[0001] Die Erfindung betrifft Bauwerke, zum Beispiel Gebäude für Wohn- und/oder Gewerbezwecke,
in denen mindestens bereichsweise Bauteile wie Decken, Wände, Platten, Scheiben und
Dächer aus zumindest teilweise vorgefertigten Verbundteilen, zum Beispiel Holz-Betonverbundteilen,
verbaut sind.
[0002] Es ist bekannt, dass Bauwerke und/oder Gebäude zumindest zum Teil mit vorgefertigten
Bauteilen in Holzbauweise, Stahlbauweise, Ziegelbauweise, Porensteine und Betonbauweise
erstellt werden. Es ist auch bekannt, Bauteile für Bauwerke oder Gebäude in Mischbauweise,
zum Beispiel Stahlbeton, Stahlsandwich, Brettstapel, zu erstellen. Bei einer Fertigbauweise
können Bauteile für Wände und Decken, zum Beispiel der Gebäude, weitestgehend vorgefertigt
werden, sodass auf der Baustelle lediglich das Zusammenfügen der einzelnen Bauteile,
beziehungsweise Bauelemente für Wand, Decke und Dach erfolgen muss.
[0003] Es werden zum Beispiel einzelne vorgefertigte Bauteile, beziehungsweise aus Bauteilen
zusammengesetzte Bauelemente, auf die Baustelle gebracht und erst in einem zweiten
Schritt durch entsprechendes Aufbetonieren vervollständigt. Ebenfalls ist es bekannt,
verschiedene Materialien beziehungsweise Werkstoffe in Bauwerken und/oder Gebäuden
zu kombinieren.
[0004] Aufgrund umfangreicher Anforderungen für Bauwerke, beziehungsweise Gebäude, hinsichtlich
der Standsicherheit, Behaglichkeit, Schallschutz, Wärmeschutz, Feuchteschutz sowie
zur Gewährleistung kurzer Bauzeiten stoßen herkömmliche Bauweisen mit üblichen Bauelementen
beziehungsweise Bauteilen rasch an ihre Grenzen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Verwendung von zumindest teilweise
vorgefertigten Bauelementen beziehungsweise Bauteilen, zum Beispiel Holz-Beton-Verbundelementen,
Wände, Decken, Dächer, Scheiben und Platten, gegebenenfalls bei Bedarf in Verbindung
mit weiteren dämmenden verkleidenden Materialien, ein Gebäude beziehungsweise ein
Bauwerk zu errichten, dass die zuvor genannten Anforderungen erfüllt.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, dass der Verbund zwischen
den Bauelementen beziehungsweise Bauteilen aus unterschiedlichen Werkstoffen, insbesondere
Holz und Beton, durch formstabile Verbindungsadapter aus Metall, Edelmetall oder Kunststoffen
bewirkt wird.
[0007] Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lösung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Als Kunststoffe für die Verbundelemente sind Plastomere, Duromere und/oder Elastomere
geeignet. Beispielsweise POM und/oder PA und/oder PPO und/oder PET. Auch Kunststoffe
wie ABS, AMMA, ASA, CA, ECB, PB, PE, PETB, PIB, PMMA, PP, PS, PTEE, PVAC, PVC HART,
PVCC, PVF, SAN, SB, EP, MF, PF/CF, PUR, SI, UP, CR, EPDM, IIR, PUR, SBRSI, SR sind
geeignet.
[0009] Die einzelnen Bauteile, die vorzugsweise und zumindest zum Teil aus Holz und/oder
Holzwerkstoffplatten, sowie Beton als Fertigteil und/oder Ortbeton, armiert und/oder
ohne Armierung, vorliegen, werden zu einem Verbundteil verbunden, welches wahlweise
mit weiteren dämmenden, schützenden Bauteilen, zum Beispiel Belägen versehen wird.
Für diese Verwendung ist der erfindungsgemäße Verbindungsadapter mit Vorteil geeignet.
[0010] Bevorzugt werden 9 bis 12 Verbindungsadapter pro Quadratmeter eingesetzt um die Bauteile
miteinander so zu verbinden, dass insbesondere durch Wärmedehnungen auftretende Scherkräfte
in den gegenseitigen Anlagebereichen aufgefangen, beziehungsweise ausgeglichen werden
können. Jedem Verbindungsadapter ist eine in das jeweilige Holz beziehungsweise Holzwerkstoffteil
eingebrachte Bohrung zugeordnet. Die Bohrung weist eine Bohrtiefe von 30 bis 90 mm
auf. Der Verbindungsadapter hat eine Stärke von 15 bis 30 mm beziehungsweise, wenn
er als Hohlteil ausgebildet ist, eine Wandungsstärke von 3 bis 9 mm. Der Verbindungsadapter
kann jedoch auch aus Vollmaterial bestehen. Jeder Verbindungsadapter ist kraftschlüssig
mit der ihm zugeordneten Bohrung verbindbar.
[0011] Ein Abschnitt des Verbindungsadapters, der als Adapterhals gezeichnet werden kann,
überragt das Mündungsende der Bohrung im Holz, beziehungsweise Holzwerkstoffteil um
etwa 30 bis 90 mm. Das freie Ende des über die Oberfläche des Holzwerkstoffteils vorstehenden
Adapterhalses, besitzt zur Aufnahme der Armierung im Betonbereich einen Teller beziehungsweise
pilzförmigen Kopf, mit einem Durchmesser von 60 bis 120 mm. Damit ist der Verbindungsadapter
einerseits im Holz formschlüssig befestigt und andererseits im auf das Holzwerkstoffteil
aufgegossenen Beton eingebettet und nach dessen Aushärtung festsitzend verankert.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale
ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1: einen Schnitt durch einen Verbindungsbereich eines Bauteils aus Holz und Beton;
Fig. 2: eine Ansicht des Verbindungsadapters von oben und
Fig. 3: eine Ansicht des Verbindungsadapters gemäß Fig. 2 von unten.
[0013] In Fig. 1 sind eine Holzdecke 1 bildende Holzprofile 2 und 3 in einer Seitenansicht
im Schnitt dargestellt.
[0014] Das mittlere Holzprofil 3 der Holzdecke 1 weist eine an der Oberseite 4 der Holzdecke
1 ausmündende Bohrung 5 auf, deren unteres Ende eine Erweiterung 6 aufweist, die beispielsweise
durch Hinterschneidung gebildet werden kann.
[0015] In diese Bohrung ist ein Verbindungsadapter 7 gesteckt, der sich mit seinem verdickten
Fuß 8 in der Erweiterungsbohrung 6 verhakt und damit formschlüssig in der Bohrung
verrastet ist.
[0016] Der Verbindungsadapter 7 hat einen in die Bohrung 5 gesteckten Schaftabschnitt mit
einem zentralen Spreizschlitz 9.
[0017] Über die Oberseite 4 steht der Schaftabschnitt des Verbindungsadapters vor. An seinem
vorstehenden freien Ende, dem Adapterhals 10, weist der Verbindungsadapter 7 einen
Teller 14 auf, der einen Durchmesser von etwa 60 bis 120 mm aufweist. Mit diesem Teller
14 und auch mit den radial abstehenden Sternverstärkungen 11 und 12 verankert sich
der Verbindungsadapter 7 mit seinem Adapterhals 10 in auf die Holzdecke 1 gießbarem
Beton, der hier mit 13 bezeichnet ist. Der am freien Ende des Adapterhalses 10 befindliche
Teller 14, der auch als Pilz ausgebildet sein kann, bietet eine Verankerung im Beton;
soll jedoch auch dazu dienen, in den Beton einzubringende Armierungen aus Stahl zu
unterstützen, sodass sie nicht auf der Holzdecke 1 aufliegen. Der Adapterhals 10 des
Verbindungsadapters 7 kann auch hohl ausgebildet werden, sodass sich der Verbindungsadapter
mit dem anzugießenden Beton 13 füllt, wobei der Beton bis in den verdickten Fuß 8
des Verbindungsadapters fließen kann.
1. Bauwerk, bestehend aus Holz-/Holzwerkstoffteilen und zumindest einseitig angrenzenden
Betonbauteilen,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Holz-/Holzwerkstoffteil und/oder Beton mindestens ein Verbindungsadapter
(7) angeordnet ist.
2. Bauwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Verbindungsadapter (7) ein Formteil aus Kunststoff ist.
3. Bauwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Verbindungsadapter (7) ein Metallteil ist.
4. Bauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Verbindungsadapter (7) eine Länge von 120 bis 240 mm aufweist.
5. Bauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsadapter (7) eine Dicke von 10 bis 50 mm aufweist.
6. Bauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsadapter (7) geordnet und/oder chaotisch angeordnet ist.
7. Bauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsadapter (7) zylindrisch, konisch, ellipsenförmig, kugelförmig ist.
8. Bauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsadapter (7) im Bereich der Holz-/Holzwerkstoffteil und/oder Betonteil
zusätzliche Verzahnungen, Erhebungen und/oder Wülste aufweist.
9. Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsadapter (7) im Betonbereich eine Auflagefläche aufweist in Form eines
Tellers (14) und/oder Pilzhut mit einem Durchmesser von 60 bis 300 mm, bevorzugt 90
bis 150 mm.