[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Trocknen
von Farbe auf einem bedruckten Substrat bzw. einem mit der Farbe bedruckten Substrat
mit Merkmalen gemäß dem Hauptanspruch.
[0002] Beim Trocknen von auf eine Druckunterlage bzw. ein Substrat, insbesondere eine Bahn
oder Seite des Substrats, aufgetragener bzw. aufgedruckter Farbe in einem Druckverfahren,
insbesondere Rollendruckverfahren bzw. Rollenrotationsdruckverfahren, ergibt sich
häufig das Problem, die Trocknung effizient bezüglich der Druckgeschwindigkeit zu
gestalten. Beispielsweise ist es notwendig, die Trocknungsenergie und die Verweildauer
des Substrats in der Trocknungseinrichtung aufeinander derart abzustimmen, dass bei
einer akzeptablen Druckgeschwindigkeit eine ausreichende Trocknung der Farbe erfolgen
kann.
[0003] Die
DE 20 2008 005 106 U1 offenbart hierfür eine Druckmaschine mit einer im Bahnlaufweg der Bedruckstoffbahn
in der Druckmaschine unmittelbar nach dem Druckwerk angeordneten Trockneranordnung
zum in Breitenrichtung der Bedruckstoffbahn zumindest abschnittsweisen Trocknen der
Druckstoffbahn. Die Trocknungsintensität, die von Trocknereinheiten der Druckmaschine
bewirkt wird, ist anpassbar, und die Trocknereinheiten können auch teilbreit, seitenbreit
oder in anderen sinnvollen Breiten ausgeführt und dann nebeneinander oder versetzt
in der Bedruckstoffbahn platziert sein. Ferner können gemäß dieser Schrift auch teilbreite
Trocknereinheiten verwendet werden, die über die Bahnbreite hinweg verfahrbar realisiert
sind. Bei mehreren, in Laufrichtung der Bedruckstoffbahn hintereinander oder nebeneinander
angeordneten Trocknereinheiten, können diese auch separat zuschaltbar ausgeführt sein.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung jener Lehre ist es vorteilhaft möglich, die Bedruckstoffbahn
in Breitenrichtung abschnittsweise mit unterschiedlichen Intensitäten zu trocknen.
Dadurch wird der oben angeführte Wunsch nach einer effizienteren Gestaltung der Druckfarbentrocknung
jedoch nur teilweise erfüllt, da dem Fachmann nicht erklärt wird, wie entweder eine
Erhöhung der Trocknungsintensität pro Flächeneinheit der Bedruckstoffbahn oder eine
Verringerung der Bewegungsgeschwindigkeit der Bedruckstoffbahn hier so geregelt werden
können, dass eine geringere Verweildauer der Bedruckstoffbahn in der Trockneranordnung,
die mehrere Trocknereinheiten umfasst, zu einer effizienteren Trocknung der Farbe
führen könnte.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es demzufolge, eine effizientere Trocknung der Druckfarbe
bzs. Des mit Farbe bedruckten Substrats zu erreichen. Diese Aufgabe wird durch den
Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor. Merkmale unterschiedlicher Ausführungsformen
der Erfindung können zwischen unterschiedlichen Ausführungsformen kombiniert werden.
[0005] Das Wort "oder" wird im Rahmen dieser Erfindung im üblichen logischen Sinne als "inklusiv
oder" verstanden, umfasst also die Bedeutung von "entweder ... oder" und auch die
Bedeutung von "und", soweit sich aus dem jeweils konkreten Zusammenhang nicht ausschließlich
nur eine einzige dieser Bedeutungen ergeben kann.
[0006] Die Erfindung betrifft einen Trockner zum Trocknen von Farbe auf einem bedruckten
Substrat bzw. auf einem mit der Farbe bedruckten Substrat, nämlich einer Bahn oder
eines Bogens einer Rollendruckmaschine oder Bogendruckmaschine, wobei der Trockner
wenigstens eine Bestrahlungseinrichtung zum Bestrahlen des Substrats, die mehrere
Bestrahlungselemente pro Bogen oder Seite der Bahn umfasst, sowie eine Steuereinrichtung
zum individuellen Steuern der Bestrahlungselemente beinhaltet.
[0007] Das angewandte Druckverfahren kann auch ein Offset-Druckverfahren oder Nass-Offset-Druckverfahren
sein, erfindungsgemäß möglich ist auch eine Anwendung beim Zeitungsdruck (insbesondere
bei der Produktion großer Auflagen) bzw. bei Druckverfahren, bei denen die Bahngeschwindigkeit
größer oder gleich 10 m/s ist.
[0008] Das Substrat stellt insbesondere eine Druckunterlage bzw. ein zu bedruckendes Material
da, das insbesondere ein Papier bzw. eine Pappe und/oder eine Folie umfassen kann.
Der Trockner ist zur Anwendung in Rollendruckmaschinen bzw. Rollenrotationsdruckmaschinen
oder Bogendruckmaschinen (insbesondere Zeitungsdruckmaschinen) geeignet, kann jedoch
in Verbindung mit anderen Typen von Druckmaschinen zur Anwendung kommen. Das Substrat
durchläuft während des Druckvorgangs vorteilhaft die Druckmaschine, d.h. es bewegt
sich relativ zu dieser. Das Substrat wird also zum Drucken in das Innere der Druckmaschine
eingeführt. Im Trockner liegt das Substrat vorteilhaft den Bestrahlungselementen gegenüber
bzw. wird diesen gegenüberliegend durch den Trockner bzw. relativ zum Trockner bewegt.
Eine Position, in der Substrat je nach geometrischer Anordnung gegenüber den Bestrahlungselementen
getrocknet werden kann, wird im Folgenden auch als Trocknungsposition bezeichnet.
[0009] Der Trockner kann ausgebildet sein, um die Farbe mit Hilfe elektromagnetischer Strahlung,
die beispielsweise im ultravioletten Spektralbereich und/oder sichtbaren Spektralbereich
liegen kann, zu trocknen. Dazu kann die Bestrahlungseinrichtung Bestrahlungselemente
umfassen, die insbesondere wenigstens eine Leuchtdiode bzw. LED und/oder Laserdiode
aufweisen. Vorzugsweise beinhaltet die Bestrahlungseinrichtung ein Array bzw. eine
flächenhafte Anordnung aus mehreren solcher Dioden. Der Trockner kann aber auch ausgebildet
sein, um die Farbe mit Hilfe elektromagnetischer Strahlung, die beispielsweise im
infraroten Spektralbereich liegen kann, zu trocknen. Dazu kann die Bestrahlungseinrichtung
Bestrahlungselemente umfassen, die insbesondere als Wärmestrahler ausgebildet sind
und beispielsweise eine Heizwendel bzw. einen Heizdraht aufweisen. Der Wärmestrahler
kann aber auch wenigstens eine im infraroten Spektralbereich emittierende Leuchtdiode
bzw. LED und/oder Laserdiode aufweisen. Der Trockner kann ausgebildet sein, um die
Farbe mit Hilfe elektromagnetischer Strahlung, die beispielsweise im Mikrowellenbereich
liegen kann, zu trocknen. Dazu kann die Bestrahlungseinrichtung Bestrahlungselemente
umfassen, die insbesondere als Mikrowellensender ausgebildet sind und beispielsweise
einen Dipol bzw. eine Dipolantenne und/oder eine elektromagnetische Spule aufweisen.
Erfindungsgemäß möglich ist auch eine Ausbildung zur Trocknung mittels eines Elektronenstrahlverfahrens,
wozu die Bestrahlungselemente eine Beschleunigungseinrichtung für Elektronen aufweisen
können. Ferner ist eine Trocknung mittels Heißluftbestrahlung möglich, wozu die Bestrahlungselemente
als Luftdüsen bzw. Heißluftdüsen ausgebildet sein können. Auch eine Induktionstrocknung
ist mit dem erfindungsgemäßen Trockner möglich, wobei die Trocknung mittels elektromagnetischer
Strahlung erfolgt, die in der Farbe beinhaltete magnetische Partikel induktiv erwärmt.
Dazu können die Bestrahlungselemente als magnetische Anregungsvorrichtung (die beispielsweise
einen elektromagnetischen Dipol bzw. eine Dipolantenne und/oder eine Spule und/oder
einen Elektromagnet aufweist) ausgebildet sein. Eine Kombination aus den verschiedenen
Arten von Trocknungsverfahren und Bestrahlungselementen ist erfindungsgemäß ebenfalls
möglich.
[0010] Die Bestrahlungselemente sind vorteilhaft punktförmige Bestrahlungselemente, d. h.
Bestrahlungselemente, die insbesondere eine geringe räumliche Ausdehnung insbesondere
im Vergleich zur Fläche des bedruckten und zu trocknenden Substrats bzw. zu dessen
Breite (d. h. zu dessen quer zu seiner Bewegungsrichtung in der Druckmaschine verlaufenden
geometrischen Erstreckung) aufweisen. Die Bewegungsrichtung des Substrats in der Druckmaschine
wird im Folgenden auch als Förderrichtung bezeichnet. Vorteilhaft sind die Bestrahlungselemente
in dichter Anordnung in der im folgenden Förderrichtung und/oder quer zur Förderrichtung
vorgesehen. Als dichte Anordnung wird insbesondere verstanden, dass mehrere, vorteilhaft
eine Vielzahl von Bestrahlungselementen pro Flächeneinheit des bedruckten Substrats
angeordnet sind. Unter der Flächeneinheit des Substrats wird diejenige Fläche verstanden,
die den bedruckten Anteil an der Oberfläche des Substrats (insbesondere auf der bedruckten
und zu trocknenden Seite des Substrats) wiedergibt. Die Strahlung emittierende Oberfläche,
die in der Bestrahlungseinrichtung zur Verfügung steht, ist also vorteilhaft größer
als die bedruckte Fläche des Substrats... Die Bestrahlungselemente sind vorteilhaft
zeilenweise und/oder flächig angeordnet. Im Fall einer zeilenweisen Anordnung kann
die Anordnung auch als eindimensional bezeichnet werden, eine zeilenweise Anordnung
bedeutet insbesondere eine lineare Anordnung einer einzelnen Reihe von Bestrahlungselementen
entweder in Förderrichtung oder quer dazu. Die zeilenweise Anordnung kann aber auch
nicht linear sondern zusätzlich oder alternativ gekrümmt, vorteilhaft in einer Ebene
krummlinig verlaufen. Die zeilenweise Anordnung kann aber auch auf einer gekrümmten
Fläche, beispielsweise linear umfänglich und/oder linear axial auf einem Zylindermantel
verlaufen. Eine flächige Anordnung bezeichnet insbesondere eine zweidimensionale Anordnung
und kann im Folgenden auch als Array bezeichnet werden. Ein solches Array bezeichnet
also insbesondere eine flächenhafte, insbesondere mehreckig und/oder rund bzw. durch
eine gekrümmte Linie begrenzte (insbesondere aber rechteckig begrenzte) Anordnung
der Bestrahlungselemente. Die Bestrahlungselemente können in einer Ebene, aber auch
auf einer gekrümmten Fläche angeordnet sein. Erfindungsgemäß möglich ist auch eine
zeilenweise und/oder flächige Anordnung der Bestrahlungselemente in einer Richtung,
die diagonal (d. h. insbesondere weder rechtwinklig noch parallel) zur Förderrichtung
verläuft. Vorteilhaft sind die Bestrahlungselemente regelmäßig, d.h. mit gleichförmigen
bzw. gleichmäßigen Abständen insbesondere zu ihren nächsten Nachbarn, angeordnet.
[0011] Vorteilhaft sind wenigstens zwei, vorzugsweise noch mehr Bestrahlungselemente auf
einer Fläche vorgesehen, die beim Betrieb des Trockners dem Substrat gegenüberliegen
bzw. das Substrats bzw. die auf ihm aufgedruckte Farbe trocknen sollen. Vorteilhaft
sind ausreichend Bestrahlungselemente auf dieser Fläche angeordnet, um die Gesamtheit
eines Bogens oder einer Seite des Substrats auf einmal, d. h. insbesondere während
eines einzigen Trocknungsdurchgangs bzw. während die Gesamtfläche (d. h. insbesondere
Länge und Breite) eines zu trocknenden Bogens oder einer zu trocknenden Seite sich
in der Trocknungsposition befindet. Die Trocknung erfolgt in diesem Fall erfolgt dann
beispielsweise durch mehrere Zeilen von Bestrahlungselementen bzw. einem ganzen Array,
die bzw. das dann entsprechend dem Druckbild angesteuert werden bzw. wird und das
gesamte Druckbild auf einmal trocknet bzw. trocknet. In Ergänzung zu obiger Definition
ist eine Trocknungsposition insbesondere eine Position, in der das Substrat den Bestrahlungselementen
gegenüberliegt bzw. durch eine solche Position hindurch relativ zu den Bestrahlungselementen
bewegt wird. Der Begriff der Trocknungsposition kann im Rahmen dieser Erfindung auch
so verstanden werden, dass er eine Position des Substrats beschreibt, in welcher das
Substrat mit der zur Trocknung der Farbe vorgesehenen Strahlung beaufschlagt bzw.
bestrahlt wird.
[0012] Die Steuereinrichtung umfasst vorteilhaft einen Prozessor (insbesondere einen elektronischen,
vorteilhaft digitalen Prozessor bzw. eine CPU) und einen Arbeitsspeicher (RAM) bzw.
eine elektronische Datenverarbeitungseinrichtung, insbesondere einen handelsüblichen
Computer. Vorteilhaft besteht eine Datenverbindung zwischen der Steuereinrichtung
und der Bestrahlungseinrichtung bzw. den Bestrahlungselementen, wobei die Datenverbindung
über Datenkabel oder auch kabellos (insbesondere über ein Funknetzwerk bzw. WLAN)
laufen kann.
[0013] Vorteilhaft ist die Steuereinrichtung konfiguriert, die Bestrahlungseinrichtung derart
anzusteuern, dass die Bestrahlungselemente das Substrat entsprechend des Druckbilds
bestrahlen. Dies umfasst insbesondere ein selektives Trocknen der Oberfläche des bedruckten
Substrats, so dass ein Trocknen nur für die mit Farbe bedruckten Teile des Substrats
erfolgt. Dadurch wird ein energiesparendes und effizientes Trocknen der Substratoberfläche
unterstützt, da keine Energie aufgewandt wird, um unbedruckte Oberflächenteile des
Substrats zu trocknen bzw. zu erwärmen. Außerdem wird dadurch eine übermäßige Materialbeanspruchung
des Substrats, das durch den Trocknungsvorgang beispielsweise spröde werden kann,
vermieden. Dazu steuert die Steuereinrichtung die Bestrahlungseinrichtung bzw. die
Bestrahlungselemente derart, dass eine zeitliche und/oder räumliche Veränderung der
Intensität und/oder Wellenlänge der von den Bestrahlungselementen emittierten Strahlung
erfolgt. Die zeitliche und/oder räumliche Veränderung der Intensität umfasst vorteilhaft
ein Einschalten und/oder Ausschalten der Bestrahlungselemente, so dass Strahlung von
diesen emittiert bzw. nicht emittiert wird. Vorteilhaft kann die Intensitätsveränderung
aber auch eine stufenlose Veränderung der Intensität zwischen einer Bestrahlung mit
maximaler Intensität und einer Nicht-Bestrahlung (also einem eingeschalteten und einem
ausgeschalteten Zustand der Bestrahlungselemente) umfassen, so dass insbesondere auf
eine unterschiedliche Farbbelegung der Substratoberfläche und vorteilhaft eine unterschiedliche
Farbbelegung pro Bogen oder Seite der Bahn reagiert werden kann. Insbesondere können
einzelne Bestrahlungselemente so angesteuert werden, dass sie bei gleichzeitigem Betrieb
(d.h. zeitgleich eingeschaltetem Status) Strahlung emittieren, deren Intensität sich
von der Intensität einer Strahlung unterscheidet, die von anderen Bestrahlungselemente
gleichzeitig emittiert wird. Bei stärkerer Farbbelegung, d. h. bei einer höheren Dicke
der Farbschicht pro Flächeneinheit des Substrats, erscheint für gewöhnlich eine höhere
Strahlungsintensität notwendig, um den gleichen Trocknungseffekt wie bei einer geringeren
Farbbelegung zu erzielen. Eine zeitliche und/oder räumliche Veränderung der Wellenlänge
der Strahlung kann insbesondere zur Trocknung von Farben angewandt werden, die Substanzen
(insbesondere Lösungsmittel) umfassen, die bei Bestrahlung mit insbesondere elektromagnetischen
Wellen bestimmter Wellenlängen flüchtig sind, so dass eine Bestrahlung mit diesen
bestimmten Wellenlängen eine Trocknung der Farbe ermöglicht bzw. beschleunigt.
[0014] Das Steuern der Bestrahlungselemente durch die Steuereinrichtung kann aufgrund von
auf einem Speichermedium gespeicherten Daten über das Druckbild (die im Folgenden
auch als Druckbilddaten bezeichnet werden) vorgenommen werden. Die Bilddruckdaten
können beispielsweise als TIFF/G4-Daten oder in einem anderen digitalen Grafikformat
vorliegen. Das Speichermedium umfasst dabei insbesondere einen permanenten, vorteilhaft
magnetischen Speicher (beispielsweise eine Festplatte und/oder einen Flash-Speicher
bzw. USB-Speicher) und/oder ein optisches Speichermedium (beispielsweise eine CD-ROM
oder eine DVD). Die Daten über das Druckbild beinhalten dabei vorteilhaft Informationen
darüber, auf welchen Bereichen bzw. an welchen Stellen der Oberfläche des bedruckten
Substrats sich Farbe befindet bzw. nicht befindet. Ferner können Informationen über
die Beschaffenheit der Farbe, beispielsweise ihren Farbton und/oder ihre chemische
Zusammensetzung, in den Druckbilddaten beinhaltet sein. Diese Daten können vor Beginn
des Druckvorgangs bekannt und auf dem Speichermedium gespeichert worden sein, so dass
sie dann während des Druck- bzw. Trocknungsvorgangs von der Steuereinrichtung ausgelesen
werden können. Die Steuereinrichtung kann dann auf den Druckbilddaten basierende Steuerimpulse
an die Bestrahlungseinrichtung bzw. die Bestrahlungselemente senden. Das Steuern der
Bestrahlungselemente kann dabei individuell ablaufen, d. h. einzelne Bestrahlungselemente
können von der Steuereinrichtung angesteuert werden, während andere Bestrahlungselemente
aus der Gesamtheit der Bestrahlungselemente andersartig (d.h. insbesondere mit einer
anderen Anweisung, die sich aus dem Steuerimpuls ergibt) angesteuert werden. Insbesondere
kann dies ein individuelles Einschalten und/oder Ausschalten der Bestrahlungselemente
und/oder eine individuelle zeitliche und/oder räumliche Veränderung der Intensität
und/oder Wellenlänge der von den Bestrahlungselementen emittierten Strahlung umfassen.
Vorteilhaft erfolgt die Veränderung von Intensität und/oder Wellenlänge der von einem
Bestrahlungselement emittierten Strahlung unabhängig von der Veränderung Intensität
und/oder Wellenlänge der Strahlung, die von einem anderen bzw. allen anderen Bestrahlungselementen
emittiert wird. Vorteilhaft ordnet die Steuereinheit den einzelnen Bereichen des Druckbilds
ein Bestrahlungselement bzw. einzelne, bestimmte Bestrahlungselemente zu, so dass
sich ein Schema ergibt, nach dem bestimmte Bestrahlungselemente bestimmte Bereiche
des Druckbilds bestrahlen sollen. Dadurch wird ein bildabhängiges bzw. bildgemäßes
bzw. selektives Trocknen des bedruckten Substrats unterstützt.
[0015] Insbesondere wird das Substrat während des Trocknens relativ zu den Bestrahlungselementen
bewegt, so dass der erfindungsgemäße Trockner eine rasche Veränderung der Intensität
und/oder Wellenlänge der von den Bestrahlungselementen emittierten Strahlung durchführen
kann. Dies wird insbesondere dann notwendig, wenn die Bestrahlungselemente in einer
einzelnen Zeile oder nur wenigen Zeilen quer zur Bewegungsrichtung des Substrats angeordnet
sind. Schließlich steht dann nur eine geringe Ausdehnung an Bestrahlungselementen
in Bewegungsrichtung des Substrats zur Trocknung zur Verfügung und bei den üblichen
hohen Bewegungsgeschwindigkeiten des Substrats in einer Rollenrotationsdruckmaschine
und dem dazugehörigen Trockner verändert sich für gewöhnlich das sich in der Trocknungsposition
befindende Druckbild in rascher Abfolge. Dementsprechend sind die Steuerleistung bzw.
Rechenkapazität der Steuereinrichtung sowie die Einschaltcharakteristik und Ausschaltcharakteristik
bzw. die Steuerantwort der Bestrahlungselemente des erfindungsgemäßen Trockners angepasst.
[0016] Erfindungsgemäß möglich ist auch die Online-Erfassung der Druckbilddaten, wenn diese
zu Beginn des Druckvorgangs nicht in digitaler Form vorgelegen haben. Dazu kann der
Trockner eine Erkennungseinrichtung zum Erkennen des Druckbilds umfassen, die Druckbilddaten
erfasst und an die Steuereinrichtung bzw. das von der Steuereinrichtung auszulesende
Speichermedium sendet und gegebenenfalls dort abspeichert. Insbesondere kann die Erkennungseinrichtung
einen optischen Scanner umfassen, der das auf dem Substrat vorhandene Druckbild erfasst
und digitale Signale an die Steuereinrichtung bzw. das Speichermedium sendet, die
Informationen über das Druckbild beinhalten.
[0017] Vorteilhaft sind Bestrahlungselemente auf beiden Seiten des zu trocknenden Substrats
angeordnet, wenn das zu trocknende Substrat sich in einer Trocknungsposition befindet.
Dies ermöglicht das Trocknen auch von zweiseitig bedruckten Substraten.
[0018] Vorteilhaft umfasst der Trockner eine Strahlungsmesseinrichtung, insbesondere eine
Fotodiode und/oder einen Infrarotsensor, die die von den Bestrahlungselementen emittierte
Strahlung erfasst. Dadurch wird es ermöglicht zu überprüfen, ob eine gewählte Intensität
und/oder Wellenlänge der emittierten Strahlung auch tatsächlich von den Bestrahlungselementen
emittiert wird. Ein entsprechender, von der Strahlungsmesseinrichtung ermittelter
Messwert (beispielsweise die Strahlungsintensität und/oder Strahlungswellenlänge)
kann dann mit einem Sollwert in der Steuereinrichtung verglichen werden, und die Steuereinrichtung
kann entsprechend die Bestrahlungselemente regeln, so dass die tatsächliche Intensität
und/oder Wellenlänge (also der Istwert) der gewählten bzw. gewünschten Intensität
und/oder Wellenlänge (also dem Sollwert) angepasst wird. Die Strahlungsmesseinrichtung
kann dazu direkt die von den Bestrahlungselementen emittierte Strahlung oder auch
ein vom Substrat bzw. der Farbe remittiertes Spektrum erfassen.
[0019] Vorteilhaft umfasst der Trockner eine Schutzeinrichtung für wenigstens ein Bestrahlungselement.
Insbesondere ist aber eine Schutzeinrichtung für jedes einzelne Bestrahlungselement
oder eine Schutzeinrichtung für alle Bestrahlungselemente gemeinsam vorgesehen. Eine
solche Schutzeinrichtung kann beispielsweise ein für die emittierte (insbesondere
elektromagnetische) Strahlung durchsichtige (transparente) Schutzhülle, die wenigstens
teilweise aus insbesondere einem Kunststoff bzw. einem Plexiglas oder auch einem herkömmlichen
Glas gefertigt ist, beinhalten. Die Schutzeinrichtung kann aber auch aus einem für
die emittierte Strahlung nicht durchsichtigen (opaken) Material bestehen bzw. ein
solches Material beinhalten. In diesem Fall ist vorteilhaft eine Öffnung in der Schutzeinrichtung
vorgesehen, durch die die Strahlung auf das zu trocknende Substrat bzw. die Farbe
gerichtet werden bzw. gelangen kann. In diesem Fall ist vorteilhaft in der Öffnung
bzw. an der Öffnung bzw. im Strahlengang der Öffnung eine Fokussierungseinrichtung
bzw. Bündelungseinrichtung, beispielsweise eine Linsenoptik und/oder ein Lichtleiter
und/oder ein Spiegel und/oder eine Düse für die von den Bestrahlungselementen emittierte
Strahlung angeordnet. Die Linsenoptik und/oder der Lichtleiter und/oder der Spiegel
und/oder die Düse können aber auch für den Fall einer für die Strahlung durchsichtigen
Schutzeinrichtung vorgesehen sein. Die Fokussierungseinrichtung unterstützt das möglichst
präzise bzw. punktgenaue Ausrichten der Strahlung auf das zu trocknende Substrat bzw.
die mit Farbe bedruckten Stellen des Substrats. Dadurch kann die Anzahl der zur Trocknung
notwendigen Bestrahlungselemente auf eine effiziente Anzahl angepasst werden und somit
die Energieeffizienz des Trockners gegenüber herkömmlichen Anordnungen verbessert
werden. Bestandteil der Erfindung ist ferner eine Druckmaschine bzw. Rotationsdruckmaschine
(oder jede andere Art von Druckmaschine, die zur Durchführung der bisher genannten
Druckverfahren geeignet ist) zum Bedrucken von Bahnen, die wenigstens eine Druckeinheit,
die für eine Bahn wenigstens einen Druckspalt bildet, sowie einen Trockner mit den
oben beschriebenen Merkmalen aufweist. Die Rotationsdruckmaschine ist vorteilhaft
eine Rollenrotationsdruckmaschine. Die Rotationsdruckmaschine kann aber auch mehrere
Druckspalte, vorteilhaft zwei, drei oder vier Druckspalte aufweisen, so dass auch
ein Mehrfarbendruck von dem erfindungsgemäßen Trockner unterstützt wird. Die Druckmaschine
ist insbesondere eine Offset-Druckmaschine bzw. eine Zeitungsdruckmaschine, kann aber
auch eine Tintenstrahldruckmaschine (Inkjet-Druckmaschine) sein. Bevorzugt wird der
Trockner in der Druckmaschine zwischen dem Druckturm und dem Falzapparat platziert.
Insbesondere handelt es sich bei der Druckmaschine um eine Druckmaschine, die mehrere
Bahnen bedrucken kann, von denen mindestens eine getrocknet wird.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. das erfindungsgemäße Verfahren zum Trocknen
kann auch mit einer Vorrichtung bzw. einem Verfahren zum Vortrocknen bzw. Erwärmen
der Farbe bzw. des Substrats kombinieren werden, wobei die Vortrocknung zeitlicher
vor der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt. Die Vorrichtung zum
Vortrocknung ist vorteilhaft röhrenförmig ausgebildet, wobei das bedruckte Substrat
zur Vortrocknung durch das Innere der Röhre geführt wird. Das Vortrocknen erfolgt
damit vorteilhaft gleichmäßig über das gesamte Substrat verteilt.
[0021] Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zum Steuern eines oben beschriebenen
Trockners mit den folgenden Schritten: Zunächst werden Bilddaten, die Informationen
über ein mit Farbe auf ein Substrat gedrucktes Druckbild beinhalten, eingelesen. Insbesondere
werden diese Bilddaten von einer oben beschriebenen Steuereinrichtung eingelesen,
vorteilhaft liest die Steuereinrichtung die Bilddaten von einem oben beschriebenen
Speichermedium ein. Entsprechend den Bilddaten wird wenigstens ein Bestrahlungselement
des Trockners angesteuert, wie es bereits oben erläutert wurde.
[0022] Das eben beschriebene Verfahren kann als Programm verfasst werden, das, wenn es auf
einer Datenverarbeitungsvorrichtung ausgeführt wird oder in diese geladen wird, die
Datenverarbeitungsvorrichtung veranlasst, das oben beschriebene Verfahren auszuführen.
Die Datenverarbeitungsvorrichtung umfasst dabei vorteilhaft einen elektronischen bzw.
digitalen Prozessor (eine CPU) und einen Arbeitsspeicher (RAM) und kann einen handelsüblichen
Computer beinhalten.
[0023] Das eben beschriebene Programm kann auf einem permanenten Speichermedium, insbesondere
einem magnetischen Speichermedium wie einer Festplatte, einer Diskette und/oder einem
Flash- bzw. USB-Speicher und/oder einem optischen Speichermedium, wie z. B. einer
CD-ROM oder einer DVD, abgespeichert sein.
[0024] Das Programm und/oder die Verfahrensschritte bzw. Informationen über die Verfahrensschritte
des weiter oben beschriebenen Verfahrens zum Steuern des Trockners können auch als
Signalwelle (beispielsweise in Form von Radiowellen) zwischen einem Sender und einem
Empfänger übertragen werden.
- Figur 1
- zeigt einen Querschnitt durch einen Teil eines erfindungsgemäßen Trockners mit lichtemittierenden
Flächen und einem Schutzglas für selbige.
- Figur 2
- zeigt einen Querschnitt durch einen Teil eines erfindungsgemäßen Trockners mit lichtemittierenden
Flächen sowie einer Linsenoptik.
- Figur 3
- zeigt einen Querschnitt durch einen Teil eines erfindungsgemäßen Trockners mit lichtemittierenden
Flächen sowie einer Spiegeloptik.
- Figur 4
- zeigt einen Querschnitt durch einen Teil eines erfindungsgemäßen Trockners mit lichtemittierenden
Flächen und einem Lichtwellenleiter.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kommen Bestrahlungselemente in Form elektromagnetischer
Strahlungsquellen im UV-Bereich (mit einer Wellenlänge im Bereich von etwa 200 bis
etwa 400 nm), sichtbaren Bereich (in einem Wellenlängenbereich von etwa 400 nm bis
etwa nm) oder Infrarotbereich (in einem Wellenlängenbereich von etwa 800 nm bis etwa
3000 nm) zur Anwendung. Solche Bestrahlungselemente können beispielsweise LEDs oder
Halbleiter-Laserdioden, insbesondere VCSELs (Vertical Cavity Surface Emitting Laser
Diode) aufweisen. Jedes Bestrahlungselement weist damit eine lichtemittierende Fläche
auf, die eine Größe in einem Flächenbereich haben kann, dessen Untergrenze beispielsweise
bei 0.001 mm
2 oder 0.005 mm
2 oder 0.01 mm
2 liegt und dessen Obergrenze bei 10 mm
2, 15 mm
2 oder 50 mm
2 liegt. Möglich ist auch eine Größe der lichtemittierenden Fläche von 0,001 mm
2, 0,01 mm
2, 10 mm
2 oder 50 mm
2.
[0026] Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch ein bedrucktes Substrat 1, das lichtemittierenden
Flächen 3 (im Folgenden der Einfachheit halber Lichtflächen 3 genannt) gegenüberliegt
und von diesen mit Lichtstrahlen 5 beaufschlagt wird. Die Lichtflächen 3 sind auf
einem Träger 2 angeordnet und mit einem Schutzglas 4 zumindest teilweise umgeben.
Die Lichtflächen 3 bestrahlen jeweils einen Abschnitt des Substrats 1, der ihnen vorteilhaft
gegenüberliegt bzw. sich in der Trocknungsposition befindet, wobei die von unterschiedlichen
Lichtquellen 3 bestrahlten Abschnitte einander zumindest teilweise überlappen können.
Das Schutzglas 4 kann z. B. eine Glasscheibe oder eine für die zur Trocknung verwendete
Strahlung durchsichtige Kunststoffplatte umfassen. Gemäß der Ausführungsform von Figur
1 ist das Schutzglas 4 auf Trägern 2a angeordnet, wobei die Träger 2a die Lichtfläche
3 vorteilhaft außerhalb des Strahlengangs der Lichtstrahlen 5 umlagern. Das Schutzglas
4 soll die emittierende Oberfläche der Lichtfläche 3 vor Verschmutzung oder Beschädigung
schützen.
[0027] Bei einer Bahnbreite des Substrats 1 von 1,5 m können beispielsweise in einer Zeile
von Lichtflächen 1500 nebeneinander angeordnete Lichtflächen 3 vorhanden sein, so
dass eine Ortsauflösung von 10 cm
-1 bzw. 25 dpi. erreicht werden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
liegt die Ortsauflösung im Bereich von 2 bis 50 dpi. Beispielsweise kann eine zweidimensionale
Anordnung von Lichtflächen 3 mit zwei bis 100 Zeilen von LEDs vorgenommen werden.
Die Anzahl der zu solchen Arrays gruppierten Zeilen hängt von der Anzahl und Leistung
der einzelnen LEDs bzw. Halbleiter-Laserdioden einer Zeile ab, außerdem von der zur
Trocknung sämtlicher aufgetragener Farbschichten benötigten Strahlungsenergie und
der maximalen Geschwindigkeit des bedruckten Substrats 1.
[0028] Beispielsweise habe die zu trocknende Bahn bzw. das Substrat 1 eine Breite von 1600
cm. Eine Zeile des Lichtflächenarrays bestehe aus 800 LEDs, welche jeweils eine Fläche
von 2 mm x 2 mm = 4 mm
2 bestrahlen. Die von jeder LED der Zeile ausgehende UV-Strahlung habe eine Leistung
von 250 mW. Die zum Aushärten einer Farbschicht erforderliche Energiebelegung betrage
40 mJ/cm
2. Es seien bis zu drei Farbschichten übereinander aufgetragen, d. h. der gesamte Energiebedarf
liege bei 120 mJ/cm
2. Die Bahngeschwindigkeit betrage in diesem Beispiel 12 m/s. Eine 2 mm x 2 mm große
Bildstelle ist dann der Strahlung einer LED während 0,167 Millisekunden ausgesetzt
und erhält einen Energieeintrag von 0,041 mJ bzw. rund 1 mJ/cm
2. Somit kann bei Vorliegen dieser Betriebsdaten ein aus 120 Zeilen bestehendes zweidimensionales
Array eine Bahn des Substrats 1 bei einer Fördergeschwindigkeit von 12 m/s trocknen.
Die Größe eines solchen Arrays beträgt dann 1600 mm x 240 mm und enthält 96000 LEDs.
Insbesondere können die Lichtflächen (LEDs bzw. Halbleiter-Laserdioden) elektromagnetische
Strahlung im Bereich zwischen 200 nm und 3000 nm Wellenlänge abstrahlen.
[0029] Figur 2 verdeutlicht im Querschnitt die Anordnung des bedruckten Substrats 1 gegenüber
Lichtflächen 3 auf Trägern 2, wobei die Lichtstrahlen 5 vor dem Auftreffen auf die
Oberfläche des Substrats 1 eine Linsenoptik durchlaufen, die zwischen der Lichtfläche
3 und dem Substrat 1 angeordnet ist. Die Linsenoptik umfasst vorteilhaft für jede
Lichtfläche 3 wenigstens eine dieser zugeordneten Linse 6. Die Linsenoptik dient der
Bündelung der Lichtstrahlen 5 und somit der zur Trocknung zur Verfügung stehenden
Energie derart, dass im Gegensatz zu Figur 1 die Lichtstrahlen 5 nicht mehr überlappende
Bereiche der Oberfläche des Substrats 1 bestrahlen. Somit trocknet jede Lichtfläche
3 einen Oberflächenbereich des Substrats 1, der von keiner anderen Lichtfläche 3 bestrahlt
wird, was zu einer Energieeinsparung durch Verhinderung doppelter Bestrahlung und
doppelter Trocknung von Oberflächenbereichen des Substrats 1 führt. Außerdem wird
die Gefahr einer Beschädigung des Substrats 1 durch übermäßige Bestrahlung verringert.
Vorteilhaft sind die Linsen 6 näher an der Lichtfläche 3 als an dem Substrat 1 bzw.
an dem von der betreffenden Lichtfläche 3 zu trocknenden Oberflächenbereich des Substrats
1 angeordnet, wenn dieses sich in der Trocknungsposition befindet.
[0030] Figur 3 zeigt im Querschnitt die Anordnung von Lichtflächen 3 auf Trägern 2 nahe
einem Substrat 1, wobei die Lichtstrahlen 5 vor dem Auftreffen auf die Oberfläche
des Substrats 1 von einer Spiegeloptik bzw. von Spiegeln 8 derart umgelenkt werden,
dass sie einander vorteilhaft nicht überlappende Bereiche des Substrats 1 bestrahlen.
Die Spiegel 8 können dabei ebene Spiegel, aber auch gekrümmte Spiegel bzw. Hohlspiegel
sein. Vorteilhaft haben die von den Lichtstrahlen 5 beaufschlagten Oberflächen des
Spiegels eine hohe Reflektivität bzw. einen hohen Reflexionskoeffizienten, so dass
durch die Reflexion des Lichts an der Spiegeloberfläche ein geringer Energieübertrag
auf den Spiegel stattfindet und so möglichst viel Lichtenergie von den Lichtflächen
3 auf die zu trocknende bzw. zu bestrahlende Oberfläche des Substrats 1 gelangt.
[0031] Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der Lichtwellenleiter
bzw. Lichtleiter 7 die Funktion der Spiegel 8 der Ausführungsform von Figur 3 übernehmen.
Die Lichtleiter 7 können beispielsweise Glasfaserkabel oder Plexiglasrohre sein. Sie
können aber auch die Gestalt von quaderförmigen, gebogenen bzw. krummlinigen oder
gewinkelten Profilen aus einem lichtleitenden Material (z. B. einem Kunststoff) haben.
Vorteilhaft haben die Lichtleiter 7 eine Dicke bzw. einen Durchmesser von einigen
wenigen Millimetern (beispielsweise 1 mm oder 2 mm) und sind insbesondere lichtleitend,
vorteilhaft stoffschlüssig (z. B. mittels eines lichtleitenden Klebstoffs oder einer
lichtleitenden Paste), an die Lichtflächen 3 angekoppelt. Die Lichtleiter 7 können
aber auch quaderförmig oder in Form eines kantigen Schlauchs ausgebildet sein, um
eine lückenlose Bestrahlung des Substrats zu unterstützen. Vorteilhaft ist jeder Lichtfläche
3 ein Lichtleiter 7 zugeordnet. Es könne erfindungsgemäß aber auch mehrere Lichtflächen
3 einem Lichtleiter 7 zugeordnet sein, so dass die durch einen Lichtleiter 7 gesandte
Strahlung erhöht wird gegenüber der Variante mit einer Lichtfläche 3 pro Lichtleiter
7. Die Lichtleiter 7 sind vorteilhaft so angeordnet, dass das Ende, an dem die zur
Trocknung vorgesehene Strahlung emittiert wird, dem Substrat 1 gegenüberliegt, wenn
dieses sich in der Trocknungsposition befindet.
[0032] Die Ausführungsform der Figur 3 hat den Vorteil, dass die Lichtflächen 3 gegenüber
dem Substrat 1 nicht notwendigerweise parallel angeordnet sein müssen, wenn dieses
sich in der Trocknungsposition befindet. Vielmehr können Sie beispielsweise aus Platzgründen
auch - wie in der Figur 3 dargestellt - senkrecht oder in einem anderen Winkel zur
Oberfläche des Substrats 1 gelegen sein, wenn dieses sich in der Trocknungsposition
befindet. Dies verschafft dem Konstrukteur des Trockners bzw. der Druckmaschine eine
größere Freiheit bei der Planung des Platzbedarfs.
[0033] Gegenüber der Ausführungsform von Figur 3 hat die Ausführungsform von Figur 4 den
zusätzlichen Vorteil, dass die Lichtflächen 3 auch in einer größeren Entfernung von
der Oberfläche des Substrats 1 angeordnet sein können, da die Übertragung der Lichtstrahlen
5 durch den Lichtleiter 7 annähernd verlustfrei geschehen kann und auch bei einer
größeren zu überwindenden Distanz am Ausgang des Lichtleiters 7, der über der zu trocknenden
Oberfläche des Substrats 1 gelegen ist, eine hervorragende Bündelung der Lichtenergie
ermöglicht wird.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Substrat
- 2
- Träger
- 3
- Lichtfläche
- 4
- Schutzglas
- 5
- Lichtstrahlen
- 6
- Linsen
- 7
- Lichtleiter
- 8
- Spiegel
1. Trockner zum Trocknen von Farbe auf einem bedruckten Substrat (1), nämlich einer Bahn
oder eines Bogens einer Rollendruckmaschine oder Bogendruckmaschine, der Trockner
umfassend:
a) wenigstens eine Bestrahlungseinrichtung zum Bestrahlen des Substrats (1), die mehrere
Bestrahlungselemente (3) pro Bogen oder Seite der Bahn umfasst;
b) eine Steuereinrichtung zum individuellen Steuern der Bestrahlungselemente (3).
2. Trockner nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem die Bestrahlungselemente (3) zeilenweise
und/oder flächig angeordnet sind.
3. Trockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Steuereinrichtung konfiguriert
werden kann, die Bestrahlungseinrichtung derart anzusteuern, dass die Bestrahlungselemente
(3) das Substrat (1) entsprechend des Druckbilds bestrahlen.
4. Trockner nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem das Steuern der Bestrahlungseinrichtung
eine zeitliche und/oder räumliche Veränderung der Intensität und/oder Wellenlänge
der von den Bestrahlungselementen (3) emittierten Strahlung (5) umfasst.
5. Trockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Bestrahlungseinriehiung
optische Bestrahlungselemente (3), insbesondere wenigstens eine LED, umfasst.
6. Trockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Bestrahlungselemente
(3) elektromagnetische Strahlung (5) im infraroten und/oder ultravioletten Spektralbereich
und/oder im Mikrowellenbereich emittieren.
7. Trockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Steuereinrichtung das
Steuern der Bestrahlungselemente (3) aufgrund von auf einem Speichermedium gespeicherten
Daten über das Druckbild vornimmt.
8. Trockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Substrat (1) während
des Trocknens relativ zu den Bestrahlungselementen (3) bewegt wird und die Bestrahlungselemente
(3) quer und/oder längs zu einer Bewegungsrichtung des Substrats (1) angeordnet sind.
9. Trockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem Bestrahlungselemente (3)
auf beiden Seiten des zu trocknenden Substrats (1) angeordnet sind.
10. Trockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der ferner eine Strahlungsmesseinrichtung,
insbesondere eine Photodiode und/oder einen Infrarotsensor, umfasst, die die von den
Bestrahlungselementen (3) emittierte Strahlung (5) erfasst.
11. Trockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der eine Schutzeinrichtung (4) für
wenigstens ein Bestrahlungselement (3) umfasst.
12. Trockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der eine Fokussierungseinrichtung
(6, 7, 8), insbesondere eine Linsenoptik und/oder einen Lichtleiter und/oder einen
Spiegel und/oder eine Düse, für die von den Bestrahlungselementen (3) emittierte Strahlung
(5) umfasst.
13. Rotationsdruckmaschine zum Bedrucken von Bahnen, wobei die Rotationsdruckmaschine
folgende Merkmale aufweist:
a) wenigstens eine Druckeinheit, die für eine Bahn wenigstens einen Druckspalt bildet,
b) einen Trockner nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
14. Verfahren zum Steuern eines Trockners nach einem der Ansprüche 1 bis 15 mit folgenden
Schritten:
a) Einlesen von Bilddaten, die Informationen über ein mit Farbe auf ein Substrat (1)
gedrucktes Druckbild beinhalten;
b) Ansteuern wenigstens eines Bestrahlungselements (3) des Trockners entsprechend
den Druckbilddaten.
15. Programm, das, wenn es auf einer Datenverarbeitungsvorrichtung ausgeführt wird oder
in diese geladen wird, die Datenverarbeitungsvorrichtung veranlasst, das Verfahren
nach dem vorhergehenden Anspruch auszuführen und/oder permanentes Speichermedium,
auf dem ein solches Programm gespeichert ist, und/oder Datenverarbeitungsvorrichtung,
auf der das Programm läuft oder in deren Speicher das Programm geladen ist, und/oder
Signalwelle, insbesondere digitale Signalwelle, die Informationen beinhaltet, die
das Programm darstellen und/oder die Verfahrensschritte des Verfahrens nach dem vorhergehenden
Anspruch umfassen.