[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Behandlung von Behältern.
Die Behälterbehandlungsvorrichtung, die mit mindestens einer in vertikaler Richtung
verstellbaren Halteeinrichtung ausgestattet ist. Die Halteeinrichtung dient zum Halten,
Greifen und/oder Drehen von auf einer Auflage stehenden Behältern an ihrer oberen
Mündung und/oder an ihrem Halsbereich und weist wenigstens einen doppelt wirkenden
Linearantrieb auf.
[0002] Bei bekannten Behälterbehandlungsvorrichtungen werden in Rundläufermaschinen wie
bspw. Etikettiervorrichtungen, Füllvorrichtungen oder Behälterinspektionsvorrichtungen
die zu behandelnden Behälter meist auf einem Karussell angeordnet und jeweils auf
einem Flaschenteller platziert sowie dort mittels die Behälter von oben fixierenden
Greifvorrichtungen drehbar gehalten. Die Greifvorrichtungen sind meist federvorgespannte
Elemente wie bspw. Zentrierglocken, die die Behälter beim Bewegen durch die Maschine
halten.
[0003] Bei den bekannten Etikettiervorrichtungen müssen die Flaschen einerseits zuverlässig
gehalten werden. Andererseits sollen die Flaschen auf ihren Drehtellern jederzeit
in eine gewünschte Position gedreht werden können. Die Greiferköpfe halten die Flaschen
an ihrem oberen Mündungsbereich. Sie werden meist mittels Kurvenscheiben in Abhängigkeit
von der Umdrehung des Karussells gehoben und gesenkt, um die Flaschen freizugeben
bzw. zu fixieren. Ein Höhenausgleich, der gleichzeitig eine gewisse Höhentoleranz
sowie eine gewisse Nachgiebigkeit der Klemmung ermöglicht, wird meist mittels geeigneter
Federsysteme geschaffen, die für einen annähernd gleichmäßigen Druck auf die Flaschen
sorgen sollen.
[0004] Wenn Behälter das Karussell verlassen sollen, bspw. beim Auslauf oder beim Ausleiten
auf ein sog. Fehlerband, werden die Zentrierglocken über geeignete Kurvenbahnen nach
oben gefahren. Mit dieser Bewegung der Zentrierglocken wird jeweils die Federvorspannung
aufgehoben. Diese Vorrichtung weist einen sehr aufwändigen Maschinenaufbau auf und
zudem nimmt diese Maschine viel Platz ein. Des Weiteren erfordert ein derartiger Aufbau
eine zeitaufwändige Umrüstung, sobald andere Sorten von Behältern verwendet werden
sollen. Hierzu muss die Behälterbehandlungsvorrichtungen umgerüstet werden, indem
die Höhe der gesamten Laufbahn der Zentrierglocken verändert werden muss.
[0005] In der
DE 40 35 998 C2 werden als Nachteile dieses bekannten Systems die mangelnde Zuverlässigkeit des Federsystems
genannt, und dass ein von den Federn nicht gleichmäßig ausgeübter oder zu geringer
Druck auf die Flaschen die Gefahr eines Umkippens der Flaschen mit sich bringt. Zudem
kann ein Brechen einer Feder ernsthafte Schäden an den Maschinen bewirken. Schließlich
wird auf die Trägheit des Federsystems hingewiesen, welche die Ausrichtungsgeschwindigkeit
begrenzen kann. Zur Beseitigung dieser genannten Nachteile wird deshalb vorgeschlagen,
einen axial verschieblichen Kolben, der mit einer Nockenrolle gekoppelt ist, die wiederum
mit einer gestellfesten Nockenkurve zusammenwirkt, mittels Druckluft zu beaufschlagen,
so dass der bisher mittels einer Druckfeder bewirkte Toleranzausgleich mittels eines
pneumatisch betätigbaren Kolbensystems erfolgen kann.
[0006] Diese Etikettiermaschine weist im Übrigen einen konventionellen Aufbau auf und benötigt
weiterhin die bekannte Steuerung mittels einer gestellfesten Nockenkurve, welche für
eine positionsgerechte axiale Bewegung der Greifeinrichtungen für die Flaschen sorgen
muss.
[0007] In der
DE 33 08 489 C2 werden einige Nachteile einer Zentriervorrichtung genannt, bei welcher der drehbare
Zentrierring höhenfest angeordnet ist und die Behälter durch die Zentrierglocke unter
Mitnahme der Standflächen nach unten gedrückt werden, bis die Behälter fest auf der
konischen Zentrierfläche aufsitzen und sich in dieser zentrieren. Als ungünstig hat
sich dabei herausgestellt, dass die Behälter in Abhängigkeit vom Durchmesser mehr
oder weniger tief in den Zentrierring einsinken, ihre Höhenposition somit varriiert.
Dies führt dazu, dass oftmals kein einheitlicher, exakter Etikettensitz erzielt werden
kann. Zur Beseitigung dieser genannten Nachteile wird deshalb vorgeschlagen, eine
nach unten bewegbare Standplatte vorzusehen, die einen Anschlag aufweist. Der Anschlag
hat eine fixierte Endlage, so dass der Zentrierring höhenbeweglich gelagert und gegen
Federkraft aus einer definierten oberen Endlage nach unten bewegbar ist. Mittels einer
gesteuerten Zentrierglocke kann die Standplatte beim Absenken bei allen Gefäßen ihre
untere Endlage erreichen. Für die heb- und senkbare Bewegung der Zentrierglocke ist
eine Steuerungseinrichtung notwendig. Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine gattungsgemäße Zentriervorrichtung mit einfachsten Mitteln dahingehend
zu verbessern, dass unter möglichst allen Betriebsbedingungen neben einer exakten
Zentrierung auch eine konstante Höhenlage des Maschinenkopfes gewährleistet werden
kann.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einer Behälterbehandlungsmaschine mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs 1 dadurch erreicht, dass die Behälter mit Stellantrieben gehalten werden,
die jeweils unabhängig von einer Karusselldrehung und/oder von Nocken- oder Kurvenscheiben
ansteuerbar und zum Klemmen oder Freigeben der Behälter betätigbar sind. So ist bei
einer erfindungsgemäßen Behälterbehandlungsvorrichtung mit mindestens einer in vertikaler
Richtung verstellbaren Halteeinrichtung zum Halten, Greifen und/oder Drehen von auf
einer Auflage stehenden Behältern an der oberen Behältermündung und/oder an deren
Halsbereich vorgesehen, dass die Halteeinrichtung durch wenigstens einen doppelt wirkenden
Linearantrieb sowie wenigstens einen Kraft- und/oder Wegsensor zur Erfassung einer
Stell- und/oder Haltekraft des Linearantriebs und/oder einer aktuellen Lage gebildet
ist. Der Linearantrieb kann ebenso als doppelt wirkender Stellantrieb bezeichnet werden.
Ein solcher doppelt wirkender Linearantrieb ermöglicht eine voll variable Ansteuerung,
die bspw. mit einem Positionsgeber und/oder mit optischen Erfassungseinrichtungen
gekoppelt sein kann. Zudem wird eine Behälterfixierung oder -freigabe ermöglicht,
die völlig unabhängig von einer veränderlichen Winkelposition eines sich drehenden
Karussells ist.
[0009] Die Halte- bzw. Stellkräfte und/oder vorgebbaren Endlagen sind in Abhängigkeit von
unterschiedlichen Behältersorten und/oder -größen individuell einstellbar bzw. vorgebbar.
Somit besteht mit der erfindungsgemäßen Behälterbehandlungsvorrichtung der besondere
Vorteil, dass problemlos unterschiedliche Behältergrößen und Behälterdimensionen ohne
Umrüstung der Anlage gehandhabt werden können, da die individuell und stufenlos in
der Höhe einstellbare und mit einer Haltekraft beaufschlagbare Halteeinrichtung problemlos
an unterschiedliche Behältergrößen angepasst werden kann. Somit wird sowohl ein Toleranzausgleich
bei sich geringfügig in der Höhe unterscheidenden Behältern gleicher Größe als auch
ein Ausgleich für die Handhabung unterschiedlicher Behältergrößen, bspw. beim Wechsel
der zu etikettierenden oder zu behandelnden Behälterart, ermöglicht. D.h. innerhalb
sinnvoller Grenzen, z.B. bis 150 mm, können unterschiedliche Sorten, wie bspw. Behälter
mit Inhalten von 0,33 I und 0,5 I, nur durch Verstellung der Ansteuerungspunkte der
Linearantriebe in der Vorrichtung verwendet werden. Somit ist kein Verstellen des
oberen Maschinenkopfes notwendig.
[0010] Eine typische Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Behälterbehandlungsvorrichtung
kann vorsehen, dass der Linearantrieb in vertikaler Richtung angeordnet ist und an
einem unteren Ende eine Greif-, Halte-, Zentrier- und/oder Saugglocke zur Fixierung
einer oberen Behälteröffnung und/oder eines oberen Behälterrandes aufweist. Diese
Ausgestaltung entspricht weitgehend einer herkömmlichen Konfiguration eines Behälterkarussells,
mit dem wesentlichen Unterschied, dass an der Behälterlagerung bzw. -achse keinerlei
Kurven- oder Nockenführungen für eine mechanische Zwangssteuerung der Halteeinrichtungen
erforderlich sind, da diese erfindungsgemäß separat und individuell in gewünschter
Weise angesteuert werden können. Bei einer solchen Ausgestaltung können eine Vielzahl
von Halteeinrichtungen sternförmig an einem drehbaren Sortierstern und/oder einem
Karussell angeordnet sein und über eine zentrale Antriebsenergieversorgung verfügen.
Diese Antriebsenergieversorgung kann bspw. als Druckfluid- bzw. Druckluftversorgung
oder als elektrische Versorgung ausgebildet sein.
[0011] Der Stellantrieb der Halteeinrichtung kann insbesondere einen fluidisch betätigbaren,
doppelt wirkenden Linearantrieb aufweisen. So kann dieser Antrieb bspw. durch einen
doppelt wirkenden Pneumatikzylinder oder Hydraulikzylinder gebildet sein. Wahlweise
eignen sich als Stellantriebe jedoch auch elektromotorische Antriebe, bspw. elektrische
Linearantriebe. Alle diese Varianten ermöglichen eine sehr exakte Positionssteuerung
mit vorgebbaren Stellgeschwindigkeiten und exakt steuerbaren Stell- und Haltekräften.
[0012] Die Haltekraft zur Fixierung der Behälter innerhalb eines vorgebbaren Bereichs ist
vorzugsweise vorgebbar bzw. einstellbar, so dass die Kraft sorten- und flaschenindividuell
eingestellt und variiert werden kann. Zur Erfassung der für die jeweilige Sorte von
Behältern bzw. Flaschen geeigneten Haltekraft kann wahlweise ein geeigneter Kraftsensor
verwendet werden. Wahlweise kann auch ein kraftgesteuertes Halten der Behälter durch
eine interne Sensorik der Motoren gewährleistet werden, bei der bspw. der fluidische
Haltedruck eines fluidischen Linearantriebs oder eine Strom- bzw. Leistungsaufnahme
eines elektrischen Linearantriebs erfasst werden kann. Aus diesen Werten kann dann
auf die entsprechende Haltekraft geschlossen werden, was einer indirekten Krafterfassung
entspricht.
[0013] Gemäß der vorliegenden Erfindung sind die mehreren Halteeinrichtungen jeweils individuell
ansteuerbar, so dass eine hohe Variabilität der Vorrichtung ermöglicht wird. Die Halteeinrichtungen
können jeweils in Abhängigkeit von Sensorsignalen, insbesondere in Abhängigkeit von
Positionswertgebern und/oder von optischen Erfassungseinrichtungen o. dgl., individuell
ansteuerbar sein. Für das erste Anfahren der Halteeinrichtung und deren Zustellbewegung
auf die Behälter ist eine leicht touchierende Vorzentrierung auf den Behälter sinnvoll
bzw. notwendig. Im Anschluss wirkt auf den jeweiligen Behälter eine feste Hauptzentrierung,
um eine Stabilisierung der Behälter während deren Behandlung zu ermöglichen. Hierzu
können unterschiedliche Voreinspannungen eingestellt werden, um Behälter aus unterschiedlichen
Materialien mit jeweils geeigneten Haltekräften behandeln zu können. Weiterhin ist
eine Entspannung der Zentrierung vor der Entnahme des Behälters aus dem Karussell
notwendig, damit dieser beim Verlassen der Behandlungsvorrichtung sicher weitergeführt
wird. Diese eben genannten Zentrierverfahren sind jeweils vom Drehwinkel des Karussells
abhängig. Unter anderem wäre für eine derartige individuelle Ansteuerung der Halteeinrichtung
auch die Verwendung von Kraftsensoren möglich.
[0014] Die Behälter stehen vorzugsweise jeweils auf einem Drehteller, wodurch eine leichte
Drehbarkeit, bspw. für eine zügige Etikettierung der Behälter, ermöglicht wird.
[0015] Durch diese individuelle Ansteuerung der Halteeinrichtung könnten die Behälter an
beliebigen Stellen des Karussells ausgeleitet werden. Dies wäre bspw. durch einen
zweiten Rotationsstern möglich, der jeweils die gelockerten Behälter greift und diese
über eine weitere Vorrichtung weiter transportiert.
[0016] Im Falle eines Fehlens eines Behälters oder wenn ein Behälter während der Behandlung
zerbricht, während dieser im Karussell ist, kann durch den Linearantrieb und/oder
durch den diesem zugeordneten Kraftsensor ein Gegendruckverlust festgestellt werden.
Dieser Haltekraftverlust wird unverzüglich als Fehler gemeldet. Auch bei einem Ausfall
einer Achse einer Halteeinrichtung wird eine Fehlermeldung erzeugt.
[0017] Mit einer derartigen Vorrichtung können der Bauaufwand und die Komplexizität des
gesamten stehenden Teils des Maschinenkopfs minimiert werden, so dass im Wesentlichen
nur noch eine Säule mit einer Drehmomentstütze inkl. eines Schleifringübertragers
notwendig ist.
[0018] Die Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zur Behandlung von Behältern, die auf
einer Auflage stehen und in vertikaler Richtung mittels einer verstellbaren Halteeinrichtung
an ihrer oberen Mündung und/oder an ihrem Halsbereich gehalten, fixiert und/ oder
gedreht werden. Bei dem Verfahren ist vorgesehen, dass die Halteeinrichtung mittels
eines doppelt wirkenden Linearantriebs gehoben, gesenkt und/oder in der erreichten
Lage fixiert wird. Die dabei aufgewendeten Stellbewegungen und/oder Stell- bzw. Haltekräfte
können mittels wenigstens eines Kraft- und/oder Wegsensors erfasst werden.
[0019] Die dabei aufgewendete Haltekraft für den Stellantrieb kann insbesondere durch einen
steuerbaren fluidischen bzw. pneumatischen Druck vorgegeben werden. Hierbei kann der
pneumatische Druck des Stellantriebs bspw. zwischen ca. 2 bis 8 bar, insbesondere
zwischen ca. 3 bis 6 bar einstellbar sein. Der Stellantrieb wird vorzugsweise in vertikaler
Richtung bewegt und wirkt an einem unteren Ende mit einer Greif- und/oder Saugglocke
zur Fixierung einer oberen Behälteröffnung und/oder eines oberen Behälterrandes zusammen.
Darüber hinaus können jedoch auch andere geeignete Antriebe zum Einsatz kommen, bspw.
elektrische Linearmotoren o. dgl.
[0020] In der beschriebenen Weise können vorteilhaft unterschiedliche Behältergrößen und
Behälterdimensionen ohne Umrüstung der Anlage gehandhabt werden, da die Halte- bzw.
Stellkräfte und/oder vorgebbare Endlagen in Abhängigkeit von unterschiedlichen Behältersorten
und/oder -größen individuell eingestellt bzw. vorgegeben werden können. Die einzelnen
Behälter werden jeweils individuell und in der jeweils benötigten Höhe oder innerhalb
eines vorgegebenen Bereichs und mit einer benötigten Haltekraft fixiert, so dass die
Fixierung problemlos an unterschiedliche Behältergrößen angepasst werden kann. Auf
diese Weise wird sowohl ein Toleranzausgleich bei sich geringfügig in der Höhe unterscheidenden
Behältern gleicher Größe als auch ein Ausgleich für die Handhabung unterschiedlicher
Behältergrößen, bspw. beim Wechsel der zu etikettierenden oder zu behandelnden Behälterart,
ermöglicht.
[0021] Bei einer weiteren Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens können mehrere
Halteeinrichtungen jeweils individuell und in Abhängigkeit der Sensorsignale angesteuert
werden. So kann bei einer karussellartigen Anordnung mehrerer Halteeinrichtungen auf
jede mechanische Koppelung zur drehpositionsgerechten Betätigung der Halteeinrichtungen
verzichtet werden, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt und bspw. mittels geeigneter
Kulissenführungen mit darin laufenden Nocken realisiert sind.
[0022] Zudem wird der Linearantrieb in vertikaler Richtung bewegt und wirkt an einem unteren
Ende mit einer Greif-, Halte-, Zentrier- und/oder Saugglocke zur Fixierung einer oberen
Behälteröffnung und/oder eines oberen Behälterrandes zusammen.
[0023] Wenn im vorliegenden Zusammenhang von Behältern die Rede ist, so sind damit grundsätzlich
alle Arten von Flüssigkeits- und Getränkebehältern umfasst. Dies können Flaschen,
Dosen etc. aus Mineralglas oder Kunststoff wie bspw. PET o. dgl. sein. Die erfindungsgemäße
Behälterbehandlungsvorrichtung ermöglicht aufgrund der individuell ansteuerbaren Halteeinrichtungen
die Klemmung und Fixierung unterschiedlicher Behälter, die zudem unterschiedliche
Verschlüsse aufweisen können.
[0024] Weitere Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus der folgenden
detaillierten Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hervor,
die als nicht einschränkendes Beispiel dient und auf die beigefügten Zeichnungen Bezug
nimmt. Gleiche Bauteile weisen dabei grundsätzlich gleiche Bezugszeichen auf und werden
teilweise nicht mehrfach erläutert.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Behälterbehandlungsvorrichtung.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Behälterfixierung mittels eines doppelt
wirkenden Linearantriebs.
[0025] Die schematische Darstellung der Fig. 1 verdeutlicht somit einen typischen Aufbau
einer erfindungsgemäßen Behälterbehandlungsvorrichtung 8. Bei der gezeigten Behälterbehandlungsvorrichtung
8 sind mehrere Halteeinrichtungen 14 sternförmig an einem drehbaren Sortierstern bzw.
einem Karussell 38 angeordnet und an eine zentrale Energieversorgung (nicht dargestellt)
angeschlossen. Die in Fig. 1 gezeigte Ausgestaltung entspricht weitgehend einer herkömmlichen
Konfiguration eines Behälterkarussells, mit dem wesentlichen Unterschied, dass an
einer Säule 36 keinerlei Kurven- oder Nockenführungen für eine mechanische Zwangssteuerung
der Halteeinrichtungen 14 (vgl. Fig. 2) vorhanden sind, da diese ausschließlich mittels
Stellantriebe 12 (vgl. Fig. 2) separat und individuell in gewünschter Weise angesteuert
werden können. Behälter 10 bzw. Flaschen werden zwischen der Halteinrichtung 14 und
einer Auflage 16 (vgl. Fig. 2) eingespannt. Die Behälter 10 stehen jeweils auf dem
Drehteller bzw. der Auflage 16, wodurch eine leichte Drehbarkeit, bspw. für eine zügige
Etikettierung mittels eines Etikettieraggregats 54, ermöglicht wird.
[0026] Die schematische Darstellung der Fig. 2 zeigt eine Behälterfixierung an einer Behälterbehandlungsvorrichtung
8 (vgl. Fig. 1). Mit dieser Behälterbehandlungsvorrichtung 8 können Behälter 10 mittels
eines doppelt wirkenden Stellantriebs 12 einer Halteeinrichtung 14 gehalten werden.
Die Halteeinrichtung 14 ist in vertikaler Richtung VR verstellbar und dient zum Halten,
Greifen, Zentrieren und/oder Drehen der auf dem Drehteller oder Auflage 16 stehenden
Behälter 10. Die Halteeinrichtung 14 fixiert den Behälter 10 an dessen oberer Mündung
18 und weist hierzu eine Halteglocke 20 auf. Der in vertikaler Richtung VR verstellbare,
doppelt wirkende und vorzugsweise drehbare Stellantrieb 12 ermöglicht eine voll variable
Ansteuerung, die vorzugsweise mit einem Positionsgeber 22 und/oder mit optischen Erfassungseinrichtungen
24 gekoppelt ist, so dass die Behälterfixierung und -freigabe abhängig ist von einem
veränderlichen Drehwinkel des sich drehenden Karussells 38 (vgl. Fig. 1). An der Halteeinrichtung
14 sind Kraft- bzw. Wegsensoren 28 angebracht, die die Stell- bzw. Haltekräfte des
Linearantriebs 26 erfassen können.
[0027] Der Stellantrieb 12 der Halteeinrichtung 14 kann im gezeigten Ausführungsbeispiel
durch einen doppelt wirkenden Linearantrieb 26, vorzugsweise durch einen doppelt wirkenden
Pneumatikzylinder oder Hydraulikzylinder gebildet sein. Wahlweise eignen sich als
Stellantriebe jedoch auch elektromotorische Antriebe, bspw. elektrische Linearantriebe
26.
[0028] Der Linearantrieb 26 wird senkrecht eingebaut und unterhalb an der Spitze des Linearantriebs
26 wird die handelsübliche Halte-, bzw. Zentrierglocke 20 angebracht. Diese Halteglocke
20 kann mit oder ohne Federmechanismus (nicht dargestellt) versehen sein.
[0029] Die Linearantriebe 26 bewegen sich mit dem Karussell 38 (vgl. Fig. 1), wobei dessen
Steuerungseinheiten 44 mit im drehbaren Teil des Maschinenkopfes (nicht dargestellt)
befestigt sein können. Die Vorrichtung kann mit unterschiedlichen Halteglocken 20
variiert werden, bspw. für mitdrehende oder feste Systeme. Auch wäre es denkbar, dass
ein Füllventil (nicht dargestellt) in der Behälterbehandlungsvorrichtung 8 aufgenommen
wird.
[0030] Mit einer derartigen Ausgestaltung der Vorrichtung wird der Maschinenkopf in der
Höhe nicht mehr verstellt. Die Höhe wird lediglich beim Aufbau eingestellt.
[0031] Das kraftgesteuerte Halten der Behälter 10 durch die Halteeinrichtung 14 wird mittels
interner Sensorik der Linearantriebe 26 erreicht. Mit Hilfe des Positionsgebers 22
kann der Linearantrieb 26 so gesteuert werden, dass der Behälter 10 in unterschiedlichen
Stufen zentriert wird.
[0032] Der Stellantrieb 12 ist in vertikaler Richtung VR angeordnet. An seinem unteren Ende
weist der Antrieb die Halteglocke 20 zur Fixierung der Behälter 10 an dessen oberer
Mündung 18 und/oder des oberen Randes des Behälters 10 auf. Der den Stellantrieb 12
bildende Linearantrieb 26 ist durch einen Pneumatikzylinder gebildet, der über Druckleitungen
(nicht dargestellt) mit einem Steuerventil (nicht dargestellt) in Verbindung steht.
Das Steuerventil kann bspw. als 5/2-Wege-Magnetventil ausgebildet sein, das über eine
weitere Druckleitung mit einem Rotationsverteiler (nicht dargestellt) gekoppelt ist,
der von einer zentralen Druckleitung in der mittig stehenden Säule 36 des gezeigten
Karussells 38 (vgl. Fig. 1) gespeist wird. An einer Oberseite der Säule 36 befindet
sich ein Absolutwertgeber 40 bzw. Drehwinkelsensor zur Erfassung einer aktuellen Winkellage
des rotierenden Karussells 38, dessen Signale über eine Signalleitung 42 an eine zentrale
Steuereinheit 44 geliefert werden. Die zentrale Steuereinheit 44 verarbeitet weiterhin
die Signale von Initiatoren, die eine aktuelle Höhenlage des vertikal verstellbaren
Linearantriebs 26 erfassen. Eine Versorgungsleitung 48 für die Steuereinheit 44 ist
mit einem an der Säule 36 angeordneten Schleifringübertrager 50 verbunden und sorgt
für die Versorgung der Steuereinheit 44 mit elektrischer Energie. Eine Steuersignalleitung
(nicht dargestellt) liefert schließlich die von der zentralen Steuereinheit 44 generierten
Steuersignale zum pneumatischen Steuerventil (nicht dargestellt), der für das Heben
und Senken der Halteglocke 20 mittels der Stellbewegungen des Linearantriebs 26 verantwortlich
ist.
[0033] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehenden Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr
ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen denkbar, die von dem erfindungsgemäßen
Gedanken Gebrauch machen und deshalb ebenfalls in den Schutzbereich fallen.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 8
- Behälterbehandlungsvorrichtung
- 10
- Behälter
- 12
- Stellantrieb
- 14
- Halteeinrichtung
- 16
- Auflage bzw. Drehteller
- 18
- obere Mündung
- 20
- Halteglocke
- 22
- Positionsgeber
- 24
- optische Erfassungseinrichtung
- 26
- Linearantrieb
- 28
- Kraft- bzw. Wegsensor
- 36
- Säule
- 38
- Karussell
- 40
- Absolutwertgeber
- 42
- Signalleitung
- 44
- Steuereinheit
- 48
- Versorgungsleitung
- 50
- Schleifringübertrager
- VR
- vertikale Richtung
1. Behälterbehandlungsvorrichtung (8) mit mindestens einer in vertikaler Richtung (VR)
verstellbaren Halteeinrichtung (14) zum Halten, Greifen und/oder Drehen von auf einer
Auflage (16) stehenden Behältern (10) an ihrer oberen Mündung (18) und/oder an ihrem
Halsbereich, die wenigstens einen doppelt wirkenden Linearantrieb (26) sowie wenigstens
einen Kraft-und/oder Wegsensor (28) zur Erfassung einer Stell- und/oder Haltekraft
des Linearantriebs (26) und/oder einer aktuellen Lage der Halteeinrichtung (14) umfasst.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Halte- bzw. Stellkräfte und/oder vorgebbare
Endlagen in Abhängigkeit von unterschiedlichen Behältersorten und/oder -größen individuell
einstellbar bzw. vorgebbar sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei der eine Haltekraft zur Fixierung
der Behälter (10) innerhalb eines vorgebbaren Bereichs einstellbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der der Linearantrieb (26) in vertikaler
Richtung (VR) angeordnet ist und an einem unteren Ende eine Greif-, Halte-, Zentrier-
und/oder Saugglocke (20) zur Fixierung einer oberen Behälteröffnung (18) und/oder
eines oberen Behälterrandes aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der mehrere Halteeinrichtungen (14)
sternförmig an einem drehbaren Sortierstern und/oder einem Karussell (38) angeordnet
sind und über eine zentrale Antriebsenergieversorgung versorgt sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der die Behälter (10) jeweils auf
einem Drehteller (16) stehen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 6, bei der die Mehrzahl von Halteeinrichtungen (14)
jeweils individuell ansteuerbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der die Halteeinrichtungen (14)
jeweils in Abhängigkeit der Sensorsignale individuell ansteuerbar sind.
9. Verfahren zur Behandlung von Behältern (10), die auf einer Auflage (16) stehen und
in vertikaler Richtung (VR) mittels einer verstellbaren Halteeinrichtung (14) an ihrer
oberen Mündung (18) und/oder an ihrem Halsbereich gehalten, fixiert und/ oder gedreht
werden, wobei die Halteeinrichtung (14) mittels eines doppelt wirkenden Linearantriebs
(26) gehoben, gesenkt und/oder in der erreichten Lage fixiert wird und die Stellbewegungen
und/oder Stell- bzw. Haltekräfte mittels wenigstens eines Kraft- und/oder Wegsensors
(28) erfasst werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei der die Halte- bzw. Stellkräfte und/oder vorgebbare
Endlagen in Abhängigkeit von unterschiedlichen Behältersorten und/oder -größen individuell
eingestellt bzw. vorgegeben werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, bei der eine Haltekraft zur Fixierung
der Behälter (10) innerhalb eines vorgebbaren Bereichs eingestellt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, bei dem der Linearantrieb (26) in vertikaler
Richtung (VR) bewegt wird und an einem unteren Ende mit einer Greif-, Halte-, Zentrier-
und/oder Saugglocke (20) zur Fixierung einer oberen Behälteröffnung (18) und/oder
eines oberen Behälterrandes zusammenwirkt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, bei dem mehrere Halteeinrichtungen (14)
jeweils individuell und in Abhängigkeit der Sensorsignale angesteuert werden.