[0001] Die Erfindung betrifft eine automatische Türanlage nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Aus der
DE 39 40 762 A1 ist eine automatische Türanlage mit mindestens einem beweglich gelagerten Türflügel
bekannt. Eine Antriebseinrichtung dient zum Antrieb des Türflügels. Mittels einer
als Programmschalter ausgebildeten Betätigungseinrichtung wird eine manuelle Umschaltung
zwischen mindestens zwei Betriebszuständen der Antriebseinrichtung ermöglicht.
[0003] Derartige Programmschalter weisen ein Gehäuse, beispielsweise für Unterputzmontage
auf. In dem Gehäuse sind üblicherweise Betätigungselemente und ggf. Anzeigeelemente
angeordnet, um die Betriebszustände der Antriebseinrichtung auszuwählen und ggf. anzuzeigen.
Da die Betätigungselemente frei zugänglich sind, ist eine Änderung der Betriebszustände
prinzipiell durch jedermann möglich. Um eine Änderung der Betriebszustände durch nicht
autorisierte Personen zu verhindern, kann bei derartigen Programmschaltern zur Sperrung
der Bedienung zusätzlich eine Sperreinrichtung vorgesehen werden, beispielsweise ein
Schließzylinder mit elektrischem Schaltkontakt, welcher die Betätigungselemente erst
nach Schlüsselbetätigung aktiv schaltet. Eine derartige Anordnung ist in der Bedienung
aufwändig, da die autorisierte Person den Schlüssel griffbereit haben muss, und beansprucht
außerdem Platz, was insbesondere bei Unterputz-Anordnungen nachteilig ist, da für
den Schließzylinder dann eine zweite Unterputzdose erforderlich ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine automatische Türanlage zu schaffen,
deren Betätigungseinrichtung nur von autorisierten Personen bedienbar ist und außerdem
eine leichte Bedienung sowie einen geringen Platzbedarf aufweist. Die Aufgabe wird
durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
[0006] Die Betätigungseinrichtung weist erfindungsgemäß eine Berechtigungsprüfungseinrichtung
auf. Hierdurch kann auf separate Sperreinrichtungen verzichtet werden, was sich positiv
durch eine einfachere Bedienung und einen geringeren Platzbedarf auswirkt.
[0007] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist die Berechtigungsprüfungseinrichtung
integriert in der Betätigungseinrichtung angeordnet. Hierdurch wird der Platzbedarf
minimiert.
[0008] Die Berechtigungsprüfungseinrichtung kann einen Sensor aufweisen, welcher zur Erfassung
biometrischer Merkmale ausgebildet sein kann, beispielsweise Fingerabdruck, Auge und/oder
Stimme. Diese Art der Berechtigungsprüfung ist in der Bedienung besonders einfach,
da die autorisierte Person sich weder einen Berechtigungscode merken noch ein Berechtigungselement,
z.B. eine Chipkarte mitführen muss.
[0009] Alternativ oder zusätzlich kann die Berechtigungsprüfungseinrichtung eine Eingabeeinrichtung
zur manuellen Eingabe von Berechtigungscodes aufweisen. Dies kann insbesondere dann
vorteilhaft sein, wenn bestimmte biometrische Merkmale vorübergehend, z.B. verletzungsbedingt,
nicht abrufbar sind.
[0010] Alternativ oder zusätzlich kann die Berechtigungsprüfungseinrichtung eine Empfängereinrichtung
für drahtlos übertragbare Signale aufweisen. Diese Empfängereinrichtung kann beispielsweise
als Leseeinrichtung für einen Transponder ausgebildet sein, welcher von der autorisierten
Person mitgeführt wird. Diese Art der Berechtigungsprüfung ist in der Bedienung besonders
einfach, da der Transponder nicht in die unmittelbare Nähe der Leseeinrichtung gebracht
werden muss, sondern die Erfassung des Transponders bereits erfolgt, wenn sich die
autorisierte Person der Türanlage nähert. Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht
darin, dass derartige Transponder eine extrem geringe Baugröße aufweisen und sich
in Gegenstände wie z.B. Ausweise integrieren lassen, so dass sie von der autorisierten
Person mühelos jederzeit mitgeführt und somit nicht vergessen werden können.
[0011] Alternativ oder zusätzlich kann die Berechtigungsprüfungseinrichtung eine Speichereinrichtung
zur Speicherung eines Zugriffsprotokolls aufweisen. Es kann somit protokolliert werden,
welche Betriebsartenänderungen wann und durch welche Personen durchgeführt wurden.
[0012] Die Betätigungseinrichtung kann zusätzlich zur Anzeige und/oder Einstellung von Betriebsparametern
der Türanlage, beispielsweise der Bewegungsgeschwindigkeit des Türflügels, ausgebildet
sein.
[0013] Im Nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele in der Zeichnung anhand der Figuren
näher erläutert.
[0014] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße, automatische Türanlage in schematischer Frontansicht;
- Fig. 2
- ein erstes Ausführungsbeispiel der Betätigungseinrichtung der automa- tischen Türanlage
gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel der Betätigungseinrichtung der auto- matischen Türanlage
gemäß Fig. 1;
- Fig. 4
- ein drittes Ausführungsbeispiel der Betätigungseinrichtung der automa- tischen Türanlage
gemäß Fig. 1.
[0015] In
Fig. 1 ist eine automatische Türanlage 1 in schematischer Frontansicht dargestellt. Die
Türanlage 1 weist zwei gegenläufig angetriebene als Schiebeflügel ausgebildete Türflügel
2 auf, deren Durchgangsbereich seitlich von je einem Festfeld 3 begrenzt wird. Oberhalb
der Türflügel 2 und der Festfelder 3 verläuft ein Riegel 6, welcher Teil einer Pfosten-Riegel-Konstruktion
ist und sich auf mehreren Pfosten 5 abstützt. Im Bereich des Riegels 6 ist eine -
hier nicht dargestellte - Führungseinrichtung, beispielsweise eine Laufschiene angeordnet,
in welcher die Türflügel 2, beispielsweise durch Rollenwagen, verschiebbar geführt
sind. Der obere Bereich der Türanlage wird durch mehrere Oberlichter 4 gebildet.
[0016] Im Bereich des Riegels 6 ist eine Antriebseinrichtung 7 angeordnet, welche einen
- hier nicht dargestellten - elektrischen Antriebsmotor zum Antrieb der Türflügel
2 aufweist. Der Antriebsmotor wird durch eine Steuerungseinrichtung angesteuert.
[0017] Die Steuerungseinrichtung kann zwischen verschiedenen Betriebsarten umgeschaltet
werden, um eine optimale Anpassung des Betriebsverhaltens der Türanlage 1 an die jeweiligen
Erfordernisse sicherzustellen, z.B. reduzierte Winteröffnungsweite, Daueroffen oder
dergleichen. Hierzu ist eine Betätigungseinrichtung 8 vorgesehen, welche in räumlicher
Nähe zur Türanlage 1 montiert werden kann, üblicherweise in einem Aufputzgehäuse oder
einer Unterputzdose.
[0018] Die Betätigungseinrichtung 8, welche in den
Fig. 2 bis 4 in drei Ausführungsbeispielen dargestellt ist, weist ein Gehäuse 10 auf, in welchem
mehrere Betätigungselemente 12 angeordnet sind. Die Betätigungselemente 12 können
als Taster oder Schalter ausgebildet sein und ermöglichen eine manuelle Änderung der
Betriebsarten. Die jeweils vorliegende Betriebsart kann in einem ebenfalls in dem
Gehäuse 10 angeordneten Anzeigeelement 11 angezeigt werden. Bei dem Anzeigeelement
11 kann es sich im ein Display handeln, mit welchem eine alphanumerische Anzeige des
Betriebszustands erfolgt. Alternativ oder zusätzlich können als Leuchtmelder ausgebildete
Anzeigeelemente 11 vorgesehen sein. Um die Möglichkeit zur Bedienung der Betätigungselemente
12 auf autorisierte Personen zu beschränken, ist in dem Gehäuse 10 der Betätigungseinrichtung
8 außerdem eine Berechtigungsprüfungseinrichtung 9 angeordnet. Im Folgenden werden
drei Ausführungsbeispiele der Betätigungseinrichtung 8 mit verschiedenen Berechtigungsprüfungseinrichtungen
9 beschrieben:
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Berechtigungsprüfungseinrichtung 9 einen
in dem Gehäuse 10 der Betätigungseinrichtung 8 angeordneten Sensor 13 auf. Der Sensor
13 ist zur Erfassung biometrischer Merkmale der autorisierten Person ausgebildet.
Es kann sich beispielsweise um einen Fingerabdrucksensor oder einen das Auge des Benutzers
analysierenden Sensor handeln. Auch ein Mikrofon zur Spracherkennung ist möglich.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Berechtigungsprüfungseinrichtung 9 eine
in dem Gehäuse 10 der Betätigungseinrichtung 8 angeordnete Eingabeeinrichtung 14 auf.
Die Eingabeeinrichtung 14 dient zur manuellen Eingabe eines Berechtigungscodes und
kann als alphanumerische Tastatur ausgebildet sein.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Berechtigungsprüfungseinrichtung 9 eine
Empfängereinrichtung 15 auf. Die Empfängereinrichtung 15 ist zum Empfang drahtlos
übertragbarer Signale ausgebildet und kann bei geeignetem Material des Gehäuses 10
von außen unsichtbar im Inneren des Gehäuses 10 angeordnet sein. Die Empfängereinrichtung
15 kann beispielsweise als Leseeinrichtung für einen Transponder ausgebildet sein,
welcher von der autorisierten Person mitgeführt wird.
Liste der Referenzzeichen
[0019]
- 1
- Türanlage
- 2
- Türflügel
- 3
- Festfeld
- 4
- Oberlicht
- 5
- Pfosten
- 6
- Riegel
- 7
- Antriebseinrichtung
- 8
- Betätigungseinrichtung
- 9
- Berechtigungsprüfungseinrichtung
- 10
- Gehäuse
- 11
- Anzeigeelement
- 12
- Betätigungselement
- 13
- Sensor
- 14
- Eingabeeinrichtung
- 15
- Empfängereinrichtung
1. Automatische Türanlage (1)
mit mindestens einem beweglich gelagerten Türflügel (2),
mit mindestens einer Antriebseinrichtung (7) zum Antrieb des Türflügels (2), und
mit einer Betätigungseinrichtung (8) zur manuellen Umschaltung zwischen mindestens
zwei Betriebszuständen der Antriebseinrichtung (7),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Betätigungseinrichtung (8) eine Berechtigungsprüfungseinrichtung (9) aufweist.
2. Automatische Türanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Berechtigungsprüfungseinrichtung (9) integriert in der Betätigungseinrichtung
(8) angeordnet ist.
3. Automatische Türanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Berechtigungsprüfungseinrichtung (9) einen Sensor (13) aufweist.
4. Automatische Türanlage nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (13) zur Erfassung biometrischer Merkmale ausgebildet ist.
5. Automatische Türanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Berechtigungsprüfungseinrichtung (9) eine Eingabeeinrichtung (14) zur manuellen
Eingabe von Berechtigungscodes aufweist.
6. Automatische Türanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Berechtigungsprüfungseinrichtung (9) eine Empfängereinrichtung (15) für drahtlos
übertragbare Signale aufweist.
7. Automatische Türanlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Empfängereinrichtung (15) als Leseeinrichtung für einen Transponder ausgebildet
ist.
8. Automatische Türanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Berechtigungsprüfungseinrichtung (9) eine Speichereinrichtung zur Speicherung
eines Zugriffsprotokolls aufweist.
9. Automatische Türanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (8) zur Anzeige und/oder Einstellung von Betriebsparametern
der Türanlage (1) ausgebildet ist.