[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiete der Papierverarbeitung und betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Zertrennen von kontinuierlich geförderten Papierlagen, wobei
die Zertrennung in etwa parallel zur Förderrichtung erfolgt. Das Verfahren und die
Vorrichtung sind insbesondere geeignet zum Zertrennen von als Zweifachnutzen oder
Mehrfachnutzen ausgebildeten, mehrseitigen Druckprodukten, die zwei oder mehr als
zwei gleiche oder voneinander verschiedene Exemplare umfassen und die in einem Strom
gefördert werden, derart, dass in einem Druckprodukt miteinander verbundenen Exemplare
nebeneinander und für alle Druckprodukte in Förderrichtung aufeinander ausgerichtet
angeordnet sind. Es sind aber selbstverständlich auch andere Anwendungen von Verfahren
und Vorrichtung gemäss Erfindung denkbar.
[0002] Im Unterschied zum Prozess des Beschneidens von Druckprodukten, in dem von Druckprodukten
unerwünschte Randbereiche in einem Kopf-, Fuss- und/oder Frontschnitt abgeschnitten
werden und deshalb die Qualität der Papierkanten nur auf der Seite des Druckproduktes
nicht aber auf der Seite des weggeschnittenen Abschnitts wichtig ist, ist es beim
Zertrennen von Mehrfachnutzen wichtig, dass beide durch die Zertrennung entstehenden
Kanten eine möglichst gute Qualität haben.
[0003] Es hat sich gezeigt, dass eine beidseitig gleich gute Kantenqualität beim Zertrennen
von kontinuierlich geförderten Papierlagen besser erreichbar ist, wenn die Zertrennung
nicht durch einen einzigen Schnitt bewirkt wird sondern durch Erstellung einer Trennfuge
entweder durch Sägen oder Fräsen und Entfernung eines spanartigen Abfalls oder durch
paralleles Schneiden entlang von zwei möglichst nahe nebeneinander verlaufenden, parallelen
Schnittlinien, wobei zwischen den beiden zertrennten Teilen ein schmaler Abfallstreifen
entsteht.
[0004] Die Publikation
CH-666651 beschreibt eine Vorrichtung zum Zertrennen von kontinuierlich geförderten Papierlagen,
insbesondere von einem Schuppenstrom von Druckprodukten, mit Hilfe einer rotierend
angetriebenen Trennscheibe, die zwei je in der Ebene einer Stirnfläche der Scheibe
angeordnete, kreisförmige Schneidkanten aufweist. Jede der beiden Schneidkanten ist
dabei mit einem in entgegengesetzter Richtung rotierenden Gegenmesser kooperierend
angeordnet, wobei auch die Gegenmesser je eine kreisförmige Schneidekante aufweisen.
Die Papierlagen werden für die Zertrennung gegeneinander gepresst. Die Trennscheibe
weist beispielsweise einen um ihren Umfang verlaufenden Hohlschliff auf oder besteht
aus zwei gegeneinander gelegten Scheibenteilen, wobei die gegeneinander gewandeten
Seiten der beiden Scheibenteile an ihrem Umfang schräg angeschliffen sind. Offensichtlich
werden die Papierlagen in einer solchen Vorrichtung zertrennt durch zwei parallel
verlaufende Schneidprozesse, derart, dass zwischen den beiden zertrennten Produkteteilen
ein Abfallstreifen entsteht.
[0005] In derselben Publikation wird auch vorgeschlagen, die Trennscheibe als Frässcheibe
oder Sägescheibe mit Sägezahnschliff auszubilden, also nicht als schneidendes sondern
als spanabhebendes Werkzeug. Für den Fall des Sägezahnschliffs wird vorgeschlagen,
anstelle der für Sägen üblichen Schränkung der Zähne, diese an zwei den weiter oben
genannten Scheibenteilen entsprechenden spiegelbildgleichen Scheibenteilen anzuordnen.
[0006] In der Publikation
WO-2005/102624 wird für das Zertrennen von kontinuierlich geförderten Papierlagen ebenfalls eine
rotierende Trennscheibe offenbart. Diese weist um ihren Umfang alternierend Sägezähne
und Schälmesser auf, wobei die Schneidkanten der Schälmesser abwechslungsweise in
der Ebene der einen und in der Ebene der anderen Stirnfläche der Trennscheibe liegen.
Die Funktion der Sägezähne besteht darin, spanabhebend eine Trennfuge zu räumen. Die
Funktion der Schälmesser besteht darin, die von der Räumung stammenden Papierkanten
beidseitig der gesägten Fuge in einem schälenden Schnitt zu verbessern. Dabei wird
die Trennscheibe im Gegenlauf zur Förderung betrieben, derart, dass die Schälmesser
im wesentlichen in der Richtung der Papierlagen und gegen die Förderrichtung schneiden,
wodurch sich für den Schälvorgang (wie natürlich auch für den Sägevorgang) der Einsatz
eines Gegenmessers erübrigt.
[0007] Es zeigt sich, dass bezüglich Kantenqualität beim Zertrennen von kontinuierlich geförderten
Papierlagen noch Handlungsbedarf besteht. Die Erfindung stellt sich also die Aufgabe,
ein weiteres Verfahren und eine weitere Vorrichtung zu schaffen, die sich für die
Zertrennung von im wesentlichen kontinuierlich geförderten Papierlagen eignen, wobei
die bei der Zertrennung entstehenden Papierkanten hohen Qualitätsansprüchen genügen
sollen. Ferner soll das erfindungsgemässe Verfahren eine Vorrichtung ermöglichen,
die sehr raumsparend ist.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren und die Vorrichtung, wie sie in den
Patenansprüchen definiert sind.
[0009] Gemäss Erfindung wird für die Zertrennung von kontinuierlich geförderten Papierlagen
ein reiner Schneidprozess eingesetzt, also keine spanabhebenden Schritte. Der genannte
Schneidprozess ist ein Scherschneiden, das heisst ein Schneiden zwischen sich kreuzenden
Schneidkanten eines Schneidmessers und eines mit dem Schneidmesser kooperierenden
Gegenmessers, wobei die beiden Schneidkanten im wesentlichen geradlinig sind und die
Schneidkante des Schneidmessers vorteilhafterweise an einer rotierenden Trennscheibe
angeordnet ist und die Papierlagen an der Schneidkante des Gegenmessers anliegen.
Der Schneidprozess wird in unmittelbar aufeinanderfolgenden Schneidschritten alternierend
auf der einen und auf der anderen Seite einer Trennfuge durchgeführt, derart, dass
aus den Papierlagen ein schmaler Abfallstreifen ausgeschnitten wird. Alternativ werden
die Schneidschritte beidseits der Trennfuge synchron ausgeführt. Die Papierlagen werden
während dem Zertrennen beidseitig von der entstehenden Trennfuge aufeinandergepresst,
so dass sie, da wo die Schneidkanten wirken, satt an der Schnittkante des Gegenmessers
anliegen. Die Gegenmesser sind vorzugsweise während der Zertrennung stationär und
besonders bevorzugt zur Verlängerung ihrer Lebensdauer parallel zur Förderrichtung
verschiebbar.
[0010] Für die alternierenden oder synchronen Schneidschritte sind vorzugsweise je eine
Mehrzahl von Schneidmessern an der Trennscheibe angeordnet.
[0011] Die zu zertrennenden Papierlagen sind beispielsweise quasi endlose Papierbahnen oder
es sind hintereinander geförderte Stapel von Papierlagen, beispielsweise mehrseitige
Druckprodukte, insbesondere, wie oben bereits erwähnt, Zwei- oder Mehrfachnutzen.
Wenn solche Druckprodukte relativ dünn sind (beispielsweise nur zwei- oder vierseitig)
ergibt das erfindungsgemässe Verfahren auch für einander teilweise überlappende Druckprodukte,
also für einen Schuppenstrom der Druckprodukte, eine Trennung mit Papierkanten, die
den höchsten Qualitätsanforderungen genügen können.
[0012] Zur Durchführung der alternierenden Schneidschritte werden also eine Mehrzahl von
Schneidmessern eingesetzt, die alternierend um den Umfang einer Trennscheibe angeordnet
sind, und zwei Gegenmesser mit geradlinigen, parallel zur Förderrichtung ausgerichteten
Schneidkanten. Die Rotationsachse der Trennscheibe ist auf der einen Seite der zu
zertrennenden Papierlagen senkrecht zur Förderrichtung angeordnet, derart, dass die
Schneidkanten der Schneidmesser durch die Papierlagen hindurch bewegt werden können.
Die Schneidkanten der Gegenmesser sind auf der anderen Seite der Papierlagen angeordnet
und auf die beiden Stirnseiten der Trennscheibe ausgerichtet. Die rotierende Trennscheibe
wird mit der Förderung der Papierlagen gleichlaufend betrieben. Die alternierenden
Schneidmesser haben im wesentlichen geradlinige Schneidkanten, die alternierend in
der Ebene der einen und der anderen Stirnseite der Trennscheibe liegen und die zwei
Enden aufweisen, von denen das eine als scharfe Schneidspitze ausgebildet ist. Die
Trennscheibe, das Mittel zur Förderung der Papierlagen und die Gegenmesser sind derart
relativ zueinander angeordnet, dass zu Beginn jedes Schneidschritts die Schneidspitze
des Schneidmessers zuerst auf die Papierlagen trifft und die Schneidkante des Schneidmessers
mit der Schneidkante des Gegenmessers einen Schneidwinkel bildet, der, mindestens
solange die beiden Schneidkanten sich kreuzen, vorteilhafterweise grösser ist als
15° und kleiner als 60°. Die beiden kooperierenden Schneidkanten sind also während
des ganzen Schneidschritts nie parallel zueinander (nur kreuzender Schnitt, nie vollkantiger
Schnitt). Je nachdem, ob die Schneidspitze relativ zur Schneidkante vor- oder nachlaufend
ist, erfolgt der Schnitt in einer Schnittrichtung, die der Förderrichtung entgegenläuft
oder mit dieser gleichgerichtet ist.
[0013] Die Fördergeschwindigkeit und die Rotationsgeschwindigkeit der Trennscheibe sind
derart an die Ausgestaltung der Schneidmesser anzupassen, dass durch die alternierenden
Schneidschritte auf jeder Seite der Trennfuge je ein kontinuierlicher Schnitt entsteht,
dass also die Papierlagen von Schneidschritt zu Schneidschritt auf jeder Seite der
Trennfuge um eine Strecke gefördert werden, die nicht grösser ist als die Länge des
in einem Schneidschritt erzeugbaren Schnitts. Durch diese Bedingung ist der Rotationsgeschwindigkeit
der Trennscheibe für jede Fördergeschwindigkeit eine untere Grenze gesetzt. Vorteilhafterweise
wird die Trennscheibe aber bedeutend schneller rotiert als mit der genannten minimalen
Geschwindigkeit.
[0014] Experimente zeigen, dass das erfindungsgemässe Verfahren zum Zertrennen von kontinuierlich
geförderten Papierlagen Papierkanten von guter Qualität liefern, wenn die Trennfuge
bzw. die Trennscheibe zwischen 3 und 6 mm breit ist, insbesondere zwischen 4 und 5
mm. Experimente zeigen ferner, dass eine bessere Kantenqualität erreicht werden kann,
je grösser der Durchmesser der Trennscheibe ist. Es zeigt sich aber auch, dass bereits
mit Trennscheiben eines Durchmessers im Bereich von ca. 160 bis 250 mm gute und insbesondere
genügende Resultate erzielt werden, also mit Trennscheiben, die bedeutend kleiner
sind als bekannte Trennscheiben, die demselben Zwecke dienen. Derart kleine Trennscheiben
erlauben eine platzsparende Ausgestaltung der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens.
[0015] Das erfindungsgemässe Verfahren und die erfindungsgemässe Vorrichtung ist mit Vorteil
zur Zertrennung von Druckprodukten einsetzbar, die als Zwei- oder Mehrfachnutzen ausgebildet
sind und die nacheinander oder einander überlappend gefördert werden.
[0016] Im nachfolgenden Beschreibungsteil werden nochmals charakteristische Merkmale sowohl
des Verfahrens als auch der Vorrichtung und der Trennscheibe wiedergegeben, wie sie
in der Stammanmeldung zur vorliegenden Teilanmeldung beansprucht wurden. Diese Merkmale
sollen auch Teil der Offenbarung dieser Teilanmeldung sein:
1A. Ein Verfahren zum Zertrennen von im Wesentlichen kontinuierlich in einer
Förderrichtung geförderten Papierlagen in einer parallel zur Förderrichtung (F) ausgerichteten
Zertrennrichtung, wobei durch zwei parallele Schnitte zwischen je zwei Schneidkanten
ein Abfallstreifen entsteht. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die zwei
parallelen Schnitte in alternierenden, ohne Zwischenschritte aufeinander folgenden
oder in synchronen Schneidschritten erstellt werden, wobei in den alternierenden oder
synchronen Schneidschritten je ein erstes oder ein zweites Paar von im wesentlichen
geradlinigen Schneidkanten von Schneidmesser und Gegenmesser in einem scherenden Schnitt
kooperieren, während die Papierlagen an den Schneidkanten der Gegenmesser anliegen.
1B. Das in Punkt 1A genannte Verfahren, das sich im Weiteren dadurch auszeichnen kann,
dass für die aufeinander folgenden, alternierenden oder synchronen Schneidschritte
an einer mit der Förderrichtung im Gleichlauf rotierenden Trennscheibe angeordnete
Schneidmesser verwendet werden, wobei für das erste Paar von Schneidkanten die Schneidkante
des Schneidmessers in der Ebene einer ersten Stirnseite der Trennscheibe liegt und
die Schneidkante des Gegenmessers auf die erste Stirnseite der Trennscheibe ausgerichtet
ist und wobei für das zweite Paar von Schneidkanten die Schneidkante des Schneidmessers
in der Ebene einer zweiten Stirnseite der Trennscheibe liegt und die Schneidkante
des Gegenmessers auf die zweite Stirnseite der Trennscheibe ausgerichtet ist.
1C. Das in Punkt 1A bzw. 1B genannte Verfahren, das sich im Weiteren dadurch auszeichnen
kann, dass die Papierlagen während der Zertrennung gegeneinander gepresst werden,
derart, dass sie satt an den Gegenmessern anliegen.
1D. Das in Punkt 1B bzw. 1C genannte Verfahren, das sich im Weiteren dadurch auszeichnen
kann, dass die Ausrichtung der Schneidkanten der Schneidmesser und die Schneidkanten
der Gegenmesser derart aufeinander abgestimmt sind, dass ein als Schneidspitze ausgerüstetes
Ende der Schneidkanten der Schneidmesser zuerst auf die Papierlagen trifft.
1E. Das in Punkt 1D genannte Verfahren, das sich im Weiteren dadurch auszeichnen kann,
dass die Schneidspitze der Schneidkante vorläuft und dass die Papierlagen in jedem
Schneidschritt in einer der Förderrichtung (F) entgegenlaufenden Schneidrichtung geschnitten
werden.
1 F. Das in Punkt 1D genannte Verfahren, das sich im Weiteren dadurch auszeichnen
kann, dass die Schneidspitze der Schneidkante nachläuft und dass die Papierlagen in
jedem Schneidschritt in einer mit der Förderrichtung (F) gleichgerichteten Schneidrichtung
geschnitten werden.
1G. Das in Punkt 1A genannte Verfahren, das sich im Weiteren dadurch auszeichnen kann,
dass ein Schneidwinkel (alpha) zwischen der Schneidkante des Schneidmessers und der
Schneidkante des Gegenmessers, solange die beiden Schneidkanten gekreuzt sind, grösser
als 15° und kleiner als 60° ist.
2A. Eine Vorrichtung zum Zertrennen von im wesentlichen kontinuierlich in einer Förderrichtung
(F) geförderten Papierlagen in einer im wesentlichen parallel zur Förderrichtung (F)
ausgerichteten Zertrennrichtung, wobei durch zwei parallele Schnitte zwischen je einer
Schneidkante eines Schneidmessers und einer Schneidkante eines Gegenmessers ein Abfallstreifen
entsteht, welche Vorrichtung für die Erstellung der zwei parallelen Schnitte ein Schneidmesser
und ein Gegenmesser mit je einer Schneidkante aufweist. Die Vorrichtung zeichnet sich
dadurch aus, dass zur Erstellung der zwei parallelen Schnitte in alternierenden, ohne
Zwischenschritte aufeinander folgenden oder synchronen Schneidschritten ein erstes
und ein zweites Paar von in einem scherenden Schnitt kooperierend angeordneten, im
wesentlichen geradlinigen Schneidkanten von Schneidmesser und Gegenmesser vorgesehen
sind, und dass die Vorrichtung ferner Mittel aufweist, mit deren Hilfe die Papierlagen
an den Schneidkanten der Gegenmesser anliegend förderbar sind.
2B. Die in Punkt 2A genannte Vorrichtung, die sich im Weiteren dadurch auszeichnen
kann, dass die Schneidmesser um den Umfang einer im Gleichlauf mit der Förderrichtung
(F) rotierenden Trennscheibe angeordnet sind, wobei für das erste Paar von Schneidkanten
die Schneidkante des Schneidmessers in der Ebene einer ersten Stirnseite der Trennscheibe
liegt und die Schneidkante des Gegenmessers auf die erste Stirnseite der Trennscheibe
ausgerichtet ist und wobei für das zweite Paar von Schneidkanten die Schneidkante
des Schneidmessers in der Ebene einer zweiten Stirnseite der Trennscheibe angeordnet
ist und die Schneidkante des Gegenmessers auf die zweite Stirnseite der Trennscheibe
ausgerichtet ist.
2C. Die in Punkt 2A bzw. 2B genannte Vorrichtung, die sich im Weiteren dadurch auszeichnen
kann, dass die Vorrichtung Mittel zum Zusammenpressen der Papierlagen und zum satten
Anlegen der Papierlagen an die Gegenmesser aufweist, die vorzugsweise als aktive Fördermittel
oder Hilfsfördermittel ausgestaltet sind.
2D. Die in Punkt 2A genannte Vorrichtung, die sich im Weiteren dadurch auszeichnen
kann, dass die Trennscheibe je eine Mehrzahl von Schneidmessern mit Schneidkanten
für das erste und das zweite Paar von Schneidkanten aufweist, die alternierend um
den Umfang der Trennscheibe angeordnet sind.
2E. Die in Punkt 2D genannte Vorrichtung, die sich im Weiteren dadurch auszeichnen
kann, dass die Schneidkanten der Schneidmesser und die Schneidkanten der Gegenmesser
derart angeordnet sind, dass als Schneidspitzen ausgerüstete Enden der Schneidkanten
der Schneidmesser vor den Schneidkanten (3, 3') auf die Papierlagen treffen und dass
diese Schneidspitzen den Schneidkanten vorlaufen oder nachlaufen.
2F. Die in Punkt 2A genannte Vorrichtung, die sich im Weiteren dadurch auszeichnen
kann, dass die Trennscheibe je eine Mehrzahl von Schneidmessern mit Schneidkanten
für das erste und das zweite Paar von Schneidkanten aufweist, die entlang dem Umfang
der Trennscheibe jeweils paarweise nebeneinander angeordnet und in Umfangsrichtung
durch Einkerbungen voneinander getrennt sind.
3A. Eine Trennscheibe, die sich für ein Verfahren gemäss Punkt 1A oder für eine Vorrichtung
gemäss Punkt 2A eignet und die sich dadurch auszeichnet, dass um den Umfang alternierend
Schneidmesser angeordnet sind, die im wesentlichen geradlinige, in der Ebene der einen
oder der anderen Stirnseite der Trennscheibe liegende Schneidkanten aufweisen, wobei
jede der Schneidkanten ein als Schneidspitze ausgebildetes Ende aufweist, das vorzugsweise
radial aussen liegend oder radial innen liegend ist.
3B. Die in Punkt 3A genannte Trennscheibe, die sich im Weiteren dadurch auszeichnen
kann, dass sie einstückig oder aus zwei miteinander gekoppelten, im Wesentlichen spiegelsymmetrischen
Scheibenteilen aufgebaut ist.
[0017] Beispielhafte Ausführungsformen des Verfahrens und der Vorrichtung gemäss Erfindung
werden im Zusammenhang mit den folgenden Figuren detailliert beschrieben. Dabei zeigen:
- Figur 1
- einen einzigen Schneidschritt einer ersten, beispielhaften Ausfüh- rungsform des erfindungsgemässen
Verfahrens zum Zertrennen von kontinuierlich geförderten Papierlagen (Schnitt entlang
der entste- henden Trennfuge);
- Figuren 2 u. 3
- der Schneidbereich einer Vorrichtung zum Zertrennen von kontinu- ierlich geförderten
Papierlagen nach dem Verfahren gemäss Fig. 1 (Fig. 2: Ansicht parallel zur Achse der
Trennscheibe; Fig. 3: Schnitt senkrecht zur Trennfuge);
- Figur 4
- eine beispielhafte Trennscheibe zur Durchführung des Verfahrens nach Fig. 1 (Blickwinkel
parallel zur Scheibenachse);
- Figur 5
- eine perspektivische Darstellung des Schneidmesserbereichs der Trennscheibe gemäss
Fig. 4;
- Figuren 6 bis 8
- wie Figuren 1, 4 und 5 für eine zweite beispielhafte Ausführungs- form des erfindungsgemässen
Verfahrens zum Zertrennen von kon- tinuierlich geförderten Papierlagen;
- Figur 9
- ein Schneidschritt einer dritten beispielhaften Ausführungsform des erfindungsgemässen
Verfahrens;
- Fig.10-12
- alternative Gestaltungen einer Trennscheibe, bestehend aus zwei Scheibenteilen in
verschiedenen Ansichten;
- Fig. 13
- die Verwendung eines einzelnen Scheibenteils zum Beschneiden eines Druckereiprodukts
an einer Seitenkante.
[0018] Figur 1 illustriert einen einzigen Schneidschritt einer ersten, beispielhaften Ausführungsform
des erfindungsgemässen Verfahrens. Dabei sind zur Vereinfachung der Darstellung die
zu zertrennenden Papierlagen 1 stationär dargestellt, während sich die Rotationsachse
M der Trennscheibe 2 in einer Richtung F' bewegt. Dies entspricht einer Förderung
der Papierlagen 1 in der Richtung F bei stationärer Rotationsachse M (Gleichlauf von
Förderung F und Scheibenrotation R). Von der Trennscheibe 2 ist nur die Schneidkante
3 eines einzigen Schneidmessers 4 dargestellt. Die Schneidkante 5 des stationären
Gegenmessers 6 verläuft in der Auflageebene der Papierlagen 1 und senkrecht zur Rotationsachse
M der Trennscheibe 2. Der Abstand zwischen der Rotationsachse M der Trennscheibe 2
und der Oberfläche der Papierlagen 1, bzw. der Schneidkante 5 des Gegenmessers 6 ist
derart, dass die Schneidkante 3 des am Umfang der Trennscheibe 2 angeordneten Schneidmessers
4 die Papierlagen 1 vollständig durchdringen kann. Das heisst, ein jenseits der Schneidkante
5 des Gegenmessers 6 liegender Scheitelpunkt der Trennscheibe 2 hat von der Schneidkante
5 einen Abstand, der grösser ist als der radiale Abstand zwischen den beiden Enden
der Schneidkante 3.
[0019] Die Trennscheibe 2 und das Gegenmesser 6 sind relativ zueinander und das Schneidmesser
4 ist auf der Trennscheibe 2 derart angeordnet, dass das den Schneidkanten 3 in Rotationsrichtung
R nachlaufende und radial aussenliegende Ende der Schneidkante 3 die zuerst auf die
Papierlagen 1 treffende Schneidspitze 7 darstellt, wobei diese Schneidspitze 7 in
einer noch ungeschnittenen Stelle in die Papierlagen 1 eintaucht und die Schneidrichtung
(Bewegungsrichtung des Kreuzungspunktes K der Schneidkanten von Schneidmesser und
Gegenmesser) mit der Förderrichtung F gleichgerichtet ist.
[0020] Die Schneidkante 3 des Schneidmessers 4 ist in drei aufeinanderfolgenden Phasen dargestellt,
die mit Indices .1, .2 und .3 bezeichnet sind. In der ersten Phase (Index .1) beginnt
der Schneidschritt, das heisst, die Schneidspitze 7.1 trifft auf die Papierlagen 1.
In der dritten Phase (Index .3) ist der Schneidschritt abgeschlossen, das heisst die
ganze Schneidkante 3.3 befindet sich auf der Seite des Gegenmessers 6 ausserhalb der
Papierlagen 1. Die zweite Phase (Index .2) liegt zeitlich etwa mittig zwischen der
ersten und der dritten Phase, wobei die Schneidkante 3.2 des Schneidmessers die Schneidkante
5 des Gegenmessers 6 kreuzt.
[0021] Wie aus der Figur 1 ersichtlich ist, wird der Schneidwinkel alpha zwischen der Schneidkante
3 und der Schneidkante 5 des Gegenmessers 6 während des Schneidschrittes grösser.
In der ersten Phase ist der Schneidwinkel (alpha.1) vorteilhafterweise bereits grösser
als 15° und wird während des Schneischrittes nicht grösser als beispielsweise 60°.
Ferner ist aus der Figur 1 ersichtlich, dass die Rotationsgeschwindigkeit R im Vergleich
zur Fördergeschwindigkeit F derart gross sein muss, dass die zweite Kante 8, die zusammen
mit der Schneidkante 3 unter einem Winkel von vorteilhafterweise ca. 90° die Schneidspitze
7 bildet und nicht als Schneidkante ausgebildet ist, zu keinem Zeitpunkt des Schneidschrittes
eine Position relativ zu den Papierlagen 1 hat, die weiter stromaufwärts liegt als
die Position des ersten Auftreffens der Schneidspitze 7.
[0022] Figuren 2 und 3 zeigen die wichtigsten Bestandteile einer Vorrichtung gemäss Erfindung zur Durchführung
des in Fig. 1 dargestellten Verfahrens. Figur 2 zeigt die Vorrichtung mit Blickwinkel
parallel zur Trennscheibenachse, Figur 3 quer zur Förderrichtung F geschnitten. Die
genannten, wichtigsten Bestandteile sind die Trennscheibe 2, an deren Umfang die alternierenden
Schneidmesser 4 und 4' mit Schneidkanten 3 und 3' angeordnet sind, zwei Gegenmesser
6 und 6' mit Schneidkanten 5 und 5' und Pressmittel 10/11 und 10'/11'.
[0023] Die Schneidkanten 3 der Schneidmesser 4 sind in der Ebene der in Figur 3 linken Stirnseite
der Trennscheibe 2 angeordnet und kooperieren mit der Schneidkante 5 von Gegenmesser
6. Die Schneidkanten 3' sind in der Ebene der rechten Stirnseite der Trennscheibe
2 angeordnet und kooperieren mit der Schneidkante 5' des Gegenmessers 6'.
[0024] Die Gegenmesser 6 und 6' sind vorteilhafterweise in einer Schiene geführt angeordnet,
derart, dass sie parallel zur Förderrichtung einfach verschoben werden können. Mit
einer derartigen Verschiebung wird es möglich eine durch die Schneidschritte örtlich
abgenützte Stelle der Schneidkante durch eine noch nicht verwendete oder eine weniger
abgenützte Stelle zu ersetzen, was die Lebensdauer des Gegenmessers relevant verlängert.
[0025] Die Pressmittel 10/11 und 10'/11', die nur in Figur 3 dargestellt sind, pressen die
Papierlagen 1 während der Zertrennung beidseitig von der entstehenden Trennfuge aufeinander
und gegen die Gegenmesser 6 und 6', derart, dass die Papierlagen während der Schneidschritte
satt an die Schneidkanten 5 und 5' angelegt sind. Die Pressmittel können zusätzlich
zu ihrer Pressfunktion auch als Fördermittel dienen, mit deren Hilfe die Papierlagen
durch die Trennstelle gefördert werden, oder sie können weitere Fördermittel (nicht
dargestellt) in dieser Förderfunktion unterstützen. Die Pressmittel sind beispielsweise
als Paare von gegenläufig um je mindestens zwei Rollen (nicht dargestellt) umlaufenden
Pressbändern 10 und 11, bzw. 10' und 11' ausgelegt, wobei das Pressband 10 bzw. 10'
trennscheibenseitig und das Pressband 11 bzw. 11' gegenmesserseitig angeordnet ist
und wobei die Geschwindigkeit der Pressbänder der Fördergeschwindigkeit entspricht.
Die Pressbänder der Paare 10/11 und 10'/11' bzw. die Rollen, über die sie laufen,
werden mit geeigneten federnden Mitteln gegeneinander gepresst. Für eine aktive Förderfunktion
der Pressbänder sind mindestens je eine der Rollen als aktiv angetriebene Antriebsrollen
ausgebildet.
[0026] Figuren 4 und 5 zeigen eine beispielhafte Ausführungsform der Trennscheibe 2 für das Verfahren gemäss
Figur 1. Diese weist bei einem Durchmesser von nur 200 mm beispielsweise 24 Schneidmesser
4 und alternierend damit 24 Schneidmesser 4' auf, deren Schneidkanten 3 oder 3' je
zwischen 5 und 15 mm, beispielsweise ca. 10 mm lang sind. Der Winkel beta zwischen
den die Schneidspitze 7 bildenden Kanten des Schneidmessers beträgt ca. 90° (zwischen
85° und 95°), der Winkel gamma zwischen der Tangente an der Schneidspitze 7 und der
Schneidkante 3 etwa 45°. Die Rotationsrichtung R der Trennscheibe 2 ist derart, dass
die radial äusseren Enden der Schneidkanten hinter den Schneidkanten nachlaufen. Die
Position der Schneidkante 5 des Gegenmessers 6 ist derart, dass die radial äusseren
Enden der Schneidkanten 3 zuerst auf die Papierlagen treffen und deshalb die Schneidspitzen
7 darstellen.
[0027] Die Trennscheibe 2 ist beispielsweise einstückig, das heisst aus einer vollen Scheibe
gefertigt, wie das in Figur 5 dargestellt ist. Sie kann aber auch aus zwei spiegelbildlichen
Scheibenteilen gefertigt sein, wobei die Scheibenteile derart relativ zueinander angeordnet
sind, dass die Schneidmesser des einen Scheibenteils auf die Lücken zwischen den Schneidmessern
des anderen Scheibenteils ausgerichtet sind (siehe unten Fig. 10+11). Zwei derartige
Teilscheiben können zur Erzeugung von breiteren Trennfugen durch entsprechende Zwischenscheiben
in einem vorgegebenen Mass voneinander distanziert werden. Aus Figur 5 ist auch gut
ersichtlich, wie die Schneidkanten 3 und 3' der Schneidmesser 4 und 4' alternierend
in der Ebene der einen und der anderen Stirnseite der Trennscheibe 2 angeordnet sind.
Die Schneidkanten der Schneidmesser können einfach nachgeschliffen werden, die Schneidmesser
können aber auch selbstschärfend ausgestaltet sein
[0028] Figuren 6 bis 8 zeigen in den gleichen Darstellungsarten wie die Figuren 1, 4 und 5 eine zweite,
beispielhafte Ausführungsform von Verfahren und Vorrichtung gemäss Erfindung. Gleiche
Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Der Hauptunterschied dieser zweiten
Ausführungsform gegenüber der im Zusammenhang mit den vorhergehenden Figuren beschriebenen
ersten Ausführungsform besteht darin, dass die Schneidspitzen 7 zwar wiederum die
radial aussen liegenden Enden der Schneidkanten 3 sind, aber den Schneidkanten vorlaufen.
Das heisst, die Schneidspitzen 7 treffen im Endbereich des Schnitts des vorangehenden
Schneidschrittes auf die Papierlagen und der Schneidpunkt K bewegt sich entgegengesetzt
zur Förderrichtung F (Schneidrichtung entgegengesetzt zu Förderrichtung). Der Schneidwinkel
alpha wird während des Schneidschrittes kleiner, bewegt sich aber auch hier vorteilhafterweise
in einem Bereich unterhalb von 60° und bleibt grösser als 15°.
[0029] Figur 9 zeigt noch sehr schematisch einen Schneidschritt einer dritten, beispielhaften Ausführungsform
des erfindungsgemässen Verfahrens. Gemäss dieser Ausführungsform trifft das radial
innenliegende Ende (Schneidspitze 7) der Schneidkante 3 des Schneidmessers 4 zuerst
auf die Papierlagen 1 und ist der Schneidkante 3 vorlaufend angeordnet. Es ergibt
sich ein gleicher Schnittprozess wie in Figur 6 dargestellt, also mit einer Schnittrichtung,
die entgegengesetzt zur Förderrichtung verläuft und mit einem sich während des Schneidschritts
verkleinernden Schneidwinkel. Aus einem Vergleich der Figuren 9 und 6 ergibt sich,
dass es auch möglich ist, die beiden Enden der Schnittkanten 3 mit gleichem radialem
Abstand von der Trennscheibenachse anzuordnen, derart, dass die Schnittkanten 3 senkrecht
zu einem mittigen Radius verlaufen.
[0030] Beispiele von weiteren Ausführungsformen von Verfahren und Vorrichtung gemäss Erfindung
weisen die folgenden Merkmale auf:
- Die Gegenmesser sind nicht stationär sondern bewegen sich in Förderrichtung mit derselben
Geschwindigkeit wie die Papierlagen.
- Anstelle einer Kombination einer Trennscheibe mit stationärer Achse mit einer im wesentlichen
kontinuierlichen Förderung der Papierlagen sind die Papierlagen stationär und die
Achse der Trennscheibe wird parallel zu den Papierlagen bewegt, wie dies in den Figuren
1 und 6 dargestellt ist. In diesem Falle sind auch die Pressmittel mindestens während
der Zertrennung stationär.
- Anstatt dass die Achse der Trennscheibe über den zu zertrennenden Papierlagen und
die Schneidkanten der Gegenmesser darunter angeordnet sind, sind die Achse der Trennscheibe
unter den Papierlagen und die Schneidkanten der Gegenmesser darüber angeordnet.
- Die Förderrichtung ist nicht horizontal.
[0031] Das erfindungsgemässe Verfahren kann selbstverständlich nicht nur zum Trennen von
Papierlagen sondern auch zum Beschneiden derartiger Papierlagen angewendet werden.
Da, wie eingangs erwähnt für ein derartiges Beschneiden nur auf der einen Seite der
Trennlinie eine hohe Kantenqualität gewünscht wird, kann eine Trennscheibe verwendet
werden, an der die Schneidkanten aller Schneidmesser in der Ebene derselben Scheibenstirnseite
liegen (siehe unten Fig. 13).
[0032] Selbstverständlich wird es auch andere Materialien als Papierlagen geben, die mit
dem Verfahren und der Vorrichtung gemäss Erfindung in einer guten Qualität zertrennt
werden können.
[0033] Fig. 10-12 zeigen zwei Beispiele für eine Trennscheibe 2, die aus zwei spiegelbildlich
aufgebauten Scheibenteilen 12, 12' gefertigt ist, die mit einem Winkelversatz (Fig.
10+11) bzw. deckungsgleich (Fig. 12) aufeinander montiert sind.
[0034] Wie die Schnittansicht in Fig. 11 zeigt, sind die axial nach aussen weisenden Flächen
der Scheibenteile 12, 12' im wesentlichen eben. Die jeweils nach innen weisenden Flächen
sind strukturiert, um die Schneidmesser 4, 4' auszubilden. Zwischen den Messern 4,
4' befinden sich jeweils Einkerbungen 13, 13', die fertigungstechnisch bedingt sind,
damit an den Schnittkanten 3, 3' der Messer 4, 4' scharfe Schneidspitzen 7, 7' gebildet
werden können. Der Winkelversatz ist im Fall von Fig. 10 so, dass jeweils eine Einkerbung
13, 13' auf ein Schneidmesser 4, 4' der Gegenscheibe trifft. Gegenüber dem Fall einer
einstückigen Trennscheibe 2 bestehen bei der zweiteiligen Variante Vorteile bei der
Herstellung, da an sich nur eine der beiden Hauptflächen eines scheibenförmigen Rohlings
bearbeitet werden muss, um die Messer 4, 4' herzustellen, und da die Breite des Abfallstreifens
durch verschieden breite Abstandshalter zwischen den beiden Scheibenteilen 12, 12'
anpassbar ist (nicht dargestellt). Wie hier angedeutet, kann die nach aussen weisende
Stirnfläche bereichsweise eine kleine Fase von wenigen Grad aufweisen.
[0035] Bei beiden Anordnungen gemäss Fig. 10-12 wird durch die voneinander beabstandeten
Schnittkanten 3, 3' ein Materialstreifen aus der Papierlage herausgeschnitten. Im
Fall von Fig. 10+11 werden die Teil-Schnitte alternierend durchgeführt, im Fall von
Fig. 12 synchron.
[0036] Fig. 13 zeigt ein Beispiel zur Herstellung eines Seitenschnitts der Papierlagen 1
mit nur einem Scheibenteil 12, das gemäss Fig. 10 oder 12 ausgebildet ist. Die Papierlagen
werden beim Beschneiden von oben und unten gepresst.
1. Vorrichtung zum Zertrennen von im wesentlichen kontinuierlich in einer Förderrichtung
(F) geförderten Papierlagen (1) in einer im wesentlichen parallel zur Förderrichtung
(F) ausgerichteten Zertrennrichtung mit einem ersten und zweiten Paar von jeweils
in einem scherenden Schnitt kooperierend angeordneten, im wesentlichen geradlinigen
Schneidkanten (3, 5; 3', 5'), enthaltend je eine Schneidkante (3, 3') eines Schneidmessers
(4, 4') und eine Schneidkante (5, 5') eines Gegenmessers (6, 6') zur Erstellung eines
Abfallstreifen mittels zweier parallelen Schnitte zwischen dem ersten und zweiten
Paar von Schneidkanten (3, 5; 3', 5'), im Weiteren enthaltend Mittel, mit deren Hilfe
die Papierlagen (1) an den Schneidkanten (5, 5') der Gegenmesser (6, 6') anliegend
förderbar sind, und eine rotierbare Trennscheibe (2),
dadurch gekennzeichnet, dass
um den Umfang der Trennscheibe (2) je eine Mehrzahl von Schneidmessern (4, 4') mit
Schneidkanten (3, 3') für das erste und das zweite Paar von Schneidkanten angeordnet
sind, und für das erste Paar von Schneidkanten (3, 5) die Schneidkanten (3) der Schneidmesser
(4) in der Ebene einer ersten Stirnseite der Trennscheibe (2) liegen und die Schneidkante
(5) des Gegenmessers (6) auf die erste Stirnseite der Trennscheibe (2) ausgerichtet
ist und für das zweite Paar von Schneidkanten (3', 5') die Schneidkanten (3') der
Schneidmesser (4') in der Ebene einer zweiten Stirnseite der Trennscheibe (2) angeordnet
sind und die Schneidkante (5') des Gegenmessers (6') auf die zweite Stirnseite der
Trennscheibe (2) ausgerichtet ist, und die Trennscheibe (2) aus zwei miteinander gekoppelten,
im wesentlichen spiegelsymmetrischen Scheibenteilen aufgebaut ist, wobei die Scheibenteile
entweder mit einem Winkelversatz derart relativ zueinander angeordnet werden können,
dass die Schneidmesser des einen Scheibenteils auf Lücken zwischen den Schneidmessern
des anderen Scheibenteils ausgerichtet und so Teil-Schnitte alternierend ohne Zwischenschritte
aufeinanderfolgend durchführbar sind, oder die Scheibenteile deckungsgleich aufeinander
montierbar und so Teil-Schnitte synchron durchführbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung Mittel (10/11, 10'/11') zum Zusammenpressen der Papierlagen (2) und
zum satten Anlegen der Papierlagen (1) an die Gegenmesser (6, 6') aufweist, die vorzugsweise
als aktive Fördermittel oder Hilfsfordermittel ausgestaltet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkanten (3, 3') der Schneidmesser (4, 4') und die Schneidkanten (5, 5')
der Gegenmesser (6, 6') derart angeordnet sind, dass als Schneidspitzen (7, 7') ausgerüstete
Enden der Schneidkanten (3, 3') der Schneidmesser (4, 4') vor den Schneidkanten (3,
3') auf die Papierlagen (1) treffen und dass diese Schneidspitzen (7, 7') den Schneidkanten
(3, 3') vorlaufen oder nachlaufen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennscheibe (2) je eine Mehrzahl von Schneidmessern (4, 4') mit Schneidkanten
(3, 3') für das erste und das zweite Paar von Schneidkanten aufweist, die entlang
dem Umfang der Trennscheibe (2) jeweils paarweise nebeneinander angeordnet und in
Umfangsrichtung durch Einkerbungen (13, 13') voneinander getrennt sind.
5. Trennscheibe für eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass um den Umfang der Trennscheibe (2) je eine Mehrzahl von Schneidmessern (4, 4') mit
im wesentlichen geradlinigen Schneidkanten (3, 3') angeordnet sind, wobei erste Schneidkanten
(3) der Schneidmesser (4) in der Ebene einer ersten Stirnseite der Trennscheibe (2)
liegen und zweite Schneidkanten (3') der Schneidmesser (4') in der Ebene einer zweiten
Stirnseite der Trennscheibe (2) angeordnet sind, und die Trennscheibe (2) aus zwei
miteinander gekoppelten, im wesentlichen spiegelsymmetrischen Scheibenteilen aufgebaut
ist, wobei die Scheibenteile entweder mit einem Winkelversatz derart relativ zueinander
angeordnet werden können, dass die Schneidmesser des einen Scheibenteils auf Lücken
zwischen den Schneidmessern des anderen Scheibenteils ausgerichtet und so Teil-Schnitte
alternierend ohne Zwischenschritte aufeinanderfolgend durchführbar sind, oder die
Scheibenteile deckungsgleich aufeinander montierbar und so Teil-Schnitte synchron
durchführbar sind.
6. Trennscheibe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Schneidkanten (3, 3') ein als Schneidspitze (7, 7') ausgebildetes Ende aufweist,
das vorzugsweise radial aussen liegend oder radial innen liegend ist.
7. Verfahren zum Zertrennen von im wesentlichen kontinuierlich in einer Förderrichtung
geförderten Papierlagen (1) in einer parallel zur Förderrichtung (F) ausgerichteten
Zertrennrichtung unter Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
4, wobei durch zwei parallele Schnitte zwischen je einer Schneidkante (3, 5) eines
an der rotierenden Trennscheibe angeordneten Schneidmessers und einer Schneidkante
eines während der Zertrennung stationären Gegenmessers eine Trennfuge und ein Abfallstreifen
entsteht,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zwei parallelen Schnitte in Abhängigkeit davon, ob die beiden Scheibenteile mit
einem Winkelversatz oder deckungsgleich zueinander montiert sind, entweder in alternierenden,
ohne Zwischenschritte aufeinanderfolgenden oder in synchronen Schneidschritten erstellt
werden, wobei in den alternierenden oder synchronen Schneidschritten je ein erstes
und ein zweites Paar von im wesentlichen geradlinigen Schneidkanten (3, 5 und 3',
5') von Schneidmesser (4, 4') und Gegenmesser (6, 6') in einem scherenden Schnitt
alternierend oder synchron kooperieren, während die Papierlagen (1) an den Schneidkanten
(5, 5') der Gegenmesser (6, 6') anliegen,
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Papierlagen (1) während der Zertrennung beidseitig von der entstehenden Trennfuge
gegeneinander gepresst werden, derart dass sie da, wo die Schneidkanten wirken, satt
an den Gegenmessern (6,6') anliegen.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtung der Schneidkanten (3, 3') der Schneidmesser (4, 4') und die Schneidkanten
(5, 5') der Gegenmesser (6, 6') derart aufeinander abgestimmt sind, dass ein als Schneidspitze
(7, 7') ausgerüstetes Ende der Schneidkanten (3, 3') der Schneidmesser (4, 4') zuerst
auf die Papierlagen (1) trifft.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidspitze (7, 7') der Schneidkante (3, 3') vorläuft und dass die Papierlagen
(1) in jedem Schneidschritt in einer der Förderrichtung (F) entgegenlaufenden Schneidrichtung
geschnitten werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidspitze (7, 7') der Schneidkante (3, 3') nachläuft und dass die Papierlagen
(1) in jedem Schneidschritt in einer mit der Förderrichtung (F) gleichgerichteten
Schneidrichtung geschnitten werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schneidwinkel (alpha) zwischen der Schneidkante (3, 3') des Schneidmessers (4,
4') und der Schneidkante (5, 5') des Gegenmessers (6, 6'), solange die beiden Schneidkanten
gekreuzt sind, grösser als 15° und kleiner als 60° ist.