(19) |
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(11) |
EP 2 258 999 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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08.12.2010 Patentblatt 2010/49 |
(22) |
Anmeldetag: 28.05.2009 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO
PL PT RO SE SI SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA RS |
(71) |
Anmelder: Balcke-Dürr GmbH |
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40882 Ratingen (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Podhorsky, Miroslav, Dr.
40882 Ratingen (DE)
- Halbe, Volker
57412 Olpe (DE)
- Raths, Heinz-Günter
57462 Olpe (DE)
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(74) |
Vertreter: Lang, Friedrich et al |
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Lang & Tomerius
Patentanwälte
Landsberger Strasse 300 80687 München 80687 München (DE) |
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Bemerkungen: |
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Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ. |
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(54) |
Verfahren zum temperaturabhängigen Einstellen eines Dichtspalts an einem Regenerativ-Wärmetauscher,
sowie dies betreffende Stellvorrichtung |
(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum temperaturabhängigen Einstellen eines Dichtspalts
zwischen einer verstellbaren Dichtung und einem umlaufenden Rotor eines Regenerativ-Wärmetauschers
mittels wenigstens einer Stellvorrichtung (10), die wenigstens einen wechselthermisch
beeinflussten Stabkörper (13, 14) umfasst, dessen temperaturabhängige, axiale Längenänderung
(V) in eine Stellbewegung (X) für die Dichtung umgesetzt wird. Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass dieser Stabkörper (13, 14) zumindest abschnittsweise in einer Kammer
(17, 17a) angeordnet ist und diese Kammer (17, 1 7a) zumindest teilweise von einem
Steuermedium durchströmt oder umströmt wird, welches direkt oder indirekt wechselthermisch
auf den Stabkörper (13, 14) einwirkt, wobei das Temperaturniveau des Steuermediums
zu einem Temperaturniveau eines durch den Rotor strömenden Gasvolumenstroms korrespondiert,
so dass in Abhängigkeit einer Temperaturveränderung dieses Gasvolumenstroms eine axiale
Längenänderung (V) dieses Stabkörpers (13, 14) und eine entsprechende Stellbewegung
(X) für die Dichtung herbeigeführt wird. Die Erfindung betrifft ferner eine solche Stellvorrichtung (10) und einen Regenerativ-Wärmetauscher
mit einer solchen Stellvorrichtung (10).
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum temperaturabhängigen Einstellen eines Dichtspalts
zwischen einer verstellbaren Dichtung und einem umlaufenden Rotor eines Regenerativ-Wärmetauschers,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner eine dies betreffende
Stellvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des nebengeordneten Anspruchs. Die Erfindung
betrifft ferner einen Regenerativ-Wärmetauscher.
[0002] Regenerativ-Wärmetauscher der betreffenden Art werden zur Luftvorwärmung (Luvo) und/oder
zur Gasvorwärmung (Gavo) verwendet. Hierzu werden ein wärmeabgebendes und ein wärmeaufnehmendes
gasförmiges Medium im Gegenstrom entlang von Wärmespeicherkörpern geleitet. Die Wärmespeicherkörper,
beispielsweise Heizblechpakete, sind in einem Stator oder Rotor angeordnet.
[0003] Sind die Wärmespeicherkörper in einem Rotor angeordnet (Ljungström-Prinzip), werden
sie durch die kalten und warmen Gasströme hindurchgedreht, so dass ein kontinuierlicher
Austausch von Wärme zwischen den Gasströmen ermöglicht wird. Bei der Anordnung in
einem Stator (Rothemühle-Prinzip) wird der Wärmeaustausch dadurch ermöglicht, dass
an beiden Statorstirnseiten rotierende Gaskanalanschlüsse, sogenannte Drehhauben,
angeordnet werden, so dass die Gasströme sich durch den Stator hindurchdrehen. Bei
beiden Varianten werden also die Wärmespeicherkörper wechselweise von sämtlichen vorhandenen
Gasströmen durchströmt.
[0004] Zur Verhinderung von Leckagen sind sowohl an einem Stator als auch insbesondere an
einem Rotor diverse Rotordichtungen erforderlich. An einem Rotor sind dies Radialdichtungen,
Umfangsdichtungen und Axial- bzw. Manteldichtungen. Aufgrund sich verändernder thermischer
Bedingungen ist im Betrieb ein ständiges Nachstellen dieser Dichtungen erforderlich,
um definierte Dichtspalte zu erhalten. Für das Einstellen bzw. Nachstellen der Dichtspalte
sind folgende Möglichkeiten bekannt:
- Verstellung per Hand (manuelles Nachstellen),
- Mehrpunktverstellung über Stellsystem mit Stellzylindern, und
- elektrische Stellantriebe, die automatisch gesteuert werden.
[0005] Aus der
DE 2 162 248 A ist eine thermisch gesteuerte Stellvorrichtung zum temperaturabhängigen Einstellen
eines Dichtspalts bekannt. Die Dichtungen sind hiernach über Federbolzen mit wechselthermisch
beeinflussten Faltbälgen verbunden. In den geschlossenen Faltbälgen befindet sich
ein eingeschlossenes Gasvolumen, das durch umgebende Betriebsgase erhitzt oder abgekühlt
wird, wodurch sich der Gasdruck verändert, was als Stellkraft für eine Dichtung nutzbar
gemacht wird. Weiterhin sind aus dem Stand der Technik wechselthermisch beeinflusste
Stabkörper bekannt, deren temperaturabhängige, axiale Längenänderung in eine Stellbewegung
für die Dichtung umgesetzt wird. Diese Konzepte sind in vielerlei Hinsicht nachteilig.
[0006] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einfache, automatische
und kostengünstige Möglichkeit zur Einstellung von Dichtungen an einem Regenerativ-Wärmetauscher
aufzuzeigen.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst von einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Die Aufgabe wird ferner gelöst von einer Stellvorrichtung und von einem Regenerativ-Wärmetauscher
mit den Merkmalen der nebengeordneten Ansprüche. Bevorzugte und vorteilhafte Weiterbildungen
sind Gegenstand der jeweils abhängigen Ansprüche.
[0008] Die Erfindung wird verfahrensmäßig gelöst durch ein Verfahren zum temperaturabhängigen
Einstellen des Dichtspalts zwischen einer verstellbaren Dichtung und einem umlaufenden
Rotor eines Regenerativ-Wärmetauschers mittels wenigstens einer Stellvorrichtung,
die wenigstens einen wechselthermisch beeinflussten Stabkörper umfasst, dessen temperaturabhängige,
axiale Längenänderung in eine Stellbewegung für die Dichtung umgesetzt wird. Hierbei
ist vorgesehen, dass dieser Stabkörper zumindest abschnittsweise in wenigstens einer
Kammer angeordnet ist und diese Kammer zumindest teilweise bzw. abschnittsweise von
einem Steuermedium durchströmt und/oder umströmt wird, welches direkt oder indirekt
wechselthermisch auf diesen Stabkörper einwirkt, wobei das Temperaturniveau des Steuermediums
zu einem Temperaturniveau eines durch den Rotor strömenden Gasvolumenstroms korrespondiert,
so dass in Abhängigkeit einer Temperaturveränderung dieses Gasvolumenstroms eine axiale
Längenänderung dieses Stabkörpers und eine entsprechende Stellbewegung für die Dichtung
herbeigeführt wird.
[0009] Ein Stabkörper ist ein Festkörper, der durch eine axiale Längserstreckung gekennzeichnet
ist, die eine Vielfaches seiner Querschnittsabmessungen beträgt. Ein wechselthermisch
beeinflusster Stabkörper ist aus einem Werkstoff bzw. Material gebildet, der bzw.
das bei einer Temperaturveränderung eine über den Wärmeausdehnungskoeffizienten bestimmte
Volumenänderung erfährt, was u.a. zu einer axialen Längenänderung führt.
[0010] Ein wechselthermisch beeinflusster Stabkörper ist zumindest abschnittsweise in einer
Kammer angeordnet. Der betreffende Stabkörper ist somit zumindest abschnittsweise
von wenigstens einer Kammer umgeben bzw. durchdringt wenigstens eine solche Kammer.
Die Wandung einer solchen Kammer ist bevorzugt fluiddicht ausgebildet. Für eine direkte
wechselthermische Beeinflussung des Stabkörpers ist in eine solche Kammer ein Steuermedium
einleitbar, welches erfindungsgemäß ein thermisches Niveau des durch den Rotor tretenden
Gasvolumenstroms repräsentiert. Für einen besseren Wärmeaustausch kann die Oberfläche
des Stabkörpers entsprechend ausgebildet sein. Ebenso ist es möglich, die Oberfläche
des Stabkörpers durch eine Beschichtung vor einem z.B. aggressiv wirkenden Steuermedium
zu schützen. Für eine indirekte wechselthermische Beeinflussung des Stabkörpers ist
diese Kammer von dem Steuermedium umströmbar, wie nachfolgend noch näher ausgeführt.
Beide Möglichkeiten sind miteinander kombinierbar.
[0011] Der umlaufende Rotor dient bevorzugt der Wärmeübertragung von einem ersten Gasvolumenstrom,
wie z.B. einen Rauchgasvolumenstrom, auf einen zweiten Gasvolumenstrom, wie z.B. auf
einen Frischluft- bzw. Luftvolumenstrom. Eine solche Technologie kommt insbesondere
in Kraftwerken zur Anwendung.
[0012] Ein Steuermedium kann ein gasförmiges oder ein flüssige Medium sein, dass jedoch
derart beschaffen sein muss, dass es durch ein Leitungssystem oder dergleichen strömen
kann. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Temperaturniveau dieses Steuermedium
zu einem Temperaturniveau eines durch den Rotor strömenden Gasvolumenstroms korrespondiert,
d.h., dass eine gegenseitige Entsprechung besteht. Hierbei kann es sich um den ersten
oder den zweiten Gasvolumenstrom handeln. Bevorzugt ist vorgesehen, dass es sich um
den zweiten Gasvolumenstrom, d.h. den Luftvolumenstrom, handelt und dessen Temperaturniveau
nach Durchströmung des Rotors bzw. am Rotoraustritt (an der heißen Rotorseite) für
die Einstellung des Dichtspalts relevant ist.
[0013] Ein Grundprinzip der Erfindung besteht in der erkannten Korrelation zwischen dem
Temperaturniveau eines durch den Rotor strömenden Gasvolumenstroms und einer sich
bei einer bestimmten Temperatur ausbildenden Rotorverformung. Eine solche Rotorverformung
ist z.B. eine Bombierung des Rotors, wie diese z.B. in der
DE 2 162 248 A anschaulich beschrieben ist. Dies macht ein Einstellen des Dichtspalts durch Nachführen
der Dichtungen erforderlich. Hiervon sind die Radialdichtungen und die Umfangsdichtungen
an beiden Rotorseiten, sowie die Axial- bzw. Manteldichtungen betroffen. Die Erfindung
ermöglicht ein einfaches aber äußerst effektives Nachführen von Rotordichtungen, wodurch
jederzeit quasi automatisch die Dichtspalte bei unterschiedlichsten Betriebsbedingungen
optimal eingestellt werden.
[0014] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass ein Temperaturniveau des Steuermediums zu einem
Temperaturniveau eines durch den Rotor strömenden Gasvolumenstroms korrespondiert.
Dies kann technisch auf unterschiedliche Weise realisiert werden. So ist z.B. denkbar,
dass das Steuermedium über einen Wärmetauscher mit dem Gasvolumenstrom in thermischer
Verbindung ist. Weiterhin ist denkbar, dass aus dem Gasvolumenstrom ein Teilvolumenstrom
abgezweigt wird, der als Steuermedium dient. Ferner ist denkbar, eine Temperatur des
Gasvolumenstroms messtechnisch zu erfassen und hiernach die Eigenschaften des Steuermediums
gezielt einzustellen. Diese Möglichkeiten sind auch miteinander kombinierbar. Nachfolgend
werden einige der Möglichkeiten als bevorzugte Weiterbildungen näher erläutert.
[0015] Die Erfindung hat viele Vorteile, wie z.B.:
- der/die wechselthermisch beeinflussten Stabkörper und die diese umgebende Kammer bzw.
Kammern ist/sind weitgehend ortsunabhängig anordenbar,
- der/die wechselthermisch beeinflussten Stabkörper sind im Wesentlichen nur einem bestimmten
Steuermedium ausgesetzt,
- die Erfindung ist umsetzbar für Radial-, Umfangs- und Axialdichtungen,
- die betreffenden Dichtungen folgen bei allen Laständerungen automatisch der Rotorverformung,
- es sind keine elektrischen, pneumatischen, hydraulischen und/oder vergleichbare Stellantriebe
erforderlich,
- es ist keine elektrische Verkabelung erforderlich,
- die Dichtspalte sind individuell ortsabhängig auch während des Betriebes einstellbar,
- die Dichtspalte sind während des Betriebs gleichbleibend, d.h. geringe Leckagen,
- hohe Lebensdauer, und
- geringe Instandhaltungskosten.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass als Steuermedium ein Teilvolumenstrom
von einem durch den Rotor strömenden Gasvolumenstrom abgezweigt und wenigstens einem
solchen Stabkörper zugeführt wird, wozu dieser Stabkörper zumindest abschnittsweise
in wenigstens einer Kammer angeordnet ist, die von dem abgezweigten Teilvolumenstrom
zumindest teilweise durchströmt und/oder umströmt wird, so dass in Abhängigkeit einer
Temperaturveränderung dieses Gasvolumenstroms eine axiale Längenänderung dieses Stabkörpers
und eine entsprechende Stellbewegung für die Dichtung herbeigeführt wird. Der Teilvolumenstrom
wird bevorzugt an der heißen Rotorseite aus dem zweiten Gasvolumenstrom, d.h. dem
Luftvolumenstrom, abgezweigt. Nach dem Abzweigen kann der Teilvolumenstrom weiterhin
in mehrere Teilvolumenströme unterteilt werden.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass der abgezweigte Teilvolumenstrom
nach Durchströmen und/oder Umströmen der Kammer in denselben Gasvolumenstrom zurückgeführt
oder in einen anderen durch den Rotor strömenden Gasvolumenstrom eingeleitet wird.
So wird z.B. ein aus dem Luftvolumenstrom abgezweigter Teilvolumenstrom in den Luftvolumenstrom
rückgeführt oder in den Rauchgasvolumenstrom eingeleitet. Das Rückführen oder Einleiten
kann vor dem Eintritt des jeweiligen Gasvolumenstroms in den Rotor oder danach erfolgen.
Durch geschicktes Rückführen bzw. Einleiten kann eine Druckdifferenz gegenüber der
Abzweigung genutzt werden, welche den Teilvolumenstrom antreibt. Weiterhin erweist
sich eine solche Maßnahme als energetisch vorteilhaft.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass ergänzend eine Dichtspaltmessung
mittels wenigstens eines Sensors durchgeführt wird, auf Basis derer, von einer Steuereinheit
bestimmt bzw. geregelt, wenigstens eine wesentliche Eigenschaft des Steuermediums
bzw. des Teilvolumenstroms verändert wird, um eine erforderliche axiale Längenänderung
dieses Stabkörpers und eine entsprechende Stellbewegung für die Dichtung herbeizuführen.
Wesentliche Eigenschaften des Steuermediums bzw. Teilvolumenstroms sind insbesondere
dessen Druck, Temperatur und Strömvolumen. Diese Eigenschaften können z.B. durch ein
Beheizen und/oder Kühlen, sowie durch ein Gebläse beeinflusst werden. Die Idee besteht
darin, durch Beeinflussung des Steuermediums bzw. des Teilvolumenstroms eine definierte
Längenänderung eines Stabkörpers und damit eine definierte Stellbewegung für die Dichtung
herbeizuführen bzw. zu steuern.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass eine Stellvorrichtung
mehrere solcher Stabkörper umfasst, die zusammenwirkend eine Stellbewegung für die
Dichtung herbeiführen, wobei wenigstens zwei dieser Stabkörper separat über jeweilige
Kammern mittels des Steuermediums bzw. Teilvolumenstroms wechselthermisch ansteuerbar
sind. Dies wird nachfolgend im Zusammenhang mit den Figuren noch näher erläutert.
[0020] Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass ein zunächst
kühles Steuermedium wenigstens einem Stabkörper zugeführt und anschließend erwärmt
wird, um weiteren Stabkörpern zugeführt zu werden. Dadurch kann im Hinblick auf den
Dichtspalt eine gute Regelgenauigkeit erzielt werden. Dies wird nachfolgend im Zusammenhang
mit den Figuren noch näher erläutert.
[0021] Die Aufgabe wird vorrichtungsmäßig gelöst durch eine thermisch gesteuerte Stellvorrichtung
für einen Regenerativ-Wärmetauscher zum Einstellen eines Dichtspalts zwischen einer
verstellbaren Dichtung und einem umlaufenden Rotor, wobei die Stellvorrichtung wenigstens
einen wechselthermisch beeinflussten Stabkörper umfasst, dessen temperaturabhängige,
axiale Längenänderung in eine Stellbewegung für die Dichtung umgesetzt wird. Hierbei
ist vorgesehen, dass wenigstens ein wechselthermisch beeinflusster Stabkörper zumindest
abschnittsweise in wenigstens einer Kammer angeordnet ist und diese Kammer unmittelbar
(d.h. direkt) oder mittelbar (d.h. indirekt) mit einem Steuermedium beaufschlagbar
ist, welches (direkt oder indirekt) die wechselthermische Beeinflussung dieses Stabkörpers
herbeiführt.
[0022] Für diese Stellvorrichtung gelten sinngemäß die obigen Ausführungen zum erfindungsgemäßen
Verfahren und umgekehrt. Als Steuermedium ist bevorzugt ein abgezweigter Teilvolumenstrom
eines durch den Rotor aufgewärmten Gasvolumenstroms vorgesehen. Die erfindungsgemäße
Stellvorrichtung ist insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet und hierfür vorgesehen.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Kammer von dem Steuermedium
zumindest teilweise bzw. abschnittsweise durchströmbar ist, wozu diese wenigstens
einen Einlass und wenigstens einen Auslass aufweist. Dies führt zu einer direkten
bzw. unmittelbaren wechselthermischen Beeinflussung des Stabkörpers. Eine solche Kammer
kann als Durchlaufkammer ausgebildet sein. Dies wird nachfolgend im Zusammenhang mit
den Figuren noch näher erläutert.
[0024] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Kammer von dem Steuermedium
zumindest teilweise bzw. abschnittsweise umströmbar ist, wozu deren Wandung doppelwandig
(d.h. mit einem eingeschlossenen Hohlraum) und/oder mit einer Leitungsummantelung
ausgebildet ist. Dies führt zu einer indirekten bzw. mittelbaren wechselthermischen
Beeinflussung des Stabkörpers.
[0025] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass eine Relativbewegung zwischen
diesem Stabkörper und der Kammer ermöglicht ist. Alternativ ist keine Relativbewegung
zwischen diesem Stabkörper und der Kammer ermöglicht.
[0026] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass dieser Stabkörper als
Rohr ausgebildet ist. Bevorzugt weist das Rohr einen kreisringförmigen Querschnitt
auf, wobei auch andere Querschnittsformen möglich sind. Ebenso sind auch massive Ausführungen
möglich.
[0027] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Kammer auf den Stabkörper
aufgesetzt ist. Bevorzugt ist die Kammer an diesem Stabkörper befestigt und umgibt
diesen in radialer Richtung vollständig. Die Länge der Kammer entspricht in axialer
Richtung in etwa 60 bis 80 % der axialen Länge des Stabkörpers, so dass diese bevorzugt
an beiden axialen Enden über die Kammer hinausragt bzw. vorsteht. In axialer Richtung
des Stabkörpers können auch mehrere Kammern vorgesehen sein, die z.B. unterschiedlich
mit Steuermedien beaufschlagbar sind.
[0028] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Wandung der Kammer
mit wenigstens einem faltbalgartigen Abschnitt versehen ist, der einen temperaturbedingten
Volumenausgleich ermöglicht. Dies wird nachfolgend im Zusammenhang mit den Figuren
noch näher erläutert.
[0029] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass mehrere dieser Stabkörper
umfasst sind, die zumindest abschnittsweise parallel und/oder seriell in einer Kammer
angeordnet sind. Auch können mehrere solcher Kammern vorgesehen sein, in denen jeweils
eine solche Gruppe von Stabkörpern angeordnet sind. Die Anzahl der gemeinsam in einer
Kammer angeordneten Stabkörper kann unterschiedlich sein. Alternativ und/oder ergänzend
ist vorgesehen, dass mehrere dieser Stabkörper umfasst sind, die zumindest abschnittsweise
in getrennten Kammern angeordnet sind. Im Ergebnis schließt dies alle technisch möglichen
Anordnungskombinationen ein.
[0030] Ist eine Vielzahl von Stabkörpern umfasst, so ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung
vorgesehen, dass wenigstens zwei Stabkörper aus dem gleichen Werkstoff gebildet sind.
Insbesondere sind alle Stabkörper aus dem gleichen Werkstoff gebildet. Auch bei einer
gleichen Werkstoffwahl können sich die Stabkörper infolge unterschiedlicher axialer
Längen und/oder unterschiedlicher Temperaturbeanspruchungen verschieden ausdehnen
oder zusammenziehen. Alternativ und/oder ergänzend ist vorgesehen, dass wenigstens
zwei Stabkörper aus unterschiedlichen Werkstoffen gebildet sind.
[0031] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass wenigstens eine erste
Kammer mit einem Einlass für ein nicht erwärmtes bzw. kühles Steuermedium, z.B. Luft,
und wenigstens eine zweite Kammer mit einem Einlass für ein erwärmtes Steuermedium
versehen ist, so dass die in diesen Kammern jeweils darin angeordneten Stabkörper
durch entsprechende Zuführung eines Steuermediums (Luft) einem definierten Temperaturunterschied
aussetzbar sind. Die Idee besteht darin, ein unabhängiges System mit einer einstellbaren
Temperatur für das Steuermedium oder einem einstellbarer Strömungsvolumen zu schaffen,
mit welchem die axiale Längenänderung gezielt beeinflusst werden kann. Dies wird nachfolgend
im Zusammenhang mit den Figuren noch näher erläutert.
[0032] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die erste Kammer und die
zweite Kammer in Strömungsverbindung stehen und dass die erste Kammer der zweiten
Kammer bezüglich einer bevorzugten Strömungsrichtung des Steuermediums vorgeschaltet
ist. Die Strömungsverbindung ist mittels eines Rohrleitungssystems realisiert. Ein
bevorzugter Rohrleitungsdurchmesser dieses Rohrleitungssystems beträgt circa 20 mm.
Näheres wird nachfolgend im Zusammenhang mit den Figuren erläutert.
[0033] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist wenigstens eine Heiz- und/oder Kühleinrichtung
umfasst. Insbesondere ist vorgesehen, dass zwischen einem Auslass der ersten Kammer
und dem Einlass der nachgeschalteten zweiten Kammer eine Heizeinrichtung zur hilfsweisen
Erwärmung des Steuermediums angeordnet ist. Bevorzugt ist eine solche Heizeinrichtung
in ein etwaiges Rohrleitungssystem eingebunden. Bevorzugt ist diese Heizeinrichtung
z.B. mittels eines Bypass überbrückbar. Dies kommt speziell dann in Betracht, wenn
das Steuermedium zumindest teilweise ein warmer oder heißer Teilvolumenstrom ist,
der aus einem der durch den Rotor tretenden Gasvolumenströme abgezweigt bzw. abgeleitet
wird. Eine zusätzliche Erwärmung könnte in diesem Fall nicht erforderlich sein. Evtl.
könnte jedoch eine Kühlung erforderlich sein. Dies wird nachfolgend im Zusammenhang
mit den Figuren noch näher erläutert.
[0034] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist wenigstens eine Gebläseeinrichtung umfasst.
Insbesondere ist vorgesehen, dass zwischen dem Auslass der ersten Kammer und dem Einlass
der nachgeschalteten zweiten Kammer eine Gebläseeinrichtung zur hilfsweisen Förderung
des Steuermediums angeordnet ist. Bevorzugt ist eine solche Gebläseeinrichtung in
ein etwaiges Rohrleitungssystem eingebunden. Mittels der Gebläseeinrichtung kann u.U.
auch der Druck im Steuermedium erhöht werden. Näheres wird nachfolgend im Zusammenhang
mit den Figuren erläutert.
[0035] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist wenigstens eine Ventileinrichtung umfasst.
Insbesondere ist vorgesehen, dass wenigstens eine Ventileinrichtung zur Regelung des
Volumenstroms des Steuermediums umfasst ist. Bevorzugt ist eine solche Ventileinrichtung
in ein etwaiges Rohrleitungssystem eingebunden. Näheres wird nachfolgend im Zusammenhang
mit den Figuren erläutert.
[0036] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist wenigstens eine Filtereinrichtung umfasst.
Insbesondere ist vorgesehen, dass diese Filtereinrichtung in Strömungsrichtung vor
den Stabkörpern angeordnet ist und eine etwaige Schmutzablagerung an den Stabkörper
verhindern soll. Bevorzugt ist eine solche Filtereinrichtung in ein etwaiges Rohrleitungssystem
eingebunden.
[0037] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist wenigstens ein Sensor zur Messung des Dichtspalts
umfasst.
[0038] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist eine Steuereinheit umfasst. Insbesondere
ist vorgesehen, dass diese Steuereinheit bzw. Steuereinrichtung auf Grundlage des
Sensormesssignals eine Heizeinrichtung und/oder Kühleinrichtung, eine Gebläseeinrichtung
und/oder eine Ventileinrichtung ansteuert. Bei der Steuereinheit handelt es sich bevorzugt
um eine elektronische Steuereinheit, die insbesondere einen softwarebasierten Regelalgorithmus
umfasst.
[0039] Die Aufgabe wird vorrichtungsmäßig ferner gelöst durch einen Regenerativ-Wärmetauscher
umfassend wenigstens eine erfindungsgemäße thermisch gesteuerte Stellvorrichtung.
Insbesondere ist vorgesehen, dass dieser Regenerativ-Wärmetauscher nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren betreibbar ist bzw. betrieben wird. Für diesen Regenerativ-Wärmetauscher
gelten sinngemäß die vorausgehenden Ausführungen.
[0040] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung dieses Regenerativ-Wärmetauschers ist vorgesehen,
dass die mittels der Stellvorrichtung verstellbare Dichtung eine Radialdichtung, eine
Umfangsdichtung und/oder eine Manteldichtung ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass
die mittels der erfindungsgemäßen Stellvorrichtung verstellbare Dichtung eine Radialdichtung
und/oder eine Umfangsdichtung an der kalten Rotorseite und/oder an der heißen Rotorseite
ist.
[0041] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1:
- den Rotor eines Regenerativ-Wärmetauschers in einer Seitenansicht;
- Fig. 2:
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung in einer Schnitt-
ansicht;
- Fig. 3:
- ein alternatives Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung in ei-
ner Schnittansicht;
- Fig. 4:
- eine weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung mit ei-
ner beispielhaften Beschaltung; und
- Fig. 5:
- den zeitlichen Verlauf der Stabkörpertemperatur bei einem Sprung der Temperatur des
Steuermediums in einem Diagramm.
[0042] Fig. 1 zeigt einen insgesamt mit 1 bezeichneten Rotor eines erfindungsgemäßen Regenerativ-Wärmetauschers.
Der Rotor 1 weist eine vertikale Drehachse 2 auf, die Rotationsrichtung ist beispielhaft
mit dem Pfeil R angedeutet. Durch den Rotor 1 strömen entgegengesetzt ein erster Gasvolumenstrom
3, wobei es sich z.B. um einen heißen Rauchgasvolumenstrom handelt, und ein zweiter
Gasvolumenstrom 4, wobei es sich z.B. um einen kühlen Luftvolumenstrom handelt. Mittels
des Rotors 1 wird Wärme vom ersten Gasvolumenstrom 3 auf den zweiten Gasvolumenstrom
4 übertragen, wodurch der erste Gasvolumenstrom 3 beim Durchtritt durch den Rotor
1 abgekühlt und der zweite Gasvolumenstrom beim Durchtritt durch den Rotor 1 aufgewärmt
wird. Aufgrund der bestehenden Temperaturverhältnisse kann die obere Rotorstirnseite
als heiße Stirnseite (bzw. Rotorseite) A und die untere Rotorstirnseite als kalte
Stirnseite (bzw. Rotorseite) B bezeichnet werden. Mit U ist beispielhaft ein Dichtspalt
bezeichnet.
[0043] Zur Verhinderung von Leckagen am Rotor 1 sind Umfangsdichtungen 7a und 7b, Radialdichtungen
8a und 8b, sowie Axialdichtungen bzw. Manteldichtungen 9a und 9b vorgesehen. Diese
Dichtungen 7a, 7b, 8a, 8b, 9a und 9b können segmentiert ausgebildet sein. Aufgrund
sich verändernder thermischer Bedingungen ist im Betrieb ein ständiges Nachstellen
dieser Dichtungen erforderlich, um definierte Dichtspalte aufrecht zu erhalten. Dieses
Nachstellen der Dichtungen 7a, 7b, 8a, 8b, 9a und 9b erfolgt mittels wenigstens einer
erfindungsgemäßen Stellvorrichtung 10, wie diese nachfolgend näher erläutert wird.
Für eine Dichtung 7a, 7b, 8a, 8b, 9a und 9b können mehrere solcher Stellvorrichtungen
10 vorgesehen sein, die autark oder in Abstimmung zueinander betrieben werden.
[0044] Fig. 2 zeigt eine einfache Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung
10 in einer schematischen Schnittansicht. Die Stellvorrichtung 10 ist ortsfest an
einem Gehäuseabschnitt bzw. Rahmen 5 des Regenerativ-Wärmetauschers befestigt. Die
Stellvorrichtung 10 umfasst einen Betätigungsabschnitt 11 und einen Stellabschnitt
bzw. Stelltrieb 12. Im Betätigungsabschnitt sind mehrere Stabkörper 13 und 14 angeordnet,
deren axiale Längen in Abhängigkeit einer momentanen Temperatur variieren. Die Stabkörper
13 sind mit gleichen axialen Längen und kürzer als der Stabkörper 14 ausgebildet.
[0045] Die äußeren Stabkörper 13, wobei deren außenliegende Anordnung lediglich beispielhaft
ist, sind mit ihren linksseitigen axialen Enden an einem Festlager 15 befestigt. Bei
einer temperaturbedingten axialen Längenänderung der Stabkörper 13 werden diese Längenänderungen
auf das rechtsseitige Loslager 16 übertragen. Die translatorische Bewegung V am Loslager
16 wird über den Stabkörper 14 auf einen Kipphebel 20 übertragen, der über einen Stellbolzen
21 die betreffende Dichtung bewegt, was durch einen Doppelpfeil X angedeutet ist.
Die Schraubenmuttern 22 dienen der manuellen Justage der Dichtung. Der dargestellte
Hebelmechanismus ist lediglich beispielhaft. So sind ohne weiteres auch andere mechanische
Stelltriebe realisierbar. Ebenfalls ist die gezeigte diagonale Anordnung der Stabkörper
13 und 14 lediglich beispielhaft.
[0046] Die Stabkörper 13 sind aus einem Werkstoff gefertigt, der bei Temperaturveränderungen
ein hohes Maß an Volumenänderung aufweist. Der Stabkörper 14 ist aus einem Werkstoff
gebildet, der bei einem gleichen Maß an Temperaturveränderung eine deutlich geringer
Volumenänderung aufweist, so dass die Längenänderungen der Stabköper 13 nicht durch
eine Längenänderung dieses Stabkörpers 14 kompensiert werden. Der Betätigungsmechanismus
lässt sich auch wie folgt beschreiben: die Stabkörper 13 mit einer hohen Wärmeausdehnung
initiieren eine Stellbewegung, die über wenigstens einen Stabkörper 14 mit einer geringen
Wärmeausdehnung auf den Stelltrieb 12 übertragen wird. Die Anzahl der einzelnen Stabkörpertypen
ist lediglich beispielhaft, wobei bevorzugt ist, dass mehrere Stabkörper 13 vorgesehen
sind, um hohe Stellkräfte erzeugen zu können. Die Stabkörper 13 sind auf Druck beansprucht
und können demnach als Druckstäbe bezeichnet werden. Der bzw. die Stabkörper 14 sind
auf Zug beansprucht und können demnach als Zugstäbe bezeichnet werden.
[0047] Die Stabkörper 13 und 14 sind in einer Kammer 17 angeordnet, die von einer fluiddichten
Wandung 17a gebildet ist. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Stabkörper
13 und 14 vollständig von der Kammer 17 umgeben. Die Kammer 17 weist beispielhaft
einen Einlass 18 und einen Auslass 19 auf. Über den Einlass 18 und den Auslass 18
kann die Kammer 17 von einem Steuermedium durchströmt werden, was durch Strömungspfeile
angedeutet ist. Das Steuermedium umströmt hierbei direkt die Stabkörper 13 und 14,
die in der Folge die aktuelle Temperatur des Steuermediums einnehmen. Eine Temperaturveränderung
im Steuermedium bewirkt eine axiale Längenänderung der Stabkörper 13, wodurch eine
Stellbewegung X für die Dichtung initiiert wird, wie zuvor erläutert.
[0048] Als Steuermedium ist ein gasförmiges Medium bevorzugt. Insbesondere ist vorgesehen,
dass als Steuermedium ein Teilvolumenstrom dient, der von dem zweiten, aufzuwärmenden
Gasvolumenstrom bzw. dem Luftstrom 4 nach dessen Durchtritt durch den Rotor 1, d.h.
an der heißen Stirnseite A des Rotors 1, abgezweigt wird. Aufgrund einer Korrelation
zwischen der Temperatur dieses Gasvolumenstroms 4 an der heißen Stirnseite A des Rotors
1 und einer sich einstellenden Rotorverformung kann die Stellvorrichtung 10 mechanisch
derart eingestellt werden, dass die betreffende Dichtung bei einer bestimmten Temperaturveränderung
mit einer definierten Wegstrecke nachgestellt wird, was dann quasi automatisch erfolgt.
Eine bestimmte Stellweglänge X kann z.B. durch das Übersetzungsverhältnis im mechanische
Stelltrieb 12 oder durch Auswahl des Werkstoffs der Stabkörper 13 und 14 oder deren
geometrischen Abmessungen festgelegt werden.
[0049] Über das Strömvolumen und/oder den Strömdruck des Steuermediums in der Kammer 17
kann erforderlichenfalls die Reaktionszeit variiert werden, welche die Stabkörper
13 und 14 benötigen, um sich an eine aktuelle Temperatur des Steuermediums anzupassen.
Um das Strömvolumen und/oder den Strömdruck verändern zu können, kann eine Heiz- und/oder
Kühleinrichtung, sowie eine Gebläseeinrichtung umfasst sein. Ferner kann es unter
Umständen erforderlich sein, die Eigenschaften des Steuermediums gezielt zu verändern,
um hierdurch eine gewünschte Stellbewegung X für die Dichtung herbeizuführen. Dies
wird nachfolgend im Zusammenhang mit einem weiteren Ausführungsbeispiel anhand der
Fig. 3 näher erläutert.
[0050] Fig. 3 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel einer Stellvorrichtung 10. Deren
Aufbau ist im Wesentlichen identisch zu dem in Fig. 3 gezeigten Aufbau. Abweichend
ist hier jedoch vorgesehen, dass das Steuermedium die Stabkörper 13 und 14 nicht direkt
umströmt und somit keine direkte wechselthermische Beeinflussung stattfindet, sondern
dass das Steuermedium durch eine Hohlkammer 1 7b in der Wandung 1 7a geleitet wird
und somit nicht in direkten Kontakt mit den Stabkörpern 13 und 14 gelangt, wozu die
Wandung 17a doppelwandig ausgebildet ist. Die Stabkörper 13 und 14 werden dabei nur
indirekt wechselthermisch beeinflusst, indem das Steuermedium sein Temperaturniveau
auf die in der Kammer 17 eingeschlossene Luft (evtl. auch ein Gas oder eine Flüssigkeit)
überträgt. Eine solche Ausführung bietet Vorteile z.B. hinsichtlich der Abdichtung.
Ferner können auch aggressivere Steuermedien verwendet werden, ohne dass dies von
nachteiligem Einfluss auf die Dichtungen und/oder die Stabkörper 13 und 14 ist. Anstelle
einer Hohlkammer 17b oder auch ergänzend kann die Wandung 17a der Kammer 17 zumindest
abschnittsweise auch von einer Leitungsummantelung wie z.B. einer spiralförmigen Strömungsleitung
umgeben sein, durch welche das Steuermedium strömt.
[0051] Gemäß Fig. 4 umfasst eine alternative Stellvorrichtung 10 einen als Zugstab ausgebildeten
Stabkörper 14 und mehrere als Druckstäbe ausgebildete Stabkörper 13. Diese sind jeweils
in einer fluiddichten Kammer 171 und 172 eingeschlossen, die hier als hohlzylindrische
Ummantelungen mit kreisförmigen Stirnseiten ausgebildet sind. Die Kammern 171 und
172 sind als Durchlaufkammern ausgebildet und werden direkt durchströmt. Die Kammern
171 und 172 sind quasi von außen auf die Stabkörper 13 und 14 aufgesetzt. Die Kammern
171 und 172 sind Teil eines Ström- bzw. Rohrleitungssystems, welches einen Einlass
181, mehre Verbindungsleitungen 40, einen Auslass 192, mehrere Ventile bzw. Ventileinrichtungen
51 bis 54, eine Filtereinrichtung 60, eine regelbare Gebläseeinrichtung 60, sowie
eine regelbare elektrische Heizreinrichtung 70 umfasst. Dabei sind die beiden Durchlaufkammern
171 und 172 hintereinander geschaltet. Die Verbindungsleitungen 40 des Rohrleitungssystems
weisen z.B. einen Innen-Durchmesser von ca. 20 mm auf.
[0052] Die Druckstäbe 13 und der Zugstab 14 sind parallel zueinander angeordnet und ermöglichen
in der oben erläuterten Weise ein temperaturabhängiges Verstellen einer Dichtung,
wobei es sich hier beispielhaft um eine Umfangsdichtung 7 handelt. Der Dichtspalt
zum Rotor 1 ist mit U bezeichnet. Während die Druckstäbe 13 an ihren oberen axialen
Enden fest an einem Festlager 15 gehalten sind, können sich die unteren axialen Enden
in einem Loslager 16 bewegen. Diese Bewegung im Loslager 16 wird über den Zugstab
14 und ein nicht näher dargestelltes Hebelgestänge als Stellbewegung auf die Dichtung
7 übertragen, die stellvertretend mit U bezeichnet ist. Die Druckstäbe 13 und der
Zugstab 14 haben zu diesem Zweck unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten. Alternativ
und/oder ergänzend könnten diese z.B. mit unterschiedlichen Querschnitten ausgebildet
sein. Im dargestellten Beispiel sind die Stabkörper 13 und 14 ferner mit unterschiedlichen
axialen Längen ausgebildet.
[0053] In einer bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung sind die Stabkörper 13 und/oder
14 als Rundstäbe mit einem Stabdurchmesser von ca. 10 bis 20 mm ausgebildet. Deren
axiale Länge beträgt z.B. ca. 2 m. Die Kammern 171 und 172 sind vorzugsweise kreiszylindrisch
ausgebildet und weisen z.B. einen Innendurchmesser von ca. 100 mm auf.
[0054] Die Kammern 171 und 172 weisen ein im Wesentlichen unveränderliches Volumen auf.
Durch diese Kammern 171 und 172 ist ein Steuermedium leitbar (Durchlaufkammern), welches
unmittelbar thermischen Einfluss auf die Druckstäbe 13 und den Zugstab 14 ausübt.
Die Kammern 171 und 172 sind an ihren Stirnseiten mit den zugehörigen Zug- und Druckstäben
13 bzw. 14 fest verbunden. Um die temperaturbedingten Längenänderungen auszugleichen,
weisen die Wandungen der Kammern 171 und 172 Faltbälge 173 und 174 auf.
[0055] In dem erläuterten Ausführungsbeispiel wird ungewärmte Umgebungsluft mit einer Temperatur
von beispielsweise 20°C wird über den Einlass 181 an einem Ende in die Kammern 171,
welche die Druckstäbe 13 umgeben, eingesaugt. Diese "Luft" dient im Folgenden als
Steuermedium. Sie umströmt die Druckstäbe 13 nahezu über deren volle Länge und wird
dann über den Auslass 191 am anderen Ende abgeführt. Von dort gelangt sie über eine
Verbindungsleitung 40 zur elektrischen Heizeinrichtung 70, wo sie erwärmt wird, bevor
sie dem Einlass 182 der Kammer 172, welche den Zugstab 14 umgibt, zugeführt wird.
Bei der Heizeinrichtung 70 kann es sich erforderlichenfalls auch um eine Kühleinrichtung
oder eine kombinierte Heiz-/Kühleinrichtung handeln. Die Leistung der Heizeinrichtung
70 wird von einer Steuereinheit 80 geregelt, die z.B. mit einem Sensor 90 zur Messung
des Dichtspalts U kommuniziert. In der Verbindungsleitung 40 ist ferner eine Gebläseeinrichtung
60 angeordnet, mittels welcher die Strömung im Rohrleitungssystem erzeugt oder zumindest
unterstützt werden kann. Die Gebläseeinrichtung 60 kann ebenfalls von der Steuereinheit
80 geregelt werden. Außerdem ist stromaufwärts der Heizeinrichtung 70 eine Filtereinheit
50 angeordnet, welche insbesondere das Steuermedium bzw. die Luft von Feststoffen
reinigt.
[0056] Die mittels der Heizeinrichtung 70 und/oder der Gebläseeinrichtung 60 erwärmte Luft
wird, nachdem sie am Zugstab 14 über nahezu dessen volle Länge entlang geströmt ist,
schließlich über den Auslass 192 ausgeleitet und bevorzugt dem aufzuwärmenden Gasvolumenstrom
4 zugeführt (nicht dargestellt).
[0057] Mit der erläuterten Anordnung ist eine unterschiedliche Temperaturbeaufschlagung
der Stabkörper 13 und 14 möglich. Hierdurch ergibt sich eine gute Regelbarkeit. Ferner
ist eine mittelbare Regelung eines Dichtspalts in Abhängigkeit von der Temperatur
der Gasvolumenströme und eines evtl. hieraus abgezweigten Teilvolumenstroms möglich.
Es bietet sich somit der Vorteil, dass eine durch die Kammern 171 und 172 eindeutig
vorgegebene Strömung entlang der Stabkörper 13 und 14 erzeugbar ist, so dass ein definierter
Wärmeübergang zu den Stabkörper 13 und 14 gewährleistet wird. Damit ist es auch möglich,
die Abhängigkeit der axialen Längenänderungen von der Temperatur oder vom Strömvolumen
der Luft (bzw. des Steuermediums) auf einfache Weise zu ermitteln und hierüber den
Dichtspalt U an der Dichtung 7 einzustellen. Da die Erfindung als unabhängiges System
ausgeführt werden kann, ist sie vielfältig einsetzbar. Wegen der relativ einfachen
Bauteile arbeitetet das System zuverlässig und kann mit geringen Kosten aufgebaut
werden.
[0058] Alternativ oder unterstützend zur Heizeinrichtung 70 und/oder der Gebläseeinrichtung
60 kann erwärmte Luft auch von der heißen Stirnseite des Rotors 1 abgezweigt und über
einen weiteren Einlass 41 an einem Knotenpunkt 42 in die Verbindungsleitung 40 eingespeist
werden. Die Einspeisung wird gesteuert durch die Ventile 51 und 52, welche ebenfalls
von der Steuereinheit 80 regelbar sind. Durch Schließen des Ventils 51 wird i.A. verhindert,
dass es zu einem unerwünschten Rückfluss der erwärmten Luft zu den Druckstäben 13
kommt.
[0059] Um die Heizeinrichtung 70 führt ein Bypass 44 mit einem darin angeordneten Ventil
53, mit welchem die Luft wahlweise an der Heizeinrichtung 70 vorbeigeführt werden
kann. Das Strömvolumen der Luft durch die Heizeinrichtung 70 kann über das stromabwärts
liegende Ventil 54 teilweise oder vollständig abgeregelt werden. Die Ventile 53 und
54 dienen auch dazu, das Strömvolumen und durch ein Mischungsverhältnis ggf. die Temperatur
der Luft am Einlass 182 zu bestimmen. Die Ventile 53 und 54 werden ebenfalls von der
Steuereinrichtung 80 geregelt. Ein Bypass ist im Übrigen auch an der Gebläseeinrichtung
60 und/oder der Filtereinrichtung 50 möglich.
[0060] Fig. 5 zeigt den zeitlichen Verlauf der Stabkörpertemperatur S bei einem Sprung der
Temperatur L des Steuermediums in einem Diagramm. Zu Erkennen ist, dass sich die Stabkörpertemperatur
S zeitlich träge an die Temperatur L des Steuermediums, welches die Kammer 17 (bzw.
171 und/oder 172) durchströmt, annähert, wobei sich die axiale Längenänderung synchron
zu diesem Verlauf S einstellt. Dieses zeitliche Verhalten muss idealerweise bei der
Auslegung der Stellvorrichtung 10 berücksichtigt werden. Das zeitliche Verhalten kann
z.B. über die Gebläseeinrichtung 60 oder die Heiz-/Kühleinrichtung 70 beeinflusst
werden, was dann ggf. von der Steuereinrichtung 80 veranlasst wird.
1. Verfahren zum temperaturabhängigen Einstellen eines Dichtspalts (U) zwischen einer
verstellbaren Dichtung (7, 7a, 7b, 8a, 8b, 9a, 9b) und einem umlaufenden Rotor (1)
eines Regenerativ-Wärmetauschers mittels wenigstens einer Stellvorrichtung (10), die
wenigstens einen wechselthermisch beeinflussten Stabkörper (13, 14) umfasst, dessen
temperaturabhängige, axiale Längenänderung in eine Stellbewegung (X) für die Dichtung
(7, 7a, 7b, 8a, 8b, 9a, 9b) umgesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dieser Stabkörper (13, 14) zumindest abschnittsweise in wenigstens einer Kammer (17,
171, 172) angeordnet ist und diese Kammer (17, 171, 172) zumindest teilweise von einem
Steuermedium durchströmt oder umströmt wird, welches direkt oder indirekt wechselthermisch
auf diesen Stabkörper (13, 14) einwirkt, wobei das Temperaturniveau des Steuermediums
zu einem Temperaturniveau eines durch den Rotor strömenden Gasvolumenstroms (3, 4)
korrespondiert, so dass in Abhängigkeit einer Temperaturveränderung dieses Gasvolumenstroms
(3, 4) eine axiale Längenänderung dieses Stabkörpers (13, 14) und eine entsprechende
Stellbewegung (X) für die Dichtung (7, 7a, 7b, 8a, 8b, 9a, 9b) herbeigeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Steuermedium ein Teilvolumenstrom von einem durch den Rotor (1) strömenden Gasvolumenstrom
(3, 4) abgezweigt und wenigstens einem solchen Stabkörper (13, 14) zugeführt wird,
wozu dieser Stabkörper (13, 14) zumindest abschnittsweise in wenigstens einer Kammer
(17, 171, 172) angeordnet ist, die von dem abgezweigten Teilvolumenstrom durchströmt
oder umströmt wird, so dass in Abhängigkeit einer Temperaturveränderung dieses Gasvolumenstroms
(3, 4) eine axiale Längenänderung dieses Stabkörpers (13, 14) und eine entsprechende
Stellbewegung (X) für die Dichtung (7, 7a, 7b, 8a, 8b, 9a, 9b) herbeigeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Teilvolumenstrom nach Durchströmen oder Umströmen der Kammer (17, 17a, 1 7b)
in denselben Gasvolumenstrom (3, 4) bzw. den Strom des Steuermediums zurückgeführt
oder in einen anderen durch den Rotor strömenden Gasvolumenstrom (4, 3) oder einen
Flüssigkeitsstrom eingeleitet wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ergänzend eine Dichtspaltmessung mittels wenigstens eines Sensors (90) durchgeführt
wird, auf Basis derer, von einer Steuereinheit (80) bestimmt, wenigstens eine wesentliche
Eigenschaft des Steuermediums bzw. Teilvolumenstroms verändert wird, um eine erforderliche
axiale Längenänderung dieses Stabkörpers (13, 14) und eine entsprechende Stellbewegung
(X) für die Dichtung (7, 7a, 7b, 8a, 8b, 9a, 9b) herbeizuführen.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Stellvorrichtung (10) mehrere solcher Stabkörper (13, 14) umfasst, die zusammenwirkend
eine Stellbewegung (X) für die Dichtung (7, 7a, 7b, 8a, 8b, 9a, 9b) herbeiführen,
wobei wenigstens zwei dieser Stabkörper (13, 14) separat über jeweilige Kammern (171,
172) mittels des Steuermediums bzw. Teilvolumenstroms wechselthermisch ansteuerbar
sind.
6. Thermisch gesteuerte Stellvorrichtung (10) für einen Regenerativ-Wärmetauscher zum
Einstellen eines Dichtspalts (U) zwischen einer verstellbaren Dichtung (7, 7a, 7b,
8a, 8b, 9a, 9b) und einem umlaufenden Rotor (1), wobei die Stellvorrichtung (10) wenigstens
einen wechselthermisch beeinflussten Stabkörper (13, 14) umfasst, dessen temperaturabhängige,
axiale Längenänderung in eine Stellbewegung (X) für die Dichtung (7, 7a, 7b, 8a, 8b,
9a, 9b) umgesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein wechselthermisch beeinflusster Stabkörper (13, 14) zumindest abschnittsweise
in wenigstens einer Kammer (17, 171, 172) angeordnet ist und diese Kammer (17, 171,
172) unmittelbar oder mittelbar mit einem Steuermedium beaufschlagbar ist, welches
die wechselthermische Beeinflussung dieses Stabkörpers (17, 171, 172) herbeiführt.
7. Stellvorrichtung (10) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kammer (17, 171, 172) zumindest teilweise von dem Steuermedium durchströmbar
oder umströmbar ist, wozu diese wenigstens einen Einlass (18, 181, 182) und wenigstens
einen Auslass (19, 191, 192) aufweist.
8. Stellvorrichtung (10) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kammer (17, 171, 172) von dem Steuermedium zumindest teilweise umströmbar ist,
wozu deren Wandung (17a) doppelwandig und/oder mit einer Leitungsummantelung ausgebildet
ist.
9. Stellvorrichtung (10) nach Anspruch 6, 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Relativbewegung zwischen diesem Stabkörper (13, 14) und der Kammer (17, 171,
172) ermöglicht ist.
10. Stellvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass dieser Stabkörper (13, 14) stabförmig oder rohrförmig ausgebildet ist.
11. Stellvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kammer (17, 171, 172) auf den Stabkörper (13, 14) aufgesetzt ist.
12. Stellvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wandung der Kammer (17, 171, 172) mit wenigstens einem faltbalgartigen Abschnitt
(173, 174) versehen ist, der einen temperaturbedingten Volumenausgleich ermöglicht.
13. Stellvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere dieser Stabkörper (13, 14) umfasst sind, die zumindest abschnittsweise parallel
und/oder seriell in einer Kammer (17, 171, 172) angeordnet sind.
14. Stellvorrichtung (10) nach Anspruch 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere dieser Stabkörper (13, 14) umfasst sind, die zumindest abschnittsweise in
getrennten Kammern (171, 172) angeordnet sind.
15. Stellvorrichtung (10) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine erste Kammer (171) mit einem Einlass (181) für ein nicht erwärmtes
Steuermedium und wenigstens eine zweite Kammer (172) mit einem Einlass (182) für ein
erwärmtes Steuermedium versehen ist, so dass die in diesen Kammern (171, 172) jeweils
angeordneten Stabkörper (13, 14) durch entsprechende Zuführung eines Steuermediums
einem definierten Temperaturunterschied aussetzbar sind.
16. Stellvorrichtung (10) nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Kammer (171) und die zweite Kammer (172) in Strömungsverbindung stehen
und dass die erste Kammer (171) der zweiten Kammer (172) bezüglich einer bevorzugten
Strömungsrichtung des Steuermediums vorgeschaltet ist.
17. Stellvorrichtung (10) nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen einem Auslass (191) der ersten Kammer (171) und dem Einlass (182) der nachgeschalteten
zweiten Kammer (172) eine Heizeinrichtung (70) oder eine Kühleinrichtung zur hilfsweisen
Erwärmung bzw. Abkühlung des Steuermediums angeordnet ist.
18. Stellvorrichtung (10) nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Auslass (191) der ersten Kammer (171) und dem Einlass (182) der nachgeschalteten
zweiten Kammer (172) eine Gebläseeinrichtung (60) zur hilfsweisen Förderung des Steuermediums
angeordnet ist.
19. Stellvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 16 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Ventileinrichtung (51, 52, 53, 54) zur Regelung des Volumenstroms
des Steuermediums umfasst ist.
20. Stellvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Sensor (90) zur Messung des Dichtspalts (U) umfasst ist.
21. Stellvorrichtung (10) nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Steuereinheit (80) umfasst ist, welche auf Grundlage des Sensormesssignals des
Sensors (90) eine Heizeinrichtung (70), eine Gebläseeinrichtung (60) und/oder eine
Ventileinrichtung (51, 52, 53, 54) ansteuert.
22. Stellvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 13 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens zwei Stabkörper (13, 14) aus dem gleichen Werkstoff gebildet sind.
23. Stellvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 13 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens zwei Stabkörper (13, 14) aus unterschiedlichen Werkstoffen gebildet sind.
24. Stellvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Filtereinrichtung (50) umfasst ist.
25. Regenerativ-Wärmetauscher umfassend wenigstens eine thermisch gesteuerte Stellvorrichtung
(10) gemäß einem der Ansprüche 6 bis 24.
26. Regenerativ-Wärmetauscher nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mittels der Stellvorrichtung (10) verstellbare Dichtung eine Radialdichtung (8a,
8b), eine Umfangsdichtung (7a, 7b) und/oder eine Axial- bzw. Manteldichtung (9a, 9b)
ist.
27. Regenerativ-Wärmetauscher nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mittels der Stellvorrichtung (10) verstellbare Dichtung eine Radialdichtung (8a,
8b) und/oder eine Umfangsdichtung (7a, 7b) an der kalten Rotorseite (B) und/oder an
der heißen Rotorseite (A) ist.
28. Regenerativ-Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 25 bis 27,
dadurch gekennzeichnet,
dass dieser mit einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 betrieben wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zum temperaturabhängigen Einstellen des Dichtspalts (U) zwischen einer
verstellbaren Dichtung (7, 7a, 7b, 8a, 8b, 9a, 9b) und einem umlaufenden Rotor (1)
eines Regenerativ-Wärmetauschers mittels wenigstens einer Stellvorrichtung (10), die
wenigstens einen wechselthermisch beeinflussten Stabkörper (13, 14) umfasst, dessen
temperaturabhängige, axiale Längenänderung in eine Stellbewegung (X) für die Dichtung
(7, 7a, 7b, 8a, 8b, 9a, 9b) umgesetzt wird, wobei
dieser Stabkörper (13, 14) zumindest abschnittsweise in wenigstens einer Kammer (171,
172) angeordnet ist und diese Kammer (171, 172) zumindest teilweise von einem Steuermedium
durchströmt oder umströmt wird, welches direkt oder indirekt wechselthermisch auf
diesen Stabkörper (13, 14) einwirkt und wobei das Temperaturniveau des Steuermediums
zu einem Temperaturniveau eines durch den Rotor (1) strömenden Gasvolumenstroms (3,
4) korrespondiert, so dass in Abhängigkeit einer Temperaturveränderung dieses Gasvolumenstroms
(3, 4) eine axiale Längenänderung dieses Stabkörpers (13, 14) und eine entsprechende
Stellbewegung (X) für die Dichtung (7, 7a, 7b, 8a, 8b, 9a, 9b) herbeigeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Stellvorrichtung (10) mehrere solcher Stabkörper (13, 14) umfasst,
die zusammenwirkend eine Stellbewegung (X) für die Dichtung (7, 7a, 7b, 8a, 8b, 9a,
9b) herbeiführen, wobei wenigstens zwei dieser Stabkörper (13, 14) separat über jeweilige
Kammern (171, 172) mittels des Steuermediums wechselthermisch ansteuerbar sind, derart,
dass auch eine unterschiedliche Temperaturbeaufschlagung dieser Stabkörper (13, 14) möglich
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Steuermedium ein Teilvolumenstrom von einem durch den Rotor (1) strömenden Gasvolumenstrom
(3, 4) abgezweigt und wenigstens einem solchen Stabkörper (13, 14) zugeführt wird,
wozu dieser Stabkörper (13, 14) zumindest abschnittsweise in wenigstens einer Kammer
(171, 172) angeordnet ist, die von dem abgezweigten Teilvolumenstrom durchströmt oder
umströmt wird, so dass in Abhängigkeit einer Temperaturveränderung dieses Gasvolumenstroms
(3, 4) eine axiale Längenänderung der Stabkörper (13, 14) und
eine entsprechende Stellbewegung (X) für die Dichtung (7, 7a, 7b, 8a, 8b, 9a, 9b)
herbeigeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Teilvolumenstrom nach Durchströmen oder Umströmen der Kammer (171, 172) in denselben
Gasvolumenstrom (3, 4) zurückgeführt oder in einen anderen durch den Rotor (1) strömenden
Gasvolumenstrom (4, 3) eingeleitet wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ergänzend eine Dichtspaltmessung mittels wenigstens eines Sensors (90) durchgeführt
wird, auf Basis derer, von einer Steuereinheit (80) bestimmt, wenigstens eine wesentliche
Eigenschaft des Steuermediums oder Teilvolumenstroms verändert wird, um eine erforderliche
axiale Längenänderung dieses Stabkörpers (13, 14) und eine entsprechende Stellbewegung
(X) für die Dichtung (7, 7a, 7b, 8a, 8b, 9a, 9b) herbeizuführen.
5. Thermisch gesteuerte Stellvorrichtung (10) für einen Regenerativ-Wärmetauscher zum
Einstellen eines Dichtspalts (U) zwischen einer verstellbaren Dichtung (7, 7a, 7b,
8a, 8b, 9a, 9b) und einem umlaufenden Rotor (1), wobei die Stellvorrichtung (10) einen
Betätigungsabschnitt (11) mit wenigstens einem wechselthermisch beeinflussbaren Stabkörper
(13, 14) umfasst und einen mechanischen Stelltrieb (12), um eine temperaturabhängige,
axiale Längenänderung des Stabkörpers (13, 14) in eine Stellbewegung (X) für die Dichtung
(7, 7a, 7b, 8a, 8b, 9a, 9b) umzusetzen, wobei wenigstens ein wechselthermisch beeinflusster
Stabkörper (13, 14) zumindest abschnittsweise in wenigstens einer Kammer (171, 172)
angeordnet ist und diese Kammer (171, 172) unmittelbar oder mittelbar mit einem Steuermedium
beaufschlagbar ist, um eine wechselthermische Beeinflussung dieses Stabkörpers (171,
172) herbei zu führen,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere zusammendwirkende Stabkörper (13, 14) umfasst sind, die zumindest abschnittsweise
in getrennten Kammern (171, 172) angeordnet sind, derart, dass auch eine unterschiedliche
Temperaturbeaufschlagung dieser Stabkörper (13, 14) ermöglich ist.
6. Stellvorrichtung (10) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kammern (171, 172) zumindest teilweise von dem Steuermedium durchströmbar sind,
wozu diese wenigstens einen Einlass (181, 182) und wenigstens einen Auslass (191,
192) aufweisen.
7. Stellvorrichtung (10) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kammern (171, 172) von dem Steuermedium zumindest teilweise umströmbar sind,
wozu deren Wandungen doppelwandig und/oder mit einer Leitungsummantelung ausgebildet
sind.
8. Stellvorrichtung (10) nach Anspruch 5, 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Relativbewegung zwischen den Stabkörpern (13, 14) und den Kammern (171, 172)
ermöglicht ist.
9. Stellvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass diese Stabkörper (13, 14) rohrförmig ausgebildet sind.
10. Stellvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kammern (171, 172) auf die Stabkörper (13, 14) aufgesetzt sind.
11. Stellvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wandungen der Kammern (171, 172) mit wenigstens einem faltbalgartigen Abschnitt
(173, 174) versehen sind, um einen temperaturbedingten Volumenausgleich zu ermöglichen.
12. Stellvorrichtung (10) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine erste Kammer (171) mit einem Einlass (181) für ein nicht erwärmtes
Steuermedium und wenigstens eine zweite Kammer (172) mit einem Einlass (182) für ein
erwärmtes Steuermedium versehen ist, so dass die in diesen Kammern (171, 172) jeweils
angeordneten Stabkörper (13, 14) durch entsprechende Zuführung eines Steuermediums
einem definierten Temperaturunterschied aussetzbar sind.
13. Stellvorrichtung (10) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Kammer (171) und die zweite Kammer (172) in Strömungsverbindung stehen
und dass die erste Kammer (171) der zweiten Kammer (172) bezüglich einer bevorzugten
Strömungsrichtung des Steuermediums vorgeschaltet ist.
14. Stellvorrichtung (10) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen einem Auslass (191) der ersten Kammer (171) und dem Einlass (182) der nachgeschalteten
zweiten Kammer (172) eine Heizeinrichtung (70) zur hilfsweisen Erwärmung des Steuermediums
angeordnet ist.
15. Stellvorrichtung (10) nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Auslass (191) der ersten Kammer (171) und dem Einlass (182) der nachgeschalteten
zweiten Kammer (172) eine Gebläseeinrichtung (60) zur hilfsweisen Förderung des Steuermediums
angeordnet ist.
16. Stellvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Ventileinrichtung (51, 52, 53, 54) zur Regelung des Volumenstroms
des Steuermediums umfasst ist.
17. Stellvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Sensor (90) zur Messung des Dichtspalts (U) umfasst ist.
18. Stellvorrichtung (10) nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Steuereinheit (80) umfasst ist, welche auf Grundlage des Sensormesssignals des
Sensors (90) eine Heizeinrichtung (70), eine Gebläseeinrichtung (60) und/oder eine
Ventileinrichtung (51, 52, 53, 54) ansteuert.
19. Stellvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens zwei Stabkörper (13, 14) aus dem gleichen Werkstoff gebildet sind.
20. Stellvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens zwei Stabkörper (13, 14) aus unterschiedlichen Werkstoffen gebildet sind.
21. Stellvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Filtereinrichtung (50) umfasst ist.
22. Regenerativ-Wärmetauscher umfassend wenigstens eine thermisch gesteuerte Stellvorrichtung
(10) gemäß einem der Ansprüche 5 bis 21.
23. Regenerativ-Wärmetauscher nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mittels der Stellvorrichtung (10) verstellbare Dichtung eine Radialdichtung (8a,
8b), eine Umfangsdichtung (7a, 7b) und/oder eine Manteldichtung (9a, 9b) ist.
24. Regenerativ-Wärmetauscher nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mittels der Stellvorrichtung (10) verstellbare Dichtung eine Radialdichtung (7a,
7b) und/oder eine Umfangsdichtung (8a, 8b) an der kalten Rotorseite (B) und/oder an
der heißen Rotorseite (A) ist.
25. Regenerativ-Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 22 bis 24,
dadurch gekennzeichnet,
dass dieser mit einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 betrieben wird.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente