[0001] Mit der
CH 541 326 ist ein Hebe- und Transportgerät für den Zimmertransport einer behinderte Person
bekannt, insbesondere für das Transportieren einer sitzenden Person.
[0002] Zum Zimmertransport von Personen ist es bekannt, eine Hebe- und Transportvorrichtung
zu verwenden, die Personen mit einem Handicap leicht aus der sitzenden oder liegenden
Position anhebt, an einen anderen Ort im Haus transportiert und dort wieder absetzt.
Die Hubeinrichtung besteht dort aus einem Sitzschemel oder Gurt und daran angeordneten
Armlehnen.
[0003] Nachteilig ist dabei, dass die Hubeinrichtung nur für sitzende bzw.liegende Personen
geeignet ist und keine hohe Hubhöhe aufweist. Sie ist deshalb nicht als Haushaltsgerät
zum Anheben stehender Personen geeignet. Insbesondere nicht zum Anheben einer stehenden
Person vom Fußbodenniveau auf eine Hubhöhe, die zum Befestigen von Gardinen, zum Handhaben
von Büchern in hohen Bücherregalen und dergleichen geeignet ist.
[0004] Eine Möglichkeit eine stehende Person innerhalb eines Hauses durch einen Lift anzuheben,
ist in der Druckschrift
DE 10 2007 009 778 A1 gezeigt. Hierbei wird die Person mithilfe eines Vertikallifts über kleinen Förderhöhen
angehoben. Nachteilig dabei ist die aufwendige und teure Konstruktion sowie durch
das hohe Gewicht begrenzte Einsatzgebiet.
[0005] Mit dem Gegenstand der
DE 10 2005 019 404 A1 wird eine Sicherheitsplattform mit einem Gasdruckfederantrieb gezeigt. Diese besteht
aus einem Scherenhubgestell, an dessen oberen freien Ende eine Standplattform angeordnet
ist. Die Standplattform ist mit Rollen gegenüber vertikalen, fest auf dem Boden ruhenden
Säulen abgestützt. Damit besteht der Nachteil, dass eine auf der Standplattform stehende
Person keinen Halt bei angehobener Standplattform findet. Es fehlt demgemäß an einer
Haltevorrichtung. Nachteilig dabei ist auch die schwere und aufwendige Konstruktion,
die nicht für einen alltäglichen, häuslichen Gebrauch einsetzbar ist. Sie ist insbesondere
nicht wie eine Haushaltsleiter tragbar.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein wie eine Haushaltsleiter leicht
transportables Personenhubgerät so weiterzubilden, dass die Person im Stehen auf der
Plattform nach oben befördert werden kann und dabei einen sicheren Halt findet.
[0007] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des
Anspruches 1 gekennzeichnet.
[0008] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass die Hubeinrichtung als Standplattform
mit einer daran befestigten Halteeinrichtung ausgebildet ist. Damit kann eine gebräuchliche
Haushaltsleiter durch ein solches, leicht transportables Personenhubgerät ersetzt
werden. Ein solches Gerät ist insbesondere für ältere Leute geeignet, denn sie müssen
nicht mehr durch eigene Muskelkraft auf den Tritten einer Haushalsleiter empor steigen.
Eine Haushaltsleiter bietet nur einen geringen Schutz gegen Abstürze, denn die aufsteigende
Person muss bei jeder Stufe den Griff lösen und eine neue Griffstellung am Holm finden.
Dies kann mit Problemen der Koordination und des Gleichgewichtsgefühls verbunden sein.
Alle diese Probleme bestehen bei dem erfindungsgemäßen Personenhubgerät nicht mehr.
[0009] Mithilfe des freistehenden Fußgestells, das vorzugsweise zusammenklappbar ausgebildet
ist, lässt sich ein sicherer Stand des Hubgerätes gewährleisten und es kann raumsparend
verkleinert werden. Das Fußgestell kann sowohl aus Klappbaren, als auch aus steckbaren,
faltbaren oder festen Füßen bestehen. Ebenfalls möglich ist für ein Fußgestell eine
Plattform als Standfläche.
[0010] Vorzugsweise sind zwei der Füße mit Transportrollen versehen, um einen leichten Transport
zu gewährleisten. Die Transportrollen sind so an den Füßen angebracht, dass sie nur
beim Kippen des Hubgerätes mit dem Boden in Kontakt treten. Alternativ können sie
als Bremsrollen ausgebildet sein.
[0011] Der Rohrrahmen besteht bevorzugt aus einem Hohlprofil und hat eine L-Form. Am unteren
Teil der L-Form befindet sich eine feste Standplattform, die zur Beförderung einer
stehenden Personen dient. In einer Ausführungsform ist die Standplattform klappbar
ausgeführt.
[0012] Der Rahmen ist mindestens auf einer Seite offen und ermöglicht so den annährend ebenerdigen
Einstieg auf die Plattform. Dies ist ein wesentlicher Vorteil im Vergleich zu bekannten
Hubgeräten für Behinderte, denn diese sind nur für einen sitzenden Betrieb vorgesehen
und weisen keinen Fahrkorbähnlichen Rohrrahmen mit einer Halteeinrichtung auf, die
mit der Standplattform mitfahren. Somit können mit dem Personenhubgerät nach der Erfindung
Hubhöhen im Bereich zwischen 0,1 bis 1 Meter sicher erreicht werden, was bei bekannten
Badeliftern nicht möglich ist. Das ergibt eine Reichhöhe von bis zu 3m.
[0013] Am Rohrrahmen sind an beiden Seiten zwei Halteeinrichtungen ausgebildet, die einerseits
eine seitliche Absperrung darstellen und andererseits der zu befördernden Person einen
sicheren Halt geben. Damit hält sich die anzuhebende Person während des gesamten Hubvorgangs
fest. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Steuerelemente zur Bedienung des Hubgerätes
in oder an der Halteeinrichtung angeordnet sind.
[0014] Der Motor des Hubantriebs und die Akkus sind vorzugsweise in der Hubsäule untergebracht.
Dies hat wesentliche Vorteile, denn wenn die beiden Einheiten während des Hubbetriebs
mitfahren, müssen keine Kabelverbindungen zwischen dem Fußgestell und der Standplattform
hergestellt werden. Somit wird ein Abknicken der Kabel und eine eventuelle Beschädigung
verhindert.
[0015] Der Hubantrieb ist bevorzugt in der Führungsschiene untergebracht und mit der Hubeinrichtung
gekoppelt. Die Führungsschiene ist ein Hohlprofil an deren unteren Ende das Fußgestell
verbunden ist. Die stehende Hubantriebseinheit stellt somit auch eine Absicherung
der zu befördernden Person nach vorne dar. Als Hubantrieb kann ein elektrischer oder
hydraulischer Spindelantrieb, eine Pneumatikvorrichtung, ein Seilzug, eine Kette oder
ein Scherenhubgestell dienen. Die Steuerung des Hubantriebs erfolgt beispielsweise
über Tasten am oberen Ende des Antriebs. Es sind ebenso Schieber oder ein Joystick
möglich. Für den Notfall ist ein Nothandbetrieb vorgesehen.
[0016] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0017] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0018] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0019] Es zeigen:
- Figur 1:
- perspektivische Vorderansicht des Personenhubgerätes
- Figur 2:
- perspektivische Rückansicht des Personenhubgerätes
- Figur 3:
- Seitenansicht des Personenhubgeräts in ausgefahrener Position
- Figur 4:
- Seitenansicht des Personenhubgerätes mit Verschluss des Fahrkorbes
- Figur 5:
- weitere Ausführungsform des Personenhubgerätes mit breiterem Führungsprofil
[0020] In Figur 1 ist ein Personenhubgerät dargestellt, das für die Beförderung von stehenden
Personen geeignet ist. Die Standplattform 1 als nach vorne offene Plattform ausgebildet,
die lediglich im hinteren Bereich mit dem beweglichen Teil des Hubantriebs 7 verbunden
ist.
[0021] Das Personenhubgerät besteht im Wesentlichen aus einem Fußgestell 4 und einem daran
angeordneten Hubantrieb 7, an dem die Standplattform 1 mit Rohrrahmen 2 angeordnet
ist. Das Fußgestell 4 ist aus vier klappbaren Füßen aufgebaut und hat mindestens an
zwei Fußenden Transportrollen 3.
[0022] Eine Führungsschiene 10 ist fest in senkrechter oder annähernd senkrechter Bauweise
mit der Mitte des Fußgestells 4 verbunden und ist als Hohlträger ausgebildet. Der
Hohlraum dient zur Aufnahme des Hubantriebs 7, der über die Steuerungstasten 5 gesteuert
wird. Die Steuerungstasten 5 sind am oberen Teil der Standplattform 1, nämlich am
Ende des fest mit der Standplattform verbundenen Führungsprofils 8, angeordnet.
[0023] An der Standplattform 1 ist der Rohrrahmen 2 mit der Halteeinrichtung 6 am Führungsprofil
8 des Hubantriebs 7 befestigt. Das Führungsprofil 8 ist vertikal gegenüber der feststehenden
Führungsschiene 10 verschiebbar und wird durch den Hubantrieb 7 bewegt. Die Aufnahme
für den Hubantrieb 7 befindet sich im oberen Teil des verschiebbaren Rohrrahmens 2.
Somit fährt der gesamte Antrieb, bestehend aus Motor 13 und Getriebe mit der Standplattform
1 mit.
[0024] Der Hubantrieb 7 kann durch Pneumatik, Kettenantrieb, Spindelantrieb, Seilzug oder
Scherenhubgestell erfolgen. Der Akku 9 für den Motor 13 befindet sich ebenfalls in
der Hubsäule oder im oberen Griffgehäuse. Der Motor 13 ist vorzugsweise am Rohrrahmen
2 im oberen Teil angebracht.
[0025] Am Rohrrahmen 2 sind auf Griffhöhe zwei Halteeinrichtungen 6, die der zu befördernden
Person eine Absicherung geben.
[0026] In Figur 2 wird das Personenhubgerät in der Rückansicht gezeigt. Die hinteren beiden
Füße des Fußgestells 4 zeigen die Transportrollen 3. Die Hubeinrichtung befindet sich
in Pfeilrichtung 12 im eingefahrenen Zustand. Gezeigt wird der Rohrrahmen 2 mit der
Standplattform 1 und den Halteeinrichtungen 6. In dieser Abbildung dient zur Hubbewegung
ein Hydraulikzylinder als Hubantrieb 7.
[0027] Figur 3 zeigt eine Vorderansicht der Hubeinrichtung im ausgefahrenen Zustand. Die
vier Füße des Fußgestells 4 sind zu einem Kreuz angeordnet, in dessen Mitte vertikal
oder schräg die auf dem Fußgestell stehend befestigte Führungsschiene 10 angeordnet
ist. Ist die Hubeinrichtung in Pfeilrichtung 11 ausgefahren, werden die folgenden
Bauteile mitbewegt:
Standplattform 1, Rohrrahmen 2, Steuerungstasten 5, Halteeinrichtungen 6, Führungsprofil
8 und Akku 9.
[0028] In Figur 4 wird das Personenhubgerät in der Seitenansicht gezeigt. Die Halteeinrichtung
6 wird hier durch einen Verschluss 14 erweitert. Dieser soll die zu beförderte Personen
gegen ein mögliches Herausfallen absichern. Als Verschluss findet ein Bügel, eine
Kette oder ein Seil Verwendung.
[0029] Figur 5 zeigt gegenüber den vorigen Figuren ein breiteres Führungsprofil. Durch die
zusätzliche Breite lassen sich alle elektrischen Komponenten wie Steuerungstasten
5, Hubantrieb 7, Akku 9 und Motor 13 in dem Führungsprofil 8 unterbringen.
Zeichnungslegende
[0030]
- 1
- Standplattform
- 2
- Rohrrahmen
- 3
- Transportrollen
- 4
- Fußgestell
- 5
- Steuerungstasten
- 6
- Halteeinrichtung
- 7
- Hubantrieb
- 8
- Führungsprofil
- 9
- Akku
- 10
- Führungsschiene
- 11
- Pfeilrichtung
- 12
- Pfeilrichtung
- 13
- Motor
- 14
- Verschluss
1. Personenhubgerät, bestehend aus einem Fußgestell (4) mit einem daran angeordneten
Hubantrieb (7,8,10), an dem eine Hubeinrichtung zum Anheben einer Person angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Personenhubgerät als Ersatz einer Leiter mobil ausgebildet ist und dass die Hubeinrichtung
als Standplattform (1) mit einer daran befestigten Halteeinrichtung (6) ausgebildet
ist.
2. Personenhubgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Fußgestell (4) eine annähernd vertikale, einseitig mit dem Fußgestell (4)
verbundene Führungsschiene (10) angeordnet ist, auf welcher ein der Standplattform
(1) zugeordnetes Führungsprofil (8) in Längsrichtung verschiebbar gelagert ist.
3. Personenhubgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (6) Teil eines Rohrrahmens (2) sind, der mit der heb- und senkbar
angetriebenen Standplattform (1) verbunden ist.
4. Personenhubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrrahmen (2) aus zwei L-förmigen zur Mittenlängsachse des Personenhubgeräts
symmetrischen Rohren besteht, deren untere Abbiegungen miteinander verbunden sind
und die Standplattform (1) tragen.
5. Personenhubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Standplattform (1) als nach vorne offene Plattform ausgebildet ist, die lediglich
im hinteren Bereich mit dem Hubantrieb (7) verbunden ist.
6. Personenhubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubantrieb (7) als elektrisch oder von Hand betätigter Spindelantrieb ausgebildet
ist.
7. Personenhubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubantrieb (7) pneumatisch oder hydraulisch oder über Seilzug oder Kette betätigt
ist.
8. Personenhubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubantrieb (7) als Scherenhubgestell ausgebildet ist.
9. Personenhubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußgestell (4) mindestens teilweise zusammenklappbar ist.
10. Personenhubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsprofil (8) vorzugsweise über der Führungsschiene (10) läuft.
11. Personenhubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (13) für den Hubantrieb (7) mit dem mitfahrenden Führungsprofil (8) der
Standplattform (1) verbunden ist.
12. Personenhubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Akku (9) für den Motor (13) und den Hubantrieb (7) unterhalb der Standplattform
(1) aber auch in oder an dem bewegten Führungsprofil (8) angeordnet ist.
13. Personenhubgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens zwei Auslegern des Fußgestells (4) Transportrollen (3) angeordnet sind.