(19)
(11) EP 2 267 728 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.12.2010  Patentblatt  2010/52

(21) Anmeldenummer: 09006183.9

(22) Anmeldetag:  06.05.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01B 7/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(71) Anmelder: Delphi Technologies, Inc.
Troy MI 48007 (US)

(72) Erfinder:
  • Bäumer, Peter
    44789 Bochum (DE)
  • Woeste, Guido
    58332 Schwelm (DE)
  • Herlitz, Martin
    42897 Remscheid (DE)
  • Plinta, Thomas
    58332 Schwelm (DE)

(74) Vertreter: Manitz, Finsterwald & Partner GbR 
Postfach 31 02 20
80102 München
80102 München (DE)

   


(54) Elektrische Leitung und Leitungsanordnung


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrische Leitung mit mehreren von einem gemeinsamen Leitungsmantel umgebenen Leitern, die zur Vermeidung von Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen in den Leitern geführten Signalen jeweils von einer isolierenden Lackschicht umgeben sind, sowie eine elektrische Leitungsanordnung, die eine solche elektrische Leitung umfasst.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrische Leitung und eine elektrische Leitungsanordnung, die wenigstens eine elektrische Leitung umfasst, beides insbesondere zur gleichzeitigen Übertragung von mehreren verschiedenen Steuersignalen in einem Kraftfahrzeug.

[0002] Die zunehmende Bedeutung elektronischer Funktionen in modernen Systemen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, macht eine gleichzeitige Übertragung einer Vielzahl unterschiedlicher Signale in diesen Systemen notwendig. Eine solche gleichzeitige Übertragung mehrerer Signale erfordert eine entsprechende Vielzahl von getrennten elektrischen Signalpfaden, zum Beispiel durch elektrische Leitungen.

[0003] Herkömmliche elektrische Leitungen, insbesondere solche, die für die Übertragung von Steuerungssignalen in einem Kraftfahrzeug ausgelegt sind, bestehen typischerweise aus einem Kupferleiter, welcher von einem isolierenden Leitungsmantel umgeben ist.

[0004] Zur gleichzeitigen Übertragung unterschiedlicher Signale ist es notwendig, eine entsprechende Anzahl solcher Leitungen bereitzustellen, was einen erheblichen Material- und Kostenaufwand sowie Platzbedarf mit sich bringt.

[0005] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine elektrische Leitung bereitzustellen, in der mehrere verschiedene elektrische Signale gleichzeitig übertragen werden können, die sich durch einen verringerten Materialaufwand und Platzbedarf auszeichnet und die kostengünstig herstellbar ist.

[0006] Zur Lösung der Aufgabe ist eine elektrische Leitung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgesehen.

[0007] Die erfindungsgemäße elektrische Leitung umfasst mehrere, von einem gemeinsamen Leitungsmantel umgebene Leiter, die zur Vermeidung von Wechselwirkungen zwischen in den Leitern geführten Signalen jeweils von einer isolierenden Lackschicht umgeben sind.

[0008] Der Erfindung liegt mit anderen Worten der allgemeine Gedanke zugrunde, mehrere einzelne Leiter zu einer Leitung zusammenzufassen und die einzelnen Leiter dabei durch jeweilige Lackschichten gegeneinander zu isolieren, damit unterschiedliche elektrische Signale gleichzeitig und unabhängig voneinander über die Leitung übertragen werden können. Die besonderen Vorteile der erfindungsgemäßen Leitung liegen in einer besonders kompakten Bauform, einem minimalen Materialaufwand und einer besonders kostengünstigen Herstellbarkeit.

[0009] Die kompakte Bauform wird unter anderem dadurch ermöglicht, dass die isolierende Lackschicht eines Leiters im Vergleich zu dem Querschnitt des Leiters sehr dünn sein kann. Der Materialaufwand und Platzbedarf der erfindungsgemäßen elektrischen Leitung ist dadurch gegenüber einer entsprechenden Mehrzahl von herkömmlichen Einzelsignalleitungen mit jeweils einem eigenen Leitungsmantel stark verringert.

[0010] Außerdem kann die erfindungsgemäße elektrische Leitung aufgrund ihres einfachen Aufbaus auf sehr einfache Weise und somit kostengünstig hergestellt werden. Insbesondere lassen sich hierfür bestehende Werkzeugmaschinen verwenden.

[0011] Bevorzugt handelt es sich bei der erfindungsgemäßen Leitung um eine Fahrzeugleitung des Typs FLY, welche insbesondere eine der Normen DIN EN 13602, DIN 53505 und DIN ISO 6722 Klasse B erfüllt.

[0012] Wenigstens einer der Leiter kann aus einem Metall wie Kupfer oder Aluminium gebildet sein.

[0013] Der gemeinsame Leitungsmantel, in dem die Leiter zusammengefasst und vorzugsweise festgelegt sind, kann in an sich bekannter Weise zumindest im Wesentlichen schlauchförmig oder zylinderförmig ausgestaltet sein und die Leiter von der Umgebung isolieren. Bevorzugt umfasst der Leitungsmantel ein Kunststoffmaterial, welches durch Extrusion hergestellt ist. Besonders bevorzugt ist es, wenn der Leitungsmantel zumindest ein Material aufweist, das aus der Gruppe gewählt ist, die Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylen (PE), Polyphenylenether (PPE), Polyurethan und Teflon umfasst.

[0014] Die Anzahl der lackisolierten Leiter innerhalb einer Leitung und damit die Anzahl der gleichzeitig durch die Leitung übertragbaren Signale ist prinzipiell nicht beschränkt. Es ist deshalb problemlos möglich, erfindungsgemäße Leitungen mit unterschiedlichen Anzahlen von lackisolierten Leitern herzustellen und dann in einem konkreten System die notwendigen Signalpfade durch eine entsprechende individuelle Zusammenstellung von mehreren erfindungsgemäßen Leitungen mit entsprechenden und gegebenenfalls verschiedenen Anzahlen von lackisolierten Leitern zu schaffen. Die erfindungsgemäßen Leitungen können dabei in an sich bekannter Weise zu einem Kabelsatz oder Kabelbaum zusammengefasst werden. Die Erfindung eignet sich somit für die Verwendung in einem modularen Leitungssystem und ermöglicht es, mit verringertem Aufwand individuelle Kabelsätze bzw. Kabelbäume mit einem Minimum an ungenutzten Leitern für individuelle Systeme bereitzustellen.

[0015] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Beschreibung, den Unteransprüchen und den Zeichnungen beschrieben.

[0016] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform sind wenigstens zwei der Leiter miteinander verdrillt. Eine solche Verdrillung dient der Unterdrückung von elektromagnetischen Wechselwirkungen zwischen in den verdrillten Leitern geführten Signalen und erhöht die Robustheit der Signalübertragung gegen externe elektromagnetische Störungen. Außerdem wird eine verbesserte mechanische Flexibilität und Bruchsicherheit der elektrischen Leitung gewährleistet.

[0017] Je nach Art der zu übertragenden Signale und möglicher externer Störungen sowie gewünschter mechanischer Eigenschaften der elektrischen Leitung können prinzipiell beliebige Verdrillungen zwischen den Leitern der elektrischen Leitung vorgesehen sein. So können mehrere Leiterpaare paarweise verdrillt sein und/oder die Schlaglängen mehrerer Verdrillungen verschieden sein. Es kann ferner wenigstens eine Verdrillung zweiter Ordnung vorgesehen sein, d.h. eine aus mehreren miteinander verdrillten Leitern bestehende Verdrillung ist mit zumindest einer weiteren Verdrillung von Leitern wiederum verdrillt. Dabei können die die Verdrillung zweiter Ordnung bildenden Verdrillungen prinzipiell identische oder unterschiedliche Schlaglängen aufweisen. Es können auch alle Leiter der elektrischen Leitung in erster Ordnung miteinander verdrillt sein. Grundsätzlich können alle Leiter der elektrischen Leitung im Wesentliche gleiche Querschnittsflächen aufweisen. Alternativ können aber auch zumindest zwei der Leiter unterschiedliche Querschnittsflächen aufweisen. Durch unterschiedliche Querschnittsflächen können unterschiedliche Widerstände der entsprechenden Leiter realisiert werden, was in Abhängigkeit von den jeweils zu übertragenden Signalen und insbesondere deren Frequenzen zweckmäßig sein kann. Je nach Anwendung kann es auch vorteilhaft sein, wenn unterschiedliche Leiter entweder unterschiedliche Querschnittsflächen und/oder unterschiedliche Dicken der isolierenden Lackschicht aufweisen.

[0018] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist wenigstens ein und insbesondere jeder Leiter eine über seine Länge zumindest im Wesentlichen konstante Querschnittsfläche auf, die zum Beispiel im Bereich von einigen Hundertstelquadratmillimetern bis einigen Zehntelquadratmillimetern liegen kann. Ein Leiter mit einer solchen Querschnittsfläche weist für die in automobilen Steuerungsanwendungen gebräuchlichen Signale und Leitungslängen besonders geeignete Übertragungseigenschaften auf. Der Leitungsmantel weist bevorzugt eine über die Länge des Leiters im Wesentlichen konstante Wandstärke im Bereich von einigen Zehntelmillimetern auf, z.B. im Bereich zwischen 0,3 und 0,5 Millimetern.

[0019] Besonders bevorzugt ist es, wenn wenigstens zwei Leiter und insbesondere alle Leiter optisch und/oder haptisch unterscheidbar sind. Dies erleichtert ein korrektes Anschließen unterschiedlicher Signalquellen und -senken an die Leiter.

[0020] Zur Gewährleistung einer optischen Unterscheidbarkeit der Leiter können die Leiter unterschiedlich farbige isolierende Lackschichten aufweisen. Im Fall einer transparenten isolierenden Lackschicht können aber auch die Leiter selbst unterschiedliche Farben aufweisen, zum Beispiel wenn die Leiter aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Alternativ oder zusätzlich können die Leiter durch spezielle Oberflächenbeschaffenheiten oder Texturen haptisch unterscheidbar sein.

[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist eine Zugentlastung vorgesehen, welche zum Beispiel durch einen sich über die Länge der elektrischen Leitung erstreckenden Faden und/oder durch eine sich über die Länge der elektrischen Leitung erstreckende Glasfaser gebildet sein kann. Eine solche Zugentlastung verläuft vorzugsweise in der Mitte der Leiter. Im Falle einer Verdrillung von Leitern ist es vorteilhaft, wenn die Leiter um die Zugentlastung herum verdrillt sind. Alternativ kann die Zugentlastung Teil einer Verdrillung sein, also mit wenigstens einem Leiter verdrillt sein.

[0022] Bevorzugt ist es ferner, wenn eine die Leiter umgebende elektrische Abschirmung vorgesehen ist. Eine solche elektrische Abschirmung kann beispielsweise aus einer zwischen den Leitern und dem Leitungsmantel angeordneten elektrisch leitfähigen Folie bestehen.

[0023] Weiterer Gegenstand der Erfindung ist außerdem eine elektrische Leitungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 10.

[0024] In der erfindungsgemäßen elektrischen Leitungsanordnung ist wenigstens eine wie vorstehend beschriebene elektrische Leitung mit wenigstens einem elektrischen Verbinder verbunden. Ein solcher Verbinder erlaubt ein vereinfachtes Anschließen der elektrischen Leitungsanordnung an ein Gerät, das einen entsprechenden Gegenverbinder aufweist. Auf diese Weise lassen sich auf besonders einfache Weise mehrere getrennte Signalpfade zwischen Geräten oder dergleichen herstellen.

[0025] Der elektrische Verbinder ist vorteilhafterweise ein Steckverbinder.

[0026] Prinzipiell kann die erfindungsgemäße elektrische Leitungsanordnung eine beliebige Anzahl von elektrischen Leitungen und von mit den elektrischen Leitungen verbundenen Verbindern aufweisen. Je nach Anwendung kann es hierbei vorteilhaft sein, wenn alle Leiter einer elektrischen Leitung jeweils an ihrem einen Ende an einen ersten Verbinder angeschlossen sind und an ihrem anderen Ende mit einem zweiten Verbinder verbunden sind. Bei einer Leitungsanordnung mit mehreren elektrischen Leitungen kann es gegebenenfalls vorteilhaft sein, wenn mehrere elektrische Leitungen mit ein und demselben Verbinder verbunden sind. Umgekehrt können grundsätzlich auch die Leiter ein und derselben elektrischen Leitung an einem Ende der Leitung an unterschiedliche Verbinder angeschlossen sein.

[0027] Sind mehrere Leiter einer elektrischen Leitung oder unterschiedlicher elektrischer Leitungen mit ein und demselben Verbinder verbunden, können wenigstens zwei Leiter zur Bildung unterschiedlicher Signalpfade an verschiedene Anschlusselemente des Verbinders angeschlossen sein. Wenn ein Signalpfad mit einer erhöhten Leitfähigkeit benötigt wird, können aber auch zwei oder mehr Leiter an demselben Anschlusselement eines Verbinders angeschlossen werden. Auf diese Weise kann ein Signal über mehrere Leiter parallel übertragen werden.

[0028] Ein Leiter kann in an sich bekannter Weise und insbesondere durch eine Steck- , Klemm-, Löt-, Press- oder Nietverbindung oder durch eine andere lösbare oder nicht lösbare elektrische Verbindung an ein Anschlusselement eines Verbinders angeschlossen sein.

[0029] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist ein an ein Anschlusselement eines Verbinders angeschlossener Leiter einer elektrischen Leitung im Wesentlichen nur in einem Anschlussbereich abisoliert, in welchem der Leiter mit dem Anschlusselement elektrisch in Kontakt steht, d.h. der Leiter weist nur in diesem Bereich keine isolierende Lackschicht auf. Dadurch wird ein Kurzschluss zwischen dem Leiter und anderen leitenden Elementen der Umgebung sowie benachbarten Leitern oder Anschlusselementen verhindert.

[0030] Ein solcher Anschlussbereich liegt üblicherweise im Bereich eines Endes des Leiters. Im Rahmen der Erfindung kann ein Anschlussbereich eines Leiters aber auch in einem zu den Enden des Leiters signifikant beabstandeten, zum Beispiel um mehrere 10 cm beabstandeten, Bereich des Leiters liegen, vorausgesetzt der Leitungsmantel der Leitung ist in diesem Bereich entfernt. Auf diese Weise kann ein Leiter nicht nur an seinen Enden sondern zusätzlich auch in einem mittleren Bereich an ein Anschlusselement eines Verbinders angeschlossen werden.

[0031] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand einer vorteilhaften Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1
eine Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen elektri- schen Leitung;
Fig. 2
eine erfindungsgemäße elektrische Leitungsanordnung;
Fig. 3a-d
einen Teil der Leitungsanordnung von Fig. 2 in unterschiedli- chen Fertigungszuständen;
Fig. 4
einen Mittelbereich einer erfindungsgemäßen elektrischen Leitung mit einem teilweise entfernten Leitungsmantel; und
Fig. 5
den Mittelbereich der erfindungsgemäßen elektrischen Leitung aus Fig. 4 mit einem teilweise entfernten Leitungsmantel und voneinander beabstandeten Leitern.


[0032] Fig. 1 zeigt eine Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen elektrischen Leitung mit sieben Leitern 10 aus zum Beispiel Kupfer, die jeweils von einer isolierenden Lackschicht 14 umgeben sind. Dadurch, dass die Leiter 10 durch ihre isolierende Lackschicht 14 gegeneinander elektrisch isoliert sind, werden durch die dargestellte Leitung sieben getrennte Signalpfade bereitgestellt, die es ermöglichen, gleichzeitig maximal sieben unterschiedliche elektrische Signale zu übertragen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Anzahl von hier sieben Leitern rein beispielhaft gewählt ist und je nach Anwendung hiervon abweichen kann. D.h. es sind auch Leitungen mit mehr oder weniger als sieben Leitern denkbar.

[0033] Die Leiter 10 weisen im Wesentlichen gleiche Querschnittsflächen auf, die im Bereich von einigen Hundertstelquadratmillimetern bis einigen Zehntelquadratmillimetern liegen können. Die Leiter 10 sind miteinander verdrillt und von einem gemeinsamen Leitungsmantel 16 umgeben, der ein extrudiertes Kunststoffmaterial aufweist.

[0034] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen elektrischen Leitungsanordnung. Eine elektrische Leitung 18 mit einem wie in Fig. 1 gezeigten Querschnitt ist an beiden Enden jeweils mit einem Steckverbinder 20 verbunden. Das jeweilige Ende der elektrischen Leitung 18 ist hierzu in eine Öffnung 22 des Gehäuses 24 des Steckverbinders 20 eingeführt. Die Steckverbinder 20 verfügen jeweils über einen in das Gehäuse 24 eingesetzten Einsatz 26, der mit Anschlusselementen 36 (Fig. 3) versehen ist. Jeder Leiter 10 der elektrischen Leitung ist mittels einer Lötverbindung an eines der Anschlusselemente 36 angeschlossen. Der Einsatz 26 verfügt über mehrere Öffnungen 28, durch die die Anschlusselemente 36 des Steckverbinders 20 für komplementäre Anschlüsse einer zu dem Steckverbinder 20 komplementär ausgebildeten Steckerbuchse (nicht dargestellt) zugänglich sind.

[0035] Das Gehäuse 24 des Steckverbinders 20 weist zwei Federelemente 30 mit jeweils einer Rastnase 32 auf, die beim Einstecken des Steckverbinders 20 in die Steckerbuchse eine Rastverbindung mit entsprechenden Ausnehmungen der Steckerbuchse eingehen. Außerdem ist an dem Gehäuse 24 ein Schlüsselvorsprung 34 vorgesehen, der zusammen mit einer zu dem Schlüsselvorsprung 34 komplementären Ausnehmung der Steckerbuchse ein Einstecken des Steckverbinders 20 nur in einer vorgegebenen Orientierung erlaubt.

[0036] In Fig. 3a-d ist ein Teil der erfindungsgemäßen elektrischen Leitungsanordnung von Fig. 2 mit einem Teil der elektrischen Leitung 18 und dem zugeordneten Steckverbinder 20 in unterschiedlichen Fertigungszuständen dargestellt.

[0037] Fig. 3a zeigt die elektrische Leitung 18 sowie das Gehäuse 24, den Einsatz 26 und die Anschlusselemente 36 des Steckverbinders 20 vor dem Zusammensetzen des Steckverbinders 20 und dem Herstellen der Verbindung zwischen dem Steckverbinder 20 und der elektrischen Leitung 18.

[0038] Jedes Anschlusselement 36 weist eine Lötfläche 44 auf, an die ein Leiter 10 angelötet und der Leiter 10 dadurch an das Anschlusselement 36 angeschlossen werden kann. Alternativ können die Leiter 10 auch mittels einer Crimpverbindung oder auf andere stoff- und/oder kraftschlüssige Art an die Anschlusselemente 36 angeschlossen werden.

[0039] Der Einsatz 26 des Steckverbinders 20 weist mehrere Steckplätze 42 auf, in die jeweils ein Anschlusselement 36 eingesteckt werden kann.

[0040] Der Leitungsmantel 16 der Leitung 18 ist in einem Bereich des dargestellten Endes der Leitung 18 entfernt, sodass die einzelnen miteinander verdrillten Leiter 10 frei zugänglich sind. Der Einsatz 26 weist eine Rastnase 38 auf, die im eingesetzten Zustand in eine Aussparung 40 des Gehäuses 24 eingreift und eine Rastverbindung zwischen dem Einsatz 26 und dem Gehäuse 24 herstellt.

[0041] Fig. 3b zeigt die Leitungsanordnung, nachdem die Leitung 18 durch die Öffnung 22 in das Gehäuse 24 eingesetzt wurde.

[0042] Fig. 3c zeigt die Leitungsanordnung, nachdem die Anschlusselemente 36 in die entsprechenden Steckplätze 42 des Einsatzes 26 eingesteckt wurden und die Leiter 10 an die Lötflächen 42 der Anschlusselemente 36 angelötet wurden. Die Leiter 10 sind zu diesem Zweck in dem Bereich abisoliert, in welchem sie an den Lötflächen 44 anliegen.

[0043] Die eingesteckten Anschlusselemente 36 sind elektrisch voneinander isoliert, und alle Leiter 10 sind an unterschiedliche Anschlusselemente 36 angeschlossen. Auf diese Weise stellt jeder Leiter 10 einen eigenen Signalpfad bereit.

[0044] Fig. 3d zeigt die Leitungsanordnung bei fertiger Verbindung zwischen Steckverbinder 20 und elektrischer Leitung 18, also nach dem Einsetzen des Einsatzes 26 in das Gehäuse 24.

[0045] Fig. 4 zeigt einen Mittelbereich einer erfindungsgemäßen elektrischen Leitung, die einen wie in Fig. 1 dargestellten Querschnitt aufweist. In dem dargestellten Mittelbereich ist der Leitungsmantel 16 teilweise entfernt, sodass die lackisolierten Leiter 10 von außen zugänglich sind.

[0046] Fig. 5 zeigt den Mittelbereich der erfindungsgemäßen elektrischen Leitung von Fig. 4, wobei die lackisolierten Leiter 10 in dem Bereich, in dem der Leitungsmantel 10 entfernt wurde, voneinander beabstandet und somit einzeln zugänglich sind. Diese beabstandete Anordnung kann zum Beispiel einfach dadurch erzeugt werden, dass die beiden Enden des Mittelbereichs entgegen der Drehrichtung der verdrillten Leiter 10 etwas verdreht werden und die beiden Enden leicht aufeinander zu gedrückt werden.

[0047] In der in Fig. 5 dargestellten Situation ist es möglich, die einzelnen Leiter 10 in dem dargestellten Mittelbereich durch örtliches Abisolieren der Leiter 10 und Verbinden mit entsprechenden Verbindern zu kontaktieren, wodurch zusätzliche Anschlussmöglichkeiten in dem Mittelbereich der elektrischen Leitung geschaffen werden.

Bezugszeichenliste



[0048] 
10
Leiter
14
isolierende Lackschicht
16
Leitungsmantel
18
elektrische Leitung
20
Steckverbinder
22
Öffnung
24
Gehäuse
26
Einsatz
28
Öffnung
30
Federelement
32
Rastnase
34
Schlüsselvorsprung
36
Anschlusselement
38
Rastnase
40
Aussparung
42
Steckplatz
44
Lötfläche



Ansprüche

1. Elektrische Leitung mit mehreren von einem gemeinsamen Leitungsmantel (16) umgebenen Leitern (10), die zur Vermeidung von Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen in den Leitern (10) geführten Signalen jeweils von einer isolierenden Lackschicht (14) umgeben sind.
 
2. Elektrische Leitung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens zwei der Leiter (10) miteinander verdrillt sind.
 
3. Elektrische Leitung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Leiter (10) alle im Wesentlichen gleiche Querschnittsflächen aufweisen oder zumindest zwei der Leiter (10) unterschiedliche Querschnittsflächen aufweisen.
 
4. Elektrische Leitung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein und insbesondere jeder Leiter (10) eine über seine jeweilige Länge zumindest im Wesentlichen konstante Querschnittsfläche im Bereich von einigen Hundertstelquadratmillimetern bis einigen Zehntelquadratmillimetern aufweist.
 
5. Elektrische Leitung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens zwei Leiter (10) und insbesondere alle Leiter optisch und/oder haptisch unterscheidbar sind.
 
6. Elektrische Leitung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Leitungsmantel (16) ein, insbesondere extrudiertes, Kunststoffmaterial aufweist, welches insbesondere aus der Gruppe gewählt ist, die Polyvinylchlorid, Polyethylen, Polyphenylenether, Polyurethan und Teflon umfasst.
 
7. Elektrische Leitung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Zugentlastung vorgesehen ist, welche insbesondere durch einen sich über die gesamte Länge der elektrischen Leitung erstreckenden Faden und/oder durch eine sich über die gesamte Länge der elektrischen Leitung erstreckende Glasfaser gebildet ist.
 
8. Elektrische Leitung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine die Leiter (10) umgebene elektrische Abschirmung vorgesehen ist.
 
9. Verwendung einer elektrischen Leitung nach einem der vorstehenden Ansprüche zur gleichzeitigen Übertragung unterschiedlicher elektrischer Signale.
 
10. Elektrische Leitungsanordnung mit wenigstens einem Verbinder (20) und wenigstens einer elektrischen Leitung (18) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, die mit dem wenigstens einen Verbinder (20) verbunden ist, wobei mindestens ein Leiter (10) der elektrischen Leitung (18) an ein Anschlusselement (36) des Verbinders (20) angeschlossen ist.
 
11. Elektrische Leitungsanordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens zwei Leiter (10) der elektrischen Leitung (18) an verschiedene Anschlusselemente (36) des Verbinders (20) angeschlossen sind.
 
12. Elektrische Leitungsanordnung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens zwei Leiter (10) der elektrischen Leitung (18) an demselben Anschlusselement (36) des Verbinders (20) angeschlossen sind.
 
13. Elektrische Leitungsanordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein an ein Anschlusselement (36) des Verbinders (20) angeschlossener Leiter (10) im Wesentlichen nur in einem Anschlussbereich abisoliert ist, in welchem der Leiter (10) mit dem Anschlusselement (36) elektrisch in Kontakt steht.
 
14. Elektrische Leitungsanordnung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Anschlussbereich im Bereich eines Endes des Leiters (10) liegt.
 
15. Elektrische Leitungsanordnung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass
der Anschlussbereich in einem zu den Enden des Leiters (10) signifikant beabstandeten Bereich des Leiters liegt.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.


1. Elektrische Leitungsanordnung mit einer elektrischen Leitung (18), die mehrere von einem gemeinsamen Leitungsmantel (16) umgebene, miteinander verdrillte Leiter (10) umfasst, die zur Vermeidung von Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen in den Leitern (10) geführten Signalen jeweils von einer isolierenden Lackschicht (14) umgeben sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die elektrische Leitung (18) an beiden Enden jeweils mit einem elektrischen Steckverbinder (20) verbunden ist, wobei mindestens zwei Leiter (10) an verschiedene Anschlusselemente (36) eines Steckverbinders (20) angeschlossen sind.
 
2. Elektrische Leitungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Leiter (10) alle im Wesentlichen gleiche Querschnittsflächen aufweisen oder zumindest zwei der Leiter (10) unterschiedliche Querschnittsflächen aufweisen.
 
3. Elektrische Leitungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein und insbesondere jeder Leiter (10) eine über seine jeweilige Länge zumindest im Wesentlichen konstante Querschnittsfläche im Bereich von einigen Hundertstelquadratmillimetern bis einigen Zehntelquadratmillimetern aufweist.
 
4. Elektrische Leitungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens zwei Leiter (10) und insbesondere alle Leiter optisch und/oder haptisch unterscheidbar sind.
 
5. Elektrische Leitungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Leitungsmantel (16) ein, insbesondere extrudiertes, Kunststoffmaterial aufweist, welches insbesondere aus der Gruppe gewählt ist, die Polyvinylchlorid, Polyethylen, Polyphenylenether, Polyurethan und Teflon umfasst.
 
6. Elektrische Leitungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Zugentlastung vorgesehen ist, welche insbesondere durch einen sich über die gesamte Länge der elektrischen Leitung erstreckenden Faden und/oder durch eine sich über die gesamte Länge der elektrischen Leitung erstreckende Glasfaser gebildet ist.
 
7. Elektrische Leitungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine die Leiter (10) umgebene elektrische Abschirmung vorgesehen ist.
 
8. Elektrische Leitungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens zwei Leiter (10) der elektrischen Leitung (18) an demselben Anschlusselement (36) des Verbinders (20) angeschlossen sind.
 
9. Elektrische Leitungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein an ein Anschlusselement (36) des Verbinders (20) angeschlossener Leiter (10) im Wesentlichen nur in einem Anschlussbereich abisoliert ist, in welchem der Leiter (10) mit dem Anschlusselement (36) elektrisch in Kontakt steht.
 
10. Elektrische Leitungsanordnung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Anschlussbereich im Bereich eines Endes des Leiters (10) liegt.
 
11. Elektrische Leitungsanordnung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Anschlussbereich in einem zu den Enden des Leiters (10) signifikant beabstandeten Bereich des Leiters liegt.
 
12. Verwendung einer elektrischen Leitungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zur gleichzeitigen Übertragung mehrerer Signale in einem Kabelbaum eines Kraftfahrzeugs.
 




Zeichnung













Recherchenbericht