(19)
(11) EP 2 263 499 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.12.2010  Patentblatt  2010/51

(21) Anmeldenummer: 09170905.5

(22) Anmeldetag:  22.09.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47C 27/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 18.06.2009 DE 202009008439 U

(71) Anmelder: Breckle Matratzenwerk Weida GmbH
07570 Weida (DE)

(72) Erfinder:
  • Breckle, Gerd
    07570, Weida (DE)

(74) Vertreter: Kruspig, Volkmar 
Meissner, Bolte & Partner GbR Geschwister-Scholl-Strasse 15
07545 Gera
07545 Gera (DE)

   


(54) Matratzenbezug


(57) Die Erfindung betrifft einen Matratzenbezug, bestehend aus einem Textil mit einer ersten Textilkomponente und einer hierzu eigenschaftsunterschiedlichen zweiten Textilkomponente in mindestens jeweils einem ersten und zweiten Bezugabschnitt, wobei die erste und die zweite Textilkomponente nahtlos miteinander verbunden sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Matratzenbezug nach Anspruch 1.

[0002] Bekannte Matratzen, insbesondere Matratzen aus Schaumstoffkernen, haben zur Erhöhung des Liegekomforts Zonen, die sich durch unterschiedliche Härteeigenschaften auszeichnen. Diese Zonen werden in der Regel in den Schaumstoffkern und/oder eine Matratzenhülle eingebracht. Bei Schaumstoffkernen erfolgen dabei Einschnitte und Materialentnahmen in einigen Bereichen der Matratze, insbesondere im Schulter- oder Hüftbereich der darauf liegenden Person. Damit erreicht man ein tieferes Absinken dieser Körperbereiche und eine Entlastung der Wirbelsäule der darauf liegenden Person.

[0003] Auf diesen Matratzenkern ist in der Regel ein aus einem Textil bestehender Matratzenbezug gespannt. Ein Nachteil dieses bekannten Matzenbezugs besteht darin, dass dieser das gewünschte Absenken der Körperteile beeinträchtigen kann, wenn die Grenzen der Elastizität des Bezugs an den genannten Stellen des Matratzenkerns zu früh erreicht werden.

[0004] Es besteht somit die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe, einen Matratzenbezug anzugeben, der die erwähnten Nachteile beseitigt.

[0005] Diese Aufgabe wird mit einem Matratzenbezug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche enthalten zweckmäßige Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Bezuges.

[0006] Der erfindungsgemäße Matratzenbezug besteht aus einem Textil mit einer ersten Textilkomponente und einer hierzu eigenschaftsunterschiedlichen zweiten Textilkomponente in einem ersten und einem zweiten Abschnitt, wobei die erste und die zweite Textilkomponente nahtlos miteinander verbunden sind. Dadurch wird erstens erreicht, dass an unterschiedlichen Stellen auf der Matratzenoberfläche Textilien mit unterschiedlichen elastischen Eigenschaften anordenbar sind, und somit die gewünschten Zoneneigenschaften des Kerns nicht behindern. Zum anderen tragen die Übergänge zwischen den textilen Komponenten nicht auf, sind beim Liegen auf der Matratze nicht spürbar und führen somit nicht zu unerwünschten Druckstellen auf dem Körper, wodurch der Liegekomfort auf der Matratze nicht beeinträchtigt wird.

[0007] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist zwischen der ersten und der zweiten Textilkomponente ein Übergangsbereich ausgebildet, bei dem textile Fasern der ersten und der zweiten Komponente ineinander übergehen und beidseits des Übergangsbereichs jeweils einen Bestandteil der ersten und der zweiten Komponente bilden. Der Übergangsbereich bildet somit einen Abschnitt, in welchem die textilen Fasern der einen Komponente so umgeordnet werden, dass diese direkt in die zweite textile Komponente hinein verlaufen.

[0008] In einer Ausführungsform ist die erste textile Komponente als eine Frotteekomponente und die zweite textile Komponente als eine Doppeltuchkomponente ausgebildet. Dabei setzen sich die Fasern der Frotteekomponente in die Doppeltuchkomponente und die Fasern der Doppeltuchkomponente in die Frotteekomponente hinein fort.

[0009] Bei einer Ausgestaltung dieser Ausführungsform weist die Doppeltuchkomponente eine Faserfüllung auf, die in eine Webstruktur der Frotteekomponente übergeht.

[0010] Bei einer zweiten Ausführungsform besteht die erste Textilkomponente aus einer ersten fasergefüllten Doppeltuchkomponente mit einer lockeren Faserfüllung und die zweite Textilkomponente aus einer zweiten fasergefüllten Doppeltuchkomponente mit einer dichten Faserfüllung, wobei die Faserfüllung sich zur anderen Doppeltuchkomponente hindurch fortsetzt. Beide Doppeltuchkomponenten weisen durch die festere oder lockere Faserfüllung unterschiedliche Elastizitätseigenschaften auf.

[0011] Bei einer weiteren Ausführungsform besteht die erste Textilkomponente aus einem Abstandsgewirke und die zweite Textilkomponente aus einer Doppeltuchkomponente mit einer Faserfüllung. Dabei geht die Polfadenkomponente des Abstandsgewirkes im Übergangsbereich in die Faserfüllung der Doppeltuchkomponente über. Hier bildet das Abstandsgewirke eine elastische und gleichzeitig feste Komponente, während die Doppeltuchkomponente vorwiegend weich und nachgiebig ist.

[0012] Der erfindungsgemäße Matratzenbezug soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Zur Verdeutlichung dienen die Figuren 1 bis 4. Es werden für gleiche oder gleichwirkende Teile die selben Bezugszeichen verwendet.

[0013] Es zeigt:
Fig. 1
eine beispielhafte Matratze mit einem beispielhaften Matratzenbezug,
Fig. 2
einen beispielhaften Übergangsbereich zwischen einer Frottee- Komponente und einer Doppeltuchkomponente,
Fig. 3
einen beispielhaften Übergangsbereich zwischen einer ersten und einer zweiten Doppeltuchkomponente,
Fig. 4
einen beispielhaften Übergangsbereich zwischen einem Abstandsgewir- ke und einer Doppeltuchkomponente.


[0014] Fig. 1 zeigt eine Matratze mit einem beispielhaften Matratzenbezug 1. Dieser besteht aus einer ersten Textilkomponente 2 und einer zweiten Textilkomponente 3. Beide Komponenten gehen in einem Übergangsbereich 4 ineinander über, sodass die beiden Textilkomponenten nahtlos miteinander verbunden sind. Der Übergangsbereich trägt durch diese Gestaltung nicht auf, ist flach und nicht spürbar, wodurch Druckstellen auf dem Körper vermieden werden.

[0015] Bei einer ersten, in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform besteht die erste Textilkomponente aus einem Frotteegewebe 5 und die zweite Textilkomponente aus einer Doppeltuchkomponente 6. Die Frotteekomponente weist dabei einen Schlingenzwirn 7 und ein textiles Grundgewebe 8 auf. Das Grundgewebe 8 geht im Übergangsbereich 4 nahtlos in ein unteres Tuch 9 der Doppeltuchkomponente über. Der Schlingenzwirn 7 der Frotteekomponente ist jenseits des Übergangsbereiches 4 zu Füllfasern 10 gelöst, die mit einem oberen Tuch 11 überdeckt sind. Das obere Tuch 11 ist im Übergangsbereich 4 mittels eines Nahtgarns 12 auf dem Grundgewebe 8 befestigt. Dabei setzen sich sowohl der Schlingenzwirn 7 als auch das Grundgewebe 8 der Frotteekomponente in die Doppeltuchkomponente in Form des unteren Tuchs 9 und der Füllfasern 10 hinein fort.

[0016] Fig. 3 zeigt eine nahtlose Verbindung aus zwei Doppeltuchkomponenten 13 und 14. Die Doppeltuchkomponente 13 besteht dabei aus einem unteren Tuch 15 und einem oberen Tuch 16, die an vorbestimmten punktförmigen Nahtstellen 17 miteinander versteppt sind. Zwischen dem unteren Tuch 15 und dem oberen Tuch 16 ist eine Faserfüllung 18 angeordnet. Sowohl das untere als auch das obere Tuch sind aus einem Gewebe ausgebildet.

[0017] Die Doppeltuchkomponente 14 besteht aus einem unteren Tuch 19 und einem oberen Tuch 20. Diese sind ebenfalls an vorbestimmten, in diesem Bereich eng nebeneinander liegenden Punktnähte 21 miteinander versteppt und schließen gleichfalls eine Faserfüllung 22 zwischen sich ein. Sie weisen eine im Vergleich zu den Tüchern 15 und 16 unterschiedliche Feinheit auf. Bei der Doppeltuchkomponente 14 ist die Faserfüllung durch eine engere Anordnung der Versteppungen 21 verdichtet.

[0018] Der Übergangsbereich 4 ist durch eine Verwebung des unteren Tuchs 15 aus der ersten Doppeltuchkomponente und des unteren Tuchs 19 aus der zweiten Doppeltuchkomponente sowie durch eine Verwebung des oberen Tuchs 16 der ersten und des oberen Tuchs 20 der zweiten Doppeltuchkomponente ausgebildet. Die Faserfüllungen 18 und 22 gehen dabei kontinuierlich ineinander über. Eine Versteppung 23 verbindet dabei im Übergangsbereich 4 das untere mit dem oberen Tuch.

[0019] Fig. 4 zeigte einen Übergangsbereich zwischen einem Abstandsgewirke 24 als der ersten Textilkomponente 2 und einer fasergefüllten Doppeltuchkomponente 25 als der zweiten Textilkomponente 3. Das Abstandsgewirke besteht aus einer unteren und oberen Deckschicht 26 und 27 und einer dazwischen angeordneten Polfadenkomponente 28. Die Doppeltuchkomponente 25 weist wie beschrieben ein unteres Tuch 29 und ein oberes Tuch 30 sowie die regelmäßigen punktförmigen Versteppungen 31 auf. Zwischen den Tüchern ist auch in diesem Beispiel eine Faserfüllung 32 vorgesehen.

[0020] In dem Übergangsbereich 4 geht die Polfadenkomponente 28 in die Faserfüllung 32 über. Die Polfäden sind dabei von den Deckschichten 26 und 27 abgetrennt und verlaufen dazufolge parallel zu den Deckschichten. Diese gehen im Übergangsbereich 4 in das untere und obere Tuch der Doppeltuchkomponente über und sind mit einer Versteppung 33 miteinander verbunden, wobei diese die abgetrennten Polfäden in sich einschließt. Diese können im Bereich der Doppeltuchkomponente aufgespleißt sein.

[0021] Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie im Rahmen fachmännischen Handelns.

Bezugszeichenliste



[0022] 
1
Matratzenbezug
2
erste Textilkomponente
3
zweite Textilkomponente
4
Übergangsbereich
5
Frotteegewebe
6
Doppeltuchkomponente
7
Schlingenzwirn
8
Grundgewebe
9
unteres Tuch
10
Füllfasern
11
oberes Tuch
12
Nahtgarn
13
erste Doppeltuchkomponente
14
zweite Doppeltuchkomponente
15
unteres Tuch an erster Doppeltuchkomponente
16
oberes Tuch an erster Doppeltuchkomponente
17
punktförmige Nahtstelle
18
Faserfüllung in erster Doppeltuchkomponente
19
unteres Tuch an zweiter Doppeltuchkomponente
20
oberes Tuch an zweiter Doppeltuchkomponente
21
punktförmige Naht
22
Faserfüllung in zweiter Doppeltuchkomponente
23
Versteppung im Übergangsbereich
24
Abstandsgewirke
25
Doppeltuchkomponente
26
untere Deckschicht
27
obere Deckschicht
28
Polfadenkomponente
29
unteres Tuch
30
oberes Tuch
31
Versteppung, punktförmig
32
Faserfüllung



Ansprüche

1. Matratzenbezug (1),
bestehend aus einem Textil mit einer ersten Textilkomponente (2) und einer hierzu eigenschaftsunterschiedlichen zweiten Textilkomponente (3) in mindestens jeweils einem ersten und zweiten Bezugabschnitt, wobei die erste und die zweite Textilkomponente nahtlos miteinander verbunden sind.
 
2. Matratzenbezug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der ersten und der zweiten Textilkomponente ein Übergangsbereich (4) ausgebildet ist, bei dem textile Fasern der ersten und der zweiten Komponente ineinander übergehen und beidseits des Übergangsbereichs jeweils einen Bestandteil der ersten und der zweiten Komponente bilden.
 
3. Matratzenbezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Textilkomponente als eine Frotteekomponente (5) und die zweite Textilkomponente als eine Doppeltuchkomponente (6) ausgebildet ist, wobei sich die Fasern der Frotteekomponente in die Doppeltuchkomponente und die Fasern der Doppeltuchkomponente in die Frotteekomponente hinein fortsetzen.
 
4. Matratzenbezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Doppeltuchkomponente eine Faserfüllung (10) aufweist, die im Übergangsbereich in eine Webstruktur der Frotteekomponente übergeht.
 
5. Matratzenbezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Textilkomponente (2) aus einer ersten fasergefüllten Doppeltuchkomponente (13) mit einer lockeren Faserfüllung und die zweite Textilkomponente (3) aus einer zweiten fasergefüllten Doppeltuchkomponente (14) mit einer dichten Faserfüllung besteht, wobei die Faserfüllung sich von einer zur anderen Doppeltuchkomponente hindurch fortsetzt.
 
6. Matratzenbezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Textilkomponente (2) aus einem Abstandsgewirke (24) und die zweite Textilkomponente (3) aus einer Doppeltuchkomponente (25) mit Faserfüllung besteht, wobei im Übergangsbereich eine Polfadenkomponente des Abstandsgewirkes in die Faserfüllung der Doppeltuchkomponente (28) übergeht.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht