Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Türdichtung gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die Erfindung betrifft insbesondere eine absenkbare Türdichtung.
Stand der Technik
[0002] Türdichtungen werden in Bereichen eingesetzt, wo ein Schallschutz und ein Schutz
vor Zugluft gewünscht ist. Einfache Türdichtungen sind sogenannte Schleifdichtungen,
welche mittel oder unmittelbar an der Tür befestigt sind und deren Dichtelement, üblicherweise
eine Dichtlippe, eine untere Stirnfläche der Türe nach unten überragt. In einer Ausführungsform
sind diese Schleifdichtungen so angeordnet, dass sie lediglich im geschlossenen Zustand
der Türe auf dem Boden aufliegen und bei Öffnen und Schliessen der Türe einen Abstand
vom Boden aufweisen. Dies wird üblicherweise dadurch erzielt, indem am Boden eine
sogenannte Höckerschwelle angeordnet ist. Die Schleifdichtung kann, muss aber nicht,
höhenverstellbar sein.
[0003] Ferner sind absenkbare Türdichtungen bekannt, welche üblicherweise im wesentlichen
aus einer nach unten offenen, u-förmigen Führungsschiene, einer in der Führungsschiene
gehaltenen und relativ zu dieser verschiebbaren Dichtleiste und einem Antriebsmechanismus
zum Absenken beziehungsweise Anheben der Dichtleiste bestehen. Üblicherweise senkt
sich die Dichtleiste automatisch beim Schliessen der Tür ab. Es ist jedoch auch möglich,
einen von Hand betätigbaren Antriebsmechanismus vorzusehen.
[0005] Diese Türdichtungen haben sich bewährt. Insbesondere die Türdichtung gemäss
EP-A-0'338'974 zeichnet sich dank der einstückigen Dichtlippe, deren die Befestigungsstellen überragende
Schenkel gleitend an der Führungsschiene anliegen, durch eine besonders effiziente
Dichtleistung aus.
[0006] Derartige Türdichtungen konnten sich in gewissen Anwendungsbereichen jedoch nicht
in gewünschter Weise durchsetzen. So werden sie für Doppeltüren oft nicht verwendet,
da sich die zweite Türe aufgrund der sich im Zwischenraum zwischen den zwei Türen
anstauenden Luft nur noch schwer schliessen lässt. Zudem werden Räume, in welchen
eine Durchlüftung gewünscht ist, beispielsweise Duschräume oder Badezimmer, kaum mit
derartige Türdichtungen versehen. Des weiteren werden sie für Räume mit einem aktiven
Luftabzug, beispielsweise ebenfalls in Duschräumen und Küchen oder in Minergie
®-Häusern mit kontrollierter Zwangslüftung, nicht eingesetzt. Trotzdem ist auch für
diese Räume eine schalldichte oder zumindest schallhemmende Dichtung der Türe erwünscht.
Des weiteren ist oft auch ein Sichtschutz wünschenswert, um zu verhindern, dass Licht
unter der Tür durchschimmert.
Darstellung der Erfindung
[0007] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine Türdichtung zu schaffen, welche auch
für Räume mit einer Luftzirkulation nach aussen und für Doppeltüren geeignet ist.
[0008] Diese Aufgabe löst eine Türdichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0009] Die erfindungsgemässe Türdichtung weist mindestens eine Druckausgleichsöffnung auf,
welche im dichtenden Zustand einer Dichtleiste einen Luftdurchlass von einer Seite
der Tür auf die andere Seite der Tür ermöglicht.
[0010] Dadurch kann beim Schliessen der zweiten Tür eines Doppeltürsystems genügend Luft
aus dem Zwischenraum entweichen, um einen das Schliessen der Tür erschwerenden Überdruck
zu vermeiden.
[0011] Die mindestens eine Druckausgleichsöffnung erlaubt eine genügende Luftzirkulation
nach aussen, ohne dass der Schallschutz beziehungsweise der Lichtschutz wesentlich
beeinträchtigt wird. Auch der Schutz vor Zugluft ist bis zu einem gewissen Masse nach
wie vor gewährleistet, da die Druckausgleichsöffnung nur eine geringe Luftströmung
zulässt. Die erfindungsgemässe Türdichtung ist vorzugsweise eine Schleifdichtung oder
eine absenkbare Dichtung.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Patentansprüchen
hervor.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0013] Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen,
welche in der beiliegenden Zeichnung dargestellt sind, erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungs- gemässen Türdichtung gemäss einer ersten
Aus- führungsform;
- Figur 2a
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungs- gemässen Türdichtung gemäss einer zweiten
Aus- führungsform;
- Figur 2b
- einen Schnitt durch die Türdichtung gemäss Fi- gur 2a;
- Figur 3a
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungs- gemässen Türdichtung gemäss einer dritten
Aus- führungsform;
- Figur 3b
- einen Schnitt durch die Türdichtung gemäss Fi- gur 3b;
- Figur 4
- einen Schnitt durch eine erfindungsgemässe Tür- dichtung gemäss einer vierten Ausführungsform;
- Figur 5
- einen Schnitt durch eine erfindungsgemässe Tür- dichtung gemäss einer fünften Ausführungsform
und
- Figur 6
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungs- gemässen Türdichtung gemäss einer sechsten
Aus- führungsform.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0014] Die in Figur 1 dargestellte Türdichtung weist im wesentlichen denselben Aufbau auf
wie die in EP-A-0'338'974 beschriebene Dichtung. Der Erfindungsgedanke ist jedoch
nicht auf derartige Dichtungen beschränkt.
[0015] Die Dichtung gemäss diesem Ausführungsbeispiel ist in einer Nut einer Tür T eingelassen.
Sie kann aber auch beispielsweise am seitlichen Türblatt befestigt sein oder an der
unteren Stirnfläche der Tür angeordnet sein.
[0016] Die Dichtung weist eine Führungsschiene 1 auf, welche vorzugsweise aus Aluminium
gefertigt ist. Die Führungsschiene 1 ist ein im wesentlichen u-förmiges Längsprofil
mit zwei vorzugsweise parallel zueinander verlaufenden Seitenwänden 10 und einem die
Seitenwände 10 verbindenden Steg 11. Das Profil ist nach unten offen ausgebildet.
[0017] In der Führungsschiene 1 ist eine Dichtleiste 2 selbsttätig absenkbar und anhebbar
angeordnet. Hierzu ist ein Betätigungsmechanismus vorhanden, welcher eine hier dargestellte
Betätigungsstange 3 und nicht sichtbare Federelemente umfasst.
[0018] Die Dichtleiste 2 weist in diesem Beispiel eine Trägerschiene 20 und mindestens ein
Dichtelement 21 auf. Die Trägerschiene 20 ist vorzugsweise ebenfalls aus einem Aluminiumprofil
gefertigt. Das Dichtelement 21 kann mehr- oder einstückig ausgebildet sein. In diesem
Beispiel ist das Dichtelement 21 ein einstückiges elastomeres Dichtprofil, welches
auf zwei gegenüberliegenden Seiten an der Trägerschiene 20 an Befestigungsstellen
23 befestigt ist und mit ihren diese Befestigungsstellen 23 überragenden Schenkeln
gleitend an den inneren Seitenwänden der Führungsschiene 1 anliegt. Im abgesenkten
Zustand liegt das Dichtungsprofil dichtend auf dem Boden auf, wobei sie dabei die
Unterseite der Tür T nach unten überragt.
[0019] Ferner kann in einer nach oben offenen u-förmigen Aufnahme der Trägerschiene 20 noch
ein Dämpfungselement 22 angeordnet sein. Dieses soll ein allfälliges Klappergeräusch
beim Absenken und Anheben der Dichtleiste 2 dämpfen.
[0020] Erfindungsgemäss weist die Türdichtung Druckausgleichsöffnungen auf, welche vorzugsweise
versetzt zueinander angeordnet sind. In diesem Beispiel sind diese Druckausgleichsöffnungen
4, 4' im elastomeren Dichtprofil angeordnet, wobei sie sich unterhalb der Befestigungsstellen
23 befinden. Dadurch ist gewährleistet, dass selbst bei geringem Hub der abgesenkten
Dichtung die Druckausgleichsöffnungen bereits freigelegt sind und einen Luftdurchlass
gewährleisten. Die versetzte Anordnung weist den Vorteil auf, dass ein Lichtdurchtritt
verhindert ist.
[0021] Die Luftströmung kann noch besser geregelt werden, indem der Strömungspfad mit Schikanen
versehen ist. Dieser Strömungspfad zwischen den Druckausgleichsöffnungen der zwei
Seiten ist in den Figuren mit einem Pfeil dargestellt. In dem in den Figuren 2a und
2b dargestellten Ausführungsbeispiel sind diese Schikanen oder Umlenkmittel im u-förmigen
Bogen des Dichtprofils 21 angeordnete Blöcke 5, welche im Bereich der Druckausgleichsöffnungen
4, 4' angeordnet sind. Diese Blöcke 5 können in der Dichtlippe befestigt, beispielsweise
angeklebt sein. Sie können aber auch einstückig mit der Dichtlippe gefertigt sein.
Als Material eignet ist insbesondere Metall, Holz, Filz oder ein Kunststoff. Als Umlenkmittel
lassen sich auch andere nach innen vorstehende Erhebungen einsetzen, beispielsweise
Rillen.
[0022] In dem in den Figuren 3a und 3b dargestellten Ausführungsbeispiel ist im Dichtungsprofil
21 ein Ventil 6 angeordnet, welches die Luftströmung in einer Richtung zulässt, in
die andere Richtung jedoch blockiert. Dieses Ventil 6 ist insbesondere bei Türdichtungen
geeignet, bei welcher auf einer Seite der Tür eine aktive Luftabsaugung erfolgt. Beispielweise
in Minergie
®-Häusern mit kontrollierter Zwangslüftung erfolgt die Absaugung der Luft oft über
Badzimmer und/oder über die Küche. Das Ventil lässt in diesen Fällen eine Absaugung
zu, verhindert jedoch eine Luftströmung in die andere Richtung.
[0023] Im hier dargestellten Beispiel ist dieses Ventil durch eine Dichtlippe 6 gebildet,
welche am unteren Steg 210 des Dichtprofils 21 angeformt ist und vorzugsweise unter
Vorspannung an einer inneren Seitenwand des Dichtprofils 21 anliegt. Um die Herstellung
zu erleichtern, erstreckt sich die Dichtlippe 6 vorzugsweise über die gesamte Länge
des Dichtprofils 21. Es ist jedoch auch möglich, sie lediglich im Bereich der Druckausgleichsöffnungen
4, 4' anzuordnen.
[0024] In Figur 4 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei welchem die Druckausgleichsöffnungen
4, 4' der zwei gegenüberliegenden Seiten je paarweise in einer Linie fluchtend angeordnet
sind. In dieser Figur ist dargestellt, wie eine Luftströmung von der linken auf die
rechte Seite erfolgen kann, der umgekehrte Weg jedoch durch das Ventil 6 geschlossen
ist.
[0025] In Figur 5 ist ein Ventil in Form einer elastomeren Dichtlippe 6' dargestellt, welche
an der Trägerschiene 20 befestigt ist. Weitere Materialien, Formen und Anordnungen
für das Ventil sind jedoch möglich.
[0026] In Figur 6 ist eine sechste Ausführungsform dargestellt. Hier sind die Druckausgleichsöffnungen
4, 4' nicht in der Dichtleiste 2 sondern im Führungsprofil 1 angeordnet. Vorzugsweise
befinden sie sich in diesem Fall im oberen Bereich des Profils 1 in dessen Seitenwände
10, so dass sie mindestens im abgesenkten Zustand der Dichtleiste 2 von dieser freigelegt
sind.
[0027] In weiteren hier nicht dargestellten Ausführungsbeispielen können sowohl in der Führungsschiene
1 wie auch in der Dichtleiste 2 Druckausgleichsöffnungen 4, 4' vorhanden sein. Des
weiteren können derartige Öffnungen 4, 4' in der Trägerschiene 20 und/oder im Dichtungsprofil
21 angeordnet sein. Vorzugsweise sind die Öffnungen 4, 4' im Vergleich zur restlichen
Dichtfläche jedoch stets um eine Vielfaches kleiner ausgebildet.
[0028] Die erfindungsgemässen Druckausgleichsöffnungen 4, 4' lassen sich bereits bei der
Herstellung der Türdichtung einbringen. Es ist jedoch auch möglich, sie erst beim
Einbau der Tür einzubringen. Insbesondere im zweiten Fall lassen sie sich abhängig
vom Anwendungsbereich in gewünschter Anzahl, Grösse und Abstand ausbilden.
[0029] In den hier beschriebenen Ausführungsbeispielen sind auf beiden Seiten der Türdichtung
Druckausgleichsöffnungen 4, 4' vorhanden. Es ist jedoch auch möglich, nur auf einer
der zwei Seiten derartige Öffnungen vorzusehen. Es ist auch möglich, ein Dichtungselement
zu verwenden, welches lediglich eine einzige nach unten ragende Lippe aufweist. Auch
diese Lippe kann mit Schikanen, beispielsweise einer angeformten Ventillippe versehen
sein.
[0030] Die erfindungsgemässe Türdichtung bietet einen guten Schallschutz und Lichtschutz
und schützt nach wie vor vor Zugluft. Sie lässt aber dennoch eine gewisse Luftzirkulation
zu.
Bezugszeichenliste
[0031]
- T
- Türe
- 1
- Führungsschiene
- 10
- Seitenwand
- 11
- Steg
- 2
- Dichtleiste
- 20
- Trägerschiene
- 21
- Dichtungselement
- 210
- Steg
- 22
- Dämpfungselement
- 23
- Befestigungsstelle
- 3
- Bestätigungsstange
- 4, 4'
- Druckausgleichsöffnung
- 5
- Block
- 6
- Angeformte Ventillippe
- 6'
- separate Ventillippe
1. Türdichtung mit einer Führungsschiene (1) und einer Dichtleiste (2), welche in der
Führungsschiene (1) gehalten ist, wobei die Dichtleiste ein Dichtungselement (21)
aufweist, welches im dichtenden Zustand der Dichtleiste (2) eine Unterseite einer
Tür (T) überragend auf einem Boden dichtend aufliegt, dadurch gekennzeichnet, dass in der Führungsschiene (1) mindestens eine Druckausgleichsöffnung (4, 4') angeordnet
ist, welche mindestens im dichtenden Zustand der Dichtleiste (2) einen Luftdurchlass
von einer Seite der Tür (T) auf die andere Seite der Tür (T) ermöglicht.
2. Türdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der mindestens einen Druckausgleichsöffnung (4, 4') mittels eines
Ventils (6, 6'), insbesondere mittels einer Ventillippe, verschliessbar ist.
3. Türdichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf beiden Seiten der Türdichtung Druckausgleichsöffnungen (4, 4') vorhanden sind.
4. Türdichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckausgleichsöffnungen (4, 4') der einen Seite versetzt zu denjenigen der anderen
Seite angeordnet sind.
5. Türdichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Strömungspfad zwischen den versetzt angeordneten Druckausgleichsöffnungen (4,
4') Schikanen (5, 6, 6') angeordnet sind.
6. Türdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtleiste (2) verschiebbar in der Führungsschiene (1) gehalten ist und dass
das Dichtungselement (21) im abgesenkten Zustand der Dichtleiste (2) auf dem Boden
dichtend aufliegt.