Kältekreislauf und Verfahren zum Betreiben eines Käitekreislaufes
[0001] Die Erfindung betrifft einen Kältekreislauf, in dem ein ein- oder mehrkomponentiges
Kältemittel zirkuliert, aufweisend in Strömungsrichtung einen Verflüssiger, einen
Sammelbehälter, eine, einem Verdampfer vorgeschaltete Entspannungsvorrichtung, einen
Verdampfer und eine einstufig verdichtende Verdichtereinheit.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Kältekreislaufes.
[0003] Unter dem Begriff "Verflüssiger" seien sowohl Verflüssiger als auch Gaskühler zu
verstehen.
[0004] Gattungsgemäße Kältekreisläufe sind hinlänglich bekannt. Sie werden beispielsweise
in Kälteanlagen, so genannten Verbundkälteanlagen, wie sie in Supermärkten zur Anwendung
kommen, realisiert. Verbundkälteanlagen versorgen dort im Allgemeinen eine Vielzahl
von Kälteverbrauchern, wie etwa Kühlräume, Kühl-und Tiefkühlmöbel. Zu diesem Zweck
zirkuliert in ihnen ein ein- oder mehrkomponentiges Kältemittel bzw. Kältemittelgemisch.
[0005] Ein zum Stand der Technik zählender Kältekreislauf bzw. eine Kälteanlage, in der
ein derartiger Kältekreislauf realisiert wird, sei anhand des in der Figur 1 dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0006] Das in dem Kältekreislauf zirkulierende ein- oder mehrkomponentige Kältemittel wird
in einem Verflüssiger bzw. Gaskühler A - nachfolgend nurmehr als Verflüssiger bezeichnet
-, der im Regelfall außerhalb des Supermarktes, beispielsweise auf dessen Dach, angeordnet
ist, durch Wärmetausch, vorzugsweise gegen Außenluft, kondensiert.
[0007] Das flüssige Kältemittel aus dem Verflüssiger A wird über Leitung B einem (Kältemittel)Sammler
C zugeführt. Innerhalb eines Kältekreislaufes muss immer soviel Kältemittel vorhanden
sein, dass auch bei maximalem Kältebedarf die Verdampfer aller Kälteverbraucher gefüllt
werden können. Da jedoch bei niedrigerem Kältebedarf einzelne Verdampfer nur teilweise
gefüllt oder sogar vollständig leer sind, muss das überschüssige Kältemittel während
dieser Zeiten in dem dafür vorgesehenen Sammler C aufgefangen werden.
[0008] Aus dem Sammler C gelangt das Kältemittel über die Flüssigkeitsleitung D zu den Kälteverbrauchern
des so genannten Normalkühlkreislaufes. Hierbei stehen die in der Figur 1 dargestellten
Verbraucher F und F' für eine beliebige Anzahl von Verbrauchern des Normalkühlkreislaufes.
Jedem der vorgenannten Kälteverbraucher ist ein Expansionsventil E bzw. E' vorgeschaltet,
in welchem das in den Kälteverbraucher bzw. den oder die Verdampfer des Kälteverbrauchers
strömende Kältemittel entspannt wird. Das so entspannte Kältemittel wird in den Verdampfern
der Kältemittelverbraucher F und F' verdampft und kühlt so die entsprechenden Kühlmöbel
und -räume.
[0009] Das in den Kälteverbrauchern F und F' des Normalkühlkreislaufes verdampfte Kältemittel
wird anschließend über die Saugleitung G der Verdichtereinheit H zugeführt und in
dieser auf den gewünschten Druck zwischen 10 und 25 bar verdichtet. Im Regelfall ist
die Verdichtereinheit H lediglich einstufig ausgebildet und weist mehrere parallel
geschaltete Verdichter auf.
[0010] Das in der Verdichtereinheit H verdichtete Kältemittel wird anschließend über die
Druckleitung I wiederum dem bereits erwähnten Verflüssiger A zugeführt.
[0011] Über eine zweite Flüssigkeitsleitung D' wird aus dem Sammler C Kältemittel dem Kondensator
K zugeführt und in diesem im Wärmetausch gegen das Kältemittel des noch zu erläuternden
Tiefkühlkreislaufes verdampft, bevor es über die Leitung G' der Verdichtereinheit
H zugeführt wird.
[0012] Das in dem Kondensator K verflüssigte Kältemittel des Tiefkühlkreislaufes wird über
Leitung L dem Sammler M des Tiefkühlkreislaufes zugeführt. Aus diesem wird über die
Leitung N das Kältemittel dem Verbraucher P - dieser steht für eine beliebige Anzahl
von Verbrauchern -, dem eine Entspannungsvorrichtung O vorgeschaltet ist, zugeführt
und in diesem verdampft. Über die Saugleitung Q wird das verdampfte Kältemittel der
ein- oder mehrstufigen Verdichtereinheit R zugeführt, in dieser auf einen Druck zwischen
25 und 40 bar verdichtet und anschließend über die Druckleitung S dem bereits erwähnten
Kondensator K zugeführt. Als Kältemittel des Normalkühlkreislaufes wird beispielsweise
R 404A verwendet, während für den Tiefkühlkreislauf Kohlendioxid zur Anwendung kommt.
[0013] Die in der Figur 1 dargestellten Verdichtereinheiten H und R, die Sammler C und M
sowie der Kondensator K sind im Regelfall in einem separaten Maschinenraum angeordnet.
Etwa 80 bis 90 % des gesamten Leitungsnetzes sind jedoch in den Verkaufsräumen, den
Lagerräumen bzw. anderen für Mitarbeiter und Kunden zugänglichen Räumen eines Supermarktes
angeordnet. Solange in diesem Leitungsnetz mit Drücken von nicht mehr als 35 bis 40
bar gearbeitet wird, ist dies für die Supermarktbetreiber sowohl aus psychologischer
Sicht als auch aus Kostengründen akzeptabel.
[0014] Derzeit wird dazu übergegangen, auch den vorbeschriebenen Normalkühlkreislauf mit
dem Kältemittel CO
2 zu betreiben.
[0015] Der sinnvolle Einsatz des natürlichen Kä)temitte)s CO
2 in der Gewerbekälte scheitert bisher zum einen an der unzureichenden energetischen
Effizienz des einfachen, einstufigen Kreisprozesses bei hohen (Außen)Lufttemperaturen.
Zum anderen sind aufgrund der Stoffeigenschaften von CO
2 hohe Arbeitsdrücke - bis zu 100 bar und darüber - erforderlich, die eine Fertigung
von entsprechenden Kältekreisläufen bzw. Kälteanlagen aus ökonomischen Gründen enorm
erschweren. Kommerziell wird das Kältemittel CO
2 daher bisher nur bei Kaskadensystemen in der Tiefkühlung verwendet - wie dies beispielhaft
anhand der Figur 1 erläutert ist -, da die dort realisierten Arbeitsdrücke die übliche,
maximale Drucklage von 40 bar nicht überschreiten.
[0016] Aufgrund der vorerwähnten höheren Drücke bzw. Drucklage muss das Rohrleitungsnetz
des Kältekreislaufes auf diese Drücke bzw. Drucklage ausgelegt werden. Die hierfür
erforderlichen Materialien sind jedoch weitaus teurer als diejenigen, die bei den
bisher realisierten Drucklagen zur Anwendung kommen können. Darüber hinaus sind derartige,
vergleichsweise hohe Drucklagen jedoch auch den Anlagenbetreibern nur sehr schwer
zu vermitteln.
[0017] Ein weiteres Problem besteht insbesondere bei der Verwendung von CO
2 als Kältemittel darin, dass bei entsprechend hohen Außentemperaturen ein überkritischer
Betrieb des Kältekreislaufes erforderlich wird. Hohe Außenlufttemperaturen haben zur
Folge, dass am Verdampfereintritt vergleichsweise hohe Drosseldampfanteile auftreten.
Dadurch wird die effektive volumetrische Kälteleistung des zirkulierenden Kältemittels
verringert, jedoch müssen sowohl Saug- als auch Flüssigkeitsleitungen sowie die Verdampfer
entsprechend größer dimensioniert werden, um die Druckverluste so niedrig wie möglich
zu halten.
[0018] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Kältekreislauf sowie
ein Verfahren zum Betreiben eines Kältekreislaufes anzugeben, der bzw. das die genannten
Nachteile vermeidet.
[0019] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Kältekreislauf vorgeschlagen, der sich dadurch
auszeichnet, dass zwischen dem Verflüssiger und dem Sammelbehälter eine Zwischen-Entspannungsvorrichtung
angeordnet ist.
[0020] Verfahrensseitig wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass in der zwischen
dem Verflüssiger und dem Sammelbehälter angeordneten Zwischen-Entspannungsvorrichtung
eine Entspannung des Kältemittels auf einen (Zwischen)Druck von 5 bis 40 bar erfolgt.
[0021] Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind in den folgenden nummerierten Absätzen
beschrieben:
- 1. Kältekreislauf, in dem ein ein- oder mehrkomponentiges Kältemittel zirkuliert,
aufweisend in Strömungsrichtung einen Verflüssiger, einen Sammelbehälter, eine, einem
Verdampfer vorgeschaltete Entspannungsvorrichtung, einen Verdampfer und eine einstufig
verdichtende Verdichtereinheit, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Verflüssiger (1) und dem Sammelbehälter (3) eine Zwischen-Entspannungsvorrichtung
(a) angeordnet ist.
- 2. Kältekreislauf nach Absatz 1 , dadurch gekennzeichnet, dass dem Sammelbehälter (3) ein Wärmeübertrager (E1) vorgeschaltet ist.
- 3. Kältekreislauf nach Absatz 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeübertrager (E1) eingangsseitig mit dem Ausgang des Verflüssigers (1) verbunden
oder verbindbar ist (2, 13).
- 4. Kältekreislauf nach Absatz 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeübertrager (E1) ausgangsseitig mit dem Eingang eines Verdichters (6') der
Verdichtereinheit (6) verbunden oder verbindbar ist (14).
- 5. Kältekreislauf nach einem der vorhergehenden Absätze 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeübertrager (E1) ausgangsseitig mit dem Eingang wenigstens eines Zylinders
eines mehrzylindrigen Verdichters der Verdichtereinheit (6) verbunden oder verbindbar
ist.
- 6. Kältekreislauf nach einem der vorhergehenden Absätze, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasraum des Sammelbehälters (3) mit dem Eingang der Verdichtereinheit (6) verbunden
oder verbindbar ist (11, 12).
- 7. Kältekreislauf nach einem der vorhergehenden Absätze, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasraum des Sammelbehälters (3) mit dem Eingang eines Verdichters (6') der Verdichtereinheit
(6) verbunden oder verbindbar ist (15, 12).
- 8. Kältekreislauf nach einem der vorhergehenden Absätze, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasraum des Sammelbehälters (3) mit dem Eingang wenigstens eines Zylinders eines
mehrzylindrigen Verdichters der Verdichtereinheit (6) verbunden oder verbindbar ist
(16, 12).
- 9. Kältekreislauf nach einem der vorhergehenden Absätze, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckleitung (7) mit dem Sammelbehälter (3), vorzugsweise mit dessen Gasraum,
verbunden oder verbindbar ist (17).
- 10. Kältekreislauf nach einem der vorhergehenden Absätze, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Sammelbehälter (3) und der einem Verdampfer vorgeschalteten Entspannungsvorrichtung
(c, b, d) ein Wärmetauscher/Unterkühler (E5) angeordnet ist.
- 11. Kältekreislauf nach einem der vorhergehenden Absätze, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmetauscher/Unterkühler (E5) eingangsseitig mit dem Gasraum des Sammelbehälters
(3) verbunden oder verbindbar ist (12).
- 12. Kältekreislauf nach einem der vorhergehenden Absätze, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckleitung (7) mit der den Verflüssiger (1) und den Sammelbehälter (3) verbindenden
Leitung (2, 2', 2") verbunden oder verbindbar ist (18).
- 13. Verfahren zum Betreiben eines Kältekreislaufes nach einem der vorhergehenden Absätze,
dadurch gekennzeichnet, dass in der zwischen dem Verflüssiger (1) und dem Sammelbehälter (3) angeordneten Zwischen-Entspannungsvorrichtung
(a) eine Entspannung des Kältemittels auf einen (Zwischen)Druck von 5 bis 40 bar erfolgt.
- 14. Verfahren nach Absatz 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Kältemittel (2) vor seiner Zwischen-Entspannung (a) abgekühlt wird (E1 ).
- 15. Verfahren nach Absatz 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Abkühlung (E1) des Kältemittels (2) gegen einen Teilstrom des Kältemittels (13)
erfolgt.
- 16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Absätze 13 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das aus dem Sammelbehälter (3) abgezogene Kältemittel (4) unterkühlt wird (E5).
- 17. Verfahren nach Absatz 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterkühlung (E5) des aus dem Sammelbehälter (3) abgezogenen Kältemittels (4)
gegen das aus dem Sammelbehälter (3) abgezogene Flashgas (12) erfolgt.
- 18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Absätze 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teilstrom des aus dem Sammelbehälter (3) abgezogenen Flashgases (12)
zumindest zeitweilig gegen das verdichtete Kältemittel (7) überhitzt wird (E6, E7).
- 19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Absätze 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des auf Zwischendruckniveau abgesaugten Flashgases durch Ventile (g, x,
y, z) geregelt wird.
- 20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Absätze 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischendruck mittels wenigstens eines Ventils (e, h, j) auf einen konstanten
Wert und/oder auf eine konstante Differenz zu dem Saugdruck geregelt wird.
[0022] Der erfindungsgemäße Kältekreislauf, das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben
eines Kältekreislaufes sowie weitere Ausgestaltungen desselben seien nachfolgend anhand
der in den Figuren 2 bis 5 gezeigten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0023] Hierbei zeigt die Figur 2 eine Verbundkälteanlage, in der eine mögliche Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Kältekreislaufes realisiert ist. Im Folgenden sei eine Verfahrensweise
beschrieben, bei der als Kältemittel HFKW(s), FKW(s) oder CO
2 zur Anwendung kommen kann.
[0024] Das in der Verdichtereinheit 6 auf einem Druck zwischen 10 und 120 bar verdichtete
Kältemittel wird über die Druckleitung 7 dem Verflüssiger bzw. Gaskühler 1 zugeführt
und in diesem gegen Außenluft kondensiert bzw. enthitzt. Über die Leitungen 2, 2'
und 2" wird das Kältemittel dem Kältemittelsammler 3 zugeführt, wobei es nunmehr jedoch
erfindungsgemäß in der Zwischen-Entspannungsvorrichtung a auf einen Zwischendruck
von 5 bis 40 bar entspannt wird. Diese Zwischen-entspannung bietet den Vorteil, dass
das nachgeschaltete Leitungsnetz sowie der Sammler 3 nurmehr auf eine niedrigere Drucklage
ausgelegt sein müssen.
[0025] Der Druck, auf den das Kältemittel in der erwähnten Zwischen-Entspannungsvorrichtung
a entspannt wird, wird hierbei vorzugsweise so gewählt, dass er noch unterhalb des
niedrigsten zu erwartenden Verflüssigungsdruckes liegt.
[0026] Gemäss einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kältekreislaufes ist
die Druckleitung 7 mit dem Sammelbehälter 3, vorzugsweise mit dessen Gasraum, verbunden
bzw. verbindbar. Diese Verbindung zwischen Druckleitung 7 und dem Sammelbehälter 3
kann beispielsweise über eine Verbindungsleitung 17, in der ein Entspannungsventil
h angeordnet ist, erfolgen.
[0027] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kältekreislaufes ist
die Druckleitung 7 mit der den Verflüssiger 1 und den Sammelbehälter 3 verbindenden
Leitung bzw. Leitungsabschnitte 2 bzw. 2', 2" verbunden bzw. verbindbar. Diese Verbindung
zwischen der Druckleitung 7 und der Leitung 2 bzw. 2', 2" kann beispielsweise über
die gestrichelt dargestellte Verbindungsleitung 18, in der ein Ventil j angeordnet
ist, erfolgen.
[0028] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kältekreislaufes ist
der Sammelbehälter 3, vorzugsweise dessen Gasraum, mit dem Eingang der Verdichtereinheit
6 verbunden bzw. verbindbar.
[0029] Diese Verbindung zwischen Sammelbehälter 3 und Eingang der Verdichtereinheit 6 kann
beispielsweise über eine Verbindungsleitung 12, die wie in der Figur 2 dargestellt,
in die Saugleitung 11 mündet, erfolgen.
[0030] Über das in der Leitung 12 vorgesehene Entspannungsventil e und das in der Leitung
17 vorgesehene Entspannungsventil h oder das in der Leitung 18 vorgesehene Ventil
j kann der gewählte Zwischendruck nunmehr für alle Betriebsbedingungen konstant gehalten
werden. Möglich ist jedoch auch eine Regelung dergestalt, dass ein konstanter Differenzwert
zum Saugdruck besteht. Dadurch wird erreicht, dass der Drosseldampfanteil an den Verdampfern
vergleichsweise klein ist, was zur Folge hat, dass die Flüssigkeits- und Saugleitungen
entsprechend kleiner dimensioniert werden können. Dies gilt auch für die Kondensatleitung,
da nunmehr keine gasförmigen Bestandteile über sie zurück in den Verflüssiger 1 strömen
müssen. Mittels der Erfindung wird somit auch erreicht, dass sich die erforderliche
Kältemittelfüllmenge um bis zu ca. 30 % reduzieren lässt.
[0031] Über die Saugleitung 4 wird Kältemittel aus dem Sammler 3 abgezogen und den Kältemittelverbrauchern
bzw. deren Wärmetauscher E2 und E3 zugeführt. Diesen vorgeschaltet ist jeweils ein
Entspannungsventil b bzw. c, in denen das in die Kälteverbraucher strömende Kältemittel
entspannt wird. Das in den Kälteverbrauchern E2 und E3 verdampfte Kältemittel wird
anschließend über die Saugleitung 5 wiederum der Verdichtereinheit 6 zugeführt bzw.
durch diese aus den Verdampfern E2 und E3 gesaugt.
[0032] Ein Teil des aus dem Sammler 3 über Leitung 4 abgezogenen Kältemittels wird über
Leitung 8 einem oder mehreren Tiefkühlverbrauchern - dargestellt durch den Wärmetauscher
E4 -, dem ebenfalls ein Entspannungsventil d vorgeschaltet ist, zugeführt. Dieser
Kältemittelteilstrom wird nach der Verdampfung im Wärmetauscher bzw. Kälteverbraucher
E4 über die Saugleitung 9 der Verdichtereinheit 10 zugeführt und in dieser auf den
Eingangsdruck der Verdichtereinheit 6 verdichtet. Der so verdichtete Kältemittelteilstrom
wird anschließend über Leitung 11 der Eingangsseite der Verdichtereinheit 6 zugeführt.
[0033] Die Erfindung weiterbildend wird vorgeschlagen, dass - wie in der Figur 2 dargestellt
- dem Sammelbehälter 3 ein Wärmeübertrager E1 vorgeschaltet sein kann. Hierbei ist
der Wärmeübertrager E1 vorzugsweise eingangsseitig mit dem Ausgang des Verflüssigers
1 verbunden oder verbindbar.
[0034] Wie in der Figur 2 dargestellt, kann nunmehr über Leitung 13, in der ein Entspannungsventil
f vorgesehen ist, ein Teilstrom des verflüssigten bzw. enthitzen Kältemittels aus
dem Verflüssiger bzw. Gaskühler 1 bzw. der Leitung 2 abgezogen und in dem Wärmeübertrager
E1 gegen das zu enthitzende, dem Wärmeübertrager E1 über Leitung 2' zugeführte Kältemittel
verdampft werden. Der verdampfte Kältemittelteilstrom wird anschließend über Leitung
14 einem Verdichter 6', der der vorbeschriebenen Verdichtereinheit 6 zugeordnet ist
und der vorzugsweise auf einem höheren Druckniveau ansaugt, zugeführt und in diesem
auf den gewünschten Enddruck der Verdichtereinheit 6 verdichtet werden.
[0035] Alternativ zu dem vorerwähnten (zusätzlichen) Verdichter 6' kann bei der Verwendung
mehrzylindrischerer Verdichter auch eine Zuführung des abzusaugenden Drosseldampfanteiles
auf einem höheren Druckniveau zu einem oder mehreren Zylindern eines jeden Verdichters
erfolgen.
[0036] Mittels des Wärmeübertragers E1 wird der in der Zwischen-Entspannungsvorrichtung
a zu entspannende Kältemittelstrom vorzugsweise soweit abgekühlt, dass der Drosseldampfanteil
des entspannten Kältemittels minimiert wird.
[0037] Alternativ oder zusätzlich können die im Sammler 3 anfallenden Drosseldampfanteile
auch über die Leitung 12 sowie die gestrichelt gezeichnete Leitung 15 mittels des
Verdichters 6' auf einem höheren Druckniveau abgesaugt werden.
[0038] In der Figur 3 dargestellt ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kältekreislaufes
bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben eines Kältekreislaufes, bei dem
das aus dem Sammelbehälter 3 über die Leitung 4 abgezogene Kältemittel im Wärmetauscher
E5 einer Unterkühlung unterworfen wird.
[0039] Hierbei erfolgt die Unterkühlung - entsprechend einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung - im Wärmetausch mit dem aus dem Sammelbehälter 3 über Leitung 12 abgezogenen
Flashgas.
[0040] Flüssigkeitsleitungen, wie beispielsweise die in den Figuren 2 und 3 dargestellte
Leitung 4, mit einem Temperaturniveau unterhalb der Umgebungstemperatur sind einer
Wärmeeinstrahlung ausgesetzt. Diese hat zur Folge, dass das innerhalb der Flüssigkeitsleitung
strömende Kältemittel teilweise verdampft, es somit zur Bildung von unerwünschten
Dampfanteilen kommt. Um dies zu verhindern, werden Kältemittel bisher entweder durch
eine Expansion eines Teilstromes des Kältemittels und anschließender Verdampfung oder
durch einen inneren Wärmeübergang gegen einen Sauggasstrom, welches dabei überhitzt
wird, unterkühlt.
[0041] Bei dem erfindungsgemäßen Kältekreislauf bzw. der erfindungsgemäßen Verfahrensweise
kann der Temperaturabstand zwischen Saug- und Flüssigkeitsleitung bzw. des darin zirkulierenden
Kältemittels unter Umständen zu gering sein, um eine innere Wärmeübertragung für die
erforderliche Unterkühlung des in der Flüssigkeitsleitung strömenden Kältemittels
zu realisieren.
[0042] Die Erfindung weiterbildend wird daher - wie bereits erwähnt - vorgeschlagen, das
aus dem Sammelbehälter 3 über Leitung 4 abgezogene Kältemittel im Wärmetauscher bzw.
Unterkühler E5 gegen das aus dem Sammelbehälter 3 über Leitung 12 und im Ventil e
entspannte Flashgas zu unterkühlen. Nach Durchgang durch den Wärmetauscher bzw. Unterkühler
E5 wird das entspannte und im Wärmetauscher E5 überhitzte Kältemittel über die Leitungsabschnitte
12' und 11 dem Eingang der Verdichtereinheit 6 zugeführt. Durch die Überhitzung des
aus dem Sammelbehälter 3 über Leitung 12 abgezogenen Flashgasstromes wird in der Flüssigkeitsleitung
4 eine ausreichende Unterkühlung des in ihr strömenden Kältemittels erreicht; diese
Unterkühlung des Kältemittels verbessert den Regelbetrieb der Entspannungs-bzw. Einspritzventile
b, c und d, die den Verdampfern E2, E3 und E4 vorgeschaltet sind.
[0043] Flüssigkeitströpfchen, die aus dem Sammelbehälter 3 über Leitung 12 aufgrund einer
zu kleinen Dimensionierung und/oder Überfüllung des Sammelbehälters 3 nicht abgeschieden
und mit dem Flashgas mitgeführt werden, werden spätestens im Wärmetauscher/Unterkühler
E5 verdampft. Die beschriebene Verfahrensweise hat somit darüber hinaus den Vorteil,
dass die Betriebssicherheit der Verdichter bzw. Verdichtereinheit 6 aufgrund einer
sicheren Überhitzung des Flashgasstromes erhöht wird.
[0044] Die Figur 4 zeigt eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kältekreislaufes
bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben eines Kältekreislaufes. Der Übersichtlichkeit
halber ist in der Figur 4 lediglich ein Ausschnitt des in der Figur 2 und 3 dargestellten
erfindungsgemäßen Kältekreislaufes dargestellt.
[0045] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines Kältekreislaufes weiterbildend
wird vorgeschlagen, dass zumindest ein Teilstrom des aus dem Sammelbehälter abgezogenen
Flashgases zumindest zeitweilig gegen wenigstens einen Teilstrom des verdichteten
Kältemittels überhitzt wird.
[0046] Die Figur 4 zeigt eine mögliche Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei
der zumindest zeitweilig ein Teilstrom des aus dem Sammelbehälter 3 über Leitung 12
abgezogenen Flashgases über die Leitung 16 einem Wärmetauscher E6 zugeführt und in
diesem gegen das in der Verdichtereinheit 6 verdichtete Kältemittel überhitzt wird.
[0047] Bei der in der Figur 4 dargestellten Verfahrensweise wird der zu überhitzende Flashgasstrom
im Wärmetauscher E6 gegen den gesamten, in der Verdichtereinheit 6 verdichteten Kältemittelstrom,
der über Leitung 7 dem in der Figur 4 nicht dargestellten Verflüssiger bzw. Enthitzer
zugeführt wird, überhitzt.
[0048] Nach Durchgang durch den Wärmetauscher/Überhitzer E6 wird der Flashgasstrom über
Leitung 16' dem Eingang des Verdichters 6' der Verdichtereinheit 6 zugeführt.
[0049] Die in der Figur 4 dargestellte Verfahrensweise ermöglicht es sicherzustellen, dass
in dem Flashgas enthaltene Flüssiganteile zweifelsfrei verdampft werden, woraus eine
erhöhte Sicherheit für die Verdichter bzw. die Verdichtereinheit 6 resultiert.
1. Kältekreislauf, in dem ein ein- oder mehrkomponentiges Kältemittel, insbesondere
CO2, zirkuliert, wobei der Kältekreislauf einen überkritischen Betrieb ermöglicht, aufweisend
in Strömungsrichtung einen Verflüssiger/Gaskühler (1), eine Zwischen-Entspannungsvorrichtung
(a), einen Sammelbehälter (3), eine einem Verdampfer (E2, E3) vorgeschaltete Entspannungsvorrichtung
(b, c), einen Verdampfer (E2, E3) und eine mit dem Verdampfer (E2, E3) durch eine
Saugleitung (5) verbundene Verdichtereinheit (6), wobei die Verdichtereinheit (6)
mit dem Verflüssiger/Gaskühler (1) mittels einer Druckleitung (7) verbunden ist, wobei
der Gasraum des Sammelbehälters (3) über eine Leitung (12, 16) mit dem Eingang der
Verdichtereinheit (6) verbunden oder verbindbar ist, und wobei ein Wärmetauscher (E6)
vorgesehen ist, dem zumindest zeitweilig ein Teilstrom des aus dem Sammelbehälter
(3) über die Leitung (12, 16) abgezogenen Flashgases zugeführt wird und in dem dieser
Teilstrom gegen das verdichtete Kältemittel in der Druckleitung (7) überhitzt wird.
2. Kältekreislauf nach Anspruch 1, wobei das Flashgas nach Durchgang durch den Wärmetauscher/Überhitzer
(E6) über eine Leitung (16') dem Eingang des Verdichters (6') der Verdichtereinheit
(6) zugeführt wird.
3. Kältekreislauf nach Anspruch 1 oder 2, wobei dem Sammelbehälter (3) ein Wärmeübertrager
(E1) vorgeschaltet ist.
4. Kältekreislauf nach Anspruch 3, wobei der Wärmeübertrager (E1) eingangsseitig mit
dem Ausgang des Verflüssigers/Gaskühlers (1) verbunden oder verbindbar ist (2, 13).
5. Kältekreislauf nach Anspruch 3 oder 4, wobei sich die Leitung (2) von dem Verflüssiger/Gaskühler
(1) in einen ersten Leitungsabschnitt (2') und in einen zweiten Leitungsabschnitt
(13) aufteilt, wobei in dem zweiten Leitungsabschnitt (13) ein Entspannungsventil
(f) angeordnet ist, und wobei das Kältemittel in dem zweiten Leitungsabschnitt (13)
in dem Wärmeübertrager (E1) gegen das Kältemittel in dem ersten Leitungsabschnitt
(2') verdampft wird.
6. Kältekreislauf nach Anspruch 5, wobei der zweite Leitungsabschnitt (13, 14) nach
dem Wärmeübertrager (E1) mit dem Eingang des Verdichters (6') der Verdichtereinheit
(6) verbunden oder verbindbar ist.
7. Kältekreislauf nach Anspruch 5 oder 6, wobei die Druckleitung (7) mit der den Verflüssiger/Gaskühler
(1) und den Sammelbehälter (3) verbindenden Leitung (2, 2', 2") verbunden oder verbindbar
ist.
8. Kältekreislauf nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die Leitung (18) mit einem
darin vorgesehenen Ventil (j) den ersten Leitungsabschnitt (2') nach dem Wärmeübertrager
(E1) mit der Druckleitung (7) nach der Verdichtereinheit (6) verbindet.
10. Kältekreislauf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Druckleitung (7)
mit dem Sammelbehälter (3), vorzugsweise mit dessen Gasraum, verbunden oder verbindbar
ist.
11. Kältekreislauf nach Anspruch 10, wobei ein Entspannungsventil (h) in der Leitung
(17), welche die Druckleitung (7) mit dem Sammelbehälter (3) verbindet, vorgesehen
ist.
12. Kältekreislauf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das von dem Sammelbehälter
(3) abgezogene Kältemittel über eine Leitung (8) einem oder mehreren Tiefkühlverbrauchern
(E4), denen ein Entspannungsventil (d) vorgeschaltet ist, zugeführt wird.
13. Kältekreislauf nach Anspruch 12, wobei eine Verdichtereinheit (10) vorgesehen ist,
die über eine Saugleitung (9) mit in dem Tiefkühlverbraucher (E4) verdampften Kältemittel
versorgt wird, und wobei das in der Verdichtereinheit (10) verdichtete Kältemittel
über eine Saugleitung (11) der Verdichtereinheit (6) zugeführt wird.
14. Verfahren zum Betreiben eines Kältekreislaufes, in dem ein ein- oder mehrkomponentiges
Kältemittel, insbesondere CO2, in Strömungsrichtung durch einen Verflüssiger/Gaskühler (1), eine Zwischen-Entspannungsvorrichtung
(a), einen Sammelbehälter (3), eine einem Verdampfer (E2, E3) vorgeschaltete Entspannungsvorrichtung
(b, c), einen Verdampfer (E2, E3) und eine mit dem Verdampfer (E2, E3) durch eine
Saugleitung (5) verbundene Verdichtereinheit (6) zirkuliert, wobei Flashgas aus dem
Gasraum des Sammelbehälters (3) über eine Leitung (12, 16) dem Eingang der Verdichtereinheit
(6) zugeführt wird, wobei in der zwischen dem Verflüssiger/Gaskühler (1) und dem Sammelbehälter
(3) angeordneten Zwischen-Entspannungsvorrichtung (a) eine Entspannung des Kältemittels
auf einen Zwischendruck von 5 bis 40 bar erfolgt, und wobei zumindest ein Teilstrom
des aus dem Sammelbehälter (3) abgezogenen Flashgases (12, 16) zumindest zeitweilig
gegen das verdichtete Kältemittel (7) in der Druckleitung (7), welche die Verdichtereinheit
(6) mit dem Verflüssiger/Gaskühler (1) verbindet, überhitzt wird (E6).
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei das Kältemittel (2) vor seiner Zwischen-Entspannung
(a) abgekühlt wird.