[0001] Die Erfindung betrifft eine Entnahmevorrichtung für Lebensmittelprodukte, insbesondere
Brot- und/oder Backwaren, vorzugsweise Stangenbrote oder Baguettes, mit einer Vorratskammer
und einem Entnahmeraum, die durch eine Barrierewand voneinander getrennt sind, wobei
die Lebensmittelprodukte mittels einer von einem Bediener beaufschlagten Handhabe
aus der Vorratskammer in den Entnahmeraum unter Überwindung der Barrierewand befördert
werden.
[0003] Der Stand der Technik kann nicht in allen Aspekten zufriedenstellen. So wird die
Handhabe regelmäßig in einem Schlitz geführt, was ihre Bewegungsfreiheit deutlich
einschränkt. Dadurch lassen sich die bekannten Entnahmevorrichtungen praktisch nur
für die Behandlung von kleinvolumigen Lebensmittelprodukten und hier insbesondere
Brötchen einsetzen. Größere Lebensmittelprodukte, insbesondere Brote oder auch Stangenbrote
bzw. vergleichbar große oder voluminöse Backwaren lassen sich auf diese Weise kaum
handhaben. - Hier setzt die Erfindung ein.
[0004] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine derartige Entnahmevorrichtung
so weiter zu entwickeln, dass insbesondere die Handhabung großvolumiger Lebensmittelprodukte
wie beispielsweise von Broten oder vergleichbaren Backwaren einfach und problemlos
gelingt.
[0005] Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist eine gattungsgemäße Entnahmevorrichtung
im Rahmen der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, dass die Barrierewand mit einer die Lebensmittelprodukte überwiegend zurückhaltenden Durchgriffsöffnung
für die Handhabe und einem sich daran unterseitig anschließenden Durchtrittsschlitz
für die Lebensmittelprodukte ausgerüstet ist.
[0006] Auf diese Weise können die Lebensmittelprodukte unschwer mit Hilfe der Handhabe manipuliert
werden, nämlich durch die Durchgriffsöffnung für die Handhabe hindurch. Denn die Durchgriffsöffnung
verfügt im allgemeinen über eine Breite, welche in etwa der Hälfte einer Durchschnittslänge
des zu behandelnden Lebensmittelproduktes entspricht oder diese überschreitet. Darüber
hinaus ist die Durchgriffsöffnung von ihrer Breite her begrenzt. Denn sie unterschreitet
regelmäßig die Durchschnittslänge des fraglichen Lebensmittelproduktes um wenigstens
10 %.
[0007] Die Höhe der Durchgriffsöffnung entspricht der Höhe der Barrierewand, so dass die
Durchgriffsöffnung eine insgesamt meistens rechteckige Fläche beschreibt. Dadurch
steht für die Handhabe eine Durchgriffsöffnung beträchtlicher Größe zur Verfügung,
die unschwer Manipulationen auch an großvolumigen Backwaren zulässt. Dabei ist die
Durchgriffsöffnung aber immer so bemessen, dass das Lebensmittelprodukt nicht hindurchtreten
kann - auch nicht "schräg". Folgerichtig sorgt einzig der Durchtrittsschlitz für die
Überwindung der Barrierewand.
[0008] Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die von der Vorratskammer in den Entnahmeraum
zu befördernden Lebensmittelprodukte bzw. Brot- und/oder Backwaren nicht durch die
Durchgriffsöffnung in den Entnahmeraum gelangen oder gelangen können. Vielmehr treten
die Brot- und/oder Backwaren einzig durch den Durchtrittsschlitz von der Vorratskammer
in den Entnahmeraum ein. Dies umso mehr, als die Durchtrittsöffnung von dem betreffenden
Lebensmittelprodukt nur dann passiert werden kann, wenn das Lebensmittelprodukt angehoben
wird. Ein Anheben ist aber nicht möglich, weil ein Bediener nicht in die Vorratskammer
greifen kann. Außerdem lässt die Handhabe lediglich ziehende oder schiebende Bewegungen
zu, so dass mit ihrer Hilfe bedarfsweise lediglich der sich oberseitig an eine Auflagefläche
anschließende Durchtrittsschlitz passiert werden kann.
[0009] Dieser Vorgang mag von der Handhabe ausgelöst oder beschleunigt werden. Es ist aber
auch möglich, dass die Brot- und/oder Backwaren gleichsam automatisch (per Schwerkraft)
von der Vorratskammer in den Entnahmeraum durch den Durchtrittsschlitz hindurch überführt
werden. Zu diesem Zweck ist meistens die gemeinsame Auflagefläche vorgesehen, welche
den Entnahmeraum und die Vorratskammer durchgreift und beispielsweise angeschrägt
sein mag. Meistens ist die Auflagefläche auch noch wellenartig ausgestaltet, um eine
nur linienhafte Auflage der Lebensmittelprodukte zu gewährleisten und in Wellentälern
etwaige Krümel zu sammeln.
[0010] Regelmäßig handelt es sich bei der Auflagefläche um eine gitterartige Fläche mit
beispielsweise Stäben aus Holz. Dabei sind die einzelnen Gitterstäbe im Allgemeinen
in Förderrichtung der Lebensmittelprodukte von der Vorratskammer in den Entnahmeraum
angeordnet. Unterhalb der wellenartigen Auflagefläche bzw. der Gitterstäbe mag eine
Sammelwanne für beispielsweise Krümel etc. vorgesehen werden.
[0011] Um sicherzustellen, dass aus der Vorratskammer nicht unbeabsichtigt Brot- und/oder
Backwaren in den Entnahmeraum gelangen, kann an der Barrierewand eine Abdeckung angeordnet
werden. Diese Abdeckung sorgt regelmäßig dafür, dass der Entnahmeraum gegenüber der
Vorratskammer abgeschlossen wird. Auf diese Weise ist der Entnahmeraum lediglich über
die Durchgriffsöffnung und den sich daran unterseitig anschließenden Durchtrittsschlitz
mit der Vorratskammer verbunden. Dabei ist die Abdeckung in der Regel winklig an die
Barrierewand angeschlossen. Meistens hat sich hier ein rechtwinkliger Anschluss als
günstig erwiesen. Auf diese Weise formen die Abdeckung und die Barrierewand im Querschnitt
regelmäßig ein L-förmiges Profil.
[0012] Aus Gründen des einfachen Aufbaus wird man hauptsächlich so vorgehen, dass die Abdeckung
und die Barrierewand eine Baueinheit bilden. Diese Baueinheit kann vorzugsweise in
ein Gehäuse eingesetzt und aus diesem Gehäuse wieder entfernt werden. Dadurch lässt
sich das Gehäuse bedarfsweise als erfindungsgemäße Entnahmevorrichtung herrichten
oder mag für andere Tätigkeiten oder Bevorratungen zur Verfügung stehen. Meistens
handelt es sich bei dem Gehäuse um ein Ausgabefach, welches in einer größeren Ausgabeeinrichtung
für Lebensmittelprodukte angeordnet ist. Bei der betreffenden Ausgabeeinrichtung für
Lebensmittelprodukte mag es sich vorzugsweise um eine Backwarenausgabe handeln, die
mit einem Gehäuse und mehreren der vorerwähnten Ausgabefächer ausgerüstet ist. Die
Ausgabefächer sind regelmäßig für unterschiedlich dimensionierte Lebensmittelprodukte
ausgelegt.
[0013] Das Gehäuse bzw. das vorerwähnte Ausgabefach verfügt üblicherweise frontseitig über
eine Verschlussklappe. Diese Verschlussklappe mag transparent gestaltet sein, um Kunden
einen Blick auf die in dem Ausgabefach befindlichen Lebensmittelprodukte zu ermöglichen.
Dieser freie Blick wird noch dadurch erleichtert, dass die Baueinheit aus der Abdeckung
und der Barrierewand üblicherweise transparent gestaltet sind. Beispielsweise mag
die Baueinheit aus der Abdeckung und der Barrierewand aus Gitterstäben hergestellt
werden.
[0014] Die Barrierewand setzt sich im Detail und vorteilhafterweise aus zwei Anschlagwänden
zusammen, die beidseitig der Durchgriffsöffnung angeordnet sind und die Durchgriffsöffnung
seitlich begrenzen. Die Anschlagwände sind vorteilhaft an die Abdeckung angeschlossen.
Auf diese Weise ist die sich aus den beiden oder den noch mehr vorgesehenen Anschlagwänden
gebildete Barrierewand gleichsam schwebend über der Auflagefläche angeordnet, weil
insofern unterhalb der Barrierewand der Durchtrittsschlitz realisiert ist. Denn dieser
Durchtrittsschlitz erstreckt sich regelmäßig in der Barrierewand über die gesamte
Breite des zugehörigen Gehäuses respektive des Ausgabefaches. Das vorerwähnte Gehäuse
bzw. Ausgabefach beherbergt sowohl die Vorratskammer als auch den Entnahmeraum.
[0015] Der Entnahmeraum kann ferner mit einem Anschlagwinkel für die Lebensmittelprodukte
ausgerüstet werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Lebensmittelprodukte
nach Passieren der Barrierewand gleichsam angehalten oder blockiert werden, jedenfalls
nicht beispielsweise aus der frontseitigen Verschlussklappe herausfallen. Für die
Entnahme der Lebensmittelprodukte müssen diese dann über den Anschlagwinkel befördert
werden. Das kann per Hand von einem Bediener erfolgen oder auch mit Hilfe der Handhabe
vorgenommen werden. Bei dem Anschlagwinkel handelt es sich meistens um einen im Querschnitt
V-förmigen Winkel. Dieser ist zudem und vorteilhaft transparent ausgelegt, um den
bereits zuvor beschriebenen freien Blick ins Innere des Gehäuses bzw. Ausgabefaches
zu ermöglichen.
[0016] Gegenstand der Erfindung ist auch die bereits angesprochene Ausgabeeinrichtung für
Lebensmittelprodukte, insbesondere die Backwarenausgabe. Diese ist mit einem Gehäuse
und den mehreren Ausgabefächern für unterschiedlich dimensionierte Lebensmittelprodukte
ausgerüstet. Erfindungsgemäß verfügt jedes Ausgabefach über einen Entnahmeraum und
eine Vorratskammer, die jeweils durch eine Barrierewand voneinander getrennt sind.
Der Entnahmeraum und/oder die Vorratskammer sind mit der wellenartigen Auflagefläche
für die Lebensmittelprodukte ausgerüstet. Auf diese Weise werden die Lebensmittelprodukte
während ihres gesamten Transportes mit Hilfe der von dem Bediener beaufschlagten Handhabe
entlang der wellenartigen Auflagefläche von der Vorratskammer in den Entnahmeraum
überführt. Dabei passieren die Lebensmittelprodukte die Barrierewand, welche unter
Berücksichtigung eines den Durchtrittsschlitz definierenden Abstandes oberhalb der
Auflagefläche hängend an die Abdeckung angeschlossen ist. Denn zu diesem Zweck finden
sich die beiden oder die mehreren die Barrierewand definierenden Anschlagwände, die
beidseitig der Durchgriffsöffnung vorgesehen sind und hängend an der Abdeckung montiert
sind bzw. eine Baueinheit mit der Abdeckung formen.
[0017] Insgesamt kann die Barrierewand bzw. die Baueinheit aus der Barrierewand und der
Abdeckung lösbar mit dem Gehäuse bzw. dem Ausgabefach verbunden ausgebildet sein.
Dadurch lässt sich die betreffende Baueinheit modular und austauschbar gestalten.
[0018] Hierdurch besteht beispielsweise die Möglichkeit, das Ausgabefach zielgenau an die
dort zu bevorratenden Lebensmittelprodukte anzupassen. Sollen beispielsweise in dem
Ausgabefach Brötchen bevorratet werden, so wird man regelmäßig eine Ausgabeeinheit
bzw. Entnahmevorrichtung in dem fraglichen Ausgabefach platzieren, wie sie beispielsweise
in dem Gebrauchsmuster
DE 20 2005 009 376 U1 beschrieben wird. Geht es jedoch darum, das fragliche Ausgabefach für die Bevorratung
von Broten und insbesondere Stangenbroten oder Baguettes zu ertüchtigen, so wird man
die vorerwähnte Baueinheit bzw. Barriereeinheit für die Brötchen durch eine solche
aus der erfindungsgemäßen Barrierewand und der Abdeckung ersetzen. Selbstverständlich
ist es auch möglich, eine andere modulare und austauschbare Baueinheit innerhalb des
Ausgabefaches zu platzieren, beispielsweise eine solche, wie sie in dem Gebrauchsmuster
DE 20 2009 006 327 beschrieben wird. Auch eine alternative Brotausgabe entsprechend
DE 20 2009 006 328 ist denkbar.
[0019] Dabei wird man meistens so vorgehen, dass die Barrierewand als lösbar mit dem fraglichen
Ausgabefach verbundene Baueinheit ausgebildet ist und beispielsweise hängend, klipsend,
schraubend etc. mit Seitenwänden des Ausgabefaches bzw. allgemein dem Gehäuse verbunden
ist. Jedenfalls lässt sich die fragliche Baueinheit modular austauschen und ermöglicht
eine problemlose Anpassung an die jeweils innerhalb des Ausgabefaches zu bevorratenden
Lebensmittelprodukte bzw. Brot- und/oder Backwaren. Dies alles gelingt unter Beibehaltung
der wellenartigen Auflagefläche, welche vorteilhafterweise sowohl die Vorratskammer
als auch den Entnahmeraum gemeinsam durchgreift. Meistens ist die fragliche Auflagefläche
in Richtung auf den Entnahmeraum geneigt in dem Gehäuse angeordnet, um die Lebensmittelprodukte
mit einer Hangabtriebskraft in Richtung auf den Entnahmeraum zu beaufschlagen. Dadurch
wird die Entnahme der Lebensmittelprodukte und das Passieren der Barrierewand erleichtert.
Diesen Vorgang unterstützt die Handhabe bzw. der Bediener. Hierin sind die wesentlichen
Vorteile zu sehen.
[0020] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1 und 2
- verschiedene perspektivische Ansichten der erfindungsgemäßen Entnahmevorrichtung für
Lebensmittelprodukte und
- Fig. 3
- eine Ausgabeeinrichtung mit der erfindungsgemäßen Entnahme- vorrichtung.
[0021] In den Figuren ist eine Entnahmevorrichtung für Lebensmittelprodukte, insbesondere
Brot- und/oder Backwaren dargestellt. Vorliegend geht es um die Bevorratung und Entnahme
von Stangenbrot bzw. Baguettes 1. Zu diesem Zweck setzt sich die dargestellte Entnahmevorrichtung
aus einer Vorratskammer 2 und einem Entnahmeraum 3 für die Backwaren bzw. die Baguettes
1 im Beispielfall zusammen. Die Vorratskammer 2 und der Entnahmeraum 3 sind durch
eine Barrierewand 4 voneinander getrennt. Mit Hilfe einer Handhabe 5a, 5b können die
Lebensmittelprodukte bzw. Baguettes 1 oder Stangenbrote von einem Kunden ausgewählt
und aus der Vorratskammer 2 in den Entnahmeraum 3 unter Überwindung der Barrierewand
4 verbracht werden.
[0022] Zu diesem Zweck ist die Handhabe 5a, 5b zweiteilig mit rechteckförmigem Löffel 5a
und Stiel 5b ausgebildet. Der Stiel 5b verfügt über einen geraden oder auch abgeknickten
Verlauf. Um mit Hilfe der Handhabe 5a, 5b die Baguettes bzw. Stangenbrote 1 von der
Vorratskammer 2 in den Entnahmeraum 3 überführen zu können, lässt sich die Handhabe
5a, 5b primär in einer Durchgriffsöffnung 6 für die Handhabe 5a, 5b hin- und herbewegen.
[0023] Tatsächlich ist die Durchgriffsöffnung 6 im Ausführungsbeispiel im Wesentlichen rechteckig
gestaltet und erstreckt sich zwischen zwei Anschlagwänden 4a, 4b, aus denen sich die
Barrierewand 4 zusammensetzt. Die beiden Anschlagwände 4a, 4b sind beidseitig der
Durchgriffsöffnung 6 angeordnet und begrenzen diese. Wie die Durchgriffsöffnung 6
so weisen auch die beiden Anschlagwände 4a, 4b eine rechteckige Gestalt auf, wobei
die jeweiligen Höhen von einerseits der Durchgriffsöffnung 6 und andererseits den
beiden Anschlagwänden 4a, 4b gleich oder im Wesentlichen gleich gestaltet sind. Grundsätzlich
können natürlich auch mehr als zwei Anschlagwände 4a, 4b realisiert sein, beispielsweise
jeweils zwei Anschlagwände 4a, 4b auf jeder Seite der Durchgriffsöffnung 6.
[0024] Man erkennt, dass die Barrierewand 4 respektive die beiden sie bildenden Anschlagwände
4a, 4b mit einem fußseitig abgewinkelten Rand 7 ausgerüstet sind. Dieser Rand 7 weist
mit seiner Abwinklung in Richtung auf die Vorratskammer 2.
[0025] Auf diese Weise wird sichergestellt, dass etwaige auf einer Abdeckung 8 aufliegende
oder hiervon herunterrutschende Lebensmittelprodukte respektive Stangenbrote oder
Baguettes 1 nach Passieren der beiden Anschlagwände 4a, 4b in Richtung auf die Vorratskammer
2 abgelenkt werden.
[0026] Neben der bereits angesprochenen Durchgriffsöffnung 6 für die Handhabe 5a, 5b weist
die Barrierewand 4 einen sich an die Durchgriffsöffnung 6 unterseitig anschließenden
Durchtrittsschlitz 11 für die Lebensmittelprodukte bzw. Baguettes 1 auf. Das heißt,
die Durchgriffsöffnung 6 geht in den sich daran unterseitig anschließenden Durchtrittsschlitz
11 über. Dabei ist die Auslegung so getroffen, dass die Durchgriffsöffnung 6 von ihrer
Länge L her an eine Durchschnittslänge T der Lebensmittelprodukte bzw. Stangenbrote
oder Baguettes 1 dergestalt angepasst ist, dass im Wesentlichen folgende Relation
gilt:

[0027] Das heißt, die Länge L bzw. Breite der Durchgriffsöffnung 6 bewegt sich im Bereich
zwischen 50 % und 90 % der Durchschnittslänge T der zu behandelnden Lebensmittelprodukte.
Die Höhe der Durchgriffsöffnung 6 entspricht der Höhe der Barrierewand 4 bzw. derjenigen
der sie bildenden Anschlagwände 4a, 4b. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die
fraglichen Lebensmittelprodukte bzw. Baguettes 1 in ihrer üblichen Vorratsposition
nicht unbeabsichtigt durch die Durchgriffsöffnung 6 hindurch in den Entnahmeraum 3
gelangen können und die Durchgriffsöffnung 6 unverändert und einzig für die Handhabe
5a, 5b und deren Manipulationen zur Verfügung steht.
[0028] Tatsächlich sind die fraglichen Lebensmittelprodukte bzw. Stangenbrote oder Baguettes
1 in ihrer Vorratsstellung zunächst einmal auf einer in Richtung des Entnahmeraumes
3 geneigten wellenartigen Auflagefläche 9 angeordnet. Diese wellenartige Auflagefläche
9 setzt sich regelmäßig aus Längsstäben 10, beispielsweise aus Holz, zusammen. Quer
zu diesen Längsstäben 10 finden sich auf der wellenartigen Auflagefläche 9 aufliegend
die Lebensmittelprodukte bzw. Stangenbrote oder Baguettes 1. Diese werden nun beim
Übergang von der Vorratskammer 2 in den Entnahmeraum 3 in Richtung der Längsstäbe
10 bewegt, und zwar entweder durch Hangabtriebskräfte, hervorgerufen durch die Schrägstellung
der wellenartigen Auflagefläche 9 oder infolge einer Manipulation mit Hilfe der Handhabe
5a, 5b.
[0029] Dabei können die Lebensmittelprodukte bzw. Baguettes 1 mittels der Handhabe 5a, 5b
lediglich schiebend oder ziehend entlang der Auflagefläche 9 bewegt werden. Ein Anheben
ist nicht möglich. Dadurch passieren die Lebensmittelprodukte gleichsam automatisch
den Durchtrittsschlitz 11, der sich oberhalb der Auflagefläche 9 erstreckt.
[0030] Die zuvor bereits angesprochene Abdeckung 8 ist an der Barrierewand 4 angeordnet.
Dabei sorgt die Abdeckung 8 dafür, dass der Entnahmeraum 3 gegenüber der Vorratskammer
2 abgeschlossen wird. Denn mit Hilfe der Abdeckung 8 ist sichergestellt, dass die
Lebensmittelprodukte bzw. Baguettes 1 von der Vorratskammer 2 in den Entnahmeraum
3 lediglich durch den Durchtrittsschlitz 11 hindurch unter Überwindung der Barrierewand
4 gelangen können. Dabei ist der Durchtrittsschlitz 11 von seiner Breite B bzw. Höhe
her so bemessen, dass die Breite B einen Durchmesser der Lebensmittelprodukte bzw.
Stangenbrote 1 übersteigt.
[0031] Das wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die beiden die Durchgriffsöffnung
6 beidseitig begrenzenden Anschlagwände 4a und 4b, aus welchen sich die Barrierewand
4 zusammensetzt, unter Berücksichtigung der vorerwähnten Breite B für den Durchtrittsschlitz
11 oberhalb der Auflagefläche 9 enden, wobei an dieser Stelle vorteilhaft die Abkantung
7 vorgesehen ist. Das heißt, die beiden Anschlagwände 4a, 4b sind schwebend an die
Abdeckung 8 angeschlossen und enden um den Betrag B oberhalb der Auflagefläche 9.
Dabei ist die Abdeckung 8 regelmäßig winklig, und zwar rechtwinklig, an die Barrierewand
4 angeschlossen. Auf diese Weise formen die Abdeckung 8 und die Barrierewand 4 im
Querschnitt ein im Wesentlichen L-förmiges Profil. Außerdem formen die Abdeckung 8
und die Barrierewand 4 im Allgemeinen eine Baueinheit 4, 8. Diese Baueinheit 4, 8
lässt sich vorteilhaft in ein Gehäuse bzw. ein Ausgabefach 12 einsetzen, wie es bei
der Ausgabeeinrichtung entsprechend der Fig. 3 realisiert ist. Durch die modulare
und lösbare Ausgestaltung der vorerwähnten Baueinheit 4, 8 gegenüber dem aufnehmenden
Gehäuse respektive Ausgabefach 12 besteht die Möglichkeit, die fragliche Baueinheit
4, 8 problemlos - beispielsweise für Reinigungszwecke - aus dem Ausgabefach bzw. Gehäuse
12 zu entfernen bzw. in dieses einzubauen. Das alles geschieht bei unverändert im
Gehäuse bzw. Ausgabefach 12 vorhandener Auflagefläche 9.
[0032] Um den Kunden einen praktisch ungehinderten Blick auf die Lebensmittelprodukte respektive
Stangenbrote bzw. Baguettes 1 zu ermöglichen, ist die fragliche Baueinheit 4, 8 in
der Regel transparent gestaltet. Das mag im Rahmen der Erfindung so gewährleistet
werden, dass die Baueinheit 4, 8 aus Gitterstäben hergestellt wird. Selbstverständlich
ist auch eine Herstellung aus einem transparenten Kunststoff oder dergleichen denkbar.
[0033] Man erkennt, dass sich der Durchtrittsschlitz 11 in der Barrierewand 4 über die gesamte
Breite des Gehäuses bzw. des Ausgabefaches 12 erstreckt. Dabei nimmt das fragliche
Gehäuse bzw. Ausgabefach 12 sowohl die Vorratskammer 2 als auch den Entnahmeraum 3
auf bzw. beherbergt diese beiden. Schlussendlich ist in diesem Kontext dann noch ein
Anschlagwinkel 15 für die Lebensmittelprodukte realisiert. Der Anschlagwinkel 15 findet
sich im Entnahmeraum 3. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Lebensmittelprodukte,
welche die Barrierewand 4 überwunden haben, nicht unbeabsichtigt aus dem Ausgabefach
12 infolge der Schrägstellung der Auflagefläche 9 herausrutschen können. Im Rahmen
des Ausführungsbeispiels handelt es sich bei dem Anschlagwinkel 15 um ein im Querschnitt
V-förmiges Profil, welches das Gehäuse bzw. Ausgabefach 12 in seiner Breite durchmisst.
[0034] Konkret ist der Anschlagwinkel 15 transparent ausgeführt, beispielsweise als Kunststoffprofil
aus einem transparenten Kunststoff. Grundsätzlich kann hierauf aber auch verzichtet
werden. Die Lebensmittelprodukte werden nun entweder von einem Bediener ergriffen,
indem dieser hinter den Anschlagwinkel 15 greift. Es ist aber auch möglich, die Lebensmittelprodukte
mit Hilfe der Handhabe 5a, 5b über den Anschlagwinkel 15 herüber zu befördern.
[0035] Im Rahmen der Fig. 3 ist nun die Ausgabeeinrichtung für Lebensmittelprodukte allgemein
und Backwaren im Speziellen dargestellt. Insbesondere handelt es sich um eine Backwarenausgabe.
Die Ausgabeeinrichtung verfügt neben einem Gehäuse 13 über die bereits angesprochenen
mehreren Ausgabefächer 12, die in ihrem Inneren unterschiedlich dimensionierte Lebensmittelprodukte
aufnehmen. Bei diesen Lebensmittelprodukten bzw. Brot- und/oder Backwaren mag es sich
um Baguettes 1 oder Stangenbrote handeln, die in den Ausgabefächern 12 aufgenommen
werden.
[0036] Daneben sind weitere Ausgabefächer 12' realisiert, die mit einer Entnahmevorrichtung
für Brötchen bestückt sind, wie sie beispielsweise in dem Gebrauchsmuster
DE 20 2005 009 376 U1 beschrieben wird. Weitere Ausgabefächer 12" dienen in der Regel dazu, Brote zu bevorraten
und mögen mit einer Entnahmevorrichtung ausgerüstet sein, wie sie Gegenstand des Gebrauchsmusters
DE 20 2009 006 328 ist.
[0037] Man erkennt, dass die Ausgabefächer 12" für die Brote im Allgemeinen im unteren Bereich
bzw. in einer unteren Sektion des Gehäuses 13 angeordnet sind. Darüber befinden sich
die Ausgabefächer 12' für die Brötchen in einer mittleren Sektion. Die oberste Sektion
beherbergt die Ausgabefächer 12' für die Brötchen sowie die Ausgabefächer 12 für die
Baguettes 1 bzw. Stangenbrote, wie sie in den Fig. 1 und 2 dargestellt sind. Alternativ
könnte an dieser Stelle aber auch eine Entnahmevorrichtung für Baguettes zum Einsatz
kommen, wie sie Gegenstand des Gebrauchsmusters
DE 20 2009 006 327 ist.
[0038] Sämtlichen Ausgabefächern 12, 12' und 12" ist gemein, dass sie mit einem Entnahmeraum
3 und einer Vorratskammer 2 ausgerüstet sind. Dabei ist die Vorratskammer 2 von dem
Entnahmeraum 3 durch jeweils eine Barrierewand 4 voneinander getrennt. Sowohl der
Entnahmeraum 3 als auch die Vorratskammer 2 sind regelmäßig mit einer wellenartigen
Auflagefläche 9 entsprechend den Fig. 1 und 2 ausgerüstet. Meistens verfügen sowohl
der Entnahmeraum 3 als auch die Vorratskammer 2 über die betreffende wellenartige
Auflagefläche 9 für die fraglichen Lebensmittelprodukte.
[0039] Des Weiteren ist den einzelnen Ausgabefächern 12, 12' und 12" gemein, dass die dort
realisierte Barrierewand 4 jeweils lösbar mit dem zugehörigen Ausgabefach 12, 12',
12" verbunden ist bzw. eine lösbar verbundene Baueinheit bilden. Die fragliche Baueinheit
ist modular und austauschbar ausgeführt, so dass das Ausgabefach 12, 12', 12" je nach
Bedarf und entsprechend den dort aufgenommenen Lebensmittelprodukten ausgerüstet und
konfektioniert werden kann.
[0040] Unterhalb der untersten Sektion mit den Ausgabefächern 12" für die Brote erkennt
man noch mehrere Vorratskammern 14, in denen beispielsweise weitere Produkte, Verpackungsmaterial
etc. bevorratet werden können.
1. Entnahmevorrichtung für Lebensmittelprodukte, insbesondere Brot- und/oder Backwaren,
vorzugsweise Stangenbrote oder Baguettes (1), mit einer Vorratskammer (2) und einem
Entnahmeraum (3), die durch eine Barrierewand (4) voneinander getrennt sind, wobei
die Lebensmittelprodukte mittels einer von einem Bediener beaufschlagten Handhabe
(5a, 5b) aus der Vorratskammer (2) in den Entnahmeraum (3) unter Überwindung der Barrierewand
(4) befördert werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Barrierewand (4) mit einer die Lebensmittelprodukte überwiegend zurückhaltenden
Durchgriffsöffnung (6) für die Handhabe (5a, 5b) und einem sich daran unterseitig
anschließenden Durchtrittsschlitz (11) für die Lebensmittelprodukte ausgerüstet ist.
2. Entnahmevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Barrierewand (4) eine Abdeckung (8) angeordnet ist, welche den Entnahmeraum
(3) gegenüber der Vorratskammer (2) abschließt.
3. Entnahmevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (8) an die Barrierewand (4) winklig angeschlossen ist, beispielsweise
rechtwinklig.
4. Entnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (8) und die Barrierewand (4) eine Baueinheit (4, 8) bilden, die sich
vorzugsweise in ein Gehäuse (12) einsetzen und hieraus wieder entfernen lässt.
5. Entnahmevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Baueinheit (4, 8) aus der Abdeckung (8) und der Barrierewand (4) transparent
gestaltet ist, beispielsweise aus Gitterstäben hergestellt wird.
6. Entnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgriffsöffnung (6) eine Breite (L) aufweist, welche wenigstens in etwa der
Hälfte einer Durchschnittslänge (T) der Lebensmittelprodukte entspricht.
7. Entnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgriffsöffnung (6) von ihrer Breite (L) her die Durchschnittslänge (T) der
Lebensmittelprodukte um ca. 10 % oder mehr unterschreitet.
8. Entnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Durchtrittsschlitz (11) in der Barrierewand (4) über die gesamte Breite
des die Vorratskammer (2) und den Entnahmeraum (3) beherbergenden Gehäuses (12) erstreckt.
9. Entnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Barrierewand (4) aus zwei Anschlagwänden (4a, 4b) beidseitig der Durchgriffsöffnung
(6) zusammensetzt.
10. Entnahmevorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Anschlagwände (4a, 4b) an die Abdeckung (8) angeschlossen sind.
11. Entnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Entnahmeraum (3) mit einem Anschlagwinkel (15) für die Lebensmittelprodukte ausgerüstet
ist.
12. Ausgabeeinrichtung für Lebensmittelprodukte, insbesondere Backwarenausgabe, mit einem
Gehäuse (13) mit mehreren Ausgabefächern (12, 12', 12") für unterschiedlich dimensionierte
Lebensmittelprodukte, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Ausgabefach (12, 12', 12") mit einem Entnahmeraum (3) und einer Vorratskammer
(2) ausgerüstet ist, die jeweils durch eine Barrierewand (4) voneinander getrennt
sind.
13. Ausgabeeinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Entnahmeraum (3) und/oder die Vorratskammer (2) mit einer wellenartigen Auflagefläche
(9) für die Lebensmittelprodukte ausgerüstet sind.
14. Ausgabeeinrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Barrierewand (4) als lösbar mit dem Ausgabefach (12, 12', 12") verbundene Baueinheit
ausgebildet ist.
15. Ausgabeeinrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Baueinheit modular und austauschbar ausgebildet ist.