[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue, transparente, flächenförmige Vorrichtung
zum Empfangen und / oder Senden elektromagnetischer Strahlung mit mindestens einer
weiteren Funktion.
[0002] Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung ein neues Verfahren zur Herstellung einer
transparenten, flächenförmigen Vorrichtung zum Empfangen und / oder Senden elektromagnetischer
Strahlung mit mindestens einer weiteren Funktion.
[0003] Nicht zuletzt betrifft die vorliegende Erfindung die neuartige Verwendung einer transparenten,
flächenförmigen Vorrichtung zum Empfangen und / oder Senden elektromagnetischer Strahlung
für mindestens eine weitere Funktion.
[0004] In die Scheiben von Kraftfahrzeugen werden neuerdings immer mehr elektrische und
elektronische Funktionen integriert. Insbesondere werden in Windschutzscheiben Drähte
oder gedruckte elektrisch leitfähige Strukturen eingebracht, um als Antenne elektromagnetische
Strahlung zu empfangen und / oder zu senden, als Heizfelder den Bereich für Kameras
und Sensoren frei von Eis und Beschlag zu halten oder als kapazitiver Regensensor
die Wischerintervalle zu steuern. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben bezüglich der Größe
des Sichtbereichs bei Windschutzscheiben und der strukturellen Stabilität wie z.B.
- ECE R 43: "Einheitliche Vorschriften für die Genehmigung des Sicherheitsglases und
der Verbundglaswerkstoffe" oder
- Technische Anforderungen an Fahrzeugteile bei der Bauartprüfung § 22 a StVZO, Nr.
29 "Sicherheitsglas"
und aufgrund von Designaspekten muss die Anzahl von elektrisch leitfähigen Strukturen
in und auf dem Glas so klein wie möglich gehalten werden. Insbesondere sollten diese
elektrisch leitfähigen Strukturen in der Helligkeit, d.h. bei Tageslicht und nachts
bei Scheinwerferlicht, visuell nicht oder kaum wahrnehmbar sein.
[0005] Elektrisch leitfähige Strukturen, die zwar visuell nicht oder kaum wahrnehmbar sind,
indes aber nur eine Funktion haben, sind bekannt.
[0006] Aus der internationalen Patentanmeldung
WO 2008/058855 A1 ist z.B. eine Windschutzscheibe mit Antennenfunktion für Kraftfahrzeuge bekannt.
Die bekannte Antennenscheibe umfasst eine Glasscheibe, die in Kontakt mit einem linienförmigen
elektrischen Leiter steht, wobei ein Teil des Leiters so gestaltet ist, dass er als
Antenne fungiert, und ein anderer Teil so gestaltet ist, dass er als Anschlussbereich
zum Auskoppeln der empfangenen elektromagnetischen Strahlung dient. Der Durchmesser
des linienförmigen elektrischen Leiters beträgt 10 bis 500 µm. Der Anschlussbereich
und ein Oberflächenkontakt bilden eine Koppelstruktur, die als Bandpassfilter für
das empfangene Frequenzband
f dient. Der Teil des elektrischen Leiters, der den Anschlussbereich bildet, hat eine
Länge von einem Viertel der effektiven Wellenlänge λ
eff des empfangenen Frequenzbandes
f für einen geraden elektrischen Leiter auf Glas oder ein ungradzahliges Vielfaches
hiervon. Die Antennenscheibe dient dem Empfang von AM-, FM-, HF-, UHF-, VHF- und /
oder SHF-Signalen und weist keine weiteren Funktionen auf. Wegen des Durchmessers
des linienförmigen elektrischen Leiters und des Abstands zwischen seinen Schleifen
ist er visuell nicht oder kaum wahrnehmbar.
[0007] Aus der internationalen Patentanmeldung
WO 2006/122943 A1 ist eine Windschutzscheibe bekannt, die den Schwingkreis einer Vorrichtung zur Detektion
von Feuchtigkeit enthält. Die Windschutzscheibe ist aus Verbundsicherheitsglas hergestellt,
und umfasst eine Polyvinylbutyral-Folie, die von zwei Glasscheiben eingeschlossen
ist. Zwischen den beiden Glasscheiben befindet sich eine Trägerfolie, die einen visuell
nicht oder kaum wahrnehmbaren Draht mit einem Durchmesser von 20 bis 200 µm trägt.
Der Draht ist ganz oder teilweise in der Trägerfolie eingeschlossen und bildet die
Induktivität und die Kapazität des Schwingkreises. Die Vorrichtung dient als Regensensor
und hat darüber hinaus keine weiteren Funktionen.
[0008] Aus der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2005 006 862 A1 ist ein Sensorelement für Feuchtigkeit bekannt, das ein dielektrisches Substrat und
eine an dem Substrat angebrachte Leiterstruktur aufweist. Die Leiterstruktur hat eine
vom Substrat beeinflusste induktive Komponente und kapazitive Komponente. Das Substrat
hat einen ersten temperaturabhängigen Bereich, in dem sich bei sich ändernder Temperatur
die Kapazität und / oder die Induktivität ändern, und einen zweiten temperaturabhängigen
Bereich, der bei sich in gleicher Weise ändernder Temperaturen seine Induktivität
und / oder Kapazität entgegengesetzt zum ersten Bereich ändert, so dass das durch
vorhandene Feuchtigkeit hervorgerufene Messsignal in einem breiten Bereich von der
Temperatur unabhängig wird und daher nur noch von der vorhandenen Feuchtigkeit abhängig
ist. Das Sensorelement weist keine weiteren Funktionen auf. Das Sensorelement kann
so ausgelegt werden, dass es in den Sichtbereich des Fahrers eines Kraftfahrzeugs
platziert werden kann, ohne dessen Sicht zu beeinträchtigen.
[0009] Aus der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2005 022 980 A1 ist eine Windschutzscheibe mit einem Sensorelement für Feuchtigkeit bekannt, das
einen Schwingkreis mit einer Induktivität und einer Kapazität sowie eine Auswerteschaltung,
die mit den Schwingkreis gekoppelt ist und mit der eine Verstimmung des Schwingkreises
ermittelbar ist, enthält. Die Auswerteschaltung ist geeignet, die Resonanzfrequenz
und eine Amplitude des verstimmten Schwingkreises und / oder des unverstimmten Schwingkreises
zu ermitteln. Das Sensorelement enthält ein Mittel zum Anregen einer Schwingung in
den Schwingkreis, das einen in seiner Frequenz durchstimmbaren Oszillator umfasst.
Hierdurch kann die Schwingung des Schwingkreises moduliert werden, wobei insbesondere
Informationen über die Amplitude oder Dämpfung und die Resonanzfrequenz des Schwingkreises
als modulierte Signale vorliegen. Dadurch können Verfälschungen des Signals, die durch
äußere Einflüsse, z.B. durch den Empfang hochfrequenter elektromagnetischer Signale,
hervorgerufen werden, kompensiert werden. Weitere Funktionen weist das Sensorelement
nicht auf.
[0010] Ein vergleichbares Sensorelement für Feuchtigkeit ist aus der internationalen Patentanmeldung
WO 2008/071485 A1 bekannt. Hierin wird ausdrücklich betont, dass kapazitive Regensensoren besonders
empfindlich gegenüber elektromagnetischer Einstrahlung sind. Um dies zu kompensieren,
umfasst das Sensorelement eine Ansteuerelektronik, die den Schwingkreis mit einer
vorgegebenen Frequenz beaufschlagt, wobei die Ansteuerelektronik die Frequenz zu Zwecken
der Kompensation variiert. Anders gesagt, soll bei dem bekannten Sensorelement die
eingestrahlte elektromagnetische Energie nicht sinnvoll genutzt, sondern in ihrer
Wirkung ausgeschaltet werden.
[0011] Aus der deutschen Patentanmeldung
DE 44 26 736 A1 ist eine Scheibe mit einem Heizwiderstand aus elektrisch leitfähigem Draht bekannt,
der zusätzlich als kapazitiver Feuchtigkeitssensor verwendet wird. Zu diesem Zweck
wird der Heizwiderstand mit einer Messeinrichtung zur Messung der Impedanz, insbesondere
des kapazitiven Anteils, verbunden. Nachteilig ist hierbei, dass die Drähte des Heizwiderstands
sichtbar sind und nicht wirkungsvoll zum Empfang elektromagnetischer Strahlung genutzt
werden können.
[0012] Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zu Grunde, eine neue, transparente, flächenförmige
Vorrichtung geeignet für das Empfangen und / oder Senden elektromagnetischer Strahlung
auf der Basis eines flächenförmigen, transparenten, dielektrischen Substrats und einer
visuell nicht oder kaum wahrnehmbaren, elektrisch leitfähigen linienförmigen Struktur
bereitzustellen, die noch mindestens eine weitere Funktion aufweist.
[0013] Insbesondere soll die neue Vorrichtung hervorragend als Antenne für den Empfang und
/ oder das Senden von LF-, MF-, HF-, VHF-, UHF- und / oder SHF-Signalen geeignet sein.
[0014] Die weitere Funktion soll vorzugsweise in der Messung und / oder in der Änderung
mindestens einer physikalischen Eigenschaft im Bereich der elektrisch leitfähigen
Struktur liegen. Bevorzugt soll es sich bei der physikalischen Eigenschaft um die
Temperatur, die elektrische Kapazität und / oder die Induktivität und / oder den elektrischen
Widerstand handeln, so dass die neue, transparente, flächenförmige Vorrichtung hervorragend
zur Heizung, Temperaturmessung und / oder der Detektion von Feuchtigkeit dienen kann.
[0015] Des Weiteren soll die neue, transparente, flächenförmige Vorrichtung bei Tageslicht
und bei Scheinwerferlicht visuell nicht oder kaum wahrnehmbar sein, so dass sie auch
nicht die optische Wahrnehmung beeinträchtigt, wenn sie z.B. in den Sichtbereich einer
Windschutzscheibe für ein Kraftfahrzeug eingebaut wird.
[0016] Ferner soll die neue, transparente, flächenförmige Vorrichtung in einfacher und sehr
gut reproduzierbarer Weise mithilfe von Verfahren und Vorrichtungen, wie sie auf dem
Gebiet der Herstellung von monolithischen Scheiben und Verbundglasscheiben sowie elektrischen
und elektronischen Bauteilen üblich und bekannt sind, herstellbar sein.
[0017] Nicht zuletzt soll die neue, transparente, flächenförmige Vorrichtung hervorragend
als transparentes Einbauteil in Fortbewegungsmitteln für den Verkehr zu Lande, zur
Luft und zu Wasser sowie in Möbeln, Geräten und Gebäuden geeignet sein.
[0018] Demgemäß wurde die neue, transparente, flächenförmige Vorrichtung zum Empfangen und
/ oder zum Senden von elektromagnetischer Strahlung mit mindestens einer weiteren
Funktion gefunden, die
- mindestens ein flächenförmiges, transparentes, dielektrisches Substrat,
- mindestens eine transparente, elektrisch leitfähige, linienförmige Struktur auf oder
in Kontakt mit mindestens einer Hauptoberfläche des Substrats als Empfangsteil und
/ oder Sendeteil,
- mindestens einen Anschluss zum Auskoppeln der empfangenen und / oder Einkoppeln der
ausgesendeten elektromagnetischen Strahlung aus dem Empfangsteil und / oder in das
Sendeteil,
- mindestens einen Frequenzfilter, der mit dem Anschluss elektrisch verbunden ist und
- mindestens ein weiteres elektrisches und / oder elektronisches Bauteil, das mit dem
Frequenzfilter elektrisch verbunden ist, zur Messung und / oder Veränderung mindestens
einer physikalischen Eigenschaft im Bereich des Empfangs- und / oder Sendeteils
umfasst und die im Folgenden als »erfindungsgemäße Vorrichtung« bezeichnet wird. Außerdem
wurde das neue Verfahren zur Herstellung einer transparenten, flächenförmigen Vorrichtung
zum Empfangen und / oder Senden von elektromagnetischer Strahlung mit mindestens einer
weiteren Funktion gefunden, bei dem man
(I) mindestens eine transparente, elektrisch leitfähige, linienförmige Struktur auf
mindestens einer Hauptoberfläche mindestens eines flächenförmigen, transparenten,
dielektrischen Substrats als Empfangsteil/ Sendeteil aufbringt oder hiermit in Kontakt
bringt,
(II) den mindestens einen Empfangs- und / oder Sendeteil mit mindestens einem Anschluss
zum Aus- und / oder Einkoppeln von elektromagnetischer Strahlung aus dem Empfangsteil
und / oder in das Sendeteil ausrüstet,
(III) den mindestens einen Anschluss mit mindestens einem Frequenzfilter elektrisch
verbindet und
(IV) den mindestens einen Frequenzfilter mit mindestens einem weiteren elektrischen
und / oder elektronischen Bauteil zur Messung und / oder Veränderung mindestens einer
physikalischen Eigenschaft im Bereich des mindestens einen Empfangs- oder Sendeteils
elektrisch verbindet.
[0019] Im Folgenden wird das neue Verfahren als »erfindungsgemäßes Verfahren« bezeichnet.
[0020] Nicht zuletzt wurde die neue Verwendung einer transparenten, flächenförmigen Vorrichtung
zum Empfangen und / oder Aussenden von elektromagnetischer Strahlung, umfassend
- mindestens ein flächenförmiges, transparentes, dielektrisches Substrat,
- mindestens eine transparente, elektrisch leitfähige, linienförmige Struktur auf oder
in Kontakt mit mindestens einer Hauptoberfläche des Substrats als Empfangsteil und
/ oder Sendeteil und
- mindestens einen Anschluss zum Auskoppeln und / oder Einkoppeln der empfangenen elektromagnetischen
Strahlung aus dem Empfangs- und / oder Sendeteil,
für mindestens eine weitere Funktion gefunden, was im Folgenden als »erfindungsgemäße
Verwendung« bezeichnet wird.
[0021] Im Hinblick auf den Stand der Technik war es auch für den Fachmann nicht direkt ableitbar,
dass die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde lag, mithilfe der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Verwendung
gelöst werden konnte.
[0022] Insbesondere war im Hinblick auf den Stand der Technik nicht ableitbar, das die erfindungsgemäße
Vorrichtung hervorragend als Antenne für den Empfang oder das Senden von LF-, MF-,
HF-, VHF-, UHF- und / oder SHF-Signalen geeignet war.
[0023] Vorteilhafterweise lag die weitere Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung in
der Messung und / oder der Änderung mindestens einer physikalischen Eigenschaft im
Bereich der elektrisch leitfähigen Struktur. In besonders vorteilhafter Weise konnten
die physikalischen Eigenschaften Temperatur, Kapazität und / oder Induktivität und
/ oder der elektrische Widerstand gemessen und / oder geändert werden, so dass die
erfindungsgemäße Vorrichtung insbesondere hervorragend zur Heizung, Temperaturmessung
und / oder Detektion von Feuchtigkeit dienen konnte.
[0024] Des Weiteren war die erfindungsgemäße Vorrichtung bei Tageslicht und bei Scheinwerferlicht
visuell nicht oder kaum wahrnehmbar, so dass sie auch nicht die optische Wahrnehmung
beeinträchtigte, wenn sie z.B. in den Sichtbereich einer Windschutzscheibe für ein
Kraftfahrzeug eingebaut wurde.
[0025] Ferner war die erfindungsgemäße Vorrichtung in einfacher und sehr gut reproduzierbarer
Weise mithilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Verwendung von Verfahren und
Vorrichtungen, wie sie auf dem Gebiet der Herstellung von monolithischen Scheiben
und Verbundglasscheiben sowie elektrischen und elektronischen Bauteilen üblich und
bekannt waren, herstellbar.
[0026] Nicht zuletzt war die erfindungsgemäße Vorrichtung und die mithilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens hergestellte transparente, flächenförmige Vorrichtung, insbesondere die
erfindungsgemäße Vorrichtung, hervorragend als transparentes Einbauteil in Fortbewegungsmitteln
für den Verkehr zu Lande, zur Luft und zu Wasser sowie in Möbeln, Geräten und Gebäuden
geeignet.
[0027] Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen sind für sichtbares Licht transparent. Dies bedeutet,
dass sie zumindest in einzelnen Bereichen, vorzugsweise aber insgesamt, für elektromagnetische
Strahlung einer Wellenlänge von 350 bis 800 nm, durchlässig sind. »Durchlässig« bedeutet,
dass die Transmission insbesondere für sichtbares Licht >50%, bevorzugt >75% und insbesondere
>80% ist.
[0028] Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen sind flächenförmig. Dies bedeutet, dass bei einer
gegebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung jede der beiden Hauptoberflächen eine sehr
viel größere Fläche aufweist als die umlaufende Kante. Vorzugsweise ist das Verhältnis
der Fläche einer Hauptoberfläche zur Fläche der umlaufenden Kante >2, bevorzugt >5
und insbesondere >10.
[0029] Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen können unterschiedliche dreidimensionale Formen
haben. So können sie planar oder leicht oder stark in einer Richtung oder mehreren
Richtungen des Raumes gebogen oder gekrümmt sein. Außerdem können sie unterschiedliche
Umrisse aufweisen. Die Umrisse können symmetrisch oder asymmetrisch sein. Vorzugsweise
sind sie exakt oder angenähert kreisförmig, elliptisch, dreieckig, viereckig, quadratisch
trapezförmig, rautenförmig, fünfeckig oder sechseckig. Insbesondere sind sie angenähert
viereckig oder trapezförmig. Dabei bedeutet »angenähert« z.B., dass bei einem angenähert
viereckigen Umriss die Ecken abgerundet sein und / oder die Kanten nach innen und
/ oder nach außen gebogen sein können. Bevorzugt sind Umrisse, wie sie Fensterscheiben,
besonders bevorzugt Abdeckungen von Scheinwerfern, Windschutzscheiben, Seitenscheiben,
Heckscheiben oder Glasdächer, insbesondere von Kraftfahrzeugen, aufweisen.
[0030] Die Größe der erfindungsgemäßen Vorrichtungen kann breit variieren und richtet sich
nach dem jeweiligen Verwendungszweck im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung. So
können die erfindungsgemäßen Vorrichtungen Abmessungen in der Größenordnung von wenigen
Zentimetern bis zu mehreren Metern haben. Insbesondere die planaren oder leicht oder
stark in eine Richtung oder mehreren Richtungen des Raumes gebogenen oder gekrümmten
Vorrichtungen können eine Fläche in der Größenordnung von 100 cm
2 bis 25 m
2, vorzugsweise >1 m
2, haben. Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen können aber auch Flächen haben, wie sie
Abdeckungen von Scheinwerfern, Windschutzscheiben, Seitenscheiben, Heckscheiben und
Glasdächer für Kraftfahrzeuge oder großflächige Scheiben, wie sie im Bausektor verwendet
werden, üblicherweise aufweisen.
[0031] Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen können Durchbrechungen aufweisen. Diese können
der Aufnahme von Vorrichtungen zur Halterung, zur Verbindung mit anderen Gegenständen
und / oder der Durchführung von Leitungen, insbesondere elektrischen Leitungen, dienen.
[0032] Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen können farblos oder in den unterschiedlichsten
Farben getönt sein.
[0033] Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen dienen dem Empfangen und / oder dem Senden von
elektromagnetischer Strahlung. Bevorzugt handelt es sich bei der empfangenen und /
oder ausgesendeten elektromagnetischen Strahlung um LF-, MF-, HF-, VHF-, UHF- und
/ oder SHF-Signale im Frequenzbereich von 30 kHz bis 30 GHz, besonders bevorzugt um
Radiosignale, insbesondere UKW (30 bis 300 MHz, entsprechend einer Wellenlänge von
10 bis 1 m), Kurzwelle (3 bis 30 MHz, entsprechend einer Wellenlänge von 100 bis 10
m) oder Mittelwelle (300 bis 3000 kHz, entsprechend einer Wellenlänge von 1000 bis
100 m), sowie Signale des Mobilfunks, Digitalradios, Fernsehsignale oder Satellitennavigationssignale
(GPS).
[0034] Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen umfassen jeweils mindestens ein flächenförmiges,
transparentes, dielektrisches Substrat.
[0035] Hierbei haben die Eigenschaften »flächenförmig« und »transparent« die vorstehend
angegebene Bedeutung.
[0036] Die Eigenschaft »dielektrisch« bedeutet, dass die transparenten, flächenförmigen
Substrate elektrisch isolierend und elektrisch polarisierbar sind.
[0037] Demgemäß sind im Grunde alle flächenförmigen, transparenten, dielektrischen Substrate
geeignet, die eine solche Transmission aufweisen und die unter den Bedingungen der
Herstellung und der Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtungen thermisch und chemisch
stabil sowie dimensionsstabil sind.
[0038] Die flächenförmigen, transparenten, dielektrischen Substrate können eine beliebige
dreidimensionale Form aufweisen, die durch die dreidimensionalen Formen der erfindungsgemäßen
Vorrichtungen, die sie enthalten, vorgegeben ist. Vorzugsweise hat die dreidimensionale
Form keine Schattenzonen, so dass sie insbesondere aus der Gasphase gleichmäßig beschichtet
werden kann. Vorzugsweise werden die vorstehend beschriebenen dreidimensionalen Formen
verwendet.
[0039] Die flächenförmigen, transparenten, dielektrischen Substrate können farblos oder
gefärbt sein.
[0040] Beispiele geeigneter Materialien zur Herstellung flächenförmiger, transparenter,
dielektrischer Substrate sind Glas und klare Kunststoffe, vorzugsweise starre klare
Kunststoffe, insbesondere Polystyrol, Polyamid, Polyester, Polyvinylchlorid Polycarbonat
oder Polymethylmethacrylat.
[0041] Bevorzugt werden transparente, flächenförmige, dielektrische Substrate aus Glas verwendet.
Im Grunde kommen alle üblichen und bekannten Gläser, wie sie beispielsweise in Römpp-Online
2008 unter den Stichworten »Glas«, »Hartglas« oder »Sicherheitsglas« oder in der deutschen
Übersetzung des europäischen Patent
EP 0 847 965 B1 mit dem Aktenzeichen
DE 697 31 268 T2, Seite 8, Absatz [0053], beschrieben werden, als Substratmaterial in Betracht. Beispiele
besonders gut geeigneter Gläser sind nicht vorgespanntes, teilvorgespanntes und vorgespanntes
Floatglas, Gussglas und Keramikglas. Insbesondere wird Floatglas verwendet.
[0042] Die Dicke der transparenten, elektrisch isolierenden Substrate kann breit variieren
und so hervorragend den Erfordernissen des Einzelfalls angepasst werden. Vorzugsweise
werden Gläser mit den Standardglasdicken von 1 mm bis 24 mm verwendet.
[0043] Die Größe der flächenförmigen, transparenten, dielektrischen Substrate kann breit
variieren und richtet sich nach der Größe der erfindungsgemäßen Vorrichtungen, die
sie enthalten. Demgemäß werden bevorzugt die vorstehend beschriebenen Größen angewandt.
[0044] Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen enthalten jeweils mindestens eine visuell nicht
oder kaum wahrnehmbare, elektrisch leitfähige, linienförmige Struktur auf oder in
[0045] Kontakt mit mindestens einer Hauptoberfläche des jeweiligen flächenförmigen, transparenten,
dielektrischen Substrats.
[0046] Die transparente linienförmige Struktur dient als Empfangs- und / oder Sendeteil
zum Empfangen und / oder zum Aussenden elektromagnetischer Strahlung.
[0047] Dabei kann die Eigenschaft »transparent« die vorstehende angegebene Bedeutung haben,
d.h., dass das Material, aus der die elektrisch leitfähige, linienförmige Struktur
besteht, für sich selbst gesehen transparent ist.
[0048] »Transparent« kann in diesem Zusammenhang aber auch bedeuten, dass das Material,
aus der die elektrisch leitfähige, linienförmige Struktur aufgebaut ist, zwar für
sich selbst gesehen opak oder völlig undurchsichtig sein kann, indes wegen der Feinheit
der linienförmigen Struktur in der Helligkeit, d.h. bei Tageslicht oder nachts im
Scheinwerferlicht visuell nicht oder kaum wahrgenommen wird, sodass die erfindungsgemäße
Vorrichtung insgesamt transparent erscheint.
[0049] Die Eigenschaft »linienförmig« bedeutet, dass die zur Geraden "gestreckte", elektrisch
leitfähige Struktur eine Länge aufweist, die um Größenordnungen größer ist als ihre
Breite oder ihr Durchmesser.
[0050] Die transparente, elektrisch leitfähige, linienförmige Struktur kann die geometrische
Form mindestens einer geraden, gebogenen, spiralförmigen oder mäanderförmigen Linie
haben. Sie kann aber auch aus mindestens zwei vorzugsweise parallel zueinander liegenden,
geraden oder gebogenen Linien bestehen.
[0051] Die Breite oder der Durchmesser der transparenten, elektrisch leitfähigen, linienförmigen
Struktur beträgt vorzugsweise 10 bis 500 µm, bevorzugt 10 bis 250 µm, besonders bevorzugt
10 bis 150 µm und insbesondere 10 bis 100 µm.
[0052] Weist die transparente, elektrisch leitfähige, linienförmige Struktur diese Breite
oder diesen Durchmesser auf, wird sie von einem Betrachter visuell kaum oder nicht
mehr wahrgenommen, es sei denn es wird im Falle von spiralförmigen oder mäanderförmigen
Linien oder parallel zueinander liegenden, geraden oder gebogenen Linien ein zu geringer
Abstand zwischen den nebeneinander liegenden Teilen eingehalten. Vorzugsweise sollte
der Abstand mindestens etwa das Zehnfache des Durchmessers oder der Breite betragen
{vgl. hierzu die deutsche Patentanmeldung
DE 103 19 606 A1, Seite 2, Absatz [0004]}.
[0053] Vorzugsweise erstreckt sich der Bereich, in dem sich die transparente, elektrisch
leitfähige, linienförmige Struktur befindet, über höchstens 50%, bevorzugt höchstens
30%, besonders bevorzugt höchstens 20% insbesondere höchstens 10% einer Hauptoberfläche
des flächenförmigen, transparenten, dielektrischen Substrats.
[0054] Die Länge der transparenten, elektrischen leitfähigen, linienförmigen Struktur richtet
sich insbesondere nach dem Frequenzband
f, das empfangen werden soll. Der Fachmann kann daher die jeweils geeignete Länge aufgrund
seines allgemeinen Fachwissens gegebenenfalls unter Zuhilfenahme einiger weniger orientierender
Versuche ohne weiteres ermitteln. Vorzugsweise liegt die Länge bei einem Viertel oder
einem ungeradzahligen Vielfachen eines Viertels der effektiven Wellenlänge λ
eff der Mittenfrequenz des empfangenen Frequenzbandes
f für einen geraden elektrischen Leiter auf Glas oder einem Kunststoff wie ein Polyvinylacetalharz,
insbesondere Polyvinylbutyral (PVB).
[0055] Die transparente, elektrisch leitfähige, linienförmige Struktur kann ein Metalldraht
sein, insbesondere ein Kupfer-, Wolfram-, Gold-, Silber- oder Aluminiumdraht oder
ein Draht, einer Legierung mindestens zweier dieser Metalle oder einer Legierung mindestens
eines dieser Metalle mit mindestens einem sonstigen Metall wie Molybän, Rhenium, Osmium,
Iridium, Palladium oder Platin. Der Draht kann mit einer elektrisch isolierenden Beschichtung
ausgerüstet sein.
[0056] Die transparente, elektrisch leitfähige, linienförmige Struktur kann aber auch eine
aufgedruckte Metallstruktur insbesondere aus Silber sein, die eine strukturierte,
elektrisch leitfähige Beschichtung bildet.
[0057] Nicht zuletzt kann die visuell nicht oder kaum wahrnehmbare, elektrisch leitfähige,
linienförmige Struktur aus einem der transparenten, elektrisch leitfähigen Oxide (Transparent
Conductive Oxide, TCO), wie sie beispielsweise in der amerikanischen Patentanmeldung
US 2007/029186 A1 auf Seite 3, Absatz [0026], und Seite 4, Absatz [0034], beschrieben werden, aufgebaut
sein. Vorzugsweise handelt es sich bei den TCO um Indiumzinnoxid (Indium Tin Oxide,
ITO), fluordotiertes Zinndioxid (Fluor Tin Oxide, FTO), mit Aluminium dotiertes Zinkoxid
(Aluminium Zink Oxide, AZO), mit Gallium dotiertes Zinkoxid, mit Bor dotiertes Zinkoxid,
Zinnzinkoxid oder mit Antimon dotiertes Zinndioxid (Antimony Tin Oxide, ATO). Das
transparente, elektrisch leitfähige Oxid bildet dann eine strukturierte, elektrisch
leitfähige Beschichtung.
[0058] Insbesondere wird ein Metalldraht verwendet.
[0059] Zusätzlich zu ihrer Funktion als Empfangs- und / oder Sendeteil hat die transparente,
elektrisch leitfähige, linienförmige Struktur die Funktion, eine physikalische Eigenschaft
im Bereich des Empfangs- und / oder Sendeteils zu messen und / oder zu verändern.
Vorzugsweise handelt es sich bei der physikalischen Eigenschaft um die Temperatur,
elektrische Kapazität und / oder die elektrische Induktivität und / oder den elektrischen
Widerstand.
[0060] Bevorzugt bildet die transparente, elektrisch leitfähige, linienförmige Struktur
daher einen mehr oder minder elektrisch resistiv bedämpften Schwingkreis mit einer
Kapazität und Induktivität oder ein elektrisch beheizbares Heizfeld. Besonders bevorzugt
hat sie daher zusätzlich zu ihrer Funktion als Empfangs- und / oder Sendeteil die
Funktion eines Heizfelds, eines Temperaturfühlers zur Messung der Temperatur und /
oder eines feuchtigkeitsempfindlichen Sensorelements, insbesondere eines Regensensors.
Insbesondere hat sie die Funktion eines Heizfelds oder eines Regensensors.
[0061] In ihrer Funktion als feuchtigkeitsempfindliches Sensorelement, insbesondere als
Regensensor, kann die transparente, elektrisch leitfähige, erste linienförmige Struktur
mit einer zweiten Struktur ergänzt werden, die der Temperaturkompensation bzw. Korrektur
der erfassten Messgröße der ersten Struktur dient, welche sich bei ändernder Temperatur
durch insbesondere die Änderung der Kapazität und / oder Induktivität der ersten Struktur
ergibt. Hierdurch wird eine Temperaturkorrektur erzielt, so dass das durch vorhandene
Feuchtigkeit hervorgerufene Messsignal in einem breiten Bereich von der Temperatur
unabhängig wird und daher nur noch von der vorhandenen Feuchtigkeit abhängig ist.
[0062] Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen enthalten jeweils mindestens einen Anschluss
zum Auskoppeln und / oder Einkoppeln der empfangenen oder gesendeten elektromagnetischen
Strahlung aus dem Empfangs- und / oder Sendeteil, d.h. aus der transparenten, elektrisch
leitfähigen, linienförmigen Struktur. Die Auskopplung bzw. Einkopplung erfolgt galvanisch,
kapazitiv oder induktiv, vorzugsweise kapazitiv.
[0063] In den erfindungsgemäßen Vorrichtungen ist jeweils ein Anschluss zum Auskoppeln oder
Einkoppeln der empfangenen oder ausgesandten elektromagnetischen Strahlung elektrisch
mit einem Frequenzfilter verbunden. Der Frequenzfilter trennt die ausgekoppelten oder
eingekoppelten elektrischen Signale in Abhängigkeit von der Frequenz. So trennt es
die elektrischen Signale, die aufgrund der weiteren Funktion des vorstehend beschriebenen
Empfangs- und / oder Sendeteils resultieren, von den elektrischen Signalen, die aufgrund
der empfangenen oder ausgesandten elektromagnetischen Strahlung resultieren. Beispielsweise
trennt es die elektrischen Signale im Bereich von 15 bis 20 MHz, die von der Funktion
als Regensensor herrühren, von den Signalen, die vom UKW-Empfang herrühren.
[0064] Der Frequenzfilter kann ein Passivfilter sein.
[0065] Der Frequenzfilter kann aber auch ein Aktivfilter sein, in dem mindestens ein Verstärkerteil
integriert ist, der zur Verstärkung der elektrischen Signale und / oder zur Kaskadierung
mehrerer Filterstufen zu einem Filter höherer Ordnung dient.
[0066] Der Filter kann elektrisch direkt oder auch indirekt über eine nachgeschaltete Verarbeitung,
insbesondere einem Signalverstärker, mit den unterschiedlichsten analogen und digitalen
Empfangs- oder Sendeeinheiten verbunden sein, wie z.B. Radios, Fernseher, elektrische
Funkuhren, GPS-Navigationsgeräten oder Mobiltelefonen sowie tragbare oder bordgebundene
Anlagen zur Datenverarbeitung.
[0067] Darüber hinaus ist der Frequenzfilter elektrisch mit einem weiteren elektrischen
und / oder elektronischen Bauteil verbunden, das, wie vorstehend beschrieben, der
Messung und / oder Veränderung mindestens einer Eigenschaft im Bereich des Empfangs-
oder Sendeteils dient.
[0068] Vorzugsweise handelt es sich bei diesem weiteren elektrischen und / oder elektronischen
Bauteil um eine Spannungsquelle, eine Vorrichtung zur Auswertung der vom Frequenzfilter
erhaltenen elektrischen Signale, die von den elektrischen Signalen, die auf das Empfangen
oder Aussenden der elektromagnetischen Strahlung zurückgehen, abgetrennt sind, eine
Vorrichtung zum Anregen einer elektromagnetischen Schwingung im Empfangs- oder Sendeteils
und / oder eine Vorrichtung zum Modulieren einer elektromagnetischen Schwingung im
Empfangs-oder Sendeteils.
[0070] Vorzugsweise sind die Frequenzfilter und die weiteren elektrischen und / oder elektronischen
Bauteile außerhalb des Bereichs des flächenförmigen, transparenten, dielektrischen
Substrates angeordnet.
[0071] Die weiteren elektrischen und / oder elektronischen Bauteile können mit einer Vielzahl
unterschiedlicher analoger und digitaler, optischer, akustischer und / oder audiovisueller
Geräte zur Signalisierung oder elektrischer, mechanischer und / oder pneumatischer
Vorrichtungen, insbesondere Vorrichtungen, die eine Bewegung auslösen und beenden
können, verbunden sein.
[0072] Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen können noch mindestens ein weiteres flächenförmiges,
transparentes, dielektrisches Material aufweisen. Vorzugsweise hat dieses die gleichen
oder im Wesentlichen gleichen Abmessungen wie das flächenförmige, transparente, dielektrische
Substrat. Dabei bedeutet »im Wesentlichen«, dass die Abmessungen des Materials von
denjenigen des Substrats nicht mehr als 20%, bezogen auf das Substrat, voneinander
abweichen. Bevorzugt sind die Abmessungen gleich.
[0073] Vorzugsweise ist die transparente, elektrisch leitfähige, linienförmige Struktur
oder die kombinierten, transparenten, elektrisch leitfähigen, linienförmigen Strukturen
zwischen dem flächenförmigen, transparenten, dielektrischen Substrat und dem weiteren
flächenförmigen, transparenten, dielektrischen Material angeordnet.
[0074] Es können die unterschiedlichsten flächenförmigen, transparenten, dielektrischen
Materialien verwendet werden. Vorzugsweise handelt es sich dabei um die vorstehend
beschriebenen, transparenten, dielektrischen Substrate aus Kunststoff oder Glas und
/ oder um Kunststoffschichten, insbesondere haftvermittelnde Kunststoffschichten,
die eine hohe Haftfähigkeit aufweisen.
[0075] Die haftvermittelnden Kunststoffschichten zeigen im Zugversuch eine hohe Reißdehnung
oder Bruchdehnung. Vorzugsweise ist die Reißdehnung >50%.
[0076] »Haftvermittelnd« bedeutet, dass die betreffenden Schichten eine hohe Zwischenschichthaftung
aufweisen, die vorzugsweise so hoch ist, dass die verbundenen Schichten nicht mehr
voneinander getrennt werden können, ohne sie dabei schwer zu beschädigen oder gar
zu zerstören.
[0077] Die Dicke der Kunststoffschichten kann breit variieren und daher den Erfordernissen
des Einzelfalls hervorragend angepasst werden. Vorzugsweise sind die Schichten 0,01
bis 10 mm, bevorzugt 0,2 bis 5 mm, besonders bevorzugt 0,3 bis 1 mm dick.
[0078] Als Materialien für die Herstellung der haftvermittelnden Schichten kommen grundsätzlich
alle Materialien in Betracht, die das vorstehend beschriebene erforderliche Eigenschaftsprofil
aufweisen. Vorzugsweise wird das Material aus der Gruppe, bestehend aus thermisch
und / oder mit aktinischer Strahlung gehärteten Gießharzen und reißfesten Klebstofffolien,
ausgewählt.
[0079] Bekanntermaßen werden thermisch gehärtete Gießharze aus thermisch härtbaren Gießharzen
hergestellt, die komplementäre reaktive funktionelle Gruppen enthalten, die unter
der Einwirkung von Wärmeenergie miteinander reagieren, so dass sich in dem gehärteten
Gießharz ein dreidimensionales Netzwerk bildet. Beispiele geeigneter thermisch härtbarer
Gießharze sind Epoxidharze, wie sie beispielsweise in Römpp Online 2008 unter dem
Stichwort »Epoxidharze« beschrieben werden.
[0080] Bekanntermaßen werden mit aktinischer Strahlung gehärtete Gießharze aus Gießharzen
hergestellt, die reaktive funktionelle Gruppen enthalten, die unter der Einwirkung
von aktinischer Strahlung anionisch, kationisch oder radikalisch, insbesondere radikalisch,
polymerisieren. Insbesondere handelt es sich bei den reaktiven funktionellen Gruppen
um olefinisch ungesättigte Doppelbindungen. Beispiele geeigneter mit aktinischer Strahlung
härtbarer Gießharze sind aus Römpp Online 2008, »Strahlenhärtende Systeme« und »Strahlenhärtung«,
bekannt. Als aktinische Strahlung kommt elektromagnetische Strahlung, wie nahes Infrarot
(NIR), sichtbares Licht, UV-Strahlung, Röntgenstrahlung und Gammastrahlung, oder Korpuskularstrahlung,
wie Elektronenstrahlung, Protonenstrahlung, Betastrahlung oder Alphastrahlung, in
Betracht.
[0081] Die Gießharze können übliche und bekannte Haftvermittler, wie sie beispielsweise
in der europäischen Patentanmeldung
EP 0 799 949 A1, Spalte 6, Zeilen 24 bis 32, beschrieben werden, enthalten.
[0082] Vorzugsweise werden die reißfesten Klebstofffolien aus der Gruppe, enthaltend Polyvinylacetalharz,
Polyvinylbutyral, PVB, Polyethylenvinylacetat, EVA, Polyethylenterephthalat, PET,
Polyvinylchlorid, PVC, lonomerharzen auf der Basis von Ethylen und / oder Propylen
und alpha,beta-ungesättigten Carbonsäuren oder Polyurethan, PU, ausgewählt. Insbesondere
werden Polyurethanfolien und PVB-Folien eingesetzt.
[0083] Wird eine flächenförmige, transparente, dielektrische, haftvermittelnde Kunststoffschicht
mit hoher Haftfähigkeit verwendet, kann die visuell nicht oder kaum wahrnehmbare,
elektrisch leitfähige, linienförmige Struktur oder können die kombinierten, visuell
nicht oder kaum wahrnehmbaren, elektrisch leitfähigen, linienförmigen Strukturen in
diese Kunststoffschicht teilweise oder ganz eingebettet sein oder sie kann oder sie
können sich zwischen der Kunststoffschicht und einem flächenförmigen, transparenten,
dielektrischen Substrat befinden. Auf der linienförmigen Struktur abgewandten Seite
der Kunststoffschicht kann sich ein weiteres Substrat befinden.
[0084] Konfigurationen dieser Art werden beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung
WO 2006/122943 A1, Abbildung, beschrieben.
[0085] Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen Vorrichtungen weitere funktionale, flächenförmige,
transparente Materialien enthalten, wie Barriereschichten, haftvermittelnde Schichten,
Farb-Reflexionsfolien, UV- oder IR-Reflexionsfolien, Tönungsfolien, Wärmeschutzfolien
oder opake Dekorrahmen zur optischen Abdeckung von Teilen der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0086] Im ersten Verfahrenschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird mindestens eine
transparente, elektrisch leitfähige, linienförmige Struktur auf mindestens einer Hauptoberfläche
mindestens eines flächenförmigen, transparenten, dielektrischen Substrats aufgebracht
oder hiermit in Kontakt gebracht.
[0087] Zu diesem Zweck kann die linienförmige Struktur auf die Hauptoberfläche des Substrats
mithilfe einer elektrisch leitfähigen Tinte, z.B. eine Tinte die Silberpartikel enthält,
aufgedruckt werden. Dies kann mithilfe von Siebdruck oder Tintenstrahldruck erfolgen.
[0088] Die linienförmige Struktur kann aber auch als Draht auf eine Hauptoberfläche des
Substrats aufgetragen beziehungsweise hiermit in Kontakt gebracht werden. Zu diesem
Zweck kann die gewünschte linienförmige Struktur durch Ultraschallhämmern des Drahtes
auf eine auf der Hauptoberfläche vorhandenen Klebstoffschicht oder Gießharzschicht
oder auf eine Trägerfolie, insbesondere eine haftvermittelnde Kunststofffolie, erzeugt
werden.
[0089] Die linienförmige Struktur kann aber auch in einer durch großflächige Abscheidung
einer Schicht aus einem transparenten elektrisch leitfähigen Oxid (TCO) und nachträglicher
Strukturierung der abgeschiedenen elektrisch leitfähigen TCO-Schicht durch materialabtragende
Verfahren erzeugt werden.
[0090] Hierzu können übliche und bekannte Verfahren wie chemische Gasphasenabscheidung (CVD)
oder physikalische Gasphasenabscheidung (PVD) sowie die entsprechenden hierfür geeigneten
Vorrichtungen verwendet werden. Beispiele für CVD-Verfahren sind Sprühpyrolyse, chemische
Dampfabscheidung und Sol-Gel-Abscheidung. Beispiele für PVD-Verfahren sind Elektronenstrahl-Verdampfung
und Sputtering. Vorzugsweise werden Sputtering-Verfahren angewandt.
[0091] Sputtering ist eine übliche und bekannte Methode zur Herstellung dünner Schichten
aus Materialien, die sich nicht ohne weiteres verdampfen lassen. Dabei wird die Oberfläche
eines Festkörpers geeigneter Zusammensetzung, das so genannte Target, durch Beschuss
mit energiereichen Ionen aus Niederdruckplasmen, wie zum Beispiel Sauerstoffionen
(O
+) und / oder Argonionen (Ar
+), oder Neutralteilchen zerstäubt, wonach die zerstäubten Materialien auf Substraten
in der Form dünner Schichten abgeschieden werden (vgl. Römpp Online, 2008, »Sputtering«).
Vorzugsweise wird das Hochfrequenz-Sputtering, kurz HF-Sputtering, oder das Magnetfeld-unterstützte
Sputtering, kurz Magnetron-Sputtering (MSVD), angewandt.
[0092] Geeignete Sputtering-Verfahren werden beispielsweise in den amerikanischen Patenten
US 7,223,940 B2, Spalte 6, Zeilen 25 bis 38, und
US 4,985,312, Spalte 4, Seite 18, bis Spalte 7, Zeile 10, oder in der deutschen Übersetzung des
europäischen Patents
EP 0 847 965 B1 mit dem Aktenzeichen
DE 697 31 268 T2, Seite 8, Absatz [0060], und Seite 9, Absatz [0070], bis Seite 10, Absatz [0072],
beschrieben.
[0093] Das materialabtragende Verfahren kann mechanisch, thermisch und / oder durch Bestrahlung
mit elektromagnetischer Strahlung durchgeführt werden.
[0094] Ein vorteilhaftes Verfahren zur mechanischen Entfernung, das sehr präzise arbeitet
und besonders feine linienförmige Strukturen liefern kann, ist das Ultraschallhämmern.
[0095] Ein vorteilhaftes Verfahren zur Entfernung durch thermische Einwirkung und / oder
durch Bestrahlung mit elektromagnetischer Strahlung, das ebenfalls sehr präzise arbeitet
und besonders feine linienförmige Strukturen liefern kann, ist das Bestrahlen mit
einem Laserstrahl, wie dies beispielsweise in den europäischen Patentanmeldungen
EP 0 827 212 A2 und
EP 1 104 030 A2 beschrieben wird.
[0096] Im zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der im ersten Verfahrenschritt
erzeugte Empfangsteil und / oder Sendeteil mit mindestens einem Anschluss zum Auskoppeln
oder Einkoppeln von elektromagnetischer Strahlung ausgerüstet. Der Anschluss kann
galvanisch, induktiv oder kapazitiv erfolgen, wobei die in den Druckschriften
US 7,223,940 B2, Spalte 1, Zeile 55, bis Spalte 2, Zeile 43, und Spalte 6, Zeile 48, bis Spalte 9,
Zeile 59, in Verbindung mit den Figuren 1 bis 9;
DE 103 19 606 A1, Absätze [0010] bis [0039], in Verbindung mit den Figuren 1 bis 3;
DE 198 32 228 A1, Spalte 1, Zeile 56, bis Spalte 4, Zeile 41, in Verbindung mit den Figuren 1 bis
3; und
WO 2008/058855 A1, Seite 3, letzter Absatz, bis Seite 25, letzter Absatz, Ende, in Verbindung mit den
Figuren 1a bis 16, bekannten Verfahren und Vorrichtungen verwendet werden können.
[0097] Im dritten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der im zweiten Verfahrenschritt
hergestellte Anschluss mit mindestens einem Frequenzfilter elektrisch verbunden. Vorzugsweise
erfolgt dies mithilfe üblicher und bekannter elektrischer Leitungen und permanenter
oder wieder ablösbarer Anschlüsse.
[0098] Im vierten Verfahrenschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Frequenzfilter
mit mindestens einem weiteren elektrischen und / oder elektronischen Bauteil zur Messung
und / oder Veränderung mindestens einer physikalischen Eigenschaft im Bereich des
Empfangs- und / oder Sendeteils elektrisch verbunden. Vorzugsweise erfolgt dies auch
hier mithilfe üblicher und bekannter elektrischer Leitungen und permanenter oder wieder
ablösbarer Anschlüsse.
[0099] In weiteren Verfahrenschritten, die in das erfindungsgemäße Verfahren integriert
und / oder ihm vor oder nachgeschaltet sein können, können die flächenförmigen, transparenten,
dielektrischen Substrate gereinigt, verformt und mit den anderen vorstehend beschriebenen
flächenförmigen, transparenten, dielektrischen Materialien haftfest verbunden werden.
[0100] »Haftfest« bedeutet, dass sich die einzelnen Schichten der resultierenden erfindungsgemäßen
Vorrichtungen nicht mehr voneinander lösen lassen, ohne dabei einzelne Schichten oder
die erfindungsgemäßen Vorrichtungen insgesamt zu beschädigen oder gar zu zerstören.
[0101] Beispiel geeigneter Verfahren und Vorrichtungen sind aus der europäischen Patentschrift
EP 1 857 424 A1, Seite 5, Absätze [0042] bis [0044], bekannt.
[0102] Die vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtungen und die mithilfe des
erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Vorrichtungen, insbesondere die erfindungsgemäßen
Vorrichtungen, können in erstaunlich vielfältiger Weise verwendet werden. Insbesondere
werden sie im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung eingesetzt.
[0103] In ihrem breitesten Aspekt beruht die erfindungsgemäße Verwendung auf der Verwendung
einer transparenten, flächenförmigen Vorrichtung zum Empfangen und / oder Senden von
elektromagnetischer Strahlung, umfassend
- mindestens ein flächenförmiges, transparentes, dielektrisches Substrat, wie vorstehend
beschrieben,
- mindestens eine transparente, elektrisch leitfähige, linienförmige Struktur auf oder
in Kontakt mit mindestens einer Hauptoberfläche des Substrats als Empfangs- und /
oder Sendeteil, wie vorstehend beschrieben, und
- mindestens einen Anschluss zum Auskoppeln der empfangenen elektromagnetischen Strahlung
aus dem Empfangsteil oder zum Einkoppeln der gesendeten elektromagnetischen Strahlung
in das Sendeteil, wie vorstehend beschrieben,
sowie für mindestens eine weitere Funktion.
[0104] Vorzugsweise liegt diese weitere Funktion in der Messung und / oder Veränderung mindestens
einer physikalischen Eigenschaft im Bereich des Empfangsteils und / oder Sendeteils.
Bevorzugt handelt es sich bei der physikalischen Eigenschaft um die Temperatur, die
elektrische Kapazität und / oder die Induktivität und / oder den elektrischen Widerstand.
Insbesondere wird die Vorrichtung für die Heizung, die Temperaturmessung und / oder
die Detektion von Feuchtigkeit, speziell von Regen, eingesetzt. Zu diesem Zweck wird
sie mit mindestens einem Frequenzfilter, wie vorstehend beschrieben und mindestens
einem weiteren elektrischen und / oder elektronischen Bauteil, wie vorstehend beschrieben,
ausgerüstet.
[0105] Vorzugsweise wird die Vorrichtung in der Form von Einscheiben-Sicherheitsglas oder
Verbundsicherheitsglas verwendet.
[0106] In dieser Form eignen sie sich hervorragend als transparente Einbauteile für Fortbewegungsmittel
für den Verkehr zu Lande, zu Luft und zu Wasser sowie für Möbel, Geräte und Gebäude.
In den Fortbewegungsmitteln können sie mit besonderem Vorteil als Abdeckung von Scheinwerfern,
Windschutzscheiben, Seitenscheiben, Heckscheiben und / oder Glasdächer, in Möbeln
und Geräten als Türen, Fenster und Verglasungen sowie in Gebäuden als Überkopfverglasungen
für Dächer, Glaswände, Fassaden, Fensterscheiben, Glastüren, Balustraden, Brüstungsverglasungen,
Oberlichter oder begehbares Glas verwendet werden.
[0107] Insbesondere wird sie als Windschutzscheibe in Kraftfahrzeugen verwendet. Die Platzierung
des Bereichs, in dem sich die transparente, elektrisch leitfähige, linienförmige Struktur
befindet, richtet sich nach der zusätzlichen Funktion. Liegt diese beispielsweise
in der Beheizung eines Teils der Windschutzscheibe, um das Glas vor einer Kamera oder
einem optischen Sensor beschlagfrei zu halten, ist dieser Bereich vor dem betreffenden
Gerät angeordnet. Liegt die zusätzliche Funktion insbesondere in der Detektion von
Feuchtigkeit, insbesondere von Regen, befindet sich der Bereich ganz besonders bevorzugt
im Blickfeld des Fahrers.
[0108] Im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung liefert die Vorrichtung ein elektrisches
Messsignal, das mindestens eine weitere Vorrichtung aktiviert.
[0109] Beispiele geeigneter weiterer Vorrichtungen sind Vorrichtungen zum Einschalten und
Abschalten von Scheibenwischern, Vorrichtungen zum Versprühen von Flüssigkeiten und
/ oder Gasen insbesondere zum Trocknen oder zum Reinigen, Vorrichtungen zum Auslösen
von optischen und / oder akustischen Signalen, Vorrichtungen zum Anschalten von Beleuchtungen,
Vorrichtungen zum Öffnen und Schließen von Fenstern und Türen und / oder Vorrichtungen
zum Platzieren von opaken Teilen wie z.B. Jalousien oder Blenden vor die transparenten
Vorrichtungen.
[0110] Im Folgenden wird die erfindungsgemäße Vorrichtung anhand der Figuren 1 und 2 beispielhaft
erläutert. Bei den Figuren 1 und 2 handelt es sich um schematische Darstellungen,
die das Prinzip der Erfindung veranschaulichen sollen. Die schematischen Darstellungen
brauchen daher nicht maßstabsgetreu zu sein. Die dargestellten Größenverhältnisse
müssen daher auch nicht den bei der Ausübung der Erfindung in der Praxis angewandten
Größenverhältnissen entsprechen.
Figur 1 zeigt eine erste Ausführungsform der Erfindung.
Figur 2 zeigt eine alternative Ausführungsform zur ersten Ausführungsform der Erfindung.
[0111] In den Figuren 1 und 2 haben die Bezugszeichen die folgende Bedeutung:
(V) Transparente, flächenförmige Vorrichtung zum Empfangen und / oder Aussenden von
elektromagnetischer Strahlung (Antennenvorrichtung),
(A) flächenförmiges, transparentes, dielektrisches Substrat,
(B) Figur 1: Transparente, elektrisch leitfähige, linienförmige Struktur mit der Form
eines Mäanders als Empfangsteil für den UKW-Empfang,
(B) Figur 2: Transparente, elektrisch beheizbare, linienförmige Struktur,
(C) Anschluss zum kapazitiven Auskoppeln der empfangenen UKW-Strahlung [nur der Teil
des Anschlusses, der mit dem Frequenzfilter (D) elektrisch verbunden ist, ist abgebildet;
er verdeckt den räumlich hiervon getrennten Teil des Anschlusses, von dem der Empfangsteil
(B) ausgeht,
(D) Frequenzfilter, der mit dem Anschluss (C) elektrisch verbunden ist,
(ER) elektronisches Bauteil, das mit dem Frequenzfilter (D) elektrisch verbunden ist,
als Auswerteschaltung des Regensensors,
(EV) nachgeschaltete Signalverarbeitung für die Verstärkung der empfangenen UKW-Signale
und
(EP) Spannungsquelle.
[0112] Die elektrischen Verbindungen des elektronischen Bauteils (ER), des Verstärkers (Ev)
und der Spannungsquelle (E
P) zu anderen Vorrichtungen sind nicht abgebildet.
[0113] Bei den Substraten (A) handelt es sich insbesondere um Floatglasscheiben der Abmessungen,
wie sie beispielsweise für Abdeckungen für Scheinwerfer, Windschutzscheiben, Seitenscheiben,
Glasdächer und Heckscheiben im Fahrzeugbau sowie für kleine, mittlere oder großflächige
Scheiben im Möbel-, Geräte- oder Bausektor verwendet werden. Die Abmessungen können
mehrere Quadratzentimeter bis mehrere Quadratmeter betragen.
[0114] Bei dem Empfangsteil (B) der Antennenvorrichtung der Figur 1 handelt es sich um einen
50 µm dicken Kupferdraht, der durch Ultraschallhämmern auf eine Klebschicht aus Polyvinylbutyral
(PVB) verlegt wurde. Der Abstand zwischen den nebeneinander liegenden Teilen des Mäanders
beträgt 1 mm. Die Länge des Kupferdrahtes wurde so gewählt, dass diese für den UKW-Empfang
geeignet ist.
[0115] Der mäanderförmige Empfangsteil (B) der Antennenvorrichtung der Figur 1 ist direkt
verbunden mit dem einen Teil des Anschlusses (C) zum kapazitiven Auskoppeln der empfangenen
UKW-Signale. Der Abstand zwischen den nebeneinander liegenden Mäanderabschnitten beträgt
1 mm. Die Länge des Kuperdrahtes wurde für den gewählten UKW-Empfang entsprechend
einem Viertel der effektiven elektrischen Wellenlänge der Mittenfrequenz des UKW-Bandes
gewählt. Der Anschlußteil des Anschlusses (C), welcher sich direkt dem mäanderförmigen
Empfangsteil anschließt wurde gitterförmig zur Elektrode ausgeführt und durch Ultraschallhämmern
des Kupferdrahtes auf die Klebschicht aus PVB verlegt.
[0116] Die gesamte Anordnung ist von einer 0,8 mm dicken PVB-Folie bedeckt (nicht eingezeichnet).
Die der Floatglasscheibe (A) abgewandte Seite der PVB-Folie ist haftfest mit einer
weiteren Floatglasscheibe (A) verbunden, so dass die Konfiguration einer Verbundsicherheitsglasscheibe
resultiert. Zu deren Herstellung wurden die beiden Floatglasscheiben (A) mithilfe
eines Vorverbundverfahrens (Kalanderwalzen-, Schlangen- oder Vakuumsackverfahren)
und einem Autoklavverfahren über die PVB-Folie haftfest miteinander verbunden.
[0117] Auf der der PVB-Folie abgewandten Hauptoberfläche der weiteren Floatglasscheibe (A)
ist oberhalb des Teils des Anschlusses (C), der sich an den Empfangsteil (B) anschließt,
die Gegenelektrode des kapazitiven Anschlusses (C) angeordnet, so dass als Gesamtanordnung
eine Koppelkapazität (C) in Form eines Plattenkondensators resultiert wie er auch
in den entsprechenden Lehrbüchern beschrieben ist. Zur Verdeutlichung wird auf die
Patentanmeldung
DE 198 32 228 A1 verwiesen.
[0118] Der auf der äußeren Hauptoberfläche der weiteren Floatglasscheibe (A) angeordnete
Teil des als Plattenkondensator ausgeführten Koppelkapazität (C) ist elektrisch an
den Frequenzfilter (D) angeschlossen. Der Frequenzfilter (D) trennt die elektrischen
Signale, die durch den Empfang der UKW-Strahlung erzeugt werden, von den elektrischen
Signalen, die aufgrund der durch Regentropfen hervorgerufenen Änderung der Kapazität
des Empfangsteils (B) resultieren. Letztere Signale werden einer Auswerteschaltung
(E
R) zugeführt, so dass zusätzlich zur Antennenfunktion die Funktion eines Regensensors
resultiert. Die Signale werden über elektrische Leitungen einer Vorrichtung zugeführt,
die einen Scheibenwischer in Gang setzt oder abschaltet (nicht abgebildet). Die elektrischen
Signale aus dem UKW-Empfang werden mithilfe des Verstärkers (Ev) verstärkt und zu
einem Radioempfangsgerät geleitet (nicht abgebildet).
[0119] Die Empfangseigenschaften der Antennenvorrichtung der Figur 1 sind hervorragend.
Außerdem erfüllt sie die Funktion eines Regensensors in besonders zuverlässiger und
präziser Weise. Wenn sie als Windschutzscheibe verwendet, behindert sie die Sicht
des Fahrers nicht.
[0120] Die Antennenvorrichtung der Figur 2 unterscheidet sich von derjenigen der Figur 1
lediglich dadurch, dass der Empfangsteil (B) als elektrisch beheizbares Heizfeld (B)
ausgebildet ist und die Auswertevorrichtung (E
R) durch eine Spannungsquelle (E
P) ersetzt ist. Bei dieser kann es sich um eine Kraftfahrzeugbatterie handeln.
[0121] Die Empfangseigenschaften der Antennenvorrichtung der Figur 2 sind hervorragend.
Außerdem erfüllt sie die Funktion einer Heizung hervorragend. Wird sie als Windschutzscheibe
verwendet, hält sie den Bereich vor Kameras und Sensoren, die sich im Innenraum des
Kraftfahrzeugs befinden, zuverlässig frei von Feuchtigkeitsbeschlag und Eis.