[0001] Die Erfindung betrifft ein Ecklager für einen gegen einen Rahmen schwenkbaren Flügel
mit einem rahmenseitigen Beschlagteil und mit einem flügelseitigen, gegenüber dem
rahmenseitigen Beschlagteil verdrehbaren Beschlagteil mit einer in einer Drehachse
der Beschlagteile liegenden, in eines der Beschlagteile eingedrehten Stellschraube
zur Verstellung der Beschlagteile in Achsrichtung und mit einer die Stellschraube
mit dem die Stellschraube aufweisenden Beschlagteil drehfest halternden Halteeinrichtung.
[0002] Ein solches Ecklager ist beispielsweise aus der
DE 32 03 321 C2 bekannt und wird häufig in Dreh-/Kippbeschlägen heutiger Fenster, Fenstertüren oder
dergleichen eingesetzt. Die Stellschraube des bekannten Ecklagers hat die Aufgabe,
eine Verstellung der beiden Beschlagteile zueinander in Achsrichtung zu ermöglichen.
Diese Verstellung dient der Einstellung der Ebene des Flügels gegenüber dem Rahmen.
Um beim Verschwenken des Flügels gegenüber dem Rahmen eine Verdrehung der Stellschraube
zu vermeiden, ist die Halteeinrichtung vorgesehen. Diese Halteeinrichtung weist ein
zwischen einer Lagerung der Lagerachse und der Stellschraube angeordnetes Distanzstück
auf. Das Distanzstück hat ein Langloch, durch welches eine Feststellschraube geführt
ist. Damit ist das Distanzstück unverdrehbar in dem Beschlagteil gehalten und kann
keine Drehbewegung von der Lagerung auf die Stellschraube übertragen. Bei der Einstellung
des Ecklagers wird die Feststellschraube gelöst und damit die Beweglichkeit des Distanzstücks
hergestellt. Anschließend vermag die Stellschraube das Distanzstück und damit die
Lagerung der Lagerachse zu verstellen. Nach der Einstellung des Flügels wird die Feststellschraube
wieder angezogen. Nachteilig bei diesem Ecklager ist, dass es aus mehreren zu montierenden
Bauteilen besteht.
[0003] Weiterhin ist aus der
DE 77 23 747 U1 ein Ecklager bekannt geworden, bei dem die Verstellung des Ecklagers über eine Mutter
mit einem Außensechskant erfolgt. Die Mutter lässt sich nur in Kippstellung verdrehen.
In Drehstellung liegt die Mutter an einem Anschlag an. Nachteilig bei diesem Ecklager
sind die engen Toleranzen zwischen Mutter und Anschlag.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Ecklager der eingangs genannten Art
so weiter zu bilden, dass es besonders kostengünstig herstellbar ist und aus möglichst
wenigen zu montierenden Bauteilen besteht.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Halteeinrichtung mit
der Mantelfläche der Stellschraube in Verbindung steht und die Stellschraube kraftschlüssig
haltert.
[0006] Durch diese Gestaltung wird die Stellschraube unmittelbar von der Halteeinrichtung
durch kraftschlüssigen Angriff an der Mantelfläche gegen Verdrehen gesichert. Damit
benötigt das erfindungsgemäße Ecklager kein zusätzlich zu montierendes Distanzstück
und keine Feststellschraube zur Feststellung des Distanzstücks. Die Anzahl der zu
montierenden Bauteile ist damit besonders gering. Der Kraftschluss zwischen der Mantelfläche
der Stellschraube ermöglicht die Halterung der Stellschraube in unterschiedlichen
Eindrehtiefen. Damit ist nach der Einstellung des Flügels keine Befestigung der Stellschraube
erforderlich. Die Handhabung des erfindungsgemäßen Ecklagers gestaltet sich hierdurch
zudem besonders einfach.
[0007] Die Halteeinrichtung gestaltet sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
konstruktiv besonders einfach, wenn die Halteeinrichtung eine die Mantelfläche der
Stellschraube umschließende Hülse aufweist und wenn die Hülse und die Mantelfläche
der Stellschraube kraftschlüssig verbunden sind.
[0008] Besonders hohe Haltekräfte lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung zwischen der Mantelfläche der Stellschraube übertragen, wenn die Mantelfläche
auf einem Schaubenkopf angeordnet ist.
[0009] Zur weiteren Vereinfachung des Aufbaus des die Stellschraube aufweisenden Beschlagteils
trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das
die Hülse aufweisende Beschlagteil eine Einschnürung hat und wenn die Einschnürung
ein Innengewinde für ein Außengewinde der Stellschraube hat.
[0010] Die Stellschraube ist zur Verstellung gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung einfach zugänglich, wenn die Einschnürung die Hülse und eine Lagerschale
für eine Lagerachse voneinander trennt.
[0011] Die kraftschlüssige Halterung der Stellschraube könnte beispielsweise über kontinuierlich
in Eingriff stehende Reibelemente erfolgen. Diese Reibelemente würden, um die Verdrehsicherung
der Stellschraube zu gewährleisten, eine sehr kraftaufwändige Montage des erfindungsgemäßen
Ecklagers zur Folge haben. Das Ecklager lässt sich jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung besonders einfach montieren, wenn die Hülse und die Stellschraube
jeweils zumindest einen radial aufeinander zuweisenden Vorsprung haben. Durch diese
Gestaltung lässt sich die Stellschraube nur in den Drehstellungen schwergängig verstellen,
in denen die Vorsprünge aneinander stoßen. In den übrigen Drehstellungen lässt sich
die Stellschraube leichtgängig verstellen. Im einfachsten Fall sind die Vorsprünge
von einer unrunden Gestaltung des Innenquerschnitts der Hülse und dem Schraubenkopf
der Stellschraube gebildet.
[0012] Die Stellschraube wird gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
in jeder axialen Position zuverlässig kraftschlüssig gehalten, wenn an der Hülse angeordnete
Vorsprünge sich über die gesamte Höhe der Hülse erstrecken.
[0013] Zur Vereinfachung der Einstellung des Flügels trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung bei, wenn die Vorsprünge hakenförmig gestaltet sind, so
dass die Halteeinrichtung in der vorgesehenen Heberichtung des Flügels geringere Haltekräfte
hat als in Senkrichtung des Flügels. Da Betriebskräfte die Stellschraube meist nur
in der Richtung verstellen, in der sich der Flügel senkt, lässt sich durch die erfindungsgemäße
Gestaltung der Vorsprünge die Stellschraube mit geringen Montagekräften montieren
und zumindest in einer Richtung leichtgängig verstellen.
[0014] Die Bauteile der Halteeinrichtung lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung besonders kostengünstig fertigen, wenn die Stellschraube und die Hülse
im Spritzgussverfahren gefertigt sind.
[0015] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips sind mehrere davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- perspektivisch einen Teilbereich eines Fens- ters mit einem erfindungsgemäßen Ecklager,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung durch das Ecklager aus Figur 1,
- Fig. 3
- vergrößert eine Draufsicht auf eine Halteein- richtung des Ecklagers aus Figur 1 mit
haken- förmigen Vorsprüngen,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungs- form der Halteeinrichtung mit wellenförmigen
Vorsprüngen
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungs- form der Halteeinrichtung mit einem
Innen- mehrkant.
[0016] Figur 1 zeigt einen rechten unteren Teilbereich eines Fensters mit einem gegen einen
Rahmen 1 schwenkbaren Flügel 2 und mit einem Ecklager 3. Das Ecklager 3 hat ein an
dem Rahmen 1 befestigtes rahmenseitiges Beschlagteil 4 und ein am Flügel 2 befestigtes
flügelseitiges Beschlagteil 5. Der Flügel 2 lässt sich um eine horizontale Kippachse
6 kippen und um eine vertikale Drehachse 7 gegenüber dem Rahmen 1 drehen. Das Ecklager
3 hat ein die horizontalen Kippachse 6 aufweisendes Lagerauge 8.
[0017] Das Lagerauge 8 verbindet das rahmenseitige Beschlagteil 4 mit einer in der vertikalen
Drehachse 7 liegenden, in einer Schnittdarstellung in Figur 2 sichtbaren Lagerachse
9. Die Lagerachse 9 ist in einer Lagerschale 10 des flügelseitigen Beschlagteils 5
gelagert. Die Lagerachse 9 stützt sich an einer in dem flügelseitigen Beschlagteil
5 eingedrehten Stellschraube 11 ab. Die Stellschraube 11 wird von einer Halteeinrichtung
12 kraftschlüssig unverdrehbar gehalten und hat einen Innenmehrkant 13 zum Ansetzen
eines nicht dargestellten Drehwerkzeuges. Durch Verdrehen der Stellschraube 11 lässt
sich die Position der Lagerachse 9 gegenüber der Lagerschale 10 in Richtung der vertikalen
Drehachse 7 verstellen. Das die Stellschraube 11 aufweisende flügelseitige Beschlagteil
5 hat eine Einschnürung 14 mit einem Innengewinde 15 für ein Außengewinde 16 der Stellschraube
11. Die Einschnürung 14 trennt eine Hülse 17 von der Lagerschale 10.
[0018] Die die Hülse 17 und den Schraubenkopf 18 der in den Figuren 1 und 2 dargestellten
Stellschraube 11 aufweisende Halteeinrichtung 12 ist in einer vergrößerten Draufsicht
in Figur 3 deutlich zu erkennen. Die Hülse 17 und der Schraubenkopf 18 weisen jeweils
radial aufeinander zu weisende Vorsprünge 19, 20 auf. Diese Vorsprünge 19, 20 bilden
in ihren aneinander stoßenden Positionen die kraftschlüssige Halterung der Stellschraube
11 in der Hülse 17. Die Vorsprünge 19, 20 sind zudem hakenförmig gestaltet, so dass
in der vorgesehenen, den Flügel 2 aus Figur 1 anhebenden Drehrichtung geringere Haltekräfte
überwunden werden müssen als in der den Flügel 2 absenkenden Drehrichtung.
[0019] Figur 4 zeigt eine Halteeinrichtung 21, bei der eine Vielzahl von Vorsprüngen 22,
23 wellenförmig über den inneren Umfang der Hülse 17 und über die Mantelfläche des
Schraubenkopfes 18 der Stellschraube 11 gestaltet sind. Diese wellenförmigen Vorsprünge
22, 23 weisen in beiden Drehrichtungen die gleichen Haltekräfte auf. Ansonsten ist
die Halteeinrichtung 21 wie die aus Figur 3 aufgebaut.
[0020] Figur 5 zeigt eine Halteeinrichtung 24, bei der der innere Umfang der Hülse 17 mittels
eines Innenmehrkants 25 unrund gestaltet ist. Die Mantelfläche des Schraubenkopfes
18 der Stellschraube 11 kann rund oder unrund gestaltet oder mit nicht dargestellten
Rastermarken versehen sein. Ansonsten ist die Halteeinrichtung 24 wie die aus Figur
3 aufgebaut.
1. Ecklager (3) für einen gegen einen Rahmen (1) schwenkbaren Flügel (2) mit einem rahmenseitigen
Beschlagteil (4) und mit einem flügelseitigen, gegenüber dem rahmenseitigen Beschlagteil
(4) verdrehbaren Beschlagteil (5) mit einer in einer Drehachse (7) der Beschlagteile
(4, 5) liegenden, in eines der Beschlagteile (4, 5) eingedrehten Stellschraube (11)
zur Verstellung der Beschlagteile (4, 5) in Achsrichtung und mit einer die Stellschraube
(11) mit dem die Stellschraube (11) aufweisenden Beschlagteil (5) drehfest halternden
Halteeinrichtung (12, 21, 24), dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (12, 21, 24) mit der Mantelfläche der Stellschraube (11) in
Verbindung steht und die Stellschraube (11) kraftschlüssig haltert.
2. Ecklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (12, 21, 24) eine die Mantelfläche der Stellschraube (11) umschließende
Hülse (17) aufweist und dass die Hülse (17) und die Mantelfläche der Stellschraube
(11) kraftschlüssig verbunden sind.
3. Ecklager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelfläche auf einem Schaubenkopf (18) angeordnet ist.
4. Ecklager nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das die Hülse (17) aufweisende Beschlagteil (5) eine Einschnürung (14) hat und dass
die Einschnürung (14) ein Innengewinde (15) für ein Außengewinde (16) der Stellschraube
(11) hat.
5. Ecklager nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschnürung (14) die Hülse (17) und eine Lagerschale (10) für eine Lagerachse (9)
voneinander trennt.
6. Ecklager nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (17) und die Stellschraube (11) jeweils zumindest einen radial aufeinander
zuweisenden Vorsprung (19, 20, 22, 23) haben.
7. Ecklager nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der Hülse (17) angeordnete Vorsprünge (19, 22) sich über die gesamte Höhe der
Hülse (17) erstrecken.
8. Ecklager nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (19, 20) hakenförmig gestaltet sind, so dass die Halteeinrichtung
(12) in der vorgesehenen Heberichtung des Flügels (2) geringere Haltekräfte hat als
in Senkrichtung des Flügels (2).
9. Ecklager nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellschraube (11) und die Hülse (17) im Spritzgussverfahren gefertigt sind.