[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Steuern des Transports
eines Gegenstands, insbesondere einer Postsendung, zu einer Aufnahmeeinheit.
[0002] Eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und ein Verfahren
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 4 sind aus
US 6,370,446 B1 bekannt.
[0003] In
US 6,370,446 B1 wird eine Vorrichtung beschrieben, die einen Bearbeiter dabei unterstützt, Postsendungen
3 in eine Sortierfachanlage, z. B. in einen Schrank 4 mit vielen Fächern ("pigeon
holes") einzusortieren. Jedes Fach des Schranks 4 ist mit einer elektrischen Kennzeichnung
40A versehen, die in einer Halterung 400A gehalten wird. Ein Lesegerät ("optical reader
terminal 5") besitzt eine Auswerteeinheit ("opto-electronic read and recognition means
50") und eine "optical reader and recognition device 8", wobei letzteres Dokumente
bis zur Größe A4 zu verarbeiten vermag. Das Lesegerät 5 besitzt einen Speicher mit
einer Datenbank 52, in der Datensätze mit möglichen Empfängern von Postsendungen innerhalb
eines Unternehmens abgespeichert sind. Jeder Datensatz enthält Angaben zu jeweils
einem möglichen Empfänger und ein zugeordnetes Fach im Schrank 4. Im Betrieb liest
die Erkennungseinheit 8 eine Adresse auf einer Postsendung 3 und ermittelt das zugeordnete
Fach im Schrank 4. Das Lesegerät 5 übermittelt eine entsprechende Nachricht an den
Schrank 4. Die Kennzeichnung 40A des Fachs, das in der Nachricht vom Lesegerät 5 benannt
ist, leuchtet auf und zeigt einen Benutzer das richtige Fach.
[0004] In
EP 1659523 A1 wird ein Verfahren beschrieben, um Postsendungen weiterzuverarbeiten, die in einem
Unternehmen eintreffen und in einem "mail room" des Unternehmens verarbeitet werden.
Jede Postsendung ist mit Angaben zu einem Empfänger versehen, z. B. eine natürliche
Person und/oder eine Abteilung des Unternehmens. In einer internen Datenbank des Unternehmens
sind Adressinformationen zum Empfänger des Unternehmens sowie auch Absender, die auf
Postsendungen an dieses Unternehmen versenden, abgespeichert. Eine Sortieranlage besitzt
eine Zuführeinrichtung 102 und ein Lesegerät mit einem Bildaufnahmegerät 112. Eine
OCR-Einheit 116 wertet Abbilder von dem Bildaufnahmegerät 112 aus, um Adressen zu
entziffern. Jede Postsendung wird abhängig vom Leseergebnis in einen Aufnahmebehälter
("sort bin") verbracht. Hierfür wendet die Sortieranlage einen Sortierplan an, der
an einer "sort scheme data base 126" abgespeichert ist. Eine "reader data base 120"
enthält mögliche Zieladressen im Unternehmen. Die OCR-Einheit 116 wertet diese Adress-Datenbank
120 aus. Wie die Adress-Datenbank 120 aufgebaut ist, kann von Unternehmen zu Unternehmen
variieren. In
EP 1659523 A1 wird beschrieben, wie die Adressdatenbank 120 mit Datensätzen gefüllt wird.
[0005] In
DE 10 2007 034 660 B3 wird ein Verfahren zum Sortieren von Gegenständen nach einem Merkmal beschrieben,
z. B. von Postsendungen nach ihren Zieladressen. In denselben Ausgabebehälter werden
Postsendungen mit verschiedenen Zieladressen ausgeschleust. Um diese Postsendungen
voneinander trennen zu können, beschriftet die Sortieranlage Trennelemente. Auf jedes
Trennelement werden eine Zieladresse und die Anzahl von Postsendungen mit dieser Zieladresse
eingetragen.
[0006] In der nachveröffentlichten Druckschrift
DE 10 2008 017 140 A1 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Sortieren von Gegenständen beschrieben.
Jeder Gegenstand, der z. B. eine Postsendung ist, ist mit einer Kennzeichnung des
Empfängers des Gegenstands versehen. Die Gegenstände werden mittels einer Sortieranlage
sortiert. Diese Sortieranlage führt mindestes einen, vorzugsweise mehrere Sortierläufe
durch. In jedem Sortierlauf wendet die Sortieranlage einen Sortierplan an. Dieser
Sortierplan ordnet jedem möglichen Zielgebiet einen Ausgabebehälter der Sortieranlage
zu. Ein Zielgebiet umfasst mehrere mögliche Zieladressen.
[0007] Die Sortieranlage besitzt ein Bildaufnahmegerät, welches jeweils ein Abbild jeder
Postsendung erzeugt, und ein Lesegerät, welches dieses Abbild auswertet und die Zieladresse
im Abbild liest. Gelingt dies nicht, so wird das Abbild an eine Videocodierstation
weitergeleitet und ein Bearbeiter gibt die Zieladresse wenigstens teilweise ein. Die
Sortieranlage schleust jede Postsendung abhängig von ihrer jeweiligen Zieladresse
und vom Sortierplan in einen Ausgabebehälter aus. Dadurch gelangen Postsendungen an
unterschiedliche Zielgebiete in denselben Ausgabebehälter. Diese Postsendungen in
einem Ausgabebehälter werden durch Trennelemente getrennt. Auf jedes Trennelement
werden eine Kennzeichnung des Zielgebiets sowie die Anzahl der Postsendungen für dieses
Zielgebiet aufgedruckt.
[0008] In der nachveröffentlichten Druckschrift
US 2009/0223877 A1 wird eine Sortieranlage für Postsendungen beschrieben. Ein Lesegerät entziffert die
jeweilige Adresse auf einer Postsendung. Die Sortieranlage sortiert jede Postsendung
so, dass für jeden Zusteller Stapel von Postsendungen gebildet werden. Auf jede Postsendung
wird eine eindeutige Kennung aufgedruckt. Anschließend werden die Postsendungen, die
ein Zusteller austragen soll, auf die Taschen ("pockets" 206) eines Zustellbehälters
("case" 204) aufgeteilt. Die Taschen 206 sind gemäß der Zustellroute eines Zustellers
angeordnet. Auf einem Bildschirm 200 wird eine graphische Darstellung 204' des Zustellbehälters
204 dargestellt, wobei diese Darstellung jede Tasche 206 durch ein Bild 206' zeigt.
Auf dem Bildschirm 200 werden außerdem nacheinander die Abbilder 112 der zu sortierenden
Postsendungen 102 dargestellt. Ein Bearbeiter ordnet jedem Abbild 112 ein Bild 206'
einer Tasche 206 zu. Dadurch wird jede Postsendung 102 einer Tasche 206 zugeordnet.
Ein Sortierer 216 verarbeitet diese Informationen, um die Postsendungen 102 entsprechend
dieser Vorgabe für die Taschen 206 zu sortieren. Diese Schritte lassen sich für jede
Postsendung 102 oder auch nur für solche Postsendungen, deren Adresse sich nicht automatisch
entziffern ließ, durchführen.
[0009] In
US 2204/003446 A1 wird eine Anordnung zum Sortieren von Postsendungen mit einer Sortieranlage 10, einem
Rechner 12, einer Arbeits-Datenbank 14 und einer zweiten Datenbank 22 beschrieben.
Diese Anordnung ist über ein Kommunikationsnetz, z. B. dem Internet, mit mehreren
externen Rechner 18A, 18B, 18C, 20 verbunden. In der Arbeits-Datenbank 14 sind Adressen
abgespeichert. Ein Benutzer eines externen Rechners 18A, 18B, 18C, 20 kann eine neue
Adresse hinzufügen oder eine bestehende Adresse ändern. Diese Benutzerangaben werden
in der zweiten Datenbank 22 abgespeichert und mit den Einträgen in der Arbeits-Datenbank
14 verglichen.
[0010] In
US 4,921,107 werden eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Sortieren von Postsendungen beschrieben.
Die Vorrichtung besitzt einen Vereinzeler, einen Bildschirm, eine Dateneingabestation
und eine Sortiereinrichtung. Ein Bearbeiter liest die Adresse auf der Postsendung
und gibt einen Teil eines Adress-Bestandteils ein, z. B. die ersten drei Buchstaben
des Nachnamens. Diese Eingabe nimmt der Bearbeiter entweder an einer Tastatur oder
an einem Spracheingabegerät vor. Auf dem Bildschirm werden gültige Adressen aus einer
Adress-Datenbank angezeigt, die mit der Benutzer-Eingabe vereinbar sind, z. B. bei
denen der Nachname des Empfängers mit den eingegebenen drei Buchstaben beginnt. Der
Benutzer wählt denjenigen Datensatz aus, der mit der Adresse übereinstimmt.
[0011] In
US 6,134,561 wird eine Vorrichtung für "tracking receipt and internal delivery of items" vorgestellt.
In einer Datenbank eines Rechners werden Datensätze für die eintreffenden Gegenstände
("items") angelegt. Jeder Datensatz umfasst eine interne Adresse und den "delivery
status" des Gegenstands. Der abgespeicherte Status eines Gegenstands wird auf einem
Bildschirm eines mobilen Geräts angezeigt. Das mobile gerät ist mit dem Rechner verbunden.
Auf diesem Gerät kann ein Benutzer Informationen über einen Gegenstand eingeben. Hierfür
entziffert ein Bar-Code-Scanner eine maschinenlesbare Kennzeichnung auf dem Gegenstand.
Oder der Benutzer gibt eine Kennzeichnung ein. Der Benutzer kann eingeben, wo ein
Gegenstand tatsächlich abgeliefert wurde und welche Beschädigungen der Gegenstand
aufwies. Diese Statusinformationen werden in der Datenbank gespeichert.
[0012] In
US 2002/0178168 A1 wird ein Verfahren vorgestellt, um minuten-aktuell die tatsächliche Position eines
Beschäftigten eines Unternehmens aufzufinden, um diesem Beschäftigten dann eine Postsendung
oder eine Nachricht zuzustellen.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 4 bereitzustellen, die ein Steuern des Transports auch dann ermöglichen,
wenn das Lesegerät nicht in der Lage ist, die Empfänger-Kennzeichnung auf einem Gegenstand
eindeutig zu entziffern.
[0014] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 4 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind
in den Unteransprüchen angegeben.
[0015] Die lösungsgemäße Vorrichtung und das lösungsgemäße Verfahren sind dazu ausgestaltet,
den Transport eines Gegenstands zu steuern. Der Gegenstand ist mit einer Kennzeichnung
eines Empfängers des Gegenstands versehen.
[0016] Die lösungsgemäße Vorrichtung umfasst
- ein Bildaufnahmegerät,
- ein Lesegerät,
- eine rechnerverfügbare Zuordnungs-Tabelle,
- ein datenverarbeitendes Gerät mit einem Ausgabegerät.
[0017] Das Bildaufnahmegerät ist dazu ausgestaltet, ein rechneerverfügbares Abbild dergestalt
zu erzeugen, dass das Abbild die Empfänger-Kennzeichnung zeigt.
[0018] Das Lesegerät ist dazu ausgestaltet, unter Verwendung eines Abbilds vom Bildaufnahmegerät
die Empfänger-Kennzeichnung zu entziffern.
[0019] Die Zuordnungs-Tabelle umfasst für eine Menge von möglichen Empfängern jeweils einen
Datensatz mit einer Kennzeichnung des Empfängers und eine Kennung einer Aufnahmeeinheit
für einen Gegenstand.
[0020] Das datenverarbeitende Gerät ist dazu ausgestaltet, unter Verwendung eines Entzifferungsergebnisses
vom Lesegerät einen Datensatz in der Zuordnungs-Tabelle auszuwählen und die Aufnahmeeinheits-Kennung
dieses Datensatzes auf dem Ausgabegerät in einer von einem Menschen wahrnehmbaren
Form auszugeben.
[0021] Möglich ist, dass das Lesegerät nicht in der Lage ist, die Empfänger-Kennzeichnung
auf einem Gegenstand eindeutig zu entziffern. Beispielsweise ist die Empfänger-Kennzeichnung
mit Handschrift auf dem Gegenstand angebracht.
[0022] Insbesondere für diesen Fall ist die lösungsgemäße Ausgestaltung vorgesehen. Mindestens
ein Datensatz in der Zuordnungs-Tabelle wird gekennzeichnet, wofür das Entzifferungsergebnis
vom Lesegerät verwendet wird - bevorzugt jeder Datensatz, dessen Empfänger-Kennzeichnung
mit dem Entzifferungsergebnis vereinbar ist. Eine Auswahlliste wird erzeugt. Diese
Auswahlliste umfasst diejenigen Empfänger-Kennzeichnungen, die zu den gekennzeichneten
Datensätzen gehören. Die Auswahlliste wird auf dem Ausgabegerät in einer von einem
Menschen wahrnehmbaren Form ausgegeben. Automatisch wird erfasst, welche Empfänger-Kennzeichnung
in dieser Auswahlliste ausgewählt wurde. Diese Auswahl wurde mit Hilfe eines Eingabegeräts
vorgenommen, z. B. einer DV-Maus oder einer Tastatur oder eines berührungssensitiven
Bildschirms. Die ausgewählte Empfänger-Kennzeichnung gehört zu einem gekennzeichneten
Datensatz. Die Aufnahmeeinheits-Kennung dieses Datensatzes wird ausgegeben.
[0023] Die Erfindung spart die Notwendigkeit ein, dass ein Werker eine Zuordnungs-Tabelle,
die in papiergebundener Form vorliegt, durchsuchen zu müssen, um die richtige Aufnahmeeinheit
für einen Gegenstand zu finden.
[0024] Weiterhin macht es die Erfindung überflüssig, jede Aufnahmeeinheit mit Angaben zu
einem Empfänger zu versehen. Vielmehr ermöglicht es die Erfindung, rasch die Zuordnung
eines Empfängers zu einer Aufnahmeeinheit zu ändern, ohne an einer Aufnahmeeinheit
eine Änderung vornehmen zu müssen.
[0025] Dank der Erfindung wird die Aufgabe, eine Aufnahmeeinheit für den Gegenstand zu finden,
weitgehend automatisiert. Insbesondere wird automatisch die richtige Aufnahmeeinheit
gefunden, soweit die Empfänger-Kennzeichnung auf dem Gegenstand sich automatisch entziffern
lassen.
[0026] Die lösungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht es, auch dann den Transport des Gegenstands
zu steuern, wenn das Lesegerät kein eindeutiges Entzifferungsergebnis erbringt oder
das Entzifferungsergebnis mit einer großen Unsicherheit behaftet ist. Automatisch
wird eine Vorauswahl unter den noch passenden Empfänger-Kennzeichnungen vorgenommen.
[0027] Vorzugsweise vermag das Bildaufnahmegerät ein Abbild von einem Gegenstand, der auf
einer Auflagefläche liegt, zu erzeugen. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, die lösungsgemäße
Vorrichtung auch für solche Gegenstände anzuwenden, die in allen drei Richtungen jeweils
eine nennenswerte Ausdehnung haben, also z. B. auch für Pakete und nicht nur für flache
Briefe. Der Gegenstand wird auf die Auflagefläche gelegt, und nach einem Start-Signal
erzeugt das Bildaufnahmegerät das mindestens eine Abbild. Diese Ausgestaltung spart
eine Transporteinrichtung ein, welche den Gegenstand am Bildaufnahmegerät vorbeitransportiert.
Weiterhin ermöglicht diese Ausgestaltung es, eine Flächenkamera anstelle einer Zellenkamera
einzusetzen. Diese Flächenkamera erzeugt ein Abbild von einem zweidimensionalen Bereich
der Oberfläche des Gegenstands.
[0028] Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung ein optisches Zeigegerät. Dieses optische Zeigegerät
markiert mit einem Lichtstrahl einen Punkt einer solchen Oberfläche des Gegenstands,
welche zum Bildaufnahmegerät zeigt. Der Gegenstand lässt sich so positionieren, dass
dieser Lichtstrahl einen Punkt im Adressfeld auf dem Gegenstand markiert. Diese Ausgestaltung
erleichtert es dem Lesegerät, die Empfänger-Kennzeichnung auf der Oberfläche zu finden,
und erleichtert es somit auch, die "region of interest" (ROI) zu finden und die Empfänger-Kennzeichnung
von anderen Angaben auf dem Gegenstand, z. B. eine Absender-Kennzeichnung oder Angaben
zum Transport des Gegenstands, zu unterscheiden.
[0029] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Dabei
zeigen:
Fig. 1 die Vorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel
[0030] Im Ausführungsbeispiel wird die Erfindung eingesetzt, um Postsendungen auf Postfächer
einer Postfachanlage zu verteilen. Die Postfachanlage befindet sich z. B. in der Poststelle
eines Unternehmens oder auch eines Postamts.
[0031] Fig. 1 veranschaulicht die Vorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel. Dargestellt
ist die Postfachanlage PFA mit mehreren Postfächern für Postsendungen. Jedes Postfach
besitzt eine eindeutige Kennung, die dieses Postfach von allen anderen Postfächern
der Postfachanlage PFA unterscheidet.
[0032] In einem nicht gezeigten Datenspeicher ist eine rechnerverfügbare Zuordnungs-Tabelle
ZT abgespeichert, die festlegt, welches Postfach welchem Empfänger zugeordnet ist.
Diese Zuordnungs-Tabelle ZT umfasst zwei Spalten: eine Spalte für die Postfächer der
Postfachanlage PFA und eine Spalte für die Empfänger, denen diese Postfächer zugeordnet
sind. Jede Zeile steht für ein Postfach und ein Empfänger, der diesem Postfach zugeordnet
ist. Möglich ist, dass mehrere Zeilen für dasselbe Postfach stehen, weil einem Postfach
mehrere Empfänger zugeordnet sind. Beispielsweise teilen sich mehrere Empfänger ein
Postfach, oder ein Empfänger hat mehrere Stellenbezeichnungen, oder ein Empfänger
hat ein Postfach von einem anderen Empfänger übernommen.
[0033] Falls die Erfindung in einem Postamt eingesetzt wird, so wird ein Empfänger durch
seine Hausadresse (Name, Straße, Hausnummer, PLZ, Ort) oder durch seine Postfachadresse
(Name, Postfach, PLZ, Ort) gekennzeichnet. Auch Postsendungen, die mit der Hausadresse
gekennzeichnet sind, sollen an die Postfachadresse gesandt werden.
[0034] Falls die Erfindung in der Poststelle eines Unternehmens eingesetzt wird, so ist
jeder Empfänger durch seine Firmenadresse (Name, Abteilungsbezeichnung im Unternehmen)
oder durch eine interne Adresse gekennzeichnet. Ein Empfänger kann mehrere Firmenadressen
haben, z. B. Abteilungsbezeichnung und Funktionsbereich, sowie noch Postsendungen
an eine frühere Firmenadresse erhalten sollen.
[0035] Die Vorrichtung umfasst im Ausführungsbeispiel weiterhin
- einen Arbeitsplatzrechner 3 mit einer Dateneingabestation 5 und einem Bildschirmgerät
4,
- einen Scanner 1 und
- eine OCR-Einheit 2 mit Lesezugriff auf die Zuordnungs-Tabelle.
[0036] Sowohl der Arbeitsplatzrechner 3 als auch die OCR-Einheit 2 besitzen wenigstens zeitweise
Lesezugriff auf die Zuordnungs-Tabelle ZT. Der Arbeitsplatzrechner 3 fungiert als
das datenverarbeitende Gerät.
[0037] Der Scanner 1 ist vorzugsweise als Desktop-Scanner ausgestaltet, d. h. steht auf
einem Tisch T oder einer sonstigen Unterlage. Der Scanner 1 umfasst eine Lichtquelle
LQ und eine Kamera 6. Weil der Scanner 1 ortsfest montiert ist, beleuchtet die Lichtquelle
LQ eine Postsendung stets unter dem gleichen Winkel. Vorzugsweise projiziert die Lichtquelle
LQ eine Positionierhilfe PH, z. B. ein Fadenkreuz oder ein Rechteck, auf den Tisch
T. Damit ein Abbild von einer Postsendung Ps erzeugt wird, wird die Postsendung Ps
so auf den Tisch T gelegt, dass die Postsendung Ps eine bestimmte Position bezüglich
der Positionierhilfe PH aufweist, z. B. dass das Fadenkreuz mittig auf diejenigen
Adressangaben Add projiziert wird, mit denen die Postsendung versehen ist. Die Angaben
zur Empfängeradresse zeigen nach oben. Ein Start-Signal wird erzeugt, z. B. von einem
Bediener oder indem ein Schalter automatisch ausgelöst wird.
[0038] Die Kamera 1 erzeugt ein rechnerverfügbares Abbild Abb, vorzugsweise ein Digitalbild,
von der Postsendung Ps. Dieses Abbild Abb zeigt die Adressangaben Add zum Empfänger
der Postsendung Ps.
[0039] Das Abbild Abb wird an die OCR-Einheit 2 übermittelt. Die OCR-Einheit 2 wertet das
Abbild Abb aus. Hierbei lokalisiert die OCR-Einheit 2 die Empfänger-Kennzeichnung
Add im Abbild Abb und entziffert diese Empfänger-Kennzeichnung.
[0040] Die OCR-Einheit 2 vergleicht diese entzifferten Angaben mit der Zuordnungs-Tabelle
ZT und generiert hierdurch Kandidaten. Diese Kandidaten bilden eine rechnerverfügbare
Kandidaten-Liste KL. Jeder Kandidat umfasst diejenigen Angaben zu einem Empfänger,
die in einer Zeile der Zuordnungs-Tabelle ZT enthalten sind. Beispielsweise ist jeder
Kandidat ein Verweis auf eine solche Zeile.
[0041] Vorzugsweise generiert die OCR-Einheit 2 für jeden Kandidaten jeweils ein Übereinstimmungsmaß,
das ein Grad der Übereinstimmung zwischen dem Ergebnis des Entzifferns und den Empfänger-Kennzeichnung
Add in der Zuordnungs-Tabelle ZT ist. Als Kandidaten wählt die OCR-Einheit 2 jede
solche Zeile der Zuordnungs-Tabelle ZT aus, deren Übereinstimmungsmaß oberhalb einer
vorgegebenen Übereinstimmungs-Schranke liegt. Die OCR-Einheit 2 übermittelt die Kandidaten-Liste
KL an den Arbeitsplatzrechner 3.
[0042] Falls die OCR-Einheit 2 keinen Kandidaten ermittelt hat, also alle Übereinstimmungsmaße
unterhalb der Übereinstimmungs-Schranke liegen, so gibt der Arbeitsplatzrechner 3.in
einer Ausgestaltung eine entsprechende Fehlermeldung aus. Diese Fehlermeldung umfasst
die Aussage, dass die Empfängeradresse nicht automatisch entziffert werden konnte.
[0043] In einer anderen Ausgestaltung wird auf dem Bildschirmgerät 4 des Arbeitsplatzrechners
3 ein Eingabeformular mit mehreren Feldern angezeigt. Der Benutzer tippt eine Zeichenfolge,
die er auf der Postsendung Ps lesen konnte, ein. Beispielsweise tippt der Benutzer
die ersten Buchstaben des Nachnamens ein. Automatisch werden aus der Zuordnungs-Tabelle
ZT diejenigen Empfängeradressen ausgewählt, deren Nachnamen mit dieser Zeichenfolge
beginnen.
[0044] Diese andere Ausgestaltung wird auch dann eingesetzt, wenn der Scanner 1 kein Abbild
Abb von der Postsendung Ps zu erzeugen vermag, beispielsweise weil die Postsendung
ein Paket ist und nicht zwischen die Kamera 1 und dem Tisch T passt.
[0045] Falls die OCR-Einheit 2 mehrere Kandidaten ermittelt und an den Arbeitsplatzrechner
3 hat, so stellt der Arbeitsplatzrechner 3 diese Kandidaten in geeigneter Weise auf
dem Bildschirmgerät 4 dar. Die Postsendung Ps selber liegt weiterhin auf dem Tisch
T. In einer Ausgestaltung werden die Kandidaten in Form einer Auswahlliste auf dem
Bildschirmgerät 4 angezeigt. Ein Benutzer wählt mit Hilfe der Dateneingabestation
5 eine angebotene Alternative aus, also einen Kandidaten in der Auswahlliste. Beispielsweise
ist das Bildschirmgerät 4 berührungssensitiv ausgestaltet, und der Benutzer berührt
das Bildschirmgerät 4 an einem Bereich, der zu einem angezeigten Kandidaten gehört.
Oder die Dateneingabestation 5 umfasst eine Tastatur und/oder eine DV-Maus, und der
Benutzer wählt mit Hilfe der Tastatur oder der DV-Maus eine angebotene Alternative
aus. Hierzu betrachtet der Benutzer die Postsendung Ps auf dem Tisch T.
[0046] Im Beispiel der Fig. 1 hat die OCR-Einheit 2 eine Kandidaten-Liste KL erzeugt, welche
die beiden Kandidaten Emp1 und Emp3 umfasst. Der Arbeitsplatzrechner 3 erzeugt eine
Auswahlliste, die diese beiden Kandidaten Emp1 und Emp3 umfasst, und stellt diese
Auswahlliste auf dem Bildschirmgerät 4 dar. Der Benutzer vergleicht diese beiden Kandidaten
mit den Empfänger-Kennzeichnung Add auf der Postsendung Ps und wählt daraufhin den
Kandidaten Emp3 aus. Dies ist in Fig. 1 durch eine Ellipse um Emp3 dargestellt.
[0047] Auch dann, wenn die OCR-Einheit 2 genau einen Kandidaten ermittelt hat, wird in einer
Ausgestaltung dieser eine Kandidat auf dem Bildschirmgerät 4 angezeigt. Der Benutzer
bestätigt, dass dieser eine Kandidat tatsächlich mit den Empfänger-Kennzeichnung Add
auf der Postsendung Ps übereinstimmt.
[0048] Im Beispiel der Fig. 1 ordnet die Zuordnungs-Tabelle ZT dem Empfänger Emp3 das Postfach
B4 der Postfachanlage PFA zu. Die Postsendung Ps wird in dieses Postfach B4 verbracht.
Bezugszeichenliste
Bezugszeichen |
Bedeutung |
1 |
Scanner mit Kamera 6 |
2 |
OCR-Einheit |
3 |
Arbeitsplatzrechner |
4 |
Bildschirmgerät des Arbeitsplatzrechners 3 |
5 |
Dateneingabestation |
6 |
Kamera des Scanners 1 |
Abb |
Abbild, das der Scanner 1 mit der Kamera 6 von der Postsendung Ps erzeugt |
KL |
Kandidaten-Liste |
LQ |
Lichtquelle des Scanners 1 |
PFA |
Postfachanlage |
PH |
Positionierhilfe des Scanners 1 |
Ps |
Postsendung |
T |
Tisch, mit dem der Scanner 1 verbunden ist |
ZT |
Zuordnungs-Tabelle |
1. Vorrichtung zum Steuern des Transports eines Gegenstands (Ps),
wobei der Gegenstand (Ps) mit einer Kennzeichnung eines Empfängers des Gegenstands
(Ps) versehen ist,
die Vorrichtung
- eine rechnerverfügbare Zuordnungs-Tabelle (ZT),
- ein datenverarbeitendes Gerät (3) mit einem Ausgabegerät (4),
- ein Bildaufnahmegerät (1) und
- ein Lesegerät (2)
umfasst,
die Zuordnungs-Tabelle (ZT) für eine Menge von möglichen Empfängern jeweils einen
Datensatz mit einer Kennzeichnung des Empfängers umfasst,
jeder Datensatz der Zuordnungs-Tabelle (ZT) zusätzlich eine Kennung einer Aufnahmeeinheit
(A2, C3, B4) für einen Gegenstand umfasst,
das Bildaufnahmegerät (1) dazu ausgestaltet ist, ein rechneerverfügbares Abbild (Abb)
dergestalt zu erzeugen, dass das Abbild (Abb) die Empfänger-Kennzeichnung (Add) zeigt,
das Lesegerät (2) dazu ausgestaltet ist, unter Verwendung eines Abbilds (Abb) vom
Bildaufnahmegerät (1) automatisch die Empfänger-Kennzeichnung (Add) auf einem Gegenstand
(Ps) zu entziffern,
das datenverarbeitende Gerät (3) dazu ausgestaltet ist,
- automatisch einen Datensatz der Zuordnungs-Tabelle (ZT) auszuwählen,
- bei der Auswahl dieses Datensatzes der Zuordnungs-Tabelle (ZT) ein Entzifferungsergebnis
vom Lesegerät (2) zu verwenden und
- einen Eintrag dieses ausgewählten Datensatzes auf dem Ausgabegerät (4) in einer
von einem Menschen wahrnehmbaren Form auszugeben,
wobei der ausgegebene Eintrag (B4) die Aufnahmeeinheit (A2, C3, D4) kennzeichnet,
deren Kennung vom ausgewählten Datensatz umfasst wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung dazu ausgestaltet ist, automatisch
- unter Verwendung des Entzifferungsergebnisses vom Lesegerät (2) mindestens einen
Datensatz der Zuordnungs-Tabelle (ZT) zu kennzeichnen und
- eine rechnerverfügbare Auswahlliste (KL) zu erzeugen, wobei die Auswahlliste (KL)
jede Empfänger-Kennzeichnung (Add) eines gekennzeichneten Datensatzes umfasst,
das datenverarbeitende Gerät (3) ein Eingabegerät (5) umfasst und dazu ausgestaltet
ist,
- eine erzeugte Auswahlliste (KL) auf dem Ausgabegerät (4) in einer von einem Menschen
wahrnehmbaren Form auszugeben,
- eine mit Hilfe des Eingabegeräts (5) vorgenommene Auswahl aus der Auswahlliste (KL)
zu erfassen,
- zu ermitteln, welche Empfänger-Kennzeichnung dadurch ausgewählt ist, und
- als Aufnahmeeinheits-Kennzeichnung die Kennzeichnung einer solchen Aufnahmeeinheit
(B4) auszugeben, deren Kennung zu demjenigen Datensatz gehört, dessen Empfänger-Kennzeichnung
(Add) ausgewählt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung eine Auflagefläche (T) umfasst und
das Bildaufnahmegerät (1) so ausgestaltet ist,
dass das Bildaufnahmegerät (1) ein Abbild von einem auf der Auflagefläche (T) liegenden
Gegenstand (Ps) zu erzeugen vermag.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung ein optisches Zeigegerät (PH) umfasst, dieses Zeigegerät (PH) dazu
ausgestaltet ist, einen zu einem Punkt einer Bildaufnahmegerät (1) zeigenden Oberfläche
des Gegenstands (Ps) mit einem Lichtstrahl optisch zu markieren und
das Lesegerät (2) dazu ausgestaltet ist, bei der Entzifferung der Empfänger-Kennzeichnung
(Abb) einen Bereich des Abbilds (Abb) auszuwerten, welcher den markierten Punkt zeigt.
4. Verfahren zum Steuern des Transports eines Gegenstands (Ps),
wobei der Gegenstand (Ps) mit einer Kennzeichnung (Add) eines Empfängers des Gegenstands
(Ps) versehen ist,
eine rechnerverfügbare Zuordnungs-Tabelle (ZT) verwendet wird,
die Zuordnungs-Tabelle (ZT) für eine Menge von möglichen Empfängern jeweils einen
Datensatz mit einer Kennzeichnung des Empfängers umfasst,
jeder Datensatz der Zuordnungs-Tabelle (ZT) zusätzlich eine Kennung einer Aufnahmeeinheit
(A2, C3, B4) für einen Gegenstand (Ps) umfasst und
das Verfahren die Schritte umfasst, dass
- ein rechnerverfügbares Abbild (Abb) des Gegenstands (Ps) dergestalt erzeugt wird,
das das Abbild die Empfänger-Kennzeichnung (Add) zeigt,
- unter Verwendung dieses Abbilds die Empfänger-Kennzeichnung (Add) auf dem Gegenstand
(Ps) entziffert werden,
- unter Verwendung des Entzifferungsergebnisses mit der Empfänger-Kennzeichnung des
Gegenstands (Ps) ein Datensatz der Zuordnungs-Tabelle (ZT) ausgewählt wird und
- ein Eintrag (B4) dieses ausgewählten Datensatzes auf einem Ausgabegerät (4) in einer
von einem Menschen wahrnehmbaren Form ausgegeben wird,
wobei der ausgegebene Eintrag (B4) die Aufnahmeeinheit (A2, C3, D4) kennzeichnet,
deren Kennung vom ausgewählten Datensatz umfasst wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
unter Verwendung des Entzifferungsergebnisses mindestens ein Datensatz der Zuordnungs-Tabelle
(ZT) automatisch
gekennzeichnet wird,
eine rechnerverfügbare Auswahlliste (KL) erzeugt wird, wobei die Auswahlliste (KL)
jede Empfänger-Kennzeichnung eines
gekennzeichneten Datensatzes umfasst,
die erzeugte Auswahlliste (KL) auf dem Ausgabegerät (4) in einer von einem Menschen
wahrnehmbaren Form ausgegeben wird,
eine mit Hilfe eines Eingabegeräts (5) vorgenommene Auswahl aus der Auswahlliste (KL)
erfasst wird,
ermittelt wird, welche Empfänger-Kennzeichnung (Add)
dadurch ausgewählt ist, und
als Aufnahmeeinheits-Kennzeichnung die Kennzeichnung einer solchen Aufnahmeeinheit
(B4) ausgegeben wird, deren Kennung zu demjenigen Datensatz gehört, dessen Empfänger-Kennzeichnung
(Add) ausgewählt ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Gegenstand (Ps) auf eine Auflagefläche (T) gelegt wird und
das Abbild (Abb) von einem auf der Auflagefläche (T) liegenden Gegenstand (Ps) erzeugt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Punkt auf einer zum Bildaufnahmegerät (1) zeigenden Oberfläche des Gegenstands
mit einem Lichtstrahl optisch markiert wird und
beim Entziffern der Empfänger-Kennzeichnung (Add) ein Bereich des Abbilds (Abb) ausgewertet
wird, der den markierten Punkt zeigt.