[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Planschleifmaschine, umfassend mindestens
ein Schleifwerkzeug und einen bewegbar antreibbaren Werkstückhalter zum Halten mindestens
eines Werkstücks, wobei zumindest ein Abschnitt des Werkstückhalters aus einem Bestückungsbereich,
in welchem der Werkstückhalter mit mindestens einem Werkstück bestückbar ist, über
einen Bearbeitungsbereich, in welchem mindestens ein an dem Werkstückhalter gehaltenes
Werkstück in Eingriff mit dem Schleifwerkzeug steht, in einen Entnahmebereich zum
Entnehmen eines bearbeiteten Werkstücks bewegbar ist.
[0002] Um im Rahmen einer planschleifenden Bearbeitung von Werkstücken einen möglichst hohen
Materialabtrag zu erreichen, ist es bekannt, einen Werkstückhalter zum Halten eines
Werkstücks zu verwenden, welcher pendelnd in einen Bearbeitungsbereich eingeführt
und aus diesem herausgeführt wird. Hierfür wird der Werkstückhalter in einem Bestückungsbereich
der Planschleifmaschine mit mindestens einem Werkstück bestückt und der Werkstückhalter
gemeinsam mit dem Werkstück einem Bearbeitungsbereich zugeführt. Der Bearbeitungsbereich
weist zwei entgegengesetzte Enden auf. Das Werkstück wird dem Bearbeitungsbereich
von einem ersten Ende her zugeführt und nach Durchlauf des Bearbeitungsbereichs an
dessen zweitem Ende aus dem Bearbeitungsbereich herausgeführt. Anschließend wird die
Bewegungsrichtung des Werkstückhalters umgekehrt, so dass das Werkstück vom zweiten
Ende des Bearbeitungsbereichs her in diesen eingeführt und an dessen erstem Ende wieder
aus dem Bearbeitungsbereich herausgeführt wird.
[0003] Das vorstehend beschriebene Verfahren wird auch als "Pendelschleifverfahren" bezeichnet.
Bei diesem Verfahren ist nachteilig, dass die maximale Anzahl von Werkstücken, welche
gleichzeitig an dem Werkstückhalter gehalten werden können, begrenzt ist, da die Werkstücke
den Bearbeitungsbereich, wie vorstehend beschrieben, pendelnd durchlaufen.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Planschleifmaschine
zu schaffen, welche bei möglichst geringen Nebenzeiten eine hochgenaue Planschleifbearbeitung
von Werkstücken erlaubt.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Planschleifmaschine der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass der Entnahmebereich eine Handhabungseinrichtung zur Steuerung
der Bewegung eines bearbeiteten Werkstücks umfasst, dass die Handhabungseinrichtung
in eine Entnahmestellung und in eine Transportstellung überführbar ist, dass in der
Entnahmestellung eine Entnahme des bearbeiteten Werkstücks aus dem Werkstückhalter
erfolgt und dass in der Transportstellung das bearbeitete Werkstück an dem Werkstückhalter
gehalten bleibt und dem Bearbeitungsbereich unter Beibehaltung einer Bewegungsrichtung
des Werkstückhalters erneut zuführbar ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Planschleifmaschine ermöglicht es, den Werkstückhalter mit einer
im Vergleich zum Pendelschleifen erhöhten Werkstückanzahl zu bestücken. Dies liegt
daran, dass die Bewegungsrichtung des Werkstückhalters nicht umgekehrt sondern beibehalten
wird, so dass ein Werkstück aus dem Bestückungsbereich über den Bearbeitungsbereich
dem Entnahmebereich zugeführt werden kann und hiervon ausgehend bedarfsweise an dem
Werkstückhalter verbleiben kann und durch den Bestückungsbereich hindurch wieder dem
Bearbeitungsbereich zugeführt wird.
[0007] Die Beibehaltung der Bewegungsrichtung des Werkstückhalters ermöglicht es, diesen
konstant anzutreiben, so dass eine zeitaufwändige Umkehrung der Bewegungsrichtung
mit entsprechenden Beschleunigungs- und Abbremsvorgängen nicht erforderlich ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Planschleifmaschine ermöglicht es, Werkstücke mehrfach durch
den Bearbeitungsbereich zu leiten, wodurch ein sogenanntes "Ausfeuern" oder "Ausfunken"
von Werkstücken realisiert werden kann, wobei das Werkstück an dem Werkstückhalter
verbleibt und nicht umgespannt werden muss.
[0009] Dadurch, dass bei mehrfachem Durchlauf des Werkstücks durch den Bearbeitungsbereich
keine Bewegungsrichtungsumkehr erfolgt, ist es möglich, die Schleifscheibe in ihrer
Neigung zu verstellen, so dass ein keilförmiger Schleifspalt entsteht. Ein unbearbeitetes
oder bereits einmalig bearbeitetes Werkstück kann so in den Schleifspalt eingeführt
werden, dass sich der Schleifspalt in Bewegungsrichtung des Werkstücks gesehen verkleinert.
Ein solcher keilförmiger Schleifspalt wird beim Pendelschleifen nicht realisiert.
[0010] Die in dem Entnahmebereich angeordnete Handhabungseinrichtung ist wahlweise in zwei
Stellungen überführbar. In einer Entnahmestellung erfolgt eine Entnahme eines zumindest
einmalig bearbeiteten Werkstücks aus dem Werkstückhalter. In einer Transportstellung
verbleibt das zumindest einmalig bearbeitete Werkstück an dem Werkstückhalter und
wird unter Beibehaltung der Bewegungsrichtung des Werkstückhalters aus dem Entnahmebereich
über den Bestückungsbereich in den Bearbeitungsbereich transportiert, wo das Werkstück
zumindest ein weiteres Mal bearbeitet werden kann.
[0011] In vorteilhafter Weise erfolgt die Entnahme eines bearbeiteten Werkstücks schwerkraftunterstützt,
so dass auf einen im Prinzip möglichen Antrieb zur Bewegung des Werkstücks relativ
zu dem Werkstückhalter verzichtet werden kann.
[0012] Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Handhabungsrichtung
eine Führungsfläche zur Führung eines Werkstücks aufweist, deren Position und/oder
Lage einstellbar ist. Dies ermöglicht es, eine Bewegungsbahn des Werkstücks so zu
beeinflussen, dass in Abhängigkeit der Position und/oder Lage der Führungsfläche das
Werkstück an dem Werkstückhalter verbleibt oder von diesem entfernt wird.
[0013] In vorteilhafter Weise ist die Führungsfläche als Auflagefläche ausgebildet, wodurch
eine besonders schonende Führung eines bearbeiteten Werkstücks ermöglicht wird.
[0014] Wenn eine Neigung der Führungsfläche veränderbar ist, kann ein Werkstück in besonders
einfacher Weise aus einer Bewegungsebene des Werkstückhalters in eine zweite Bewegungsebene,
vorzugsweise in eine untere Bewegungsebene, überführt werden, um das Werkstück auf
diese Weise von dem Werkstückhalter zu entfernen.
[0015] Für bestimmte Schleifprozesse und/oder Werkstückgeometrien kann es auch vorteilhaft
sein, wenn die Werkstücke in eine höher gelegene Ebene überführt werden. Eine solche
Überführung kann insbesondere mittels einer Handhabungseinrichtung in Form eines Greifsystems
erfolgen, welches das Werkstück ergreift und aus der Bewegungsebene des Werkstückhalters
in eine höher gelegene Ebene befördert. Bei dem Greifsystem handelt es sich beispielsweise
um ein mechanisches, magnetisches oder pneumatisches System. Das Greifsystem kann
in dem Entnahmebereich ortsfest positioniert sein oder beweglich, insbesondere entlang
einer geraden oder einer kreisförmigen Bewegungsbahn.
[0016] Vorzugsweise umfasst die Planschleifmaschine eine Messeinrichtung zum Messen der
Geometrie des bearbeiteten Werkstücks. Hierbei handelt es sich insbesondere um eine
Dickenmesseinrichtung. Die Dickenmesseinrichtung ermöglicht es, eine nach einem Bearbeitungsvorgang
erreichte Ist-Geometrie des Werkstücks mit einer vorgebbaren Soll-Geometrie zu vergleichen,
um entscheiden zu können, ob das Werkstück dem Bearbeitungsbereich erneut zugeführt
werden soll.
[0017] Vorzugsweise ist die Messeinrichtung zwischen dem Bearbeitungsbereich und der Handhabungseinrichtung
angeordnet, so dass ein Werkstück, welches eine Soll-Geometrie aufweist, unmittelbar
nach Durchlauf der Messeinrichtung mit Hilfe der Handhabungseinrichtung von dem Werkstückhalter
entfernt werden kann.
[0018] Bevorzugt ist es ferner, wenn eine Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Handhabungseinrichtung
in Abhängigkeit des Ergebnisses einer Messung der Geometrie des bearbeiteten Werkstücks
vorgesehen ist. Dies ermöglicht eine automatisierte Bearbeitung eines Werkstücks,
insbesondere eine Mehrfachbearbeitung.
[0019] Wenn der Werkstückhalter rotierend angetrieben ist, ist es besonders einfach, ein
Werkstück entlang einer kreisförmigen Bewegungsbahn aus dem Bestückungsbereich über
den Bearbeitungsbereich in den Entnahmebereich zu transportieren und das Werkstück
vom Entnahmebereich aus entlang einer kreisförmigen Werkstückbahn über den Bestückungsbereich
zumindest einmalig dem Bearbeitungsbereich erneut zuzuführen.
[0020] Besonders bevorzugt ist es, wenn der Werkstückhalter eine Mehrzahl von Werkstückaufnahmen
aufweist, so dass eine Mehrzahl von Werkstücken an dem Werkstückhalter gehalten werden
kann. Durch den Verzicht auf eine Umkehrung der Bewegungsrichtung des Werkstückhalters
ist es möglich, eine Mehrzahl von Werkstücken chargenweise zu bearbeiten, also einen
Werkstückhalter mit mehreren Werkstücken zu bestücken und den Werkstückhalter so lange
anzutreiben, bis alle Werkstücke eine Soll-Geometrie erreicht haben. Es ist aber auch
möglich, durch Entnahme eines fertig bearbeiteten Werkstücks mit Soll-Geometrie frei
gewordene Werkstückaufnahmen bereits mit unbearbeiteten Werkstücken zu bestücken,
wenn an dem Werkstückhalter noch nicht fertig bearbeitete Werkstücke gehalten sind.
[0021] Vorzugsweise handelt es sich bei der Planschleifmaschine um eine Doppelplanschleifmaschine,
welche zwei einander gegenüberliegende Schleifscheiben aufweist. Der Abstand zwischen
den beiden Schleifscheiben definiert einen Schleifspalt, in welchem Werkstücke auf
einander entgegengesetzten Werkstückoberflächen bearbeitet werden können.
[0022] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur planschleifenden Werkstückbearbeitung,
bei welchem zumindest ein Abschnitt eines Werkstückhalters aus einem Bestückungsbereich,
in welchem der Werkstückhalter mit mindestens einem Werkstück bestückt wird, über
einen Bearbeitungsbereich, in welchem das an dem Werkstückhalter gehaltene Werkstück
in Eingriff mit mindestens einem Schleifwerkzeug gebracht wird, in einen Entnahmebereich
zum Entnehmen des bearbeiteten Werkstücks bewegt wird.
[0023] Der vorliegenden Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
planschleifenden Werkstückbearbeitung zu schaffen, welches bei möglichst geringen
Nebenzeiten eine hochgenaue Planschleifbearbeitung von Werkstücken erlaubt.
[0024] Diese Aufgabe wird bei einem vorstehend genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass in dem Entnahmebereich die Bewegung des bearbeiteten Werkstücks derart
gesteuert wird, dass es wahlweise aus dem Werkstückhalter entnommen wird oder an dem
Werkstückhalter gehalten bleibt und dem Bearbeitungsbereich unter Beibehaltung einer
Bewegungsrichtung des Werkstückhalters erneut zugeführt wird.
[0025] Vorteile und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind bereits vorstehend
im Zusammenhang mit den Vorteilen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Planschleifmaschine
erläutert worden.
[0026] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung
und der zeichnerischen Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele.
[0027] In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht einer ersten Ausführungsform einer Planschleifmaschine mit einer Messeinrichtung
und mit einer Handhabungseinrichtung, welche in einer Transportstellung dargestellt
ist;
- Figur 2
- eine Seitenansicht der Handhabungseinrichtung gemäß Figur 1 längs einer in Figur 1
mit II-II bezeichneten Schnittebene;
- Figur 3
- eine Draufsicht der Planschleifmaschine gemäß Figur 1, wobei die Handhabungseinrichtung
in einer Entnahmestellung dargestellt ist;
- Figur 4
- eine Seitenansicht der Handhabungseinrichtung gemäß Figur 3 längs einer in Figur 3
mit IV-IV bezeichneten Schnittebene;
- Figur 5
- eine geschnittene Seitenansicht der Messeinrichtung;
- Figur 6
- eine Draufsicht einer weiteren Ausführungsform einer Planschleifmaschine mit einer
Handhabungseinrichtung, welche in einer Transportstellung dargestellt ist;
- Figur 7
- eine Seitenansicht der Handhabungseinrichtung gemäß Figur 6 längs einer in Figur 6
mit VII-VII bezeichneten Schnittebene;
- Figur 8
- eine Draufsicht der Planschleifmaschine gemäß Figur 6, wobei die Handhabungseinrichtung
in einer Entnahmestellung dargestellt ist; und
- Figur 9
- eine Seitenansicht der Handhabungseinrichtung gemäß Figur 8 längs einer in Figur 8
mit IX-IX bezeichneten Schnittebene.
[0028] Eine Ausführungsform einer in Figur 1 insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichneten
Planschleifmaschine ist als Doppelplanschleifmaschine ausgebildet und umfasst zwei
Schleifscheiben, von denen in Figur 1 eine obere Schleifscheibe 12 dargestellt ist.
Die obere Schleifscheibe 12 und die untere Schleifscheibe sind jeweils um eine Schleifscheibenachse
14 drehbar antreibbar.
[0029] Die Planschleifmaschine 10 umfasst ferner einen scheibenförmigen Werkstückhalter
16, welcher um eine Werkstückhalterachse 17 drehbar antreibbar ist. Die Werkstückhalterachse
17 und die Schleifscheibenachse 14 sind zueinander parallel oder um wenige Grad, beispielsweise
bis maximal 5°, relativ zueinander geneigt.
[0030] Der Werkstückhalter 16 umfasst eine Mehrzahl von Werkstückaufnahmen 18, welche vorzugsweise
in radialer Richtung relativ zu der Werkstückhalterachse 17 identisch beabstandet
sind und ferner vorzugsweise in Umfangsrichtung gesehen relativ zueinander identisch
beabstandet sind. Vorzugsweise weist der Werkstückhalter 16 mindestens zwei Werkstückaufnahmen
18 auf. Insbesondere weist der Werkstückhalter eine auf die Geometrie der zu bearbeitenden
Werkstücke abgestimmte, möglichst hohe Anzahl von Werkstückaufnahmen 18 auf, beispielsweise
zehn Werkstückaufnahmen 18 oder mehr. Eine Werkstückaufnahme 18 kann beispielsweise
durch eine lochförmige Materialaussparung des Werkstückhalters 16 gebildet sein, welche
zur Aufnahme eines Werkstücks 20 dient.
[0031] Die Planschleifmaschine 10 weist einen Bestückungsbereich 22 auf, in welchem unbearbeitete
Werkstücke 20 in eine Werkstückaufnahme 18 eingelegt werden können. Das Einlegen kann
von Hand erfolgen oder mittels einer im Prinzip bekannten und daher nicht dargestellten
Bestückungseinrichtung, welche insbesondere ein Magazin zur Bevorratung von unbearbeiteten
Werkstücken aufweist.
[0032] Die Planschleifmaschine 10 umfasst ferner einen Bearbeitungsbereich 24, in welchem
an dem Werkstückhalter 16 gehaltene Werkstücke 20 in planschleifendem Eingriff mit
dem oberen Schleifwerkzeug 12 und mit dem unteren Schleifwerkzeug stehen.
[0033] Ferner umfasst die Planschleifmaschine 10 einen Entnahmebereich 26, in welchem Werkstücke
20 aus den Werkstückaufnahmen 18 entnommen werden können.
[0034] In dem Bearbeitungsbereich 24 sind das obere Schleifwerkzeug 12 und das untere Schleifwerkzeug
zueinander beabstandet, so dass ein Schleifspalt entsteht, in welchem Werkstücke 20
aufgenommen und bezogen auf die Schwerkraftrichtung nach unten und nach oben abgestützt
sind. Außerhalb des Bearbeitungsbereichs 24 sind die Werkstücke 20 in dem Bestückungsbereich
22 mit Hilfe einer Werkstückauflage 28 nach unten hin abgestützt. In dem Entnahmebereich
26 sind die Werkstücke nach unten hin mit Hilfe einer Werkstückauflage 30 abgestützt.
[0035] Die Planschleifmaschine 10 umfasst eine Messeinrichtung 32, welche in dem Entnahmebereich
26 angeordnet ist. Mit Hilfe der Messeinrichtung 32 wird eine parallel zur Erstreckungsrichtung
des Schleifspalts anliegende Dicke eines Werkstücks 20 gemessen. Hierfür umfasst die
Messeinrichtung 32 zwei Messstifte 34 und 36, welche auf einander gegenüberliegenden
Seiten eines Werkstücks 20 an dieses heranführbar sind und deren Abstand relativ zueinander
der zu messenden Dicke des Werkstücks 20 entspricht.
[0036] Die Planschleifmaschine 10 umfasst ferner eine Handhabungseinrichtung 38, welche
in dem Entnahmebereich 26 angeordnet ist. Die Handhabungseinrichtung 38 weist ein
Führungselement 40 mit einer Führungsfläche 42 zur Führung eines Werkstücks 20 auf.
Das Führungselement 40 ist mit Hilfe einer Antriebseinrichtung 44 bewegbar, so dass
das Führungselement 40 verschiedene Positionen einnehmen kann. Die Antriebseinrichtung
44 ist beispielsweise in Form eines Linearantriebs 46 ausgebildet.
[0037] Die Handhabungseinrichtung 38 umfasst ferner eine Werkstückabführung 48, welche zur
Führung von Werkstücken 20 dient, welche von dem Werkstückhalter 16 entfernt werden.
Die Werkstückabführung 48 ist beispielsweise in Form einer Rutsche ausgebildet.
[0038] Während des Betriebs der Planschleifmaschine 10 wird der Werkstückhalter 16 gemeinsam
mit in den Werkstückaufnahmen 18 aufgenommenen Werkstücken 20 in einer Bewegungsrichtung
50 rotierend um die Werkstückhalterachse 17 herum bewegt.
[0039] Hierdurch wird ein Werkstück 20 aus dem Bestückungsbereich 22 dem Bearbeitungsbereich
24 zugeführt, wo es schleifend bearbeitet wird. In dem Entnahmebereich 26 wird ein
bearbeitetes Werkstück 20 zunächst mit Hilfe der Messeinrichtung 32 vermessen.
[0040] Die Messeinrichtung 32 steht mit einer Steuereinrichtung 51 in Verbindung, welche
zur Steuerung der Antriebseinrichtung 44 dient. Wenn mittels der Messeinrichtung 32
erkannt wird, dass ein Werkstück 20 nach Durchlauf des Bearbeitungsbereichs 24 eine
vorgegebene Soll-Dicke noch nicht erreicht hat, verbleibt die Handhabungseinrichtung
38 in ihrer in den Figuren 1 und 2 dargestellten Transportstellung. In der Transportstellung
ist das Führungselement 40 so positioniert, dass ein Werkstück 20 im Bereich des Führungselements
40 von der Führungsfläche 42 abgestützt ist, so dass es an dem Werkstückhalter 16
verbleibt und dem Bestückungsbereich 22 erneut zuführbar ist. Von diesem aus gelangt
das bereits mindestens einmalig bearbeitete Werkstück 20 wieder zu dem Bearbeitungsbereich
24, wo es erneut bearbeitet werden kann, und zwar unter Beibehaltung eines Schleifspalts
oder unter einer Verringerung eines Schleifspalts.
[0041] Wenn ein mittels der Messeinrichtung 32 vermessendes Werkstück 20 eine vorgegebene
Soll-Dicke erreicht hat, kann das Führungselement 40 der Handhabungseinrichtung 38
mittels der Antriebseinrichtung 44 aus seiner in den Figuren 1 und 2 dargestellten
Transportstellung in eine in den Figuren 3 und 4 dargestellte Entnahmestellung überführt
werden. Hierbei wird das Führungselement 40 beispielsweise in bezogen auf die Werkstückhalterachse
17 radialer Richtung bewegt, so dass eine mit Hilfe der Werkstückauflagen 30 und 28
gebildete Werkstückauflage auf Höhe des Führungselements 40 unterbrochen ist. Hierdurch
kann ein Werkstück 20 schwerkraftunterstützt von der Werkstückauflage 30 aus einer
Werkstückaufnahme 18 heraus in die Werkstückabführung 48 überführt werden. Nachdem
ein Werkstück 20 über die Werkstückabführung 48 abgeführt ist, kann das Führungselement
40 wieder in eine in den Figuren 1 und 2 dargestellte Transportstellung der Handhabungseinrichtung
38 überführt werden.
[0042] Eine in den Figuren 6 bis 9 dargestellte weitere Ausführungsform einer Planschleifmaschine
10 weist einen zu der in den Figuren 1 bis 5 dargestellten Planschleifmaschine 10
ähnlichen Aufbau auf. Daher wird bezüglich des Aufbaus und der Funktionsweise der
Planschleifmaschine gemäß Figuren 6 bis 9 auf die vorstehende Beschreibung Bezug genommen.
[0043] Die Planschleifmaschine 10 gemäß Figuren 6 bis 9 unterscheidet sich von der vorstehend
beschriebenen Planschleifmaschine 10 gemäß Figuren 1 bis 5 in der Ausgestaltung der
Handhabungseinrichtung 38. Hierbei ist ebenfalls ein Führungselement 40 mit einer
Führungsfläche 42 vorgesehen, welches mit Hilfe einer Antriebseinrichtung 44 zwischen
einer Transportstellung (vergleiche Figuren 6 und 7) und einer Entnahmestellung (vergleiche
Figuren 8 und 9) bewegbar ist.
[0044] Das Führungselement 40 ist um eine Schwenkachse 52 verschwenkbar, so dass die Neigung
der Führungsfläche 42 einstellbar ist. In der Transportstellung des Führungselements
40 ist die Führungsfläche 42 im Wesentlichen horizontal. In dieser Stellung schafft
das Führungselement 40 eine Verbindung zwischen den Werkstückauflagen 30 und 28.
[0045] In einer geneigten Stellung des Führungselements 40, welche mit der Entnahmestellung
der Handhabungseinrichtung 38 korrespondiert, ist die Führungsfläche 42 relativ zu
einer horizontalen Richtung geneigt. Hierdurch wird ein Werkstück, welches zunächst
noch von der Werkstückauflage 30 abgestützt ist, schwerkraftunterstützt aus einer
Werkstückaufnahme 18 entfernt. Das Werkstück 20 rutscht über die geneigte Führungsfläche
42 ab und gelangt zu der Werkstückabführung 48.
[0046] Die Antriebseinrichtung 44 in Form eines Linearantriebs 46 ist vorzugsweise schwenkbar
mit dem Führungselement 40 verbunden und an einer ortsfesten Lagerachse 54 schwenkbar
gehalten.
[0047] In Figur 7 ist neben dem oberen Schleifwerkzeug 12 auch ein unteres Schleifwerkzeug
56 dargestellt. Die Schleifwerkzeuge 12 und 56 sind um einen Schleifspalt 58 relativ
zueinander beabstandet.
1. Planschleifmaschine (10), umfassend mindestens ein Schleifwerkzeug (12, 56) und einen
bewegbar antreibbaren Werkstückhalter (16) zum Halten mindestens eines Werkstücks
(20), wobei zumindest ein Abschnitt des Werkstückhalters (16) aus einem Bestückungsbereich
(22), in welchem der Werkstückhalter (16) mit mindestens einem Werkstück (20) bestückbar
ist, über einen Bearbeitungsbereich (24), in welchem mindestens ein an dem Werkstückhalter
(16) gehaltenes Werkstück (20) in Eingriff mit dem Schleifwerkzeug (12, 56) steht,
in einen Entnahmebereich (26) zum Entnehmen eines bearbeiteten Werkstücks (20) bewegbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Entnahmebereich (26) eine Handhabungseinrichtung (38) zur Steuerung der Bewegung
eines bearbeiteten Werkstücks (20) umfasst, dass die Handhabungseinrichtung (38) in
eine Entnahmestellung und in eine Transportstellung überführbar ist, dass in der Entnahmestellung
eine Entnahme des bearbeiteten Werkstücks (20) aus dem Werkstückhalter (16) erfolgt
und dass in der Transportstellung das bearbeitete Werkstück (20) an dem Werkstückhalter
(16) gehalten bleibt und dem Bearbeitungsbereich (24) unter Beibehaltung einer Bewegungsrichtung
(50) des Werkstückhalters (16) erneut zuführbar ist.
2. Planschleifmaschine (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entnahme eines bearbeiteten Werkstücks (20) schwerkraftunterstützt erfolgt.
3. Planschleifmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabungseinrichtung (38) eine Führungsfläche (42) zur Führung eines Werkstücks
(20) aufweist, deren Position und/oder Lage einstellbar ist.
4. Planschleifmaschine (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsfläche (42) als Auflagefläche ausgebildet ist.
5. Planschleifmaschine (10) nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Neigung der Führungsfläche (42) veränderbar ist.
6. Planschleifmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Messeinrichtung (32) zum Messen der Geometrie des bearbeiteten Werkstücks (20).
7. Planschleifmaschine (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (32) zwischen dem Bearbeitungsbereich (24) und der Handhabungseinrichtung
(38) angeordnet ist.
8. Planschleifmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Handhabungseinrichtung (38) in Abhängigkeit
des Ergebnisses einer Messung der Geometrie des bearbeiteten Werkstücks (20).
9. Planschleifmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstückhalter (16) rotierend angetrieben ist.
10. Planschleifmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstückhalter (16) eine Mehrzahl von Werkstückaufnahmen (18) aufweist.
11. Planschleifmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Planschleifmaschine (10) als Doppelplanschleifmaschine ausgebildet ist.
12. Verfahren zur planschleifenden Werkstückbearbeitung, bei welchem zumindest ein Abschnitt
eines Werkstückhalters (16) aus einem Bestückungsbereich (22), in welchem der Werkstückhalter
(16) mit mindestens einem Werkstück (20) bestückt wird, über einen Bearbeitungsbereich
(24), in welchem das an dem Werkstückhalter (16) gehaltene Werkstück (20) in Eingriff
mit mindestens einem Schleifwerkzeug (12, 56) gebracht wird, in einen Entnahmebereich
(26) zum Entnehmen des bearbeiteten Werkstücks (20) bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Entnahmebereich (26) die Bewegung des bearbeiteten Werkstücks (20) derart
gesteuert wird, dass es wahlweise aus dem Werkstückhalter (16) entnommen wird oder
an dem Werkstückhalter (16) gehalten bleibt und dem Bearbeitungsbereich (24) unter
Beibehaltung einer Bewegungsrichtung (50) des Werkstückhalters (16) erneut zugeführt
wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Planschleifmaschine (10), umfassend mindestens ein Schleifwerkzeug (12, 56) und einen
bewegbar antreibbaren Werkstückhalter (16) zum Halten mindestens eines Werkstücks
(20), wobei zumindest ein Abschnitt des Werkstückhalters (16) aus einem Bestückungsbereich
(22), in welchem der Werkstückhalter (16) mit mindestens einem Werkstück (20) bestückbar
ist, über einen Bearbeitungsbereich (24), in welchem mindestens ein an dem Werkstückhalter
(16) gehaltenes Werkstück (20) in Eingriff mit dem Schleifwerkzeug (12, 56) steht,
in einen Entnahmebereich (26) zum Entnehmen eines bearbeiteten Werkstücks (20) bewegbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Entnahmebereich (26) eine Handhabungseinrichtung (38) zur Steuerung der Bewegung
eines bearbeiteten Werkstücks (20) umfasst, dass die Handhabungseinrichtung (38) in
eine Entnahmestellung und in eine Transportstellung überführbar ist, dass in der Entnahmestellung
eine Entnahme des bearbeiteten Werkstücks (20) aus dem Werkstückhalter (16) erfolgt,
dass in der Transportstellung das bearbeitete Werkstück (20) an dem Werkstückhalter
(16) gehalten bleibt und dem Bearbeitungsbereich (24) unter Beibehaltung einer Bewegungsrichtung
(50) des Werkstückhalters (16) erneut zuführbar ist, dass eine Messeinrichtung (32)
zum Messen der Geometrie des bearbeiteten Werkstücks (20) vorgesehen ist und dass
eine Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Handhabungseinrichtung (38) vorgesehen
ist, so dass in Abhängigkeit des Ergebnisses einer Messung der Geometrie des bearbeiteten
Werkstücks (20) in dem Entnahmebereich (26) die Bewegung des bearbeiteten Werkstücks
(20) derart steuerbar ist, dass es wahlweise aus dem Werkstückhalter (16) entnehmbar
ist oder an dem Werkstückhalter (16) gehalten bleibt und dem Bearbeitungsbereich (24)
unter Beibehaltung einer Bewegungsrichtung (50) des Werkstückhalters (16) erneut zuführbar
ist.
2. Planschleifmaschine (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entnahme eines bearbeiteten Werkstücks (20) schwerkraftunterstützt erfolgt.
3. Planschleifmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabungseinrichtung (38) eine Führungsfläche (42) zur Führung eines Werkstücks
(20) aufweist, deren Position und/oder Lage einstellbar ist.
4. Planschleifmaschine (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsfläche (42) als Auflagefläche ausgebildet ist.
5. Planschleifmaschine (10) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Neigung der Führungsfläche (42) veränderbar ist.
6. Planschleifmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (32) zwischen dem Bearbeitungsbereich (24) und der Handhabungseinrichtung
(38) angeordnet ist.
7. Planschleifmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstückhalter (16) rotierend angetrieben ist.
8. Planschleifmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstückhalter (16) eine Mehrzahl von Werkstückaufnahmen (18) aufweist.
9. Planschleifmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Planschleifmaschine (10) als Doppelplanschleifmaschine ausgebildet ist.
10. Verfahren zur planschleifenden Werkstückbearbeitung, bei welchem zumindest ein Abschnitt
eines Werkstückhalters (16) aus einem Bestückungsbereich (22), in welchem der Werkstückhalter
(16) mit mindestens einem Werkstück (20) bestückt wird, über einen Bearbeitungsbereich
(24), in welchem das an dem Werkstückhalter (16) gehaltene Werkstück (20) in Eingriff
mit mindestens einem Schleifwerkzeug (12, 56) gebracht wird, in einen Entnahmebereich
(26) zum Entnehmen des bearbeiteten Werkstücks (20) bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Entnahmebereich (26) die Bewegung des bearbeiteten Werkstücks (20) derart
gesteuert wird, dass es wahlweise aus dem Werkstückhalter (16) entnommen wird oder
an dem Werkstückhalter (16) gehalten bleibt und dem Bearbeitungsbereich (24) unter
Beibehaltung einer Bewegungsrichtung (50) des Werkstückhalters (16) erneut zugeführt
wird.