Wasserdichtes Schuhwerk und Verfahren zu dessen Herstellung
[0001] Die Erfindung betrifft Schuhwerk mit einem Schaft, der mit einem Obermaterial und
mit einer auf der Innenseite des Obermaterials angeordneten wasserdichten Funktionsschicht
aufgebaut ist, wobei ein sohlenseitiger Obermaterialendbereich mit einer Innensohle
verbunden und ein sohlenseitiger Funktionsschichtendbereich mit einem zu Wasserdichtigkeit
führenden Dichtungsmaterial abgedichtet ist. Ein Beispiel eines derartigen Schuhwerks
ist aus der
EP 0 298 360 B1 der Anmelderin bekannt.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung derartigen Schuhwerks.
[0003] Bei dem Schuhwerk gemäß
EP 0 298 360 B1 endet der Obermaterialendbereich in einem vorbestimmten Abstand von einer als Brandsohle
dienenden Innensohle, wobei dieser Abstand durch ein von flüssigem Material durchströmbares
Netzband überbrückt ist, von dem eine Längsseite an den Obermaterialendbereich und
die andere Längsseite an die Brandsohle angenäht ist. Ein sohlenseitiges Funktionsschichtende
reicht herab bis zur Brandsohle und ist mit dieser ebenfalls vernäht. Dieses bekannte
Schuhwerk weist eine angespritzte Laufsohle auf. Beim Anspritzen der Laufsohle wird
das Netzband von flüssigem Laufsohlenmaterial durchdrungen, wodurch die Außenseite
der Funktionsschicht von solchem Laufsohlenmaterial angeströmt wird, das nach dem
Aushärten eine wasserdichte Abdichtung der Funktionsschicht in dem Funktionsschichtendbereich
bewirkt.
[0004] Mit dieser sogenannten Netzbandlösung, die sich sehr gut bewährt hat, ist es gelungen,
zu einer besonders hohen und zuverlässigen Wasserdichtigkeit von atmungsaktiven Schuhen
zu kommen.
[0005] Das Vernähen des Netzbandes an dessen beiden Längsseiten erfordert einen bestimmten
Aufwand mit entsprechender Kostenfolge. Außerdem ist es an Stellen, an denen die Brandsohle
einen kleinen Krümmungsradius aufweist, insbesondere bei Kinderschuhen, nicht immer
ganz einfach, das Netzband faltenfrei zu vernähen.
[0006] Die vorliegende Erfindung schafft Schuhwerk, mit dem sich solche Probleme überwinden
lassen, das kostengünstig ist, das bei der Herstellung auch an Stellen mit kleinem
Krümmungsradius leichter handhabbar ist und das zu guter Wasserdichtigkeit führt.
[0007] Die Erfindung macht Schuhwerk gemäß Anspruch 1 verfügbar, das entsprechend Anspruch
19 hergestellt werden kann. Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Schuhwerks und
des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den abhängigen Ansprüchen gegeben.
[0008] Erfindungsgemäßes Schuhwerk umfaßt einen Schaft, der mit einem einen sohlenseitigen
Obermaterialendbereich aufweisenden Obermaterial und mit einer auf der Innenseite
des Obermaterials angeordneten, einen sohlenseitigen Funktionsschichtendbereich aufweisenden
wasserdichten Funktionsschicht aufgebaut ist. Außerdem besitzt solches Schuhwerk eine
Innensohle und eine den Obermaterialendbereich mit der Innensohle verbindende Verbindungseinrichtung,
die um mindestens einen Teil des Schaftumfangs umlaufend zwischen dem Obermaterialendbereich
und der Innensohle einen derartigen Abstand zuläßt, dass sie von beim Aufbringen flüssigem
Dichtungsmaterial durchströmbar ist. Der Funktionsschichtendbereich erstreckt sich
bis mindestens in den Bereich der Verbindungseinrichtung und ist von bei der Herstellung
des Schuhwerks durch die Verbindungseinrichtung gelangtem Dichtungsmaterial wasserdicht
abgedichtet.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird Schuhwerk der genannten Art dadurch hergestellt,
dass der Obermaterialendbereich mit der Innensohle mittels einer um mindestens einen
Teil des Schaftumfangs umlaufenden Verbindungseinrichtung in solcher Weise verbunden
wird, dass zwischen dem Obermaterialendbereich und der Innensohle ein von Flüssigkeit
durchströmbarer Abstand herstellbar ist, dass der Funktionsschichtendbereich derart
gestaltet wird, dass er sich bis mindestens in den Bereich der Verbindungseinrichtung
erstreckt, und dass, während der Obermaterialendbereich und die Innensohle über die
Verbindungseinrichtung auf einem von Flüssigkeit durchströmbaren Abstand voneinander
gehalten werden, auf die Außenseite der Verbindungseinrichtung ein im flüssigen Zustand
befindliches, zu Wasserdichtigkeit führendes Dichtungsmaterial derart aufgebracht
wird, dass es durch die flüssigkeitsdurchlässige Verbindungseinrichtung hindurch den
Funktionsschichtendbereich anströmt.
[0010] Der Funktionsschichtendbereich wird derart gebildet, dass ein Flächenbereich der
Funktionsschicht, nur eine Schnittkante der Funktionsschicht oder beides von dem Dichtungsmaterial
angeströmt wird.
[0011] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist auf der Innenseite der Funktionsschicht
ein Futter angeordnet, bei dem es sich entweder um eine separate Futterschicht oder
um eine mit der Funktionsschicht zu einem Laminat verbundene Futterschicht handelt.
[0012] Bei Ausführungsformen der Erfindung handelt es sich bei der Innensohle um eine Brandsohle
oder ein sonstiges Material, das den Schaft an dessen sohlenseitigem Ende verschließt,
zum Beispiel eine Zwischensohle oder eine Dichtungsplatte (Gasket).
[0013] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Verbindungseinrichtung durch eine
nahtartige oder nahtähnliche Verbindungseinrichtung gebildet.
[0014] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Verbindungseinrichtung durch eine
aufweitbare Naht gebildet, die entweder locker genäht ist, so dass sie mindestens
in einem gespannten oder gedehnten Zustand von flüssigem Dichtungsmaterial durchströmbar
ist, oder die mit einem dehnbaren Garn genäht ist, so dass sich der sohlenseitige
Obermaterialendbereich und die Innensohle bei der Herstellung des Schuhwerks durch
Dehnen des Garns auf einen solchen Abstand voneinander bringen lassen, dass durch
die gedehnte Naht hindurch flüssiges Dichtungsmaterial hindurchströmen kann. Bei dem
dehnbaren Garn kann es sich um elastisch dehnbares Garn oder um nicht elastisch dehnbares
Garn handeln.
[0015] Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird die Verbindungseinrichtung durch eine
Strobelnaht gebildet, die entweder locker genäht ist oder mit dehnbarem Garn genäht
ist. Es eignen sich aber auch andere Nahttypen, beispielsweise eine Steppnaht oder
eine Kreuznaht, die locker genäht oder mit dehnbarem Garn genäht sind.
[0016] Eine erfindungsgemäße Verbindungseinrichtung muß aber nicht durch eine Nähnaht gebildet
sein. Es eignen sich auch andersartige Verbindungseinrichtungen, solange sie nur eine
von flüssigem Material durchströmbare Verbindung zwischen dem Obermaterial und der
Innensohle bilden. Beispiele für nicht genähte, für die Erfindung geeignete Verbindungseinrichtungen
sind Klebefäden oder Klebestreifen, die am Obermaterial und an der Innensohle angeklebt
werden, Schlaufen oder Einzelringe, die mit dem Obermaterial und mit der Innensohle
verbunden werden, oder Heftklammer artige Verbindungselemente, die mit dem Obermaterial
und mit der Innensohle verbunden werden.
[0017] Bei Schuhwerk mit einer erfindungsgemäßen Verbindungseinrichtung in Form einer Naht
ist im Bereich der Verbindung zwischen Obermaterial und Innensohle nur noch eine einzige
Verbindungsnaht erforderlich, die außerdem völlig unproblematisch auch an solchen
Stellen ist, an welchen die Innensohle einen kleinen Krümmungsradius aufweist. Alles,
was gegenüber Schuhwerk mit herkömmlicher Naht, wie es beispielsweise in Fig. 1 der
bereits genannten
EP 0 298 360 B1 gezeigt ist, erforderlich ist, ist die Naht so zu gestalten, dass sie von flüssigem
Material durchströmbar ist, d.h., einen Abstand zwischen dem Obermaterial und der
Innensohle aufweist oder (beispielsweise durch Dehnen) zuläßt, durch den hindurch
eine im Bereich der Verbindungseinrichtung befindliche Zone der Funktionsschicht mit
flüssigem Dichtungsmaterial anströmbar und dadurch mit dem Dichtungsmaterial abdichtbar
ist.
[0018] Bei einer erfindungsgemäßen Verbindungseinrichtung in Form einer genähten Naht bedeutet
dies, dass die für die Herstellung dieser Naht verwendete Nähmaschine lediglich so
eingestellt zu werden braucht, dass sie eine von flüssigem Material durchströmbare
Naht erzeugt, oder dass mit einer herkömmlichen und herkömmlich eingestellten Nähmaschine
dehnbares Garn vernäht und dieses beim Aufbringen von flüssigem Dichtungsmaterial
derart gedehnt wird, dass die genannte Zone der Funktionsschicht von dem flüssigen
Dichtungsmaterial durch die gedehnte Naht hindurch anströmbar ist.
[0019] Eine erfindungsgemäße Naht bedeutet demnach keinen höheren Aufwand, als der für eine
herkömmliche Naht, beispielsweise für das in Fig. 1 der genannten
EP 0 298 360 B1 gezeigte Schuhwerk des Standes der Technik, erforderlich ist. Die Arbeitskosten für
die Herstellung einer erfindungsgemäßen Naht sind somit nicht höher als bei der Herstellung
der Naht von Schuhwerk des genannten Standes der Technik.
[0020] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist der sohlenseitige Funktionsschichtendbereich
mit der Innensohle verklebt ist.
[0021] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist zusätzlich zu der Verbindungseinrichtung
eine im wesentlichen nicht aufweitbare Festnaht vorgesehen, mittels welcher der sohlenseitige
Funktionsschichtendbereich mit der Innensohle, jedoch nicht mit dem sohlenseitigen
Obermaterialendbereich verbunden ist.
[0022] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Festnaht durch eine Strobelnaht gebildet.
[0023] Bei einer Ausführungsform der Erfindung endet das Obermaterial in einem vorbestimmten
Abstand oberhalb der Innensohle, ist der Abstand zwischen Obermaterial und Innensohle
durch einen für Dichtungsmaterial oder flüssiges Sohlenmaterial undurchlässigen Materialstreifen
überbrückt ist, ist der Materialstreifen mittels einer oberen Naht mit dem Obermaterial
und mittels einer unteren Naht mit der Funktionsschicht und/oder mit der Innensohle
verbunden und bildet mindestens die obere der beiden Nähte eine durchströmbare Verbindungseinrichtung
in Form einer infolge lockeren Nähens oder Nähens mit dehnbarem Garn aufweitbaren
Naht.
[0024] Bei dem Dichtungsmaterial kann es sich entweder um Sohlenmaterial, insbesondere Laufsohlenmaterial
einer angespritzten Laufsohle, oder um einen beim Aufbringen flüssigen oder nach dem
Aufbringen durch Aktivieren verflüssigbaren Dichtklebstoff handeln. Bei einer Ausführungsform
der Erfindung wird als Dichtklebstoff ein Reaktivschmelzklebstoff verwendet, der im
ausreagierten Zustand zu besonders hoher und dauerhafter Wasserdichtigkeit der Dichtstelle
führt.
[0025] Reaktivschmelzklebstoff hat einerseits im flüssigen Zustand vor dem Ausreagieren
eine besonders hohe Kriechfähigkeit und führt andererseits im ausregierten Zustand
zu einer besonders hohen und dauerhaften Wasserdichtigkeit. Der Reaktivschmelzklebstoff
läßt sich mit sehr einfachen Mitteln aufbringen, zum Beispiel aufstreichen, aufsprühen
oder in Form eines Klebstoffstreifens oder einer Klebstoffraupe aufbringen, wobei
sich der Reaktivschmelzklebstoff durch Erwärmung klebefähig machen und dadurch im
abzudichtenden Bereich fixieren läßt, bevor das Ausreagieren und die damit einhergehende
dauerhafte Verklebung mit der Funktionsschicht beginnt.
[0026] Die Verklebung des Reaktivschmelzklebstoffs oder sonstigen Dichtungsmaterials mit
der Funktionsschicht wird besonders innig, wenn man den Reaktivschmelzklebstoff oder
das sonstige Dichtungsmaterial nach dem Auftragen auf das Verbindungsband mechanisch
gegen die Funktionsschicht drückt. Hierzu eignet sich vorzugsweise eine Anpreßvorrichtung,
z.B. in Form eines Anpreßkissens, mit einer durch den Reaktivschmelzklebstoff oder
das sonstige Dichtungsmaterial nicht benetzbaren und daher mit dem Reaktivschmelzklebstoff
oder das sonstige Dichtungsmaterial nicht verklebenden, glatten Materialoberfläche,
beispielsweise aus nichtporösem Polyterafluorethylen (auch unter der Handelsbezeichnung
Teflon bekannt), Silikon oder PE (Polyethylen). Vorzugsweise verwendet man hierzu
ein Anpreßkissen, beispielsweise in Form eines Gummikissens oder Luftkissens, dessen
Anpreßoberfläche mit einer Folie aus einem der genannten Materialien, beispielsweise
nicht-porösem Polytetrafluorethylen, überzogen ist, oder man ordnet vor dem Anpreßvorgang
zwischen dem mit dem Reaktivschmelzklebstoff oder dem sonstigen Dichtungsmaterial
versehenen Sohlenaufbau und dem Anpreßkissen eine derartige Folie an.
[0027] Vorzugsweise wird ein mittels Feuchtigkeit aushärtbarer Reaktivschmelzklebstoff verwendet,
der auf den zu klebenden Bereich aufgetragen und zum Ausreagieren Feuchtigkeit ausgesetzt
wird. Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird ein thermisch aktivierbarer und
mittels Feuchtigkeit aushärtbarer Reaktivschmelzklebstoff verwendet, der thermisch
aktiviert, auf den zu klebenden Bereich aufgetragen und zum Ausreagieren Feuchtigkeit
ausgesetzt wird.
[0028] Als Reaktivschmelzklebstoffe werden Klebstoffe bezeichnet, die vor ihrer Aktivierung
aus relativ kurzen Molekülketten mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von
etwa 3000 bis etwa 5000 g/mol bestehen, nichtklebend sind und, gegebenenfalls nach
thermischem Aktivieren, in einen Reaktionszustand gebracht werden, in welchem die
relativ kurzen Molekülketten zu langen Molekülketten vernetzen und dabei aushärten,
und zwar vorwiegend in feuchter Atmosphäre. In dem Reaktions- oder Aushärtezeitraum
sind sie klebefähig. Nach dem vernetzenden Aushärten können sie nicht wieder aktiviert
werden. Beim Ausreagieren kommt es zu dreidimensionaler Vernetzung von Molokülketten.
Die dreidimensionale Vernetzung führt zu einem besonders starken Schutz vor dem Eindringen
von Wasser in den Klebstoff.
[0029] Für den erfindungsgemäßen Zweck geeignet sind z.B. Polyurethan-Reaktivschmelzklebstoffe,
Harze, aromatische Kohlenwasserstoff-Harze, aliphatische Kohlenwasserstoff-Harze und
Kondensationsharze, z.B. in Form von Epoxyharz.
[0030] Besonders bevorzugt werden Polyurethan-Reaktivschmelzklebstoffe, im folgenden PU-Reaktivschmelzklebstoffe
genannt.
[0031] Bei einer praktischen Ausführungsform erfindungsgemäßen Schuhwerks wird ein PU-Reaktivschmelzklebstoff
verwendet, der unter der Bezeichnung IPATHERM S 14/242 von der Firma H.P.Fuller in
Wels, Österreich, erhältlich ist. Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung
wird ein PU-Reaktivschmelzklebstoff verwendet, der unter der Bezeichnung Macroplast
QR 6202 von der Firma Henkel AG, Düsseldorf, Deutschland, erhältlich ist.
[0032] Bei einer Ausführungsform, bei welcher die erfindungsgemäße Verbindungseinrichtung
durch eine Nähnaht gebildet wird, wird monofiles Nähgarn verwendet, das einen gegenüber
multifilem Nähgarn vergleichsweise kleinen Garndurchmesser aufweist, so dass mehr
Fläche der im Bereich der Verbindungseinrichtung befindlichen Funktionsschichtzone
von flüssigem Dichtmaterial angeströmt wird als bei multifilem Nähgarn mit einem größeren
Garndurchmesser. Außerdem fällt bei monofilem Nähgarn das bei multifilem Nähgarn bestehende
Risiko weg, dass Wasser in Folge von Kapillarwirkung entlang des Nähgarns geleitet
wird. Nähmaschinen, mittels welchen eine erfindungsgemäße Verbindungsnaht durch lockeres
Nähen herstellbar ist, sind unter der Bezeichnung Strobelmaschinen von der Firma Strobel
in München, Deutschland, erhältlich.
[0033] Monofiles Nähgarn, das für die Herstellung einer erfindungsgemäßen Verbindungseinrichtung
gut eignet, ist unter der Bezeichnung Transfil von der Firma Amann & Söhne GmbH &
Co. KG, D-74357 Bönnigheim, Deutschland erhältlich. Als dehnbares Garn für eine erfindungsgemäße
Verbindungseinrichtung eignet sich ein von der genannten Firma Amann unter der Bezeichnung
Serafil 40/3 erhältlicher Faden, der eine nicht zerstörende Dehnbarkeit von 25 % aufweist.
[0034] Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird eine Funktionsschicht, die nicht nur
wasserundurchlässig sondern auch wasserdampfdurchlässig ist, verwendet. Dies ermöglicht
die Herstellung von wasserdichten Schuhen, die trotz Wasserdichtigkeit atmungsaktiv
bleiben.
[0035] Geeignete Materialien für die wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht
sind insbesondere Polyurethan, Polypropylen und Polyester, einschließlich Polyetherester
und deren Laminate, wie sie in den Druckschriften
US-A-4,725,418 und
US-A-4,493,870 beschrieben sind. Besonders bevorzugt wird jedoch gerecktes mikroporöses Polytetrafluorethylen
(ePTFE), wie es beispielsweise in den Druckschriften
US-A-3,953,566 sowie
US-A-4,187,390 beschrieben ist, und gerecktes Polytetrafluorethylen, welches mit hydrophilen Imprägniermitteln
und/oder hydrophilen Schichten versehen ist; siehe beispielsweise die Druckschrift
US-A-4,194,041. Unter einer mikroporösen Funktionsschicht wird eine Funktionsschicht verstanden,
deren durchschnittliche Porengröße zwischen etwa 0,2 µm und etwa 0,3 µm liegt.
[0036] Die Porengröße kann mit dem Coulter Porometer (Markenname) gemessen werden, das von
der Coulter Electronics, Inc., Hialeath, Florida, USA, hergestellt wird. Als "wasserdicht"
wird eine Funktionsschicht angesehen, gegebenenfalls einschließlich an der Funktionsschicht
vorgesehener Nähte, wenn sie einen Wassereingangsdruck von mindestens 1x10
4 Pa gewährleistet. Vorzugsweise gewährleistet das Funktionsschichtmaterial einen Wassereingangsdruck
von über 1x10
5 Pa. Dabei ist der Wassereingangsdruck nach einem Testverfahren zu messen, bei dem
destilliertes Wasser bei 20±2°C auf eine Probe von 100 cm
2 der Funktionsschicht mit ansteigendem Druck aufgebracht wird. Der Druckanstieg des
Wassers beträgt 60±3 cm Ws je Minute. Der Wassereingangsdruck entspricht dann dem
Druck, bei dem erstmals Wasser auf der anderen Seite der Probe erscheint. Details
der Vorge hensweise sind in der ISO-Norm 0811 aus dem Jahre 1981 vorgegeben.
[0037] Als "wasserdampfdurchlässig" wird eine Funktionsschicht dann angesehen, wenn sie
eine Wasserdampfdurchlässigkeitszahl Ret von unter 150 m2xPaxW-1 aufweist. Die Wasserdampfdurchlässigkeit
wird nach dem Hohenstein-Hautmodell getestet. Diese Testmethode wird in der DIN EN
31092 (02/94) bzw. ISO 11092 (1993) beschrieben.
[0038] Ob ein Schuh wasserdicht ist, kann z.B. mit einer Zentrifugenanordnung der in der
US-A-5 329 807 beschriebenen Art getestet werden.
[0039] Verwendet man als Funktionsschicht ePTFE, kann der Reaktivschmelzklebstoff während
des Klebvorgangs in die Poren dieser Funktionsschicht eindringen, was zu einer mechanischen
Verankerung des Reaktivschmelzklebstoffs in dieser Funktionsschicht führt. Die aus
ePTFE bestehende Funktionsschicht kann auf der Seite, mit welcher sie bei dem Klebevorgang
mit dem Reaktivschmelzklebstoff in Berührung kommt, mit einer dünnen Polyurethan-Schicht
versehen sein. Bei Verwendung von PU-Reaktivschmelzklebstoff in Verbindung mit einer
solchen Funktionsschicht kommt es nicht nur zur mechanischen Verbindung sondern zusätzlich
auch zu einer chemischen Verbindung zwischen dem PU-Reaktivschmelzklebstoff und der
PU-Schicht auf der Funktionsschicht. Dies führt zu einer besonders innigen Verklebung
zwischen der Funktionsschicht und dem Reaktivschmelzklebstoff, so dass eine besonders
dauerhafte Wasserdichtigkeit gewährleistet ist.
[0040] Die Erstreckung des sohlenseitigen Funktionsschichtendes relativ zu dem sohlenseitigen
Obermaterialende und/oder der Innensohle kann den Anforderungen des jeweiligen speziellen
Schuhwerks angepaßt werden. Für das Funktionieren der Erfindung erforderlich ist lediglich,
dass sich das sohlenseitige Funktionsschichtende mindestens bis in den Bereich der
Verbindungseinrichtung erstreckt, so dass durch die Verbindungseinrichtung hindurchströmendes
Dichtungsmaterial auf die Funktionsschicht auftreffen und diese abdichten kann.
[0041] Der Mindestabstand, den die Verbindungseinrichtung während des Aufbringens von flüssigem
Dichtungsmaterial aufweisen oder zulassen soll, hängt von der Viskosität des flüssigen
Dichtungsmaterials und von dem Druck, mit welchem das flüssige Dichtungsmaterial aufgebracht
wird, ab. Je geringer die Viskosität und je höher der Druck, um so geringer kann dieser
Abstand sein. Bei Ausführungsformen der Erfindung liegt der Abstand zwischen Obermaterialende
und Innensohle, den die Verbindungseinrichtung aufweist oder zuläßt, im Bereich von
etwa 1/10 mm bis etwa 12 mm. Bei praktischen Ausführungsformen liegt der Abstand zwischen
Obermaterialende und Innensohle im Bereich von 1 mm bis 6 mm, in einem enger spezifizierten
Fall zwischen 1 mm und 4 mm. Bei Dichtungsmaterial, das im flüssigen Zustand eine
besonders niedrige Viskosität aufweist und das mit relativ hohem Druck aufgespritzt
wird, kann ein Abstand der Verbindungseinheit ausreichen, der unterhalb von 2 mm liegt
und sich beispielsweise im Bereich von 0,1 mm bis 1 mm befindet. Da die Anströmung
einer relativ kleinen Fläche der Funktionsschicht schon ausreichen kann, um diese
mit dem Dichtungsmaterial abzudichten, braucht der Abstand, welchen die Verbindungseinrichtung
aufweist oder zuläßt, bei vielen praktischen Ausführungsformen nicht sehr viel mehr
als 2 mm zu sein. Ein wesentlich größerer Abstand, beispielsweise im Bereich von 4
bis 5 mm oder höher, wird allenfalls dann wünschenswert sein, wenn mit geringem Druck
Dichtungsmaterial aufgebracht wird, das im flüssigen Zustand eine vergleichsweise
hohe Viskosität aufweist.
[0042] Als Schaftobermaterial sind beispielsweise Leder oder textile Flächengebilde geeignet.
Bei den textilen Flächengebilden kann es sich beispielsweise um Gewebe, Gestricke,
Gewirke, Vlies oder Filz handeln. Diese textilen Flächengebilde können aus Naturfasern,
beispielsweise aus Baumwolle oder Viskose, aus Kunstfasern, beispielsweise aus Polyestern,
Polyamiden, Polypropylenen oder Polyolefinen, oder aus Mischungen von wenigstens zwei
solcher Materialien hergestellt sein.
[0043] Bei Verwendung einer Funktionsschicht ist normalerweise auf der Innenseite ein Futtermaterial
angeordnet. Als Futtermaterial, das mit der Funktionsschicht häufig zu einem Funktionsschichtlaminat
verbunden wird, eignen sich die gleichen Materialien, wie sie vorausgehend für textiles
Schaftobermaterial angegeben sind. Das Funktionsschichtlaminat kann auch mehr als
zwei Schichten aufweisen, wobei sich auf der von der Futterschicht abliegenden Seite
der Funktionsschicht eine textile Abseite befinden kann.
[0044] Die Laufsohle erfindungsgemäßen Schuhwerks kann aus wasserdichtem Material wie z.B.
Gummi oder Kunststoff, beispielsweise Polyurethan, bestehen oder aus nicht-wasserdichtem,
jedoch atmungsaktivem Material wie insbesondere Leder, aus mit Gummi oder Kunststoffintarsien
versehenem Leder oder aus mit Lederintarsien versehenem Gummi- oder Kunststoff. Im
Fall nicht-wasserdichten Laufsohlenmaterials kann die Laufsohle dadurch wasserdicht
gemacht werden, bei Aufrechterhaltung der Atmungsaktivität, dass sie mindestens an
Stellen, an denen der Sohlenaufbau nicht schon durch andere Maßnahmen wasserdicht
gemacht worden ist, mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht
versehen wird.
[0045] Im Fall einer angespritzten Sohle, beispielsweise Laufsohle, als Dichtungsmaterial
kann diese beispielsweise aus Polyurethan (PU) bestehen.
[0046] Die Brandsohle erfindungsgemäßen Schuhwerks kann aus Viskose, Vlies, z.B. Polyestervlies,
dem Schmelzfasern zugesetzt sein können, Leder oder verklebten Lederfasern bestehen.
Eine Brandsohle ist unter der Bezeichnung Texon Brandsohle der Texon Mockmuhl GmbH
in Mockmuhl, Deutschland, erhältlich. Brandsohlen aus solchen Materialien sind wasserdurchlässig.
Eine Brandsohle aus solchem oder weiterem Material kann dadurch wasserdicht gemacht
werden, dass auf einer ihrer Oberflächen oder in ihrem Inneren eine Schicht aus wasserdichtem
Material angeordnet wird. Zu diesem Zweck kann z.B. eine Folie mit Kappenstoff V25
der Firma Rhenoflex in Ludwigshafen, Deutschland, aufgebügelt werden. Soll die Brandsohle
nicht nur wasserdicht sondern auch wasserdampfdurchlässig sein, wird sie mit einer
wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht versehen, die vorzugsweise
mit ePTFE (expandiertem, mikroporösem Polytetrafluorethylen) aufgebaut ist. Hierfür
eignet sich beispielsweise ein Laminat, das eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige
Funktionsschicht enthält und unter der Handelsbezeichnung TOP DRY von der W.L. Gore
& Associates GmbH, Putzbrunn, Deutschland, erhältlich ist.
[0047] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, derartiges Laminat (TOP DRY) auf die Brandsohle
aufzukleben, wodurch der Schaft schon vor dem Aufbringen einer Laufsohle wasserdicht
gemacht wird.
[0048] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsformen näher erläutert. In den Zeichnungen
zeigen als stark schematisierte, nicht maßstabsgerechte Darstellungen eines Teils
eines Schuhs, beispielsweise im Vorderfußbereich des Schuhs:
- Fig. 1
- eine Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Schuhs, bevor dieser auf einen Leisten aufgespannt wird;
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung wie in Fig. 1, jedoch nachdem der Schuh auf einen Leisten
aufgespannt worden ist;
- Fig. 3
- eine Darstellung entsprechend Fig. 2, jedoch nach dem Aufbringen von Dichtungsmaterial
in Form eines Klebstoffes;
- Fig. 4
- eine Darstellung entsprechend Fig. 2, jedoch nach dem Anspritzen einer Sohle als Dichtungsmaterial;
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Schuhs, nachdem eine erste Naht erzeugt worden ist und bevor dieser Schuh auf einen
Leisten aufgespannt wird;
- Fig. 6
- eine Schnittdarstellung wie in Fig. 5, jedoch nachdem der Schuh ein erstes Mal auf
einen Leisten aufgespannt worden ist;
- Fig. 7
- eine Schnittdarstellung wie in Fig. 5, jedoch nachdem der Schuh wieder vom Leisten
genommen und eine zweite Naht erzeugt worden ist;
- Fig. 8
- eine Schnittdarstellung wie in Fig. 6, jedoch nachdem der Schuh ein zweites Mal auf
einen Leisten aufgespannt worden ist;
- Fig. 9
- eine Schnittdarstellung einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Schuhs, nachdem dieser auf einen Leisten aufgespannt worden ist; und
- Fig. 10
- eine Schnittdarstellung einer vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Schuhs, nachdem dieser auf einen Leisten aufgespannt worden ist.
[0049] Sämtliche Figuren zeigen eine stark schematisierte Schnittansicht je eines Teils
eines noch nicht vollständigen Schuhs bei einem Querschnitt im Vorderfußbereich. Bei
allen Ausführungsformen sind in den Figuren Herstellungphasen, bevor der Schuh auf
einen Leisten aufgespannt ist, und Herstellungphasen, nachdem der Schuh auf einen
Leisten aufgespannt worden ist, gezeigt. Wenn hier von Schuh gesprochen wird, dann
obwohl dieser Schuh noch nicht ganz fertig gestellt ist, da ihm, mit Ausnahme bei
der Darstellung in Fig. 4, mindestens noch die Laufsohle fehlt. Wenn es sich bei der
in den Figuren gezeigten Innensohle um eine Brandsohle handelt, wird die Laufsohle
an dieser angebracht, entweder durch Ankleben oder durch Anspritzen einer Laufsohle.
[0050] Die Figuren 1 bis 4 zeigen eine erste Ausführungsform der Erfindung, bei welcher
an der Verbindungseinrichtung eine einzige Naht beteiligt ist. Figuren 3 und 4 dieser
Ausführungsformen zeigen zwei verschiedene Varianten dieser Ausführungsform, wobei
im Fall der Fig. 3 das Abdichten der Funktionsschicht mittels eines Dichtungsmaterials
erfolgt, während im Fall der Fig. 4 die Abdichtung mittels Materials einer angespritzten
Sohle erfolgt. Die Figuren 5 bis 10 zeigen drei weitere Ausführungsformen der Erfindung,
bei welchen im Bereich der Verbindungseinrichtung zwei Nähte verwendet werden. Bei
der Ausführungsform der Figuren 7 und 8 ist, wie bei allen vorausgehenden Ausführungsformen,
das untere Ende des Obermaterials mit einer Innensohle über eine locker genähte oder
eine dehnbare der beiden Nähte verbunden. Bei den in den Figuren 9 und 10 gezeigten
Ausführungsformen befindet sich zwischen zwei Nähten ein Materialstreifen, der mittels
einer der beiden Nähte an das untere Ende des Obermaterials und mittels der anderen
der beiden Nähte an der Innensohle befestigt ist. Bei der Ausführungsform der Figur
9 ist die untere Naht fest und ist die obere Naht locker oder dehnbar genäht. Bei
der Ausführungsform der Figur 10 sind beide Nähte locker oder dehnbar genäht.
[0051] Die Figuren 1 bis 4 zeigen Schnittansichten eines Schuhs 11 gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung mit einem Schaft 13 und einer Innensohle 15, bei der es sich beispielsweise
um eine Brandsohle 15 handelt. Der Schaft 13 umfasst ein Obermaterial 17, eine wasserdichte
Funktionsschicht 19 und eine Textilschicht 21, bei der es sich beispielsweise um ein
Futter-Textil handelt. Die Funktionsschicht 19 befindet sich zwischen dem Obermaterial
17 und der Textilschicht 21. Bei der in den Figuren gezeigten Ausführungsform sind
die Funktionsschicht 19 und die Textilschicht 21 an einem sohlenseitigen Funktionsschichtende
23 mittels einer Stretch-Naht 24 miteinander verbunden. Bei einer nicht gezeigten
anderen Ausführungsform eines derartigen Schuhs 11 bilden die Funktionsschicht 19
und die Textilschicht 21 Teile eines Funktionsschicht-Laminates, wobei die Stretch-Naht
24 entfallen kann. Bei der dargestellten Ausführungsform wird die erfindungsgemäße
Verbindungseinrichtung durch eine locker genähte Strobelnaht 25 gebildet, die ein
sohlenseitiges Obermaterialende 27 mit der Brandsohle 15 verbindet. Bei der dargestellten
Ausführungsform verläuft das sohlenseitige Obermaterialende 27 senkrecht zur Brandsohle
15, während das sohlenseitige Funktionsschichtende 23 und ein unteres sohlenseitiges
Textilschichtende 29 derart abgewinkelt sind, dass sie sich parallel zur Brandsohle
15 erstrecken. Dies ist allerdings für die Erfindung keine Voraussetzung. Bei einer
nicht dargestellten anderen Ausführungsformen erstrecken sich auch das sohlenseitige
Textilschichtende 29 und das Funktionsschichtende 23 senkrecht zur Brandsohle 15.
[0052] In Fig. 1 ist eine Herstellungsphase gezeigt, bevor der mit der Brandsohle 15 verschlossene
Schaft 13 über einen Leisten 31 gespannt wird. Figur 2 zeigt eine Herstellungsphase,
nachdem der Schaft 13 über den Leisten 31 gespannt worden ist. Ein Vergleich der beiden
Figuren 1 und 2 zeigt, dass die locker genähte Strobelnaht 25 derart nachgiebig ist,
dass beim Spannen des Schaftes 13 über den Leisten 31 ein Abstand oder Spalt 33 zwischen
dem sohlenseitigen Obermaterialende 27 und der Brandsohle 15 entstehen kann. Wie ein
Vergleich der beiden Figuren 1 und 2 außerdem zeigt, sind die unteren Enden 23 und
29 von Funktionsschicht 19 und Textilschicht 21 derart gestaltet, dass sie sich beim
Spannen des Schaftes 13 über den Leisten 31 bis herab zur Brandsohle 15 drängen lassen,
sodass im Bereich des Spaltes 33 auf der Außenseite der Funktionsschicht 19 eine Funktionsschichtfreizone
35 entsteht, in welcher die Funktionsschicht 19 durch den Spalt 33 hindurch mit flüssigem
Dichtungsmaterial 37 anströmbar ist, das zu einer wasserdichten Abdichtung der Funktionsschicht
19 der Funktionsschichtfreizone 35 führt.
[0053] In den Figuren 3 und 4 sind Herstellungsphasen dieser Ausführungsform gezeigt, die
an die in Fig. 2 gezeigte Herstellungsphase anschließen und sich von dieser darin
unterscheiden, dass im Bereich der Funktionsschichtfreizone 35 Dichtungsmaterial aufgebracht
worden ist.
[0054] Fig. 3 zeigt eine Variante dieser Ausführungsform, bei welcher Dichtungsmaterial
in Form von flüssigem Kunststoff oder Klebstoff 37 im Bereich der gedehnten und damit
für Flüssigkeit durchlässigen Strobelnaht 25 mit solcher Viskosität und mit solchem
Druck aufgebracht worden ist, dass der Klebstoffes 37 die Funktionsschichtfreizone
35 anströmen und abdichten kann. Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird der
Klebstoff 37 durch einen in ausreagierten Zustand zu Wasserdichtigkeit führenden Reaktivschmelzklebstoff
gebildet.
[0055] Das im Fall der Fig. 3 nur im Bereich des Spaltes 33 aufgebrachte Dichtungsmaterial
kann auch ein flächiges Dichtungsmaterial sein, das streifenförmig aus einem plattenartigen
Klebstoffmaterial ausgeschnitten ist, und das von außen auf den Spalt 33 aufgelegt
und mit Aktivierungsenergie, beispielsweise Wärmeenergie, in einen flüssigen und klebefähigen
Zustand gebracht wird. Zur besseren Benetzung der Funktionsschichtfreizone 35 mit
dem verflüssigten Klebstoff kann in bereits erwähnter Weise eine Anpresseinrichtung,
die vorzugsweise aus einem von dem flüssigen Klebstoff nicht benetzbaren Material
besteht oder mit solchem Material beschichtet ist, verwendet werden, um sicher zu
stellen, dass der verflüssigte Klebstoff 37 in ausreichend innigen Kontakt mit der
Funktionsschicht 19 gelangt.
[0056] Fig. 4 zeigt eine Variante dieser Ausführungsform, bei welcher das Dichtungsmaterial
durch Sohlenkunststoff einer angespritzten Sohle 39 gebildet wird, wobei es sich bei
der Sohle 39 um eine angespritzte Laufsohle handelt oder um eine angespritzte Sohle,
die nicht selber als Laufsohle dient sondern als Träger für eine Laufsohle, welche
an der Sohle 39 befestigt wird, beispielsweise durch Ankleben oder Annähen. Dabei
ist die Sohle 39 schalenförmig ausgebildet und mit einer derart hohen Seitenwand 41
angespritzt, dass sowohl die Strobelnaht 25 als auch die Funktionsschichtfreizone
35 von Sohlematerial abgedeckt sind. Das beim Anspritzen flüssige Sohlenmaterial wird
unter derartigem Druck angespritzt, dass mindestens ein Teil der Funktionsschichtfreizone
35 von dem flüssigen Sohlenmaterial angeströmt und damit wasserdicht abgedichtet wird.
[0057] Um eine Abdichtung der Funktionsschicht 19 im sohlenseitigen Endbereiche 23 zu erhalten,
ist es weder erforderlich, dass sich die Funktionsschichtfreizone 35 über den gesamten
Spalt 33 erstreckt, noch ist es erforderlich, dass sich das sohlenseitige Funktionsschichtende
23 über den Spalt 33 hinaus erstreckt. Zur Erzielung einer ausreichenden Abdichtung
der Funktionsschicht 19 reicht es aus, dass sich das Funktionsschichtende 23 bis in
den Spalt 33 hinein erstreckt. Es reicht bereits aus, wenn sich das unteres Funktionsschichtende
23 nur so weit in den Spalt 33 hinein erstreckt, dass sich eine Schnittkante des unteren
Funktionsschichtendes den 23 innerhalb des Spaltes 33 befindet, sodass diese Schnittkante
von Dichtungsmaterial angeströmt und umströmt werden kann.
[0058] Es wird nun anhand der Figuren 6 bis 8 eine zweite Ausführungsform der Erfindung
betrachtet. Soweit hinsichtlich einer Komponentenübereinstimmung mit der in den Figuren
1 bis 4 gezeigten Ausführungsform besteht, werden die gleichen Bezugszeichen verwendet
und kann auf die vorausgehenden Erläuterungen im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform
Bezug genommen werden.
[0059] Die zweite Ausführungsform gemäß den Figuren 5 bis 8 unterscheidet sich von der ersten
Ausführungsform im Wesentlichen dadurch, dass im Übergangsbereich zwischen Schaft
13 und Innensohle 15 zwei Nähte verwendet werden, nämlich eine Festnaht 26, mittels
welcher die sohlenseitigen Enden der Funktionsschicht 19 und der Textilschicht 21
mit dem Rand der Innensohle 15, bei der es sich beispielsweise um eine Brandsohle
handelt, verbunden sind. Die Festnaht 26 ist nicht oder nur unwesentlich dehnbar.
Beispielsweise handelt es sich dabei um eine Strobelnaht.
[0060] Eine Herstellungsphase, nachdem die Festnaht 26 gebildet worden ist, zeigt Figur
5. Ein sohlenseitiger Endbereich 43 des Obermaterials 1 7 ist von der Funktionsschicht
19 und der Innensohle 15 weggeklappt, um Zugang zum Nähen der Festnaht 26 zu haben.
[0061] Figur 6 zeigt eine Darstellung, bei welcher der bis zu dem gezeigten Herstellungsstadium
fertiggestellte Schuh auf einen Leisten 31 aufgespannt oder eingeleistet worden ist.
Ein Vergleich der Figuren 5 und 6 zeigt, dass die Festnaht 26 nur unwesentlich nachgegeben
hat. Die Darstellung der Figur 6 ist lediglich von demonstrativer Art. In diesem Herstellungsstadium
des Schuhs wird der Leisten 31 an sich noch nicht benötigt. Vielmehr kann unmittelbar
im Anschluss an das in Figur 5 gezeigte Herstellungsstadium gemäß Figur 7 der sohlenseitige
Endbereich 43 des Obermaterials 1 7 wieder herabgeklappt werden, sodass er an der
Außenseite der Funktionsschicht 19 anliegt. Danach wird in gleicher Weise wie bei
der ersten Ausführungsform der Figuren 1 bis 4 eine Lockernaht in Form einer locker
genähten und/oder dehnbaren Strobelnaht 25 erzeugt, mittels welcher das sohlenseitige
Ende des Obermaterials 17 mit der Funktionsschicht 19 und der Innensohle 15 vernäht
wird. In dem damit erreichten Herstellungsstadium wird der Schuh gemäß Figur 8 auf
einen Leisten 31 aufgespannt, wodurch es zu einer Dehnung der Strobelnaht 25, nicht
jedoch der Festnaht 26 kommt. Dadurch entsteht genauso, wie es bereits im Zusammenhang
mit Figur 2 für die erste Ausführungsform erläutert worden ist, zwischen dem unteren
Ende des Obermaterials 17 und der Innensohle 15 ein Spalt 33, der eine Funktionsschichtfreizone
35 freilegt. Die weiteren Schritte sind dann genauso wie im Zusammenhang mit Figuren
3 und 4 erläutert. Durch den Spalt 33 hindurch wird entweder ein Dichtungsmaterial
37 auf die Funktionsschichtfreizone 35 aufgebracht oder beim Anspritzen einer Sohle
dringt das dann flüssige Sohlenmaterial durch den Spalt 33 hindurch bis zur Funktionsschichtfreizone
35 vor, sodass die Funktionsschicht dort abgedichtet wird.
[0062] Es gibt Schuhwerk, bei welchen das sohlenseitige untere Ende des Obermaterials 17
in einem Abstand oberhalb der Innensohle endet und dieser Abstand durch einen undurchlässigen
Materialstreifen überbrückt wird. In den Figuren 9 und 10 sind für derartiges Schuhwerk
zwei Ausführungsformen mit erfindungsgemäßer Verbindungseinrichtung gezeigt.
[0063] Figur 9 zeigt eine derartige Ausführungsform mit einem Materialstreifen 45, dessen
oberes Ende mittels einer Lockernaht 25 am sohlenseitigen unteren Ende des Obermaterials
1 7 und dessen unterem Ende über eine Festnaht 26 mit dem sohlenseitigen unteren Ende
der Funktionsschicht 19, der Textilschicht 21 und mit dem Rand der Innensohle 15 vernäht
ist. Bei der Lockernaht 25 handelt es sich wieder um eine Naht, bei der dargestellten
Ausführungsform eine Strobelnaht, die locker genäht und/oder mit dehnbarem Garn genäht
ist, sodass sie auf Zugbelastung hin nachgibt. Bei der Festnaht 26 handelt es sich
wieder um eine Naht, bei der dargestellten Ausführungsform um eine Strobelnaht, die
bei Zugbelastung nicht oder nur unwesentlich nachgibt.
[0064] Figur 9 zeigt ein Herstellungsstadium, nachdem beide Nähte 25 und 26 hergestellt
worden sind und der Schuh in dem dann erreichten Herstellungsstadium auf einen Leisten
31 aufgespannt worden ist. Die Festnaht 26 gibt im Wesentlichen nicht nach, während
die Lockernaht 25 aufgrund der durch das Einleisten ausgeübten Zugkraft soweit nachgibt,
dass zwischen dem unteren Ende des Obermaterials 17 und dem oberen Ende des Materialstreifens
45 ein Spalt 33 entsteht, in dessen Bereich eine Funktionsschichtfreizone 35 entsteht.
In gleicher Weise, wie sie im Zusammenhang mit den Figuren 3 und 4 erläutert worden
ist, kann dann Dichtungsmaterial durch den Spalt 33 hindurch zur Funktionsschichtfreizone
35 gelangen, um diese abzudichten, wobei es sich wieder um reines Dichtungsmaterial
oder um dichtend wirkendes Sohlenmaterial handeln kann.
[0065] Figur 10 zeigt eine vierte Ausführungsform, die der in Figur 9 gezeigten Ausführungsform
sehr wesentlich und sich von der in Figur 9 gezeigten Ausführungsform nur dadurch
unterscheidet, dass nicht nur die mit dem oberen Rand des Materialstreifens 45 verbundene
Naht 25a sondern auch die mit dem unteren Rand des Materialstreifens 45 verbundene
Naht 25b als Lockernaht ausgebildet ist, indem sie locker genäht und/oder mit dehnbarem
Garn genäht wird. Nach dem Aufspannen des in dem gezeigten Herstellungsstadium befindlichen
Schuhs dehnen sich beide Nähte 25a und 25b, sodass zwei Spalte 33a und 33b entstehen,
in deren Bereiche sich zwei Funktionsschichtfreizonen 35a und 35b bilden, die durch
Aufbringen von Dichtungsmaterial bzw. Eindringen von flüssigem Sohlenmaterial in der
Weise abgedichtet werden können, wie dies im Zusammenhang mit den Figuren 3 und 4
bereits erläutert worden ist.
[0066] Bei einer Ausführungsform der Erfindung läuft die Verbindungseinrichtung, bei den
in den Figuren dargestellten Ausführungsformen die Strobelnaht 25 bzw. die Strobelnähte
25, 25a, 25b, 26, um den gesamten unteren Schaftumfang um. Bei anderen Ausführungsformen
der Erfindung läuft die Verbindungseinrichtung nur um einen Teil des Schaftumfangs
um, während für den restlichen Teil des unteren Schaftumfangs eine andere Technologie
verwendet wird. Beispielsweise wird die erfindungsgemäße Verbindungseinrichtung nur
an diejenigen Stellen des Schaftumfangs vorgesehen, an denen der Schaftumfang einen
besonders kleinen Krümmungsradius aufweist, wie das insbesondere im Zehen- und Fersenbereich
von Schuhen der Fall ist, ganz besonders bei Kinderschuhen. Als Beispiel einer anderen
Technologie, die im restlichen Bereich des Schaftumfangs angewendet werden kann, sei
die Bootie-Technologie genannt. Als Bootie bezeichnet man einen sockenartartigen Einsatz,
der eine wasserdichte und wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht enthält und auf
der Innenseite des Schaftes und des Sohlenaufbaus als futterartige Auskleidung angeordnet
wird. Bei Anwendung der Bootie-Technologie würde im Fall eines Schuhs, bei welchem
in einem Teilbereich des Schaftumfangs eine erfindungsgemäße Verbindungseinrichtung
verwendet wird, nur der restliche Bereich des Schaftumfangs mit einem bootieartigen
Gebilde versehen.
[0067] Bei den in den Figuren dargestellten Ausführungsformen ist die Durchströmbarkeit
der Strobelnaht 25 bzw. der Strobelnähte 25a, 25b dadurch sichergestellt, dass diese
locker genäht wird bzw. werden. Wie bereits erwähnt, wird bei anderen Ausführungsformen
der Erfindung die Durchströmbarkeit der Naht bzw. Nähte dadurch erreicht, dass diese
mit dehnbarem Garn genäht wird bzw. werden. Gleiche Wirkungen erzielt man bei Verwendung
beispielsweise einer locker oder mit dehnbarem Garn genähten Steppstichnaht oder Zick-Zack-Naht.
1. Schuhwerk, aufweisend:
eine Innensohle (15);
einen Schaft (13), der mit einem einen sohlenseitigen Obermaterialendbereich (27)
aufweisenden Obermaterial (17) und mit einer auf der Innenseite des Obermaterials
(17) angeordneten, einen sohlenseitigen Funktionsschichtendbereich (23) aufweisenden
wasserdichten Funktionsschicht (19) aufgebaut ist;
wobei das Obermaterial (17) in einem vorbestimmten Abstand oberhalb der Innensohle
(15) endet und der Abstand zwischen Obermaterialendbereich (27) und Innensohle (15)
durch einen für Dichtungsmaterial (37) oder flüssiges Sohlenmaterial (39) undurchlässigen
Materialstreifen (45) überbrückt ist;
und eine den Obermaterialendbereich (27) mit dem Materialstreifen (45) verbindende
Verbindungseinrichtung (25; 25a), die um mindestens einen Teil des Schaftumfangs umlaufend
zwischen dem Obermaterialendbereich (27) und dem Materialstreifen (45) einen derartigen
Abstand (33; 33a) zulässt, dass die Verbindungseinrichtung (25; 25a) von beim Aufbringen
flüssigem Dichtungsmaterial (37; 39) durchströmbar ist;
wobei der Funktionsschichtendbereich (23) sich bis mindestens in den Bereich der Verbindungseinrichtung
(25; 25a) erstreckt und von bei der Herstellung des Schuhwerks durch die Verbindungseinrichtung
(25; 25a) auf die Funktionsschicht (19) gelangtem Dichtungsmaterial (37; 39) wasserdicht
abgedichtet ist.
2. Schuhwerk nach Anspruch 1, bei welchem die Verbindungseinrichtung (25; 25a) um den
gesamten Schaftumfang umläuft.
3. Schuhwerk nach Anspruch 1, bei welchem die Verbindungseinrichtung (25; 25a) nur um
einen Teil des Schaftumfangs umläuft.
4. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einer nahtartigen oder nahtähnlichen
Verbindungseinrichtung (25; 25a).
5. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei welchem die Verbindungseinrichtung
(25; 25a) durch eine aufweitbare Naht gebildet ist.
6. Schuhwerk nach Anspruch 5, bei welchem die Verbindungseinrichtung (25; 25a) durch
eine locker genähte Naht gebildet ist.
7. Schuhwerk nach Anspruch 5 oder 6, bei welchem die Verbindungseinrichtung (25; 25a)
durch eine mit dehnbarem Garn genähte Naht gebildet ist.
8. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei welchem die Naht durch eine Strobelnaht
(25; 25a), eine Steppnaht oder eine Kreuznaht gebildet ist.
9. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 8, mit einer angespritzten Dichtungslage
aus beim Anspritzen flüssigem, durch die Verbindungseinrichtung (25; 25a) gedrungenem
Dichtungsmaterial (39).
10. Schuhwerk nach Anspruch 9, mit einer angespritzten Laufsohle, wobei das Dichtungsmaterial
(39) durch beim Anspritzen flüssiges Laufsohlenmaterial gebildet ist.
11. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 8, beim welchem das Dichtungsmaterial (37)
durch Kunststoff gebildet ist.
12. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei welchem das Dichtungsmaterial (37)
durch Klebstoff gebildet ist.
13. Schuhwerk nach Anspruch 12, bei welchem das Dichtungsmaterial (37) durch auf die Verbindungseinrichtung
(25; 25a) aufgebrachten, im ausreagierten Zustand zu Wasserdichtigkeit führenden Reaktivschmelzklebstoff
gebildet ist.
14. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 13, mit einer wasserdichten und wasserdampfdurchlässigen
Funktionsschicht (19).
15. Schuhwerk nach einem der vorausgehenden Ansprüche, bei welchem der sohlenseitige Funktionsschichtendbereich
(23) mit der Innensohle (15) verklebt ist.
16. Schuhwerk nach einem der vorausgehenden Ansprüche, bei welchem zusätzlich zu der Verbindungseinrichtung
(25; 25a) eine im wesentlichen nicht aufweitbare Festnaht (26) vorgesehen ist, mittels
welcher der sohlenseitige Funktionsschichtendbereich (23) mit der Innensohle (15),
jedoch nicht mit dem sohlenseitigen Obermaterialendbereich (27) verbunden ist.
17. Schuhwerk nach Anspruch 16, bei welchem die Festnaht (26) durch eine Strobelnaht gebildet
ist.
18. Schuhwerk nach einem der vorausgehenden Ansprüche, bei welchem der Materialstreifen
(45) mittels einer die durchströmbare Verbindungseinrichtung (25; 25a) bildenden oberen
Naht (25, 25a) mit dem Obermaterial (17) und mittels einer unteren Naht (25b; 26)
mit der Funktionsschicht (19) und/oder mit der Innensohle (15) verbunden ist.
19. Schuhwerk nach Anspruch 18, bei welchem auch die untere Naht (25b) eine durchströmbare
Verbindungseinrichtung in Form einer infolge lockeren Nähens oder Nähens mit dehnbarem
Garn aufweitbaren Naht bildet.
20. Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk mit einem Schaft (13), der mit einem einen
sohlenseitigen Obermaterialendbereich (27) aufweisenden Obermaterial (1 7) und mit
einer auf der Innenseite des Obermaterials (1 7) angeordneten, einen sohlenseitigen
Funktionsschichtendbereich (23) aufweisenden wasserdichten Funktionsschicht (19) aufgebaut
ist, und mit einer Innensohle (15), mit folgenden Verfahrensschritten:
a) das Obermaterial (17) wird in einem vorbestimmten Abstand oberhalb der Innensohle
(15) endend gestaltet und der Abstand zwischen Obermaterial (17) und Innensohle (15)
wird durch einen für Dichtungsmaterial (37) oder flüssiges Sohlenmaterial (39) undurchlässigen
Materialstreifen (45) überbrückt;
a) der Obermaterialendbereich (27) wird mit dem Materialstreifen (45) mittels einer
um mindestens einen Teil des Schaftumfangs umlaufenden Verbindungseinrichtung (25;
25a) in solcher Weise verbunden, dass zwischen dem Obermaterialendbereich (27) und
dem Materialstreifen (45) ein von Flüssigkeit durchströmbarer Abstand (33; 33a) herstellbar
ist;
b) der Funktionsschichtendbereich (23) wird derart gestaltet, dass er sich bis mindestens
in den Bereich der Verbindungseinrichtung (25; 25a) erstreckt;
c) während der Obermaterialendbereich (27) und der Materialstreifen (45) über die
Verbindungseinrichtung (25; 25a) auf einem Abstand (33; 33a, 33b) voneinander gehalten
werden, wird auf die Außenseite der Verbindungseinrichtung (25; 25a) ein in flüssigem
Zustand befindliches, zu Wasserdichtigkeit führendes Dichtungsmaterial (37; 39) derart
aufgebracht, dass es durch die flüssigkeitsdurchlässige Verbindungseinrichtung (25;
25a) hindurch den Funktionsschichtendbereich (23) anströmt.
21. Verfahren nach Anspruch 20, bei welchem die Verbindungseinrichtung (25; 25a) um den
gesamten Schaftumfang umlaufend hergestellt wird.
22. Verfahren nach Anspruch 20, bei welchem die Verbindungseinrichtung (25; 25a) nur um
einen Teil des Schaftumfangs umlaufend hergestellt wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 22, bei welchem die Verbindungseinrichtung
(25; 25a) als nahtartige oder nahtähnliche Verbindungseinrichtung (25; 25a) ausgebildet
wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 23, bei welchem die Verbindungseinrichtung
(25; 25a) durch eine aufweitbare Naht gebildet wird.
25. Verfahren nach Anspruch 24, bei welchem die Verbindungseinrichtung (25; 25a) durch
eine locker genähte Naht gebildet wird.
26. Verfahren nach Anspruch 24, bei welchem die Verbindungseinrichtung (25; 25a) durch
eine mit dehnbarem Garn genähte Naht gebildet wird.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 26, bei welchem die Naht durch eine Strobelnaht,
eine Steppnaht, eine Kreuznaht oder eine Zick-Zack-Naht gebildet wird.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 27, bei welchem als Dichtungsmaterial (39)
eine anzuspritzende Dichtungslage aus beim Anspritzen flüssigem, durch die Verbindungseinrichtung
(25; 25a) dringbarem Dichtungsmaterial (39) gebildet wird.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 27, zur Herstellung von Schuhwerk mit einer
angespritzten Sohle, bei welchem das Dichtungsmaterial (39) durch beim Anspritzen
flüssiges, durch die Verbindungseinrichtung (25; 25a) dringendes Sohlenmaterial gebildet
wird.
30. Verfahren nach Anspruch 29, zur Herstellung von Schuhwerk mit einer angespritzten
Laufsohle, bei welchem das Dichtungsmaterial (39) durch beim Anspritzen flüssiges
Laufsohlenmaterial gebildet wird.
31. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 27, bei welchem als Dichtungsmaterial (37)
ein Kunststoff verwendet wird.
32. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 27, bei welchem als Dichtungsmaterial (37)
ein Klebstoff verwendet wird.
33. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 32, bei welchem der sohlenseitige Funktionsschichtendbereich
(23) mit der Innensohle (1 5)verklebt wird.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 32, bei welchem zusätzlich zu der Verbindungseinrichtung
(25; 25a) eine im wesentlichen nicht aufweitbare Festnaht (26) erzeugt wird, mittels
welcher der sohlenseitige Funktionsschichtendbereich (23) mit der Innensohle (15),
jedoch nicht mit dem sohlenseitigen Obermaterialendbereich (27) verbunden wird.
35. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 34, bei welchem der Materialstreifen (45)
mittels einer die durchströmbare Verbindungseinrichtung bildenden oberen Naht (25,
25a) mit dem Obermaterial (17) verbunden wird.
36. Verfahren nach Anspruch 35, bei welchem der Materialstreifen (45) mittels einer unteren
Naht (25b; 26) mit der Funktionsschicht (19) verbunden wird.
37. Verfahren nach Anspruch 36, bei welchem auch die untere Naht (25b, 26) durch eine
durchströmbare Verbindungseinrichtung in Form einer infolge lockeren Nähens oder Nähens
mit dehnbarem Garn aufweitbaren Naht gebildet wird.