[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ausgabe von Abschnitten einer Papierbahn,
mit einer Schneidewalze zum Abschneiden der Papierbahn und mit einer ausgangsseitigen
Anpresswalze, von der die Papierbahn an die Schneidewalze gedrückt wird.
[0002] Ältere Papierspender, insbesondere für Papierhandtücher od. dgl. weisen meist einen
händischen Antrieb auf, der entweder ein äußeres Betätigungselement, wie einen Schwenkhebel
oder eine Kurbel umfasst, oder durch Zug am vorstehenden Ende der Papierbahn durch
den Benützer erfolgt. Vor allem im letzteren Fall ist eine Schneidewalze vorgesehen,
über deren Umfang die Papierbahn verläuft und die bevorzugt eine Messereinrichtung
enthält, die durch die drehende Schneidewalze angetrieben die Papierbahn abschneidet.
[0003] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise der
WO 97140731 zu entnehmen, Der Messerträger ist im Inneren der Schneidewalze entlang einer nicht
kreisförmigen Kurvenbahn geführt, wodurch das Messer aufgrund des variierenden Achsabstandes
der Kurvenbahn über einen Teilbereich der Walzendrehung vor der Ausgangsanpresswalze
durch den Schlitz aus und ein bewegt wird, während es im zweiten Teilbereich nach
der Ausgangsanpresswalze eingezogen bleibt. Je nach Festigkeit und Elastizität der
zu perforierenden bzw. zu zerschneidenden Papierbahn kann es vorkommen, dass das Messer
selbst, wenn es gezahnt ist, die Papierbahn nicht zertrennt, sondern nur von der Schneidewalze
abhebt. Die Papierbahn dehnt sich dabei und legt sich in Falten, da ein Längenausgleich
wegen der Ausgangsanpresswalze nicht möglich ist. Die Falten werden dann von dieser
zusammengedrückt und fixiert. Das Papier wird im Extremfall überhaupt nicht geschnitten,
sondern zerknittert ausgegeben und muss dann irgendwie abgerissen werden.
[0004] Neuere Papierspender weisen einen motorischen Antrieb auf und werden meist berührungslos
vom Benützer in Bewegung gesetzt. Auch bei diesem sind die oben angeführten Probleme
denkbar und bekannt. Zusätzlich ergeben sich noch Fehler in der Bemessung der Papierlänge,
die sich summieren und Störungen in Spendern bewirken, in denen die Länge des Abschnitts
eine Grundlage für weitere Funktionen darstellt.
[0005] Da bei einem Papierstau oder einem Energieausfall der motorische Antrieb nachteilig
ist und die Papierabgabe erschwert bis unmöglich sein kann, ist aus der
US 2007/0079684 A ein Papierspender bekannt geworden, dessen Schneidewalze motorisch oder im Notfall
händisch angetrieben werden kann. Zu diesem Zweck ist an der Schneidewalze ein Stirnzahnrad
angeordnet, in das, jeweils mit Freilauf, sowohl der Handantrieb als auch der Motorantrieb
ständig eingreifen. Die Länge der Schneidewalze ist dadurch größer als notwendig und
verursacht eine Verbreiterung des Papierspenders, was in räumlich beengten Lokalitäten
nachteilig ist.
[0006] Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt, dieses Problem zu lösen und die
Breite von Papierspendem, insbesondere Papierhandtuchspendern zu verringern, indem
die axiale Erstreckung der die Schneidewalze umfassenden Vorrichtung der eingangs
genannten Art verkürzt wird.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies in einfacher Weise dadurch erreicht, dass die Anpresswalze
mit einem Antrieb versehen ist, und ihrerseits die Schneidewalze über die Papierbahn
antreibt. Auf diese Weise wird ausreichend Raum für Antriebselemente geschaffen, da
die Anpresswalze zumindest etwas kürzer sein kann als die Schneidewalze, und bevorzugt
ohnedies auf zwei oder drei voneinander beabstandete Anpressrollen beschränkt ist,
die auch von den Enden der Schneidewalze beabstandet sind. Die in bevorzugter Ausführung
kürzere Antriebswalze kann an zumindest einem Ende mit einem Antriebszahnrad oder
dergleichen versehen sein, das mit einem händischen oder motorischen Antrieb kämmt.
[0008] In einer bevorzugten Ausführung ist die Papierbahn zwischen einer eingangsseitigen,
nicht angetriebenen Anpresswalze und der ausgangsseitigen mit einem Antrieb versehenen
Anpresswalze über etwa den halben Umfang der Schneidewalze geführt, sodass trotz des
Antriebs der Schneidewalze mittels der Ausgangsanpresswalze im Inneren ein Messer
vorgesehen werden kann. Dabei ist in einer weiteren bevorzugten Ausführung die Schneidewalze
aus zwei Halbwalzen zusammen gesetzt, zwischen denen ein Schlitz ausgebildet ist.
Bevorzugt kann im Inneren eine vorrichtungsfeste Kulisse zur Steuerung des in der
Schneidewalze bewegbaren Messers vorgesehen sein. Diese Ausführung ermöglicht es,
die Schneidewalze beidseitig auf in die Walze ragenden Tragzapfen zu lagern, die von
den Gehäuseseitenwänden abstehen, sodass auch dadurch die Baulänge nicht vergrößert
wird.
[0009] Die oben erwähnten Schneideprobleme lassen sich dabei in einer weiteren bevorzugten
Ausführung dadurch beheben, dass die Außenfläche der Schneidewalze in ihrer dem Schlitz
voraus liegenden Halbwalze eine geringere Reibung zur Papierbahn aufweist, als in
ihrer dem Schlitz nachfolgenden Halbwalze. Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass
die Papierbahn nicht den in beiden durch die Anpresswalzen bestimmten Klemmbereichen
zwischen Oberflächen mit hoher Reibung eingeklemmt ist, sondern auf dem glatteren
Bereich der Schneidewalze durchrutschen kann, sodass eine durch Dehnung sich ergebende
Überlänge jedes Blattes mit herausgezogen werden kann. Die hiefür erforderlichen Zugkräfte
werden von der Ausgangsanpresswalze in die Papierbahn eingebracht, sodass auch aus
diesem Grund der direkte Antrieb der Ausgangsantriebswalze vorteilhaft ist.
[0010] In einer bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, dass die dem Schlitz nachfolgende
Halbwalze eine Gummibeschichtung aufweist und die unbeschichtete Halbwalze jene mit
der verringerten Reibung ist. Bevorzugt sind auch die beiden Anpresswalzen jeweils
mit einer Gummibeschichtung versehen.
[0011] In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass die Schneidewalze mit einer Markierung
oder dergleichen für die Erkennung einer vollständigen Umdrehung der Schneidewalze
versehen ist. Die Markierung kann von einem äußeren Sensor erfassbar sein, der einen
motorischen Antrieb wieder still setzt. Die Schneidewalze wird dadurch trotz eines
möglichen Schlupfes im Reibungsschluss zwischen der Anpresswalze und der Schneidewalze
jeweils um 360° gedreht und nicht um die Länge des Papierabschnittes, die ungedehnt
dem Umfang der Schneidewalze entspricht.
[0012] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachstehenden
Figurenbeschreibung näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Schrägansicht einer Schneideeinrichtung mit Messerführung,
- Fig. 2 bis 6
- jeweils verdrehte schematische Stirnansichten der Schneideinrichtung,
- Fig. 7
- eine schematische Stirnansicht mit vier verschiedenen Positionen der Messerbewegung,
- Fig. 8
- einen Messerträger in Schrägansicht, und
- Fig. 9
- schematisch einen teilgeschnittenen Papierspender in Schrägansicht.
[0013] Die in Fig. 9 gezeigte Vorrichtung zur Ausgabe von Papierabschnitten, beispielsweise
ein Papierhandtuchspender, weist ein Gehäuse 25 auf, in dem eine Papierrolle und bevorzugt
auch eine Reserverolle Platz finden. Im unteren Bereich ist eine insbesondere aus
zwei Halbwalzen 21, 22 zusammen gesetzte Schneidewalze 1 vorgesehen, die indirekt
motorisch bzw. händisch antreibbar ist. An der Unterseite ist ein Betätigungselement
27 für den händischen Antrieb angeordnet. Ist der händische Antrieb nur als Hilfsantrieb
vorgesehen, kann ein motorischer Antrieb gleichzeitig ausgekuppelt werden.
[0014] Der um eine Achse 14 drehbaren Schneidewalze 1 wird die ungeschnittene Papierbahn
20 (Fig. 3) von einer Vorratsrolle über eine Eingangsanpresswalze 2 zugeführt. Die
Papierbahn 20 umschlingt gut den halben Umfang der Schneidewalze 1 und gelangt über
die Ausgangsanpresswalze 3 zur Entnahmestelle. Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist
die Ausgangsanpresswalze 3 mit einem Zahnrad 31 versehen, das über ein Zwischenzahnrad
32 mit einem nur in Fig. 2 schematisch gezeigten Elektromotor 29 angetrieben wird.
Die Ausgangsanpresswalze 3 weist axial beabstandete Anpressringe 30 auf, die gegen
die Schneidewalze 1 drücken und die Papierbahn 20 fördern. Die Anpressung der Ausgangsanpresswalze
3 und die Umschlingung der Schneidewalze 1 über deren halben Umfang stellen die Drehung
der Schneidewalze 1 sicher, die derart nur indirekt vom Elektromotor 29 angetrieben
wird. Die Papierabschnitte 20' werden von der Papierbahn 20 mittels eines insbesondere
gezahnten Messers 5 (Fig. 1) abgetrennt. Hierfür wird während der Verdrehung der Schneidewalze
1 das sich mitdrehende Messer 5 durch einen sich parallel zur Achse 14 erstreckenden
Schlitz 4 aus der Schneidewalze 1 ausgeschoben, wobei sich die Messerschneide entlang
einer in der Walzendrehrichtung gekrümmten Bahn 6 (Fig. 7) gegenüber dem Umfang der
Schneidewalze 1 voreilend bewegt. Die Papierbahn 20 wird je nach Elastizität, Dehnbarkeit
und Festigkeit mehr oder weniger von der Schneidewalze 1 abgehoben und dabei zwischen
der Eingangsanpresswalze 2 und der Schneidewalze 1 einerseits und der Ausgangsanpresswalze
3 und der Schneidewalze 1 andererseits durch die Messerzähne, die sich entgegengesetzt
zur Walzendrehrichtung 24 aus der Schneidewalze 1 ausschieben, zunehmend gespannt,
bis die Zähne einstechen, wobei sich der Austrittswinkel des Messers ändert und die
Zähne vollständig in die Papierbahn 20 eindringen. Die hiefür erforderliche Messerführung
umfasst einen Träger, der zwei im Schlitz 4 der Schneidewalze 1 hin und her verschiebbare,
und entlang zweier endseitiger, nicht kreisförmiger Kurvenbahnen 10 umlaufend geführte
Seitenteile 7 aufweist, an denen das Messer 5 etwa rechtwinklig abstehend fixiert
ist. Die beiden Seitenteile 7 sind spiegelbildlich ausgebildet. Jeder Seitenteil 7
weist am inneren Ende ein erstes Führungselement 9, insbesondere eine drehbar gelagerte
Rolle auf, das in die Kurvenbahn 10 eingreift, die an einem mit einer Nut versehenen
und mit der Seitenwand des Gehäuses 25 drehfest verbundenen Element 15 im Inneren
der Schneidewalze 3 vorgesehen ist. Die die Breite des Gehäuses 25 bestimmende axiale
Erstreckung der Schneidewalze 1 und ihre Lagerung ist dadurch so kurz wie möglich.
[0015] Wie erwähnt, umfasst die Schneidewalze 1 bevorzugt zwei Halbwalzen 21, 22, die nach
dem Einsetzen des Schneidemechanismus miteinander verbunden, beispielsweise verschraubt
werden, wobei die Halbwalzen 21, 22 endseitig einander zu Lagerbuchsen ergänzen, die
auf gehäusefesten Lagerzapfen 16 gelagert sind, an denen die Elemente 15 fixiert sind.
[0016] Jeder Seitenteil 7 weist weiters ein zweites, stiftförmiges Führungselement 11 auf,
das in eine im Wesentlichen geradlinige oder geringfügig gekrümmte Verschiebeführung
12 eingreift, die in Form einer Führungsbahn an einer der beiden Halbwalzen 21, 22
so vorgesehen ist, dass sie sich im Schlitz 4 erstreckt. Jeder Seitenteil 7 ist weiters
an dem dem zweiten Führungselement 11 näheren Ende mit einer Verzahnung 8 versehen,
die beispielsweise drei zum stiftförmigen Führungselement 11 konzentrisch angeordnete
Zähne aufweist. Die Zähne greifen in eine Verzahnung 13 ein, die an einer weiteren
Führungsfläche der beiden Halbwalzen 21, 22 vorgesehen ist und den Schlitz 4 der zusammengesetzten
Schneidewalze 1 an einer Seite begrenzt. Bevorzugt sind die Verzahnungen 8, 13 parallel
zueinander doppelt vorgesehen, um die Führung und Stabilität der beiden Seitenteile
7 während des Aus- und Einschubs zu erhöhen. Wird die Schneidewalze 1 in Richtung
des Pfeiles 24 gedreht, so verlagern sich die beiden Seitenteile 7, wie aus den Fig.
2 bis 6 ersichtlich ist, aufgrund der nicht parallelen Führung in der Kurvenbahn 10
und der Verschiebeführung 12 im Schlitz 4, wobei die beiden Seitenteile 7 des Trägers
in den Verzahnungen 13 abrollen und das Messer 5 nach außen geschwenkt wird. Die Messerspitzen
bewegen sich dabei entlang der aus Fig. 7 ersichtlichen Bahn 6, wobei Fig. 7 die Messerbewegung
zeigt, wenn die Schneidewalze 1 festgehalten und die Lagerelemente 15 mit den Kurvenbahnen
10 um die Walzenachse 14 in Richtung des Pfeiles gedreht würden. Die Kurvenbahn 10
weist einen etwa über 180° umfassenden Abschnitt an der Walzenachse 14 konzentrisch
zu dieser auf, sodass das Messer 5 zwischen der Ausgangsanpresswalze 3 und der Eingangsanpresswalze
2 in der eingezogenen Stellung nach Fig. 2 verbleibt. Nach Passage der Eingangsanpresswalze
2 gelangt das erste Führungselement 9 in einen gekrümmten Abschnitt der Kurvenbahn,
deren Abstand zur Walzenachse 14 sich vergrößert, wodurch die Seitenteile 7 in der
Führungsbahn 12 verschoben werden und in der Verzahnung 13 abrollen, sodass das Messer
aus der Position nach Fig. 3 in die Position nach Fig. 4 und schließlich in die Position
nach Fig. 5 gelangt, in der das Messer 5 weitest ausgeschoben und ausgeschwenkt ist.
Die Bewegung der Messerschneide ist dabei gegenüber der Walzendrehung voreilend, sodass
das Schneiden der Papierbahn 20 nach dem Einstechen der Messerspitzen sichergestellt
wird, da die Spannung in der Papierbahn zunimmt.
[0017] Die Kurvenbahn 10 kehrt aus der Position nach Fig. 5 etwa geradlinig in den konzentrischen
Abschnitt zurück (Fig. 6), wodurch das Messer 5 in den restlichen 60° der Walzendrehung
bis zur Ausgangsanpresswalze 3 wieder eingezogen wird. Der Papierabschnitt 20' kann
dann an der Unterseite des Gehäuses 25 entnommen werden. Der Antrieb der Ausgangsanpresswalze
3 erfolgt motorisch und insbesondere berührungslos, wobei der Motor 29 und gegebenenfalls
auch die Ausgangsanpresswalze 3 für einen händischen Notbetrieb abgekoppelt werden
können. Der händische Notbetrieb erfolgt Ober einen Betätigungshebel 27 am unteren
Ende der Vorrichtung, gegebenenfalls auch durch Zug am vorstehenden Ende der Papierbahn.
Die beschriebene Messerführung ist in beiden Fällen gleich. Die Verzahnungen 8, 13
begünstigen einen fließenden Bewegungsablauf der Seitenteile 7, wobei sich die Abrollbewegung
zwangsläufig aus der nicht parallelen Doppelführung in der Kurvenbahn 10 und der Verschiebeführung
12 ergibt.
[0018] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Messer 5 nur an den beiden Seitenteilen
7 jeweils im Endbereich gehalten. Zur Erhöhung der Stabilität können die beiden Seitenteile
7 auch eine zusätzliche Längsverbindung aufweisen, sodass beispielsweise die beiden
Seitenteile Seitenschenkel eines etwa U-förmigen Trägers bilden, an dem das Messer
5 mehrfach befestigt werden kann.
[0019] Die Eingangsanpresswalze 2 weist eine reibungserhöhende Umfangsfläche, insbesondere
eine Gummibeschichtung auf, die zumindest durch mehrere Ringe gebildet ist.
[0020] Wie bereits erwähnt, ist das Messer 5 gezahnt, um das Schneiden der Papierbahn zu
erleichtern, sodass es zuerst mit einer Reihe von Spitzen in das Papier einsticht.
Der dem Schlitz 4 in der Schneidewalze 1 folgende Bereich der Umfangsfläche ist mit
einer Gummiauflage 23 versehen, sodass die Papierbahn 20 nach der Passage des Schlitzes
4 zwischen der Eingangsanpresswalze 2 und der Gummiauflage 23 geklemmt wird. Sobald
die Zähne des Messers 5 in die Papierbahn 20 eingestochen sind, erhöht sich die Spannung
in der Papierbahn 20. Dies wird zusätzlich noch verstärkt, da aufgrund der Führung
des Messers 5 dessen Schneide gegenüber dem Umfang der Schneidewalze 1 voreilend aus
dem Schlitz 4 austritt, d.h., dass das Messer 5 im Vergleich zur Schneidewalze 1 beschleunigt.
[0021] Die angetriebene Ausgangsanpresswalze 3 weist ebenfalls eine die Reibung zum Papier
erhöhende Umfangsfläche, insbesondere eine Gummibeschichtung, zumindest in Form von
mehreren Ringen auf. Dadurch wird nicht nur, wie erwähnt, über die zwischen der angetriebenen
Ausgangsanpresswalze 3 und der Schneidewalze 1 eingeklemmte Papierbahn 20 der Antrieb
des Messers 5 bewirkt, sondern es werden auch jene Zugkräfte in das Papier eingebracht,
die beim Ausfahren des Messers 5 die Rückziehung des Endes der Papierbahn 20 entgegen
der Förderrichtung verhindern.
[0022] Hat die Papierbahn 20 für das Abschneiden ungünstige Eigenschaften, d.h. eine hohe
Reißfestigkeit und eine hohe Dehnbarkeit, so würde die Papierbahn 20 vom ausfahrenden
Messer 5 (Fig. 4, 5) trotz der Zähne in der Schneide nicht geschnitten, sondern gedehnt,
und die Überlänge würde sich in dem Bereich bis zur Ausgangsanpresswalze 3 in Falten
legen, sobald das Messer 5 wieder eingezogen ist, wenn die Gummiauflage 23 den gesamten
Umfang der Schneidewalze 1 bedecken würde, da die Papierbahn 20 auch zwischen der
Ausgangsanpresswalze 3 und der Schneidewalze 1 im gleichen Ausmaß eingeklemmt und
transportiert würde. Ein Ausgleich wäre nicht möglich.
[0023] Um nun zu vermeiden, dass das Abschneiden unterbleibt und das Papier zerknittert
wird, ist jene Hälfte 22 der Schneidewalze 1, die dem Schlitz 4 vorausgeht, mit einer
Oberfläche versehen, deren Reibung gegen die Papierbahn 20 geringer ist als die Reibung
der Oberflächen beider Anpresswalzen 2, 3 und der dem Schlitz 4 nachfolgenden Hälfte
21 der Schneidewalze 1. Das Papier kann auf der Oberfläche mit geringerer Reibung
gleiten und eine durch Dehnung entstehende Überlänge der Papierbahn 20 gleicht sich
unmittelbar aus, da die Zugkräfte die Papierbahn spannen, ohne die Schneidewalze 1
mitzudrehen, bis die Überlänge herausgezogen ist. Mit anderen Worten, die Schneidewalze
1 dreht sich nur um die entsprechende Bogenlänge, obwohl ein um die Dehnung vergrößerter
Papierabschnitt 20' ausgegeben wird. Die Schneidezuverlässigkeit 1 ist verbessert,
auch wenn das Messer 5 nach längerem Gebrauch stumpfer wird.
[0024] Ein mechanischer Papierspender kann dabei die Papierbahn in dieser Weise völlig durchschneiden,
da der Benützer den Betätigungshebel 27 bedient und das Papierende in der Hand halten
kann. Bei einem motorisch und insbesondere berührungslos angetriebenen Spender ist
bevorzugt vorgesehen, dass der Schnitt zumindest einen kleinen Verbindungsbereich
zwischen dem Papierabschnitt 20' und der Papierbahn 20 belässt, der bei der Übernahme
durch den Benützer ohne spürbaren Widerstand reißt, aber verhindert, dass der Papierabschnitt
20' auf den Boden fällt.
[0025] Beim berührungslos motorisch angetriebenen Papierspender ist weiters vorzugsweise
an einer Stelle der Walze eine Markierung 28, ein Permanentmagnet od. dgl. vorgesehen,
um gleiche Messerpositionen bei jeder Ausgabe exakt vorgeben zu können, die mit geeigneten
Sensoren am Gehäuse abgetastet werden, da die durch die Dehnung variierende Länge
nicht zur exakten Messung herangezogen werden kann.
1. Vorrichtung zur Ausgabe von Abschnitten (20') einer Papierbahn (20), mit einer Schneidewalze
(1) zum Abschneiden der Papierbahn, und mit einer ausgangsseitigen Anpresswalze (3),
von der die Papierbahn (20) an die Schneidewalze (1) gedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpresswalze (3) mit einem Antrieb versehen ist, und ihrerseits über die Papierbahn
(20) die Schneidewalze (1) antreibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb motorisch ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpresswalze (3) zumindest zwei voneinander axial beabstandete Anpressrollen
(30) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpresswalze (3) kürzer ist als die Schneidewalze (1) und an einem Ende ein Antriebszahnrad
(31) aufweist, das mit dem Antrieb kämmt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Papierbahn (20) zwischen einer eingangseitigen, nicht angetriebenen Anpresswalze
(2) und der ausgangsseitigen mit einem Antrieb versehenen Anpresswalze (3) über etwa
den halben Umfang der Schneidewalze (1) geführt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidewalze (1) aus zwei Halbwalzen (21, 22) zusammen gesetzt ist, zwischen
denen ein Schlitz (4) ausgebildet ist, und eine vorrichtungsfeste Kulisse zur Steuerung
eines in der Schneidewalze (1) durch den Schlitz (4) aus und ein bewegbaren Messers
(5) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenfläche der Schneidewalze (1) in ihrer dem Schlitz (4) voraus liegenden Halbwalze
(22) eine geringere Reibung zur Papierbahn (20) aufweist, als in ihrer dem Schlitz
(4) nachfolgenden Halbwalze (21).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Schlitz (4) nachfolgende Halbwalze (21) eine Gummibeschichtung (23) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidewalze (1) mit einer Markierung (28) oder dergleichen für die Erkennung
einer vollständigen Umdrehung der Schneidewalze (1) versehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung (20) von einem äußeren Sensor erfassbar ist, um einen motorischen
Antrieb nach einer vollständigen Umdrehung der Schneidewalze (1) still zu setzen.