
bzw. senkrecht und anschließend horizontal abgewinkelt und führt vom Inneren des Abscheiderbehälters
26 durch eine Wand 28a des Abscheiderkörpers 28 nach außen. Für einen selbsttätigen
Schwimmerverschluss des Ablaufs 34 bzw. einer Ablauföffnung 35a ist ein selbsttätiger
Schwimmerkörper 36 innerhalb einer rohrartigen Schwimmerkörperführung 37 vorhanden.
[0058] Die Aufbauanordnung 27 besteht gemäß Figur 8 aus drei Aufbauringen 27a bis 27c. Die
Aufbauringe 27a bis 27c sind beispielsweise vorgefertigte Betonringe oder andersartige
Ringe, welche oberhalb anschließend an das Aufbauelement 30 im Erdreich einen freien
Bereich 38 oberhalb der Behälteröffnung 31 von umgebendem Erdreich 39 abtrennt. Nach
oben zu einer Bodenebene ist die Aufbauanordnung 27 mit einem schematisiert dargestellten
aufgelegten Deckel 40 lösbar verschlossen. Der Deckel 40 kann beispielsweise in der
Art eines Gully- oder Schachtdeckels ausgebildet sein und Teil einer befestigten Fläche
zum Beispiel einer von Fahrzeugen befahrbaren Bodenfläche sein.
[0059] Der Bereich der Öffnung 31 ist erfindungsgemäß mit einer Schließeinrichtung versehen,
insbesondere mit einer Anordnung gemäß der. Figuren 1 bis 7. Die Schließeinrichtung
ist in Figur 8 nur schematisiert und nicht im Detail gezeigt und weist ein an dem
Aufbauelement 30 aufgenommenes Abdeckelement 41 und einen Ventilsitz 42 auf.
[0060] Das Abdeckelement 41 ist in erster Linie zur Vermeidung des Eintritts von insbesondere
Flüssigkeiten bzw. Wasser aus dem Bereich 38 durch die Öffnung 31 in das Innere des
Abscheiderbehälters 26 vorgesehen.
[0061] Bislang wird versucht ein Eintritt von Flüssigkeit in einen Abscheiderbehälter durch
eine obere Öffnung des Abscheiderbehälters dadurch zu verhindern, dass der Bereich
38 dicht von seiner Umgebung bzw. vom Erdreich und der oben anschließenden befestigten
Fläche getrennt ist. So konnte man auch immer einen Gasaustausch des Inneren des Abscheiderbehälters
mit dem Bereich 38 durch die offene Behälteröffnung 31 erreichen. Auch ein Zugang
von oben zum Beispiel zur Sichtkontrolle des Inneren des Abscheiderbehälters konnte
so bei geöffnetem Deckel 40 erfolgen. Dies war aber nicht zufriedenstellend, da es
nie gelang dauerhaft den Bereich dicht gegen einen Flüssigkeitseintritt von außen
abzutrennen. Hier setzt die Erfindung an, welche ein völlig anderes Konzept vorschlägt.
[0062] Die Erfindung schlägt erstmals vor, den Schachthals bzw. die Aufbauanordnung 27 vom
restlichen Baukörper bzw. dem restlichen Teil der Abscheideranlage 25 zu trennen.
Die Trennung ist insbesondere als hydraulische Trennung ausgebildet. Erfindungsgemäß
wird der dichte untere Teil bzw. der dichte Abscheiderbehälter 26 vom undichten oberen
Teil bzw. dem Schachthals bzw. der Aufbauanordnung 27 getrennt.
[0063] Selbst bei dicht konzipiertem Deckel 40 und dem Versuch die Aufbauring 27c dicht
miteinander zu verbinden kann grundsätzlich nicht vermieden werden, dass mit der Zeit
über Undichtigkeiten oder bei einer Überschwemmung Flüssigkeit in den Bereich 38 gelangen
kann.
[0064] Das Abdeckelement 41 wird im unbelasteten Fall, wenn keine Flüssigkeit oberhalb des
Abdeckelements 41 steht, allein durch sein Eigengewicht auf einen Gegenabschnitt bzw.
einen Ventilsitz 42 dicht angedrückt. Wenn im Bereich 38 oberhalb des Abdeckelements
41 Flüssigkeit ansteht, wird das Abdeckelement 41 noch stärker auf den Ventilsitz
42 gedrückt, so dass immer eine absolut sichere Trennung des Bereichs 38 vom darunter
liegenden Bereich des Abscheiderbehälters 26 gelingt.
[0065] Im Bereich 38 gegebenenfalls anstehendes aufgestautes Wasser kann nach Abheben des
Deckels 40 aus dem Bereich 38 beispielsweise abgepumpt werden, so dass anschließend
das Abdeckelement 41 abgenommen oder aufgeschwenkt werden kann und ein Zugang in das
Innere der Abscheideranlage 25 bzw. des Abscheiderbehälters 26 besteht.
[0066] Im Normalbetrieb, wenn keine Flüssigkeit oberhalb des Abdeckelements 41 ansteht,
kann bei einem entsprechenden Gasüberdruck im Inneren des Abscheiderbehälters 26 Gas
durch geringes bzw. kurzzeitiges Anheben des Abdeckelements 41 austreten und ein Gas-
bzw. Druckausgleich stattfinden.
[0067] In Figur 8 ist außerdem gestrichelt ein Flüssigkeitsspiegel F im Abscheiderbehälter
26 bzw. im Abscheiderkörper 28 dargestellt. Dies entspricht einem im Regelbetrieb
maximalen Flüssigkeitsspiegel in der Abscheideranlage 25.
Bezugszeichenliste:
[0068]
- 1
- Ventilanordnung
- 2
- Aufbauteil
- 3
- Ringkörper
- 4
- Öffnung
- 4a
- Innenwandung
- 5
- Abdeckelement
- 5a
- Unterseite
- 6
- Gelenkanordnung
- 7
- Dichtung
- 8
- Ventilsitz
- 8a
- Ventilsitzsteg
- 9
- Abhebedeckel
- 10
- Griffelement
- 11
- Verankerungsteil
- 12
- Ankerelement
- 13
- Ankerelement
- 14
- Gummi-Runddichtung
- 15
- Ventilsitzaufnahme
- 16
- Aufbauteil
- 17
- Schraube
- 18
- Dübel
- 19
- Zusatzventil
- 20
- Ventilkörper
- 21
- Ventilsitz
- 21a
- Ventilsitzöffnung
- 22
- Zugseil
- 23
- Spalt
- 24
- Anschlagelement
- 25
- Abscheideranlage
- 26
- Abscheiderbehälter
- 27
- Aufbauanordnung
- 27a
- Aufbauring
- 27b
- Aufbauring
- 27c
- Aufbauring
- 28
- Abscheiderkörper
- 28a
- Wand
- 29
- Aufbauelement
- 30
- Ausbauelement
- 31
- Behälteröffnung
- 32
- Zulauf
- 33
- Zulaufrohr
- 34
- Ablauf
- 35
- Ablaufrohr
- 35a
- Ablauföffnung
- 36
- Schwimmerkörper
- 37
- Schwimmerkörperführung
- 38
- Bereich
- 39
- Erdreich
- 40
- Deckel
- 41
- Abdeckelement
- 42
- Ventilsitz
1. Abscheideranlage (25) umfassend einen Abscheiderbehälter (26) mit einer oben im Abscheiderbehälter
(26) vorhandenen Behälteröffnung (31), die über einem Flüssigkeitsniveau im Abscheiderbehälter
(26) liegt, das sich einstellt, wenn Flüssigkeit im Regelbetrieb des Abscheiderbehälters
(26) in den Abscheiderbehälter (26) über einen Zulauf (32) zufließt und aus dem Abscheiderbehälter
(26) über einen Ablauf (34) abfließt, wobei sich oberhalb der Behälteröffnung (31)
eine Aufbauanordnung (27) mit einer schließbaren Aufbauöffnung anschließt, so dass
bei geschlossener Aufbauöffnung die Aufbauanordnung (27) einen Bereich (38) oberhalb
des Abscheiderbehälters (26) von umgebenden Bereichen (39) trennt und bei offener
Aufbauöffnung die Behälteröffnung (31) von oben zugänglich ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung zur Sicherung des Abscheiderbehälters (26) gegen unerwünschten Eintritt
von Fremdflüssigkeit in den Abscheiderbehälter (26) durch die Behälteröffnung (31)
mit einer Schließeinrichtung (41, 42) für die Behälteröffnung (31) vorgesehen ist,
mit der die Behälteröffnung (31) gegen einen Durchlass von Flüssigkeit durch die Behälteröffnung
(31) sicherbar ist.
2. Abscheideranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließeinrichtung als Ventilanordnung (1) ausgebildet ist.
3. Abscheideranlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließeinrichtung derart ausgebildet ist, dass bei außerhalb des Abscheiderbehälters
(26) oberhalb der Behälteröffnung (31) anstehender Flüssigkeit die Schließeinrichtung
(41, 42) selbsttätig den Durchlass von Flüssigkeit durch die Behälteröffnung (31)
sperrt.
4. Abscheideranlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließeinrichtung (41, 42) ausgestaltet ist, einen Gasaustausch zwischen dem
Inneren des Abscheiderbehälters (26) und dem Bereich (38) oberhalb des Abscheiderbehälters
(26) zu ermöglichen, wenn außerhalb des Abscheiderbehälters (26) oberhalb der Schließeinrichtung
(41, 42) keine Flüssigkeit ansteht.
5. Abscheideranlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilanordnung (1) einen positionsfest angeordneten Ventilsitz (8) und einen
mit dem Ventilsitz (8) zusammenwirkenden bewegbaren Ventilkörper (5, 9) umfasst, wobei
der Ventilsitz (8) ein im Querschnitt abgewinkeltes Flachmaterial umfasst.
6. Abscheideranlage nach Anspruch 2 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilanordnung (1) einen frei gegenüber einem Ventilsitz (8, 42) bewegbar ausgebildeten
Ventilkörper (5, 9) aufweist, wobei bei der geschlossenen Ventilanordnung (1), wenn
außerhalb des Abscheiderbehälters (26) oberhalb der Schließeinrichtung (41, 42) keine
Flüssigkeit ansteht, der Ventilkörper (5, 9, 41) am Ventilsitz (8, 42) nur durch das
Eigengewicht des Ventilkörpers (9, 41) dicht anliegt und ein Gasaustausch möglich
ist, indem der Ventilkörper (9, 41) vom Ventilsitz (8, 42) abheben kann.
7. Abscheideranlage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (5, 9, 41) deckelartig ausgebildet ist, an welchem ein Dichtabschnitt
(7) aus einem Dichtmaterial vorhanden ist, welcher zur Bereitstellung einer Abdichtwirkung
mit dem Ventilsitz (8, 42) in Anlage kommt.
8. Abscheideranlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilkörper (5) über eine Schwenkachse S beweglich aufgenommen relativ zum Ventilsitz
(8) bewegbar ist.
9. Abscheideranlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilsitz (8) als geschlossener Rahmen ausgestaltet ist, der im Bereich der
Behälteröffnung positioniert ist.
10. Abscheideranlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilanordnung (1) außerhalb eines Bereichs, der durch eine lichte Weite der
Behälteröffnung oder deren Verlängerung gebildet ist, vorhanden ist.
11. Abscheideranlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilanordnung (1) innerhalb eines durch eine lichte Weite der Behälteröffnung
gebildeten Bereichs vorhanden ist.
12. Abscheideranlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilsitz (8) an einem am Abscheiderbehälzer ausgebildeten Aufbauteil (2), welches
an die Behälteröffnung anschließt, vorhanden ist.
13. Abscheideranlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Ventilkörper (5) der Ventilanordnung (1) ein Zusatzventil (19) vorhanden ist,
welches von außerhalb des Abscheiderbehälters bei geschlossener Ventilanordnung (1)
betätigbar ist.