[0001] Die Erfindung betrifft ein Gaskochfeld nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Bei Gaskochfeldern kommt es während des Kochfeld-Betriebes im Gehäuse des Gaskochfeldes
zu einer großen Wärmeentwicklung, bei der thermisch empfindliche Funktionselemente,
etwa ein elektronisches Steuermodul oder ein Zündelektronikmodul, beschädigt werden
können. Derart temperaturempfindliche Funktionselemente sind daher in Bereichen des
Kochfeldgehäuses anzuordnen, die nicht mit kritischen Betriebstemperaturen beaufschlagt
werden. Der zur Anordnung solcher thermisch empfindlicher Funktionselemente verfügbare
Bauraum ist somit auf solche Gehäusebereiche beschränkt.
[0003] Aus der
DE 103 02 115 A1 ist ein gattungsgemäßes Gaskochfeld mit zumindest einem Gasbrenner sowie einer Kochfeld-Abdeckung
bekannt. Im Gehäuse-Innenraum zwischen der Kochfeld-Abdeckung und einem Kochfeld-Boden
ist als ein elektrisch betätigbares Funktionselement ein Zündelektronikmodul angeordnet.
Das Zündelektronikmodul wird von einem haubenförmigen Wärmeschutzelement abgedeckt,
so dass es vor unmittelbarer Wärmestrahlung geschützt ist, die von der betriebsbedingt
heißen Kochfeld-Abdeckung ausgeht.
[0004] Das aus der
DE 103 02 115 A1 bekannte haubenförmige Wärmeschutzelement ist über einen Luftspalt von der Kochfeld-Abdeckung
beabstandet. Somit ist zwar das Zündelektronikmodul vor hohen Temperaturen geschützt.
Dennoch kann Wärme von der Kochfeld-Abdeckung mittels Wärmestrahlung auf das haubenförmige
Wärmeschutzelement übertragen werden, wodurch die Betriebstemperatur im Gehäuse-Innenraum
hoch bleibt.
[0005] Aus der
DE 101 22 093 A ist eine Glas- oder Glaskeramikplatte bekannt, die im Haushaltsgerätebereich etwa
bei Herdtüren einsetzbar ist. Damit die Glaskeramikplatte in Teilbereichen ein metallisches
Aussehen erhält, kann diese mit einer Metallschicht versehen werden. Aus der
DE 102 32 814 A1 ist ebenfalls eine Glaskeramikplatte mit Metallanmutung bekannt. An einer Unterseite
der Glaskeramikplatte ist daher eine Dekorfolie angeordnet, die in Klemmverbindung
mit der Glaskeramikplatte ist.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Gaskochfeld bereitzustellen, bei dem
thermisch empfindliche Funktionselemente in einfacher Weise vor thermischer Beschädigung
während des Kochfeld-Betriebs geschützt werden können.
[0007] Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
[0008] Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 ist das, einem Funktionselement
zugeordnete Wärmeschutzelement unmittelbar oder mittelbar mit der von einer Sichtseite
der Abdeckung abgewandten Unterseite in Anlage und/oder daran befestigt. Auf diese
Weise kann eine Wärmeabstrahlung ausgehend von der Abdeckung in das Innere des Kochfeld-Gehäuses
direkt an der Unterseite der Abdeckung verhindert werden. Die Wärmestrahlung wird
daher unmittelbar an der Abdeckungs-Unterseite wieder zurückreflektiert, ohne dass
diese in den Innenraum des Kochfeld-Gehäuses gelangen kann. Vor diesem Hintergrund
kann das Wärmeschutzelement bevorzugt ein Blechteil mit entsprechend guten Reflexionseigenschaften
sein.
[0009] Das Wärmeschutzelement kann dabei derart an der Unterseite der Abdeckung angeordnet
sein, dass es mit einem Abstand das darunterliegende Funktionselement überdeckt. Auf
diese Weise kann einerseits das thermisch empfindliche Funktionselement vor Wärmestrahlung
geschützt werden. Andererseits kann der sich zwischen dem Wärmeschutzelement und dem
Funktionselement bildende Luftspalt aufgrund von Wärmekonvektion luftdurchströmt werden,
wodurch eine zusätzliche Kühlwirkung zur Abkühlung des Funktionselementes genutzt
werden kann.
[0010] Das Wärmeschutzelement kann dabei eine Randkontur aufweisen, die zumindest teilweise
einer Außenkontur des Funktionselementes folgen kann. Auf diese Weise ist in der Einbaulage
des Gaskochfeldes das Funktionselement vollständig vom Wärmeschutzelement überdeckt
und somit vor Wärmestrahlung abgeschirmt. Bevorzugt kann das Wärmeschutzelement seitlich
über die Außenkontur des Funktionselementes hinausragen. Das Wärmeschutzelement kann
dabei derart großflächig gestaltet sein, dass zumindest zwei Funktionselemente überdeckt
und somit vor Wärmestrahlung geschützt werden können.
[0011] Bevorzugt kann sich das Wärmeschutzelement ringförmig um eine Montageöffnung in der
Kochfeld-Abdeckung erstrecken, durch welche Montageöffnung der Gasbrenner geführt
ist. Ein Innendurchmesser des Wärmeschutzelements kann dabei in etwa gleich groß wie
der Durchmesser der Montageöffnung oder größer bemessen sein.
[0012] Montagetechnisch bevorzugt ist das Wärmeschutzelement ausschließlich an der Unterseite
der Kochfeld-Abdeckung befestigt, wodurch kein Bauraum im Bereich des Kochfeld-Bodens
zur Anordnung des Wärmeschutzelementes vorgehalten werden muss.
[0013] Fertigungstechnisch einfach ist es dabei, das Wärmeschutzelement mit der Unterseite
der Kochfeld-Abdeckung zu verkleben. Bevorzugt kann das Wärmeschutzelement dabei so
angeordnet sein, dass es spaltfrei an der Unterseite der Abdeckung positioniert ist.
[0014] Zusätzlich zum Wärmeschutzelement an der Abdeckungsunterseite kann ein zweites Wärmeschutzelement
vorgesehen sein, das oberseitig auf der Sichtseite der Abdeckung angeordnet ist. Das
oberseitig angeordnete Wärmeschutzelement kann sich entlang der Montageöffnung ringförmig
erstrecken und eine Zentrieröffnung aufweisen, durch die der Gasbrenner nach oben
geführt ist. Dabei kann das oberseitig angeordnete Wärmeschutzelement in Seitenrichtung
kleiner gestaltet sein als das an der Unterseite der Abdeckung angeordnete Wärmeschutzelement.
Das oberseitige Wärmeschutzelement schützt somit insbesondere den Kantenbereich der
Abdeckung vor hohen Temperaturen, während darüberhinaus das untere Wärmeschutzelement
die Funktionselemente im Kochfeld-Gehäuse thermisch schützt.
[0015] Das erfindungsgemäß an der Unterseite der Abdeckung angeordnete Wärmeschutzelement
ist insbesondere bei teilweise transparenten Abdeckungen aus glasartigem Material,
etwa Glaskeramik oder Hartglas von Bedeutung. Bei derart zumindest teilweise transparenten
Materialien ist nämlich neben der Wärmeableitung in das Gehäuse-Innere zusätzlich
noch ein großer Anteil an Wärmestrahlung vorhanden, der vom Gasbrenner über die Abdeckung
in das Gehäuse-Innere abstrahlen kann.
[0016] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren
gezeigt.
[0017] Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer teilweisen Seitenschnittdarstellung ein Gaskochfeld; und
- Fig. 2
- in einer raumbildlichen Teilansicht das Gaskochfeld von oben.
[0018] In der Fig. 1 ist ausschnittsweise ein Gaskochfeld mit einem Gasbrenner 1 gezeigt.
Der Gasbrenner 1 ist mit seinem Brenner-Unterteil 3 durch eine Montageöffnung 5 einer
Kochfeld-Abdeckung 7 geführt. Die Abdeckung 7 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
eine strahlungsdurchlässige Glaskeramikplatte.
[0019] Das Brenner-Unterteil 3 ist über einen angedeuteten Sockel 9 auf einer Bodenwanne
11 des Gaskochfeldes abgestützt. Im Brenner-Unterteil 3 ist außerdem eine Gasmischkammer
ausgebildet. Diese ist einerseits strömungstechnisch mit dem Brennerkopf und anderseits
über eine Teilleitung 13 mit einer Gas-Hauptleitung 15 verbunden. In der Teilleitung
13 ist ein elektromagnetisch betätigbares Regelventil 17 geschaltet, das mittels einer
hier nicht dargestellten elektronischen Steuereinrichtung ansteuerbar ist, um einen
Gasmengenstrom zum Gasbrenner 1 einzustellen.
[0020] Die Kochfeld-Abdeckung 7 bildet zusammen mit der Bodenwanne 11 ein Kochfeld-Gehäuse
14, in dessen Innenraum 12 das elektromechanisch bestätigbare Regelventil 17 und ein
Zündelektronikmodul 19 als Funktionselemente angeordnet sind.
[0021] Auf der, dem Regelventil 17 gegenüberliegenden Seite des Brenner-Unterteils 3 ist
das Zündelektronikmodul 19 auf der Bodenwanne 11 montiert. Dieses ist in Signalverbindung
mit einer Zündelektrode 21, die in einem radial ausgeweiteten Flanschabschnitt 23
des Brenner-Unterteils 3 befestigt ist. Der Flanschabschnitt 23 des Brenner-Unterteils
3 untergreift den Öffnungsrand der Montageöffnung 5 und ist darüberhinaus mit der
angedeuteten Schraubverbindung 25 mit einem, die Montageöffnung 5 überdeckenden Hitzeschutzschild
27 verschraubt. Auf diese Weise ist die Abdeckung 7 mit ihrem Öffnungsrandbereich
zwischen dem Hitzeschutzschild 27 und dem Flanschabschnitt 23 des Brenner-Unterteils
3 verspannt. Das Hitzeschutzschild 27 erstreckt sich ringförmig um den Gasbrenner
1 und ist mit seinem Umfangsrand auf der Oberseite der Abdeckung 7 abgestützt.
[0022] Der Flanschabschnitt 23 des Brenner-Unterteils 3 ist gemäß der Fig.1 1 unter Zwischenlage
eines großflächigen plattenförmigen Blechteiles 29 gegen eine Unterseite 31 der Abdeckung
7 gedrückt. Das Blechteil 29 weist eine Ausnehmung 33 auf, deren Durchmesser etwas
größer als der Durchmesser der Montageöffnung 5 ist.
[0023] Im Vergleich zum Blechteil 29 ist der Durchmesser der im Hitzeschutzschild 27 ausgebildeten
Zentrieröffnung 34 wesentlich kleiner bemessen, so dass das Hitzeschutzschild 27 die
abdeckungsseitige Montageöffnung 5 teilweise überdeckt. Mit seinem Umfangsrand ist
das Hitzeschutzschild 27 dagegen in Radialrichtung außerhalb des Brennerkopfes angeordnet
[0024] Im Unterschied zum Hitzeschutzschild 27 erstreckt sich das Blechteil 29 nicht nur
im Öffnungsrandbereich der abdeckungsseitigen Montageöffnung 5, sondern überdeckt
zusätzlich auch die an das Brenner-Unterteil 3 angrenzenden Funktionselemente 17,
19. Das Blechteil 29 ist dabei im Wesentlichen spaltfrei mittels einer Klebschicht
35 an die Unterseite 31 der Abdeckung 7 geklebt.
[0025] Wie aus der Fig.1 1 weiter hervorgeht, sind das Regelventil 17 und das Zündelektronikmodul
19 über einen freien Abstand a vertikal unterhalb des Blechteils 29 angeordnet. Der
Zwischenraum zwischen dem Blechteil 29 und den beiden Funktionselementen 17, 19 kann
somit als später beschriebener Luftführungsspalt genutzt werden.
[0026] In der Fig. 2 ist in einer Ansicht von oben der Gaskochfeld-Ausschnitt der Fig. 1
dargestellt. Ebenso angedeutet sind in gestrichelter Linie das Zündelektronikmodul
19 sowie das Regelventil 17. Wie aus der Fig. 2 hervorgeht, liegen beide Funktionselemente
17, 19 weit radial außerhalb des oberseitigen Hitzeschutzschildes 27. Demgegenüber
ist das Blechteil 29 derart großflächig bemessen, dass dessen Randkontur 32 die beiden
Funktionselemente 17, 19 vertikal überdeckt sowie zumindest teilweise der Kontur der
Funktionselemente 17, 19 folgt.
[0027] Im Gasbrenner-Betrieb wirken sowohl das Hitzeschutzschild 27 als auch das Blechteil
29 als Wärmeschutzelement. Dabei schützt das oberseitige Hitzeschutzschild 27 den
Kantenbereich sowie den Randbereich der abdeckungsseitigen Montageöffnung 5 vor einer
direkten, vom Gasbrenner 1 emittierten Wärmestrahlung.
[0028] Darüber hinaus wird eine von der Abdeckung 7 ausgehende, in den Gehäuse-Innenraum
12 gerichtete Wärmestrahlung mittels des Blechteils 29 zurück reflektiert, ohne in
den Innenraum 12 übertragen zu werden. Das Blechteil 29 verhindert somit, dass die
Wärmestrahlung in den Innenraum 12 eintreten kann, wodurch die Betriebstemperatur
im Raum unterhalb des Blechteils 29 reduziert ist.
[0029] Zugleich wird aufgrund von Luftkonvektion innerhalb des Gehäuse-Innenraums 12 ein
Luftstrom I erzeugt, der durch den Luftführungsspalt zwischen dem Blechteil 29 und
dem Zündelektronikmodul 19 strömt, wodurch das Zündelektronikmodul 19 weiter gekühlt
werden kann.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0030]
- 1
- Gasbrenner
- 3
- Brenner-Unterteil
- 5
- Montageöffnung
- 7
- Abdeckung
- 9
- Sockel
- 12
- Innenraum13 Teilleitung
- 14
- Kochfeld-Gehäuse
- 15
- Hauptleitung
- 17
- Regelventil
- 19
- Zündelektronikmodul
- 21
- Zündelektrode
- 23
- Flanschabschnitt
- 25
- Schraubverbindung
- 27
- Hitzeschutzschild
- 29
- Blechteil
- 31
- Unterseite der Abdeckung 7
- 32
- Randkontur
- 33
- Ausnehmung
- 34
- Zentrieröffnung
- 35
- Klebschicht
- a
- freier Abstand
- l
- Luftstrom
1. Gaskochfeld mit zumindest einem Gasbrenner (1) sowie einer Kochfeld-Abdeckung (7),
zwischen der und einem Kochfeld-Boden (11) zumindest ein, insbesondere elektrisch
betätigbares Funktionselement (17, 19) angeordnet ist, das mittels eines Wärmeschutzelements
(29) vor thermischer Beschädigung während des Gasbrenner-Betriebs geschützt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeschutzelement (29) mit der von einer Sichtseite der Abdeckung (7) abgewandten
Unterseite (31) der Abdeckung (7) in Anlage ist und/oder daran befestigt ist.
2. Gaskochfeld nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeschutzelement (29) in einem freien Abstand (a) das Funktionselement (17,
19) überdeckt.
3. Gaskochfeld nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeschutzelement (29) eine Randkontur (32) aufweist, die einer Kontur des Funktionselements
(17, 19) folgt.
4. Gaskochfeld nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Wärmeschutzelement (29) ringförmig entlang einer Montageöffnung (5) der
Abdeckung (7) erstreckt, und insbesondere im Durchmesser im Wesentlichen gleich groß
oder größer ist.
5. Gaskochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeschutzelement (29) ein insbesondere plattenförmiges Blechteil ist.
6. Gaskochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeschutzelement (29) mit der Unterseite (31) der Abdeckung (7) verklebt ist.
7. Gaskochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites Wärmeschutzelement (27) vorgesehen ist, das auf der Sichtseite der Kochfeld-Abdeckung
(7) angeordnet ist.
8. Gaskochfeld nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das an der Unterseite (31) der Abdeckung (7) angeordnete Wärmeschutzelement (29)
das an der Sichtseite der Abdeckung (7) angeordnete Wärmeschutzelement (27) zumindest
teilweise umfangsseitig überragt.
9. Gaskochfeld nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (7) aus transparentem, insbesondere glasartigem Material, etwa Glaskeramik
oder Hartglas, hergestellt ist.