[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Möbelkorpus, insbesondere für ein Küchenmöbel,
der zum Einbau eines elektrischen Haushaltsgerätes, insbesondere eines Kältegerätes,
geeignet ist. Korpuselemente einer Einbauküche sind im Allgemeinen kastenförmig, mit
zwei Seitenwänden und Decken- bzw. Bodenplatten, die fest mit den oberen und unteren
Enden der Seitenwände verbunden sind. Zwischenplatten können fest oder lose in verschiedenen
Höhen zwischen den Decken- und Bodenplatten montiert sein. Die Bodenplatte ruht auf
Füßen, die zur Höhenanpassung an benachbarte Korpuselemente sowie zum Ausgleich von
Bodenunebenheiten höhenverstellbar sind. Diese Füße sind im Allgemeinen hinter einer
Sockelblende verborgen. Der Sockelbereich unterhalb der Bodenplatte eines solchen
Möbelkorpus bleibt in den meisten Fällen ungenutzt.
[0002] In jüngerer Zeit sind vermehrt Kältegeräte für den Einbau in einen Möbelkorpus aufgekommen,
die den Sockelbereich nutzen, indem ein Maschinengehäuse des Kältegerätes unterhalb
einer Stellfläche desselben abgehängt ist, um, wenn die Stellfläche auf der Bodenplatte
eines Möbelkorpus ruht, durch eine in diese Bodenplatte geschnittene Öffnung hindurch
in den Sockelbereich einzugreifen.
[0003] Küchenmöbel sind mit unterschiedlich hohen Sockelbereichen verfügbar. Während das
in einem hohen Sockel verfügbare Volumen vollauf genügen kann, um darin das Maschinengehäuse
mit üblichen Einbauten wie Verdichter, Verflüssiger, Verdunstungsschale etc. unterzubringen,
kann dies bei einem Möbelkorpus mit geringer Sockelhöhe zu Problemen führen. Um in
einem solchen Möbelkorpus ein Einbaugerät unterbringen zu können, bei dem der abgehängte
Maschinengehäuse höher ist als der Sockelbereich, muss als Auflagefläche für das Gerät
eine Trägerplatte oberhalb der Bodenplatte eingezogen werden, die wie die Bodenplatte
einen Ausschnitt aufweisen muss, durch den das Maschinengehäuse nach unten ausgreifen
kann. Während jedoch die Bodenplatte unmittelbar auf den Füßen des Möbelkorpus ruht
und deshalb belastbar ist, ist dies für die zusätzlich eingezogene Trägerplatte nicht
der Fall.
[0004] Figuren 1 und 2 veranschaulichen diesen Sachverhalt: In Fig. 1 ist ein Einbau-Kältegerät
mit abgehängtem Maschinengehäuse mit 1 bezeichnet, und ein Möbelkorpus, in dem das
Kältegerät 1 montiert werden soll, mit 2. Ein abgehängtes Maschinengehäuse 3 des Kältegeräts
1 ist höher als ein Sockelbereich 4 des Möbelkorpus 2, so dass als Standfläche für
das Kältegerät 1 ein Fachboden 5 benötigt wird, der in einem Abstand von einigen Zentimeter
oberhalb einer Bodenplatte 6 zwischen Seitenwänden 7 des Korpus eingezogen ist. Um
Platz für das Maschinengehäuse 3 zu schaffen, müssen sowohl aus der Bodenplatte 6
als auch aus dem Fachboden 5 ein mittiger Bereich herausgeschnitten werden. Selbst
wenn diese Ausschnitte sich nicht wie in Fig. 2 dargestellt bis zur Rückwand des Möbelkorpus
2 erstrecken, sondern die zwei seitlichen Schenkel der Bodenplatte durch einen sich
benachbart zur Rückwand erstreckenden Steg einteilig verbunden bleiben, ist die Stabilität
des Möbelkorpus 2 durch die Ausschnitte erheblich beeinträchtigt. Übliche Fachbodenaufhängungen,
wie etwa in Bohrungen der Seitenwände 7 eingesteckte Stifte, auf denen der Fachboden
lose aufliegt, können nur einen an beiden Seitenwänden unterstützten Fachboden tragen,
so dass die Gefahr besteht, dass die beiderseits des zentralen Ausschnitts verbleibenden
Schenkel 8 des Fachbodens 5 unter dem Gewicht des Kältegerätes 1 einknicken.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist, einen Möbelkorpus zu schaffen, der in der Lage ist, ein
Kältegerät mit abgehängtem Maschinengehäuse sicher zu unterstützen, auch wenn eine
Stellfläche des Kältegerätes oberhalb einer Bodenplatte des Korpus liegt.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst, indem bei einem Möbelkorpus mit zwei Seitenwänden und zwei
in einem unteren Bereich des Korpus übereinander angeordneten, jeweils einen rechten
und einen linken Schenkel aufweisenden horizontalen Platten unter jedem Schenkel der
oberen der beiden Platten wenigstens eine den Schenkel abstützende Stütze angeordnet
ist.
[0007] Um einen nachträglichen Einbau der Stützen zu erleichtern, ist es hilfreich, wenn
die Stützen höhenjustierbar sind.
[0008] Die Stütze könnte unmittelbar auf dem Fußboden stehen; vorzugsweise jedoch steht
sie auf der Bodenplatte. Denkbar ist auch, sie an einer Seitenwand des Möbelkorpus
zu befestigen.
[0009] Die Höhenjustierbarkeit der Stütze kann zweckmäßigerweise erreicht werden, indem
die Stütze einen Schaft und ein zwischen dem Schaft und einer ersten der beiden Platten
angeordnetes Abschlussstück umfasst, die gegeneinander in Längsrichtung der Stütze
verstellbar sind.
[0010] Insbesondere können der Schaft und das Abschlussstück ineinandergreifende Gewinde
oder einen Schneckentrieb aufweisen. Die Steigung des Gewindes oder Schneckentriebs
sollte so gering sein, dass unter Last Selbsthemmung auftritt.
[0011] Im Interesse einer einfachen und sicheren Montage kann die Säule ein an der ersten
Platte befestigbares Halteelement, insbesondere eine auf einen Rand der ersten Platte
aufschiebbare Klammer aufweisen.
[0012] Diese Klammer kann eine an einer ersten Seite der ersten Platte anliegende Grundplatte,
eine stumpfwinkelig mit der Grundplatte verbundene Federzunge und einen an ein freies
Ende der Federzunge angeformten, einen Rand der ersten Platte umgreifenden Haken umfassen.
Die Grundplatte ist vorzugsweise durch die Stütze selbst an die erste Platte angedrückt.
Haken und Grundplatte bilden vorzugsweise eine U-förmige Aufnahme, in die der Rand
der ersten Platte eingesteckt werden kann.
[0013] Um die Säule sicher an der ersten Platte zu fixieren, kann eine Durchgangsbohrung
für eine Schraube oder dgl. in einem an der entgegengesetzten, zweiten Seite der ersten
Platte anliegenden Endstück des Hakens gebildet sein. Dies ist insbesondere dann zweckmäßig,
wenn die erste Platte die obere Platte ist, da dann das Endstück des Hakens an der
Oberseite der Platte anliegt und zum Festschrauben bequem zugänglich ist.
[0014] Um eine einfache Höhenjustierung der Stütze auch dann zu ermöglichen, wenn diese
nicht auf ihrem gesamten Umfang zugänglich ist, kann ihr Schaft wenigstens einen horizontalen
Durchgang aufweisen, in den zum Drehen des Schafts ein Hebel einsteckbar ist. Dieser
Durchgang ist zweckmäßigerweise an einem von dem Abschlussstück abgewandten Ende des
Schafts gebildet, damit er nicht abgeschnitten werden muss, wenn der Schaft zur Anpassung
an den Abstand zwischen den Platten gekürzt wird.
[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
Fig. 1, bereits behandelt, eine schematische perspektivische Ansicht eines Möbelkorpus
und eines darin zu montieren Kältegerätes;
Fig. 2 bereits behandelt, den Möbelkorpus nach Anpassung an das Kältegerät;
Fig. 3 eine perspektivische Teilansicht des erfindungsgemäß mit stützenden Säulen
versehenen Möbelkorpus;
Fig. 4 eine Ansicht einer einzelnen Säule;
Fig. 5 den Schaft der Säule aus Fig. 4; und
Fig. 6 und 7 perspektivische Ansichten eines oberen Abschlussstücks der Säule.
Fig. 3 zeigt in einer perspektivischen Ansicht den unteren Bereich eines Möbelkorpus
2 gemäß der vorliegenden Erfindung. Wie bereits mit Bezug auf Fig. 1 und 2 erläutert,
hat der Möbelkorpus 2 eine auf höhenverstellbaren Füßen 9 ruhende Bodenplatte 6 und
mit der Bodenplatte 6 fest verbundene Seitenwände 7. An Stelle der in Fig. 3 in zwei
voneinander getrennte Schenkel 10 aufgeteilten Bodenplatte 6 könnte auch -je nach
Tiefe des Maschinengehäuses 3 des unterzubringenden Kältegeräts 1 - eine einstückige
Bodenplatte mit einem mittigen, nach vorne offenen Ausschnitt vorgesehen sein.
[0016] Von den vier Füßen 9 sind die zwei vorderen hinter einer entfernbaren Sockelleiste
11 verborgen.
[0017] Über der Bodenplatte 6 ist ein Fachboden 5 an den Seitenwänden 7 befestigt. Die Gestalt
des Fachbodens 5 entspricht derjenigen der Bodenplatte 6, das heißt im hier gezeigten
Fall ist der Fachboden 5 ebenfalls in zwei voneinander getrennte Schenkel 8 unterteilt.
Da die Befestigung dieser Schenkel 8 an den Seitenwänden 7 nicht belastbar genug ist,
um das Gewicht des Kältegerätes 1 zu tragen, sind zwischen den Schenkeln 8, 10 des
Fachbodens 5 und der Bodenplatte 6 jeweils zwei Stützen, hier in Form von Säulen 12,
eingezogen, die das Gewicht des Kältegerätes 1 auf die Bodenplatte 6 ableiten. Wie
an der hinteren linken Säule 12 zu erkennen, können die Säulen 12 zweckmäßigerweise
unmittelbar über den Füßen 9 platziert sein.
[0018] Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht einer einzelnen Säule 12. Sie besteht aus
zwei jeweils aus Kunststoff spritzgeformten Teilen, einem in Fig. 5 isoliert gezeigten
Schaft 13 und einem in Fig. 6 und in 7 gezeigten, auf ein oberes Ende des Schafts
13 aufgeschraubten Abschlussstück 14. Der Schaft 13 umfasst einen hohlen, mit einem
Außengewinde versehenen Rohrabschnitt 15 und, an einem unteren Ende des Rohrabschnitts
15, einen Basisflansch 16, der zur Verbesserung der Standfestigkeit der Säule einen
größeren Durchmesser als der Rohrabschnitt 15 hat. Unmittelbar angrenzend an den Basisflansch
16 sind vier Öffnungen 17 gleichmäßig über den Umfang des Rohrabschnitts 15 verteilt.
[0019] Das Abschlussstück 14 umfasst eine ebene, von Randstegen 19 verstärkte Grundplatte
18, an die eine Klammer 20 und ein Rohrstutzen 21 mit in dem Gewinde angeformt sind.
Der Rohrstutzen 21 ist vorgesehen zum Aufschrauben auf den Rohrabschnitt 15. Die Klammer
20 umfasst eine Federzunge 22, die im unbelasteten Zustand mit der Grundplatte 18
einen stumpfen Winkel aufspannt. An ein von der Grundplatte 18 abgewandtes freies
Ende der Federzunge 22 ist ein Haken 23 mit zwei zueinander rechtwinkeligen Schenkeln
24, 25 angeformt. Der zur Grundplatte 18 parallele äußere Schenkel 25 ist mit einer
Durchgangsbohrung 26 versehen.
[0020] Zur Montage der Säulen 12 werden zunächst die Schäfte 13 auf eine geringfügig kleinere
Länge gekürzt, als dem Abstand des Fachbodens 5 von der Bodenplatte 6 entspricht,
so dass die Schäfte 13 mit aufgeschraubten Abschlussstücken 14 bequem zwischen Fachboden
5 und Bodenplatte 6 passen. Die Säulen 12 werden so platziert, dass die Haken 23,
wie in Fig. 3 zu sehen, die einander zugewandten Ränder der Schenkel 8 der Bodenplatte
6 umgreifen. Die Schäfte13 werden nun so weit aus den Abschlussstücken 14 herausgeschraubt,
dass sie spielfrei und reibschlüssig zwischen Fachboden 5 und Bodenplatte 6 sitzen.
Wenn die verbliebenen Schenkel 10, 8 des Fachbodens 5 und der Bodenplatte 6 so schmal
sind, dass die Schäfte 13 zum Herausschrauben aus den Abschlussstücken 14 nicht bequem
umgriffen werden können, oder wenn aus anderen Gründen die Schäfte schlecht erreichbar
sind, kann in zwei sich gegenüberliegende Öffnungen 17 des Schafts 13 jeweils ein
Hebel eingeschoben werden, mit dessen Hilfe der Schaft 13 bequem gedreht werden kann.
[0021] Nach dem Einstellen ihrer Länge werden die Säulen 12 jeweils mit Hilfe einer Schraube
fixiert, die durch die Durchgangsbohrung 26 hindurch in die Bodenplatte 6 eingeschraubt
wird. So können die Säulen nicht mehr verrutschen, wenn anschließend zeitweilig die
Sockelleiste 10 entfernt und das Kältegerät 1 von vorn in den Korpus 2 eingeschoben
wird.
1. Möbelkorpus (2), insbesondere Möbelkorpus für ein Einbauhaushaltsgerät wie etwa ein
Kältegerät oder dgl., mit zwei Seitenwänden (7) und zwei in einem unteren Bereich
des Korpus (2) übereinander angeordneten, jeweils einen rechten und einen linken Schenkel
(8, 10) aufweisenden horizontalen Platten (6, 5), dadurch gekennzeichnet, dass unter jedem Schenkel (8) der oberen der beiden Platten (5) wenigstens eine den Schenkel
(8) abstützende Stütze (12) angeordnet ist.
2. Möbelkorpus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (12) höhenjustierbar ist.
3. Möbelkorpus nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Stütze (12) auf einem Schenkel der unteren Platte (6) abstützt.
4. Möbelkorpus nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Stütze (12) an den Seitenwänden (7) des Möbelkorpus abstützt.
5. Möbelkorpus nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (12) einen Schaft (13) und ein zwischen dem Schaft (13) und einer ersten
(5) der beiden Platten (5, 6) angeordnetes Abschlussstück (14) umfasst und dass der
Schaft (13) und das Abschlussstück (14) gegeneinander in Längsrichtung der Stütze
(12) verstellbar sind.
6. Möbelkorpus nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (13) und das Abschlussstück (14) ineinandergreifende Gewinde oder einen
Schneckentrieb aufweisen.
7. Möbelkorpus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (12) ein an der ersten Platte (5) befestigbares Halteelement, insbesondere
eine auf einen Rand der ersten Platte (5) aufschiebbare Klammer (20), aufweist.
8. Möbelkorpus nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Klammer (20) eine an einer ersten Seite der ersten Platte anliegende Grundplatte
(18), eine schräg mit der Grundplatte (20) verbundene Federzunge (22) und einen an
ein freies Ende der Federzunge (22) angeformten Haken (23) umfasst.
9. Möbelkorpus nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (18) und der Haken (23) eine U-förmige Aufnahme für den Rand der
ersten Platte (5) bilden.
10. Möbelkorpus nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Durchgangsbohrung (26) in einem an der entgegengesetzten, zweiten Seite der
ersten Platte (5) anliegenden Endstück (25) des Hakens (23) gebildet ist.
11. Möbelkorpus nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (13) wenigstens einen horizontalen Durchgang (17) aufweist.
12. Möbelkorpus nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchgang (17) an einem von dem Abschlussstück (14) abgewandten Ende des Schafts
(13) gebildet ist.