[0001] Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Entlüften eines Plattenheizkörpers
mit einem Verbindungselement zwischen einer vorderen Heizplatte des Plattenheizkörpers
und mindestens einer weiteren Heizplatte des Plattenheizkörpers, das je einen Fluidkanal
aus den Heizplatten aufweist, wobei die Fluidkanäle in getrennten Mündungen in einem
Funktionsanschluss münden, und mit einem lösbaren Entlüftungsstopfen, der die Mündungen
verschließt, wobei durch Lösen des Entlüftungsstopfens die Fluidkanäle zu einer Umgebung
des Platten heizkörpers geöffnet und die Heizplatten entlüftet werden. Weiterhin betrifft
die Erfindung einen zur Ausführung eines solchen Verfahrens eingerichteten Plattenheizkörper.
[0002] Verfahren und Plattenheizkörper der vorgenannten Art sind unter der Bezeichnung "serielle
Heizkörper" allgemein bekannt. Beispielhaft offenbart
DE 196 14 330 C1 einen solchen Plattenheizkörper, an dem der Entlüftungsstopfen zum Entlüften eine
Mündung des ersten Fluidkanals in den zweiten Fluidkanal und eine Mündung des zweiten
Fluidkanals zur Umgebung des Plattenheizkörpers öffnet.
[0003] Beim erstmaligen Befüllen steigt in den Heizplatten eines seriellen Heizkörpers der
Pegel des Heizmittels unterschiedlich schnell und die Luft wird unterschiedlich schnell
in die Umgebung ausgetrieben. Dies ist z.B. auch davon abhängig, wie weit das Regelventil
geöffnet ist und ob die Umwälzpumpe für das Heizmittel während des Befüll- und Entlüftungsvorgangs
läuft. Beim Befüllen von seriellen Heizkörpern der vorgenannten Art mit einem gemeinsamen
zwecks Entlüftung zur Umgebung geöffneten Funktionsanschluss für alle Heizplatten
strömt regelmäßig aus der schneller gefüllten Heizplatte Heizmittel aus dem Funktionsanschluss,
während die andere Heizplatte noch Luft enthält.
[0004] Beim Entlüften des bekannten Plattenheizkörpers strömt regelmäßig in dem Funktionsanschluss
Heizmittel aus der schneller gefüllten in die andere Heizplatte und stört oder verhindert
so deren vollständige Entlüftung.
[0005] Der Entlüftungsstopfen eines seriellen Plattenheizkörpers wird zudem zum Entlüften
zumeist nicht vollständig aus dem Funktionsanschluss entnommen, sondern lediglich
durch Drehen im Gewinde gelöst. An dem bekannten Plattenheizkörper ist die Mündung
des ersten Fluidkanals in den zweiten durch eine gleitende Radialdichtung, die Mündung
des zweiten Fluidkanals in die Umgebung durch eine Kegelsitzdichtung verschlossen.
Beim Lösen des Entlüftungsstopfens wird so die Kegelsitzdichtung sofort, die Radialdichtung
aber erst beim vollständigen Austritt aus der Mündung geöffnet.
[0006] Wird der Entlüftungsstopfen an dem bekannten Plattenheizkörper nicht weit genug aus
dem Funktionsanschluss herausgedreht, so verbleibt die Radialdichtung - vom Verwender
unbemerkt - in der Mündung und stört oder verhindert wiederum die Entlüftung der angeschlossenen
Heizplatte.
Aufgabe
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sichere Entlüftung zu gewährleisten.
Lösung
[0008] Ausgehend von den bekannten Verfahren wird nach der Erfindung vorgeschlagen, dass
durch Lösen des Entlüftungsstopfens die Mündungen unmittelbar zu der Umgebung geöffnet
werden. Indem beide Fluidkanäle nicht zusammengeführt, sondern jeweils unmittelbar
zur Umgebung geöffnet werden, vermeidet das erfindungsgemäße Verfahren wirksam ein
Überströmen von Heizmittel aus einem in den anderen Fluidkanal. "Konflikte" zwischen
Wasser (Heizmittel) und Luft und gegenseitige Behinderung werden so vermieden.
[0009] Bevorzugt werden im Rahmen eines erfindungsgemäßen Verfahrens durch Lösen des Entlüftungsstopfens
die Mündungen gleichzeitig geöffnet. Ein solches erfindungsgemäßes Verfahren vermeidet
wirksam ein unbemerktes Nicht-Öffnen einer der Mündungen.
[0010] Ausgehend von den bekannten Plattenheizkörpern wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
dass der Entlüftungsstopfen die Mündungen verschließt und durch Lösen des Entlüftungsstopfens
die Mündungen unmittelbar zu der Umgebung öffenbar sind. Ein erfindungsgemäßer Plattenheizkörper
ermöglicht die Ausführung eines der oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren
und zeichnet sich durch die dort genannten Vorteile aus.
[0011] Vorzugsweise münden an einem erfindungsgemäßen Plattenheizkörper die Fluidkanäle
in den Mündungen in einer gemeinsamen Mündungsebene in die Umgebung. An einem solchen
erfindungsgemäßen Plattenheizkörper können die beiden Mündungen besonders einfach
durch einen gemeinsamen Entlüftungsstopfen verschlossen werden.
[0012] Besonders bevorzugt verläuft an einem solchen erfindungsgemäßen Plattenheizkörper
die Mündungsebene im montierten Zustand des Plattenheizkörpers vertikal. Strömt aus
einer Mündung in einer vertikal verlaufenden Mündungsebene Heizmittel über eine andere
Mündung, so baut es an dieser keinen Staudruck auf, der dort das weitere Ausströmen
von Luft stört oder gar verhindert.
[0013] Vorteilhafter Weise münden weiterhin an einem erfindungsgemäßen Plattenheizkörper
die Fluidkanäle parallel in die Umgebung. Der Funktionsanschluss eines solchen erfindungsgemäßen
Plattenheizkörpers ist besonders einfach zu fertigen. Der Dichtkörper des Entlüftungsventils
kann eine einfache zylindrische Form besitzen.
Ausführungsbeispiel
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen
- Fig. 1a
- einen erfindungsgemäßen Plattenheizkörper,
- Fig. 1b
- ein Wassermodell des Plattenheizkörpers,
- Fig. 2
- ein Verbindungselement des Plattenheizkörpers mit Entlüftungsventil,
- Fig. 3a-c
- das Verbindungselement in drei Ansichten,
- Fig. 3d
- ein Detail des Verbindungselements und
- Fig. 4a
- das Entlüftungsventil im Schnitt,
- Fig. 4b
- das Entlüftungsventil in perspektivischer Ansicht und
- Fig. 4c
- das Entlüftungsventil in Explosionsdarstellung.
[0015] Der in Figur 1a in einer Seitenansicht und in Figur 1b im Wassermodell gezeigte erfindungsgemäße
Plattenheizkörper 1 weist eine vordere Heizplatte 2, die im montierten Zustand einer
Wand 3 eines nicht weiter dargestellten Raumes abgewandt ist und zwei weitere (hintere)
Heizplatten 4, 5 auf. Die vordere Heizplatte 2 ist mit der ersten der hinteren Heizplatten
4 an der Unterseite 6 durch eine Verteilergarnitur 7 und an der Oberseite 8 durch
zwei identische Verbindungselemente 9 verbunden. Die beiden weiteren Heizplatten 4,
5 sind durch Heizmittelrohre 10 verbunden. (Im Wassermodell gemäß Figur 1b ist vereinfachend
die zweite hintere Heizplatte 5 nicht dargestellt.)
[0016] Über die Verteilergarnitur 7 ist der Plattenheizkörper 1 an nicht dargestellte Vor-
und Rücklaufrohre eines Heizungssystems angeschlossen. An dem (mit Blickrichtung zur
Wand 3) rechts an dem Platten heizkörper 1 angebrachten Verbindungselement 9 ist ein
Regelventil 11, an dem anderen Verbindungselement 9 ein Entlüftungsventil 12 angebracht.
Die beiden identischen Verbindungselemente 9 ermöglichen den wechselseitigen Einsatz
von Regel- oder Entlüftungsventilen je nach den Anforderungen am Einsatzort.
[0017] Figur 2 zeigt als Detail des erfindungsgemäßen Plattenheizkörpers 1 das Verbindungselement
9 mit dem Entlüftungsventil 12. Das in den Figuren 3a, 3b, 3c und 3d im Detail dargestellte
T-förmige Verbindungsstück besteht im Wesentlichen aus einem die vordere Heizplatte
2 mit der weiteren Heizplatte 4 verbindenden Verbindungsrohr 13 und einem daran angesetzten
Funktionsanschluss 14.
[0018] In das Verbindungsrohr 13 ist ein im Wesentlichen zylindrischer Einsatz 15 eingefügt,
der zu einem Ende 16 des Verbindungsrohrs 13 eine axiale Bohrung 17 und zu dem anderen
Ende 18 an seiner Mantelfläche 19 eine Abflachung 20 aufweist. Die Bohrung 17 und
die Abflachung 20 weisen einen Übergangsbereich 21 auf, in den ein zu dem Funktionsanschluss
14 offener Rohrstutzen 22 eingesetzt ist. Der rohrförmige Funktionsanschluss 14 weist
in einem Gewindeabschnitt 23 ein nicht dargestelltes halbzölliges Innengewinde und
an seinem offenen Ende 24 eine plane Dichtfläche 25 auf.
[0019] Das in den Figuren 4a, 4b und 4c im Detail dargestellte Entlüftungsventil 12 besteht
aus einem im Wesentlichen zylindrischen Adapter 26 und einem in diesen axial eingeschraubten
Entlüftungsstopfen 27.
[0020] Der Adapter 26 weist außen ausgehend von seinem unteren Ende 28 zu seinem oberen
Ende 29 zunächst einen Umströmbereich 30, in einem erhabenen Gewindeabschnitt 31 ein
nicht dargestelltes halbzölliges Außengewinde zum Einschrauben in den Funktionsanschluss
14, eine umlaufende Nut 32 für ein nicht dargestellte Elastomerdichtmittel, einen
den Gewindeabschnitt 31 radial überragenden Kragen 33, einen Sechskant 34 zum Ansetzen
eines Schraubenschlüssels und einen rohrförmigen Aufnahmestutzen 35 für eine nicht
dargestellte Abdeckkappe auf.
[0021] Innen weist der Adapter 26 ausgehend von seiner unteren Ende 28 zunächst eine radial
umlaufende Nut 36 für ein (nur in Figur 2 dargestelltes) Elastomerdichtmittel 37,
eine zentrale, sich in einer Stufe 38 verjüngende axiale Bohrung 39, daran anschließend
ein Mittelteil 40 mit einer exzentrischen axialen Bohrung 41 und einen Gewindeabschnitt
42 mit einem nicht dargestellten viertelzölligen Innengewinde zur Aufnahme des Entlüftungsstopfens
27 auf. Der Mittelteil 40 des Adapters 26 weist ausgehend von seinem oberen Ende 29
eine zu der exzentrischen Bohrung 41 parallel verlaufende Sackbohrung 43 auf, die
über einen radialen Einschnitt 44 mit dem äußeren Umströmbereich 30 in Verbindung
steht. Im montierten Zustand (gemäß Figur 2) umgreift das untere Ende 28 des Adapters
26 den in den Einsatz 15 im Verbindungsrohr 13 eingesetzten Rohrstutzen 22.
[0022] Die Abflachung 20 an dem Einsatz 15, der Umströmbereich 30 des Adapters 26 sowie
der Einschnitt 44 und die Sackbohrung 43 in dessen Mittelteil 40 bilden einen ersten
Fluidkanal 45. Die axiale Bohrung 17 in dem Einsatz 15, der Rohrstutzen 22, die zentrale
axiale Bohrung 39 und die exzentrische axiale Bohrung 41 des Adapters 26 bilden einen
zweiten Fluidkanal 46. Die Mündung 47 des ersten Fluidkanals 45 und die Mündung 48
des zweiten Fluidkanals 46 liegen in einer gemeinsamen Mündungsebene 49, die den oberen
Gewindeabschnitt 42 des Adapters 26 abschließt.
[0023] Der Entlüftungsstopfen 27 weist ausgehend von seinem unteren Ende 50 zu seinem oberen
Ende 51 eine plane Dichtfläche 52, einen Vierkant 53 mit abgerundeten Ecken 54, an
denen Segmente eines nicht dargestellten viertelzölligen Außengewindes zum Einschrauben
in den Adapter 26 ausgebildet sind, und einen Vierkant 55 zum Öffnen oder Schließen
des Entlüftungsventils 12 auf.
[0024] Im montierten Zustand (gemäß den Figuren 2, 4a und 4b) liegt die Dichtfläche 52 des
Entlüftungsstopfens 27 in der Mündungsebene 49 an den Mündungen 47, 48 der Fluidkanäle
45, 46 an und schließt diese dicht ab. Zwischen dem Vierkant 53 und dem inneren Gewindeabschnitt
42 des Adapters 26 vier nicht dargestellte kreisabschnittförmige, nach Lösen des Entlüftungsstopfens
27 durch Drehen in dem Innengewinde des Adapters 26 durchströmbare Querschnitte ausgebildet.
In den Figuren sind
[0025]
- 1
- Plattenheizkörper
- 2
- vordere Heizplatte
- 3
- Wand
- 4
- weitere (hintere) Heizplatte
- 5
- weitere (hintere) Heizplatte
- 6
- Unterseite
- 7
- Verteilergarnitur
- 8
- Oberseite
- 9
- Verbindungselement
- 10
- Heizmittelrohr
- 11
- Regelventil
- 12
- Entlüftungsventil
- 13
- Verbindungsrohr
- 14
- Funktionsanschluss
- 15
- Einsatz
- 16
- Ende
- 17
- Bohrung
- 18
- Ende
- 19
- Mantelfläche
- 20
- Abflachung
- 21
- Übergangsbereich
- 22
- Rohrstutzen
- 23
- Gewindeabschnitt
- 24
- Ende
- 25
- Dichtfläche
- 26
- Adapter
- 27
- Entlüftungsstopfen
- 28
- unteres Ende
- 29
- oberes Ende
- 30
- Umströmbereich
- 31
- Gewindeabschnitt
- 32
- Nut
- 33
- Kragen
- 34
- Sechskant
- 35
- Aufnahmestutzen
- 36
- Nut
- 37
- Elastomerdichtmittel
- 38
- Stufe
- 39
- Bohrung
- 40
- Mittelteil
- 41
- Bohrung
- 42
- Gewindeabschnitt
- 43
- Sackbohrung
- 44
- Einschnitt
- 45
- Fluidkanal
- 46
- Fluidkanal
- 47
- Mündung
- 48
- Mündung
- 49
- Mündungsebene
- 50
- unteres Ende
- 51
- oberes Ende
- 52
- Dichtfläche
- 53
- Vierkant
- 54
- Ecke
- 55
- Vierkant
1. Verfahren zum Entlüften eines Plattenheizkörpers (1) mit einem Verbindungselement
(9) zwischen einer vorderen Heizplatte (2) des Plattenheizkörpers (1) und mindestens
einer weiteren Heizplatte des Plattenheizkörpers (1), das je einen Fluidkanal (45,
46) aus den Heizplatten (2, 4) aufweist, wobei die Fluidkanäle (45, 46) in getrennten
Mündungen (47, 48) in einem Funktionsanschluss (14) münden, und mit einem lösbaren
Entlüftungsstopfen (27), der die Mündungen (47, 48) verschließt, wobei durch Lösen
des Entlüftungsstopfens (27) die Fluidkanäle (45, 46) zu einer Umgebung des Plattenheizkörpers
(1) geöffnet und die Heizplatten (2, 4) entlüftet werden, dadurch gekennzeichnet, dass durch Lösen des Entlüftungsstopfens (27) die Mündungen (47, 48) unmittelbar zu der
Umgebung geöffnet werden.
2. Verfahren nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass durch Lösen den Entlüftungsstopfens (27) die Mündungen (47, 48) gleichzeitig geöffnet
werden.
3. Plattenheizkörper (1) mit einem Verbindungselement (9) zwischen einer vorderen Heizplatte
(2) des Plattenheizkörpers (1) und einer weiteren Heizplatte (4) des Plattenheizkörpers
(1), das je einen Fluidkanal (45, 46) aus den Heizplatten (2, 4) aufweist, wobei die
Fluidkanäle (45, 46) in getrennten Mündungen (47, 48) in einem Funktionsanschluss
(14) münden, und mit einem lösbaren Entlüftungsstopfen (27), der die Mündungen (47,
48) verschließt, wobei durch Lösen des Entlüftungsstopfens (27) die Fluidkanäle (45,
46) zu einer Umgebung des Plattenheizkörpers (1) öffenbar und die Heizplatten (2,
4) entlüftbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass durch Lösen des Entlüftungsstopfens (27) die Mündungen (47, 48) unmittelbar zu der
Umgebung öffenbar sind.
4. Plattenheizkörper (1) nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidkanäle (45, 46) in den Mündungen (47, 48) in einer gemeinsamen Mündungsebene
(49) in die Umgebung münden und dass die Bewegungsrichtung des Belüftungsstopfens
(27) sowie von dessen Dichtfläche (52) senkrecht zu der Mündungsebene (49) verläuft.
5. Plattenheizkörper (1) nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Mündungsebene (49) im montierten Zustand des Plattenheizkörpers (1) vertikal
verläuft.
6. Plattenheizkörper (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidkanäle (45, 46) parallel in die Umgebung münden.