[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung der Tabak verarbeitenden Industrie
zum Schneiden wenigstens eines geförderten Strangs in eine Vielzahl stabförmiger Artikel,
insbesondere Tabakstöcke, Filter od. dgl., umfassend ein Maschinengrundgestell, eine
Messereinrichtung, gebildet durch einen rotierend angetriebenen, wenigstens ein radiales
Messer tragenden, eine Drehachse aufweisenden Messerträger, eine Tubeneinrichtung,
gebildet durch einen rotierend angetriebenen, wenigstens eine Schneidtube tragenden,
eine Drehachse aufweisenden Tubenträger, direkte Drehantriebe des Messerträgers und
des Tubenträgers, gebildet durch gestellfeste elektrische Motoren, und eine elektronische
Steuereinrichtung, die mit den Drehantrieben zur Steuerung verbunden ist und deren
Synchronbetrieb steuert. Die beiden Träger-Drehachsen befinden sich für jeweils ein
eingestelltes Format in festgelegter Ausrichtung quer zueinander sowie in Bezug auf
das Maschinengrundgestell. Das wenigstens eine Messer ist der wenigstens einen Schneidtube
zugeordnet, die eine stützende Gegenanlage für den wenigstens einen geförderten Strang
bildet und eine Schneidausnehmung zum kollisionsfreien Durchtritt des Messers aufweist,
wenn im synchronen Schneid-Drehbetrieb Trennschnitte bei an sich kreuzenden Laufwegen
zusammentreffenden Schnittpositionen von Messer und Tube ausgeführt werden. Im synchronen
Schneid-Drehbetrieb kreuzt jedes Messer wenigstens eine Tube. Je nach Untersetzung,
das heißt einem kleiner als eins vorgesehenen Zahlenverhältnis von Messern/Tuben kreuzt
ein und dasselbe Messer mehrere Tuben. Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren
zum Einrichten und Prüfen der Betriebsbereitschaft einer solchen Schneidvorrichtung.
[0002] Bekannte Schneidvorrichtungen der genannten Art sind mit einer elektrischen Steuereinrichtung
ausgestattet, die zum synchronen Betrieb des Messerträgers und des Tubenträgers den
Synchronbetrieb von Motoren steuern, die als Einzelantriebe mechanisch voneinander
unabhängig sind (
EP 1 905 316 A2). Die Steuereinrichtung kann mit geeigneten Einstellungen genutzt werden, um Takt-/Zeitintervall-Änderungen
zu kompensieren, die zum Beispiel durch Fertigungstoleranzen oder Verschleiß bedingt
sind. Tuben und Messer werden mit Sollbruchstellen versehen, die bei Kollisionen brechen
sollen. Kollisionsgefahr besteht zwischen Messerträger und Tubenträger im Bereich
des eigentlichen Schneidens. Die Inbetriebnahme der Schneidvorrichtung ist mit erheblicher
Gefahr der Kollision von Messer und Tube verbunden ist. Besondere Gefahr besteht bei
Erstinbetriebnahme. Jede Art von Montage-, Einstellungs- und/oder Kalibrierungsfehler
kann zur Kollision führen. Derartige Fehlerquellen bestehen auch nach Umbau oder Reparatur,
so dass bei Wiederinbetriebnahme mit dem gleichen Risiko zu rechnen ist.
[0003] Grundsätzlich besteht ein Kollisionsrisiko auch schon dann, wenn der Betrieb lediglich
unterbrochen und wieder aufgenommen wird. Die bekannte Synchronsteuerung mit Drehgebern
zum Herstellen der Synchronität in Bezug auf zusammentreffende Schnittpositionen kann
Kollisionsgefahr nicht feststellen oder vermeiden, wenn von vornherein Montage-, Einstellungs-
und/oder Kalibrierungsfehler vorhanden sind. Hier soll die Erfindung Abhilfe schaffen.
[0004] Danach liegt der Erfindung das Ziel zugrunde, Maßnahmen zum Prüfen und Inbetriebnehmen
der Schneidvorrichtung vorzusehen, die die große Kollisionsgefahr beseitigen.
[0005] Das Ziel wird in Verbindung mit den Merkmalen der eingangs genannten Schneidvorrichtung
dadurch erreicht, dass die Steuereinrichtung derart eingerichtet und mit den Drehantrieben
des Messerträgers und des Tubenträgers zur Steuerung verbunden ist, dass sie den Messerträger
und den Tubenträger zum Einrichten und Prüfen der Betriebsbereitschaft der Schneidvorrichtung
in wenigstens eine einer Messerposition zugeordnete vorgegebene Grund-Drehstellung
und in wenigstens eine einer Tubenposition zugeordnete vorgegebene Grund-Drehstellung
setzt und zu wenigstens einer solchen Grund-Drehstellung durch definierte Drehverstellung
des Trägers (Messerträgers bzw. Tubenträgers) wenigstens eine zugeordnete Basisposition
ermittelt, einstellt und registriert, die die tatsächliche Drehposition des Trägers
(Messerträger bzw. Tubenträger) in Bezug auf das Maschinengrundgestell definiert,
wobei die Vorrichtung von der Steuereinrichtung gesteuerte Mittel umfasst, die jeweils
die Grund-Drehstellungen verriegeln.
[0006] Das Ziel wird auch durch ein besonderes Verfahren erreicht, das insbesondere zum
Einrichten und Prüfen der Betriebsbereitschaft der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung
durchgeführt wird. Erfindungsgemäß handelt es sich um ein Verfahren zum Einrichten
und Prüfen der Betriebsbereitschaft einer Schneidvorrichtung der Tabak verarbeitenden
Industrie zum Schneiden wenigstens eines geförderten Strangs in eine Vielzahl stabförmiger
Artikel, insbesondere Tabakstöcke, Filter od. dgl.. Die ein Maschinengrundgestell
aufweisende Schneidvorrichtung ist ausgestattet mit einer Messereinrichtung, gebildet
durch einen rotierend angetriebenen, wenigstens ein radiales Messer tragenden, eine
Drehachse aufweisenden Messerträger, mit einer Tubeneinrichtung, gebildet durch einen
rotierend angetriebenen, wenigstens eine Schneidtube tragenden, eine Drehachse aufweisenden
Tubenträger, mit jeweils durch einen gestellfesten elektrischen Motor gebildeten Direktantrieben
des Messerträgers und des Tubenträgers sowie mit einer den Synchronbetrieb der Direktantriebe
steuernden elektronischen Steuerungseinrichtung. Die beiden Drehachsen befinden sich
in festgelegter Ausrichtung quer zueinander sowie in Bezug auf das Maschinengrundgestell;
das wenigstens eine Messer ist der wenigstens einen Schneidtube zugeordnet, die während
der Trennschnitte eine stützende Gegenanlage für den wenigstens einen geförderten
Strang bildet und eine Schneidausnehmung zum kollisionsfreien Durchtritt des Messers
aufweist, wenn im synchronen Schneid-Drehbetrieb Trennschnitte bei an sich kreuzenden
Laufwegen aufeinandertreffenden (gemeinsamen) Schnittpositionen von Messer und Tube
ausgeführt werden. Vor Beginn des Schneidbetriebs der Schneidvorrichtung werden erfindungsgemäß
folgende Schritte durchgeführt:
- a) Der Messerträger und der Tubenträger werden jeweils in wenigstens eine vorgegebene
Grund-Drehstellung gesetzt, die durch Verriegelung zwischen Träger (Messerträger bzw.
Tubenträger) und dem Maschinengrundgestell hergestellt wird,
- b) zu wenigstens einer der nach Schritt a) gesetzten Grund-Drehstellungen wird durch
Drehverstellung des Trägers (Messerträger bzw. Tubenträger) wenigstens eine zugeordnete
Basisposition ermittelt, eingestellt und registriert, die die tatsächliche Drehposition
des Messerträgers bzw. des Tubenträgers in Bezug auf das Maschinengrundgestell definiert.
[0007] Erfindungsgemäß wird zwischen der Grund-Drehstellung und wenigstens einer ihr zugeordneten
Basisposition unterschieden. Die Vorrichtung und das Verfahren sind so gestaltet,
dass zunächst die Grund-Drehstellung durch Verriegeln eingerichtet wird. Unter Verriegeln
wird jede Maßnahme verstanden, mit der der rotierbare Träger in wenigstens eine Richtung
an einer Stoppposition gegen freie Drehung gesperrt wird, wobei zugleich Drehung zwischen
wenigstens der einen Stoppposition und zugehöriger Basisposition zugelassen wird.
[0008] Die Bezeichnung Träger wird, wie es jeweils aus dem Zusammenhang hervorgeht, für
den Messerträger, den Tubenträger und/oder Messerträger und Tubenträger verwendet.
Der Messerträger und der Tubenträger werden jeweils in wenigstens eine Grund-Drehstellung
gebracht. Die bzw. jede Grund-Drehstellung ist dadurch definiert, dass sich der Träger
in einer Position befindet bzw. insbesondere durch automatische Drehung in diese gesetzt
wird, in der er in die wenigstens eine, durch die Verriegelung festgelegte Stoppposition
drehbar ist.
[0009] Zweckmäßig weist jeder Messerträger wenigstens zwei Messer auf, wobei jedem Messer
eine Grund-Drehstellung zugeordnet ist. Der Tubenträger weist zweckmäßig wenigstens
zwei Tuben auf, wobei jeder Tube eine Grund-Drehstellung zugeordnet ist.
[0010] Eine Grundsicherungsmaßnahme nach der Erfindung besteht darin, dass die Grund-Drehstellung,
in die der Träger gebracht wird, auf ihre Zulässigkeit als Ausgangsposition und/oder
Laufposition für den späteren Schneidbetrieb in Bezug auf das Maschinengrundgestell
geprüft wird. Die mit der Steuereinrichtung automatisch herbeigeführte Basisposition
unterscheidet sich von der zugehörigen Grund-Drehstellung dadurch, dass der Träger
aus der Grund-Drehstellung zunächst in die wenigstens eine zur Verriegelung gehörende
Stoppposition und dann in die wenigstens eine definierte Basisposition gedreht wird.
In diesen Maßnahmen besteht das erfindungsgemäße Ermitteln der wenigstens einen Basisposition.
Man erreicht damit erfindungsgemäß eine Reihe von Vorteilen.
[0011] Schritt für Schritt lässt sich wahlweise prüfen, ob und welche definierte Positionen
der Träger erreicht werden können. Ermittelte Positionen werden verwendet, um gegebenenfalls
eine Anpassung bzw. Nacheinstellung der Positionen durchzuführen. Die durchzuführenden
Schritte lassen sich auf die Art der Inbetriebnahme anpassen. Zur Erstinbetriebnahme
oder Wiederinbetriebnahme können auf einfache Weise und automatisch sämtliche Positionen
geprüft und eingerichtet werden, die zum sicheren, funktionsgerechten und kollisionsfreien
Erststart erforderlich sind. Jede Art von Montagefehler oder Einstellungsfehler oder
eine falsche Kalibrierung werden erkannt. Bei einer Wiederinbetriebnahme, insbesondere
nach Umbau oder Reparatur, können die Prüfungsschritte in Anpassung auf die durchgeführten
Arbeiten spezifiziert und reduziert werden. Erfindungsgemäß lassen sich Kombinationen
von mit der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung selbsttätig ausführbaren Schritten
wählen. Auf solche Kombinationen sind Unteransprüche gerichtet, und sie werden mit
Ausführungsbeispielen beschrieben.
[0012] Vorteilhaft wird die wenigstens eine Basisposition durch wenigstens einen ihr zugeordneten
Kalibrierstopp ermittelt, der infolge motorischen Drehens des Messerträgers bzw. des
Tubenträgers durch Anschlagen des Messerträgers bzw. des Tubenträgers gegen einen
in Bezug auf die Drehverstellung am Maschinengrundgestell festen definierten Verriegelungsanschlag
gewonnen wird.
[0013] Die Basisposition kann erfindungsgemäß zum Beispiel dadurch ermittelt werden, dass
der Träger (Messerträger bzw. Tubenträger) zum Ermitteln wenigstens eines Spiels zwischen
zwei Kalibrierstopps motorisch hin- und hergedreht wird und die Basisposition durch
eine definierte Zwischenstellung in Bezug auf das ermittelte Spiel bestimmt wird.
Vorteilhaft wird das Spiel zwischen den beiden Kalibrierstopps mittels einer Spielpassung
zwischen dem Messerträger bzw. dem Tubenträger und einem Verriegelungselement gewonnen.
[0014] Eine vorteilhafte Maßnahme der Erfindung besteht darin, dass an wenigstens einem
der beiden Träger (Messerträger bzw. Tubenträger) wenigstens eine Basisposition mit
ihr zugeordnetem individuellem Spiel ermittelt und das ermittelte Spiel verwendet
wird, um an dem Messerträger bzw. dem Tubenträger wenigstens eine Basisposition zur
Unterscheidung von anderen Basispositionen und zur Auswahl zu kennzeichnen und zu
registrieren.
[0015] Eine bevorzugte Gestaltung besteht darin, dass jeweils die wenigstens eine Grund-Drehstellung
des Messerträgers bzw. des Tubenträgers mit wenigstens einem die freie Drehung des
Messerträgers bzw. des Tubenträgers sperrenden, einen definierten Kalibrierstopp bewirkenden
Verriegelungsanschlag verriegelt wird, wobei Verriegelungsstellungen derart eingerichtet
sind und Drehverstellungen des Messerträgers und des Tubenträgers so erfolgen, dass
sich Messer und Tube stets außerhalb ihrer Schnittpositionen befinden. Insoweit ist
es erfindungsgemäß wesentlich, dass die verriegelnde Stoppposition einen gegen die
Trägerdrehung und in Bezug auf das Maschinengrundgestell festen Anschlag bildet, der
als solcher unabhängig von der Steuereinrichtung und damit unabhängig von einer Position
ist, die nur über einen Drehgeber des Antriebsmotors einstellbar und bestimmbar ist.
Messer und Tube befinden sich dadurch stets außerhalb ihrer gemeinsamen Schnittpositionen,
da sie auch beim Drehen des Messerträgers, wenn der Tubenträger verriegelt ist, begegnungsfrei
bleiben.
[0016] Insbesondere für eine Grundprüfung wird vorgesehen, dass wenigstens eine ermittelte
Basisposition der beiden Träger (Messerträger bzw. Tubenträger) mit einer vorgegebenen
Erwartungsposition (Sollposition) verglichen wird. So kann eine korrespondierende
Erwartungsposition für kollisionsfreien Schneidbetrieb eingerichtet werden.
[0017] Insbesondere für eine Grundkalibrierung sieht die Erfindung vor, dass wenigstens
zwei jeweils zu einem Messer zugehörige Basispositionen des Messerträgers und wenigstens
zwei jeweils zu einer Tube zugehörige Basispositionen des Tubenträgers ermittelt werden,
wobei die beiden Träger zunächst jeweils in die zugehörigen Grund-Drehstellungen gebracht
werden. Zum Beispiel werden zwei Basispositionen eines mit zwei Messern bestückten
Messerträgers und vier Basispositionen eines mit vier Tuben bestückten Tubenträgers
ermittelt. Die Basispositionen werden zweckmäßig dadurch ermittelt, dass jeweils das
Spiel in Verriegelungslöchem ermittelt und dazu eine gemittelte Drehstellung des Messerträgers
bzw. des Tubenträgers gewonnen wird.
[0018] Um eine genaue Position des Messerträgers zu dem Tubenträger zu ermitteln, sieht
die Erfindung in Ausgestaltung vor, dass der Messerträger und der Tubenträger in wenigstens
ein Paar von zusammenpassenden Grund-Drehstellungen gedreht werden, die zu aufeinandertreffenden
Schnittpositionen von Messer und Tube gehören, und dass zu dem Paar der Grund-Drehstellungen
im Bereich der Schnittpositionen eine Schnitt-Basisposition durch wenigstens einen
ihr zugeordneten Kalibrierstopp ermittelt wird, der infolge motorischen Drehens des
Tubenträgers bei festgehaltener Drehposition des Messerträgers durch Anschlagen des
Messers gegen einen Rand der Tube erzielt wird. Umgekehrt kann gleichermaßen die Drehposition
des Tubenträgers festgehalten und der Messerträger auf die Basisposition einjustiert
werden. Vorteilhaft wird die Basisposition zu einem Grundstellungspaar dadurch ermittelt,
dass der Tubenträger relativ zu dem Messerträger (oder entsprechend umgekehrt) derart
hin- und hergedreht wird, dass ein Spiel zwischen Kalibrierstopps ermittelt wird,
die durch gegenseitiges Anschlagen von Messer und Tube bestimmt sind. Das Messer bzw.
die Tube wird dann nach Maßgabe eines definierten Teils des Spiels in die Basisposition
zwischen den Kalibrierstopps gebracht. Basispositionen zu sämtlichen Schnittpositionen
werden zweckmäßig dadurch ermittelt, dass jeweils das Spiel zwischen Messer und Tube
ermittelt und dazu eine gemittelte Drehstellung des Tubenträgers relativ zu dem Messerträger
gewonnen wird.
[0019] Zum Prüfen der Verriegelungsmaßnahmen sieht die Erfindung vorteilhaft vor, dass zum
Verriegeln wenigstens einer Grund-Drehstellung ein Verriegelungselement verwendet
wird, das aus einer Entriegelungsposition in eine Verriegelungsposition gesetzt wird,
der zum Ermitteln der Basisposition wenigstens ein Kalibrierstopp zugeordnet ist,
wobei das Verriegelungselement wenigstens ein Mal zwischen der Entriegelungs- und
der Verriegelungsposition hin- und hergesetzt und dabei auf seine Betriebsfunktion
geprüft wird.
[0020] Eine vorteilhafte Verfahrensmaßnahme kann darin bestehen, dass das ermittelte vorhandene
Spiel mit einem erwarteten vorgegebenen Spiel verglichen und im Fall festgelegter
ausreichender Übereinstimmung zum Ermitteln der zu der verriegelten Grund-Drehstellung
zugehörigen Basisposition des Messerträgers zugelassen wird. Eine zusätzliche vorteilhafte
Maßnahme kann darin bestehen, dass nach Herstellen der beiden Basispositionen von
Messerträger und Tubenträger ein funktionsgerechter automatischer Betrieb des Messerträger-Verriegelungselements
bzw. des Tubenträger-Verriegelungselements geprüft wird. Weiterhin kann erfindungsgemäß
vorgesehen werden, dass die beiden Vernegelungselemente nach Durchführung der Prüfungen,
Einstellungen und Registrierungen entriegelt werden und der Messerträger und der Tubenträger
jeweils in die nächste anfahrbare Grund-Drehstellung gedreht und dort mittels des
zugehörigen Verriegelungselements verriegelt werden.
[0021] Unteransprüche sind auf die genannten und noch andere zweckmäßige und vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung gerichtet. Besonders zweckmäßige und vorteilhafte Ausbildungsformen
und -möglichkeiten der Erfindung werden anhand der folgenden Beschreibung der in der
schematischen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Sämtliche
in der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale können
sowohl einzeln, als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein. Anhand von Ausführungsbeispielen einer erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung
beschriebene Beispiele erfindungsgemäßer Verfahrensmaßnahmen sind auch mit jeder anderen
Schneidvorrichtung durchführbar, die sich zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
betreiben lässt bzw. als solche eingerichtet ist. Es zeigen
- Fig. 1
- in axonometrischer Längsansicht eine erfindungsgemäße Schneid- vorrichtung,
- Fig. 2
- eine axonometrische Ansicht der Schneidvorrichtung gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- ein Detail D aus Fig. 1 und
- Fig. 4 und 5
- nach Art eines Block- und Funktionsdiagramms Bau- und Funk- tionseinheiten der Schneidvorrichtung
gemäß Fig. 1.
[0022] Die erfindungsgemäße Schneidvorrichtung ist als Maschine der Tabak verarbeitenden
Industrie zum Schneiden wenigstens eines geförderten Strangs in eine Vielzahl stabförmiger
Artikel ausgebildet. Insbesondere werden Zigaretten aus Tabakstöcken gefertigt, nämlich
aus doppelt langen Abschnitten von Tabaksträngen 9, 9'. Der Tabakstrang 9 bzw. 9'
wird fortlaufend und mit konstanter Geschwindigkeit in Förderrichtung F zugeführt.
Die Tabakstöcke 91 und 91' (nicht dargestellt) werden durch die Schneidvorrichtung
1 abgetrennt und dann an einen Zwischenförderer übergeben, nämlich an eine nicht dargestellte
sogenannte Spinne. Eine solche Spinne ist zum Beispiel aus
DE 10 2004 013 972 A1 bekannt. An Stelle von Tabakstöcken werden zum Beispiel auch Filter geschnitten.
[0023] Die Schneidvorrichtung 1 ist erfindungsgemäß in besonderer Weise ausgebildet. Mit
der im Ausführungsbeispiel beschriebenen Schneidvorrichtung 1 lassen sich besondere
erfindungsgemäße Verfahrensschritte zum Prüfen der Betriebsbereitschaft, wie sie beispielhaft
beschrieben werden, durchführen.
[0024] Die Schneidvorrichtung 1 ist eine Schneidmaschine, die mit einem Maschinengrundgestell
11, das Bestandteil einer Maschinenanlage sein kann, ausgestattet ist. Die Basis des
Maschinengrundgestells 11 bildet ein in der Zeichnung nicht näher dargestelltes Maschinenbett.
Für die Zwecke der Beschreibung des Ausführungsbeispiels werden Gestell-, Rahmen-
und Gehäuseteile, die mit dem Maschinenbett bzw. dem Maschinengrundgestell eine mechanisch
feste, stationäre Einheit bilden mit dem Bezugszeichen 11 versehen. Bau- und Maschinenteile,
die mit dem Maschinengrundgestell 11 als Lager oder Gegenanlage fest angeordnet sind,
werden als gestellfest bezeichnet.
[0025] Aus Fig. 1 bis 3 sind wesentliche Bauteile und Aggregate der Schneidvorrichtung 1
ersichtlich. Allerdings ist eine Steuereinrichtung 8, die erfindungsgemäß zum Durchführen
der erfindungsgemäßen Verfahrensschritte eingerichtet, ausgebildet und vorbereitet
ist, in Verbindung mit Einrichtungen der Maschine nur in der schematischen Zeichnung
Fig. 4 dargestellt.
[0026] Gemäß Fig. 1 bis 3 ist die Schneidvorrichtung im Ausführungsbeispiel zum Fördern
der beiden Tabakstränge 9, 9' längs eines in horizontaler Ebene 140 liegenden Förderweges
14 ausgebildet. Die Tabakstränge 9, 9' sind nur angedeutet und gestrichelt dargestellt.
Unterhalb der Förderebene 140 ist eine Messereinrichtung 2 der Schneidvorrichtung
1 angeordnet. Die Messereinrichtung 2 umfasst einen rotierend angetriebenen, trommelartigen
Messerträger 20, der im Umfangsabstand von 180° drehfest an ihm befestigte Messer
21, 22 trägt. Der Messerträger 20 ist um eine feste Drehachse 12 drehbar gelagert.
[0027] Auf der anderen, der Messereinrichtung 2 gegenüberliegenden Seite der Förderebene
140 ist eine Tubeneinrichtung 3 der Schneidvorrichtung 1 angeordnet. Diese umfasst
einen rotierend angetriebenen Tubenträger 30, der vier Paare parallele Tuben 31 bis
34 bzw. 31' bis 34' (34' ist in Fig. 2 verdeckt) trägt. Die Tubenpaare sind im Umfangsabstand
von 90° an dem um eine feste Drehachse 13 drehbaren Tubenträger 30 angeordnet. Jede
Tube ist im Querschnitt U-förmig und mit einer durch ihre U-Schenkel quer hindurchgehenden
Durchgangsausnehmung 35 ausgebildet. Die Tuben umfassen den Tabakstrang 9 bzw. 9'
von oben und mit den Schenkeln seitlich, wenn sie mit den Messern 21, 22 zum Ausführen
von Trennschnitten korrespondieren, sich also mit den Messern zum Schnitt berührungsfrei
begegnen. Der Tabakstrang 9 bzw. 9' wird geführt und gegengehalten.
[0028] Die eine Gruppe von Tuben 31 bis 34 bildet einen in der Ansicht der Fig. 1 und 2
rückseitigen Tubenkranz, der dem Tabakstrang 9 zugeordnet ist. In der schematischen
Zeichnung der Fig. 4 und 5 ist der Tubenträger 30 zur Vereinfachung der Darstellung
nur mit den Tuben 31 bis 34 dargestellt. Die zweite Gruppe Tuben 31' bis 34' bildet,
wie dies aus Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, einen vorderseitigen Tubenkranz, der dem
zweiten Tabakstrang 9' zugeordnet ist.
[0029] Die Tuben der Tubenpaare 31, 31' bis 34, 34' laufen bei angetriebenem Tubenträger
30 in Richtung R3 auf durch Kreisbahnen bestimmten Laufwegen um (Kreisbahn 300 in
Fig. 5). Die Messer 21, 22 des angetriebenen Messerträgers 20 laufen auf einem durch
eine Kreisbahn bestimmten Laufweg 200 in Richtung R2 um. Der Messerträger 20 und der
Tubenträger 30 drehen um die festen Drehachsen 12, 13, die sich in festgelegter senkrechter
Ausrichtung quer zueinander befinden. Die Drehachsen 12, 13 entsprechen Motorachsen
von Einzelantriebe bildenden motorischen Direktantrieben 4, 5 für den Messerträger
20 bzw. den Tubenträger 30. Die Direktantriebe 4, 5, die zum Beispiel als Servomotoren
ausgeführt sind, sind gestellfest mit dem Maschinengrundgestell 11 verbunden, so dass
sich die Drehachsen 12, 13 auch in festgelegter Ausrichtung in Bezug auf das Maschinengrundgestell
11 befinden.
[0030] Die Direktantriebe 4, 5 erlauben einen relativ einfachen Formatwechsel, also Einstellungen
zum Ändern der Schnittlänge und/oder zur Anpassung an Durchmesser der Tabakstöcke.
Nach Maßgabe gewünschter Schnittlänge bzw. erforderlicher Anpassung wird jeweils die
festgelegte Ausrichtung der Drehachsen 12, 13 in Bezug aufeinander und auf das Maschinengrundgestell
11 mit nicht dargestellten Mitteln verändert und eingestellt.
[0031] Die Tubenpaare 31/31' bis 34/34' werden auf ihren Laufwegen in paralleler Ausrichtung
zu dem Strang 9 bzw. 9' gehalten. Zu diesem Zweck umfasst die Tubeneinrichtung 3 in
bekannter Weise ein Getriebe 37, das an einem Getriebeträger 371 angeordnet ist und
translatorische Bewegung der Tuben 31 bis 34, 31' bis 34' über Schwenkarme 372 steuert.
Der Getriebeträger ist drehfest mit dem Tubenträger 30 verbunden. Das Getriebe kann
zum Beispiel als Planetenradgetriebe ausgeführt sein. Ein solches Planetenradgetriebe
ist zum Beispiel aus
DE 10 2004 013 972 A1 bekannt.
[0032] Wie man besonders deutlich den Fig. 2 und 5 entnimmt, kreuzen sich die Laufwege der
Messer 21, 22 und der Tuben 31 bis 34. Die Messer 21, 22 und die Tuben 31 bis 34 korrespondieren
in zusammentreffenden Schnittpositionen auf den sich kreuzenden Laufwegen 200, 300.
Die Direktantriebe 4, 5 werden derart synchron betrieben, dass das Messer 21 jeweils
durch die Durchgangsausnehmung 35 hindurch die Tuben 31, 33 kreuzt, während das Messer
22 die Tuben 32, 34 kreuzt. In diesen gemeinsamen Schnittpositionen von Messer 21,
22 und Tube 31 bis 34 werden im synchronen Schneid-Drehbetrieb die Trennschnitte am
Strang 9 ausgeführt.
[0033] Gleichermaßen wie an dem Strang 9 erfolgen Trennschnitte an dem parallelen Strang
9'. Gemäß Fig. 1 bis 3 ist der Messerträger 20 in Schrägstellung derart angeordnet,
dass die Messer 21, 22 mit angepasstem Zeit- und Wegversatz zu den Tuben 31 bis 34
die Tuben 31' bis 34' kreuzen. Zum Beispiel tritt das Messer 21 mit niedriger Messerseite
voraus zunächst durch die Tube 31 und dann durch die Tube 31' quer hindurch.
[0034] Die folgende Beschreibung erfolgt vorrangig anhand der Fig. 4 und der Fig. 5 (Ansicht
A in Fig. 4).
[0035] Die in Fig. 4 dargestellte elektronische Steuereinrichtung 8 steuert über Signalwege
S1, S2, z. B. Signalleitungen, den Synchronbetrieb der Direktantriebe 4, 5. Erfindungsgemäß
ist die Steuereinrichtung 8 zudem derart eingerichtet, dass sie über Signalwege S3,
S4, z. B. Signalleitungen, Verriegelungsmittel steuert, die einerseits den Messerträger
20 und andererseits den Tubenträger 30 aufeinanderfolgend in Grund-Drehstellungen
verriegeln. Der Messerträger 20 bzw. der Tubenträger 30 wird jeweils entriegelt, nachdem
während des Verriegelns zur Grund-Drehstellung eine zugehörige Basisposition ermittelt
worden ist. Dies wird nachstehend noch im Einzelnen beschrieben.
[0036] Die Steuereinrichtung 8 ist im Ausführungsbeispiel auch derart eingerichtet und mit
den Drehantrieben 4, 5 zur Steuerung verbunden, dass sie den Messerträger 20 in zwei
vorgegebene Grund-Drehstellungen, die einer definierten Position des Messers 21 bzw.
einer definierten Position des Messers 22 zugeordnet sind, und den Tubenträger 30
in vier vorgegebene Grund-Drehstellungen setzt, die den Positionen der Tuben 31 bis
34 zugeordnet sind.
[0037] Die Steuereinrichtung 8 ist im Ausführungsbeispiel weiterhin derart eingerichtet,
dass die Schnittpositionen von Messern 21, 22 und Tuben 31 bis 34 nacheinander mit
Grund-Drehstellungen der beiden Träger 20, 30 angefahren werden und zu zusammengehörigen
Grund-Drehstellungen der beiden Träger 20, 30 Basispositionen ermittelt, eingestellt
und registriert werden. Zum Einstellen der Grund-Drehstellungen bzw. der Basispositionen
werden die Drehantriebe 4, 5 über die Signalwege S1, S2 mit die Stellungen/Positionen
indizierenden Signalen angesteuert.
[0038] Die Steuereinrichtung 8 ist über Signalwege B1 und B2, z. B. Signalleitungen, mit
Drehgebern 82, 83 verbunden, die jeweils die Drehstellung, also den Drehwinkel des
Messerträgers 20 bzw. des Tubenträgers 30 in Bezug auf eine zum Maschinengrundgestell
11 definierte Drehposition erfassen. Die Drehstellungen der Träger 20, 30 werden nicht
nur zum Synchronisieren bzw. zur Takt-/Intervallsteuerung erfasst, sondern erfindungsgemäß
zum selbsttätigen Herbeiführen der erwähnten Grund-Drehstellungen mit Verriegelungen
und zusätzlich der zugeordneten Basispositionen.
[0039] Die Steuereinrichtung 8 ist mit an sich bekannten Mitteln zum Steuern ausgestattet,
nämlich mit Prozessor-, Speicher- und Rechnermitteln und gegebenenfalls Logikmodulen,
die mit Software betrieben werden können. Zur synchronen Antriebssteuerung der Direktantriebe
4, 5 kann z. B. eine Master-Slave Steuerlogik eingerichtet sein.
[0040] Die Verriegelungsmittel sind im Ausführungsbeispiel besonders ausgebildet. Die Messereinrichtung
2 ist mit einer Messerträger-Verriegelungseinrichtung 6 ausgestattet. Diese umfasst
ein gestellfestes Lager 65, das ein Verriegelungselement 66 längs einer Achse 650
hin und her bewegbar lagert sowie einen diese Stellbewegung über den Signalweg S3
steuernden Antrieb. Der Antrieb der Messerträger-Verriegelungseinrichtung 6 kann zum
Beispiel durch einen pneumatischen Stellantrieb 67 verwirklicht sein.
[0041] In der Darstellung gemäß Fig. 4 und 5 ist das Lager 65 nach Art eines Joches dargestellt,
das das Verriegelungselement 66 in Form eines hin und her setzbaren Verriegelungsstiftes
oder-bolzens 661 aufnimmt. Die Messerträger-Verriegelungseinrichtung umfasst weiterhin
stirnseitig offene Verriegelungslöcher 61, 62, die in dem Messerträger 20 als Durchgangslöcher
ausgebildet sind, und zwar im Umfangswinkel-Abstand von 180° in fester Zuordnung zu
den Messern 21, 22. Zum Verriegeln greift der Verriegelungsstift 661 in das Loch 61
bzw. 62 ein. In entriegelter, aus dem Verriegelungsloch 61 bzw. 62 vollständig zurückgezogener
Position ist der Messerträger 20 in beide Richtungen frei drehbar.
[0042] Der Verriegelungsstift 661 und jedes Verriegelungsloch 61, 62 befinden sich im Verriegelungszustand
jeweils in einer definiert eingerichteten Spielpassung. Jede Spielpassung ist derart,
dass der Messerträger 20 im Verriegelungssitz des Verriegelungsstifts nach Maßgabe
des Spiels durch den Antrieb 4 motorisch hin und her drehbar ist. Anschläge des Randes
des Verriegelungsloches 61 bzw. 62 gegen den Verriegelungsstift 661 bewirken Kalibrierstopps,
zwischen denen jeweils das Spiel der Spielpassung auftritt. Der Drehgeber 82 erfasst
die den Stopps entsprechenden Drehstellungen. Bei dem derart erfassten Spiel handelt
es sich um die Summe des beidseitigen Spiels zwischen dem Verriegelungsstift 661 und
dem Innenrand des Verriegelungslochs 61 bzw. 62.
[0043] Zum Beispiel wird der Kreisdurchmesser des Verriegelungslochs 61 um 2 mm größer als
der Durchmesser des Verriegelungsstifts vorgesehen. Das andere Verriegelungsloch 62
weist im Ausführungsbeispiel einen Durchmesser auf, der 2,1 mm beträgt, so dass das
Spiel dieses Verriegelungslochs um 0,1 mm größer und damit individualisiert ist. Dadurch
wird individuell und im Betrieb automatisch ein Bezug zu dem Messer 22 hergestellt.
Jede Grundstellung des Messerträgers 20, also die dem Messer 21 zugeordnete Grundstellung
sowie die andere dem Messer 22 zugeordnete Grundstellung wird dadurch eingerichtet,
dass der Messerträger 20 automatisch jeweils in die Drehstellung gesteuert wird, in
der der Verriegelungsstift 661 in das Verriegelungsloch 61 bzw. 62 eingreift. In jeder
Grund-Drehstellung ist der Messerträger 20 gegen freie Drehung gesperrt, doch er bleibt
nach Maßgabe des Spiels zwischen dem Verriegelungsstift 661 und jeweils dem Verriegelungsloch
61, 62 gesteuert drehverstellbar. Wie noch beschrieben wird, werden jeweils die Drehverstellungen
zwischen dem Verriegelungsstift 661 und den Verriegelungslöchern 61, 62 gemessen und
zum Einstellen der Basispositionen verwendet.
[0044] Die Messerträger-Verriegelungseinrichtung 6 ist mit einem Sensor 84 ausgestattet,
der über einen Signalweg B3, z. B. eine Signalleitung, mit der Steuereinrichtung 8
verbunden ist. Der Sensor 84 ist in Verbindung mit der Steuereinrichtung 8 so eingerichtet,
dass damit der funktionsgerechte automatische Betrieb des Messerträger-Verriegelungselements
66 geprüft wird.
[0045] Eine Tubenträger-Verriegelungseinrichtung 7 bildet das Verriegelungsmittel der Tubeneinrichtung
3. Die Tubenträger-Verriegelungseinrichtung 7 ist im Ausführungsbeispiel mit entsprechenden
Bauelementen und Funktionen wie die Messerträger-Verriegelungseinrichtung 6 ausgestattet.
Die Beschreibung wird daher kürzer gehalten.
[0046] Ein Verriegelungselement 76 ist längs einer Achse 750 in einem Lager 75 mittels eines
pneumatischen Stellantriebs 77 hin und her bewegbar gelagert. Das Lager 75 ist mit
dem Maschinengrundgestell 11 gestellfest. Das Verriegelungselement 76 ist ein Verriegelungsbolzen
oder -stift 761. Diesem sind vier Verriegelungslöcher 71 bis 74 zugeordnet, die an
dem Tubenträger 30 stirnseitig offen und als Durchgangsbohrungen ausgebildet sind.
Die Verriegelungslöcher 71 bis 74 sind im Umfangswinkel-Abstand von 90° beabstandet,
und zwar entsprechend den ihnen zugeordneten Tuben 31 bis 34. Zu den vier verriegelten
Grund-Drehstellungen gehört jeweils eine Spielpassung zwischen dem Verriegelungsstift
761 und dem damit jeweils im Eingriff befindlichen Verriegelungsloch. Wieder wird
ein doppelseitiger Verriegelungsanschlag verwendet, um das Spiel zwischen den dadurch
gebildeten Kalibierstopps zu erfassen. Im Ausführungsbeispiel soll der Durchmesser
des Verriegelungsloches 74 z. B. um 0,1 mm größer sein als die gleichen Durchmesser
der anderen Verriegelungslöcher, um im Prüfbetrieb mit der Steuereinrichtung 8 automatisch
den Bezug zu der Tube 34 zur Unterscheidung von den anderen Tuben herzustellen.
[0047] Im Ausführungsbeispiel wird das Verriegelungsmittel für einen besonderen Prüfbetrieb
auch dadurch eingerichtet, dass bei definierten Drehstellungen des Messerträgers 20
und des Tubenträgers 30 jeweils unmittelbar zwischen dem Messerträger 20 und dem Tubenträger
30 Spiel belassende Anschlagpositionen eingestellt werden. Das Spiel entsteht jeweils
durch den Anschlag zwischen Messer und Tube durch relative Drehverstellung jeweils
in der Verriegelungsposition.
[0048] Nachstehend werden Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben,
die sich als besonders vorteilhaft zur Erstinbetriebnahme der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung
1 erwiesen haben. Es sei darauf hingewiesen, dass die beschriebenen Verfahrensschritte
nicht sämtlich durchgeführt werden müssen und nach Maßgabe der Ansprüche und/oder
der Beschreibung von Einzelmaßnahmen eine Auswahl von Kombinationen und Schritten
getroffen werden kann.
[0049] Nachdem die Schneidvorrichtung 1 zum Beispiel über einen Hauptschalter eingeschaltet
worden ist, werden erfindungsgemäß zum Prüfen der Antriebspositionen folgende Schritte
durchgeführt, die anhand der Fig. 4 und 5 beschrieben werden.
[0050] In Gesamtheit werden eine Grundprüfung, eine Grundkalibrierung und eine Messer/Tube-Kalibrierung
durchgeführt. Zunächst erfolgt die Grundprüfung zum Test der Antriebsachsen 12, 13
und der Verriegelung.
[0051] Die Stellungen der Verriegelungsstifte 661, 761 werden geprüft. Zu diesem Zweck werden
die Verriegelungsstifte 661, 761 zunächst aktiv in die in Fig. 4 und 5 dargestellten
Verriegelungspositionen gebracht. Die eine Grund-Drehstellung des Messerträgers 20,
zu der die Grundstellung des Messers 22 gehört, ist mit dem Verriegelungsstift 661
gegen freie Drehverstellung gesichert. Dadurch wird der Messerträger 20 in eine gegenüber
dem zugehörigen Verriegelungstift 661 Spiel belassende Drehstellung gebracht. Der
Messerträger-Direktantrieb 4 wird mit gegenüber dem Schneidbetrieb reduziertem Drehmoment
aktiviert und das vorhandene Spiel der verriegelten Grund-Drehstellung wird durch
Hin- und Herdrehen des Messerträgers 20 ermittelt, und zwar zwischen den das Spiel
begrenzenden Kalibrierstopps beim beidseitigen Anschlagen des Verriegelungsstifts
661 gegen den Innenrand des Verriegelungslochs 62.
[0052] Zu der Grund-Drehstellung des Messers 22 wird die zugehörige Basisposition des Messerträgers
20 dadurch ermittelt und eingestellt, dass der Verriegelungsstift 661 nach Maßgabe
eines definierten Teils des Spiels an definierter Stelle zwischen den Kalibrierstopps
zu liegen kommt. Die Drehwinkel-Differenz der beiden Kalibrierstopp-Positionen erfasst
das tatsächlich vorhandene Spiel. Dieses wird mit einem erwarteten vorgegebenen Spiel
von zum Beispiel 2 mm verglichen. Im Fall festgelegter ausreichender Übereinstimmung,
die von der Steuereinrichtung 8 geprüft wird, wird das festgestellte Spiel zum Ermitteln
der zu der verriegelten Grund-Drehstellung zugehörigen Basisposition A des Messerträgers
20 zugelassen. Dies erfolgt dadurch, dass der Messerträger 20 so gedreht wird, dass
der Verriegelungsstift 661 nach Maßgabe eines definierten Teils des Spiels zwischen
den Kalibrierstopps zu liegen kommt, und zwar vorteilhaft, wie im Ausführungsbeispiel,
mittig zwischen den beiden Kalibrierstopp-Positionen (erste Grund-Drehstellung des
Messerträgers 20).
[0053] Die erste Grund-Drehstellung des Tubenträgers 30 wird in entsprechender Weise geprüft.
Der Verriegelungsstift 761 wird in das Verriegelungsloch 71 gesetzt. Der Tubenträger-Direktantrieb
5 wird mit reduziertem Drehmoment aktiviert. Das tatsächlich vorhandene Spiel der
Spielpassung der ersten verriegelten Grund-Drehstellung wird durch Hin- und Herdrehen
des Tubenträgers 30 ermittelt. Die zugehörige Basisposition a des Tubenträgers 30
wird dadurch ermittelt und eingestellt, dass der Tubenträger 30 so gedreht wird, dass
der Verriegelungsstift 761 mittig zwischen die beiden Kalibrierstopp-Anschlagpositionen
gebracht wird. Diese mittige Einstellung wird nur durchgeführt, wenn die Steuereinrichtung
8 feststellt, dass das ermittelte Spiel ausreichend mit einem vorgegebenen Spiel der
ersten Grund-Drehstellung des Tubenträgers 30 übereinstimmt.
[0054] Nachdem die definierten, vorteilhaft mittigen Stellungen der Verriegelungsstifte
661, 761 in den Verriegelungslöchern 62 bzw. 71 eingerichtet worden sind, prüft die
Steuereinrichtung 8 die Verriegelungsfunktionen. Zum Entriegeln wird der Messerträger-Verriegelungsstift
661 aus dem Verriegelungsloch 62 zurückgezogen. Es wird mittels der Steuereinrichtung
8 geprüft, ob der Sensor 84, der die Positionen des Vernegelungsstifts 661 erfasst,
funktionsgerecht arbeitet. Der Verriegelungsstift 661 wird dann wieder in die Verriegelungsposition
gesetzt. Wieder wird geprüft, ob der Sensor 84 auch diese Position korrekt erfasst.
Anstelle eines Sensors 84 können der Verriegelungsposition und der Entriegelungsposition
separate Sensoren zugeordnet sein.
[0055] Der funktionsgerechte Betrieb des Tubenträger-Verriegelungselements 761 wird in der
gleichen Weise geprüft. Die erste Grund-Drehstellung des Tubenträgers 30 wird entriegelt
und dann wieder verriegelt, und die Steuereinrichtung 8 prüft, ob der Sensor 85 die
Positionen korrekt erfasst.
[0056] Die nach Prüfung und Einstellung korrekten Positionen und Funktionszustände werden
mittels der Steuereinrichtung 8 registriert.
[0057] Die Grundprüfung wird dadurch abgeschlossen, dass nach Durchführung der Prüfungen,
Einstellungen und Registrierungen der Messerträger 20 und der Tubenträger 30 jeweils
entriegelt und in die nächste Grund-Drehstellung gedreht und dort wieder verriegelt
werden. Der Messerträger 20 wird in seine zweite Grund-Drehstellung in Richtung R2
gedreht. Der Verriegelungsstift 661 befindet sich in der Verriegelungsspielpassung
mit dem Verriegelungsloch 61. Der Tubenträger 30 wird in seine zweite Grund-Drehstellung
in Richtung R3 gedreht. Der Verriegelungsstift 761 befindet sich mit Spielpassung
in dem Verriegelungsloch 72.
[0058] Im Anschluss an die automatische Grundprüfung wird die automatische Grundkalibrierung
zum Kalibrieren der Antriebsachsen 12, 13 in Bezug auf das Maschinengrundgestell 11
mit folgenden Maßnahmen und Schritten durchgeführt.
[0059] Aufeinanderfolgend werden am Messerträger 20 zwei Grund-Drehstellungen (erste und
zweite Grund-Drehstellung) und am Tubenträger 30 vier Grund-Drehstellungen (erste
bis vierte Grund-Drehstellung) durch automatische Drehverstellung mit gegenüber dem
Schneidbetrieb reduziertem Drehmoment sowie durch automatisches Verriegeln bzw. Entriegeln
der Grund-Drehstellungen mittels der Messerträger-Verriegelungseinrichtung 6 bzw.
der Tubenträger-Verriegelungseinrichtung 7 eingestellt. Zu jeder verriegelten Grund-Drehstellung
wird eine zugehörige Basisposition des Messerträgers 20 bzw. des Tubenträgers 30 ermittelt,
eingestellt und registriert. Aus den ermittelten Basispositionen des Messerträgers
20 wird eine mittlere (gemittelte) Drehposition des Messerträgers 20 zu dem Maschinengrundgestellt
11 ermittelt. Aus den ermittelten Basispositionen des Tubenträgers 30 wird eine mittlere
(gemittelte) Drehposition des Tubenträgers 30 zu dem Maschinengrundgestellt 11 ermittelt.
[0060] Die mittlere Drehposition des Messerträgers 20 bzw. des Tubenträgers 30 wird im Ausführungsbeispiel
jeweils dadurch eingestellt, dass der entriegelte Träger (Messerträger 20 bzw. Tubenträger
30), ausgehend von der zuletzt eingestellten Grund-Drehstellung, in eine ausgewählte
verriegelte Grund-Drehstellung gebracht wird, und zwar mit einer zugehörigen Basisposition,
die der ermittelten mittleren (gemittelten) Drehposition entspricht. Die gemittelte
Drehposition kann auch beim Synchronisieren der Direktantriebe herbeigeführt werden.
[0061] Im Einzelnen werden folgende Schritte durchgeführt:
Der Antrieb 4 des Messerträgers 20 wird in der zweiten Grund-Drehstellung mit reduziertem
Drehmoment aktiviert. Der Messerträger 20 wird in beide Richtungen gegen die Verriegelung,
das heißt gegen die beiden Anschläge der Spielpassung gedreht und dann so gedreht,
dass die zugehörige Basisposition durch die Mittenstellung des Verriegelungsstifts
661 in dem Verriegelungsloch 61 eingestellt und registriert wird.
[0062] Der Messerträger 20 wird durch Zurückziehen des Verriegelungsstifts 661 aus dem Verriegelungsloch
61 entriegelt und in die erste Grund-Drehstellung gedreht. Diese wird verriegelt,
indem der Verriegelungsstift 661 in das Verriegelungsloch 62 mit Spiel eingreift.
Der Messerträger-Antrieb 4 dreht den Messerträger 20 in beide Richtungen gegen die
Anschläge der Spielpassung und dreht ihn dann in die zugehörige Basisposition, in
der der Verriegelungsstift 661 mittig in dem Verriegelungsloch 62 zu liegen kommt.
[0063] Aus den beiden Spielen der Verriegelungen der ersten Grund-Drehstellung und der zweiten
Grund-Drehstellung des Messerträgers 20, also nach Maßgabe der vier dabei angefahrenen
Anschlagpositionen, berechnet die elektronische Steuereinrichtung 8 eine mittlere
Position des Messerträgers 20 relativ zu dem Maschinengrundgestell 11. Diese Position
wird dadurch eingestellt, dass der Messerträger 20 entriegelt und in die Grund-Drehstellung
gedreht wird, die durch die größere Spielpassung gekennzeichnet ist und im Ausführungsbeispiel
zu dem Messer 22 gehört. Das heißt, dass der Messerträger 20 nach einer 180°-Drehung
erneut in die zweite Grund-Drehstellung gelangt, dort verriegelt und auch auf die
Position des Vernegelungsstifts 661 in dem Verriegelungsloch 62 nach Maßgabe der berechneten
mittleren Drehposition eingestellt wird.
[0064] Die Grundkalibrierung des Tubenträgers 30 erfolgt mit entsprechenden Schritten.
[0065] Der Tubenträger 30 befindet sich nach der Grundprüfung in der zweiten verriegelten
Grund-Drehstellung. Das Spiel der Verriegelungsspielpassung zwischen dem Verriegelungsstift
761 und dem Verriegelungsloch 72 wird ermittelt. Zum Entriegeln wird der Tubenträger
30 so gedreht, dass der Verriegelungsstift 761 mittig in dem Verriegelungsloch 72
in dadurch erreichter Basisposition zu liegen kommt. Der Tubenträger 30 wird entriegelt
und in die dritte Grund-Drehstellung gedreht und in dieser verriegelt, wobei sich
der Verriegelungsstift 761 in Spielpassung mit dem Verriegelungsloch 73 befindet.
Auch das Spiel dieser Spielpassung wird mittels der Steuereinrichtung 8 durch Hin-
und Herdrehen des Tubenträgers 30 ermittelt.
[0066] In der gleichen Weise wie vorstehend beschrieben wird der Tubenträger 30 auch in
die beiden weiteren Grund-Drehstellungen gedreht. Das heißt im Ausführungsbeispiel,
dass jeweils auch die Grund-Drehstellungen mit den Verriegelungslöchem 74 und 71 verriegelt
bzw. entriegelt werden, das Spiel ermittelt und auf die mittlere Lochposition eingestellt
wird.
[0067] In jeder Grund-Drehstellung befindet sich der Tubenträger 30 in einer Position, in
der der Messerträger 20 zumindest im Wesentlichen mittig zwischen benachbarten Tuben
zu liegen kommt. In Fig. 5 steht der Messerträger 20 mittig zwischen Tuben 31, 34.
Damit sind, wenn der Tubenträger 30 gedreht wird, Kollisionen der Messer 21, 22 mit
den Tuben besonders sicher vermieden.
[0068] Im Ganzen werden zum Ermitteln der Spiele acht Anschlagpositionen des Tubenträgers
30 verwendet. Aus den zu den Spielen ermittelten Werten berechnet die Steuereinrichtung
8 einen mittleren Wert, der die mittlere Position des Tubenträgers 30 zu dem Maschinengrundgestell
11 definiert. Diese gemittelte Position wird im Ausführungsbeispiel dadurch eingestellt,
dass der Tubenträger 30 in der zuletzt eingestellten Basisposition entriegelt und
in die Grund-Drehstellung gedreht und dort verriegelt wird, die durch die größere
Spielpassung gekennzeichnet ist. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich um die Spielpassung
in dem Verriegelungsloch 74. In der verriegelten Position erfolgt die Einstellung
nach Maßgabe der gemittelten Drehposition. Die gemittelte Drehposition kann auch beim
Synchronisieren der Direktantriebe herbeigeführt werden.
[0069] Mit der beschriebenen Grundkalibrierung erreicht man, dass die Position des Messerträgers
20 sowie die Position des Tubenträgers 30 in Bezug auf das Maschinengrundgestell 11
mittels der Steuereinrichtung 8 definiert eingestellt und registriert sind. Zudem
ist die Position des Messers 22 zu der Tube 74 durch die Kennzeichnung und Einstellung
der zugehörigen Grund-Drehstellungen in Bezug zueinander bekannt.
[0070] Aufgrund der ermittelten und eingestellten Grund-Drehstellungen des Messerträgers
20 und des Tubenträgers 30 relativ zu dem Maschinengrundgestell 11 kann mittels der
Steuereinrichtung 8 auch die Position des Messerträgers 20 relativ zu dem Tubenträger
30 berechnet werden. Das heißt, dass die Schnittpositionen der Messer 21, 22 und der
Tuben 31 bis 34 zueinander bestimmt sind, um Kollision auszuschließen. Infolge dessen
können nun der Messerträger 20 und der Tubenträger 30 ohne Kollisionsgefahr in Schnittpositionen
synchron gedreht werden.
[0071] Zur Grundprüfung und zur Grundkalibrierung werden die Grund-Drehstellungen des Messerträgers
20 und des Tubenträgers 30 stets so vorgesehen, dass sich die Messer 21, 22 und die
Tuben 31 bis 34 außerhalb ihrer Schnittpositionen befinden. Wie aus Fig. 4 und 5 ersichtlich
(Positionen mit ausgezogenen Linien), sollen sich die Messer 21, 22 am Umfang in Drei-
und Neun-Uhr-Positionen befinden, während die Tuben 31 bis 34 Positionen mittig zwischen
Drei-, Sechs-, Neun- und Zwölf-Uhr-Stellungen einnehmen. Damit befinden sich der Messerträger
20 und der Tubenträger 30 während der Prüf- und Einstellungsphasen zuverlässig außerhalb
von Kollisionsbereichen zwischen Messer und Tuben.
[0072] Insbesondere zur Erstinbetriebnahme der Schneidvorrichtung 1 wird im Anschluss an
die Grundkalibrierung eine erfindungsgemäße Messer/Tube-Kalibrierung zur Zeit- und
Positionssteuerung durchgeführt. Wenngleich mit der zuvor beschriebenen Grundkalibrierung
die Position des Messerträgers 20 zu dem Tubenträger 30 mit einem so kleinen Restfehler
bestimmt werden kann, dass die Träger auch zum Synchronbetrieb gedreht werden können,
so ist es insbesondere für eine Erstinbetriebnahme von besonderem Vorteil im Anschluss
an die Grundkalibrierung erfindungsgemäß die Messer/Tube-Kalibrierung durchzuführen,
mit der eine besonders genaue Position des Messerträgers 20 zu dem Tubenträger 30
ermittelt wird. Dies erhöht die Sicherheit der Kollisionsfreiheit im Hochgeschwindigkeitsbetrieb.
Es können besonders große Geschwindigkeiten erreicht werden. Zum Beispiel kann der
Messerträger 20 mit wenigstens 2500 Umdrehungen/Minute und der Tubenträger mit 1250
Umdrehungen/Minute betrieben werden. Mit entsprechender Stranggeschwindigkeit werden
pro Minute 5000 Schnitte und mehr sicher beherrscht. Die automatische Synchronkalibrierung
des Messerträgers 20 mit dem Tubenträger 30 wird mit folgenden Maßnahmen und Schritten
durchgeführt:
Der Messerträger 20 und der Tubenträger 30 werden mit gegenüber dem Schneidbetrieb
reduzierten Drehmomenten in aufeinanderfolgend vier Paare von gemeinsamen Grund-Drehstellungen
gedreht, wobei die beiden Grundstellungen jedes Paares zu aufeinandertreffenden Schnittpositionen
von Messer und Tube gehören.
[0073] Zu jedem Grundstellungspaar wird die zugehörige Basisposition des Messerträgers 20
relativ zu dem Tubenträger 30 mit definierter Stellung des Messers 21 bzw. 22 zwischen
den Schenkeln der Tuben 31 bis 34 ermittelt und registriert.
[0074] Aus den ermittelten Basispositionen der Grundeinstellungspaare berechnet und registriert
die Steuereinrichtung 8 eine gemittelte Dreheinstellung zwischen Messerträger 20 und
Tubenträger 30 zum Durchführen des synchronen Schneidbetriebs. Die gemittelte Dreheinstellung
bestimmt die Basispositionen zwischen dem Messer 21 bzw. 22 und den Tuben 31 bis 34
für den synchronen Schneidbetrieb. Die zunächst zu einem Grundstellungspaar gehörende
Basisposition wird dadurch ermittelt, dass der Messerträger 20 und der Tubenträger
30 relativ zueinander derart hin- und hergedreht werden, dass ein Spiel zwischen Kalibrierstopps
ermittelt wird, die durch gegenseitiges Anschlagen des Messers 21 bzw. 22 und der
Tuben 31 bis 34 bestimmt sind. Das Messer 21 bzw. 22 wird dann nach Maßgabe eines
definierten Teils des Spiels in die zugehörige Basisposition zwischen den Kalibrierstopps
bewegt.
[0075] Im Einzelnen werden im Ausführungsbeispiel, ausgehend von den nach der Grundkalibrierung
eingestellten, entriegelten Positionen folgende Schritte durchgeführt. Die beiden
Antriebe 4, 5 werden mit reduziertem Drehmoment aktiviert. Die beiden Träger 20, 30
werden synchron in die ersten Schnittpositionen mit gemeinsamen Grund-Drehstellungen
gedreht. Diese Grund-Drehstellungen sind in Fig. 4 und 5 gestrichelt dargestellt.
Dort befindet sich das Messer 21 in der Zwölf-Uhr-Position, und die Tube 31 nimmt
die Sechs-Uhr-Position ein. Das Messer 21 kommt in der Mitte zwischen den Tubenschenkeln
zu liegen. Das in die Tube 31 einfassende (eintauchende) Messer 21 bildet ein Verriegelungsmittel,
indem es als Anschlagelement dient, gegen das die Schenkel der Tube 31 beim Hin- und
Herdrehen anschlagen. Die Tube 31 drückt jeweils mit einer Seite gegen das Messer
21. Dem zwischen den beiden Anschlagpositionen, die Kalibrierstopps bilden, ermittelten
Spiel entspricht eine Basisposition 1 für die erste Messer- bzw. Tube-Schnittposition
(erste gemeinsame Grund-Drehstellung).
[0076] Im nächsten Schritt werden der Messerträger 20 und der Tubenträger 30 mittels der
Antriebe 4, 5 in die nächsten (zweiten) Schnittpositionen gedreht, in denen das Messer
22 durch die Schneidausnehmung 35 der Tube 32 hindurchtritt. Wieder wird der Tubenträger
30 mit Begrenzung durch Anschläge an dem Messer 22 hin- und hergedreht, so dass das
Spiel ermittelt wird, dem eine Basisposition zu den zweiten Schnittpositionen entspricht.
Gleichermaßen wird jeweils das Spiel bzw. die Basisposition zu den beiden weiteren
Paaren von Schnittpositionen ermittelt. Zum Abschluss der Messer/Tube-Kalibrierung
werden der Messerträger 20 und der Tubenträger 30 wieder in die Grund-Drehstellungen
gedreht, die sie zum Abschluss der Grundkalibrierung eingenommen haben.
[0077] Die Steuereinrichtung 8 ermittelt aus den zwei mal vier Anschlagpositionen, das heißt
aus den Spielräumen, zu denen Basispositionen gehören, die erforderliche genaue Position
zwischen dem Messerträger 20 und dem Tubenträger 30. Aus dieser gemittelten Dreheinstellung
resultieren Basispositionen, die die Messer 21, 22 und die Tuben 31 bis 34 in ihren
Schnittpositionen durchlaufen müssen, um kollisionsfrei zu bleiben. Die Steuereinrichtung
8 berechnet und prüft nach Maßgabe dieser Ergebnisse auch, ob die vier Tuben 31 bis
34 derart gleichmäßig eingestellt sind, dass die Messer 21 und 22 jeweils gleichmäßig
mittig durch die Schneidausnehmung 35 hindurchtreten.
[0078] Nach der Messer/Tube-Kalibrierung werden die Träger 20, 30 zurück in die verriegelte
Positionen gebracht, und zwar nach Maßgabe der berechneten gemittelten Dreheinstellung.
Die gemittelte Dreheinstellung kann auch beim Synchronisieren der Direktantriebe herbeigeführt
werden.
[0079] Nachdem die Grundprüfung, die Grundkalibrierung sowie die Messer/Tube-Kalibrierung
durchgeführt worden sind, wobei die Steuereinrichtung 8 sämtliche Prüfungen, Kalibrierungen
und Einstellungen als plausibel und gleichmäßig bewertet hat, kann dann die Schneideinrichtung
1 mit dem höchsten Maß an Sicherheit, also weitestgehend ohne Kollisionsgefahr auch
mit besonders hoher Geschwindigkeit in Betrieb genommen werden.
[0080] Es ist gefunden worden, dass es für die Doppelstrang-Maschine gemäß Fig. 1 bis 3
ausreichend ist, die Prüfungen an dem Tubenkranz mit den Tuben 31 bis 34 durchzuführen.
Die Tuben 31' bis 34' des zweiten Tubenkranzes und die Tuben 31 bis 34 sind von vornherein
genau zueinander justiert und angeordnet, und dem zeitlichen und örtlichen Versatz
der Schnitte wird durch die Schrägstellung des Messerträgers 20 in genauem Maß entsprochen.
[0081] Wie schon erwähnt, können Teile oder Gruppen der Prüf-, Kalibrier-/ oder Einstellschritte
durchgeführt werden, um eine Anpassung zum Einrichten und Prüfen der Betriebsbereitschaft
der Schneidvorrichtung durchzuführen. Dazu sei folgendes Beispiel genannt. Die Schneidvorrichtung
ist üblicherweise mit einer Schutzhaube ausgestattet, die während des Schneidbetriebs
zu schließen ist. Es kann nun vorgesehen werden, dass nach jedem Schließen der Haube
zum Beispiel die Schritte gemäß der Grundprüfung durchgeführt werden. Zum Beispiel
kann es auch ausreichend sein, dass bei jedem Start der Schneidvorrichtung die Schritte
der Grundkalibrierung ausgeführt werden. Aber auch andere Kombinationen der erfindungsgemäß
vorgesehenen Schritte können zur Anpassung an einen individuellen Eingriff in die
Schneidvorrichtung und den Wiederstart vorgenommen werden. In jedem Fall wird sichergestellt,
dass beim Betriebsstopp vorgenommene Einstellungen und/oder manuelle Eingriffe nicht
zur Kollisionsgefahr führen.
1. Schneidvorrichtung der Tabak verarbeitenden Industrie zum Schneiden wenigstens eines
geförderten Strangs (9) in eine Vielzahl stabförmiger Artikel, insbesondere Tabakstöcke,
Filter od. dgl., umfassend ein Maschinengrundgestell (11), eine Messereinrichtung
(2), gebildet durch einen rotierend angetriebenen, wenigstens ein radiales Messer
(21, 22) tragenden, eine Drehachse (12) aufweisenden Messerträger (20), eine Tubeneinrichtung
(3), gebildet durch einen rotierend angetriebenen, wenigstens eine Schneidtube (31-34)
tragenden, eine Drehachse (13) aufweisenden Tubenträger (30), direkte Drehantriebe
(4, 5) des Messerträgers (20) und des Tubenträgers (30), gebildet durch gestellfeste
elektrische Motoren, und eine elektronische Steuereinrichtung (8), die mit den Drehantrieben
(4, 5) zur Steuerung verbunden ist und deren Synchronbetrieb steuert, wobei sich die
beiden Träger-Drehachsen (12, 13) in festgelegter Ausrichtung quer zueinander sowie
in Bezug auf das Maschinengrundgestell (11) befinden und wobei das wenigstens eine
Messer (21, 22) der wenigstens einen Schneidtube (31-34) zugeordnet ist, die eine
stützende Gegenanlage für den wenigstens einen geförderten Strang (9) bildet und eine
Schneidausnehmung (35) zum kollisionsfreien Durchtritt des Messers (21, 22) aufweist,
wenn im synchronen Schneid-Drehbetrieb Trennschnitte bei an sich kreuzenden Laufwegen
zusammentreffenden Schnittpositionen von Messer (21, 22) und Tube (31-34) ausgeführt
werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (8) derart eingerichtet und mit den Drehantrieben (4, 5) des
Messerträgers (20) und des Tubenträgers (30) zur Steuerung verbunden ist, dass sie
den Messerträger (20) und den Tubenträger (30) zum Einrichten und Prüfen der Betriebsbereitschaft
der Schneidvorrichtung (1) in wenigstens eine einer Messerposition zugeordnete vorgegebene
Grund-Drehstellung und in wenigstens eine einer Tubenposition zugeordnete vorgegebene
Grund-Drehstellung setzt und zu wenigstens einer solchen Grund-Drehstellung durch
definierte Drehverstellung des zugehörigen Trägers, d.h. des Messerträgers (20) bzw.
des Tubenträgers (30), wenigstens eine zugeordnete Basisposition (A, a, I) ermittelt,
einstellt und registriert, die die tatsächliche Drehposition des Trägers, d.h. des
Messerträgers (20) bzw. des Tubenträgers (30), in Bezug auf das Maschinengrundgestell
(11) definiert, wobei die Vorrichtung (1) von der Steuereinrichtung (8) gesteuerte
Mittel umfasst, die jeweils die Grund-Drehstellung verriegeln.
2. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (8) derart eingerichtet und mit den Drehantrieben (4, 5) des
Messerträgers (20) und des Tubenträgers (30) zur Steuerung verbunden ist, dass sie
die wenigstens eine Basisposition des Trägers, d.h. des Messerträgers (20) bzw. des
Tubenträgers (30), mit einer korrespondierenden, für kollisionsfreien Schneidbetrieb
vorgegebenen Erwartungsposition , nämlich einer Sollposition, vergleicht, wobei die
Steuereinrichtung (8) eine Fehlermeldung ausgibt, wenn das zugehörige Vergleichsergebnis
außerhalb einer zugeordneten zugelassenen Abweichung liegt.
3. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidvorrichtung (1) wenigstens ein Verriegelungselement (66, 76) umfasst,
das zwischen einer Entriegelungsposition und einer in einen zugehörigen Träger, d.h.
in den Messerträger (20) bzw. in den Tubenträger (30), eingreifenden Verriegelungsposition,
die den Träger, d.h. den Messerträger (20) bzw. den Tubenträger (30), gegen freie
Drehung sichert, hin und her setzbar und in seiner Verriegelungsposition zum Bewirken
wenigstens eines Kalibrierstopps eingerichtet ist, der einen Bezug zum Ermitteln der
jeweils zur Grund-Drehstellung gehörenden Basisposition bildet.
4. Schneidvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen wenigstens dem einen Verriegelungselement, d.h. dem Messerträger-Verriegelungselement
(66) bzw. dem Tubenträger-Verriegelungselement (76), und dem Träger, d.h. dem Messerträger
(20) bzw. dem Tubenträger (30), in der verriegelten Grund-Drehstellung eine Spielpassung
eingerichtet ist, die gegen Drehanschlag des Trägers, d.h. des Messerträgers (20)
bzw. des Tubenträgers (30), zwei Kalibrierstopps zum Ermitteln der zu der Grund-Drehstellung
gehörenden Basisposition (A, a, I) bildet, wobei die Steuereinrichtung (8) derart
eingerichtet und mit den Drehantrieben (4, 5) des Messerträgers (20) und des Tubenträgers
(30) zur Steuerung verbunden ist, dass sie das durch die Kalibrierstopps erfasste
Spiel als Bezugsgröße zum Einstellen der zu der Grund-Drehstellung zugehörigen Basisposition
(A, a, I) speichert.
5. Schneidvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Spielpassung durch eine Stift/Loch-Passung gebildet ist, wobei die
Schneidvorrichtung (1) ein gestellfestes Stiftlager mit einem durch die Steuervorrichtung
(8) gesteuerten Stiftantrieb aufweist, der den Stift zwischen Entriegelungsposition
und Verriegelungsposition hin und her setzbar antreibt, und dass an wenigstens einem
der Träger, d.h. dem Messerträger (20) bzw. dem Tubenträger (30), zu der mit dem Stift
verriegelten Grund-Drehstellung ein Loch (61, 62; 71-74) zum Eingriff des verriegelnden
Stifts ausgebildet ist.
6. Verfahren zum Einrichten und Prüfen der Betriebsbereitschaft einer Schneidvorrichtung
(1) der Tabak verarbeitenden Industrie zum Schneiden wenigstens eines geförderten
Strangs (9) in eine Vielzahl stabförmiger Artikel, insbesondere Tabakstöcke, Filter
od. dgl., insbesondere unter Verwendung einer Schneidvorrichtung (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, wobei die ein Maschinengrundgestell (11) aufweisende Schneidvorrichtung
(1) ausgestattet ist mit
einer Messereinrichtung (2), gebildet durch einen rotierend angetriebenen, wenigstens
ein radiales Messer (21, 22) tragenden, eine Drehachse (12) aufweisenden Messerträger
(20),
einer Tubeneinrichtung (3), gebildet durch einen rotierend angetriebenen, wenigstens
eine Schneidtube (31-34) tragenden, eine Drehachse (13) aufweisenden Tubenträger (30),
wobei sich die beiden Drehachsen (12, 13) in festgelegter Ausrichtung quer zueinander
sowie in Bezug auf das Maschinengrundgestell (11) befinden und das wenigstens eine
Messer (21, 22) der wenigstens einen Schneidtube (31-34) zugeordnet ist, die eine
stützende Gegenanlage für den wenigstens einen geförderten Strang (9) bildet und eine
Schneidausnehmung (35) zum kollisionsfreien Durchtritt des Messers (21, 22) aufweist,
wenn im synchronen Schneid-Drehbetrieb Trennschnitte bei an sich kreuzenden Laufwegen
aufeinandertreffenden (gemeinsamen) Schnittpositionen von Messer (21, 22) und Tube
(31-34) ausgeführt werden,
jeweils durch einen gestellfesten elektrischen Motor gebildeten Direktantrieben (4,
5) des Messerträgers (20) und des Tubenträgers (30) sowie
einer den Synchronbetrieb der Direktantriebe (4, 5) steuernden elektronischen Steuereinrichtung
(8),
wobei vor Beginn des Schneidbetriebs der Schneidvorrichtung (1) folgende Schritte
durchgerührt werden:
a) der Messerträger (20) und der Tubenträger (30) werden jeweils in wenigstens eine
vorgegebene Grund-Drehstellung gesetzt, die durch Verriegelung zwischen dem Träger,
d.h. dem Messerträger (20) bzw. dem Tubenträger (30), und dem Maschinengrundgestell
(11) hergestellt wird,
b) zu wenigstens einer der nach Schritt a) gesetzten Grund-Drehstellungen wird durch
Drehverstellung des Trägers, d.h. des Messerträgers (20) bzw. des Tubenträgers (30),
wenigstens eine zugeordnete Basisposition (A, a, I) ermittelt, eingestellt und registriert,
die die tatsächliche Drehposition des Messerträgers (20) bzw. des Tubenträgers (30)
in Bezug auf das Maschinengrundgestell (11) definiert.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Basisposition durch wenigstens einen ihr zugeordneten Kalibrierstopp
ermittelt wird, der infolge motorischen Drehens des Messerträgers (20) bzw. des Tubenträgers
(30) durch Anschlagen des Messerträgers (20) bzw. des Tubenträgers (30) gegen einen
in Bezug auf die Drehverstellung am Maschinengrundgestell (11) festen definierten
Verriegelungsanschlag gewonnen wird.
8. VerfahrennachAnspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisposition (A; a, I) dadurch ermittelt wird, dass der Träger, d.h. der Messerträger bzw. der Tubenträger) (20,
30) zum Ermitteln eines Spiels zwischen zwei Kalibrierstopps motorisch hin und her
gedreht wird und die Basisposition (A, a, I) durch eine definierte Zwischenstellung
in Bezug auf das ermittelte Spiel bestimmt wird, und dass an wenigstens einem der
beiden Träger, d.h. dem Messerträger bzw.dem Tubenträger (20, 30), wenigstens eine
Basisposition mit ihr zugeordnetem individuellem Spiel ermittelt und das ermittelte
Spiel verwendet wird, um an dem Messerträger (20) bzw. dem Tubenträger (30) wenigstens
eine Basisposition zur Unterscheidung von anderen Basispositionen und zur Auswahl
zu kennzeichnen und zu registrieren.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei jeweils zu einem Messer (21, 22) zugehörige Basispositionen des Messerträgers
(20) und wenigstens zwei jeweils zu einer Tube (31, 34) zugehörige Basispositionen
des Tubenträgers (30) ermittelt werden, wobei die beiden Träger, d.h. der Messerträger
bzw. der Tubenträger (20, 30), zunächst jeweils in die zugehörigen Grund-Drehstellungen
gebracht werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Messerträger (20) und der Tubenträger (30) in wenigstens ein Paar von zusammenpassenden
Grund-Drehstellungen gedreht werden, die zu aufeinandertreffenden Schnittpositionen
von Messer (21) und Tube (31) gehören, und dass zu dem Paar der Grund-Drehstellungen
im Bereich der Schnittpositionen eine Basisposition (1) durch wenigstens einen ihr
zugeordneten Kalibrierstopp ermittelt wird, der infolge motorischen Drehens von einem
der beiden Träger, d.h. von Messerträger (20) oder Tubenträger (30), bei festgehaltener
Drehposition des anderen Trägers (20, 30) durch Anschlagen des Messers (21) gegen
einen Rand der Tube (31) erzielt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekenn-zeich-net, dass jeweils eine vorgegebene Grund-Drehstellung von Messerträger (20) und Tubenträger
(30) und Drehpositionen der Drehachsen (12, 13) von Messerträger (20) und Tubenträger
(30) in Bezug auf das Maschinengrundgestell (11) durch folgende Maßnahmen und Schritte
geprüft, eingestellt und registriert werden:
a) eine Grund-Drehstellung des Messerträgers (20) und eine Grund-Drehstellung des
Tubenträgers (30) werden mit einem Messerträger-Verriegelungselement(66) bzw. einem
Tubenträger-Verriegelungselement (76) gegen freie Drehverstellung gesichert, wobei
sie zum Verriegeln jeweils in eine gegenüber dem zugehörigen Verriegelungselement
(66, 76) Spiel belassende Drehstellung gebracht werden,
b) der Antrieb (4) des Messerträgers (20) wird mit gegenüber dem Schneidbetrieb reduziertem
Drehmoment aktiviert, und das vorhandene Spiel der verriegelten Grund-Drehstellung
wird durch Hin- und Herdrehen des Messerträgers (20) zwischen das Spiel begrenzenden
Kalibrierstopps ermittelt,
c) die Basisposition (A) des Messerträgers (20) wird dadurch ermittelt und eingestellt, dass der Messerträger (20) so gedreht wird, dass das Verriegelungselement
(66) nach Maßgabe eines definierten Teils des Spiels an definierter Stelle zwischen
den Kalibrierstopps zu liegen kommt;
d) die Schritte b) bis c) werden gleichermaßen für den Tubenträger (30) durchgeführt,
um die Basisposition (a) des Messerträgers (20) zu ermitteln und einzustellen.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeich-net, dass eine automatische Grundkalibrierung mit folgenden Maßnahmen und Schritten durchgeführt
wird:
a) aufeinanderfolgend werden am Messerträger (20) und am Tubenträger (30) jeweils
wenigstens zwei Grund-Drehstellungen durch automatische Drehverstellung mit gegenüber
dem Schneidbetrieb reduziertem Drehmoment sowie durch automatisches Verriegeln bzw.
Entriegeln der Grund-Drehstellungen mittels eines Messerträger-Verriegelungselements
(66) bzw. eines Tubenträger-Verriegelungselements (76) eingestellt,
b) zu jeder verriegelten Grund-Drehstellung wird eine Basisposition des Messerträgers(20)
bzw. des Tubenträgers (30) ermittelt,
c) aus den ermittelten Basispositionen des Messerträgers (20) wird eine mittlere,
d.h. gemittelte Drehposition des Messerträgers (20) zu dem Maschinengrundgestell (11)
ermittelt,
d) aus den ermittelten Basispositionen des Tubenträgers (30) wird eine mittlere, d.h.
gemittelte Drehposition des Tubenträgers (30) zu dem Maschinengrundgestell (11) ermittelt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Drehposition des Messerträgers (20) bzw. des Tubenträgers (30) jeweils
dadurch eingestellt wird, dass der entriegelte Träger, d.h. der Messerträger (20) bzw. der
Tubenträger (30), ausgehend von der zuletzt eingestellten Grund-Drehstellung, in eine
ausgewählte verriegelte Grund-Drehstellung gebracht wird, und zwar mit einer zugehörigen
Basisposition, die der ermittelten mittleren, d.h. gemittelten Drehposition entspricht.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 13,
dadurch gekennzeich-net, dass eine automatische Synchronkalibrierung von Messerträger (20) und Tubenträger (30)
mit folgenden Maßnahmen und Schritten durchgeführt wird:
a) der Messerträger (20) und der Tubenträger (30) werden mit gegenüber dem Schneidbetrieb
reduzierten Drehmomenten in aufeinanderfolgend wenigstens zwei Paare von Grund-Drehstellungen
synchron gedreht, wobei die beiden Grundstellungen jedes Paares zu aufeinandertreffenden
gemeinsamen Schnittpositionen von Messer (21, 22) und Tube (31-34) gehören,
b) zu jedem Grundstellungs-Paar wird eine zugehörige Basisposition des Messerträgers
(20) relativ zu dem Tubenträger (30) ermittelt und registriert,
c) aus den ermittelten Basispositionen der Grundstellungs-Paare wird eine gemittelte
Dreheinstellung zwischen Messerträger (20) und Tubenträger (30) zum synchronen Schneidbetrieb
ermittelt und zum Durchführen des synchronen Schneidbetriebs registriert.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisposition (I) zu einem Grundstellungs-Paar dadurch ermittelt wird, dass zunächst der Tubenträger (30) relativ zu dem Messerträger (20)
derart hin und her gedreht wird, dass ein Spiel zwischen Kalibrierstopps ermittelt
wird, die durch gegenseitiges Anschlagen von Messer (21, 22) und Tube (31-34) bestimmt
sind, und dass dann das Messer (21, 22) nach Maßgabe eines definierten Teils des Spiels
in die Basisposition (I) zwischen den Kalibrierstopps gebracht wird.