[0001] Die Anmeldung betrifft ein Holzgebäudemodul, die Verwendung des Moduls, sowie ein
Verfahren zu seiner Herstellung.
[0002] Es ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2004 014 003 U1 bekannt, ein doppelwandiges Baumodul herzustellen, indem man nebeneinander angeordnete
Kanthölzer miteinander in der Wandebene verstiftet, so dass die Stifte senkrecht zur
Längsrichtung der Kanthölzer ausgerichtet sind. Die Verbindung zwischen den beiden
Ebenen wird dabei durch stirnseitige, podestartige Schwellen bereitgestellt.
[0003] Es hat sich herausgestellt, dass die Eigenschaften solcher Module noch unbefriedigend
sind.
[0004] Dem zu Folge setzt sich die Erfindung zum Ziel, verbesserte Module und Herstellungsverfahren
dafür bereitzustellen.
[0005] Die erfindungsgemäßen Module weisen zueinander parallele erste und zweite längliche
Bauelemente auf, die durch jeweilige Stift-Anordnungen mit dritten länglichen Bauelementen
derart verbunden sind, dass die Stifte in wenigstens zwei verschiedenen Richtungen,
schräg und quer zur Längsrichtung der ersten und zweiten Elemente ausgerichtet sind.
[0006] Dadurch wird eine besonders günstige Verteilung der Lasten auf das Modul erreicht.
Es sind weder metallische noch chemische Verbundmittel oder Kleber erforderlich. Das
Modul kann leicht gebaut werden, und kann Hohlräume zur Aufnahme von Dämmmaterial
und/oder Versorgungsleitungen aufweisen. Unter dem Aspekt der Herstellung eines Holzgebäudemoduls
schlägt die Erfindung vor, längliche Bauelemente parallel mit ihrer Unterseite auf
einer ebenen Fläche zu verlegen und mit weiteren länglichen Bauelementen so zu verstiften,
dass dabei die Unterseite nicht durchsetzt wird und die Stifte in wenigstens zwei
verschiedenen Richtungen schräg und quer zur Verlegerichtung angeordnet sind.
[0007] Dadurch wird ein Aufbauen des Moduls in liegender Position ermöglicht, wobei das
Modul zwischen einzelnen Schritten nicht gewendet zu werden braucht, was der Maßhaltigkeit
und Effizienz des Verfahrens förderlich ist. Zudem bleibt die Unterseite des Moduls
als Sichtfläche unverletzt erhalten.
[0008] Insbesondere kann das Modul als Wand-, Decken- oder Dachmodul verwendet werden, z.B.
in den folgenden Varianten:
Im ersteren Fall können die zueinander parallelen Hölzer vertikal stehen. Es ist zweckmäßig,
diese vertikalen Hölzer mit wenigstens zwei Waagrecht- oder Querbalken zu verbinden
und dabei jeden Querbalken mit jedem der vertikalen Hölzer zweifach, in verschiedenen
Richtungen, zu verdübeln. Für eine Ausführung mit Außen- und Innenwand kann auf der
gegenüberliegenden Seite der Querbalken eine weitere Lage aus wiederum zueinander
und/oder zu den senkrechten Hölzern parallelen Hölzern in gleicher Weise angedübelt
werden. Dabei können Innen- und Außenwand aus verschiedenen oder gleichen Hölzern
bestehen. Dazwischen können zusätzliche Schräg-Verstrebungen zwischen den Querbalken,
Dämmmaterial, Weichholzplatten, Papier- und/oder andere Faserschichten angeordnet
werden. In Innen- und Außenwand können Tür- oder Fensterausschnitte angeordnet werden,
wobei zweckmäßig der Ausschnitt in der Außenwand in Höhe und Breite kleiner ist, so
dass an dem Überstand der jeweilige Tür- bzw. Fensterrahmen angebracht werden kann.
Bei doppelwandiger Ausführung kann eine der Wände über den oberen Querbalken überstehen
und so einen Sichtschutz bieten.
[0009] Im zweiten Fall, dem Deckenmodul, kommen die parallelen Hölzer horizontal zu liegen,
so dass darauf Traglasten wirken. Es ist in diesem Fall zweckmäßig, die dritten, verbindenden
Hölzer ebenfalls parallel und jeweils zwischen zwei der anderen derart anzuordnen,
dass die dritten Hölzer auf einer Seite aus der Ebene der übrigen Hölzer hervorstehen.
Die Verdübelung erfolgt z.B. in dieser Ebene, wobei jedes der dritten Hölzer über
die ganze Länge, also mit einer Vielzahl von abwechselnd schräg gestellten Dübeln
mit beiden benachbarten Hölzer verbunden ist. Insbesondere ragt jeder der Dübel durch
jeweils zwei dritte Hölzer und das dazwischenliegende erste bzw. zweite Holz. Auch
in diesem Fall kann eine Ausführungsform mit zwei einander gegenüberliegenden, horizontalen
Ebenen vorgesehen sein, indem zwischen den aus der Ebene hervorstehenden Teilen der
dritten Hölzer wiederum Hölzer eingepasst und in gleicher Weise verdübelt werden.
Stirnseitig kann als Abschluss eine Querleiste angedübelt werden.
[0010] Im dritten Fall als Dachmodul liegen die parallelen Hölzer im Allgemeinen schräg
zur Vertikalen und zur Horizontalen. Eine untere Ebene aus einander abwechselnden
ersten und zweiten Hölzern ist mit auf den Stoßstellen angeordneten, ebenfalls parallelen
dritten Hölzern in verschiedenen Richtungen schräg zur Längsrichtung derart verdübelt,
dass insbesondere die Unterseite nicht durchsetzt wird, sondern die Dübel schräg durch
die dritten Hölzer in Sacklöcher der ersten bzw. zweiten Hölzer ragen. Diese Verdübelung
erstreckt sich zweckmäßig über die ganze Länge der dritten Hölzer. Auf diese Anordnung
kann entweder direkt eine Dachbedeckung aufgebracht werden, oder eine weitere durchgehende
Holzlage aus wiederum einander abwechselnden Hölzern. Bei dieser oberen Lage, die
ja keine Sichtfläche darstellt, stehen dann die Dübel durch die Lage hindurch abwechselnd
schräg in den dritten Hölzern. Zwecks Abschluss des Raumes zwischen den dritten Hölzern
kann quer zu ihnen eine Leiste angedübelt werden. Zur Bildung eines Vordaches können
die ersten und zweiten, gewünschtenfalls auch die dritten Hölzer darüber hinausstehen.
[0011] Grundsätzlich können die letzteren beiden Bauweisen miteinander kombiniert werden,
indem z.B. eine Fläche wie oben für das Deckenmodul, die gegenüberliegende wie oben
für das Dachmodul beschrieben gebildet wird. Es ist auch möglich, das Deckenmodul
unverändert, jedoch in geneigter Lage als Dachmodul zu verwenden, oder das zweiwandige
Dachmodul in horizontaler Lage als Deckenmodul.
[0012] Bei Dach- und Deckenmoduln können die Abschlüsse so ausgebildet sein, dass weitere
Moduln auf einen Absatz des Nachbarmoduls gelegt werden können, so dass kein durchgehender
Spalt bleibt und die Moduln natürliche Bewegungen ausführen können.
[0013] Durch die Verdübelung vermittels dritter Hölzer werden die ersten und zweiten Hölzer
nur punktweise festgehalten und können arbeiten, ohne übermäßige Spannungen hervorzurufen.
Die verbindenden dritten Hölzer können längs geteilt und punktuell verdübelt sein,
was besonders bei der Verwendung als Wandmodul zweckmäßig sein kann, da durch diese
Maßnahme die Schalldämmung verbessert wird. Die Anbringung der Querbalken des Wandmoduls
erfolgt zweckmäßig in Ausnehmungen in den ersten und zweiten Hölzern, wobei die Schrägverdübelung
durch die Auflageflächen der Ausnehmungen für die dritten Hölzer hindurch erfolgt.
In ähnlicher Weise können bei Decken- oder Dachmoduln Ausnehmungen oder Abfasungen
in den dritten (Deckenmodul) bzw. ersten und zweiten Hölzern (Dachmodul) vorgesehen
sein, um den Zusammenhalt mit den jeweils komplementären Hölzern zu verstärken.
[0014] Durch die schräge Ausrichtung der Stifte bzw. Dübel liegen beim Wandmodul diejenigen,
die ein gegebenes erstes und zweites Holz mit dem dritten verbinden, höchstens paarweise
in einer Ebene. Die durch mehrere Paare dieser Dübel aufgespannten Ebenen sind zueinander
jedoch nicht parallel.
[0015] In Ausführungsformen wird jedes der dritten Hölzer doppelt mit jedem der benachbarten
ersten und zweiten Hölzer derart verstiftet, dass die Stifte in mindestens vier verschiedene
Richtungen weisen. In weiteren Ausführungsformen werden einander gegenüberliegende
erste sowie zweite Hölzer mit den dazwischenliegenden dritten Hölzern verstiftet,
so dass zwei parallele Holztafeln entstehen. In weiteren Ausführungsformen liegen
die dritten Hölzer parallel zu den ersten und zweiten Hölzern, und auf oder zwischen
diesen.
[0016] In Ausführungsformen des Herstellungsverfahrens werden die Dübel vorgetrocknet eingebracht,
so dass sie im eingebauten Zustand aufquellen und die Hölzer noch fester verbinden.
[0017] Im Rahmen dieser Anmeldung bedeutet "
schräg" einen eingeschlossenen Winkel α von 1° bis 89° oder 5° bis 70°. "
Quer" umfasst
"schräg", aber auch einen eingeschlossenen Winkel zwischen 89° und 90° bzw. zwischen 70° und
90°. Bevorzugt bezeichnet "quer" einen eingeschlossenen Winkel α von 20° bis 90°.
Der entsprechende Supplementwinkel β ist dabei jeweils 180°-α und kann alternativ
in den genannten Intervallen liegen. Als Längserstreckungsrichtung der Holz-Elemente
wird jeweils die Richtung der deren Mittellinie umfassenden Geraden verstanden. Der
Winkel zwischen solchen benachbarten Dübeln, die dieselben Holz-Elemente verbinden,
beträgt zweckmäßig 8° bis 120° oder 20° bis 80°. Allgemein werden wenigstens 4 oder
5 Dübel pro Meter der Holzelemente eingesetzt; ihr Gesamtquerschnitt pro Längenmeter
der Holz-elemente beträgt z.B. bei Dübeln des Durchmessers 16 mm oder 12 mm mehr als
500 mm
2/m oder mindestens 1000 mm
2/m.
[0018] Weitere Vorteile und Aspekte ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung an Hand
von Zeichnungen. Es zeigen:
- Figuren 1A-E
- eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wandmoduls in diversen Perspektiven;
- Figuren 2A-E
- eine Variante des erfindungsgemäßen Wand- moduls in diversen Perspektiven;
- Figuren 3A-E
- eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Deckenmoduls in diversen Perspektiven;
- Figuren 4A-E
- eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dachmoduls in diversen Perspektiven;
- Figuren 5+6
- zwei Varianten des Dachmoduls; und
- Figur 7
- ein Laufdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens.
[0019] Bei dem in den Figuren 1A-E dargestellten ersten Wandmodul sind zwei parallele, aus
miteinander durch Nuten und Federn 5 (allgemein deren 1-4; alternativ fremde Federn)
verbundenen vertikal gestellten Kanthölzern 11, 12 gebildete Holzplatten 1 und 2 über
zwei flach und horizontal angeordnete Querbalken 3' und 3" miteinander verdübelt 4.
Dabei zeigt Figur 1A eine Komplettansicht des Moduls mit zwei aus der vorderen Platte
2 entfernten Kanthölzern; Figur 1B eine Explosionsdarstellung; Figur 1C eine Draufsicht
von oben; Figur 1D eine Ansicht, mit wiederum zwei entfernten Kanthölzern der vorderen
Platte 1; und Figur 1E einen Schnitt entlang der in Figur 1D strichpunktierten Linie
e1-e1.
[0020] Die Querbalken 3' und 3" sind in Nuten 7 bzw. Ausnehmungen 6 in den vertikalen Kanthölzern
11, 12, 11', 12' eingepasst, wobei die Dübel 4 schräg zu deren Längsrichtung eingebracht
sind, ohne die Außenseite der Platten 1, 2 zu durchsetzen. In der dargestellten Ausführungsform
sind die Dübel darüber hinaus zueinander schräggestellt, nämlich jeweils in Richtung
von dem nächstbenachbarten Kantholz 12, 11 weg, wie am besten aus der Draufsicht gemäß
Figur 1C ersichtlich. Dazu sind in den vertikalen Kanthölzern 11, 12 Sacklöcher vorgesehen,
in den Querbalken 3' und 3" Durchgangslöcher. Bei der Montage des liegenden Moduls
sind die Querbalken 3' und 3" noch von unten und oben problemlos zugänglich; nach
Aufstellen des Wandmoduls sind die Dübel 4 praktisch unsichtbar. Die Durchgangslöcher
werden vorgebohrt und die Dübel dann durch sie hindurch etwa hälftig in die Sacklöcher
gedrückt. Die spätere Außenseite 2 weist die etwas längeren Kanthölzer 11, 12 mit
der Quernut 7 auf, so dass diese Kanthölzer später nach oben über den oberen Querbalken
3' hinausstehen und eine Sichtblende darstellen. Die Quernut 7 wird eingefräst, bevor
die Kanthölzer 11, 12 aneinander fixiert sind. Ebenso wird mit den randständigen Ausnehmungen
6 der längeren (unten) und der kürzeren Kanthölzer 11', 12' (unten und oben) der späteren
Innenseite 1 verfahren. Der Querschnitt der äußeren und inneren Kanthölzer 11, 12
bzw. 11', 12' kann identisch sein, die Holzart aber unterschiedlich. Um beim Aneinandersetzen
mehrerer Moduln durchgehende Fugen zu vermeiden, können die äußeren und inneren Kanthölzer
bei gleichbreitem Querschnitt gegeneinander versetzt angeordnet sein, wie dies in
Figur 1C angedeutet ist. Aus der Figur 1E, die einen Schnitt entlang der strichpunktierten
Linie e1-e1 in Figur 1D darstellt, ist ersichtlich, dass die Dübel 4 durch die Querbalken
3', 3" hindurch schräg nach außen in die Außen- 2 bzw. Innenplatte 1 eingebracht werden.
In diesem Beispiel sind die Winkel zur Längsrichtung der Kanthölzer betragsmäßig gleich
groß; es können aber je nach Anwendung auch unterschiedlich große Winkel innen und
außen vorgesehen sein. Ebenso sind die Winkel der Dübel zur Plattennormalen (links
und rechts) in Figur 1C betragsmäßig gleich groß dargestellt; es ist aber auch möglich,
verschieden große Winkel zur Plattennormalen vorzusehen.
[0021] Bei dem in den Figuren 2A-E dargestellten zweiten Wandmodul sind zwei parallele,
aus miteinander durch Nuten und Federn 5 verbundenen vertikal gestellten Kanthölzern
gebildete Holzplatten 1, 2 wiederum über zwei flach und horizontal angeordnete, jedoch
längs geteilte und punktuell wieder verdübelte Querbalken 13a' und 13b' bzw. 13a"
und 13b" miteinander verbunden. Dabei zeigt Figur 2A eine Komplettansicht mit zwei
entfernten Kanthölzern; Figur 2B eine Explosionsdarstellung; Figur 2C eine Draufsicht
von oben; Figur 2D eine Ansicht, mit wiederum zwei entfernten Kanthölzern der vorderen
Platte; und Figur 2E einen Schnitt durch das Modul entlang Linie e2-e2 in Figur 2D.
Im Unterschied zum erstgenannten Modul ist in diesem Fall kein Überstand der Außenwand
2 vorgesehen. Dieses Modul ist zweckmäßig für Innenwände, die dünner ausgeführt werden
und deshalb anfälliger für unerwünschten Schalldurchtritt sind.
[0022] Abgesehen von der Ausbildung der Querbalken und der Außenwand ist dieses Modul gleich
aufgebaut wie das vorstehend beschriebene; meist werden in diesen Figuren die gleichen
Bezugszeichen wie vorher mit derselben Bedeutung verwendet. Um die separaten Querbalkenkomponenten
13a' und 13b' bzw. 13a" und 13b" zu verbinden, werden sie durch durchgehende Dübel
16 punktuell gekoppelt. Dadurch wir die Festigkeit gewährleistet, im Wesentlichen
ohne Schall zu übertragen.
[0023] Bei dem in den Figuren 3A-E dargestellten Deckenmodul sind zwei horizontale parallele
Holzplatten durch abwechselnd angeordnete flach 21, 22 bzw. 21', 22' und hochkant
23 gestellte, miteinander verstiftete Kanthölzer oder Balken gebildet, so dass die
Verbindung zwischen beiden Platten durch die hochkant gestellten Hölzer 23 und dahindurchgehenden
Dübel 24 bereitgestellt ist. Dabei zeigt Figur 3A eine Komplettansicht mit einem entfernten
Kantholz vorn oben; Figur 3B eine Explosionsdarstellung; Figur 3C eine Draufsicht
von oben; Figur 3D einen Längs-Schnitt durch das Modul entlang Linie e3-e3 in Figur
3C; und Figur 3E einen Querschnitt.
[0024] Wie man aus den Figuren 3A und 3E erkennt, tragen die bis zur Außenseite durchgehenden,
hochkant gestellten Balken 23 die Hauptlast. Durch die Verdübelung innerhalb der oberen
und unteren Lage mit den jeweils benachbarten, flachgestellten Kanthölzern 21 und
22 bzw. 21' und 22' wird erreicht, dass wiederum die Dübel 24 nicht durch die Ober-
bzw. Unterseite treten, und nach erfolgtem Zusammenbau unsichtbar sind. Im Übrigen
sind in diesem Beispiel Dübel 24 dargestellt, die durch jeweils zwei benachbarte hochkantgestellte
Kanthölzer 23 sowie ein flach dazwischenliegendes Kantholz 21 bzw. 22 bzw. 21' bzw.
22" ragen, wie in den Figuren 3C und 3D zu erkennen ist. Auf diese Weise wird die
Verbindung zu den benachbarten Hölzern gewährleistet. Es ist aber möglich, die Verdübelung
nur zwischen jeweils zwei benachbarten Hölzern vorzunehmen, wobei die Dübel in Durchgangslöchern
angeordnet sein können oder das jeweils letzte Loch ein Sackloch sein kann. In der
Figur 3B ist zusätzlich ein stirnseitig angebrachtes Brett 34 dargestellt, welches
die zwischen den parallelen Hölzern gebildeten Zwischenräume 26 abschließt. Dieses
Stirnbrett 34 wird mit den flachgestellten Hölzern 21 und 22 bzw. 21' und 22" der
oberen und unteren Ebene wiederum jeweils in zwei verschiedenen, zur Längsrichtung
der parallelen Hölzer schrägen Richtungen verdübelt oder verstiftet 25',25". Dafür
sind in dem Stirnbrett 34 Durchgangslöcher 27 vorgesehen. Zweckmäßigerweise sind jeweils
zwei, ein bestimmtes Kantholz mit dem Stirnbrett 34 verbindende Dübel 25',25" aufeinander
zu weisend angeordnet. Im Zuge des fortschreitenden Zusammenbaus des Moduls wird jeweils
ein weiteres der parallelen Hölzer mit den bereits montierten verdübelt. Wie in der
Figur 3E zu erkennen ist, kann am Ende des Moduls eine Auflageanordnung 28 ausgebildet
sein, mit der das Modul auf ein Nachbarmodul aufgelegt werden kann, um eine Decke
ohne durchgehende Fugen zu bilden.
[0025] Bei dem in den Figuren 4A-E dargestellten ersten Dachmodul sind zwei geneigt zu montierende
parallele Holzplatten 1, 2 durch flach gestellte Kanthölzer 29' bzw. 29" gebildet,
die ihrerseits durch an ihren Stoßstellen hochkant eingebaute Kanthölzer oder Balken
31 verbunden sind. Dabei zeigt Figur 4A eine Komplettansicht; Figur 4B eine Explosionsansicht;
Figur 4C eine Draufsicht von oben; Figur 4D einen QuerSchnitt durch das Modul (Linie
e4-e4); und Figur 4E einen Längs-Schnitt.
[0026] Bei diesem Modul erfolgt die Verstiftung bzw. Verdübelung schräg durch die hochkant
gestellten Hölzer 31 derart, dass die Unterseite der unteren Platte 1 dabei nicht
durchsetzt wird und somit nach unten eine unverletzte Sichtfläche bereitstellt. Dazu
sind in den flachgelegten Kanthölzern 29" der unteren Lage 1 Sacklöcher ausgebildet,
in die die Dübel 33 hineinragen. Falls, wie in den in den Figuren 4A-E dargestellt,
eine obere Platte 2 vorgesehen ist, werden die Kanthölzer 29' dieser Ebene von oben
her mit den hochkant stehenden Hölzern 31 verdübelt. In der oberen Platte 2 sind dazu
Durchgangslöcher vorgesehen. Dabei können die Löcher in den hochkant stehenden Hölzern
31 entweder Durchgangs-35 oder Sacklöcher sein, da dieser Bereich nach der Montage
ohnehin nicht mehr sichtbar ist. Ähnlich wie im Falle des Deckenmoduls kann randständig
eine Auflage für ein Nachbarmodul angeordnet sein. In Figur 4C ist ferner mit 37 eine
Pfette dargestellt, wobei das obere randständige Kantholz entfernt ist. Der Zwischenraum
zwischen den parallelen Hölzern 29', 31, 29" kann wie dargestellt nach außen durch
zwischengesetzte Bretter 38 abgeschlossen werden. Zweckmäßigerweise werden diese Bretter
38 dort angeordnet, wo darunter die Außenwand W endigt (siehe Figur 4E), so dass der
überstehende Teil des Dachmoduls ein Vordach bereitstellt. Wie aus der Figur 4D ersichtlich,
kann zudem auf der unteren Platte 1 eine Dampfbremse 36 aus einer Folie oder dergleichen
angeordnet sein.
[0027] Bei der in Figur 5 dargestellten ersten Variante des Dachmoduls ist die obere der
Holzplatten weggelassen worden, so dass eine Dachabdeckung direkt auf die hochkant
eingebauten Hölzer 31 (die grundsätzlich auch einen runden oder quadratischen Querschnitt
haben können) aufgebracht werden kann. Figur 6 zeigt eine andere Variante des Dachmoduls,
bei der die obere Holzplatte 2 durch zwischen den hochkant gestellten Hölzern 31 angeordnete
flachgestellte Kanthölzer 42 gebildet ist, ähnlich der Bauweise des Deckenmoduls gemäß
Figuren 3A-E. Unabhängig von der Modulbauweise ist in Figur 6 ein seitlich, d.h. giebelseitig
angedübeltes Abschlussbrett 41 zu erkennen, welches sich über die gesamte Dicke des
Moduls erstreckt.
[0028] In Figur 7 ist ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
dargestellt. Demgemäß werden zunächst mehrere Kanthölzer parallel auf einer ebenen
Fläche ausgelegt S1 sowie weitere Kanthölzer entweder auf, oder zwischen die parallelen
Kanthölzer gelegt S2 und dann nacheinander mit den auf der ebenen Fläche ausgelegten
Hölzern verstiftet bzw. verdübelt S3. In dem Fall, dass die weiteren Hölzer auf die
bereits ausgelegten Hölzer gelegt werden, können sie parallel oder quer oder senkrecht
zu letzteren gelegt werden. Das Verstiften bzw. Verdübeln erfolgt in Ausführungsformen
derart, dass dabei die Unterseite der ausgelegten Hölzer nicht durchsetzt wird, woraus
sich eine unverletzte (spätere Sicht-)Fläche ergibt. Wenn ein doppelschichtiges Modul
hergestellt werden soll, können auf oder zwischen von der ebenen Fläche wegweisenden
Teilen der weiteren Hölzer wiederum Kanthölzer angeordnet und mit diesen Teilen verstiftet
bzw. verdübelt werden S4. Der entstehende Zwischenraum kann stirnseitig z.B. durch
ein Brett abgeschlossen werden S5. Außerdem kann in den Zwischenraum Dichtungs- oder
Dämmmaterial eingebracht werden S6. Zweckmäßig sind hierbei für Außenwandmodule eine
oder zwei Lagen aus imprägniertem Papier (oder einem anderen Fasermaterial) als Windschutz,
sowie ein oder mehrere Platten aus Weichholzfaser als Wärmeisolierung. Werden mehrere
Platten aufeinandergelegt, können diese gewünschtenfalls mit einer geringen Menge
Weißleim verbunden werden. Wenn eine zusätzliche Versteifung erwünscht ist, kann in
dem Zwischenraum zudem eine Anordnung von zur Vertikalen schräggestellten Streben
zwischen oberem und unterem Querbalken vorgesehen sein. Diese Streben können oben
oder unten mit den Querbalken verzapft, oder gegeneinandergestellt sein. Wenn sowohl
Schrägstreben als auch Dämmung vorgesehen sind, wird das Dämmmaterial entsprechend
der Neigung der Streben zugeschnitten. Ferner kann in dem Zwischenraum bei Wandmodulen
ein Tür- und/oder Fensterrahmen vorgesehen sein. In diesem Fall werden die vertikalen
Kanthölzer entsprechend gekürzt bzw. geteilt, und zwar derart, dass in der Außenlage
eine kleinere Öffnung verbleibt als in der Innenlage. Dadurch kann der Tür- bzw. Fensterrahmen
von innen an dem überstehenden Rand der Außenlage befestigt werden.
[0029] Zusammengefasst werden gemäß der Erfindung erste und zweite längliche Holzbauelemente,
z.B. Kanthölzer oder Balken, abwechselnd nebeneinander in einer Ebene angeordnet.
Durch entweder quer, oder aber parallel zu den ersten und zweiten liegenden, darauf
oder dazwischen stehende dritte Elemente wird eine Verbindung bereitgestellt. Die
dritten Elemente sind mit den ersten und zweiten in zumindest zwei verschiedenen Richtungen
schräg und quer zur Längsrichtung der ersten und zweiten Elemente verstiftet oder
verdübelt.
[0030] In Ausführungsformen sind die ersten und zweiten Elemente an sich baugleich und sind
Bestandteil derselben Platte. Eine ggf. gegenüberliegende zweite Platte wird demgemäß
durch ggf. anders aufgebaute vierte und fünfte, einander wiederum abwechselnde Elemente
gebildet, so dass die ersten bis fünften Elemente eine H-ähnliche Struktur bilden
(Ausnahme: oben offenes Dachmodul gemäß Figur 5). Dabei ist das zentrale dritte Element
mit jedem der vier es umgebenden Elemente durch jeweils mindestens zwei schräg zueinander
orientierte Dübel (Stifte) verbunden, woraus sich die besondere Stabilität und Beständigkeit
ergibt. Ersichtlich sind im Falle des Decken- und des geschlossenen Dachmoduls wesentlich
mehr als zwei Verstiftungen pro "H" und außerdem eine Vielzahl von "H"s (übereinander)
vonnöten, während im Falle des Wandmoduls jeder der beiden Querbalken als drittes
Element eine Vielzahl von "H"s (nebeneinander) bildet, also mit einer Vielzahl von
ersten und zweiten (ggf. auch vierten und fünften) Elementen verbunden ist. "
Eine vielzahl" in diesem Sinne sind mindestens sechs. Die Belastbarkeit der vorgestellten Moduln
ergibt sich aus der Vielzahl und zueinander gewinkelten Anordnung der Dübel. Bevorzugt
werden die Dübel mit einer geringeren Holzfeuchte als der Bauzustandsfeuchte (z.B.
vorgetrocknet) in schräg vorgebohrte Löcher eingebracht. Geeignet sind Harthölzer,
wie Buche und Eiche. Durch die schräg zur Achse und ggf. Ebene eingebohrten Dübel
ergibt sich eine dreidimensionale, feste Verbindung über deren Abscherflächen und
Reibflächen.
[0031] Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Konstruktion sind in den variablen Holzabmessungen,
der Einfachheit jeglicher Vorinstallation S7 (wie Rohre), der hohen Speicherkapazität
auf Grund der massiven Innen- und Außenwände, der geringen Abminderung der Dämmung
durch Wärmebrücken-bildende Holzanteile, und der beidseitig hochwertigen Sichtoberfläche
zu sehen. Die Moduln stellen einsatzfertige Bauteile dar, für die keine vorgesetzte
Dämmung oder Fassade nötig ist. Die Elemente können individuell arbeiten, wodurch
weniger Risse auftreten. Dennoch ist eine exakte Bauteilgröße gewährleistet. Die Herstellung
erfolgt am liegenden Objekt und ist einfach. Dabei kann je nach den bauphysiologischen
Anforderungen und Wünschen auf Stahl und chemische Produkte wie synthetischen Leim
in den Bauteilen verzichtet werden.
1. Holzgebäudemodul, umfassend:
eine Vielzahl von ersten länglichen Holzbauelementen mit einer ersten Längs-Erstreckungsrichtung;
eine Vielzahl von zweiten länglichen Holzbauelementen mit einer zweiten, zu der ersten
parallelen Längs-Erstreckungsrichtung;
mindestens zwei dritte längliche Holzbauelemente mit einer dritten Längs-Erstreckungsrichtung;
und
eine erste Anordnung von Verbindungsstiften zwischen den dritten länglichen Holzbauelementen
einerseits und den ersten länglichen Holzbauelementen andererseits, sowie eine zweite
Anordnung von Verbindungsstiften zwischen den dritten länglichen Holzbauelementen
einerseits und den zweiten länglichen Holzbauelementen andererseits, wobei die erste
und die zweite Anordnung von Verbindungsstiften entlang der dritten Längs-Erstreckungsrichtung
ausgerichtet sind,
wobei die Verbindungsstifte der ersten und der zweiten Anordnung in mindestens zwei
verschiedenen Richtungen schräg und quer zu der Längs-Erstreckungsrichtung der ersten
und zweiten länglichen Holzbauelemente ausgerichtet sind.
2. Holzgebäudemodul nach Anspruch 1, wobei jedes der dritten länglichen Holzbauelemente
mit jeweils mindestens zwei der ersten länglichen Holzbauelemente und mit jeweils
mindestens zwei der zweiten länglichen Holzbauelemente verstiftet ist, und mindestens
vier Verstiftungen in unterschiedliche Richtungen weisen.
3. Holzgebäudemodul nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Verbindungsstifte als Holzdübel
ausgebildet sind.
4. Holzgebäudemodul nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die dritte Längs-Erstreckungsrichtung
quer oder senkrecht zur ersten und zweiten Längs-Erstreckungsrichtung liegt.
5. Holzgebäudemodul nach Anspruch 4, wobei die Vielzahl von ersten länglichen Holzbauelementen
zusammen eine erste Holzplatte bilden, und wobei die Vielzahl von zweiten länglichen
Holzbauelementen zusammen eine zweite, zur ersten parallele Holzplatte bilden.
6. Holzgebäudemodul nach Anspruch 5, wobei die jeweils eine erste bzw. zweite Holzplatte
bildenden ersten bzw. zweiten länglichen Holzbauelemente untereinander mit Nut und
Feder verbunden sind.
7. Verwendung des Holzgebäudemoduls nach einem der Ansprüche 1 bis 6 als Wandmodul, wobei
die erste und zweite Längs-Erstreckungsrichtung vertikal ist.
8. Holzgebäudemodul nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die dritte Längs-Erstreckungsrichtung
parallel zur ersten und zweiten Längs-Erstreckungsrichtung liegt und die ersten und
zweiten länglichen Holzbauelemente komplanar angeordnet sind.
9. Holzgebäudemodul nach Anspruch 8, wobei die Vielzahl von ersten länglichen Holzbauelementen
und die Vielzahl von zweiten länglichen Holzbauelementen zusammen in alternierender
Weise eine Holzplatte bilden, auf der die dritten länglichen Holzbauelemente angeordnet
sind.
10. Holzgebäudemodul nach Anspruch 9, wobei eine weitere in alternierender Weise aus einer
Vielzahl von ersten länglichen Holzbauelementen und einer Vielzahl von zweiten länglichen
Holzbauelementen zusammengesetzte Holzplatte auf der der einen Holzplatte gegenüberliegenden
Seite der dritten länglichen Holzbauelemente angeordnet ist.
11. Verwendung des Holzgebäudemoduls nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 8 bis 10 als
Dachmodul, wobei die erste und zweite Längs-Erstreckungsrichtung zur Horizontalen
und zur Vertikalen geneigt ist.
12. Holzgebäudemodul nach Anspruch 8, wobei die Vielzahl von ersten länglichen Holzbauelemente
und die Vielzahl von zweiten länglichen Holzbauelemente zusammen mit einer Vielzahl
von dritten länglichen Holzbauelementen in alternierender Weise eine Holzplatte bilden,
aus der Teile der dritten länglichen Holzbauelemente hervorstehen.
13. Holzgebäudemodul nach Anspruch 12, wobei zwischen den hervorstehenden Teilen der dritten
länglichen Holzbauelemente in alternierender Weise erste längliche Holzbauelemente
und zweite längliche Holzbauelemente angeordnet sind, so dass eine weitere zusammengesetzte
Holzplatte auf der der einen Holzplatte gegenüberliegenden Seite der dritten länglichen
Holzbauelemente gebildet ist.
14. Verwendung des Holzgebäudemoduls nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 12 bis 14 als
Deckenmodul, wobei die erste und zweite Längs-Erstreckungsrichtung horizontal ist.
15. Verfahren zur Herstellung eines Holzgebäudemoduls, das Verfahren umfassend:
Nebeneinanderlegen mehrerer länglicher Holzbauelemente mit ihrer Unterseite auf einer
ebenen Fläche in einer Verlegerichtung quer zu einer Längs-Erstreckungsrichtung der
länglichen Holzbauelemente;
Verlegen mehrerer weiterer länglicher Holzbauelemente auf oder zwischen den nebeneinandergelegten
länglichen Holzbauelementen; und
Verstiften der weiteren länglichen Holzbauelemente mit jeweils mindestens zwei der
nebeneinandergelegten länglichen Holzbauelemente nacheinander in der Verlegerichtung
derart, dass die Unterseite der auf der ebenen Fläche befindlichen länglichen Holzbauelemente
beim Verstiften nicht durchsetzt wird, wobei die Verstiftung in jedem der weiteren
länglichen Holzbauelemente quer zur Längs-Erstreckungsrichtung und schräg zur Verlegerichtung
derart erfolgt, dass die mindestens zwei Stifte in wenigstens zwei verschiedene Richtungen
weisen.