[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Planschleifmaschine, umfassend mindestens
ein Schleifwerkzeug, einen Werkstückhalter zum Halten mindestens eines Werkstücks,
und eine Antriebseinrichtung zum Antreiben des Werkstückhalters in einer Drehrichtung.
[0002] Bei Planschleifmaschinen der eingangs genannten Art wird der Werkstückhalter verwendet,
um ein an dem Werkstückhalter gehaltenes Werkstück in Eingriff mit mindestens einem
Schleifwerkzeug zu bringen. Hierbei ist es erforderlich, ein unbearbeitetes Werkstück
mit einer hohen Genauigkeit an dem Werkstückhalter fixieren zu können, so dass bei
Einführung des Werkstücks in den Bearbeitungsbereich des Schleifwerkzeugs das Werkstück,
der Werkstückhalter und das Schleifwerkzeug nicht miteinander verkanten. Eine entsprechende
sorgfältige Abstimmung ist im Bereich eines Werkstückauslaufs des Bearbeitungsbereichs
erforderlich, um in diesem Bereich ein Verkanten zwischen dem Werkstück, dem Werkstückhalter,
dem Schleifwerkzeug und einer sich an den Bearbeitungsbereich anschließenden Auslaufführung
zu vermeiden.
[0003] Darüber hinaus ist eine Übergabe von unbearbeiteten Werkstücken aus einer Bestückungseinrichtung
in Werkstückaufnahmen des Werkstückhalters kritisch. Auch in diesem Bereich ist es
möglich, dass bei nicht exakter Abstimmung aller Bauteile ein Werkstück mit diesen
Bauteilen verkantet. All dies führt dazu, dass eine Planschleifmaschine äußerst sorgfältig
eingerichtet werden muss, um eine Beschädigung von Bauteilen der Planschleifmaschine
und/oder von Werkstücken zu vermeiden.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Beschädigungen
einer Planschleifmaschine zu verhindern.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Planschleifmaschine der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
gelöst durch eine Kupplungseinrichtung, welche zwischen der Antriebseinrichtung und
dem Werkstückhalter eine drehfeste Verbindung bereitstellt, die bei einem vorgebbaren
Grenzdrehmoment lösbar ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Planschleifmaschine ermöglicht es, eine drehfeste Verbindung
zwischen der Antriebseinrichtung und dem Werkstückhalter in Abhängigkeit eines vorgebbaren
Grenzdrehmoments zu lösen. Dies ermöglicht es, die für eine planschleifende Bearbeitung
eines Werkstücks erforderlichen Antriebsdrehmomente aufzubringen, wobei jedoch bei
Erreichen eines Grenzdrehmoments die drehfeste Verbindung gelöst wird. Dies hat zur
Folge, dass die Antriebseinrichtung von dem Werkstückhalter entkoppelt werden kann
und eingangs beschriebene Beschädigungen der Planschleifmaschine verhindert werden
können. Sobald das vorgebbare Grenzdrehmoment überschritten wird, wird durch Lösen
der drehfesten Verbindung zwischen der Antriebseinrichtung und dem Werkstückhalter
verhindert, dass der Werkstückhalter in einem mit einem Werkstück und/oder mit weiteren
Bauteilen der Planschleifmaschine verkanteten Zustand weiter in Drehrichtung angetrieben
wird.
[0007] Die erfindungsgemäße Planschleifmaschine ist besonders vorteilhaft, wenn ein scheibenförmiger
Werkstückhalter verwendet wird, dessen Bauhöhe beispielsweise maximal ungefähr 1 cm
oder nur wenige Millimeter beträgt. Ein solcher flacher Werkstückhalter hat den Vorteil,
dass auch die Bearbeitung sehr flacher Werkstücke möglich ist, hat jedoch den Nachteil,
dass der Werkstückhalter in sich keinen hohen Verformungswiderstand aufweist. Da die
Werkstückhalter eine im Vergleich zu ihrer Dicke großflächige Ausdehnung mit einem
Durchmesser von 50 cm bis 100 cm oder darüber hinaus aufweisen können, sind diese
besonders anfällig gegen eine Verformung aufgrund eines Verkantens des Werkstückhalters
mit einem Werkstück und/oder mit weiteren Teilen der Planschleifmaschine.
[0008] Durch die Lösbarkeit der drehfesten Verbindung zwischen dem Werkstückhalter und der
Antriebseinrichtung und dem damit einhergehenden Stopp des Werkstückhalters können
auch weitere Bauteile der Planschleifmaschine vor Beschädigungen geschützt werden,
beispielsweise im Bereich eines Werkstückeinlaufs und eines Werkstückauslaufs des
Bearbeitungsbereichs. Gleiches gilt für den Schutz einer gegebenenfalls vorhandenen
Bestückungseinrichtung, mittels welcher der Werkstückhalter mit unbearbeiteten Werkstücken
bestückt werden kann. Hierdurch wird auch eine gegebenenfalls im Bereich des Werkstückhalters
angeordnete Messeinrichtung zur Messung einer Geometrie eines bearbeiteten Werkstücks
vor Beschädigungen geschützt.
[0009] Die erfindungsgemäße Planschleifmaschine ermöglicht es auch, diese mit einer geringeren
Sorgfalt und mit höheren Toleranzen behaftet einrichten zu können.
[0010] Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, dass das vorgebbare Grenzdrehmoment manuell
eingestellt wird, beispielsweise aufgrund von Erfahrungswerten. Bevorzugt ist es jedoch,
wenn eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, welche in Abhängigkeit eines tatsächlich
auftretenden maximalen Antriebsmoments das Grenzdrehmoment der Kupplungseinrichtung
einstellt. Hierbei ist es bevorzugt, wenn das Grenzdrehmoment höher als das tatsächlich
auftretende maximale Antriebsmoment eingestellt wird, um ein unbeabsichtigtes Lösen
der drehfesten Verbindung zu verhindern.
[0011] Vorzugsweise ist die Kupplungseinrichtung in Form einer elektromagnetischen Kupplung
ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass das Grenzdrehmoment besonders exakt einstellbar
ist.
[0012] Bevorzugt ist es ferner, wenn die drehfeste Verbindung eine reibschlüssige Verbindung
ist. Hierdurch kann die mechanische Belastung von miteinander in Eingriff stehenden
Kupplungselementen reduziert werden.
[0013] Die Planschleifmaschine ist vorzugsweise als Doppelplanschleifmaschine ausgebildet,
welche zwei Schleifwerkzeuge aufweist, zwischen denen ein Schleifspalt ausgebildet,
in welchem ein Werkstück auf einander entgegengesetzten Werkstückoberflächen bearbeitbar
ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Einrichtung einer Planschleifmaschine,
wobei die Planschleifmaschine mindestens ein Schleifwerkzeug, einen Werkstückhalter
zum Halten mindestens eines Werkstücks und eine Antriebseinrichtung zum Antreiben
des Werkstückhalters in einer Drehrichtung umfasst.
[0014] Der vorliegenden Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Einrichtung einer Planschleifmaschine zu schaffen, mit welchem Beschädigungen der
Planschleifmaschine verhindert werden können.
[0015] Diese Aufgabe wird bei einem vorstehend genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass während der schleifenden Bearbeitung mindestens eines Probe-Werkstücks
ein tatsächlich auftretendes maximales Antriebsdrehmoment ermittelt wird, und dass
zwischen der Antriebseinrichtung und dem Werkstückhalter eine drehfeste Verbindung
hergestellt wird, die bei einem in Abhängigkeit des maximalen Antriebsdrehmoments
bestimmten Grenzdrehmoment lösbar ist.
[0016] Vorteile und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind zum Teil bereits
vorstehend im Zusammenhang mit den Vorteilen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Planschleifmaschine erläutert worden. Daher wird im Folgenden lediglich auf jene Vorteile
und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens eingegangen, welche nicht bereits
vorstehend im Zusammenhang mit den Vorteilen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Planschleifmaschine erläutert worden sind.
[0017] Durch die Ermittlung eines tatsächlich auftretenden maximalen Antriebsmoments mit
Hilfe mindestens eines Probe-Werkstücks können während des regulären Betriebs der
Planschleifmaschine auftretende Antriebsmomente in einfacher Weise und exakt ermittelt
werden. Das Grenzdrehmoment, welches dann bei dem regulären Betrieb der Planschleifmaschine
vorgegeben werden soll, wird in Abhängigkeit des tatsächlich auftretenden maximalen
Antriebsdrehmoments bestimmt.
[0018] Eine Möglichkeit zur Erfassung des tatsächlich auftretenden maximalen Antriebsmoments
besteht darin, den Energiebedarf der Antriebseinrichtung zu erfassen. Beispielsweise
können Spannungs- und/oder Stromwerte, mit welchen die Antriebseinrichtung betrieben
wird, erfasst werden.
[0019] Zusätzlich oder alternativ hierzu ist es möglich, das tatsächlich auftretende maximale
Antriebsdrehmoment mit einer Drehmoment-Messeinrichtung zu messen. Vorzugsweise ist
eine solche Messeinrichtung in einem räumlichen Zusammenhang zu der Kupplungseinrichtung
angeordnet, beispielsweise zwischen der Antriebseinrichtung und der Kupplungseinrichtung
oder zwischen der Kupplungseinrichtung und dem Werkstückhalter.
[0020] Bevorzugt ist es ferner, wenn das Grenzdrehmoment gleich dem maximalen Antriebsdrehmoment
multipliziert mit einem Faktor von größer 1 ist. Hierdurch kann sichergestellt werden,
dass geringfügige Überschreitungen des mit Hilfe des Probe-Werkstücks gemessenen maximalen
Antriebsdrehmoments im regulären Betrieb der Planschleifmaschine nicht zu einem unerwünschten
Lösen der Kupplungseinrichtung führen.
[0021] Vorzugsweise ist das Grenzdrehmoment gleich dem maximalen Antriebsdrehmoment multipliziert
mit einem Faktor von kleiner als ungefähr 1,5. Insbesondere beträgt der Faktor zwischen
ungefähr 1,1 und ungefähr 1,3. Diese Faktoren bieten einen guten Kompromiss zwischen
einem Überlastschutz der Bauteile der Planschleifmaschine und einem möglichst unterbrechungsfreien
Betrieb.
[0022] Bevorzugt ist es ferner, wenn das mindestens eine Probe-Werkstück dieselbe Geometrie
aufweist wie ein mittels der Planschleifmaschine planzuschleifendes unbearbeitetes
Werkstück. Hierdurch kann das tatsächlich auftretende maximale Antriebsdrehmoment
besonders genau ermittelt werden. In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn
mit Hilfe von Probe-Werkstücken ermittelte maximale Antriebsdrehmomente und gegebenenfalls
deren zugeordnete Grenzdrehmomente abgespeichert werden, so dass diese Werte nach
einer Neueinrichtung der Planschleifmaschine bereits bekannt sind und verwendet werden
können.
[0023] In vorteilhafter Weise wird das maximale Antriebsmoment bestimmt, wenn eine Eingriffsfläche
zwischen dem mindestens einen Schleifwerkzeug und dem mindestens einen Probe-Werkstück
maximal ist. In diesem Zustand der Planschleifmaschine sind die Reibflächen zwischen
dem Werkstück und dem Schleifwerkzeug maximiert, so dass in diesem Zustand maximale
Antriebsmomente auftreten. Wenn in dem Bearbeitungsbereich gleichzeitig eine Mehrzahl
von Werkstücken bearbeitet wird, erhöht sich das maximale Antriebsmoment und somit
das Grenzdrehmoment entsprechend.
[0024] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung
und der zeichnerischen Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
[0025] In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht einer Ausführungsform einer Planschleifmaschine;
- Figur 2
- eine Seitenansicht der Planschleifmaschine gemäß Figur 1, in welcher eine Antriebseinrichtung
und eine Kupplungseinrichtung dargestellt ist; und
- Figur 3
- eine Seitenansicht der Kupplungseinrichtung gemäß Figur 2 längs einer in Figur 2 mit
II-II bezeichneten Schnittebene.
[0026] Eine Ausführungsform einer in Figur 1 insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichneten
Planschleifmaschine ist als Doppelplanschleifmaschine ausgebildet und umfasst zwei
Schleifscheiben, von denen in Figur 1 eine obere Schleifscheibe 12 in strichpunktierter
Form angedeutet ist. Die obere Schleifscheibe 12 und die untere Schleifscheibe sind
jeweils um eine Schleifscheibenachse 14 drehbar antreibbar.
[0027] Die Planschleifmaschine 10 umfasst ferner einen scheibenförmigen Werkstückhalter
16, welcher um eine Werkstückhalterachse 18 drehbar antreibbar ist. Die Werkstückhalterachse
18 und die Schleifscheibenachse 14 sind zueinander parallel oder um wenige Grad, beispielsweise
bis maximal 5°, relativ zueinander geneigt.
[0028] Der Werkstückhalter 16 umfasst eine Mehrzahl von Werkstückaufnahmen 20, welche vorzugsweise
in radialer Richtung relativ zu der Werkstückhalterachse 18 identisch beabstandet
sind und ferner vorzugsweise in Umfangsrichtung gesehen relativ zueinander identisch
beabstandet sind. Vorzugsweise weist der Werkstückhalter 16 mindestens zwei, insbesondere
mindestens zehn, Werkstückaufnahmen 20 auf. Eine Werkstückaufnahme 20 kann beispielsweise
durch eine lochförmige Materialaussparung gebildet sind, welche zur Aufnahme eines
Werkstücks dient. In Figur 1 ist ein Werkstück 22 aus Gründen der Übersichtlichkeit
schraffiert dargestellt.
[0029] Die Planschleifmaschine 10 weist einen Bestückungsbereich 24 auf, in welchem unbearbeitete
Werkstücke 22 in eine Werkstückaufnahme 20 eingelegt werden können. Das Einlegen kann
von Hand erfolgen oder mittels einer Bestückungseinrichtung 26, welche insbesondere
ein Magazin 28 zur Bevorratung von unbearbeiteten Werkstücken 22 aufweist.
[0030] Die Planschleifmaschine 10 umfasst ferner einen Bearbeitungsbereich 30, in welchem
an dem Werkstückhalter 16 gehaltene Werkstücke 22 in planschleifendem Eingriff mit
dem oberen Schleifwerkzeug 12 und mit dem unteren Schleifwerkzeug stehen.
[0031] Ferner umfasst die Planschleifmaschine 10 einen Entnahmebereich 32, in welchem Werkstücke
22 aus den Werkstückaufnahmen 20 entnommen werden können.
[0032] In dem Bearbeitungsbereich 30 sind das obere Schleifwerkzeug 12 und das untere Schleifwerkzeug
zueinander beabstandet, so dass ein Schleifspalt entsteht, in welchem Werkstücke 22
aufgenommen und bezogen auf die Schwerkraftrichtung nach unten und nach oben abgestützt
sind. Außerhalb des Bearbeitungsbereichs 30 sind die Werkstücke 22 in dem Bestückungsbereich
24 und in dem Entnahmebereich 32 nach unten hin mit Hilfe in der Zeichnung nicht dargestellter
Werkstückauflagen abgestützt. Die Planschleifmaschine 10 umfasst eine Messeinrichtung
34, welche in einem Eingangsbereich des Entnahmebereichs 32 angeordnet ist. Mit Hilfe
der Messeinrichtung 34 wird eine parallel zur Erstreckungsrichtung des Schleifspalts
anliegende Dicke eines Werkstücks 22 gemessen.
[0033] Die Planschleifmaschine 10 weist an den Bearbeitungsbereich 30 angrenzend eine erste
Führungseinrichtung 36 im Bereich eines Einlaufs des Bearbeitungsbereichs 30 und eine
zweite Führungseinrichtung 38 im Bereich eines Auslaufs des Bearbeitungsbereichs 30
auf. Die Führungseinrichtungen 36 und 38 weisen jeweils ein plattenförmiges Führungselement
40, 42 auf, welches eine dem Werkstückhalter 16 zugewandte Führungsfläche 44 beziehungsweise
46 aufweist. Die Führungsflächen 44, 46 sind jeweils mit einer Berandung 48 beziehungsweise
50 versehen.
[0034] Mit Hilfe des Führungselements 40 der ersten Führungseinrichtung 36 können unbearbeitete
Werkstücke 22 bezogen auf die Schwerkraftrichtung nach unten gegen eine nicht dargestellte
Werkstückauflage gedrückt werden, so dass ein Werkstück bezogen auf die Schwerkraftrichtung
exakt relativ zu dem Schleifspalt zwischen dem oberen Schleifwerkzeug 12 und dem unteren
Schleifwerkzeug ausgerichtet werden kann. In entsprechender Weise kann mit Hilfe des
Führungselements 42 der zweiten Führungseinrichtung 38 ein bearbeitetes Werkstück
22 aus dem Bearbeitungsbereich 30 herausgeführt werden.
[0035] Die Planschleifmaschine 10 weist ferner in dem Entnahmebereich 32 eine Werkstückabführung
52 auf, welche insbesondere in Form einer Rutsche ausgebildet ist. Über die Werkstückabführung
52 können an dem Werkstückhalter 16 gehaltene, fertig bearbeitete Werkstücke 22 nach
unten hin aus den Werkstückaufnahmen 20 entfernt und abgeführt werden.
[0036] Zum Antrieb des Werkstückhalters 16 um die Werkstückhalterachse 18 in einer Drehrichtung
54 ist eine Antriebseinrichtung 56 vorgesehen, welche insbesondere in Form eines Elektromotors
ausgebildet ist.
[0037] Die Antriebseinrichtung 56 wirkt nicht unmittelbar auf den Werkstückhalter 16, sondern
unter Zwischenschaltung einer Kupplungseinrichtung 58. Die Kupplungseinrichtung 58
stellt in einem eingekuppelten Zustand eine drehfeste Verbindung zwischen der Antriebseinrichtung
56 und dem Werkstückhalter 16 her. In Abhängigkeit eines vorgebbaren Grenzdrehmoments
wird die drehfeste Verbindung der Kupplungseinrichtung 58 gelöst.
[0038] Das Grenzdrehmoment der Kupplungseinrichtung 58 wird mit Hilfe einer Steuereinrichtung
60 gesteuert, welche vorzugsweise zur Vorgabe eines Energiebedarfs der Antriebseinrichtung
56 auch mit der Antriebseinrichtung 56 kommuniziert.
[0039] Die Kupplungseinrichtung 58 ist vorzugsweise in Form einer elektromagnetischen Kupplung
62 ausgebildet, welche in Figur 3 detaillierter dargestellt ist.
[0040] Ein Eingangsdrehmoment der Antriebseinrichtung 56 wird mit Hilfe einer Eingangswelle
64 auf einen Reibbelagträger 66 übertragen. Der Reibbelagträger 66 weist eine Reibbelagaufnahme
68 auf, in welchem ein insbesondere ringförmiger Reibbelag 70 aufgenommen ist. Der
Reibbelag 70 ist bezogen auf die Werkstückhalterachse 18 in axialer Richtung bewegbar.
Der Reibbelag 70 weist an seiner Umfangsfläche eine Verzahnung 72 auf, welche eine
in Drehrichtung formschlüssige Verbindung mit einer entsprechenden Verzahnung der
Reibbelagaufnahme 68 herstellt.
[0041] Der Reibbelag 70 ist magnetisierbar, so dass er von einem ringförmigen Elektromagneten
74 angezogen werden kann. Der Elektromagnet 74 ist drehfest mit einem Elektromagnethalter
76 verbunden, in welchen eine nicht weiter dargestellte Spule integriert ist, welche
mit Hilfe eines Anschlusses 78 bestromt werden kann. Bei Bestromung der Spule erzeugt
der Elektromagnet 74 ein Magnetfeld, welches den Reibbelag 70 gegen den Elektromagneten
74 drückt, so dass ein Reibschluss zwischen diesen Partnern entsteht. Die Stärke des
Reibschlusses ist abhängig von der Bestromung des Elektromagneten 74, welche mittels
der Steuereinrichtung 60 vorgegeben wird.
[0042] Der Magnetträger 76 ist drehfest mit einer Ausgangswelle 80 verbunden, welche über
Wälzlager 82 drehbar in einem ortsfesten Gehäuse 84 gelagert ist.
[0043] Die Ausgangswelle 80 ist an ihrem der Kupplungseinrichtung 58 abgewandten Ende mit
einem Werkstückhalterauflager 86 drehfest verbunden. Ferner ist das genannte Ende
der Ausgangswelle 80 mit einem Bolzen 88 verbunden, welcher eine zentrische Aussparung
des Werkstückhalters 16 durchdringt. Dieser wirkt mit einer Spannhülse 90 zusammen,
mit welchem eine Spannglocke 92 von oben her auf den Werkstückhalter 16 gedrückt werden
kann.
[0044] Zwischen dem Werkstückhalterauflager 86 und der unteren Seite des Werkstückhalters
16 sind ringförmige Distanzelemente 94 angeordnet, welche ein Anpassen an unterschiedliche
Dicken unterschiedlicher Werkstückhalter 16 ermöglichen.
[0045] Der Werkstückhalter 16 ist zwischen den Distanzelementen 94 und der Spannglocke 92
drehfest fixiert.
[0046] Zum Einrichten der Planschleifmaschine 10 können beispielsweise acht Probe-Werkstücke
verwendet werden, welche in den Bearbeitungsbereich 30 eingebracht werden, so dass
diese gleichzeitig in Eingriff mit dem oberen Schleifwerkzeug 12 und dem unteren Schleifwerkzeug
stehen. Für einen Transport der Probe-Werkstücke ist ein Antriebsmoment der Antriebseinrichtung
56 erforderlich, welches mit dem Energiebedarf der Antriebseinrichtung 56 korreliert.
Hieraus kann ein tatsächlich auftretendes maximales Antriebsmoment ermittelt werden,
welches dann mit einem Faktor von beispielsweise zwischen ungefähr 1,1 und ungefähr
1,3 multipliziert wird. Hierdurch ergibt sich ein Grenzdrehmoment, welches mit Hilfe
der Steuereinrichtung 60 an der Kupplungseinrichtung 58 durch entsprechende Bestromung
des Elektromagneten 74 eingestellt werden kann.
[0047] Anschließend können unbearbeitete Werkstücke 22 aus der Bestückungseinrichtung 28
heraus dem Werkstückhalter 16 zugeführt und in den Bearbeitungsbereich 30 eingeführt
werden. Nach Bearbeitung der Werkstücke werden diese durch weitere Bewegung des Werkstückhalters
16 in Drehrichtung 54 aus dem Bearbeitungsbereich 30 herausgeführt, so dass sie in
dem Entnahmebereich 32 von dem Werkstückhalter 16 entfernt werden können.
[0048] Es ist möglich, dass der Werkstückhalter 16 schrittweise betrieben wird oder kontinuierlich
rotiert.
[0049] Wenn während des Betriebs der Planschleifmaschine 10 ein Werkstück 22 verkantet,
beispielsweise im Bereich des Ausgangs des Magazins 28 in Richtung auf den Werkstückhalter
16 oder im Bereich der Berandung 48 der ersten Führungseinrichtung 36 oder im Bereich
der Berandung 50 der zweiten Führungseinrichtung 38, bewirkt dies eine Überschreitung
des Grenzdrehmoments, wodurch die drehfeste Verbindung der Kupplungseinrichtung 58
zwischen der Antriebseinrichtung 56 und dem Werkstückhalter 16 gelöst wird, indem
der Reibbelag 70 auf dem Elektromagneten 74 abrutscht.
[0050] Die vorstehend beschriebene Möglichkeit des Verkantens eines Werkstücks 22 ist nicht
nur dadurch begründet, dass möglicherweise Teile der Planschleifmaschine 10 nicht
exakt eingerichtet wurden, sondern auch dadurch, dass Werkstücke 22 in dem Bearbeitungsbereich
30 durch Einsatz von Kühlflüssigkeit aufschwimmen, so dass diese mit den Berandungen
48, 50 oder mit einer Berandung der Schleifwerkzeuge kollidieren.
[0051] Bei einer alternativen, in der Zeichnung nicht dargestellten Ausführungsform ist
die Kupplungseinrichtung 58 bezogen auf den Werkstückhalter 16 auf einer der Antriebseinrichtung
56 abgewandten Seite angeordnet, beispielsweise zwischen der Spannhülse 90 und der
Spannglocke 92.
1. Planschleifmaschine (10), umfassend mindestens ein Schleifwerkzeug (12), einen Werkstückhalter
(16) zum Halten mindestens eines Werkstücks (22), und eine Antriebseinrichtung (56)
zum Antreiben des Werkstückhalters (16) in einer Drehrichtung (54), gekennzeichnet durch eine Kupplungseinrichtung (58), welche zwischen der Antriebseinrichtung (56) und
dem Werkstückhalter (16) eine drehfeste Verbindung bereitstellt, die bei einem vorgebbaren
Grenzdrehmoment lösbar ist.
2. Planschleifmaschine (10) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung (60), welche in Abhängigkeit eines tatsächlich auftretenden
maximalen Antriebsmoments das Grenzdrehmoment der Kupplungseinrichtung (58) einstellt.
3. Planschleifmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung (58) in Form einer elektromagnetischen Kupplung (62) ausgebildet
ist.
4. Planschleifmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die drehfeste Verbindung eine reibschlüssige Verbindung ist.
5. Planschleifmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Planschleifmaschine (10) als Doppelplanschleifmaschine ausgebildet ist.
6. Verfahren zur Einrichtung einer Planschleifmaschine (10), wobei die Planschleifmaschine
(10) mindestens ein Schleifwerkzeug (12), einen Werkstückhalter (16) zum Halten mindestens
eines Werkstücks (22) und eine Antriebseinrichtung (56) zum Antreiben des Werkstückhalters
(16) in einer Drehrichtung umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass während der schleifenden Bearbeitung mindestens eines Probe-Werkstücks ein tatsächlich
auftretendes maximales Antriebsdrehmoment ermittelt wird, und dass zwischen der Antriebseinrichtung
(56) und dem Werkstückhalter (16) eine drehfeste Verbindung hergestellt wird, die
bei einem in Abhängigkeit des maximalen Antriebsdrehmoments bestimmten Grenzdrehmoment
lösbar ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das tatsächlich auftretende maximale Antriebsmoment ermittelt wird durch Erfassung
eines Energiebedarfs der Antriebseinrichtung (56).
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das tatsächlich auftretende maximale Antriebsdrehmoment mit einer Drehmoment-Messeinrichtung
gemessen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Grenzdrehmoment gleich dem maximalen Antriebsdrehmoment multipliziert mit einem
Faktor von größer 1 ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Grenzdrehmoment gleich dem maximalen Antriebsdrehmoment multipliziert mit einem
Faktor von kleiner als ungefähr 1,5 ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Probe-Werkstück dieselbe Geometrie aufweist wie ein mittels der
Planschleifmaschine planzuschleifendes unbearbeitetes Werkstück (22).
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das maximale Antriebsmoment bestimmt wird, wenn eine Eingriffsfläche zwischen dem
mindestens einen Schleifwerkzeug (12) und dem mindestens einen Probe-Werkstück maximal
ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Planschleifmaschine (10), umfassend mindestens ein Schleifwerkzeug (12), einen Werkstückhalter
(16) zum Halten mindestens eines Werkstücks (22), und eine Antriebseinrichtung (56)
zum Antreiben des Werkstückhalters (16) in einer Drehrichtung (54), gekennzeichnet durch eine Kupplungseinrichtung (58), welche zwischen der Antriebseinrichtung (56) und
dem Werkstückhalter (16) eine drehfeste Verbindung bereitstellt, die bei einem vorgebbaren
Grenzdrehmoment durch Rutschen der Kupplungseinrichtung (58) lösbar ist.
2. Planschleifmaschine (10) nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung (60), welche in Abhängigkeit eines tatsächlich auftretenden
maximalen Antriebsmoments das Grenzdrehmoment der Kupplungseinrichtung (58) einstellt.
3. Planschleifmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung (58) in Form einer elektromagnetischen Kupplung (62) ausgebildet
ist.
4. Planschleifmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die drehfeste Verbindung eine reibschlüssige Verbindung ist.
5. Planschleifmaschine (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Planschleifmaschine (10) als Doppelplanschleifmaschine ausgebildet ist.
6. Verfahren zur Einrichtung einer Planschleifmaschine (10), wobei die Planschleifmaschine
(10) mindestens ein Schleifwerkzeug (12), einen Werkstückhalter (16) zum Halten mindestens
eines Werkstücks (22) und eine Antriebseinrichtung (56) zum Antreiben des Werkstückhalters
(16) in einer Drehrichtung umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass während der schleifenden Bearbeitung mindestens eines Probe-Werkstücks ein tatsächlich
auftretendes maximales Antriebsdrehmoment ermittelt wird, und dass zwischen der Antriebseinrichtung
(56) und dem Werkstückhalter (16) mittels einer Kupplungseinrichtung (58) eine drehfeste
Verbindung hergestellt wird, die bei einem in Abhängigkeit des maximalen Antriebsdrehmoments
bestimmten Grenzdrehmoment durch Rutschen der Kupplungseinrichtung (58) lösbar ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das tatsächlich auftretende maximale Antriebsmoment ermittelt wird durch Erfassung
eines Energiebedarfs der Antriebseinrichtung (56).
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das tatsächlich auftretende maximale Antriebsdrehmoment mit einer Drehmoment-Messeinrichtung
gemessen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Grenzdrehmoment gleich dem maximalen Antriebsdrehmoment multipliziert mit einem
Faktor von größer 1 ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Grenzdrehmoment gleich dem maximalen Antriebsdrehmoment multipliziert mit einem
Faktor von kleiner als ungefähr 1,5 ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Probe-Werkstück dieselbe Geometrie aufweist wie ein mittels der
Planschleifmaschine planzuschleifendes unbearbeitetes Werkstück (22).
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das maximale Antriebsmoment bestimmt wird, wenn eine Eingriffsfläche zwischen dem
mindestens einen Schleifwerkzeug (12) und dem mindestens einen Probe-Werkstück maximal
ist.