(19)
(11) EP 2 267 264 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.12.2010  Patentblatt  2010/52

(21) Anmeldenummer: 10160849.5

(22) Anmeldetag:  23.04.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 9/11(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA ME RS

(30) Priorität: 06.05.2009 DE 202009006596 U

(71) Anmelder: Knoke Beschlagtechnik GmbH
32130 Enger (DE)

(72) Erfinder:
  • Koch, Jens
    33619 Bielefeld (DE)

(74) Vertreter: Dantz, Jan Henning et al
Loesenbeck - Stracke - Specht - Dantz Patentanwälte Rechtsanwälte Am Zwinger 2
33602 Bielefeld
33602 Bielefeld (DE)

   


(54) Rollladenmatte für Schrankmöbel


(57) Rollladenmatte (3) für Schrankmöbel (1), bestehend aus einer Vielzahl von parallel zueinander verlaufenden Lamellen (4), vorzugsweise aus Glas oder einem Glas ähnlichen Werkstoff und aus an den stirnseitigen Enden der Lamellen (4) befestigten Endkappen (5) zur Führung der Rollladenmatte (3) in seitlichen Führungen (60) eines Möbelkorpus, wobei die Lamellen (4) jeweils in einem Abstand zueinander angeordnet sind, so dass zwischen zwei benachbarten Lamellen (4) ein Spalt (7) gebildet ist, dass die einander gegenüberliegenden Längskanten (8) der Lamellen (4) ebene Flächen aufweisen, die im nicht aufgewickelten Bereich der Rollladenmatte (3) parallel zueinander verlaufen und dass in die Spalte (7) zwischen den Lamellen (4) zumindest teilweise Stützteile (10, 6b) hineinragen, welche die in einer Flucht übereinander liegenden Lamellen (4) gegenseitig abstützen und stabilisieren.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rollladenmatte für Schrankmöbel, bestehend aus einer Vielzahl von parallel zueinander verlaufenden Lamellen, vorzugsweise aus Glas oder einem glasähnlichen Werkstoff und aus an den stirnseitigen Enden der Lamellen befestigten Endkappen zur Führung der Rollladenmatte in seitlichen Führungen eines Möbelkorpusses.

[0002] Rollladenmatten der gattungsgemäßen Art mit aus, vorzugsweise aus Glas oder einem glasähnlichen Werkstoff gefertigten Lamellen sind bevorzugt für hochwertige Möbel vorgesehen und ergeben - je nach Ausführungsform und / oder gegebenenfalls Einfärbungen - eine hochwertig anmutende Optik für ein Möbel. Dies gilt auch für Lamellen aus beliebigem Werkstoff mit einer hochwertigen Oberfläche.

[0003] Bei derartigen Rollladenmatten sollte ein Aneinanderliegen jeweils zweier benachbarter Lamellen vermieden werden, trotzdem sollte sichergestellt sein, dass die einzelnen Lamellen bei geschlossenem Rollladen nicht gegeneinander verkippen oder verkanten können, da dies den Gesamteindruck eines entsprechenden Rollladens äußerst negativ beeinflusst.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Rollladenmatte der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei der ein gegenseitiges Verkippen oder Verkanten von Lamellen relativ zueinander auf einfache Art und Weise verhindert ist.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Lamellen jeweils in einem Abstand zueinander angeordnet sind, so dass zwischen zwei benachbarten Lamellen ein Spalt gebildet ist, dass die einander gegenüberliegenden Längskanten der Lamellen ebene Flächen aufweisen, die im nicht aufgewickelten Bereich der Rollladenmatte parallel zueinander verlaufen und dass in die Spalte zwischen den Lamellen mindestens teilweise Stützteile hineinragen, welche die in einer Flucht übereinander liegenden Lamellen gegenseitig abstützen und stabilisieren.

[0006] Durch die Maßnahme, zwischen den einzelnen Lamellen der Rollladenmatte einen Spalt zu belassen, in den zumindest teilweise Stützteile hineinragen, wird in Verbindung mit den ebenen Flächen der einander gegenüberliegenden Längskanten der Lamellen sichergestellt, dass diese relativ zueinander nicht verkippen können, sondern in einer Flucht übereinander liegend abgestützt sind. Somit wird auch bei geschlossenem oder teilweise geschlossenem Rollladen der sichtbare Bereich der Rollladenmatte nicht negativ beeinträchtigt.

[0007] Die hierfür erforderlichen Mittel sind vergleichsweise einfach und preiswert realisierbar.

[0008] So kann zum Beispiel nach einer Weiterentwicklung der Erfindung vorgesehen sein, dass als Stützteile an den Endkappen angeformte Laschen vorgesehen sind. Diese Laschen können in den stirnseitigen Endbereich zweier übereinander liegender Lamellen in den dortigen Spalt hinein ragen und die Abstützung und Stabilisierung bewirken.

[0009] Ebenso ist es denkbar, als Stützteile an Leisten angeformte Stützstege vorzusehen, wobei die Leisten jeweils rückseitig an zwei benachbarten Lamellen angeklebt sind.

[0010] Auch derartige Leisten mit den Stützstegen sind kostengünstig herstellbar und einfach an den Lamellen zu befestigen. Bevorzugt ist dabei eine Ausführungsform, bei der die Leisten und die daran angeformten Stützstege sich über die gesamte Länge der Lamellen erstrecken.

[0011] Damit wird erreicht, dass die Spalte zwischen den einzelnen Lamellen bei geschlossenem Rollladen gegenüber dem Innenraum eines Möbels abgedichtet sind.

[0012] Bei einer Ausführungsform, bei der die Stützteile aus an den Endkappen angefonnten Laschen bestehen, wird auf einfache Art und Weise eine Abdichtung der Rollladenmatte ermöglicht, dadurch, dass die gesamte Rückfläche der Rollladenmatte, mindestens aber der jeweilige Spaltbereich, mit einer Folie oder dergleichen beklebt ist.

[0013] Bevorzugt ist bei der Ausführungsform mit Leisten und daran angeformten Stützstegen, dass die Leisten und die daran angeformten Stützstege einstückig aus Gummi, Kunststoff oder dergleichen hergestellt sind.

[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1
eine schematisch dargestellte Perspektivdarstellung eines Schrankmöbels mit einer durch eine Rollladenmatte verschließba- ren Vorderseite;
Figur 2
einen schematisch dargestellten Schritt nach der Linie II-II in Fi- gur 1;
Figur 3
eine Perspektivdarstellung einer Endkappe für eine Lamelle der Rollladenmatte nach dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 und 2;
Figur 4
eine Perspektivdarstellung einer Endkappe für eine Lamelle der Rollladenmatte nach einer weiteren Ausführungsvariante der Er- findung.


[0015] In Figur 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt ein Schrankmöbel bezeichnet, dessen offene Vorderseite 2 in an sich bekannter Weise durch eine Rollladenmatte 3 verschließbar ist. Die Rollladenmatte 3 besteht aus einer Vielzahl von parallel zueinander verlaufenden Lamellen 4, an denen jeweils an den stirnseitigen Enden Endkappen 5 befestigt sind. Diese Endkappen 5 sind so ausgelegt, dass die Rollladenmatte in seitlichen Führungen 60 des Möbelkorpus des Schrankmöbels 1 geführt ist, insbesondere kann durch diese Endkappen 5 die Rollladenmatte 3 auch aufbogen- oder kreisförmigen Führungsabschnitten einwandfrei geführt werden.

[0016] Die Endkappen 5 sind, wie Figur 3 deutlich zeigt, mit einem Befestigungsflansch 6 ausgestattet, wobei jede Endkappe 5 im Bereich des Befestigungsflansches 6 an der Rückseite einer Lamelle 4 vorzugsweise angeklebt ist.

[0017] Die Lamellen 4 bestehen bevorzugt aus Glas oder einem glasähnlichen Werkstoff. Die Lamellen 4 können aber auch aus anderen Werkstoffen mit hochwertigen Oberflächen bestehen.

[0018] Wie Figur 2 sehr anschaulich zeigt, sind die Lamellen 4 jeweils in einem Abstand zueinander angeordnet, so dass zwischen zwei benachbarten Lamellen 4 ein Spalt 7 gebildet ist. Die in diesem Spaltbereich einander gegenüberliegenden Längskanten 8 der Lamellen 4 bilden ebene Flächen, die im nicht aufgewickelten Bereich der Rollladenmatte 3 parallel zueinander verlaufen. Auch dies geht aus Figur 2 sehr deutlich hervor.

[0019] Beim Ausführungsbeispiel der Erfindung nach den Figuren 1 bis 3 ist an den Rückseiten jeweils zweier benachbarter Lamellen 4 eine Leiste 9 angeklebt, die mit einem Stützsteg 10 versehen ist. Dieser Stützsteg 10 erstreckt sich in Richtung des Spaltes 7 zwischen zwei benachbarten Lamellen 4 und entspricht hinsichtlich seiner Dicke etwa der Breite des Spaltes 7. Somit können sich die Lamellen 4 an diesem Stützsteg 10 abstützen und stabilisieren insoweit, als durch den Stützsteg 10 ein gegenseitiges Verkanten einander benachbart liegender Lamellen 4 verhindert wird.

[0020] Vorzugsweise erstreckt sich die Leiste 9 mit dem Stützsteg 10 jeweils über die gesamte Länge der Lamellen 4. Damit ist auch der jeweilige Spalt 7 in Richtung des Schrankinneren verschlossen, so dass kein Staub oder Schmutz durch die geschlossene Rollladenmatte 3 in das Schrankinnere eindringen kann.

[0021] Die Leisten 9 mit den Stützstegen 10 sind vorzugsweise einstückig aus einem Gummi, einem Kunststoff oder einem vergleichbar elastischen Werkstoff hergestellt.

[0022] Beim Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Figur 4 wird eine gegenseitige Abstützung und Stabilisierung zweier benachbarter Lamellen 4 ermöglicht durch Laschen 6b der Endkappen 5, wobei die Laschen 6b einstückig angeformt sind an dem jeweiligen Befestigungsflansch 6a der einzelnen Endkappen 5. Die Laschen 6b erstrecken sich rechtwinklig zu den Befestigungsflanschen 6a und greifen im stirnseitigen Endbereich in den Spalt 7 zwischen zwei benachbarten Lamellen 4 ein, so dass sich, wie beim vorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispiel, ebenfalls eine einwandfrei gegenseitige Abstützung und Stabilisierung der übereinander liegenden Lamellen 4 relativ zueinander ergibt.

[0023] Bei einem derartigen Ausführungsbeispiel ist es vorteilhaft, wenn die gesamte Rückfläche der Rollladenmatte 3 mit einer Folie oder dergleichen beklebt ist, um insgesamt eine geschlossene Fläche der Rollladenmatte 3 zu bilden. Es genügt aber auch das Aufkleben von Folienstreifen im jeweiligen Spaltbereich.

[0024] Auch die Endkappen 5 sind vorzugsweise aus einem Kunststoff hergestellt, vorzugsweise als einstückige Kunststoffspritzteile.

Bezugszeichenliste



[0025] 
Schrankmöbel
1
Vorderseite
2
Rollladenmatte
3
Lamellen
4
Endkappen
5
Befestigungsflansch
6
Befestigungsflansch
6a
Laschen
6b
Spalt
7
Längskanten
8
Leiste
9
Stützsteg
10
Führungen
60



Ansprüche

1. Rollladenmatte (3) für Schrankmöbel (1), bestehend aus einer Vielzahl von parallel zueinander verlaufenden Lamellen (4), vorzugsweise aus Glas oder einem Glas ähnlichen Werkstoff und aus an den stirnseitigen Enden der Lamellen (4) befestigten Endkappen (5) zur Führung der Rollladenmatte (3) in seitlichen Führungen (60) eines Möbelkorpus, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (4) jeweils in einem Abstand zueinander angeordnet sind, so dass zwischen zwei benachbarten Lamellen (4) ein Spalt (7) gebildet ist, dass die einander gegenüberliegenden Längskanten (8) der Lamellen (4) ebene Flächen aufweisen, die im nicht aufgewickelten Bereich der Rollladenmatte (3) parallel zueinander verlaufen und dass in die Spalte (7) zwischen den Lamellen (4) zumindest teilweise Stützteile (10, 6b) hineinragen, welche die in einer Flucht übereinander liegenden Lamellen (4) gegenseitig abstützen und stabilisieren.
 
2. Rollladenmatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Stützteile an den Endkappen (5) angeformte Laschen (6b) vorgesehen sind.
 
3. Rollladenmatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Stützteile an Leisten (9) angeformte Stützstege (10) vorgesehen sind, wobei die Leisten (9) jeweils rückseitig an zwei benachbarten Lamellen (4) angeklebt sind.
 
4. Rollladenmatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Leisten (9) und die daran angeformten Stützstege (10) sich über die gesamte Länge der Lamellen (4) erstrecken.
 
5. Rollladenmatte nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leisten (9) und die daran angeformten Stützstege (10) einstückig aus Gummi, Kunststoff oder dergleichen hergestellt sind.
 
6. Rollladenmatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Rückfläche der Rollladenmatte (3), mindestens aber der jeweilige Spaltbereich zwischen zwei Lamellen (4), mit einer Folie oder dergleichen beklebt ist.
 
7. Rollladenmatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die als Stützteile wirksamen Laschen (6b) der Endkappen (5) an Befestigungsflansche (6a) angeformt sind, an denen die Lamellen (4) jeweils rückseitig festgeklebt sind.
 




Zeichnung