[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Brandabschlusses in Form
einer Brandschutztür oder einer Brandschutzfestverglasung durch Einbau eines vorgefertigten
Brandabschlusselements in ein Mauerwerk mit einem im Brandfall aufschäumenden Dämmmaterial,
wie es aus der
DE 10 2007 043 838 A1 bekannt ist.
[0002] Beispielsweise aus der
DE 202 14 257 U1 oder der
EP 0 153 564 A1 ist es bekannt, kleinere Öffnungen in Brandschutzwänden in Gebäuden mit Brandschutzmanschetten
oder Brandschutzschotts derart zu verschließen, dass keinerlei Durchblick- oder Durchgangsfunktion
mehr verbleibt. Weder an die Optik noch an eine Durchgangsfunktion werden daher irgendwelche
Anforderungen gestellt. Derartige Brandschutzmanschetten oder Brandschutzschotts erfüllen
lediglich die Funktion eines bleibenden Verstopfens der Öffnung. Es ist bei diesen
Elementen bekannt, zum Verfüllen verbleibender Fugen im Brandfall ein intumeszierendes
Material vorzusehen.
[0003] Gemäß Bauvorschriften müssen in größeren und/oder öffentlichen Gebäuden Brandabschlüsse
vorhanden sein, um mehrere Brandabschnitte zu bilden. Dennoch muss ein Durchgang und
gegebenenfalls ein Durchblick zwischen den Brandabschnitten möglich sein. Hierzu gibt
es eine Reihe von Herstellern, die Brandschutztüren und Brandschutzverglasungen herstellen,
um diese Funktion zu gewährleisten. Bei der Erfindung geht es nun ausschließlich um
Brandschutztüren und Brandschutzfestverglasungen, die innerhalb von Gebäuden als solche
Brandabschlüsse dienen, die einen völlig anderen Aufbau als Brandschutzschotts oder
Brandschutzmanschetten haben und die auch von ganz anderen Herstellern und Fachmännern
als die bekannten Brandschutzmanschetten oder Brandschutzschotts hergestellt werden.
Diese Brandschutztüren und Brandschutzverglasungen werden in der Regel vorgefertigt
zur Baustelle geliefert und dort in das Mauerwerk eingesetzt.
[0004] Beim Einbau normaler Verglasungselemente oder von normalen Türelementen ohne Brandschutzfunktion
werden hierzu oft die Türelemente durch entsprechende Hinterklotzungen oder Abstandshalter
passend ausgerichtet und mit geeigneten Befestigern an der Wand befestigt. Die zwischen
den vorgefertigten Bauelementen und dem Mauerwerk verbleibenden Bauanschlussfugen
werden oft durch Montageschaum ausgeschäumt, der im Brandfall als Dämmmaterial zur
Wärmedämmung und zur Vermeidung eines Durchtritts von Heißgasen dient.
[0005] Auch bei als Brandabschlüssen zu verwendenden Brandschutztüren und Brandschutzfestverglasungen
müssen diese innerhalb der zu verschließenden Bauöffnung genau ausgerichtet werden.
Eine Fehlausrichtung hat neben optischen Nachteilen auch Funktionsnachteile zur Folge,
beispielsweise würden fehlausgerichtete Türen beim Öffnen und Schließen schleifen
oder unerwünschte Schließkräfte erzeugen. Da Brandschutztüren oft sehr schwer sind,
müsste zum Beispiel das Gewicht schief eingebauter Türen gegen die Schwerkraft bewegt
werden. Ein Türschließer, welcher bei Brandschutztüren in der Regel vorgesehen ist,
um die Tür geschlossen zu halten oder zumindest im Brandfall (z.B. gesteuert durch
Signal oder durch Stromausfall) zu schließen, müsste eventuell gegen die Schwerkraft
arbeiten. Es bestünde somit die Gefahr, dass die Tür im Brandfall nicht richtig geschlossen
ist oder wird, was genauso wirkt, als ob gar kein Brandabschluss vorhanden wäre.
[0006] Weiter sind solche Brandschutzfestverglasungen und Brandschutztüren im Brandfall
enormen Kräften ausgesetzt. Der Brandabschluss wird im Brandfall einseitig durch Hitze
beaufschlagt, wodurch sich eine einseitig weitaus größere Ausdehnung ergibt (sogenannter
Bimetalleffekt). Auch Brandschutzverglasungen verbiegen sich im Brandfall heftig.
Alle diese Kräfte müssen während der Schutzdauer (z.B. wenigstens 30 Minuten bei der
Klassifikation T30) beherrscht werden.
[0007] Es ist daher wichtig, die Brandschutzfestverglasung bzw. die Brandschutztür korrekt
auszurichten und ordentlich sicher und fest zu befestigen, so dass im auch späteren
Betrieb keine Fehlausrichtung mehr auftritt und insbesondere auch im Brandfall die
enormen Kräfte aufgenommen werden können. Hierzu werden die vorgefertigten Brandschutzelemente
in die Bauöffnung eingestellt, die genügend Spiel lassen muss, um das Brandschutzelement
auszurichten. Anschließend werden die Brandschutzelemente in der Bauanschlussfuge
hinterklotzt, um sie fest in der Bauöffnung befestigen zu können.
[0008] Um als Brandabschlüsse verwendet werden zu dürfen, brauchen Verglasungselemente und
Türen eine bauaufsichtliche Zulassung. Solche Zulassungen werden in Deutschland durch
Materialprüfungsämter erteilt. In den Zulassungen ist genau vorgeschrieben, welche
Systeme und Materialien für den Aufbau und den Einbau der Brandabschlüsse verwendet
werden dürfen.
[0009] Ein Bauabschluss darf nur dann als Brandabschluss verwendet werden, wenn er dazu
geeignet ist, den Durchgang von Feuer und Hitze über einen bestimmten Zeitraum hinweg
zu vermeiden. Dementsprechend hält eine Brandschutztür der Brandschutzklasse T30 einer
einseitigen Brandbeaufschlagung mindestens 30 Minuten stand. Diese Eigenschaft muss
in einem Brandversuch nachgewiesen werden. Tritt während der Prüfdauer irgendwo Feuer
hindurch oder erwärmt sich das zu prüfende Bauelement auf der brandabgewandten Seite
an irgendeiner Stelle in unzulässiger Weise, so ist die Brandprüfung nicht bestanden.
[0010] Tür- und Verglasungshersteller haben hierzu besondere Konstruktionen in ihrem Programm
mit Rahmenelementen, die beispielsweise aus mehren Metallteilen mit Brandschutzmaterial
dazwischen aufgebaut sind und als Füllung eine Brandschutzscheibe halten.
[0011] Ein Beispiel für eine solche Konstruktion von Brandschutzverglasungen und Brandschutztüren
ist in der
DE 102 01 419 A1 offenbart. Die Konstruktion hat Rahmenholme, die mit Brandschutzmaterialien entsprechend
auf die gewünschte Brandschutzdauer getrimmt werden. Zum Abdichten eines Türspalts
zwischen einem Türblattrahmen und einem Zargenrahmen sind auch intumeszierende Materialen
vorgesehen, die den Türspalt im Brandfall ausschäumen und so gegen Durchtritt von
Feuer, Hitze oder Brandgasen abdichten. Diese Konstruktion hat sich bewährt.
[0012] Das beste Brandabschlusselement nützt jedoch nichts, wenn Feuer dann doch durch eine
Fuge zwischen dem Brandabschlusselement und dem Mauerwerk hindurchtritt.
[0013] Daher werden von den Herstellern bisheriger Brandschutztüren und Brandschutzverglasungen
und von den Materialprüfungsämtern bestimmte Brandschutz-Dämmmaterialien, nämlich
in der Regel Mineralwolle, zum Abdämmen der Bauanschlussfugen vorgeschrieben.
[0014] Bei der Konstruktion der
DE 102 01 419 A1 ist an der Bauanschlussfuge ein fester Brandschutzdichtstreifen vorgesehen, der zwar
durch intumeszierendes Material im Brandfall gekühlt wird, eine Ausbreitung des intumeszierenden
Materials in die Bauanschlussfuge jedoch verhindert und als Unterlage für die Hinterfütterung
durch Mineralwolle dient. Auch bei dieser auf die Anmelderin der hier vorliegenden
Erfindung zurückgehenden Konstruktion hat der Herstellerin stets eine nachträgliche
Hinterfütterung der Bauanschlussfuge mit Mineralwollmaterialien vorgeschrieben.
[0015] Das Hinterfüttern der Bauanschlussfuge mit Mineralwolle ist jedoch aufwändig, unangenehm
und je nach Art des zu verwendenden Mineralwoll-Materials auch mit Gesundheitsgefährdung
für das Montagepersonal verbunden.
[0016] In der eingangs genannten
DE 10 2007 043 838 A1 wird daher ein Ausschäumen der Bauanschlussfuge mit normalem Montageschaum vorgeschlagen.
Dies bedeutet gegenüber bisherigen Verfahren zum Herstellen von Leichtmetallbrandabschlüssen
einen bedeutenden Kostenvorteil. Allerdings braucht auch dieses Verfahren durch die
damit verbundenen Arbeitsschritte, wie beispielsweise dem Abkleben der Bauteilbereiche,
bei denen eine Verunreinigung mit Montageschaum nicht erwünscht ist, eine gewisse
Zeit, was sich in Arbeitskosten niederschlägt.
[0017] Ausgehend von dem Stand der Technik nach der
DE 10 2007 043 838 A1 hat sich die Erfindung zur Aufgabe gestellt, die Herstellung solcher Brandschutztüren
und Brandschutzfestverglasungen, die durch Einbau vorgefertigter Brandabschlusselemente
in Mauerwerken von Gebäuden oder dergleichen hergestellt werden, noch weiter zu vereinfachen,
kostengünstiger und weniger gesundheitsschädlich auszugestalten, ohne dass die Eignung
als Brandabschluss in irgendeiner Weise beeinträchtigt wird.
[0018] Erfindungsgemäß werden hierzu das Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie der damit herstellbare
Brandabschluss gemäß dem Nebenanspruch vorgeschlagen.
[0019] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0020] Die Erfindung schlägt ein Verfahren vor, bei dem zum Bilden eines lediglich im Brandfall
wirksamen Dämmmaterials in der Bauanschlussfuge zwischen einem aus Metall gebildeten
Rahmenholm eines vorgefertigten Brandabschlusselements und dem Mauerwerk lediglich
ein intumeszierendes Material angebracht wird. Das intumeszierende Material schäumt
im Brandfall auf und schließt somit eine Bauanschlussfuge zwischen dem Mauerwerk und
dem Rahmenholm, die im Normalbetrieb des Brandabschlusselements offen verbleibt. Weitere
Arbeitsschritte zum Dämmen oder Hinterfüttern des Brandabschlusselementes entfallen.
[0021] Intumeszente Baustoffe nehmen unter Hitzeeinwirkung an Volumen zu und nehmen an Dichte
ab. Beim Brandschutz bezeichnet der Begriff "Intumeszent" das zweckdienliche "Schwellen"
bzw. Aufschäumen von Materialien. Vorzugsweise hat das in der Bauanschlussfuge eingebrachte
intumeszente Material wenigstens eine der folgenden Funktionen:
- Aufschäumen, das heißt das Formen einer leichten Isolierungsschicht als Hitzebremse.
Es entsteht eine "geschäumte" Ascheschicht, welche die Sauerstoffzufuhr - und somit
die Flammenausbreitung - behindert.
- Endotherme Wirkung durch Freisetzen von Wasser, das eine kühlenden Wirkung hat.
- Expansionsdruck aufbringen, z.B. um die Bauanschlussfuge im Brandfall zu versiegeln.
[0022] Intumeszente Baustoffe werden auch "Dämmschichtbildner" genannt. Z. B. wird ein Dämmschichtbildner
ausgewählt, der im Brandfall einen leichten Kohlenstoffschaum, eine leichte Asche,
mit niedriger Wärmeleitfähigkeit ausformt. Während der Intumeszenz wird vorzugsweise
Wasser frei, das zusätzlich endotherm/kühlend wirkt.
[0023] Solche Dämmschichtbildner werden bisher lediglich in der Türfuge zwischen Türrahmen
(Zarge) und Türblatt eingesetzt. Erfindungsgemäß wird nun aber vorgeschlagen, ein
solches Material anstelle der üblichen bauseits einzubringenden Bauanschlussfugendämmungen
vorzusehen.
[0024] Versuche haben gezeigt, dass die durch Hitzeeinwirkung ausgelöste Ausschäumung der
gesamten Bauanschlussfuge mit intumeszierendem Material ohne weitere Brandschutzmaterialien
(wie zum Beispiel Abstandselemente aus im Brandfall kühlenden Materialien oder dergleichen)
völlig ausreicht, um einem Brand zumindest 30 Minuten stand zu halten. Dadurch wird
der Aufwand bei der Montage solcher Brandschutzbauelemente wesentlich verringert.
[0025] Das intumeszierende Material kann bereits werkseitig vorgefertigt an dem Rahmenholm
des vorgefertigten Brandschutzbauelements vorgesehen werden. Der Einbau an der Baustelle
ist dann ganz einfach. Man braucht das Brandabschlusselement nur zu befestigen, ohne
sich um eine brandschutztechnische Abdeckung der Bauanschlussfuge zu kümmern. Dadurch
lassen sich Montagefehler an der Baustelle, die die Brandschutzwirkung beeinträchtigen
könnten, vermeiden.
[0026] Vorzugsweise bildet das intumeszierende Material im Brandfall einen Schaum, vergrößert
sein Volumen um ein Vielfaches und verschließt somit die Bauanschlussfuge. Unter Hitzeeinwirkung
schäumt das intumeszierende Material bevorzugter Ausgestaltung zu einer Asche auf,
die eine niedrige Wäremleitfähigkeit aufweist und damit weiterhin als Hitzebremse
wirkt. Desweiteren hat diese Ascheschicht den Vorteil, dass sie die Sauerstoffzufuhr
und somit eine Ausbreitung der Flammen im Brandfall verhindert. Weiter vorzugsweise
setzt das intumeszierende Material unter Hitzeeinwirkung Wasser frei, welches verdampft
und damit eine zusätzliche kühlende Wirkung mit sich bringt.
[0027] Durch das Weglassen von Dämmmaterialien oder aus Dämmmaterialen oder Brandschutzmaterialien
gebildeten Abstandselementen wird der Einbau des Brandabschlusselementes wesentlich
vereinfach.
[0028] Selbstverständlich besagt dies nicht, dass auch übliche Hilfsmittel wie Hinterklotzungen
zur korrekten Ausrichtung und zur Montage des Brandabschlusses weiterhin verwendet
sein können. Hierfür können aber ganz einfache Materialien ohne Brandschutzfunktion
eingesetzt sein.
[0029] Vorteilhaft wird das Brandabschlusselement über Schraube-Dübel-Befestiger in dem
Mauerwerk verankert.
[0030] Der Rahmenholm umfasst vorzugsweise zwei getrennte Hohlprofilen, die aus einem Leichtmetall
gebildet sind. Leichtmetall schmilzt bei relativ niedrigen Temperaturen, wobei die
Schmelzwärme energieverzehrend wirkt. Daher werden Innenräume und auch der Raum der
Brandschutzfuge nicht so heiß wie bei insbesondere aus Stahlblech gebildeten Stahlblechzargen,
die immer durch ein zusätzliches, im Inneren des Hohlprofils befindliches, Brandschutzmaterial
gekühlt werden müssen, da sie sich sonst auf der brandabgewandten Seite an irgendeiner
Stelle in unzulässiger Weise erhitzen. Leichtmetallhohlprofile benötigen zur Kühlung
des Bauelementes diese zusätzlichen Brandschutzmittel nicht und können daher im Inneren
hohl verbleiben. Eine zusätzliche Kühlwirkung lässt sich selbstverständlich auch hier
durch die Verwendung zusätzlicher Brandschutzmaterialien in ihrem Inneren erreichen.
[0031] Vorzugsweise ist ein Aluminiummaterial als Leichtmetall für den Rahmenholm eingesetzt,
insbesondere eine Aluminiumlegierung.
[0032] Vorzugsweise sind die beiden Leichtmetallhohlprofile über thermisch trennende Verbindungsstege,
insbesondere aus Kunststoffmaterial, miteinander verbunden, um so eine weitere Temperaturschwelle
zu bilden. Beispielsweise bestehen die Verbindungsstege aus Aramid oder Delrin.
[0033] Aus Kostengründen ist es vorteilhaft, dass die beiden Verbindungsstege identisch
geformt sind. Sie können spiegelförmig zueinander angebracht werden können, die Herstellung
einer weiteren Bauteilform entfällt.
[0034] Zur Unterstützung der Kühlwirkung ist es vorteilhaft, in dem Hohlraum, der durch
die beiden Verbindungsstege und die Leichtmetallhohlprofile gebildet wird, ein Brandschutzmaterial
vorzusehen, das insbesondere kühlend wirkt und eine Temperaturübertragung erschwert.
[0035] Das intumeszierende Material wird vorteilhafterweise an dem dem Mauerwerk zugewandten
Verbindungssteg befestigt.
[0036] Hierzu ist der Verbindungssteg vorzugsweise mit einer Nut zur Aufnahme eines Dämmschichtbildnerstreifens
ausgebildet.
[0037] Die Bauanschlussfuge wird weiter vorzugsweise nur an einer Kante des zweiten Leichtmetallhohlprofils
mittels einem Silikon verfugt, wodurch Arbeitszeit und Material eingespart werden
können. Es kann auch ein anderes Verfugungsmaterial eingesetzt werden. Diese Verfugung
an der Sichtseite dient im Wesentliche optischen Gründen und/oder zur Abdichtung gegen
Zug.
[0038] Das Mauerwerk erstreckt sich vorteilhafterweise zu wenigstens einer Seite über den
Rahmenholm hinaus.
[0039] Das hier beschriebene Montageverfahren ist besonders geeignet zum Einbau von Brandschutzbauelementen,
wie Brandschutztüren oder Glasabschlüssen, deren Rahmenholme aus leichtmetallischen
Hohlprofilen. Derartige Brandschutzbauelemente sind bekannt und vielfältig im Einsatz.
[0040] Unterschiedlich ist jedoch, dass in erfindungsgemäßer Ausbildung vorzugsweise ein
Rahmenholm an seiner dem Mauerwerk zuzuwendenden Seite mit einem Streifen intumeszierenden
Materials zwecks Abdichtung der Bauanschlussfuge ausschließlich im Brandfall ausgebildet
ist.
[0041] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine Querschnittsdarstellung durch ein Rahmenelement eines Brandabschlusselements,
das auf konventionelle Weise an einem Mauerwerk befestigt ist.
- Fig. 2
- eine Querschnittsdarstellung durch ein Rahmenelement eines Brandabschlusselements,
das erfindungsgemäß ohne Dämmmaterial in der Bauanschlussfuge an einem Mauerwerk befestigt
ist.
- Fig. 3
- die Querschnittsdarstellung aus Fig. 2 mit einem Silikonabschluss am unteren Rand
der Bauanschlussfuge
[0042] In den drei Figuren werden gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
[0043] Fig. 1 dient der Illustration der konventionellen Bauweise, wie sie insbesondere
aus der
DE 10 2007 043 838 A1 bekannt ist. Es wird für weitere Einzelheiten auf die Druckschrift verwiesen. Hier
ist ein Brandabschlusselement 10, hier in Form einer Brandschutztür 11, über einen
Schraube-Dübel-Befestiger 12, im wesentlichen gebildet durch eine Schraube 14 mit
Schraubenkopf 15 und einen Dübel 16, an einer Sichtfläche 20 eines Mauerwerks 22 befestigt.
[0044] Das Brandabschlusselement 10 umfasst eine Zarge 13 mit Rahmenholmen, von denen nur
ein Rahmenholm 30 dargestellt ist. Das Brandabschlusselement 10 ist aus Metallprofilen,
insbesondere Leichtmetallprofilen, hergestellt. Der Rahmenholm 30 weist ein erstes
Leichtmetallhohlprofil 32 mit einer ersten Breitseite 94 und ein zweites Leichtmetallhohlprofil
34 mit einer zweiten Breitseite 92 auf, das kleiner ist als das erste Leichtmetallhohlprofil
32.
[0045] Die beiden Leichtmetallhohlprofile 32, 34 sind miteinander über einen thermisch trennenden
mauerseitigen Verbindungssteg 36a und einen thermisch trennenden mauerabgewandten
Verbindungssteg 36b verbunden. Die Verbindungsstege 36a, 36b sind identisch geformt
und spiegelverkehrt zueinander angeordnet.
[0046] Die Verbindungsstege 36a, 36b bilden mit den sich zugewandten Seiten 32a, 34a der
Leichtmetallhohlprofile 32, 34 einen ersten Hohlraum 38.
[0047] Der erste Hohlraum 38 umfasst ein im Brandfall kühlendes Brandschutzmaterial 40.
Dieses kann beispielsweise eine Platte mit im Brandfall Feuchtigkeit abspaltenden
Materialien sein.
[0048] Zwischen dem Rahmenholm 30 und dem Mauerwerk 22 verbleibt eine Bauanschlussfuge 50.
[0049] In der Bauanschlussfuge 50 ist eine Silikonverfugung 52 eingebracht, die zwischen
dem zweiten Leichtmetallhohlprofil 34 und dem Mauerwerk angebracht ist. Der Rest der
Bauanschlussfuge 50 ist mit einem handelsüblichen Montageschaum 54 ausgeschäumt.
[0050] Das erste Leichtmetallprofil 32 dient zum Befestigen des Rahmenholms 30 mittels der
Schraube-Dübel-Befestiger 12 und weist hierzu entsprechende Durchgangsöffnungen 70
auf. Die Durchgangsöffnungen 70 weisen eine erste größere Öffnung 72, durch welche
die Schraube 14 insgesamt, auch mit ihrem Schraubenkopf 15, hindurchführbar ist, und
eine zweite Öffnung 74 auf, die einen gegenüber dem Schraubenkopf 15 geringeren Durchmesser
aufweist. Die erste Öffnung 72 ist durch einen nachträglich nach Montage der Schraube
14 angebrachten Stopfen 17 verschlossen.
[0051] Weiter ist eine Montageplatte 80 vorgesehen, die mit kleinen Schrauben 82 an dem
Rahmenholm 30 befestigt wird und eine mit der ersten Öffnung 72 und der zweiten Öffnung
74 konzentrisch fluchtende dritte Öffnung 76 mit entsprechendem Durchmesser wie die
zweite Öffnung 74 aufweist.
[0052] Der zweite Hohlraum 90 zwischen dem Rahmenholm 30 und der Montageplatte 80 ist mit
Montageschaum 54 bauseits ausgefüllt.
[0053] Bei der Herstellung wird derart vorgegangen, dass dass das Brandabschlusselement
10 industriell vorgefertigt wird und insgesamt oder in Einzelteilen zur Baustelle
geliefert wird. An der Baustelle erfolgt die Befestigung des Rahmenholms 30 mittels
der Schraube-Dübel-Befestiger 12 in dem Mauerwerk 22, wobei durch Hinterklotzungen
(nicht dargestellt) vor dem Anziehen und Befestigen der Schraube-Dübel-Befestiger
12 die passende Lage hergestellt wird. Der verbleibende durchgängige Schlitz zwischen
dem Rahmenholm 30 und dem Mauerwerk 22 wird mit Montageschaum 54 ausgeschäumt.
[0054] Fig. 2 und 3 zeigen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Aus Vereinfachungsgründen
werden im Folgenden nur die Unterschiede zu der zuvor beschriebenen Montagetechnik
beschrieben.
[0055] In Fig. 2 wird an dem mauerseitigen Verbindungssteg 36a ein Streifen eines intumeszierenden
Materials 60 angebracht. Der Streifen wird in eine zu dem Mauerwerk 22 hin offene
Nut 62 des Verbindungssteges 36a eingefügt, wo er vorzugsweise formschlüssig gehalten
wird. Dieser Streifen schäumt unter Hitzeeinwirkung auf und verschließt damit die
Bauanschlussfuge 50. Diese Bauanschlussfuge 50 verbleibt im Normalbetrieb des Brandabschlusselementes
10 frei. Auch der zweite Hohlraum 90 zwischen dem Rahmenholm 30 und der Montageplatte
80 verbleibt leer, ohne Hinterfütterung oder Dämmmaterial.
[0056] In Fig. 3 wird die Bauanschlussfuge 50 zusätzlich zwischen dem zweiten Leichtmetallhohlprofil
34 und dem Mauerwerk 22 mit einer Silikonverfugung 52 abgedichtet.
[0057] Zum Herstellen des in den Figuren 2 und 3 teilweise gezeigten Brandabschlusses wird
derart vorgegangen, dass das Brandabschlusselement 10 bereits mit dem intumeszierenden
Material 60 industriell vorgefertigt wird und insgesamt oder in Einzelteilen zur Baustelle
geliefert wird. An der Baustelle erfolgt lediglich die Befestigung des Rahmenholms
30 mittels der Schraube-Dübel-Befestiger 12 in dem Mauerwerk 22, wobei durch Hinterklotzungen
(nicht dargestellt) vor dem Anziehen und Befestigen der Schraube-Dübel-Befestiger
12 die passende Lage hergestellt wird. Die verbleibende Bauanschlussfuge 50 zwischen
dem Rahmenholm 30 und dem Mauerwerk 22 verbleibt leer und kann lediglich aus optischen
Gründen oder zur Vermeidung eines Durchzuges mit einer Dichtung ohne Brandschutzeigenschaften,
insbesondere einer Silikonverfugung 52, versehen werden, wie dies in Fig. 3 dargestellt
ist.
[0058] In Brandversuchen konnte festgestellt werden, dass selbst diese Einbauart mit an
dem mauerseitigen Verbindungssteg 36a angebrachten intumeszierenden Materialstreifen
ohne jegliche Brandschutzzusätze und ohne Brandabschlusselemente im Bereich der Bauanschlussfugen
50 einen völlig ausreichenden Brandschutz liefert. Selbst bei längerer einseitiger
Brandbeaufschlagung treten keine Heißgase, Feuer oder Rauch durch die mit unter Hitzeeinwirkung
aufschäumendem Material abgedichtete Bauanschlussfuge 50 hindurch.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 10
- Brandabschlusselement
- 11
- Brandschutztür
- 12
- Schraube-Dübel-Befestiger
- 13
- Zarge
- 14
- Schraube
- 15
- Schraubenkopf
- 16
- Dübel
- 17
- Stopfen
- 20
- Sichtfläche
- 22
- Mauerwerk
- 30
- Rahmenholm
- 32
- erstes Leichtmetallprofil
- 34
- zweites Leichtmetallprofil
- 36a
- mauerseitiger Verbindungssteg
- 36b
- mauerabgewandter Verbindungssteg
- 38
- erster Hohlraum
- 40
- Brandschutzmaterial
- 50
- Bauanschlussfuge
- 52
- Silikonverfugung
- 54
- Montageschaum
- 60
- intumeszierendes Material
- 62
- Nut
- 70
- Durchgangsöffnung
- 72
- erste größere Öffnung
- 74
- zweite Öffnung
- 76
- dritte Öffnung
- 80
- Montageplatte
- 82
- kleine Schrauben
- 90
- zweiter Hohlraum
- 92
- zweite Breitseite
- 94
- erste Breitseite
1. Verfahren zum Herstellen einer Brandschutztür oder einer Brandschutzfestverglasung
durch Einbau eines vorgefertigten Brandabschlusselements (10) in ein Mauerwerk (22),
wobei das Brandabschlusselement (10) einen Rahmenholm (30) in Brandschutzausführung
aufweist,
wobei der Rahmenholm (30) an dem Mauerwerk (22) angebracht wird,
wobei zwischen dem Mauerwerk (22) und dem Rahmenholm (30) eine Bauanschlussfuge (50)
mit einem im Normalbetrieb freibleibenden ersten Hohlraum (38) verbleibt,
wobei der Rahmenholm (30) zum Bilden eines Dämmmaterials im Brandfall zur Wärmedämmung
und zur Vermeidung eines Durchtritts von Heißgasen im Bereich der Bauanschlussfuge
(50) lediglich mit einem intumeszierenden Material (60) versehen wird, das im Brandfall
zum Abdichten der offenen Bauanschlussfuge (50) aufschäumt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rahmenholm (30) bereits in einer industriellen Vorfertigung des Brandabschlusselements
(10) mit dem intumeszierenden Material (60), das im Brandfall zum Abdichten der Bauanschlussfuge
(50) dient, versehen wird.
3. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rahmenholm (30) mittels Schraube-Dübel-Befestigern (12) an dem Mauerwerk (22)
befestigt wird.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Rahmenholm (30) mit einem ersten und einem zweiten Hohlprofil aus Leichtmetall
(32, 34) verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste und das zweite Leichtmetallhohlprofil (32, 34) aus einem Aluminiummaterial
gebildet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Bilden des Rahmenholmes (30) das erste Hohlprofil aus Leichtmetall (32) durch
zwei thermisch trennende Verbindungsstege (36a, 36b) mit dem zweiten Hohlprofil aus
Leichtmetall (34) verbunden wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass identisch geformte Verbindungsstege (36a, 36b) spiegelförmig zueinander an den Leichtmetallhohlprofilen
(32, 34) angebracht werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem ersten Hohlraum (38), der zwischen zwei der Verbindungsstege (36a, 36b)
gebildet ist, ein im Brandfall kühlendes Brandschutzmaterial (40) eingebracht wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Streifen eines intumeszierenden Materials (60) an einem mauerseitigen Verbindungssteg
(36a) angebracht ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Streifen in einer Nut (62) des Verbindungsstegs (36a), die nach außen hin offen
ist, befestigt ist.
11. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Bauanschlussfuge (50) vorzugsweise nur einseitig, insbesondere an einer Kante
des zweiten Leichtmetallhohlprofils (34), zum Mauerwerk (22) hin durch eine Verfugung
(52) aus einem Material ohne Brandschutzeigenschaften abgedichtet wird.
12. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rahmenholm (30) an einer Sichtfläche (20) des Mauerwerks (22) befestigt wird,
die sich zu wenigstens einer Seite, vorzugsweise zu beiden Seiten quer zur Ebene des
Brandabschlusselements (10), über den Rahmenholm (30) hinaus erstreckt.
13. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als vorgefertigtes Brandabschlusselement (10) eine Brandschutztür (11) oder eine
Brandschutzverglasung verwendet wird.
14. Brandschutztür (11) oder Brandschutzverglasung für ein Gebäude zum Bilden eines Brandabschlusses,
der einer einseitigen Brandbeaufschlagung wenigstens 30 Minuten Stand hält, mit einem
an einem Mauerwerk (22) zu befestigenden Rahmenholm (30) in Brandschutzausführung
aus Metallhohlprofilen (32, 34), wobei der Rahmenholm (30) an einer dem Mauerwerk
(22) zuzuwendenden Seite einen Streifen aus intumeszierendem Material aufweist, so
dass als Brandschutzdämmmaterial in einer Bauanschlussfuge (50) an dem Rahmenholm
(30) lediglich das intumeszierendes Material (60) dient, das nur im Brandfall zum
Abdichten der offenen Bauanschlussfuge (50) aufschäumt.