(19)
(11) EP 2 260 816 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.12.2010  Patentblatt  2010/50

(21) Anmeldenummer: 10164436.7

(22) Anmeldetag:  31.05.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A61G 3/00(2006.01)
A61G 3/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME RS

(30) Priorität: 09.06.2009 DE 102009024854

(71) Anmelder: Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG
80997 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Stoiber, Wolfgang
    84036, Landshut (DE)

(74) Vertreter: Feder Walter Ebert 
Patentanwälte Goethestraße 38 A
40237 Düsseldorf
40237 Düsseldorf (DE)

   


(54) Mobiler Sanitätsraum, insbesondere zur Anordnung auf der Ladefläche militärischer Transportfahrzeuge


(57) Die Erfindung betrifft einen mobilen Sanitätsraum, insbesondere zur Anordnung auf der Ladefläche militärischer Transportfahrzeuge, mit einer über eine Einstiegstür (2) schließbaren Einstiegsöffnung (3) und einer bei geöffneter Einstiegstür (2) im Bereich vor der Einstiegsöffnung (3) anordbaren Einstiegsplattform (4) zur Erleichterung des Einstiegs in das Innere des Sanitätsraums, wobei die Einstiegsplattform (4) über eine Hubvorrichtung (5) auf und ab bewegbar angeordnet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen mobilen Sanitätsraum, insbesondere zur Anordnung auf der Ladefläche militärischer Transportfahrzeuge, mit einer über eine Einstiegstür schließbaren Einstiegsöffnung und einer bei geöffneter Einstiegstür im Bereich der Einstiegsöffnung anordbaren Einstiegsplattform zur Erleichterung des Einstiegs in das Innere des Sanitätsraums.

[0002] Mobile Sanitätsräume werden im militärischen Bereich oftmals ballistisch geschützt ausgeführt und erlauben damit eine sichere Beförderung und medizinische Erstversorgung von Verwundeten, Unfallverletzten, Kranken usw. an verschiedensten Einsatzorten, wozu die mobilen Sanitätsräume bei Bedarf auf der Ladefläche entsprechender Militärfahrzeuge angeordnet und zu einem bestimmten Einsatzort verbracht werden können.

[0003] Im Inneren der Sanitätsraume erfolgt die medizinische Versorgung der Verwundeten durch das zuständige Sanitätspersonal, wozu im Inneren nicht nur Liegeplätze für die Verwundeten, sondern auch eine Sanitätsausstattung zur medizinischen Erstversorgung untergebracht ist.

[0004] Aus der DE 10 2006 062773 A1 ist ein mobiler Personenbeförderungsraum bekannt, der nach Art eines ballistisch geschützten Transportcontainers gestaltet ist und zur sicheren Beförderung mehrerer Personen dient. Da der Personencontainer auf der Ladefläche des Transportfahrzeugs eine für die zu transportierenden Personen nur schwer überwindbare Höhe gegenüber der Fahrbahn aufweist, ist im Bereich einer Türöffnung des Personenbeförderungsraums eine Leiter vorgesehen, über welche die zu transportierenden Personen zu der Türöffnung aufsteigen können. Ferner ist zur Erleichterung des Einstiegs eine Einstiegsplattform vorgesehen, die bei geöffneter Einstiegstür außenseitig im Bereich vor der Einstiegsöffnung angeordnet ist.

[0005] Diese Art von Personenbeförderungsraum hat sich in der Vergangenheit zwar durchaus bewährt, weist jedoch den Nachteil auf, dass der Innenraum des Personenbeförderungsraums für verwundete oder unfallverletzte Personen nicht erreichbar ist, da es diesen Personen aufgrund körperlicher Beeinträchtigung oftmals nicht möglich ist, die Leiter hinaufzusteigen um die Einstiegsplattform zu erreichen.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen mobilen Sanitätsraum anzugeben, der einen verbesserten Einstieg insbesondere für verwundete und unfallverletzte Personen bietet.

[0007] Diese Aufgabe wird bei einem mobilen Sanitätsraum der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Einstiegsplattform über eine Hubvorrichtung auf und ab bewegbar angeordnet ist.

[0008] Über die Hubvorrichtung lässt sich der Abstand der Einstiegsplatfiform gegenüber der Fahrbahn verändern, so dass beispielsweise bei gehbehinderten Personen die Höhe der Einstiegsplattform über der Fahrbahn des Transportfahrzeugs derart verringert werden kann, dass die Einstiegsplattform auch für solche Personen begehbar ist. Es ist nicht erforderlich, dass die Person die gesamte Höhendifferenz zwischen der Fahrbahn und der weit höher gelegenen Einstiegsöffnung des Sanitätsraums selbst überwindet.

[0009] Eine im Hinblick auf eine einfache Handhabung vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Einstiegsplattform und/oder die Hubvorrichtung an der Einstiegstür angeordnet sind, wodurch sich die Einstiegsplattform und die Hubvorrichtung nach erfolgtem Öffnen der Einstiegstür bereits in einer Position vor der Einstiegsöffnung des Sanitätsraums befinden.

[0010] In konstruktiv vorteilhafter Weiterbildung wird vorgeschlagen, dass die Einstiegsplattform schwenkbeweglich an der Einstiegstür befestigt ist, wobei die Einstiegsplattform in der Schließstellung der Einstiegstür an der Einstiegstür anliegt und in der Offenstellung der Einstiegstür einen rechten Winkel mit der Einstiegstür einschließt. Durch die schwenkbewegliche Anordnung der Einstiegsplattform an der Einstiegstür ergibt sich bei geschlossener Einstiegstür eine raumsparende Unterbringung der Einstiegsplattform im Inneren des Sanitätsraums. Nach Öffnen der Einstiegstür kann die Einstiegsplattform dann mit wenigen Handgriffen durch eine einfache Schwenkbewegung in die im Wesentlichen horizontale Einstiegsstellung verbracht werden.

[0011] In weiterer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Einstiegsplattform mindestens eine, vorzugsweise zwei Aufnahmeschienen zur Aufnahme einer Personentrage aufweist. Mit Hilfe derartiger Aufnahmeschienen können auch gehunfähige, nur liegend zu transportierende Verletzte über die Einstiegsplattform sicher und mit wenigen Handgriffen in Richtung der Einstiegstür des mobilen Sanitätsraums verbracht werden.

[0012] Von Vorteil ist eine Ausgestaltung, nach welcher die Aufnahmeschiene teleskopierbar ist, wodurch sich auch bei vergleichsweise kleinen Einstiegsplattformen längere Aufnahmeschienen realisieren lassen.

[0013] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass im Inneren des Sanitätsraums eine oder mehrere Liegeplätze zur Aufnahme von Personentragen angeordnet sind. Die Unfallverletzten, Verwundeten oder Kranken können mit Hilfe einer Personentrage über die Einstiegsplattform in das Innere des Sanitätsraums verbracht werden, wo sie dann mitsamt der Trage auf entsprechenden Liegeplätzen für den Transport bzw. eine medizinische Versorgung untergebracht werden.

[0014] In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, wenn die Liegeplätze unter Beibehaltung eines Durchgangs auf beiden Seiten der Einstiegsöffnung angeordnet sind. Der Durchgang bildet eine Art Freiraum, von welchem aus das Sanitätspersonal die Verwundeten oder Unfallverletzten medizinisch versorgen kann. Zur Ausnutzung des im Inneren des Sanitätsraums zur Verfügung stehenden Raums ist es von Vorteil, wenn die Liegen in mindestens zwei Lagen etagenbettartig übereinander angeordnet sind.

[0015] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass die Einstiegsplattform von einer bodennahen Aufnahmestellung in eine höher gelegene Einbringstellung bewegbar ist, in welcher die verwundeten oder verletzten Personen in einfacher Weise in das Innere des Sanitätsraums verbracht werden können.

[0016] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Einstiegsplattform und die Liegeplätze in der Einbringstellung zueinander in Fluchtung bringbar sind, so dass sich über die Einstiegsplattform in die Einbringstellung verbrachte Personentragen auf einfache Weise auf die Liegeplätze verbracht werden können.

[0017] In diesem Zusammenhang wird weiter vorgeschlagen, dass die Einstiegsplattform und/oder die Liegeplätze um sich im Wesentlichen vertikal erstreckende Achsen schwenkbar sind. Durch ein Verschwenken um diese Achsen können die Einstiegsplattform bzw. die an dieser angeordneten Schienen mit den Liegeplätzen in Fluchtung gebracht werden.

[0018] Von konstruktivem Vorteil ist eine Ausgestaltung, nach welcher die Liegeplätze translatorisch bewegbar sind. Durch translatorisches Bewegen der Liegeplätze in Richtung des Durchgangs und anschließendes Schwenken um die vertikale Schwenkachse lassen sich die Liegen in eine für die Einbringung der verwundeten Personen günstige Position bringen. Im Anschluss können die Liegeplätze zum Transport wieder in eine wandnahe Stellung gebracht werden, so dass der zwischen den Liegeplätzen vorgesehene Durchgang zur Behandlung der Personen frei bleibt.

[0019] Schließlich wird vorgeschlagen, dass die Aufnahmeschienen der Einstiegsplattform in der Einbringstellung mit an den Liegen vorgesehenen Schienen in Fluchtung bringbar sind. Auf diese Weise lassen sich in den Aufnahmeschienen der Einstiegsplattform aufgenommene Personentragen auf die entsprechenden Schienen der Liegeplätze schieben, ohne dass die Personentrage von dem Sanitätspersonal hierzu angehoben werden müsste.

[0020] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend unter Zuhilfenahme der beigefügten Zeichnungen erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1
in perspektivischer Darstellung einen auf einem Trägerfahrzeug angeordneten Sanitätsraum,
Fig. 2a-2d
perspektivische Ansichten des Einstiegsbereichs des mobilen Sanitätsraums zur Veranschaulichung der Funktionsweise der Hubvorrichtung,
Fig. 3
eine seitliche Ansicht gemäß der in Fig. 2d dargestellten An- sicht,
Fig. 4a-4c
weitere seitliche Ansichten zur Veranschaulichung des Ein- bringvorgangs einer verwundeten Person,
Fig. 5a-5c
perspektivische Ansichten gemäß den Darstellungen in den Fig. 4a-4c,
Fig. 6
eine Draufsicht auf den Sanitätsraum unter Weglassung des Dachs,
Fig. 7
eine der Darstellung in Fig. 6 entsprechende perspektivische Darstellung,
Fig. 8-11
weitere Draufsichten auf den Sanitätsraum, und
Fig. 12
eine seitliche Ansicht des mobilen Sanitätsraums.


[0021] In Fig. 1 dargestellt ist ein nach Art eines ballistisch geschützten Verwundeten-Transportcontainers ausgebildeter mobiler Sanitätsraum 1, der auf der Ladefläche eines Transportfahrzeugs 50 angeordnet ist. Der mobile Sanitätsraum 1 dient zur Aufnahme und Beförderung von verwundeten, unfallverletzten oder kranken Personen, die im Inneren des mobilen Sanitätsraums 1 entweder liegend oder sitzend von sanitätsdienstlichem Begleitpersonal versorgt werden können. Das Innere des mobilen Sanitätsraums 1 bietet ausreichend Platz, um die medizinisch zu versorgenden bzw. zu transportierenden Personen sowie das für deren Versorgung zuständige Sanitätspersonal und eine entsprechende Sanitätsausstattung aufzunehmen, so dass erforderlichenfalls mehrere Personen gleichzeitig transportiert und medizinisch versorgt werden können.

[0022] Um einen ausreichenden Schutz bei einem Einsatz in Krisengebieten zu gewährleisten, ist der mobile Sanitätsraum 1 durch Panzerstahlplatten ballistisch geschützt.

[0023] Wie die Darstellung in Fig. 1 weiter erkennen lässt, ist der Sanitätsraum 1 über eine ebenfalls ballistisch geschützt ausgeführte Einstiegstür 2 begehbar. Die Einstiegstür 2 weist eine Höhe H von im Regelfall etwa 1,8 m über der Standfläche des Fahrzeugs 50 auf, was den Einstieg in das Innere des Sanitätscontainers 1 insbesondere für medizinisch zu versorgenden Personen erschwert und teilweise unmöglich macht. Um solchen Personen den Einstieg in das Innere des Sanitätstraums 1 zu erleichtern ist im Bereich der Einstiegstür 2 eine Hubvorrichtung 5 vorgesehen, was nachfolgend im Einzelnen erläutert werden wird.

[0024] In den Figuren 2a bis 2d ist die Einstiegstür 2 des Sanitätsraums 1 in geöffneter Stellung dargestellt. In dieser Stellung ist die Einstiegstür 2 um in etwa 90° gegenüber der hinteren Wand des Sanitätsraums 1 nach außen verschwenkt, wodurch die Einstiegsöffnung 3 des als Container ausgebildeten Sanitätsraums 1 freigegeben wird. Innenseitig an der Einstiegstür 2 ist die Hubvorrichtung 5 vorgesehen, die aus zwei sich im Wesentlichen vertikal erstreckenden Hubsäulen 5.1, 5.2 besteht, deren unteres Ende mit der Einstiegsplattform 4 verbunden ist, so dass die Einstiegsplattform 4 gegenüber der Fahrbahn auf und ab bewegt werden kann.

[0025] Der Antrieb der Hubvorrichtung 5 wird beim Ausführungsbeispiel über einen elektrischen Antrieb realisiert, der die Hubsäulen 5.1 und 5.2 über ein mit einer Zahnstange kämmendes Ritzel antreibt. Ein weiterer elektrischer Antrieb kann für die Schwenkbewegungen der Plattform 4 vorsehen sein, die nachfolgend noch näher beschrieben werden. Alternativ ist auch die Verwendung pneumatischer oder hydraulischer Antriebe möglich.

[0026] Die Einstiegsplattform 4 ist schwenkbeweglich an die Einstiegstür 2 bzw. die Hubvorrichtung 5 angekoppelt. Bei geschlossener Tür 2 erstreckt sich die Einstiegsplattform 4 parallel zu der Einstiegstür 2. Die Einstiegsplattform 4 liegt an der Innenseite der Einstiegstür 2 an, so dass diese bei geschlossener Einstiegstür 4 nicht in das Innere des Sanitätsraums 1 hineinragt. Bei geöffneter Einstiegstür 2 kann die Einstiegsplattform 4 gegenüber der Einstiegstür 2 um in etwa 90° nach unten in eine Einstiegsstellung verschwenkt werden, wonach die Einstiegsplattform 4 die in Fig. 2b gezeigte, in etwa einen rechten Winkel gegenüber der Ebene der Einstiegstür 2 bildende, horizontale Stellung einnimmt. Zu erkennen ist ferner ein sich beim Umklappen der Einstiegsplattform aufstellender Handlauf 11.

[0027] Die Einstiegsplattform 4 erleichtert Personen den Einstieg in das Innere des Sanitätscontainers 1. Die Personen können über eine als Leiter ausgebildete Steighilfe 12, die von der Rückwand des Sanitätsraums 1 abgeschwenkt und durch Herausziehen eines unteren Elements in die in Fig. 2c dargestellte Stellung gebracht werden kann, die Höhe H überwinden und über die Einstiegsplattform 4 in das Innere des Sanitätsraums 1 betreten. Diese Art des Einsteigens ist jedoch nur für gehfähige Personen möglich. Der Einstieg über die Leiter 12 ist für liegend zu transportierende oder in einem Rollstuhl zu transportierende Personen nicht möglich. Auch wäre es für das medizinische Begleitpersonal mit einem erheblichen Aufwand verbunden, die Höhendifferenz H von etwa 1,80 m durch ein Anheben der medizinisch zu versorgenden Person von Hand zu überwinden.

[0028] Um derartige Personen mit wenigen Handgriffen sicher in das Innere des Sanitätsraums 1 verbringen zu können, ist die Einstiegsplattform 4 mit der Hubvorrichtung 5 gekoppelt. Durch Betätigung der Hubvorrichtung 5 können die Hubsäulen 5.1, 5.2 in die in Fig. 2d dargestellte Stellung abgesenkt werden, wonach die Einstiegsplattform 4 einen deutlich geringeren Abstand h gegenüber der Fahrbahn aufweist. Auf die in dieser Weise abgesenkte Einstiegsplattform 4 können beispielsweise sitzend zu transportierende Personen durch das sanitätstechnische Begleitpersonal ohne Weiteres aufgesetzt werden, wonach dann die Hubvorrichtung 5 erneut betätigt und die Einstiegsplattform 4 in Höhe des Bodens des Sanitätsraums 1 angehoben wird. Von dieser Einstiegsstellung können die Personen dann ohne Überwindung weiterer Höhendifferenzen in das Innere des Sanitätsraums 1 verbracht werden.

[0029] Um auch liegend zu transportierende Personen, die über Personentragen in das Innere des Sanitätsraums 1 verbracht werden müssen, auf einfache Weise im Inneren des Sanitätsraums 1 aufnehmen zu können, verfügt die Einstiegsplattform 4 über zwei Aufnahmeschienen 6, die nach Art teleskopierbarer Linearschienen ausgebildet sind und auf denen von oben her eine Personentrage sicher abgesetzt werden kann, vgl. z.B. Fig. 2d und Fig. 3.

[0030] In den Figuren 4a-4c und entsprechend den Fig. 5a-5c ist der Aufnahmevorgang einer auf einer Personentrage 7 liegend zu transportierenden Person dargestellt. Wie bereits beschrieben, wird die Personentrage 7 zunächst auf den Aufnahmeschienen 6 der abgesenkten Einstiegsplattform 4 aufgesetzt. In dieser geringen Höhe lässt sich die Personentrage 7 ohne größeren Aufwand auf den Aufnahmeschienen 6 absetzen. Anschließend wird über die Hubvorrichtung 5 die Einstiegsplattform 4 und mit dieser die auf der Personentrage 7 liegende Person in eine Einbringstellung gebracht, von welcher aus sich die medizinisch zu versorgende Person auf einfache Weise in das Innere des Sanitätscontainers 1 verbringen lässt. In den Fig. 4b bzw. 5b und 4c bzw. 5c sind zwei unterschiedliche Einbringpositionen dargestellt, die an die Höhe im Inneren des Sanitätsraums angeordneter Liegeplätze 8 zur Aufnahme der Personentragen 7 angepasst sind, vgl. auch Fig. 12.

[0031] Mit Hilfe der Hubvorrichtung 5 lassen sich Verwundete, Unfallverletzte oder Kranke wahlweise stehend, sitzend oder liegend in beliebige Höhen der Einstiegsöffnung 3 verbringen, ohne dass hierzu weitere Beförderungs- oder Handhabungsmittel erforderlich sind.

[0032] Wie die Darstellung in Fig. 6 veranschaulicht, sind die Liegeplätze 8 im Bereich links und rechts neben der Einstiegstür 2 in den seitlichen Wandbereichen des Sanitätsraums 1 angeordnet, so dass in der Mitte des mobilen Sanitätsraums 1 ein Durchgang 10 frei bleibt, über welchen das Innere des Sanitätsraums 1 betreten werden kann und von welchem aus die verwundeten oder unfallverletzten Personen medizinisch versorgt werden können.

[0033] Bei den Liegeplätzen 8 handelt es sich um gestellartige Aufnahmeelemente, auf welchen die Personentragen 7 sicher abgesetzt und für den Transport lagesicher verzurrt werden können.

[0034] Einzelheiten der Einbringung der medizinisch zu versorgenden Person in den Sanitätsraum 1 aus der Einbringstellung gemäß der Darstellung in Fig. 6 werden nachfolgend unter Zuhilfenahme der Fig. 8-10 erläutert.

[0035] Wie die Darstellung in Fig. 8 zeigt, ist die Einstiegsplattform 4 um eine sich im Wesentlichen vertikal erstreckende Achse in Richtung des Pfeils S1 schwenkbar angeordnet. Die Liegeplätze 8 sind ebenfalls beweglich angeordnet, um mit der Einstiegsplattform 4 bzw. den auf dieser angeordneten Aufnahmeschienen 6 in Fluchtung gebracht werden zu können. Hierzu wird der Liegeplatz 8 zunächst translatorisch in Richtung des Pfeils T in Richtung des Durchgangs 10 bewegt und anschließend das in Richtung der Einstiegsplattform 4 weisende Ende des Liegeplatzes 8 in Richtung des Pfeils S2 verschwenkt, bis die in Fig. 8 dargestellte Position erreicht ist. In dieser Stellung fluchtet die Trage 7 bzw. die unterhalb der Trage angeordneten Aufnahmeschienen 6 mit dem Liegeplatz 8 bzw. an diesem vorgesehenen Schienen 9. Wie die Fig. 9 zeigt, ist es für das sanitätsdienstliche Begleitungspersonal ausgehend von dieser Stellung möglich, die Personentrage 7 mit der darauf angeordneten Person mit wenigen Handgriffen in eine Stellung oberhalb des Liegeplatzes 8 zu verbringen. Hierzu muss die Personentrage 7 nicht angehoben werden.

[0036] Dieser Einbringvorgang kann entsprechend der Anzahl der zur Verfügung stehenden Liegeplätze 8 wiederholt werden, so dass mehrere Personen gemäß den Darstellungen in den Fign. 10 und 12 auch in mehreren Lagen übereinander etagenbettartig im Inneren des mobilen Sanitätsraums 1 untergebracht und dort medizinisch versorgt werden können.

[0037] Wie die Darstellung in Fig. 11 zeigt, ist im Inneren des mobilen Sanitätsraums auch Platz für sitzend zu transportierende Personen, wozu eine Reihe von Sitzgelegenheiten 13 vorgesehen sind.

[0038] Mit Hilfe der über die Hubvorrichtung auf- und abbewegbar gehaltenen Einstiegsplattform ist es mit wenig Personal und Zeitaufwand möglich, verletzte und insbesondere auch liegend zu transportierende Personen selbst in hoch gelegene mobile Sanitätsräume 1 mit wenigen Handgriffen einzubringen.

Bezugszeichen



[0039] 
1
Sanitätsraum
2
Einstiegstür
3
Einstiegsöffnung
4
Einstiegsplattform
5
Hubvorrichtung
5.1
Hubsäule
5.2
Hubsäule
6
Aufnahmeschiene
7
Personentrage
7.1
Griff
8
Liegeplatz
9
Schiene
10
Durchgang
11
Handlauf
12
Steighilfe
13
Sitz
50
Fahrzeug
51
Ladefläche
H
Höhe
h
Höhe
S1
Pfeil
S2
Pfeil
T
Pfeil



Ansprüche

1. Mobiler Sanitätsraum, insbesondere zur Anordnung auf der Ladefläche militärischer Transportfahrzeuge, mit einer über eine Einstiegstür (2) schließbaren Einstiegsöffnung (3) und einer bei geöffneter Einstiegstür (2) im Bereich vor der Einstiegsöffnung (3) anordbaren Einstiegsplattform (4) zur Erleichterung des Einstiegs in das Innere des Sanitätsraums, dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstiegsplattform (4) über eine Hubvorrichtung (5) auf und ab bewegbar angeordnet ist.
 
2. Sanitätsraum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstiegsplattform (4) und/oder die Hubvorrichtung (5) an der Einstiegstür (2) angeordnet sind.
 
3. Sanitätsraum nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstiegsplattform (4) schwenkbeweglich an der Einstiegstür (2) befestigt ist, wobei die Einstiegsplattform (4) in der Schließstellung der Einstiegstür (2) an der Einstiegstür (2) anliegt und in der Offenstellung der Einstiegstür (2) einen rechten Winkel mit der Einstiegstür (2) einschließt.
 
4. Sanitätsraum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstiegsplattform (4) mindestens eine, vorzugsweise zwei Aufnahmeschienen (6) zur Aufnahme einer Personentrage (7) aufweist.
 
5. Sanitätsraum nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeschiene (6) teleskopierbar ist.
 
6. Sanitätsraum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Inneren des Sanitätsraums eine oder mehrere Liegeplätze (8) zur Aufnahme der Personentragen (7) angeordnet sind.
 
7. Sanitätsraum nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Liegeplätze (8) unter Beibehaltung eines Durchgangs (10) auf beiden Seiten der Einstiegsöffnung (3) angeordnet sind.
 
8. Sanitätsraum nach Anspruch 6 oder Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Liegeplätze (8) in mindestens zwei Lagen etagenbettartig übereinander angeordnet sind.
 
9. Sanitätsraum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstiegsplattform (4) von einer bodennahen Aufnahmestellung in eine höher gelegene Einbringstellung bewegbar ist.
 
10. Sanitätsraum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstiegsplattform (4) in der Einbringstellung in Höhe einer im Inneren des Sanitätsraums vorgesehenen Liegeplätzen (8) steht.
 
11. Sanitätsraum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstiegsplattform (4) und die Liegeplätze (8) in der Einbringstellung zueinander in Fluchtung bringbar sind.
 
12. Sanitätsraum nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstiegsplattform (4) und/oder die Liegeplätze (8) um sich im Wesentlichen vertikal erstreckende Achsen schwenkbar sind.
 
13. Sanitätsraum nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Liegeplätze (8) translatorisch bewegbar sind.
 
14. Sanitätsraum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeschienen (6) der Einstiegsplattform (4) in der Einbringstellung mit an den Liegeplätzen (8) vorgesehenen Schienen (9) in Fluchtung bringbar sind.
 




Zeichnung
































Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente