[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stromwandlereinheit für eine Sicherungslastleiste
sowie eine Sicherungslastleiste mit einer solchen Stromwandlereinheit.
[0002] Sicherungslastschaltleisten, zumeist Niederspannungs-Hochleistungs-(NH)-Sicherungslastschaltleisten,
sind seit langem bekannt und dienen dazu, abgesicherte elektrische Abgänge von Sammelschienen
bereitzustellen, die unter Last getrennt werden können. Die Einrichtungen weisen im
Allgemeinen ein oder mehrere Sicherungsunterteile auf, die jeweils zwei Sicherungsaufnahmen
aufweisen und in einem Gehäuse angeordnet sind. Entsprechende Sicherungseinsätze sind
an einem oder mehreren Schaltdeckeln montiert, so dass bei einem geschlossenen Schaltdeckel
die Sicherungseinsätze in die Sicherungsunterteile eingesetzt sind und eine Verbindung
zwischen den jeweiligen - mit den Sammelschienen verbindbaren - Einspeisekontakten
und den Abgangskontakten herstellen. Beim Öffnen des oder der Schaltdeckel werden
die Sicherungseinsätze aus den Sicherungsunterteilen gezogen, so dass die Verbindung
unterbrochen ist.
[0003] Häufig ist eine Messung des Stromflusses über den bereitgestellten Abgang erwünscht.
Dazu werden meist Stromwandler eingesetzt. Stromwandler arbeiten wie Transformatoren,
d. h. ein durch einen Primärleiter, im Stand der Technik zumeist die elektrische Verbindung
zwischen Sammelschienenanschluß und einer ersten Sicherungsaufnahme oder die elektrische
Verbindung zwischen einer zweiten Sicherungsaufnahme und dem Abgangsanschluß der Leiste,
fließender Wechselstrom induziert in einen vom Stromwandler bereitgestellten Sekundärleiter
einem vom Primärkreis galvanisch getrennten Sekundärstrom, der zur Bestimmung des
Primärstroms gemessen und ausgewertet werden kann. Somit erfolgt die Messung des Stromflusses
über den von der Sicherungslastleiste bereitgestellten Abgang berührungslos. Dabei
wird der Stromwandler die Verbindungsleitung zwischen dem Sammelschienenanschluß und
einer ersten Sicherungsaufnahme oder einer zweiten Sicherungsaufnahme und einem Abgangsanschluß
umgebend angeordnet.
[0004] Es sind beispielsweise sogenannte Aufsteckstromwandler bekannt, die einen Kern und
einen diesen umgebenden Sekundärleiter aufweisen. Der Kern wird über eine stromdurchflossene
Leitung geschoben und ist gegenüber dieser elektrisch isoliert. Der Wechselstromfluß
durch die Leitung induziert in dem Kern ein magnetisches Wechselfeld, welches wiederum
einen Stromfluß in dem den Kern spulenförmig umgebenden Sekundärleiter induziert.
Derartige Aufsteckstromwandler haben jedoch in den typischen Baugrößen Dicken, welche
erheblich auftragen und in der Regel dazu führen, dass die Sicherungslastschaltleisten
in einem Schaltschrank höher aufbauen als die gleichen Leisten ohne Stromwandler.
[0005] Darüber hinaus ist die Montage von Aufsteckstromwandlern an bestehende, bereits installierte
Sicherungslastschaltleisten aufwendig, da zur Montage die Sicherungslastschaltleiste
aus dem Schaltschrank ausgebaut werden muss.
[0006] Beispielsweise ist in der
DE 100 02 800 A1 eine Ausführungsform einer NH-Sicherungslastschaltleiste gezeigt, bei der bei Bedarf
ein Stromwandler mit einer schlitzförmigen Öffnung auf den Z-förmigen Einspeisekontakt
zwischen dem elektrischen Sammelschienenanschluß und einer ersten Sicherungsaufnahme
aufgefädelt werden kann. Um ein solches Auffädeln zu ermöglichen, muss jedoch die
Gehäuseunterseite offen ausgeführt sein, was zu erheblichen konstruktiven Maßnahmen
an dem Gehäuse führt. Darüber hinaus ist ein entsprechender Berührungsschutz kaum
zu gewährleisten.
[0007] Demgegenüber ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Stromwandlereinheit bereitzustellen,
welche nachträglich, d. h. dann, wenn die Sicherungslastleiste bereits in einen Schaltschrank
eingebaut ist, installiert werden kann.
[0008] Darüber hinaus ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Stromwandlereinheit
bereitzustellen, die so ausgestaltet ist, dass sie mit einer herkömmlichen, handelsüblichen
Sicherungslastleiste verbindbar ist, ohne dass die Sicherungslastleiste dafür eine
spezielle Ausgestaltung aufweisen müßte.
[0009] Zumindest eine der zuvor genannten Aufgaben wird durch eine Stromwandlereinheit für
eine Sicherungslastleiste mit drei Stromwandlern zur Erfassung eines durch die Sicherungslastleiste
fließenden Stroms gelöst, wobei jeder der Stromwandler je einen Primärleiter, einen
den Primärleiter ringförmig umgebenden Kern und einen den Kern spulenförmig umgebenden
Sekundärleiter aufweist, wobei die Enden des Sekundärleiters je einen Messanschluss
aufweisen, und wobei der Primärleiter ein erstes mit einem Abgangsanschluss der Sicherungslastleiste
verbindbares Ende und ein zweites mit einem Anschlusskabel verbindbares Ende aufweist.
[0010] Die erfindungsgemäße Stromwandlereinheit läßt sich an einer handelsüblichen Sicherungslastleiste
montieren, ohne dass diese aus dem Schaltschrank ausgebaut werden müßte. Dazu ist
die Stromwandlereinheit mit den Abgangsanschlüssen der Sicherungslastleiste verbindbar.
Die Sicherungslastleiste muss für die Aufnahme des erfindungsgemäßen Stromwandlerelements
an ihrem Abgangsbereich keine besonderen konstruktiven Merkmale aufweisen, die von
den handelsüblichen Leisten abweichen.
[0011] Darüber hinaus ermöglicht es die erfindungsgemäße Stromwandlereinheit durch Ihre
Anordnung im Abgangsbereich der Sicherungslastleiste bzw. durch eine Verlängerung
dieses Bereichs, ein und dieselbe Leiste mit allen bekannten Anschlusstechniken, d.h.
insbesondere Rahmenklemme, Bolzen und Mutter, zu versehen.
[0012] Die Integration der drei Stromwandler in einer einzigen Stromwandlereinheit vereinfacht
die Montage erheblich, da statt drei getrennten Wandler nur eine einzige kompakte
Einheit zu montieren ist.
[0013] Die Anordnung der Wandlereinheit im Abgangsbereich einer Sicherungslastleiste stellt
mehr Volumen für die Stromwandler zur Verfügung als dies bei herkömmlich zwischen
Sicherungslastleiste und Sammelschiene angeordneten Stromwandlern der Fall ist. Daher
können mit der erfindungsgemäßen Stromwandlereinheit größere Leistungsbereiche der
Sicherungslastleisten abgedeckt werden als dies herkömmlich der Fall ist. In einer
Ausführungsform der Erfindung ist jeder der drei Stromwandler so ausgestaltet bzw.
dimensioniert, dass er für eine durch seinen Primärleiter fließende Leistung von mehr
als 5 VA geeignet ist.
[0014] Grundsätzlich kann die vorliegende Stromwandlereinheit auch bei offenen Verteilerleisten
eingesetzt werden, bei denen die Sicherungseinsätze mit einem geeigneten Werkzeug
aus dem offenen Gehäuse gezogen werden können. Der Begriff Sicherungslastleiste soll
daher sowohl Sicherungslastschaltleisten als auch offene Verteilerleisten umfassen.
[0015] Bei der erfindungsgemäßen Stromwandlereinheit ist der Primärleiter anders als bei
Aufsteckstromwandlern aus dem Stand der Technik Bestandteil des jeweiligen Stromwandlers
und wird mit dem Abgangsanschluss der Sicherungslastleiste verbunden. In diesem Sinne
verlängert der Primärleiter der erfindungsgemäßen Stromwandlereinheit den Abgangsanschluß
einer Sicherungslastleiste. Daher sind die zweiten Enden der Primärleiter der Stromwandlereinheit
so ausgestaltet, dass sie mit einem Anschlußkabel verbindbar sind.
[0016] In einer Ausführungsform ist der Primärleiter als Leiterblech ausgeführt.
[0017] Voraussetzung für die Realisierung einer erfindungsgemäßen Stromwandlereinheit ist,
dass diese zumindest in einer Ausführungsform ein Baumaß aufweist, dessen Breite und
Höhe die Abmessungen des Abgangsbereichs einer herkömmlichen Schaltleiste nicht übersteigt.
[0018] Dabei ist es zweckmäßig, wenn zwei der Primärleiter in einer Ebene angeordnet sind,
während der dritte Primärleiter einen Abstand zu dieser Ebene aufweist. Auf diese
Weise lassen sich die Primärleiter mit den Abgangsanschlüssen einer handelsüblichen
Sicherungslastleiste verbinden, welche zumeist eine entsprechende geometrische Anordnung
der Abgangsanschlüsse aufweisen. Die Verlagerung eines Primärleiters aus der Ebene
heraus, die von den beiden anderen Primärleitern aufgespannt wird, ermöglicht eine
Minimierung der Baubreite der Stromwandlereinheit.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Kerne der drei Stromwandler so angeordnet,
dass zumindest zwei der Kerne in einer Richtung parallel zu den Primärleitern keinen
räumlichen Überlapp aufweisen.
[0020] Eine versetzte Anordnung zumindest eines Kerns gegenüber den beiden anderen Kernen
in einer Richtung im Wesentlichen parallel zu den Primärleitern ermöglicht es, die
Bauhöhe der Stromwandlereinheit zu minimieren. Dabei sind in einer Ausführungsform
die drei Primärleiter im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet.
[0021] In einer Ausführungsform weist der Primärleiter an seinem ersten Ende eine Durchbohrung
zum Verschrauben des Primärleiters mit einem Ausgangsanschluß eine Sicherungslastleiste
auf. Eine Verschraubung des Primärleiters mit dem Abgangsanschluß gewährleistet eine
elektrisch gut leitende Verbindung zwischen der Stromwandlereinheit und der Sicherungslastleiste.
[0022] In einer Ausführungsform der Stromwandlereinheit kann das zweite Ende des Primärleiters
eine Durchbohrung zum Verschrauben des Primärleiters mit einem Kabelschuh eines Anschlußkabels
aufweisen. Dabei ist es zweckmäßig, wenn der Primärleiter im Bereich der Durchbohrung
ein Gewinde zur Aufnahme einer durch den Kabelschuh greifenden Schraube aufweist oder
eine Schraubenmutter derart mit dem Primärleiter verbunden ist, dass sie ein zu der
Durchbohrung konzentrisches Innengewinde aufweist.
[0023] In einer alternativen Ausführungsform weist das zweite Ende des Primärleiters einen
Klemmaufbau zur Aufnahme eines Anschlußkabels auf. Dabei ist der Klemmaufbau vorzugsweise
so ausgestaltet, dass sich in ihm ein Kabelende eines Anschlußkabels aufnehmen läßt
und das Kabel mit Hilfe des Klemmaufbaus gegen einen elektrisch leitenden Abschnitt
pressbar ist, um eine elektrische Verbindung zwischen dem Anschlußkabel und dem Primärleiter
herzustellen.
[0024] In einer bevorzugten Ausführungsform jedoch weist die Stromwandlereinheit ein Gehäuse
auf, wobei in dem Gehäuse eine dem Primärleiter zugeordnete Ausnehmung vorgesehen
ist, in die ein Schubeinsatz einschiebbar ist, wobei der Schubeinsatz eine Ausnehmung
zur Aufnahme eines Anschlußelements aufweist.
[0025] Eine solche Ausgestaltung der Stromwandlereinheit mit einer, vorzugsweise jedoch
drei Schubladenelementen bzw. Schubeinsätzen zur Aufnahme eines Anschlußelements ermöglicht
eine schnelle Anpassung der zweiten, die Abgangsanschlüsse bildenden Enden der Stromwandlereinheit.
Eine solche Anpassung kann auch noch während der Montage auf einer Baustelle erfolgen.
Sobald feststeht, wie die Stromwandlereinheit mit dem Abgangskabeln verbunden werden
soll, kann der Schubeinsatz mit einem entsprechenden Anschlusselement bestückt und
in das Gehäuse der Stromwandlereinheit eingeschoben werden.
[0026] Dabei sind der Schubeinsatz und die Ausnehmung des Gehäuses vorzugsweise so ausgestaltet,
dass ein in der Ausnehmung des Schubeinsatzes angeordnetes Anschlusselement nach dem
Einschieben des Schubeinsatzes in die entsprechende Ausnehmung des Gehäuses einen
elektrischen Kontakt zu dem jeweiligen Primärleiter der Stromwandlereinheit aufweist.
[0027] In einer Ausführungsform ist das Anschlußelement, welches in der Ausnehmung des Schubeinsatzes
aufnehmbar ist, ein Klemmaufbau. In einer alternativen Ausführungsform ist das Anschlußelement
eine Schraubenmutter, die eine Schraube zur Verschraubung eines Polschuhs mit dem
Primärleiter bereitstellt.
[0028] In einer Ausführungsform weist der Schubeinsatz und/oder die Ausnehmung in dem Gehäuse
der Stromwandlereinheit ein bewegliches oder verformbares Rastelement auf, und die
Ausnehmung in dem Gehäuse der Stromwandlereinheit und/oder der Schubeinsatz weist
eine Vertiefung zur Aufnahme des Rastelements auf. Auf diese Weise erhöht sich die
mechanische Stabilität des mit Hilfe der Schubladenanordnung mit dem Primärleiter
verbundenen Anschlußelements.
[0029] Zumindest eine der zuvor genannten Aufgaben wird auch durch eine Sicherungslastleiste
mit einem zuvor beschriebenen Stromwandlerelement gelöst.
[0030] Dabei ist die Sicherungslastleiste in einer bevorzugten Ausführungsform eine Sicherungslastschaltleiste,
die ein Gehäuseunterteil, in dem drei elektrische Sammelschienenanschlüsse, die jeweils
mit einer ersten Sicherungsaufnahme verbunden ist, und drei Abgangsanschlüsse, die
jeweils mit einer zweiten Sicherungsaufnahme verbunden sind, angeordnet sind, ein
Gehäuseoberteil und einen gegenüber dem Gehäuseoberteil verschränkbar angeordneten
Schaltdeckel aufweist, der mindestens eine Halteeinrichtung für einen Sicherungseinsatz
aufweist, wobei jeweils ein Primärleiter der Stromwandlereinheit mit einem Abgangsanschluß
der Sicherungslastschaltleiste verbunden ist.
[0031] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
werden anhand der folgenden Beschreibung einer Ausführungsform und der dazugehörigen
Figuren deutlich.
Figur 1 zeigt eine dreidimensionale Ansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Stromwandlereinheit vom zweiten Ende der Primärleiter aus gesehen.
Figur 2 zeigt eine dreidimensionale Darstellung der Stromwandlereinheit aus Figur
1 in einer Ansicht vom ersten Ende der Primärleiter aus gesehen.
Figur 3 zeigt eine teilweise Schnittansicht der Stromwandlereinheit aus Figuren 1
und 2 in einer Ebene, welche den oberen Wandler schneidet.
Figur 4 zeigt eine teilweise Schnittansicht durch den Stromwandler gemäß Figuren 1
bis 3 in einer Schnittebene durch die beiden unteren Wandler.
Figur 5 zeigt eine teilweise Schnittansicht durch die Stromwandlereinheit gemäß Figuren
1 bis 5 in einer Ebene parallel zu den Primärleitern.
Figur 5 zeigt eine Explosionsansicht der Stromwandlereinheit gemäß Figuren 1 bis 6.
[0032] Die in den Figuren 1 bis 7 dargestellte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Stromwandlereinheit
für eine Sicherungslastleiste weist eine Anordnung von drei Stromwandlern 1, 2, 3
auf, die kompakt in einem mehrteiligen Gehäuse 4, 5, 6 angeordnet sind.
[0033] Der Aufbau eines jeden Stromwandlers der Stromwandlereinheit ist besonders gut in
der Schnittansicht aus Figur 5 zu erkennen. Die Schnittansicht aus Figur 5 stellt
einen Schnitt durch die Stromwandlereinheit in einer Ebene dar, die senkrecht zu den
von den Primärleitern 10, 11, 12 der Wandler 1, 2, 3 aufgespannten Ebenen steht und
die durch die Klemmschraube 15 des Klemmaufbaus 9 des oberen Wandlers 3 verläuft.
[0034] Der Wandler 3 weist einen als Leiterblech ausgeführten Primärleiter 12 auf, welcher
der Verlängerung des Abgangsanschlusses einer Sicherungslastschaltleiste (nicht dargestellt)
dient. Um den Stromfluss durch den Primärleiter 12 erfassen zu können, verfügt der
Stromwandler 3 über einen metallischen Kern 18, der als Ring ausgestaltet ist und
den Primärleiter 12 umgibt. Der Kern 18 wiederum ist von einem Sekundärleiter 19 umgeben,
dessen Enden jeweils mit einem Meßanschluß 22, 23 verbunden sind. Die Meßanschlüsse
22, 23 sind von außen mit Hilfe von Prüfspitzen kontaktierbar, um den im Sekundärleiter
19 induzierten Meßstrom zu erfassen.
[0035] Der Primärleiter 12, der ihn ringförmige umgebende Kern 18 sowie der Sekundärleiter
19 bilden zusammen einen Transformator, welcher primärseitig lediglich eine halbe
Wicklung aufweist, die von dem durch den Kern 18 verlaufenden Primärleiter 12 gebildet
wird.
[0036] Die beiden weiteren für die zwei anderen Abgangsanschlüsse einer Schaltleiste vorgesehenen
Wandler 1, 2 weisen einen identischen Aufbau zu dem Wandler 3 auf. Sie verfügen ebenfalls
jeweils über einen Primärleiter 10, 11, einen Kern 16, 17 sowie einen Sekundärleiter
20, 21.
[0037] Wie besonders deutlich aus der dreidimensionalen Ansicht aus Figur 2 hervorgeht,
weisen die Primärleiter 10, 11, 12 der Stromwandler 1, 2, 3 an ihrem ersten Ende jeweils
eine Durchbohrung 24, 25, 26 auf. Mit Hilfe dieser Durchbohrungen und in die Durchbohrungen
eingreifende Schrauben wird die Stromwandlereinheit mit den Abgangsanschlüssen einer
Sicherungslastschaltleiste elektrisch und mechanisch verbunden.
[0038] An ihren gegenüberliegenden Enden weisen die drei Primärleiter 10, 11 und 12 jeweils
einen Klemmaufbau 7, 8, 9 zum Verbinden der Primärleiter 10, 11, 12 mit Kabeln als
Abgängen der Sicherungslastschaltleiste aufweisen. Der konkrete Aufbau der Klemmaufbauten
7, 8, 9 ist besonders gut den Figuren 1, 6 und 7 zu entnehmen.
[0039] Die detaillierte Konstruktion des Klemmaufbaus 7 wird nun anhand der Figur 6 beschrieben.
Die beiden weiteren Klemmaufbauten 8 und 9 sind identisch aufgebaut.
[0040] Der Klemmaufbau 7 weist einen im Wesentlichen U-förmigen Käfigbügel 27 auf, der zwei
Schenkelabschnitte 28, 29 und einen die Schenkelabschnitte 28, 29 verbindenden Bodenabschnitt
30 aufweist. Weiterhin ist ein Käfigjoch 31 vorgesehen, welches im Wesentlichen an
der dem Bodenabschnitt 30 abgewandten Seite der Schenkelabschnitte 28, 29 diese miteinander
verbindet, so dass zwischen dem Käfigjoch 31 einerseits und dem Käfigbügel 27 andererseits
ein Raum gebildet wird, der im Folgenden auch Käfigzelle genannt wird. In der Käfigzelle
ist zwischen den beiden Schenkelabschnitten 28, 29 ein Klemmstück 32 angeordnet. Dieses
Klemmstück 32 unterteilt die Käfigzelle in einen Anschlußraum für den Primärleiter
11 und einen Kabelraum für die Aufnahme des Kabels. Der Anschlussraum wird im Wesentlichen
begrenzt durch das Klemmstück 32 und den Bodenabschnitt 30, während der Kabelraum
von dem Klemmstück 32, den beiden Schenkelabschnitten 28, 29 und dem Käfigjoch 31
begrenzt wird. Das Käfigjoch 31 weist eine Gewindedurchgangsbohrung auf, durch die
ein Gewindestift 14 mit einer Klemmplatte 33, die im Kabelraum angeordnet ist, verbunden
ist. Durch Drehen des Gewindestifts 14 kann die Klemmplatte 33 in Richtung des Klemmstücks
32 oder von diesem wegbewegt werden. Die beiden Schenkelabschnitte 28, 29 weisen an
ihrem dem Bodenabschnitt 30 abgewandten Ende zwei gekröpfte Abschnitte 34, 35 auf.
Diese geköpften Abschnitte 34, 35 sind derart ausgebildet, dass der Abstand zwischen
dieses etwas kleiner ist als die entsprechende Ausdehnung des Käfigjochs 31, so dass
in der beispielsweise in Figur 1 gezeigten Position das Käfigjoch 31 nicht nach oben
aus dem Käfigbügel 27 entnommen werden kann, ohne dass die beiden Schenkel nach außen
gebogen werden. Weiterhin weisen beide Schenkel 28, 29 eine in etwa U-förmige Ausnehmung
auf, die einen entsprechenden Zungenabschnitt 36 umgibt. Dieser Zungenabschnitt 36
ist bei der Herstellung etwas in Richtung der Käfigzelle gebogen worden, so dass sich
bei der beispielsweise in Figur 1 gezeigten Position das Käfigjoch 31 beidseitig auf
den entsprechenden Zungenabschnitt 36 abstützt. Zur Entnahme des Käfigjochs 31 müssen
entweder die Schenkelabschnitte 28, 29 etwas auseinandergebogen werden oder das Käfigjoch
31 muss nach vorne (oder hinten) herausgeschoben werden.
[0041] Deutlich zu erkennen ist insbesondere in den Figuren 1 und 6, dass jeder der Klemmaufbauten
7, 8, 9 mit Hilfe eines Schubeinsatzes 37, 38, 39 an dem Gehäuse 4 der Wandlereinrichtung
befestigt ist. Alle Schubeinsätze 37, 38, 39 sind identisch ausgestaltet, so dass
die konkrete Ausgestaltung nun bezugnehmend auf Figur 6 anhand des Schubeinsatzes
37 beschrieben wird.
[0042] Der Schubeinsatz 37 weist eine Ausnehmung 40 auf, in die der Bodenabschnitt 30 des
Klemmaufbaus 27 eingesetzt werden kann. Die Ausnehmung 40 ist von seitlichen Wangen
41, 42 sowie einer vorderen Anschlagfläche 43 begrenzt. Weiterhin weist der Schubeinsatz
zwei Rastelemente (in den Figuren nicht dargestellt) auf, die elastische verformbar
sind.
[0043] Alternativ zur Aufnahme des in den Figuren dargestellten Klemmaufbaus 27 kann der
Schubeinsatz 38 eine Schraubenmutter (nicht dargestellt) aufnehmen, die es ermöglicht,
einen Polschuh mit den Primärleitern 10, 11, 12 zu verschrauben. Dazu weist der Schubeinsatz
38 eine Ausnehmung 44 zur Aufnahme einer Schraubenmutter auf.
[0044] Aus einer Zusammenschau der Figuren 4 und 5, die im Wesentlichen den gleichen Maßstab
aufweisen, wird deutlich, wie die erfindungsgemäße Anordnung der einzelnen Stromwandler
1, 2, 3 eine kompakte Bauweise der Stromwandlereinheit mit den drei Stromwandlern
1, 2, 3 ermöglicht. Die Wandlereinheit weist eine vergleichsweise geringe Breite und
Höhe auf. Dazu sind die beiden Stromwandler 1, 2, welche zu den beiden Primärleitern
10, 11 gehören, in der gleichen Höhe angeordnet, d. h. die Mittelpunkte ihrer ringförmigen
Kerne liegen in der Ebene, in welcher auch die Primärleiter 10, 11 liegen. Demgegenüber
ist der dritte Wandler in einer anderen Ebene angeordnet, sowohl sein Primärleiter
12, sein Kern 18 als auch sein Sekundärleiter 19 liegen oberhalb der beiden anderen
Stromwandler 1, 2. Diese Anordnung der Wandler übereinander ermöglicht eine geringe
Breite der erfindungsgemäßen Stromwandlereinheit, so dass diese im Abgangsbereich
einer herkömmlichen Sicherungslastschaltleiste aufnehmbar ist.
[0045] Darüber hinaus ist der dritte Stromwandler 3 in der Betrachtungsrichtung beispielsweise
von Figur 1 hinter den beiden anderen Stromwandlern 1, 2 angeordnet. D. h. die Kerne
16 und 18 bzw. 17 und 18 der Stromwandler 1 und 3 bzw. 2 und 3 überlappen einander
in einer Richtung parallel zu den Primärleitern 10, 11, 12 räumlich nicht. Auf diese
Weise kann eine erheblich engere Packung der Stormwandler 1, 2 und 3 erreicht werden,
d. h. die Primärleiter 10 und 12 bzw. 11 und 12 weisen einen deutlich geringeren Abstand
voneinander auf, als dies der Fall wäre, wenn der dritte Wandler 3 unmittelbar über
den beiden Wandlern 1 und 2 angeordnet wäre.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1, 2, 3
- Stromwandler
- 4
- erstes Gehäuseteil
- 5
- zweites Gehäuseteil
- 6
- drittes Gehäuseteil
- 7, 8, 9
- Klemmaufbau
- 10, 11, 12
- Primärleiter
- 13, 14, 15
- Gewindestift
- 16, 17, 18
- metallischer Kern
- 19, 20, 21
- Sekundärleiter
- 22,23
- Messanschluss
- 24, 25, 26
- Durchbohrung
- 27
- Käfigbügel
- 28, 29
- Schenkelabschnitt
- 30
- Bodenabschnitt
- 31
- Käfigjoch
- 32
- Klemmstück
- 33
- Klemmplatte
- 34, 35
- gekröpfter Abschnitt
- 36
- Zungenabschnitt
- 37, 38, 39
- Schubeinsatz
- 40
- Ausnehmung
- 41, 42
- seitliche Wange
- 43
- vordere Anschlagsfläche
- 44
- Ausnehmung zur Aufnahme einer Schraubenmutter
1. Stromwandlereinheit für eine Sicherungslastleiste mit
drei Stromwandlern (1, 2, 3) zur Erfassung eines durch die Sicherungslastleiste fließenden
Stroms,
wobei jeder der Stromwandler (1, 2, 3) je einen Primärleiter (10, 11, 12), einen den
Primärleiter (10, 11, 12) ringförmig umgebenden Kern (16, 17, 18) und einen den Kern
spulenförmig umgebenden Sekundärleiter (19, 20, 21) aufweist,
wobei die Enden des Sekundärleiters (19, 20, 21) je einen Meßanschluß (22, 23) aufweisen,
und
wobei der Primärleiter (10, 11, 12) ein erstes mit einem Abgangsanschluss der Sicherungslastleiste
verbindbares Ende und ein zweites mit einem Anschlusskabel verbindbares Ende aufweist.
2. Stromwandlereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei der Primärleiter (10, 11) in einer Ebene angeordnet sind, während der dritte
Primärleiter (12) einen Abstand zu dieser Ebene aufweist.
3. Stromwandlereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kerne (16, 17, 18) der drei Stromwandler (1, 2, 3) so angeordnet sind, dass zumindest
zwei Kerne (16, 18 bzw. 17, 18) in einer Richtung parallel zu den Primärleitern (10,
11, 12) keinen räumlichen Überlapp aufweisen.
4. Stromwandlereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Primärleiter (10, 11, 12) als Leiterblech ausgeführt ist.
5. Stromwandlereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Primärleiter (10, 11, 12) an seinem ersten Ende eine Durchbohrung (24, 25, 26)
zum Verschrauben des Primärleiters (10, 11, 12) mit einem Abgangsanschluß einer Sicherungslastleiste
aufweist.
6. Stromwandlereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Primärleiter (10, 11, 12) an seinem zweiten Ende eine Durchbohrung (24, 25, 26)
zum Verschrauben des Primärleiters (10, 11, 12) mit einem Kabelschuh eines Anschlusskabels
aufweist.
7. Stromwandlereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Primärleiter (10, 11, 12) an seinem zweiten Ende einen Klemmaufbau (7, 8, 9)
zur Aufnahme eines Anschlusskabels aufweist.
8. Stromwandlereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromwandlereinheit ein Gehäuse (4, 5, 6) aufweist, wobei in dem Gehäuse (4,
5, 6) eine einem Primärleiter (10, 11, 12) zugeordnete Ausnehmung (40) vorgesehen
ist, in die ein Schubeinsatz (37, 38, 39) einschiebbar ist, wobei der Schubeinsatz
(37, 38, 39) eine Ausnehmung (40) zur Aufnahme eines Anschlusselements aufweist.
9. Stromwandlereinheit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubeinsatz (37, 38, 39) und/oder die Ausnehmung (40) in dem Gehäuse (4, 5,
6) der Stromwandlereinheit ein bewegliches oder verformbares Rastelement aufweist,
und die Ausnehmung (40) in dem Gehäuse (4, 5, 6) der Stromwandlereinheit und/oder
der Schubeinsatz (37, 38, 39) eine Vertiefung zur Aufnahme des Rastelementes aufweist.
10. Stromwandlereinheit nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement ein Klemmaufbau (7, 8, 9) ist.
11. Stromwandlereinheit nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement eine Schraubenmutter ist.
12. Stromwandlereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der drei Stromwandler so ausgestaltet ist, dass er für eine durch seinen Primärleiter
fließende Leistung von mehr als 5 VA geeignet ist.
13. Sicherungslastleiste mit einem Stromwandlerelement nach einem der Ansprüche 1 bis
12.
14. Sicherungslastleiste nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Sicherungslastschaltleiste ist, die
ein Gehäuseunterteil, in dem drei elektrische Sammelschienenanschlüsse, die jeweils
mit einer ersten Sicherungsaufnahme verbunden sind, und drei Abgangsanschlüsse, die
jeweils mit einer zweiten Sicherungsaufnahme verbunden sind, angeordnet sind,
ein Gehäuseoberteil und
einen gegenüber dem Gehäuseoberteil verschwenkbar angeordneten Schaltdeckel aufweist,
der mindestens eine Halteeinrichtung für einen Sicherungseinsatz aufweist,
wobei jeweils ein Primärleiter (10, 11, 12) der Stromwandlereinheit mit einem Abgangsanschluss
der Sicherungslastschaltleiste verbunden ist.