Beschreibung
Hintergrund der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Messsystem zur Überwachung von Selbstbedienungsgeräten,
das eine Abstandsmesseinheit aufweist, die Verwendung einer Abstandsmesseinheit sowie
ein Verfahren zur Erkennung von Manipulationsversuchen an einem Selbstbedienungsgerät.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise die internationale Offenlegungsschrift
WO 2008057057 bekannt, in der ein Geldautomat mit einem Sensor offenbart ist, der z.B. ein vor
den Karteneinzug angebrachtes fremdes Lesegerät erkennen kann. Der Sensor ist an dem
Geldautomaten angeordnet, z.B. in der Nähe des Karteneinzugs, und ist von außen nicht
erkennbar. Über eine Sendeantenne werden Schall- oder Ultraschallwellen in den bezüglich
der Instrumententafel äußeren Bereich des Geldautomaten gesendet. Über eine Empfangsantenne
können reflektierte Wellen empfangen werden. Durch ein fremdes, unerlaubt angebrachtes
Gerät, z.B. ein Lesegerät vor dem Karteneinzug, ändert sich der Anteil der reflektierten
Wellen, was durch eine Empfangsschaltung detektiert wird.
[0003] Weiter ist aus der US-Offenlegungsschrift
US 20090057395 ein System zur Erkennung von Betrugsversuchen an Selbstbedienungsautomaten wie z.B.
Geldautomaten bekannt. Der Karteneinzug eines Geldautomaten ist mit einem Annäherungssensor
versehen, der mittels kapazitiver sowie induktiver Messung ein zusätzlich angebrachtes
Lesegerät detektieren kann. Außerdem ist eine Videokamera an dem Geldautomaten angebracht,
die den Bereich des Karteneinzugs sowie den Bereich der Tastatur aufzeichnet. Die
von der Kamera aufgenommenen Bilder können über einen Algorithmus ausgewertet werden,
um Manipulationen wie z.B. zusätzliche Geräte erkennen zu können.
[0004] Aus dem Stand der Technik ist auch die US-Patentschrift
US 7075429 bekannt, in der eine Alarmvorrichtung für einen Geldautomaten offenbart ist, die
unter anderem verhindern soll, dass Teile des Geräts abgedeckt werden oder das zusätzliche
Geräte angebracht werden. Hierzu werden winzige Löcher in dem Gerät angebracht, in
die mit Lichtsensoren versehene Lichtleiter eingebracht werden. Außerdem werden Solarzellen,
zum Beispiel als Aufkleber getarnt, an dem Gerät angebracht. Wird nun ein Loch oder
ein Teil des Aufklebers verdeckt, ändert sich die detektierte Lichtmenge, und ein
Manipulationsversuch kann angezeigt werden. Weiter wird durch Antennen die Verwendung
von drahtlos kommunizierenden Zusatzgeräten verhindert.
[0005] Weiter sind aus dem Stand der Technik Geräte bekannt, bei denen durch Dithering ein
unberechtigtes Auslesen von Kartendaten verhindert werden soll. Beim Dithering wird
die Karte, solange sie sichtbar ist, ruckelnd eingezogen. Dadurch entsteht bei einem
vorgebauten Kartenleser ein ständig unterbrochener Datensatz, der nicht verwertbar
erscheint. Aus dem Stand der Technik sind weiter Geräte bekannt, bei denen über eine
kapazitive Messung das Vorfeld eines Kartenlesers überwacht wird. Hier ändert sich
bei einer Annäherung das Feld vor den Lesegeräten.
Der Erfindung zugrundeliegendes Problem
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Messsystem zur Überwachung
von Selbstbedienungsgeräten bereitzustellen. Insbesondere soll das Messsystem Manipulationsversuche,
z.B. Skimmer-Vorsatzgeräte, erkennen können. Weiter soll das Messsystem für jedes
Selbstbedienungsgerät, also unabhängig von dessen Gestaltung und ohne Eingriff in
das Selbstbedienungsgerät nachrüstbar sein.
Erfindungsgemäße Lösung
[0007] Die Bezugszeichen in sämtlichen Ansprüchen haben keine einschränkende Wirkung, sondern
sollen lediglich deren Lesbarkeit verbessern.
[0008] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch ein Messystem mit den Merkmalen des
Anspruchs 1, der Verwendung einer Abstandsmesseinheit mit den Merkmalen des Anspruchs
10 und einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11.
[0009] Mit dem erfindungsgemäßen Messsystem ist erreichbar, dass aufgrund der Überwachung
eines Selbstbedienungsgeräts eine Manipulation erkannt wird. Derartige Selbstbedienungsgeräte
sind z.B. Geldausgabeautomaten, Kontoauszugsdrucker, Foyer-Eingangsleser, Informations-
oder Transaktionsterminals. In der Regel sind Selbstbedienungsgeräte mit einem Kartenleser
bzw. Karteneinführungsschlot versehen. Aber auch andere Geräte, an denen ein Benutzer
Dienstleistungen in Anspruch nehmen kann, können als Selbstbedienungsgerät verstanden
werden. Solche Geräte sind besonders Manipulationen ausgesetzt, da sie in der Regel
frei zugänglich sind und/oder sensible Daten, wie z.B. Geheimzahlen und/oder Kartendaten
des Bedieners an das Selbstbedienungsgerät übertragen werden. Natürlich sind neben
dem Erspähen solcher Daten auch andere Motivationen für eine Manipulation denkbar.
[0010] Eine Manipulation von Selbstbedienungsgeräten erfolgt in der Regel an der Oberfläche
des Selbstbedienungsgeräts, d.h. die Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts wird manipuliert,
im Allgemeinen zu Betrugszwecken. Unter der Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts
ist dabei die äußere berührbare Fläche des Selbstbedienungsgeräts zu verstehen, also
die Fläche, die einem Benutzer zugänglich ist, und die Manipulationen von Betrügern
ausgesetzt sein kann. Z.B. kann durch einen von einem Betrüger angebrachten Überbau
die Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts manipuliert werden. Solche Überbauten, häufig
auch als Skimmer-Vorsatzgeräte bezeichnet, können z.B. als Kartenlesegerät oder Aufsatztastatur
zum Erspähen von Kartendaten oder von Geheimzahlen verwendet werden. Ferner kann als
Manipulation der Oberfläche auch die Zerstörung von Teilen der Oberfläche verstanden
werden. Ein typisches Beispiel hierfür ist das Einschlagen von Vitrinen von Verkaufsautomaten,
um an zu verkaufende Ware zu gelangen. Unter einem Bereich der Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts
ist ein Teil der Oberfläche zu verstehen, zumindest jedoch ein Punkt der Oberfläche.
[0011] Es ist ein erreichbarer Vorteil des erfindungsgemäßen Messsystems, dass eine Manipulation
des überwachten Selbstbedienungsgeräts durch die Messung einer Streckenlänge, die
auch als Abstand zu dem Selbstbedienungsgerät bezeichnet werden kann, detektierbar
ist. Bei diesem Abstand kann es sich insbesondere um die Streckenlänge der Strecke
von der Abstandsmesseinheit zu der Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts handeln.
Bei einer Manipulation wird die Oberfläche, z.B. durch ein Skimmer-Vorsatzgerät verändert,
wodurch sich der Abstand zu der Oberfläche ändert. Vorteilhafterweise überwacht das
erfindungsgemäße Messsystem den unveränderten Abstand zu dem Selbstbedienungsgerät
und kann somit die Unversehrtheit des originalen Selbstbedienungsgeräts überprüfen.
Im Fall eines angebrachten Vorsatzgeräts wird der gemessene Abstand verkürzt. Wird
also die Strecke zu dem durch eine Manipulation veränderten Bereich der Oberfläche
gemessen, kann die Manipulation durch die Änderung der Streckenlänge erkannt werden.
Vorteilhafterweise wird hierzu der Abstand von der Abstandsmesseinheit ermittelt und
über eine Signalleitung zu der Auswerteeinheit zur Auswertung übertragen. Insbesondere
ist erreichbar, dass durch eine Abstandsmessung eine Manipulation mit hoher Sicherheit
detektiert wird. Zudem ist ein sabotageunanfälliges Messsystem erreichbar, da sämtliche
Veränderungen des Messsystems in einer Veränderung der gemessenen Streckenlänge resultieren
können. Ein weiterer erreichbarer Vorteil des erfindungsgemäßen Messsystems ist, dass
die Messung einer Streckenlänge mit einfachen Mitteln durchführbar sein kann. Insbesondere
können Systeme zur Messung einer Streckenlänge als Standardbausteine zu geringen Preisen
auf dem Markt erworben werden, wodurch das erfindungsgemäße Messsystem einfach und
kostengünstig herstellbar sein kann.
[0012] Durch Verwendung der erfindungsgemäßen Abstandsmesseinheit ist erreichbar, dass das
Messsystem getrennt von dem Selbstbedienungsgerät angeordnet sein kann, da die Messung
der Streckenlänge einer Strecke zu einem Bereich der Oberfläche von einem beliebigen
Ort, z.B. von einem Ort in dem Umfeld des Selbstbedienugsgeräts, durchführbar sein
kann. Insbesondere muss die vermessene Strecke nicht durch das Selbstbedienungsgerät
verlaufen. Es kann somit genügen, dass die vermessene Strecke das Selbstbedienungsgerät
nur von außen berührt. Hierbei verläuft die vermessene Strecke vorteilhafterweise
durch den Raum, von dem aus eine Manipulation stattfinden könnte. Das Messsystem kann
folglich in dem Umfeld des Selbstbedienungsgeräts oder an dem Selbstbedienungsgerät
angeordnet werden. Unter dem Umfeld des Selbstbedienungsgeräts ist hierbei der Raum
zu verstehen, in dem das Selbstbedienungsgerät angeordnet ist, und/oder in den sich
eine Person zur Bedienung des Selbstbedienungsgeräts begibt. Dies kann z.B. beim Abheben
von Bargeld an einem Geldausgabeautomaten, beim Anfordern eines Kontoauszugs an einem
Kontoauszugsdrucker oder bei Betätigung eines Foyer-Eingangslesers durch Einschieben
einer Karte der Fall sein. Vorteilhafterweise kann ein Selbstbedienungsgerät, das
nicht mit einem Überwachungssystem ausgestattet ist, ohne Eingriff bzw. Umbau mit
dem erfindungsgemäßen Messsystem nachgerüstet werden. Zudem ist erreichbar, dass das
Messystem zu sämtlichen Selbstbedienungsgeräten kompatibel ist. Da eine Veränderung
des Selbstbedienungsgeräts vermeidbar ist, ist eine Nachrüstung ohne großen Kosten
und Zeitaufwand erreichbar.
[0013] Es ist ein weiterer erreichbarer Vorteil des erfindungsgemäßen Messsystems, dass
der Bereich der Oberfläche, der überwacht werden soll, wählbar ist. Insbesondere ist
erreichbar, dass verschiedene Bereiche der Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts überwacht
werden können, wie z.B. der Bereich des Karteneinzugs oder der Bereich der Tastatur.
Vorteilhafterweise ist der Bereich der Oberfläche durch einfache Mittel, z.B. durch
Justierung der Lage des Messsystems wählbar.
[0014] Vorteilhafterweise kann die Änderung zumindest einer Streckenlänge die Weiterleitung
eines Signals an eine entfernte Signalverarbeitungsanlage auslösen, um eine Manipulation
des Selbstbedienungsgeräts anzeigen zu können. Mit anderen Worten, die Änderung zumindest
einer gemessenen Streckenlänge ist eine notwendige Bedingung zur Weiterleitung des
Signals. Allerdings muss die Änderung nicht zwangsläufig auch eine hinreichende Bedingung
sein. Insbesondere können durch die Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Lösung weitere
notwendige Bedingungen zur Weiterleitung des Signals gestellt werden. Vorteilhafterweise
kann die Änderung zumindest einer Streckenlänge und die Weiterleitung des Signals
hierbei im Wesentlichen zeitgleich oder zeitversetzt erfolgen.
[0015] Durch die erfindungsgemäße Auswerteeinheit ist erreichbar, dass bei Detektion einer
Manipulation des Selbstbedienungsgeräts über die entfernte Signalverarbeitungsanlage
eine Meldung und/oder ein Alarm mit beliebigen Folgen auslösbar ist. Zudem ist erreichbar,
dass Sicherheitskräfte und/oder die Polizei alarmiert werden kann, und/oder der Zustand
des Selbstbedienungsgeräts verändert werden kann. Natürlich sind sämtliche Formen
der Signalisierung einer Manipulation denkbar.
[0016] Durch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Abstandsmesseinheit zur Erkennung einer
Manipulation eines Selbstbedienungsgeräts kann die Manipulation durch eine Änderung
zumindest einer gemessenen Streckenlänge detektierbar sein. Vorteilhafterweise ist
die Abstandsmesseinheit mit der Auswerteeinheit über eine Signalleitung beliebiger
Art verbunden. Insbesondere ist die Abstandsmesseinheit als Standardbauelement auf
dem Markt kostengünstig verfügbar. Weiter kann bei der Detektion einer Manipulation
ein Signal zu einer entfernten Signalverarbeitungsanlage weiterleitbar sein.
[0017] Es ist ein erreichbarer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, dass eine Manipulation
des Selbstbedienungsgeräts durch die Änderung zumindest einer gemessenen Streckenlänge
erkennbar ist. Vorteilhafterweise kann hierdurch eine einfache und somit leicht durchführbare
Überwachung eines Selbstbedienungsgerätes ermöglicht werden. Weiter kann bei Detektion
einer Manipulation ein Signal zu einer entfernten Signalverarbeitungsanlage weiterleitbar
sein.
Aufbau und Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung
[0018] Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination eingesetzt
werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0019] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung weist das Messsystem eine Personenmeldeeinheit
zur Detektion von Personen in dem Umfeld des Selbstbedienungsgeräts auf, um das Weiterleiten
des Signals bei Verfälschung der Abstandsmessung durch Gegenwart einer Person verhindern
zu können. Personen, die sich in dem Umfeld des Selbstbedienungsgeräts aufhalten oder
das Selbstbedienungsgerät bedienen, können durch ihre Anwesenheit zu einer Änderung
der gemessenen Streckenlänge führen. Besonders vorzugsweise ist die Personenmeldeeinheit
bei detektierter Person in einem ersten Zustand, der besonders vorzugsweise als Zustand
"Bediener erkannt" bezeichnet wird. Wird von der Personenmeldeeinheit keine Person
detektiert, ist diese besonders vorzugsweise in einem zweiten Zustand, der besonders
vorzugsweise als Zustand "kein Bediener erkannt" bezeichnet wird. Besonders vorzugsweise
steht die Personenmeldeeinheit mit der Auswerteeinheit über eine Signalleitung in
Verbindung, um bei Verfälschung der Abstandsmessung durch eine Person das Weiterleiten
des Signals verzögern und/oder verhindern zu können. Natürlich kann die Auswerteeinheit
auch durch eine andere Verbindung, z.B. über Funk, mit der Signaleinheit in Verbindung
stehen. Besonders vorzugsweise ist erst bei einem länger als eine festgelegte Zeitdauer
anhaltenden Zustand "kein Bediener erkannt" ein Signal durch die Auswerteeinheit an
die entfernte Signalverarbeitungsanlage weiterleitbar. Besonders vorzugsweise ist
das Weiterleiten des Signals durch die Auswerteeinheit aufgrund einer detektierten
Person nur für eine festgelegte Zeit durch die Personenmeldeeinheit verzögerbar. Besonders
vorzugsweise ist bei einem länger als eine festgelegte Zeitdauer anhaltenden Zustand
"Bediener erkannt" ein Signal durch die Auswerteeinheit an eine entfernte Signalverarbeitungsanlage
weiterleitbar. Vorteilhafterweise kann hierdurch eine Manipulation der Personenmeldeeinheit
verhindert werden.
[0020] Besonders vorzugsweise sind Personen über eine Auswertung der gemessenen Streckenlänge
detektierbar. Besonders vorzugsweise sind Personen über eine Auswertung der gemessenen
Streckenlänge durch die Auswerteeinheit detektierbar. Besonders vorzugsweise ist bei
Detektion einer Person das Weiterleiten des Signals durch die Auswerteeinheit verzögerbar
und/oder verhinderbar. Beeinflusst eine Person die Messung der Streckenlänge, z.B.
dadurch, dass sie eine Geheimzahl eingibt, Geld entnimmt, eine Karte einsteckt oder
entnimmt, so ergibt die Messung der Streckenlänge eine Änderung der gemessenen Streckenlänge.
Allerdings variiert diese gemessene Streckenänderung entsprechend der jeweiligen Bewegung
der Person, die selbst bei einer sich nicht bewegenden Person nicht völlig unvermeidlich
sind. Besonders vorzugsweise ist eine Person durch eine anhaltende Änderung zumindest
einer gemessenen Streckenlänge detektierbar. Vorteilhafterweise kann somit auf eine
Person als Ursache der Streckenlänge geschlossen werden, ohne hierfür ein besondere
Einheit vorsehen zu müssen. Eine Person ist vorteilhafterweise nur durch eine Software
der Auswerteeinheit detektierbar. Besonders vorzugsweise ist erst nach einer festgelegten
Zeitdauer ohne Änderung der gemessenen Streckenlängen, also ohne Detektion einer Person,
ein Signal bei detektierter Manipulation durch die Auswerteeinheit an die entfernte
Signalverarbeitungsanlage weiterleitbar. Hierdurch kann vorteilhafterweise ein Einfluss
des Bedieners auf die Erkennung einer Manipulation verhindert werden. Besonders vorzugsweise
ist bei einer länger als eine festgelegte Zeitdauer anhaltenden Detektion einer Person
ein Signal durch die Auswerteeinheit an eine entfernte Signalverarbeitungsanlage weiterleitbar.
Vorteilhafterweise kann hierdurch eine Manipulation der Personenmeldeeinheit verhindert
werden, da sich Personen üblicherweise nur über eine bestimmte Zeitdauer bei einem
Selbstbedienungsgerät aufhalten.
[0021] Besonders vorzugsweise sind Personen über eine Auswertung der gemessenen Streckenlänge
durch die Auswerteeinheit detektierbar. Hierdurch ist die Personenerkennung ohne zusätzliche
Baueinheiten erreichbar. Besonders vorzugsweise sind Personen über eine Auswertung
der gemessenen Streckenlänge durch die Personenmeldeeinheit detektierbar, wobei der
gemessene Abstand von der Auswerteeinheit an die Personenmeldeeinheit über eine Signalleitung
übermittelbar ist. Es sind auch Ausführungen der Erfindung denkbar, in denen Personen
über eine Auswertung der gemessenen Streckenlänge durch die Auswerteeinheit und die
Personenmeldeeinheit detektierbar sind.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Personenmeldeeinheit einen
Infrarotbaustein zur Detektion von Personen mittels Infrarotlicht auf. Besonders vorzugsweise
weist der Infrarotbaustein einen Empfänger zum Empfangen von Infrarotlicht auf. Vorteilhafterweise
kann eine Person durch die von ihr ausgehende Infrarotstrahlung detektiert werden.
Vorteilhafterweise ist die Person ein Sender von Infrarotstrahlen, die von dem Infrarotbaustein
empfangen wird. Besonders vorzugsweise weist der Infrarotbaustein einen Sender zum
Senden von Infrarotlicht und einen Empfänger zum Empfangen von Infrarotlicht auf.
Hierdurch ist erreichbar, dass die von einer Person ausgesandte Infrarotstrahlung
noch weiter, z.B. durch Reflektion der von Sender gesendeten Infrarotstrahlung, verstärkt
wird. Durch die Personenmeldeeinheit mit Infrarotbaustein ist vorteilhafterweise bei
Anwesenheit einer Person das Weiterleiten des Signals durch die Auswerteeinheit verhinderbar.
Besonders vorzugsweise ist die Verhinderung des Weiterleitens des Signals bei Detektion
einer Person zeitlich begrenzt, sodass eine Manipulation der Personenmeldeeinheit
detektiert werden kann. Besonders vorzugsweise ist die Messtätigkeit der Abstandsmesseinheit
während der Anwesenheit einer Person unterbrochen. Hierdurch ist erreichbar, dass
die Person nicht durch die Abstandsmessung irritiert wird. Durch die Erkennung von
Personen mittels Infrarotlicht kann die Anwesenheit von Personen in dem Umfeld des
Selbstbedienungsgeräts besonders einfach durchgeführt werden. Insbesondere kann ein
von dem Benutzer während der Bedienung abgelegter Gegenstand von einer Manipulation
unterschieden werden, da der Benutzer sich üblicherweise noch in dem Umfeld des Selbstbedienungsgeräts
aufhält, und den Gegenstand bei Verlassen des Selbstbedienungsgeräts wieder an sich
nimmt. Weiter kann durch die Aufteilung von Streckenlängenmessung und Personenerkennung
auf zwei Einheiten die Erkennung einer Manipulation des Selbstbedienungsgeräts noch
sicherer durchgeführt werden. Zudem sind Infrarotdetektoren zur Erkennung von Personen
auf dem Markt günstig erwerbbar, wodurch ein kostengünstiges Messsystem erreichbar
ist.
[0023] Besonders vorzugsweise ist die Auswerteeinheit mit der entfernten Signalverarbeitungsanlage
verbindbar, um eine Kommunikation zwischen Auswerteeinheit und Signalverarbeitungsanlage
ermöglichen zu können. Besonders vorzugsweise ist die Verbindung zwischen der Auswerteeinheit
und der Signalverarbeitungsanlage durch eine Funkverbindung und/oder über ein Kabel
realisierbar. Es sind allerdings auch andere Realisierungen dieser Verbindung denkbar.
Durch die Verbindung kann ein Signal von der Auswerteeinheit zu der Signalverarbeitungsanlage
bei detektierter Manipulation geleitet werden, um z.B. eine Meldung oder einen Alarm
auslösen zu können. Weiter ist erreichbar, dass durch die Kommunikation über die Verbindung
der Zustand des Messsystems ermittelbar ist. Hierdurch kann insbesondere eine Manipulation,
wie z.B. ein Durchtrennen der Verbindung oder ein Entfernen des gesamten Messsystems
detektiert werden.
[0024] Die Erfindung weiterbildend ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Auswerteeinheit
einen Speicher zur Speicherung von zumindest einem Streckenlängenreferenzwert aufweist.
Besonders vorzugsweise weist die Auswerteeinheit einen Speicher zur Speicherung von
zumindest einer Streckenlänge, die auch als Streckenlängenreferenzwert bezeichnet
werden kann, zumindest einer Strecke zu der unmanipulierten Oberfläche des Selbstbedienungsgerät
auf. Vorteilhafterweise kann eine Manipulation über die Abweichung zumindest einer
Streckenlänge von dem gespeicherten Streckenlängenreferenzwert erkannt werden. Besonders
vorzugsweise findet der Vergleich zwischen der gemessenen Streckenlänge, also dem
Messwert oder gemessenen Wert, und dem Streckenlängenreferenzwert, also dem Referenzwert,
durch die Auswerteeinheit statt. Im Falle einer Manipulation weicht der gemessene
Wert von dem Referenzwert ab. Besonders vorzugsweise ist bei einer durch die Auswerteeinheit
detektierten Abweichung einer Streckenlänge von dem entsprechenden Streckenlängenreferenzwert
durch die Auswerteeinheit ein Signal an eine entfernte Signalverarbeitungsanlage weiterleitbar.
Besonders vorzugsweise erfolgt der Vergleich der gemessenen Streckenlänge mit dem
entsprechenden Streckenlängenreferenzwert erst, nachdem die gemessene Streckenlänge
über eine festgelegte Zeit konstant geblieben ist. Hierdurch ist die Anwesenheit einer
Person von einer Manipulation des Selbstbedienungsgeräts unterscheidbar.
[0025] Erfindungsgemäß ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Abstandsmesseinheit eine Sendevorrichtung
zur Erzeugung eines Messstrahls aufweist. Hierdurch ist erreichbar, dass der Messstrahl
auf einen Bereich der Oberfläche justierbar ist. Insbesondere ist erreichbar, dass
bei einer Nachrüstung eines Selbstbedienungsgeräts mit dem erfindungsgemäßen Messsystem
zuerst das Messsystem montiert werden kann, und anschließend der Messstrahl auf einen
wählbaren Bereich der Oberfläche gerichtet werden kann. Besonders vorzugsweise führt
der Messstrahl von der Abstandsmesseinheit direkt zu der Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts.
Es ist allerdings auch denkbar, dass der Messstrahl von der Abstandsmesseinheit über
zumindest eine Ablenkvorrichtung zu der Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts führbar
ist, um eine höhere Flexibilität bei der Platzierung des Messsystems erreichen zu
können.
[0026] Besonders vorzugsweise besteht der Messstrahl aus elektromagnetischen oder akustischen
Wellen. Hierdurch kann die Bestimmung der Streckenlänge über eine elektronische Distanzmessung
durchgeführt werden, durch die eine besonders präzise Bestimmung der Streckenlänge
ermöglicht werden kann. Bei einer elektronischen Distanzmessung wird die Messung einer
Streckenlänge meist mittels Laufzeitmessung von elektromagnetischen oder akustischen
Wellen durchgeführt. In Abhängigkeit der verwendeten Frequenz kann dieses Verfahren
Sonar-, Radar- bzw. Mikrowellendistanzmessung oder optische Abstandsmessung genannt
werden. Neben dem vorherrschenden Prinzip der Laufzeitmessung ist unter anderem auch
die Messung von Phasenverschiebungen zur Bestimmung der Streckenlänge möglich. Systeme
zur Bestimmung der Streckenlänge basierend auf der elektronischen Distanzmessung können
auf dem Markt erworben werden, und sind aufgrund von verwendeten Standardbauelementen
besonders günstig. Hierdurch kann erreicht werden, dass auch bestehende Selbstbedienungsgeräte
kostengünstig nachgerüstet werden, um so möglichst rasch alle noch ungeschützten Selbstbedienungsgeräte
vor Manipulationen zu bewahren.
[0027] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Messstrahl ein Laserstrahl. Besonders
vorzugsweise wird der Laserstrahl von einem Lasergerät der Klasse 1 oder 2 nach EN
60825-1 erzeugt. Durch Verwendung einer Laserabstandsmessung, die auch als elektronische
Distanzmessung bezeichnet werden kann, kann bei Verwendung von Standardbauelementen
eine einfache und hochpräzise Messung durchgeführt werden. Weiter ist eine einfache
Ausrichtung auf einen präzisen Punkt auf der Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts
möglich. Da Abstandsmesssysteme basierend auf einer Messung mittels eines Laserstrahls
auf dem Markt kostengünstig zu erwerben sind, kann die Nachrüstung eines Selbstbedienungsgeräts
durch das erfindungsgemäße Messsystem kostengünstig durchgeführt werden, mit dem weiteren
Vorteil, dass eine hohe Abdeckung von manipulationssicheren Selbstbedienungsgeräten
schnell erreichbar ist. Besonders vorzugsweise weist die Abstandsmesseinheit zumindest
eine Laserdiode zur Erzeugung des Laserstrahls auf. Da Laserdioden als Standardbauelement
kostengünstig verfügbar sind, und zudem eine geringe Größe aufweisen, kann ein kostengünstiges
Messsystem geringer Größe erreichbar sein. Ein solches Messsystem kann den Vorteil
haben, dass es bei Manipulationsversuchen nicht erkannt wird oder aufgrund der Größe
für den Betrüger nicht erreichbar ist.
[0028] Die Erfindung weiterbildend ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Abstandsmesseinheit
eine Ablenkvorrichtung zur Auslenkung des Messtrahls aufweist. Hierdurch ist die Messung
der Streckenlänge von zumindest zwei Strecken zu der Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts
mit einer Abstandsmesseinheit erreichbar. Es können folglich zumindest zwei kritische
Bereiche der Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts überwacht werden. Zudem können
die zu überwachenden Bereiche wählbar sein, da der Messstrahl durch die Ablenkvorrichtung
ablenkbar ist. Besonders vorzugsweise erfolgt die Justierung des Messstrahls auf einen
Bereich der Oberfläche durch die Ablenkvorrichtung. Besonders vorzugsweise ist durch
die Ablenkvorrichtung eine serielle Messung durchführbar, in der die Streckenlängen
aller Strecken nacheinander gemessen werden. Besonders vorzugsweise ist durch die
Ablenkvorrichtung eine serielle Messung durchführbar, in der die Streckenlängen aller
Strecken innerhalb eines Messzyklus nacheinander messbar sind, wobei nach Beendigung
eines Messzyklus ein neuer Messzyklus beginnt.
[0029] Besonders vorzugsweise erfolgt die Durchführung der Messung einer Streckenlänge innerhalb
einer festgelegten Zeitdauer, die unterhalb einer Erkennungsschwelle liegt. Unter
der Erkennungsschwelle ist die Zeitdauer zu verstehen, ab der die Durchführung der
Messung von einer Person erkannt wird. Vorteilhafterweise ist eine Verweildauer des
Messstrahls, z.B. eines Laserstrahls auf einen Bereich der Oberfläche erreichbar,
die unter der Erkennungsschwelle liegt, und der Messstrahl somit nicht mehr durch
eine Person erkannt werden kann. Insbesondere kann die von einem Laserstrahl auf die
Oberfläche projizierte Markierung von einer Person nicht erkannt werden.
[0030] Erfindungsgemäß ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Auslenkung des Messstrahls
optisch oder elektromagnetisch erfolgt. Hierdurch ist erreichbar, dass der Messstrahl
hochpräzise auf die zu überwachenden Bereiche der Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts
abgelenkt wird. Weiter kann der Zeitraum zwischen den Einzelmessungen verkürzt werden,
um eine schnellere Abtastung der Bereiche erzielen zu können. Zudem sind mechanische
Abnutzungserscheinungen vermeidbar, wodurch eine lange Lebensdauer erreichbar ist.
[0031] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist das Messsystem in einem sabotagegeschützten
Gehäuse angeordnet. Besonders vorzugsweise ist das Messsystem in dem Umfeld des Selbstbedienungsgeräts
angeordnet. Besonders vorzugsweise ist das Messsystem über dem Selbstbedienungsgerät
angeordnet. Hierdurch kann eine Manipulation des Messsystems vermieden werden. Besonders
vorzugsweise ist das Messsystem getrennt von dem Selbstbedienungsgerät angeordnet.
Es sind aber auch Ausführungen der Erfindung denkbar, in denen das Messsystem mit
dem Selbstbedienungsgerät verbunden oder in diesem integriert ist.
[0032] In einem bevorzugten Verfahren zur Erkennung einer Manipulation an einem Selbstbedienungsgerät
wird die Messung der Streckenlänge zumindest einer der Strecken in zeitlich aufeinander
folgenden Messzyklen wiederholt. Hierdurch kann die Streckenlänge einer Strecke bezüglich
einer Manipulation des Bereichs, an dem die Strecke endet, ausgewertet werden. Weiter
kann eine ständige Überwachung des Selbstbedienungsgeräts und somit eine höhere Detektionssicherheit
erreicht werden.
[0033] In einem weiteren bevorzugten Verfahren zur Erkennung einer Manipulation an einem
Selbstbedienungsgerät werden die Streckenlängen sämtlicher Strecken innerhalb eines
Messzyklus gemessen. Hierdurch ist erreichbar, dass verschiedene Bereiche der Oberfläche
des Selbstbedienungsgeräts überwacht werden können, um eine Manipulation dieser Bereiche
detektieren zu können.
[0034] In einem weiteren bevorzugten Verfahren zur Erkennung einer Manipulation an einem
Selbstbedienungsgerät wird die Anwesenheit einer Person detektiert, um eine Änderung
der gemessenen Streckenlänge hervorgerufen durch eine Person von einer Änderung der
Streckenlänge hervorgerufen durch eine Manipulation unterscheiden zu können. Vorteilhafterweise
kann hierdurch eine durch die Bedienung des Selbstbedienungsgerät hervorgerufene Streckenänderung
von einer durch eine Manipulation hervorgerufenen Streckenänderung unterschieden werden.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0035] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachfolgend an Hand vierer in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiele, auf welche die Erfindung jedoch nicht beschränkt
ist, näher beschrieben.
[0036] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Messsystem zur Überwachung eines Selbstbedienungsgeräts in einer perspektivischen
Ansicht;
- Fig. 2
- ein Messsystem gemäß Fig. 1 in einer weiteren perspektivischen Ansicht;
- Fig. 3
- Ablaufdiagramm mit Personenerkennung durch Infrarotbaustein;
- Fig. 4
- Ablaufdiagramm mit Personenerkennung durch variierenden Messergebnisse; und
- Fig. 5
- ein an einem Selbstbedienungsgerät angeordnetes Messsystem zur Überwachung des Selbstbedienungsgeräts.
Ausführliche Beschreibung anhand von Ausführungsbeispielen
[0037] Bei der nachfolgenden Beschreibung vierer bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
[0038] Das erste Ausführungsbeispiel wird im Folgenden anhand der Fig. 1 bis 3 erläutert.
In Fig. 1 ist ein Messsystem 1 zur Überwachung eines Selbstbedienungsgeräts 3 in einer
perspektivischen Darstellung gezeigt. Fig. 2 zeigt das Messsystem 1 aus Fig. 1 aus
einer anderen Perspektive. In Fig. 3 ist ein Ablaufdiagramm zur Auslösung einer Meldung
bzw. eines Alarms bei Erkennung von Manipulationsversuchen gezeigt. Durch das Messsystem
1 können Manipulation, wie z.B. Überbauten durch eine Abstandsmessung erkannt werden.
Hierzu weist das Messsystem 1 eine Abstandsmesseinheit 5 auf, durch die die Streckenlängen
von drei Strecken 7 zu drei Bereichen der Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts 3
gemessen werden. Die vermessenen Strecken enden jeweils an einem Punkt unmittelbar
an dem Karteineinführungsschlot 9, unmittelbar an dem Geldausgabeschlitz 11 und auf
der Tastatur 13. Diese Strecken verlaufen durch den Raum, der den Manipulationen ausgesetzt
ist, und berühren die Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts 3 von außen. Von jeder
Strecke 7 wird ein Streckenlängenreferenzwert millimetergenau gemessen, und in einem
aus Darstellungsgründen nicht gezeigten Speicher einer Auswerteeinheit 15 des Messsystem
1 gespeichert. Das Messsystem 1 ist in einem sabotagegeschützten Gehäuse 17 an der
Decke vor dem Selbstbedienungsgerät 3 angebracht, und somit getrennt von dem Selbstbedienungsgerät
3 in dem Umfeld des Selbstbedienungsgeräts 3 angeordnet. Die Abstandsmesseinheit 5
weist eine aus Darstellungsgründen nicht gezeigte Sendevorrichtung zur Erzeugung eines
Laserstrahls als Messstrahl auf, der die Streckenlängen der Strecken 7 millimetergenau
ermittelt. Über eine aus Darstellungsgründen nicht gezeigte Ablenkvorrichtung wird
der Laserstrahl auf einen Punkt an dem Karteneinführungsschlot 9, auf einen Punkt
an dem Geldausgabeschlitz 11 und auf einen Punkt an der Tastatur 13 ausgelenkt. Hierbei
verläuft der Laserstrahl nacheinander entlang der gezeigten Strecken 7, wobei die
Zeitdauer in der der Laserstrahl auf die erwähnten Punkte gerichtet ist unterhalb
der Erkennungsschelle liegt. Hierdurch kann die von dem Laserstrahl auf die Oberfläche
projizierte Markierung von einer Person nicht erkannt werden.
[0039] Das Messsystem 1 weist eine Personenmeldeeinheit 19 zur Detektion von Personen in
dem Umfeld des Selbstbedienungsgeräts 3 auf. Die Personenmeldeeinheit 19 weist einen
aus Darstellungsgründen nicht gezeigten Infrarotbaustein auf, um eine Person im Umfeld
des Selbstbedienungsgeräts 3 mittels Infrarotlicht ermitteln zu können. Der Infrarotbaustein
weist einen Empfänger zum Empfangen von Infrarotlicht auf, der aus Darstellungsgründen
in den Fig. nicht gezeigt ist. Die Personenmeldeeinheit 19 ist mit der Auswerteeinheit
15 über eine Signalleitung 21 verbunden.
[0040] Zur Auswertung der durch die Abstandsmesseinheit 5 gemessenen Streckenlängen weist
das Messsystem die Auswerteeinheit 15 auf. Hierbei vergleicht die Auswerteeinheit
15 die gemessenen Streckenlängen, die von der Abstandsmesseinheit 5 über die Signalleitung
22 an die Auswerteeinheit 15 übertragen werden, mit den gespeicherten Streckenlängenreferenzwerten.
Bei der Abweichung von zumindest einem Messwert von dem entsprechenden Referenzwert,
und bei der von der Personenmeldeeinheit 19 über die Signalleitung 21 gemeldeten Nichtanwesenheit
einer Person, wird durch die Auswerteeinheit 15 eine Meldung bzw. ein Alarm mit beliebigen
Folgen ausgelöst. Hierzu wird durch die Auswerteeinheit 15 ein Signal an eine entfernte
Signalverarbeitungsanlage über eine Signalleitung 23 weitergeleitet. Dieser Ablauf
ist in Fig. 3 dargestellt, wobei die Werte a, b und c den Streckenlängen zu dem Karteineinführungsschlot
9, dem Geldausgabeschlitz 11 und der Tastatur 13 entsprechen. Der Index "0" weist
dabei auf den gespeicherten Referenzwert hin, der mit der aktuellen Messung, die durch
den Index "x" gekennzeichnet ist, verglichen wird. Dieser Vergleich wird durch den
Pfeil zwischen den Speicher-Blöcken und den Blöcken der Messungen repräsentiert. Bei
zumindest einer Abweichung eines Messwertes von dem entsprechenden Referenzwert, wobei
der Messwert größer oder kleiner als der Referenzwert sein kann, wird der nächste
Schritt, nämlich die Überprüfung des Ergebnisses der Infrarotmessung. Ist durch die
Infrarotmessung keine Person detektiert, wird eine Meldung bzw. ein Alarm ausgelöst.
Somit kann durch die Personenmeldeeinheit 19 bei Anwesenheit einer Person das Weiterleiten
des Signals durch die Auswerteeinheit 15 verhindert werden.
[0041] Ein zweites Ausführungsbeispiel, das sich ansonsten nicht von dem ersten Ausführungsbeispiel
unterscheidet, wird im Folgenden anhand der Fig. 4 erläutert. In diesem Ausführungsbeispiel
sind Personen über eine Auswertung der gemessenen Streckenlängen erkennbar. Somit
erfolgt die Detektion einer Person nur durch eine Auswertung mittels Software. Eine
Personenmeldeeinheit 19 ist somit nicht erforderlich. Der Index "0" weist dabei auf
den gespeicherten Referenzwert hin, der mit der aktuellen Messung, die durch den Index
"x" gekennzeichnet ist, verglichen wird. Dieser Vergleich wird durch den Pfeil zwischen
den Speicher Blöcken und den Blöcken der Messungen repräsentiert. Bei einer Unterbrechung
des Laserstrahls, z.B. durch die Eingabe der Geheimzahl, der Entnahme von Geld, dem
Einstecken oder Entnehmen einer Karte, ergibt zumindest eine Messung einen geringeren
Wert als den Referenzwert. Dieser geringere Wert verändert sich entsprechend der jeweiligen
Bewegung der Person. Die Auswerteeinheit 15, bzw. die auf der Auswerteeinheit 15 laufende
Software interpretiert diesen Zustand als erkannte Person und verhindert das Weiterleiten
eines Signals durch die Auswerteeinheit 15 an die Signalverarbeitungsanlage. Erst
wenn die Lasermessung wieder feste Wert über eine gewisse Zeit ergibt, vergleicht
die Auswerteeinheit 15 die gemessenen Werte mit den entsprechenden Referenzwerten.
Bei zumindest einer Abweichung eines Messwertes von dem entsprechenden Referenzwert,
wobei der Messwert größer oder kleiner als der Referenzwert sein kann, löst die Auswerteeinheit
15 durch die Weiterleitung eines Signals an die Signalverarbeitungsanlage eine Meldung
bzw. einen Alarm aus.
[0042] In einem dritten Ausführungsbeispiel, das sich ansonsten nicht von dem ersten oder
dem zweiten Ausführungsbeispiel unterscheidet, erfolgt die Auslenkung des Laserstrahls
durch die Ablenkvorrichtung optisch oder elektromagnetisch. Aus Darstellungsgründen
ist die Ablenkvorrichtung nicht gezeigt, so dass dieses Ausführungsbeispiel anhand
von Fig. 1 und 2 erläutert ist. Durch die optische oder elektromagnetische Auslenkung
kann der Laserstrahl hochpräzise ausgelenkt werden.
[0043] Das vierte Ausführungsbeispiel, das sich ansonsten nicht von den vorherigen Ausführungsbeispielen
unterscheiden, wird anhand der Fig. 5 erläutert. In dieser Ausführung ist das Messsystem
1 an dem Selbstbedienungsgerät 3 angeordnet, bzw. in diesem integriert, und misst
die Streckenlängen der Strecken 7 aus dem Selbstbedienungsgerät 3 heraus.
[0044] Die in dem ersten bis vierten Ausführungsbeispiel enthaltene Abstandsmesseinheit
5 wird, wie in Fig. 2 und 5 dargestellt, verwendet, um eine Manipulation an dem Selbstbedienungsgerät
3 zu erkennen. Durch die Abstandsmesseinheit 5 werden die Streckenlängen von drei
Strecken 7 zu drei Bereichen der Oberfläche, dem Karteneinführungsschlot 9, dem Geldausgabeschlitz
11 und der Tastatur 13 gemessen.
[0045] Das Verfahren zur Erkennung einer Manipulation an dem Selbstbedienungsgerät 3 wird
anhand der Fig. 1, 2 und 5 erläutert, und ist durch das in den Ausführungsbeispielen
beschriebene Messsystem durchführbar. Hierbei wird die Streckenlänge von drei Strecken
7 zu der Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts gemessen, wobei die Strecken an dem
Karteneinführungsschlot 9, dem Geldausgabeschlitz 11 und der Tastatur 13 enden. Über
eine Änderung der Streckenlänge von zumindest einer dieser Strecken 7 wird eine Manipulation
erkannt. Die Streckenlängen der drei Strecken 7 werden innerhalb eines Messzuyklus
gemessen, um den Karteneinführungsschlot 9, den Geldausgabeschlitz 11 und die Tastatur
13 gleichzeitig zu überwachen. Die Messungen der Streckenlängen der drei Strecken
7 werden in zeitlich aufeinanderfolgenden Messzyklen wiederholt. Hierdurch werden
der Karteneinführungsschlot 9, der Geldausgabeschlitz 11 und die Tastatur 13 ständig
überwacht. Um eine Änderung der gemessenen Streckenlänge hervorgerufen durch eine
Person von einer Änderung der Streckenlänge hervorgerufen durch eine Manipulation
unterscheiden zu können, wird die Anwesenheit einer Person detektiert.
[0046] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Figuren offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Konzentration für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
1. Messsystem (1) zur Überwachung von Selbstbedienungsgeräten (3), das eine Abstandsmesseinheit
(5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Abstandsmesseinheit (5) die Streckenlänge zumindest einer Strecke (7) zu
einem Bereich der Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts (3) messbar ist, und das Messsystem
(1) eine Auswerteeinheit (15) aufweist, durch die aufgrund einer Änderung zumindest
einer gemessenen Streckenlänge ein Signal an eine entfernte Signalverarbeitungsanlage
weiterleitbar ist.
2. Messsystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Messsystem eine Personenmeldeeinheit (19) zur Detektion von Personen in dem Umfeld
des Selbstbedienungsgeräts (3) aufweist.
3. Messsystem (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Personenmeldeeinheit (19) einen Infrarotbaustein zur Detektion von Personen mittels
Infrarotlicht aufweist.
4. Messsystem (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (15) einen Speicher zur Speicherung von zumindest einem Streckenlängenreferenzwert
aufweist.
5. Messsystem (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandsmesseinheit (5) eine Sendevorrichtung zur Erzeugung eines Messstrahls
aufweist.
6. Messsystem (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Messstrahl ein Laserstrahl ist.
7. Messsystem (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandsmesseinheit (5) eine Ablenkvorrichtung zur Auslenkung des Messtrahls
aufweist.
8. Messsystem (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslenkung des Messstrahls optisch oder elektromagnetisch erfolgt.
9. Messsystem (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Messsystem (1) in einem sabotagegeschützten Gehäuse (17) angeordnet ist.
10. Verwendung einer Abstandsmesseinheit (5), durch die die Streckenlänge zumindest einer
Strecke (7) zu einem Bereich der Oberfläche eines Selbstbedienungsgeräts (3) messbar
ist, zur Erkennung einer Manipulation an dem Selbstbedienungsgerät (3).
11. Verfahren zur Erkennung einer Manipulation an einem Selbstbedienungsgerät (3), dadurch gekennzeichnet, dass die Streckenlänge zumindest einer Strecke (7) zu der Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts
(3) gemessen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung der Streckenlänge zumindest einer der Strecken (7) in zeitlich aufeinander
folgenden Messzyklen wiederholt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Streckenlängen sämtlicher Strecken (7) innerhalb eines Messzyklus gemessen werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Anwesenheit einer Person detektiert wird, um eine Änderung der gemessenen Streckenlänge
hervorgerufen durch eine Person von einer Änderung der Streckenlänge hervorgerufen
durch eine Manipulation unterscheiden zu können.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Messsystem (1) zur Überwachung von Selbstbedienungsgeräten (3), das eine Abstandsmesseinheit
(5) aufweist, durch die die Streckenlänge zumindest einer Strecke (7) zu einem Bereich
der Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts (3) messbar ist, und das Messsystem (1)
eine Auswerteeinheit (15) aufweist, durch die aufgrund einer Änderung zumindest einer
gemessenen Streckenlänge ein Signal an eine entfernte Signalverarbeitungsanlage weiterleitbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Messsystem eine Personenmeldeeinheit (19) zur Detektion von Personen in dem Umfeld
des Selbstbedienungsgeräts (3) aufweist und/oder Personen über eine Auswertung der
gemessenen Streckenlänge detektierbar sind, um bei Detektion einer Person das Weiterleiten
des Signals durch die Auswerteeinheit (15) zu verhindern.
2. Messsystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Personenmeldeeinheit (19) einen Infrarotbaustein zur Detektion von Personen mittels
Infrarotlicht aufweist.
3. Messsystem (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (15) einen Speicher zur Speicherung von zumindest einem Streckenlängenreferenzwert
aufweist.
4. Messsystem (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandsmesseinheit (5) eine Sendevorrichtung zur Erzeugung eines Messstrahls
aufweist.
5. Messsystem (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Messstrahl ein Laserstrahl ist.
6. Messsystem (1) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandsmesseinheit (5) eine Ablenkvorrichtung zur Auslenkung des Messtrahls
aufweist.
7. Messsystem (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslenkung des Messstrahls optisch oder elektromagnetisch erfolgt.
8. Messsystem (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Messsystem (1) in einem sabotagegeschützten Gehäuse (17) angeordnet ist.
9. Messsystem (1) zur Überwachung von Selbstbedienungsgeräten (3), das eine Abstandsmesseinheit
(5) aufweist, durch die die Streckenlänge zumindest einer Strecke (7) zu einem Bereich
der Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts (3) messbar ist, und das Messsystem (1)
eine Auswerteeinheit (15) aufweist, durch die aufgrund einer Änderung zumindest einer
gemessenen Streckenlänge ein Signal an eine entfernte Signalverarbeitungsanlage weiterleitbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass erst nach einer festgelegten Zeitdauer ohne Änderung der gemessenen Streckenlängen
das Signal an die entfernte Signalverarbeitungsanlage weiterleitbar ist.
10. Messsystem (1) zur Überwachung von Selbstbedienungsgeräten (3), das eine Abstandsmesseinheit
(5) aufweist, durch die die Streckenlänge zumindest einer Strecke (7) zu einem Bereich
der Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts (3) messbar ist, und das Messsystem (1)
eine Auswerteeinheit (15) aufweist, durch die aufgrund einer Änderung zumindest einer
gemessenen Streckenlänge ein Signal an eine entfernte Signalverarbeitungsanlage weiterleitbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Messsystem (1) getrennt von dem Selbstbedienungsgerät (3) anordnenbar ist.
11. Verfahren zur Erkennung einer Manipulation an einem Selbstbedienungsgerät (3), wobei
die Streckenlänge zumindest einer Strecke (7) zu der Oberfläche des Selbstbedienungsgeräts
(3) gemessen wird, um bei Änderung zumindest einer Streckenlänge die Weiterleitung
eines Signals an eine entfernte Signalverarbeitungsanlage auszulösen, dadurch gekennzeichnet, dass die Anwesenheit einer Person detektiert wird, um eine Änderung der gemessenen Streckenlänge
hervorgerufen durch eine Person von einer Änderung der Streckenlänge hervorgerufen
durch eine Manipulation zu unterscheiden und das Weiterleiten des Signals bei Verfälschung
der Abstandsmessung durch Gegenwart einer Person zu verhindern.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung der Streckenlänge zumindest einer der Strecken (7) in zeitlich aufeinander
folgenden Messzyklen wiederholt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Streckenlängen sämtlicher Strecken (7) innerhalb eines Messzyklus gemessen werden.