[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter mit darin enthaltener Referenzlösung für die
klinische Chemie, beispielsweise Glucoselösung, Lactatlösung, Cholesterinlösung oder
Hämoglobinlösung.
[0002] Derartige Referenzlösungen werden zum Testen oder Kalibrieren von Messgeräten benötigt,
die beispielsweise von Diabetikern zur Bestimmung ihres Blutzuckerspiegels verwendet
werden. Hersteller von Messsystemen zur Bestimmung von Analytkonzentrationen in Körperflüssigkeitsproben
bieten deshalb als Teil solcher Messsysteme Behälter mit Referenzlösung in definierten
Konzentrationen an.
[0003] Moderne Messgeräte enthalten eine Stecheinrichtung zur Probenaufnahme. Beispielsweise
können Stechelemente mit einem Kapillarkanal verwendet werden, so dass bei einem Stich
automatisch eine Körperflüssigkeitsprobe aufgenommen werden kann.
[0004] Derartigen Messgeräten Referenzlösung zu zuführen ist wegen der kleinen Abmessungen
typischer Stechelemente mit besonderen Schwierigkeiten verbunden. Versuche, Referenzlösung
auf ein Stechelement aufzutropfen oder mit einem Pinsel aufzutragen, führen in der
Regel zu einer Verschmutzung des Messgeräts mit Referenzlösung.
[0005] In der
WO 2002/100265 A3 wird deshalb ein Behälter vorgeschlagen, der einen mit Referenzlösung getränkten
Schwamm enthält und mit einer Membran verschlossen ist. Zum Aufnehmen von Referenzlösung
wird das Messgerät an die Membran angesetzt und diese mit einem Stechelement durchstochen.
Die Aufnahme von Referenzlösung erfolgt somit in analoger Weise wie eine Probenaufnahme,
nämlich mit einer Stechbewegung des Stechelements.
[0006] Ständiges Ziel bei der Entwicklung von Messsystemen ist es, die Handhabung zu vereinfachen
und Kosten einzusparen. Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen kostengünstigen
Weg aufzuzeigen, wie es Benutzern erleichtert werden kann, Messgeräte mit integrierten
Stecheinrichtungen ohne Verschmutzung mit Referenzlösung zu versorgen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Behälter mit den im Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen sowie durch einen Behälter mit den im Anspruch 11 angegebenen Merkmalen
gelöst. Die Erfindung betrifft ferner ein System zum Messen einer Analytkonzentration
in einer menschlichen oder tierischen Körperflüssigkeitsprobe, mit einem solchen Behälter
und einem Messgerät, das eine Stecheinrichtung zur Probenaufnahme enthält. Die Erfindung
betrifft auch ein Verfahren zum Aufnehmen von Referenzlösung mit einem Stechelement
gemäß Anspruch 15. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von
Unteransprüchen.
[0008] Indem in einem Behälter mit darin enthaltener Referenzlösung ein Docht angeordnet
wird, lässt sich sowohl der Herstellungsaufwand reduzieren als auch die Handhabung
für Benutzer wesentlich erleichtern. Mit einem Docht kann nämlich unabhängig vom Füllstand
des Behälters Referenzlösung an dem Auslass zur Verfügung gestellt werden, so dass
Referenzlösung von einem in den Docht einstechenden Stechelement eines Stechgeräts
aufgenommen werden kann. Vorteilhaft können deshalb bei der Befüllung des Behälters
mit Referenzlösung große Toleranzen in Kauf genommen werden, so dass der Behälter
teilweise mit Luft gefüllt ist. Es schadet nämlich nicht, wenn der Innenraum des Behälters
teilweise mit Luft gefüllt ist. Kapillarkräfte des Dochts sorgen stets dafür, dass
der Docht auf seiner vollen Länge mit Referenzlösung getränkt ist.
[0009] Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber dem aus der
WO 2002/100265 A3 bekannten Behälter, der einen mit Referenzlösung getränkten Schwamm enthält und von
einer Membran verschlossen ist. Der bekannte Behälter darf nämlich keine Luft enthalten,
da ein Stechelement, das beim Einstich eine Luftblase trifft unter Umständen keine
oder nicht genügend Referenzlösung aufnimmt. Beim Abfüllen von Flüssigkeiten Luftblasen
oder ungefüllte Hohlräume in einem Behälter zu vermeiden, verursacht jedoch einen
erheblichen technischen Aufwand. Zudem besteht bei dem bekannten Behälter die Gefahr,
dass die Flüssigkeit als Folge thermischer Ausdehnung unter Druck steht, so dass beim
Durchstehen der Membran Referenzlösung austritt und das Messgerät verschmutzt. Mit
einem erfindungsgemäßen Behälter lässt sich diese Gefahr vermeiden.
[0010] Ein weiterer Vorteil eines erfindungsgemäßen Behälters liegt insbesondere auch darin,
dass eine Probenaufnahme mit besonders hoher Zuverlässigkeit möglich ist. Dies wird
darauf zurückgeführt, dass sich die Fasern eines Dochtes im Wesentlichen in Richtung
der von einem Stechelement zur Aufnahme von Referenzlösung ausgeführten Stichbewegung
erstrecken. Das Stechelement ist deshalb auf seiner gesamten in den Docht eintauchenden
Länge von der zwischen den Fasern des Dochtes durch Kapillarkräfte gehaltenen Referenzlösung
umgeben. Die zur Probenaufnahme aktive Länge des Stechelements ist deshalb maximal.
Dies ist ein wichtiger Vorteil gegenüber bekannten Behältern, in denen Schwämme oder
ähnliche poröse Körper angeordnet sind. Bei einem Schwamm oder einem porösen Körper
kann nämlich nur der Teil des Stechelements zur Probenaufnahme beitragen, der sich
in Poren des Schwamms erstreckt, während ein allseitig von Material des Schwamms umschlossener
Teil des Stechelements nicht mit Referenzlösung in Kontakt steht.
[0011] Der Docht kann lose in dem Behälter liegen. Bevorzugt ist aber, dass der Docht an
dem Behälter befestigt ist. Beispielsweise kann der Docht mit einer Behälterwand stoffschlüssig
verbunden sein.
[0012] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Behälter eine Behälterwand
aufweist, die den Auslass umgibt und das Verschlussteil trägt, wobei die Behälterwand
einen Anschlag zum Anlegen an ein Stechgerät für eine Probenentnahme bildet. Auf diese
Weise lässt sich verhindern, dass beim Anlegen eines Stechgeräts für eine Probenentnahme
durch dabei ausgeübten Druck Referenzlösung aus dem Behälter herausgedrückt wird.
Dies ist ein wichtiger Vorteil, da herausgedrückte Referenzlösung das Stechgerät verschmutzen
und künftige Messungen verfälschen könnte. Um einen Anschlag zu bilden, können relativ
starrwandige Behälterwände verwendet werden, wie dies beispielsweise bei Fläschchen
aus Kunststoff gebräuchlich ist. Geeignet sind insbesondere Wandstärken von 1 mm und
mehr.
[0013] Allerdings lässt sich auch mit wesentlichen dünneren Wänden ein Anschlag ausbilden,
beispielweise indem in dem Behälter ein Ring angeordnet wird, der den Docht umgibt.
Bei einer Probenentnahme liegt die Behälterwand, welche den Auslass umgibt auf dem
Ring auf und wird von ihm gestützt, so dass die Behälterwand unabhängig von ihrer
Stärke einen belastbaren Anschlag bilden kann.
[0014] Bevorzugt hält der Behälter einer Anpresskraft von wenigstens 3 N beim Anlegen eines
Stechgeräts für eine Probenentnahme Stand, ohne dass Referenzlösung aus dem Auslass
herausgedrückt wird. In der Regel übt ein Benutzer beim Ansetzen eines Stechgeräts
an einen Behälter mit Referenzlösung eine Kraft von 3 Newton bis 9 Newton aus. Ein
Behälter sollte auch einer solchen Kraft Stand halten können, ohne dass dadurch bei
geöffnetem Behälter Referenzlösung herausgedrückt wird.
[0015] Bevorzugt sind die den Docht bildenden Fasern über dessen Querschnitt gleichmäßig
verteilt. Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass eine Probenentnahme unabhängig davon,
wo an der Stirnfläche des Dochtes eingestochen wird, mit gleicher Zuverlässigkeit
erfolgen kann.
[0016] Der Docht eines erfindungsgemäßen Behälters kann ähnlich wie der Docht einer Kerze
aus miteinander verflochtenen Fasern bestehen. Eine solche Verflechtung ist aber nicht
erforderlich. Als Docht kann insbesondere auch ein Faserbündel verwendet werden. Beispielsweise
kann das Faserbündel wie die Borsten eines Pinsels von dem Auslass aus in den Innenraum
des Behälters hineinragen. Das Faserbündel kann in einem Kanal fixiert sein, wobei
der Docht auf einem überwiegenden Teil seiner Länge, bevorzugt im wesentlich auf seiner
vollen Länge, an einer Kanalwand anliegt. Der Kanal kann beispielsweise von einem
Röhrchen gebildet sein, das in den Innenraum des Behälters hineinragt. Möglich ist
es auch, dass die Kanalwand die Innenwand des Behälters ist.
[0017] Das Verschlussteil eines erfindungsgemäßen Behälters kann beispielsweise als eine
Membran ausgebildet sein. Möglich ist es auch, den Behälter wieder verschließbar auszubilden
und als Verschlussteil beispielsweise einen Schraubverschluss zu verwenden. Bevorzugt
ist das Verschlussteil aber über eine Sollbruchstelle an dem Behälter befestigt. Auf
diese Weise kann das Verschlussteil ein Siegel bilden, dessen Unversehrtheit gewährleistet,
dass die Referenzlösung tatsächlich die erwarte Konzentration hat und nicht durch
schädliche Umwelteinflüsse beeinträchtigt wurde. Beispielsweise kann das Verschlussteil
zusammen mit einer den Auslass umschließenden Behälterwand einstückig ausgebildet
sein, bevorzugt als Spritzgussteil. Besonders vorteilhaft ist es, das Verschlussteil
abdrehbar an dem Behälter zu befestigen, beispielsweise indem es mit zwei Flügeln
versehen ist. Möglich ist es aber auch, das Verschlussteil so ausbilden, dass es durch
eine knickende Bewegung von dem Behälter abgebrochen wird.
[0018] Bei einem einstückig mit dem Behälter ausgebildeten Verschlussteil, ist das Verschlussteil
bevorzugt kleiner als der übrige Behälter. Es ist aber auch möglich, dass das Verschlussteil
größer als der Behälter ausgebildet ist und ebenfalls einen Innenraum aufweist, in
dem sich Referenzlösung befindet. Im Sprachgebrauch der vorliegenden Anmeldung ist
der Behälter dadurch definiert, dass an ihm der Docht befestigt ist. Wenn das Verschlussteil
von dem Behälter abgenommen ist, ist nach dem im Rahmen der vorliegenden Erfindung
verwendeten Sprachgebrauch also klar zu erkennen, welches Teil als Behälter und welches
Teil als Verschlussteil anzusehen ist. Bevorzugt bildet der Behälter einen Anschlag,
an dem ein Stechgerät bei der Entnahme von Referenzlösung anliegt. Beispielsweise
kann der Auslass kann an einem Hals des Behälters ausgebildet sein, insbesondere indem
der Behälter ähnlich wie eine Flasche geformt ist. Der vom Auslass gesehen an den
Hals anschließende Teil des Behälters kann vorteilhaft den Anschlag bilden.
[0019] Da zum Testen oder Kalibrieren eines Messgeräts nur eine sehr geringere Menge Referenzlösung
benötigt wird, kann ein erfindungsgemäßer Behälter aber beispielsweise auch als ein
Röhrchen ausgebildet sein, das an einem Ende durch einen Boden verschlossen ist und
an seinem anderen Ende den Auslass aufweist, von dem aus sich der Docht in den Innenraum
des Behälters erstreckt. Bei einem solchen Behälter kann ein Hals, an dem der Auslass
angeordnet ist, als Sollbruchstelle zwischen dem Behälter und einem Verschlussteil
ausgebildet sein. Möglich ist es aber auch, den Auslass als eine Ausnehmung in einer
Behälterwand auszubilden, in die ein Stechgerät zur Entnahme von Referenzlösung eingesetzt
wird. Eine solche Ausnehmung kann insbesondere passend zur Form eines Stechgeräts
gebildet sein, so dass Auslass und Stechgerät wie Schloss und Schlüssel zueinander
passen.
[0020] Der Auslass ist bei einem erfindungsgemäßen Behälter als eine von dem Verschlussteil
bedeckte Behälteröffnung ausgebildet, in welcher der Docht angeordnet ist. Der Docht
kann diese Öffnung blockieren, so dass selbst bei einem eventuellen Überdruck im Behälterinnenraum
kaum eine Gefahr besteht, dass bei Entfernen des Verschlussteils Referenzlösung aus
dem Behälter spritzt. Um diese geringe Gefahr zu reduzieren, kann neben dem Docht
ein von dem Verschlussteil verschlossener Druckausgleichkanal vorgesehen sein. Beispielsweise
kann neben der von dem Docht blockierten Öffnung eine weitere Öffnung sein, durch
die Gas aus dem Behälterinneren austreten kann, sobald das Verschlussteil entfernt
ist.
[0021] Der Docht kann bei abgenommenem Verschlussteil etwas aus dem Behälter und damit aus
dem Auslass herausragen. Bevorzugt ragt der Docht bei abgenommenem Verschlussteil
höchstens auf einer Länge aus dem Behälter heraus die kleiner als die Breite des Dochtes
ist. Bei einem näherungsweise zylindrisch geformten Docht ist seine Breite der Durchmesser.
Allgemein gesagt ist die Breite des Dochtes seine größte Ausdehnung senkrecht zu seiner
Längsrichtung. Der Docht ist auf dem überwiegenden Teil seiner Länge zwischen dem
Auslass und einem Behälterboden, insbesondere zwischen der Sollbruchstelle, über welche
das Verschlussteil an dem Behälter befestigt ist, und dem Behälterboden angeordnet.
Besonders bevorzugt ist der Docht vollständig in dem Behälter angeordnet.
[0022] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Docht in
einem Kanal angeordnet ist. Bevorzugt liegt der Docht auf einem überwiegenden Teil
seiner Länge an einer Kanalwand an. Bevorzugt ist ferner, dass der Docht höchstens
auf einer Länge aus dem Kanal herausragt, die kleiner als seine Breite ist. Durch
den Kanal können die den Docht bildenden Fasern vorteilhaft zusammengehalten werden,
so dass Flüssigkeit durch Kapillarkräfte zwischen den Fasern gehalten und transportiert
werden kann. Bevorzugt ist dabei, dass sich der Kanal zu der Entnahmestelle hin verjüngt.
Die Dichte des Dochtes nimmt vom Innenraum des Behälters zur Entnahmestelle hin zu.
[0023] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Behälter mit darin
enthaltener Referenzlösung für die klinische Chemie, wobei der Behälter einen durch
eine Membran in zwei Kammern unterteilten Innenraum aufweist. Eine der beiden Kammern
enthält die Referenzlösung, während die andere Kammer mit Luft gefüllt ist, wobei
wenigstens eine Behälteröffnung einen Druckausgleich zwischen der luftgefüllten Kammer
und der Behälterumgebung bewirkt. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass der Druck
in der Referenzlösung enthaltenden Kammer allenfalls unwesentlich von dem atmosphärischen
Luftdruck der Behälterumgebung abweicht. Bei einem Anstechen der Referenzlösung enthaltenden
Kammer ist deshalb nicht zu befürchten, dass eine größere Menge Referenzlösung austritt
und ein Messgerät verschmutzt.
[0024] Der Auslass eines solchen Behälters kann mit einer Membran als Verschlussteil verschlossen
sein, die zur Entnahme von Referenzlösungen mit einem Stechelement durchstochen wird.
An dem Auslass ist bevorzugt ein in Referenzlösung getränkter Körper, insbesondere
ein Docht, angeordnet. Ein solcher Docht erstreckt sich, wie vorstehend erläutert,
bevorzugt von dem Auslass aus in den Innenraum des Behälters, genauer gesagt in die
Referenzlösung enthaltende Kammer, hinein.
[0025] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Behälter mit darin
enthaltener Referenzlösung für die klinische Chemie, wobei der Behälter einen mit
Referenzlösung getränkten Körper enthält und einen Anschlag zum Anlegen an ein Stechgerät
für eine Probenentnahme aufweist. Der Anschlag kann einen durch das Anlegen eines
Stechgerätes ausgeübten Druck aufnehmen, ohne dass dabei der Druck im Inneren des
Behälters soweit erhöht wird, dass Referenzlösung aus dem Behälter herausgedrückt
wird. Durch einen Anschlag wird also die Gefahr einer Verschmutzung des Stechgerätes
reduziert.
[0026] Bei einem starrwandigen Behälter kann der Anschlag problemlos von den Behälterwänden
gebildet werden. Bei einem dünnwandigen Behälter, beispielsweise einem Folienbeutel
kann in dem Behälter eine Ringscheibe angeordnet werden, die den mit Referenzlösung
getränkten Körper umgibt. Eine solche Ringscheibe kann eine sie bedeckende Behälterwand
unterstützen, so dass der die Ringscheibe bedeckende Wandabschnitt als Anschlag verwendet
werden kann. Ein Behälter mit einem Anschlag kann auch als ein Blister ausgebildet
sein, also als ein Behälter mit einer Bodenplatte, auf der eine Folie befestigt ist,
so dass zwischen der Folie und der Bodenplatte ein Behälterinnenraum gebildet ist.
Der Anschlag kann dabei durch einen den Behälterinnenraum umgebenden Bereich der Bodenplatte
gebildet werden. Druck auf die Bodenplatte in einem den Behälterinnenraum umgebenden
Bereich führt nicht zu einer Erhöhung des Drucks im Behälterinnenraum.
[0027] Ein mit Referenzlösung gefüllter Behälter bildet zusammen mit einem Messgerät, das
eine Stecheinrichtung zur Probenaufnahme enthält, ein Messsystem. Dabei kann der Behälter
beispielsweise 100 µl bis 200 µl Referenzlösung enthalten
[0028] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden an Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erläutert. Gleiche und einander entsprechende
Bauteile sind dabei mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Längsschnitts eines erfindungs- gemäßen Behälters;
- Figur 2
- einen Querschnitt zu Figur 1;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels in einem Querschnitt;
- Figur 4
- das in Figur 1 gezeigte Ausführungsbeispiel bei der Entnahme von Re- ferenzlösung;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels in einem Längsschnitt;
- Figur 6
- das in Figur 5 gezeigte Ausführungsbeispiel bei der Entnahme von Re- ferenzlösung;
- Figur 7
- eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels in einem Längsschnitt;
- Figur 8
- eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels in einem Längsschnitt;
- Figur 9
- eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels in einem Längsschnitt;
- Figur 10
- das in Figur 9 gezeigte Ausführungsbeispiel bei der Entnahme von Re- ferenzlösung;
- Figur 11
- eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels;
- Figur 12
- eine Schnittansicht zu Figur 11;
- Figur 13
- eine Abwandlung des in Figur 11 gezeigten Ausführungsbeispiels;
- Figur 14
- eine weitere Abwandlung des in Figur 11 gezeigten Ausführungsbei- spiels;
[0029] Figur 1 zeigt einen Längsschnitt eines Behälters 1, der in einem Innenraum Referenzlösung
2 für die klinische Chemie, beispielsweise Glucoselösung, enthält. Der Behälter ist
mit einem Verschlussteil 3 verschlossen. Das Verschlussteil 3 bedeckt einen Auslass,
von dem aus sich ein Docht 4 in den Innenraum des Behälters 1 hineinerstreckt. Zur
Entnahme von Referenzlösung 2 wird das Verschlussteil 3 von dem Behälter 1 entfernt
und mit einem Stechelement in den dadurch freigelegten Auslass und damit in den Docht
4 eingestochen. Dabei wird ein Stechgerät an einen Anschlag angelegt, der von einer
den Docht 4 und damit auch den Auslass umgebenden Behälterwand gebildet wird. Die
Behälterwände sind hinreichend stabil, um einer Kraft von wenigstens 3 N, die typischerweise
durch das Andrücken eines Stechgeräts an den Anschlag ausgeübt wird, Stand halten
zu können, ohne dass Referenzlösung 2 aus dem Behälter 1 gedrückt wird.
[0030] Der Docht 4 wird von einem Faserbündel gebildet, das vollständig in dem Behälter
1 angeordnet ist. Ein Ende des Faserbündels 4 ist in dem Auslass, also der durch Entfernen
des Verschlussteils 3 gebildeten Behälteröffnung, angeordnet und dort an dem Behälter
1 befestigt. Das andere Ende des Dochtes 4 ist in dem Referenzlösung 2 enthaltenen
Innenraum des Behälters 1 angeordnet und taucht in die Referenzlösung 2 ein, wenn
der Behälter 1 so orientiert ist, dass sein Auslass nach oben deutet. Die Fasern des
Dochtes 4 erstrecken sich in dessen Längsrichtung.
[0031] Der Docht 4 ist an, genauer gesagt innen in, dem Behälter 1 befestigt, indem der
Docht 4 in einem Kanal angeordnet ist und auf dem größten Teil seiner Länge an der
Kanalwand anliegt. Der Docht 4 ist an der Kanalwand befestigt, bevorzugt indem er
mit der Kanalwand verschweißt ist. Der Kanal ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als ein sich in den Innenraum des Behälters 1 erstreckendes Röhrchen ausgebildet.
Der den Docht 4 enthaltende Kanal verengt sich zu der Entnahmestelle hin, beispielsweise
indem der Innraum des Kanals konisch ausgebildet ist.
[0032] Das Verschlussteil 3 ist über eine Sollbruchstelle mit dem Behälter 1 verbunden.
Die Sollbruchstelle kann beispielsweise als eine umlaufende Einschnürung ausgebildet
sein. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Verschlussteil 3 zum Abdrehen
oder Abknicken ausgebildet und hat deshalb zwei Flügel, die einem Benutzer das Aufbringen
von Drehmoment erleichtern.
[0033] In Figur 2 ist eine Querschnittsansicht zu Figur 1 entlang der Schnittlinie AA dargestellt.
Figur 2 zeigt damit auch eine Draufsicht auf den Auslass des Behälters 1 bei abgenommenem
Verschlussteil 3. Wie darin zu sehen ist, füllt der Docht 4 eine in Figur 1 von dem
Verschlussteil 3 bedeckte Behälteröffnung. Die den Docht 4 bildenden Fasern sind gleichmäßig
über dessen Querschnitt verteilt.
[0034] Neben dem Docht 4 befinden sich ein oder mehrere Druckausgleichkanäle 5, die ebenfalls
von dem Verschlussteil 3 verschlossen sind. Wenn das Verschlussteil 3 von dem Behälter
1 abgenommen wird, kann durch den Druckausgleichkanal 5 Gas aus dem Innenraum des
Behälters 1 entweichen oder Luft in den Innenraum des Behälters 1 eindringen, so dass
ein eventuell vorhandener Über- oder Unterdruck abgebaut wird. Der Docht 4 und dessen
Fasern erstrecken sich in Richtung des Druckausgleichkanals 5.
[0035] Wie Figur 1 zeigt ist der den Docht 4 und die Referenzlösung 2 enthaltene Innenraum
des Behälters 1 teilweise mit Luft gefüllt. Der Docht 4 erstreckt sich von dem Auslass
aus soweit in den Innenraum des Behälters 1, dass der Docht 4 in die Referenzlösung
2 eintaucht, wenn der Auslass nach oben gerichtet ist. Der Docht 4 ist deshalb auf
seinen vollen Länge mit Referenzlösung 2 getränkt, so dass selbst mit einem sehr kurzen
Stechelement, mit dem in dem Auslass angeordneten Docht 4 eingestochen wird, Referenzlösung
2 entnommen werden kann. Um die Kapillarwirkung des Dochtes 4 zu erhöhen, kann der
Referenzlösung 2 ein Tensid beigemischt sein, so dass deren Oberflächenspannung herabgesetzt
ist.
[0036] Der Behälter 1 kann einen Boden aus Folie 6 haben. Auf diese Weise kann ein Hauptteil
des Behälters 1 zusammen mit dem Verschlussteil 3 aus Kunststoff als ein Spritzgussteil,
also einstückig, hergestellt, und anschließend der Docht 4 eingesetzt und Referenzlösung
2 eingefüllt werden. Danach kann eine Folie 6 auf den Hauptteil des Behälters aufgeklebt
und dieses damit verschlossen werden.
[0037] Der Boden 6 kann beispielsweise eine kunststoffbeschichtete Metallfolie, beispielsweise
eine kunststoffbeschichtete Aluminiumfolie sein. Vorteilhaft kann die Folie 6 mit
dem Hauptteil des Behälters 1 verklebt werden und mit einer Chargeninformation, beispielsweise
dem Haltbarkeitsdatum, bedruckt werden.
[0038] Anstelle einer Folie 6 kann ein Hauptteil des Behälters 1 beispielsweise dadurch
verschlossen, dass dessen untere Ränder nach dem Einfüllen von Referenzlösung wie
bei einer Tube miteinander verbunden, beispielsweise verklebt oder verschweißt werden.
[0039] In Figur 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Behälters 1 mit darin enthaltener
Referenzlösung 2 in einem Querschnitt gemäß Figur 2 dargestellt. Der einzige Unterschied
zu dem vorgehenden Ausführungsbeispiel besteht in einer anderen Form der sich neben
dem Docht 4 erstreckenden Druckausgleichkanäle 5.
[0040] Figur 4 zeigt schematisch die Entnahme von Referenzlösung mittels eines Stechelements
15 aus dem in Figur 1 gezeigten Behälter 1. Zu Entnahme wird ein Stechgerät mit seinem
Gehäuse 14 an den Behälter 1 angesetzt, so dass durch einen Stich in den Docht 4 Referenzlösung
2 aufgenommen werden kann. In Figur 4 ist der Behälter 1 bei der Entnahme von Referenzlösung
2 mit seinem Auslass nach unten orientiert dargestellt, so dass die von dem Stechelement
15 ausgeführte Stichbewegung nach oben gerichtet ist. Der Behälter 1 kann für eine
Probenentnahme aber beliebig orientiert sein.
[0041] Figur 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Behälters 1 mit darin enthaltener
Referenzlösung 2. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist ähnlich wie bei den vorstehend
gezeigten Ausführungsbeispielen ein Verschlussteil 3 über eine Sollbruchstelle mit
einem Behälter verbunden. Allerdings ist das Verschlussteil 3 bei diesem Ausführungsbeispiel
größer als der den Docht 4 enthaltende Behälter 1. Bei diesem Ausführungsbeispiel
hat deshalb auch das Verschlussteil 3 ein in Referenzlösung 2 enthaltenden Innenraum
und einen mit Folie 6 verschlossenen Boden. Dieses Ausführungsbeispiel zeigt, dass
für Zwecke der vorliegenden Erfindung der Behälter 1 durch seine Eigenschaft definiert
ist, dass an ihm der Docht 4 befestigt ist. Figur 6 zeigt schematisch, wie mit einem
Stechelement 15 zur Probenentnahme in den Docht 4 eingestochen wird.
[0042] Ebenso wie bei den vorstehend gezeigten Ausführungsbeispielen ist der Auslass an
einem Hals des Behälters angeordnet. Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass der Behälter
einen Anschlag für das bei einer Probenentnahme an dem Behälter 1 angesetzte Gerätegehäuse
14 bildet.
[0043] Figur 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Behälters 1 mit darin enthaltener
Referenzlösung 2 für die klinische Chemie, beispielsweise Glucoselösung, Lactatlösung,
Cholesterinlösung oder Hämoglobinlösung. Der Behälter 1 ist aus zwei ineinander gesteckten
Wandelementen 1a, 1b zusammengesetzt und hat einen durch eine Membran 11 in zwei Kammern
unterteilten Innenraum. Eine der beiden Kammern enthält Referenzlösung 2, der ein
Tensid zugemischt sein kann, während die andere Kammer mit Luft gefüllt ist. Behälteröffnungen
mit durch das Wandelement 1b führenden Druckausgleichkanälen 5 bewirken einen Druckausgleich
zwischen der luftgefüllten Kammer und der Behälterumgebung.
[0044] Die Referenzlösung 2 enthaltende Kammer kann teilweise oder vollständig gefüllt sein,
also neben Referenzlösung auch Luft enthalten, was in Figur 7 durch eine Luftblase
16 angedeutet ist. Diese Kammer hat einen Auslass, der von einem Verschlussteil, nämlich
einer Membran 12, verschlossen ist. An dem Auslass ist ein mit Referenzlösung 2 getränkter
Körper, beispielsweise ein Schwamm 13, angeordnet.
[0045] Zur Entnahme von Referenzlösung 2 kann ein Stechgerät 14 an den von der Membran 12
verschlossenen Auslass angesetzt und die Membran 12 mit einem Stechelement 15 durchstochen
werden, das eine Probenaufnahmeeinrichtung, beispielsweise einen Kapillarkanal, aufweist.
Es ist aber auch möglich, die Membran 12 vor einem Stich von dem Auslass zu entfernen.
Beispielsweise kann die Membran 12 als Siegelfolie angeführt werden. Insbesondere
kann die Membran eine Metallfolie sein, die vorzugsweise mit Kunststoff beschichtet
ist.
[0046] Der Auslass des Behälters 1 ist passend zur Form des Stechgeräts 14 ausgebildet,
um Benutzern das korrekte Ansetzen des Stechgeräts 14 an die Membran 12 zur Entnahme
von Referenzlösung 2 zu erleichtern.
[0047] Die Membran 12 kann eine hydrophobe Oberfläche aufweisen. Auf diese Weise kann verhindert
werden, dass nach einem Perforieren der Membran 12 Referenzlösung 2 von selbst aus
dem Behälter 1 austritt und Verschmutzungen verursacht.
[0048] Die beiden Behälterteile 1a, 1b sind bevorzugt starrwandig. Derartige Wandelemente
1a, 1b können beispielsweise als Spritzgussteile aus Kunststoff kostengünstig hergestellt
werden. Das Wandelement 1 a bildet zusammen mit der Membran 11 einen die Referenzlösung
enthaltenden Behälter. Das Behälterteil 1b hat die Funktion, die Membran 11 vor Beschädigung
zu schützten. Die beiden Wandelemente 1a, 1b sind bevorzugt miteinander verrastet.
Auf diese Weise lässt sich der Herstellungsaufwand vorteilhaft reduzieren.
[0049] Um den erwünschten Druckausgleich zwischen der luftgefüllten Kammer und der Umgebung
des Behälters 1 zu erreichen, genügt an sich eine einzige Öffnung mit einem Druckausgleichkanal
5. Bevorzugt sind jedoch, wie bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel, mehrere Öffnungen
mit Druckausgleichskanälen 5 vorhanden. Wenn ein Anwender bei der Handhabung des Behälters
1 einige der Öffnungen 5 mit Druckausgleichkanälen 5 abdeckt, ist dies unschädlich,
da bereits eine einzige unbedeckte Öffnung mit einem Druckausgleichskanal 5 einen
ausreichenden Druckausgleich ermöglicht.
[0050] Figur 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das sich von dem in Figur 7 dargestellten
Ausführungsbeispiel im Wesentlichen nur dadurch unterscheidet, dass der poröse Körper
13 durch einen Docht 4 ersetzt wurde. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird in diesem
Zusammenhang auf die Beschreibung der in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiele
verwiesen.
[0051] In Figur 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, das sich von dem in
den Figuren 7 und 8 dargestellten Ausführungsbeispielen im Wesentlichen dadurch unterscheidet,
dass eine Behälterwand einen auf die Membran 11 deutenden Dorn 16 zeigt. Die Wandelemente
1a, 1b sind bei diesem Ausführungsbeispiel relativ zueinander beweglich. Indem die
beiden Wandelemente 1a, 1b zusammengedrückt werden, wird das Wandelement 1 b mit dem
Dorn 17 zu der Membran 11 hinbewegt, so dass der Dorn 17 die Membran 11 durchstößt.
Dies ist in Figur 10 dargestellt.
[0052] Wenn die beiden Wandelemente 1a, 1b durch Druck ineinander geschoben werden, durchstößt
der an einem der beiden Wandelemente 1 a, 1 b angebrachte Dorn 16 die Membran 11.
Bevorzugt ist dabei, dass die beiden Wandelemente 1a, 1b beim Zusammenpressen in einer
Endstellung miteinander verrasten, so dass ein benutzter Behälter 1, also ein Behälter
1 mit durchstoßener Membran 11, leicht erkennbar ist. Zur Verdeutlichung kann eines
der beiden Wandelemente 1a, 1b eine Markierung, beispielsweise einen farbigen Ring,
aufweisen, die beim Ineinanderschieben der beiden Wandelemente 1 a, 1 b verdeckt wird.
[0053] In den Figuren 11 und 12 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Behälters 1 mit
darin enthaltener Referenzlösung dargestellt. Im Unterschied zu den vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispielen hat der dargestellte Behälter 1 eine relativ dünne Behälterwand,
die beispielsweise aus Kunststofffolie besteht. Damit die Behälterwand dennoch einen
Anschlag zum Anlegen an ein Stechgerät für eine Probenentnahme bilden kann, ist in
dem Behälter eine Ringscheibe 7 angeordnet, die einen mit Referenzlösung betränkten
Körper 4, beispielsweise einen Docht oder einen Schwamm umgibt. Für eine Probenentnahme
kann mit einem Stechgerät gegen einen von der Ringscheibe 7 unterstützten Abschnitt
der Behälterwand gedrückt werden, ohne dass sich dadurch der Flüssigkeitsdruck im
Inneren des Behälters nennenswert erhöht.
[0054] Der in den Figuren 11 und 12 dargestellte Behälter kann beispielsweise ein Folienbeutel
oder ein Blister sein. Ein Blister ist eine Verpackung, die aus einer Bodenplatte
besteht, die eine Folie trägt, so dass zwischen der Folie und der Bodenplatte ein
Behälterinnenraum gebildet ist.
[0055] Um eine dünnwandige Oberseite des dargestellten Behälters vor Beschädigung zu schützen,
kann die Oberseite mit einem abziehbaren Klebeetikett 3, beispielsweise aus Papier
oder Folie, bedeckt sein. Zur Entnahme wird das Klebeetikett von der Folie abgezogen
und anschließend die den mit Referenzlösung betränkten Körper bedeckende Behälterwand
mit einem Stechelement durchstochen. Das Klebeetikett bildet in diesem Fall das abnehmbare
Verschlussteil 3 des Behälters 1.
[0056] Auf ein solches Etikett 3 zum Schutz des Auslasses kann bei geeigneter Verpackung
des Behälters 1 auch verzichtet werden. Der Auslass des Behälters ist dann das von
der Behälterwand bedeckte Ende des von der Ringsscheibe 7 umschlossenen Kanals, in
dem der mit Referenzlösung getränkte Körper 4 angeordnet ist. Der den mit Referenzlösung
getränkten Körper 4 bedeckende Abschnitt der Behälterwand kann in einem solchen Fall
als Verschlussteil angesehen werden.
[0057] Um die Entnahme von Referenzlösung aus einem Behälter, wie er in den Figuren 11 und
12 schematisch dargestellt ist, für einen Benutzer möglichst einfach zu gestalten,
kann der Behälter Mittel zum Festlegen auf der Fingerkuppe aufweisen, beispielsweise
eine Klebefläche oder eine Schlaufe 8, wie diese schematisch in Figur 13 dargestellt
ist. Da Körperflüssigkeitsproben mit Stechgeräten üblicherweise aus der Fingerkuppe
eines gestreckten Fingers 9 entnommen werden, können mit einer solchen Befestigung
die einem Benutzer gewohnten Bewegungsabläufe auch zur Entnahme von Referenzlösung
angewandt werden.
[0058] Um einem Benutzer die Entnahme von Referenzlösung mit gewohnten Bewegungsabläufen
zu ermöglichen, kann der Behälter auch mit einem längeren Stiel versehen werden, wie
dies schematisch in Figur 14 dargestellt ist. Auch auf diese Weise kann das Stechgerät
zur Entnahme von Referenzlösung gegen einen an der Fingerkuppe anliegenden Behälter
gedrückt werden.
Bezugszahlen
[0059]
- 1
- Behälter
- 1a
- Wandelement
- 1b
- Wandelement
- 2
- Referenzlösung
- 3
- Verschlussteil
- 4
- Docht
- 5
- Druckausgleichkanal
- 6
- Folie
- 7
- Ringscheibe
- 8
- Schlaufe
- 9
- Finger
- 11
- Membran
- 12
- Membran
- 13
- Schwamm
- 14
- Stechgerätgehäuse
- 15
- Stechelement
- 16
- Luftblase
- 17
- Dorn
1. Behälter mit darin enthaltener Referenzlösung für die klinische Chemie, wobei der
Behälter (1) einen von einem Verschlussteil (3) bedeckten Auslass aufweist, an dem
durch Einstich mit einem Stechelement (15) Referenzlösung (2) entnehmbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Behälter (1) ein mit Referenzlösung (2) getränkter Docht (4) angeordnet ist,
der sich von dem Auslass aus in einen Innenraum des Behälters (1), in dem er mit dem
größten Teil seiner Länge angeordnet ist, hinein erstreckt.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (1) eine Behälterwand aufweist, die den Docht (4) umgibt und das Verschlussteil
(3) trägt, wobei die Behälterwand einen Anschlag zum Anlegen an ein Stechgerät für
eine Probenentnahme bildet.
3. Behälter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter einer Anpresskraft von wenigstens 3 N beim Anlegen eines Stechgeräts
für eine Probenentnahme Stand hält, ohne dass Referenzlösung aus dem Auslass herausgedrückt
wird.
4. Behälter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussteil (3) über eine Sollbruchstelle an dem Behälter (1) befestigt ist.
5. Behälter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich neben dem Docht (4) ein Druckausgleichkanal (5) erstreckt, der von dem Verschlussteil
(3) verschlossen ist.
6. Behälter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Docht (4) als ein Faserbündel ausgebildet ist.
7. Behälter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Docht (4) bei abgenommenem Verschlussteil (3) höchsten auf einer Länge aus dem
Behälter (1) herausragt, die kleiner als seine Breite ist.
8. Behälter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Docht (4) in die Referenzlösung (2) eintaucht, wenn der Auslass nach oben gerichtet
ist.
9. Behälter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ende des Dochts (4) an dem Auslass angeordnet ist.
10. Behälter mit darin enthaltener Referenzlösung für die klinische Chemie, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (1) einen durch eine Membran (11) in zwei Kammern unterteilten Innenraum
aufweist, wobei eine der beiden Kammern die Referenzlösung (2) enthält und die andere
Kammer mit Luft gefüllt ist, wobei wenigstens eine Behälteröffnung einen Druckausgleich
zwischen der luftgefüllten Kammer und der Behälterumgebung bewirkt.
11. Behälter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der Referenzlösung (2) enthaltenden Kammer ein mit Referenzlösung (2) getränkter
Körper, vorzugsweise ein Docht (4), angeordnet ist.
12. Behälter nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (1) aus zwei ineinander gesteckten Wandelementen (1a, 1b) zusammengesetzt
ist.
13. Behälter nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Wandelemente (1a, 1b) relativ zu einander beweglich sind, wobei eine Behälterwand
einen auf die Membran (11) deutenden Dorn (17) trägt.
14. System zum Messen einer Analytkonzentration einer menschlichen oder tierischen Körperflüssigkeitsprobe,
mit einem Behälter nach einem der vorstehenden Ansprüche und einem Messgerät, das
eine Stecheinrichtung zur Probenaufnahme enthält.
15. Verfahren zum Aufnehmen von Referenzlösung (2) für die klinische Chemie mit einem
Stechelement (15), wobei die Referenzlösung (2) in einem Behälter (1) gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Stechelement (15) in einen mit Referenzlösung (2) getränkten Docht (4) eingestochen
wird, der in dem Behälter (2) angeordnet ist.