[0001] Die folgende Erfindung betrifft einen Filter für eine rauchfreie Zigarette sowie
eine rauchfreie Zigarette mit wenigstens einem solchen Filter.
[0002] Rauchfreie Zigaretten sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichen Ausführungsformen
bekannt.
[0003] Aus der
DE 10 2005 034 169 A1 ist eine rauchfreie Zigarette bekannt, die ein Wärmerohr aufweist, das mittels der
Flamme eines Feuerzeuges erwärmt wird. Das Wärmerohr gibt aufgrund seiner hohen Wärmekapazität
über einen ausreichend langen Zeitraum Wärme ab, so dass das in einem Reservoir befindliche
Genußmittel verdampfen kann.
[0004] Aus der
WO 2007/090594 A1 ist eine rauchfreie Zigarette bekannt, die ein Nikotindepot aufweist und die sich
dadurch auszeichnet, das ein Erwärmen des durch das Nikotindepot geleiteten Luftstroms
zum Freisetzen des Nikotins nicht erforderlich ist. Das Nikotin-Reservoir enthält
eine Trägersubstanz, die bei Umgebungstemperatur bereits in ihrer Gasphase vorliegt.
[0005] Die
WO 2007/054167 A1 betrifft eine rauchfreie Zigarette, die eine mit einem stromdurchflossenen Heizdraht
ausgeführte Heizvorrichtung zur Erwärmung eines Reservoirs aufweist, aus dem Nikotin
freigesetzt wird.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Filter für eine rauchfreie
Zigarette weiterzubilden.
[0007] Diese Aufgabe wird durch einen Filter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Danach ist vorgesehen, dass der Filter derart ausgeführt ist, dass der Filter eine
Retention bzgl. Nikotin und/oder der nikotinhaltigen Verbindung und/oder eines, mehrerer
oder sämtlicher Aromastoffe bei Gebrauch der Zigarette von weniger als 30 Gew.-% aufweist.
Vorzugsweise weist ein solcher Filter eine Retention von weniger als 20 Gew.-%, vorzugsweise
von weniger als 15 Gew.-% und besonders bevorzugt von weniger als 10 Gew.-% auf. In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform zeigt ein erfindungsgemäßer Filter eine
Retention von weniger als 5 Gew.-%, bevorzugt weniger als 2 Gew.-%, weiter bevorzugt
weniger als 1 Gew.-% und besonders bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%.
[0009] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass Nikotin und/oder nikotinhaltige Verbindungen und/oder
Aromastoffe, zu denen gemäß der vorliegenden Erfindung beliebige Aromen, Geschmacksstoffe
und dergleichen zählen, weitgehend oder völlig ungehindert den Filter passieren können.
[0010] Ein derartiger Filter ist aus dem Stand der Technik nicht bekannt.
[0011] Herkömmliche Filter konventioneller Zigaretten sind darauf ausgelegt, möglichst alle
karzinogenen Stoffe aus dem Zigarettenrauch zu absorbieren. Diese Filter absorbieren
jedoch in erheblichem Umfang auch Aromastoffe und Nikotin.
[0012] Mitunter enthält ein herkömmliches Mundstück zur Verstärkung dieses Effekts auch
weitere adsorbierende Elemente wie beispielsweise Aktivkohle- oder Silicakörner. Dies
führt jedoch erst recht dazu, dass herkömmliche Zigarettenfilter auch Aromastoffe
und Nikotinbestandteile im Filter zurückhalten. Je nach Zigarettenfilter beträgt die
Nikotin- und Kondensatretention bekannter Filter etwa 50 %. Mit modernen Filtern können
aber auch höhere Retentionen erzielt werden.
EP 0 859 558 B1 offenbart beispielsweise Filter, deren Nikotinretention wesentlich über 50 % liegt.
[0013] Herkömmliche Filter konventioneller Zigaretten werden typischerweise aus Zellulose
hergestellt, welches zu Zelluloseacetat umgewandelt wird, welches wiederum in Aceton
gelöst und anschließend zu Fäden gesponnen wird. Filtereinsätze auf Zellulosebais
beeinflussen aufgrund Ihrer chemischen Struktur den Gasstrom erheblich, d.h. Nikotin
und Aromastoffe werden in dem Filter in erheblichem Umfang abgereichert.
[0014] In der angereicherten Luft einer rauchfreien Zigarette sind kaum oder keine gesundheitsschädlichen
Stoffe wie etwa Kondensat oder Kohlenmonoxid vorhanden, sondern nur Nikotin und verschiedene
Aroma- bzw. Geschmacksstoffe. Der Filter gemäß der vorliegenden Erfindung beinflusst
des Gasstrom in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung nicht oder möglichst wenig.
Somit können Nikotin, Aroma bzw. Geschmacksstoffe während der Aktivphase, d.h. während
der Nutzung einer rauchfreien Zigarette den Filter vorzugsweise weitgehend ungefiltert
passieren.
[0015] Vorzugsweise ist der Filter derart ausgeführt, dass er die Lagerungsbeständigkeit
der Inhalte der Zigarette unterstützt bzw. garantiert, indem er einen Eigenwiderstand
besitzt und Nikotin und/oder Aromastoffe bzw. Geschmacksstoffe nur oder im wesentlichen
nur unter aktivem Ziehen an der Zigarette während deren Aktivphase den Filter passieren.
Erfindungsgemäße Filter können daher derart ausgeführt sein, dass sie bei der Lagerung
der Zigarette, also nicht bei deren Gebrauch, eine Retention bzgl. Nikotin und/oder
der nikotinhaltigen Verbindung und/oder bezüglich eines, mehrerer oder aller Aromastoffe
zum Beispiel bei der 1-wöchigen Lagerung der Zigarette z. B. bei Raumtemperatur (25
°C) und z. B. 30 % Luftfeuchtigkeit von mehr als 50 Gew.-%, vorzugsweise von mehr
als 75 Gew.-%, vorzugsweise von mehr al 90 Gew.-% und besonders bevorzugt von mehr
als 95 Gew.-% aufweist.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Filter entweder zusätzlich oder aber
ausschließlich eine Retention eines, mehrerer oder sämtlicher Aromastoffe bei der
Lagerung, z. B. bei der 1-wöchigen Lagerung der Zigarette z. B. bei Raumtemperatur
(25 °C) und bei z. B. 30 % Luftfeuchtigkeit von mehr als 50 Gew.-%, vorzugsweise von
mehr als 75 Gew.-%, vorzugsweise von mehr al 90 Gew.-% und besonders bevorzugt von
mehr als 95 Gew.-% auf.
[0017] Diese Werte können sich auch auf andere Lagerungszeiten, wie z.B. auf eine mehrwöchige
oder mehrmonatige Lagerung beziehen.
[0018] Dieser Filter kann in einer bevorzugten Ausführungsform in seiner Form und seinen
Dimensionen einem herkömmlichen Zigarettenfilter nachempfunden sein. So kann es sich
um einen kreiszylinderförmigen Filter mit einer Länge von zwischen etwa 0,5 cm und
etwa 2 cm, bevorzugt zwischen etwa 1 cm und etwa 1,5 cm und einem Durchmesser von
etwa 0,3 cm bis etwa 1 cm, bevorzugt etwa 0,4 cm bis etwa 0,9 cm, und besonders bevorzugt
etwa 0,5 cm bis etwa 0,8 cm handeln.
[0019] Aber auch Ausführungsformen mit eckigen, ellipsoiden und anderen runden Querschnitten
sind von der Erfindung mit umfasst.
[0020] Der Filter muss auch nicht zwingend der Form eines herkömmlichen Zigarettenfilters
nachempfunden sein und kann beispielsweise viel kürzer sein, oder in mehrere Teile
aufgeteilt sein.
[0021] Er kann sich bevorzugt im Mundstück einer Zigarette befinden, jedoch auch in jedem
anderen Teil der Zigarette, durch den bei Benutzung der Zigarette zumindest ein Teil
der mit Nikotin und/oder Geschmacksstoffen angereicherten Luft strömt. Des Weiteren
soll ein Mundstück, bestehend aus einem Filter und einer diesen Filter umgebenden
Schicht für den Konsumenten möglichst die haptischen Eigenschaften einer konventionellen
Zigarette wiedergeben können.
[0022] Ein erfindungsgemäßer Filter besteht vorzugsweise im Wesentlichen aus Materialien,
welche gegenüber in der angereicherten Luft einer rauchfreien Zigarette vorhandenen
Stoffen wie vor allem Nikotin, aber auch anderen Geschmacks- und Aromastoffen vollständig
oder weitgehend inert ist. Die Neigung zur Adsorption von Nikotin, oder Alkaloiden
im Allgemeinen, und diversen Geschmacks- und Aromastoffen und -trägern der verwendeten
Materialien ist gering, beziehungsweise adsorbieren die Materialen die genannten Stoffe
bei üblicher Nutzung der Zigarette gar nicht.
[0023] Als Materialien mit geringer Adsorptionsneigung kommen beispielsweise Materialien
in Betracht, die im Vergleich zu den Zellulosefäden in herkömmlichen Zigarettenfiltern
eine um mindestens 50 % geringere Adsorption von Nikotin und eine um mindestens 30
% geringere Adsorption an Geschmacks- und Aromastoffen, vorzugsweise an allen organischen
Geschmacks- und Aromastoffen zeigen.
[0024] Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren einen Filter für eine rauchfreie
Zigarette, wobei die rauchfreie Zigarette Nikotin und/oder eine nikotinhaltige Verbindung
und/oder einen oder mehrere Aromastoffe enthält und wobei der Filter aus einer oder
mehreren offenporigen Polymer-Strukturen und/oder offenporigen Synthetik-Strukturen
und/oder Mikrofaser-Synthetik-Strukturen und/oder Perlon-Textil-Strukturen besteht
oder diese aufweist.
[0025] In einer Ausführungsform wird der Filter aus offenporigen Polymerschäumen gefertigt,
oder er enthält offenporige Polymerschäume. Geeignete Polymerschäume umfassen Polyester,
wie beispielsweise Polyethylenterephthalat, Polyphenylensulfid; Polyolefine wie Polyethylen,
Polypropylen, Polystyrol, Polyvinylchlorid, PTFE u. Ä., oder Polyamide, wie beispielsweise
Nylon oder Perlon. Auch Kombinationen der oben genannten Gruppen und Beispiele, sowie
andere, kaum zur Adsorption von Alkaloiden neigende Kunststoffe eignen sich zur Herstellung
eines solchen offenporigen Polymerschaums.
[0026] In einer Ausführungsform wird der Filter vollständig oder teilweise aus offenporigen
Synthetikstrukturen hergestellt. Geeignete Synthetikstrukturen umfassen Spinnvliese,
Filze und/oder Gewebe aus Textil-, Kunststoff-, keramischen, und/oder Glasfasern,
vorzugsweise Mikrofasern. In einer Ausführungsform besitzen geeignete Mikrofasern
eine Garnfeinheit von weniger als etwa 4 dtex, bevorzugt weniger als etwa 2 dtex,
besonders bevorzugt weniger als 1 dtex. In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform
beträgt die Garnfeinheit zwischen etwa 0,5 dtex und 0,7 dtex. In einer anderen Ausführungsform
werden Mikrofasern mit einem Faserdurchmesser von etwa 10 µm bis etwa 50 µm verwendet,
bevorzugt mit einem Faserdurchmesser von etwa 20µm bis etwa 40 µm, und besonders bevorzugt
mit einem Faserdurchmesser von etwa 30 µm. Geeignete Materialien für geeignete Kunststofffasern
umfassen in einer Ausführungsform ebenfalls Polyester, wie beispielsweise Polyethylenterephthalat,
Polyphenylensulfid; Polyolefine wie Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Polyvinylchlorid,
PTFE u. Ä., oder Polyamide, wie beispielsweise Nylon oder Perlon, sowie Kombinationen
daraus.
[0027] Denkbar ist es, dass der Filter aus offenporigen Polymer- und/oder Synthetik-Strukturen
besteht oder diese aufweist.
[0028] In einer weiteren Ausführungsform wird der Filter vollständig oder teilweise aus
Perlon-Textilstrukturen hergestellt. Der Filter kann somit Perlon-Textil-Strukturen
aufweisen oder aus diesen bestehen. Wie bei Gewebestrukturen umfassen geeignete Textilstrukturen
Spinnvliese, Filze und/oder Gewebe. Auch verwandte Kunststoffe wie beispielsweise
Nylon eignen sich besonders für den erfindungsgemäßen Einsatz.
[0029] Der Filter kann des Weiteren aus Mikrofaser-Synthetik-Strukturen bestehen oder diese
aufweisen.
[0030] Offenporige Synthetikstrukturen werden in einer Ausführungsform ineinander verwoben
oder verklebt. Auch eine Mischkonstruktion aus verschiedenen Polymerschäumen und/oder
offenporigen Synthetikstrukturen und/oder Perlon-Textilstrukturen und/oder Mikrofaser-Synthetik-Strukturen
ist möglich. Die Porengröße solcher Polymerschäume, Synthetikstrukturen oder Textilstrukturen
kann an die Porengröße von herkömmlichen Zigarettenfiltern angeglichen sein, oder
diese übersteigen. In einer bestimmten Ausführungsform wird die Porengröße herkömmlicher
Zigarettenfilter von erfindungsgemäßen Filtern um mindestens etwa 20%, etwa 50%, oder
etwa 100% übersteigen. Die mittlere Porengröße kann beispielsweise etwa 10 µm bis
etwa 50 µm betragen, oder größer als etwa 30 µm sein.
[0031] Der Filter soll in einer Ausführungsform den Gasstrom in seiner Zusammensetzung und
Dosierung möglichst nicht oder nur kaum beeinflussen. Es soll somit vorzugsweise bei
der Durchströmung des Filters keine oder nur eine geringe Änderung der Zusammensetzung
jedenfalls hinsichtlich Nikotin und/oder Aromastoffen bzw. Geschmacksstoffen erfolgen.
[0032] Jedoch ist die Porenstruktur in einer bevorzugten Ausführungsform in der Lage, den
Zugwiderstand der rauchfreien Zigarette zu regulieren, und somit an den Zugwiderstand
einer herkömmlichen Zigarette anzupassen. In einer Ausführungsform wird der Zugwiderstand
der rauchfreien Zigarette durch den Filter daher um mindestens etwa 10% erhöht, in
einer bevorzugten Ausführungsform um mindestens etwa 25% und in einer besonderes bevorzugten
Ausführungsform um mindestens etwa 40%. Der Zugwiderstand eines erfindungsgemäßen
Filters kann beispielsweise zwischen etwa 2 kPa und etwa 6 kPa betragen, vorzugsweise
zwischen etwa 3 kpA und etwa 5,5 kPa, besonders bevorzugt zwischen etwa 4 kPa und
etwa 5 kPa.
[0033] Der erfindungsgemäße Filter kann in einer Ausführungsform auch inhomogen ausgeführt
sein, beispielsweise sich in verschiedenen Querschnittsabschnitten in seinen Eigenschaften
und/oder in seiner Machart unterscheiden. So ist es beispielsweise denkbar, dass ein
kreiszylinderförmiger Filter in seinem Kern aus einem offenporigen Polymerschaum besteht,
welcher an seiner Außenseite von einer offenporigen Synthetikstruktur umgeben ist.
Daraus ergibt sich, dass der Zugwiderstand in der Mitte des Filters beispielsweise
kleiner sein kann als an den Randbereichen des Filters. So kann dieser in einer Ausführungsform
in der Mitte zwischen etwa 2 kPa und etwa 5 kPa betragen, und im Randbereich etwa
3 kPa bis etwa 6 kPa. Erfindungsgemäße Filter umfassen auch solche mit fließenden
Übergängen und drei- oder mehrschichtigen Ausführungen.
[0034] Die Erfindung betrifft auch eine rauchfreie Zigarette, welche wenigstens einen erfindungsgemäßen
Filter enthält. Eine solche Zigarette kann in einer bevorzugten Ausführungsform optisch
und gefühlsmäßig die Eigenschaften einer herkömmlichen Zigarette möglichst gut wiedergeben.
Dies gilt auch für den Einsatz des erfindungsgemäßen Filters.
[0035] Dieser kann daher bevorzugt im Mundstück der rauchfreien Zigarette angeordnet sein
oder das Mundstück bilden. Der Filter kann des weiteren an seiner Oberfläche mit einer
Deckschicht bedeckt sein, bevorzugt an dessen Oberfläche normal zur Zugrichtung, oder
für den Fall dass der Filter eine kreiszylinderförmige Gestalt besitzt bevorzugt über
den gesamten Zylindermantel oder Teile des Zylindermantels. Diese Deckschicht kann
auch eine Verlängerung der Deckschicht für andere Zigarettenteile sein, wie dies beispielsweise
in einer herkömmlichen Zigarette der Fall ist.
[0036] Die den Filter umgebende Schicht soll den Gasstrom möglichst nicht beeinflussen,
jedoch die haptischen Eigenschaften eines herkömmlichen Zigarettenmundstücks im Zusammenspiel
mit dem Filter im wesentlichen wiedergeben. Bevorzugt wird als Material Papier verwendet.
Stärke, Härte und Zusatzstoffe eines bevorzugten Papiers sollen auf die Eigenschaften
des erfindungsgemäßen Filters abgestimmt werden, um trotz der anderen haptischen Eigenschaften
des Filters gegenüber herkömmlichen Filtern den Gesamteindruck für den Verbraucher
an ein herkömmliches Mundstück anpassen. Um den Gasstrom nicht zu beeinflussen, ist
es in einer weiteren Ausführungsform vorteilhaft, dass die Deckschicht, insbesondere
Papierschicht keine oder nahezu keine Poren aufweist, wie dies etwa in herkömmlichen
Light-Zigaretten der Fall sein kann.
[0037] In einer Ausführungsform soll eine erfindungsgemäße rauchfreie Zigarette keine dem
erfindungsgemäßen Filter nebengeordneten, absorbierenden Materialien vorhanden sein,
welche Nikotin und/oder Geschmacksstoffe aus der nikotinangereicherten Luft filtern,
während an der Zigarette gezogen wird, wie beispielsweise Aktivkohle- und/oder Silicakörner.
Diese würden ebenfalls unerwünscht bewirken, dass Nikotin, Aroma und Geschmacksstoffe
nicht mehr ungedämpft passieren können.
[0038] Grundsätzlich kann der Filter das Mundstück umfassen, das Mundstück bilden oder Bestandteil
des Mundstückes sein.
[0039] Weitere Einzelheiten und Vorteile werden anhand eines in der Zeichnung beschriebenen
Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Die einzige Figur zeigt eine Längsschnittansicht
durch ein Mundstück und Filter einer erfindungsgemäßen rauchfreien Zigarette.
[0040] Das vorliegende Ausführungsbeispiel betrifft Mundstück mit Filter für eine rauchfreie
Zigarette.
[0041] Der Filter bzw. das Mundstück besteht aus einer äußeren Papierschicht 1, die der
taktilen Stabilisation der Filterkonstruktion sowie der Konfiguration von haptischen
optischen und taktilen Eigenschaften einer konventionellen Zigarette dient. Die Paperschicht
1 weist die Form eines Hohlzylinders auf. Die sich im Inneren des zylinderförmig ausgeführten
Mundstückes befindliche zylindrische Filterschicht 2 erfüllt auch außerhalb der Aktivphase
der Zigarette mehrere Funktionen. Sie bildet einerseits eine Desorptionsbarriere für
Nikotin sowie für Aromen bzw. Geschmacksstoffe während der Lagerung, und ferner eine
mechanische Barriere für den sich anschließenden Tabakeinsatz sowie für eine autarke
Wärmeeinheit, der in der Figur nicht dargestellt sind. Der Filter dient weiterhin
der Zugregulierung während der Nutzung der rauchfreien Zigarette und ermöglicht, dass
Nikotin und Aroma bzw. Geschmacksstoffe vorzugsweise ungedämpft, d. h. ohne oder ohne
eine merkliche Abreicherung den Filter passieren können.
[0042] Die Porenstruktur der rauchfreien Zigarette reguliert deren Zugwiderstand.
[0043] Der Tabakeinsatz kann durch ein Substrat gebildet werden, das Nikotin sowie einen
oder mehrere Aromastoffe bzw. Geschmackstoffe umfaßt. Die Wärmeeinheit kann im Inneren
der Zigarette angeordnet sein und vorzugsweise ein Medium umfassen, das bei einer
chemischen Reaktion oder bei eine physikalischen Umwandlung, insbesondere bei einer
Kristallisation Wärme freisetzt. Als Kristallisationsmedium kommt beispielweise ein
Salzhydrat, wie z.B. Natriumacetat-Trihydrat in Betracht. Das Kristallisationsmedium
kann als übersättigte Lösung vorliegen, die bei einer Aktivierung auskristallisiert,
wodurch Wärme freigesetzt wird.
[0044] Diese Wärme dient dazu, die Desorption von Nikotin und/oder Aromastoffen und/oder
Geschmacksstoffen von einem Substrat zu fördern bzw. überhaupt zu initüeren.
[0045] Das vorliegende Ausführungsbeispiel betrifft somit eine rauchfreie Zigarette mit
einer internen autarken, d.h. keinen Energie- bzw. Wärmeeintrag von außen erfordernden
Wärmeeinheit und/oder mit einer Matrix, die Nikotin und/oder Aromastoffe und/oder
Geschmacksstoffe enthält. Der Tabak bzw. die genannte Matrix kann die Wärmeeinheit
teilweise oder vollständig umgeben. Sie kann z. B. als Hohlzylinder ausgeführt sein
oder sich in einem hohlzylindrischen Raum befinden, der die Wärmeeinheit umgibt. Auch
eine umgekehrte Anordnung (Wärmeeinheit umgibt den Tabak bzw. die Matrix teilweise
oder vollständig) ist denkbar.
[0046] Selbstverständlich kommen auch andere Mittel der Wärmeerzeugung in Betracht.
[0047] Die Filterschicht dient des Weiteren der Zugregulierung während der Aktivphase, d.h.
während der Nutzung der rauchfreien Zigarette.
[0048] Das Filtermaterial selbst besteht beispielsweise aus offenporigen Polymerschäumen
oder umfaßt diese.
[0049] In Betracht kommen beispielsweise organisch strukurierten Schäume. In Betracht kommen
z.B. offenporige Polymer- und/oder Synthetik-Strukturen und/oder Mikrofaser-Synthetik-Strukturen
und/oder Perlon-Textil-Strukturen. Das Filtermaterial kann aus einer oder mehreren
dieser Substanzen bestehen oder eine oder mehrere dieser Substanzen aufweisen.
[0050] Grundsätzlich kann der Filter das Mundstück umfassen, das Mundstück bilden oder Bestandteil
des Mundstückes sein.
[0051] Das Filtermaterial hat vorzugsweise neutrale Eigenschaften, damit einerseits Nikotin,
Aroma und Geschmacksstoffe vollständig oder weitgehend ungehindert bzw. ungedämpft
passieren können, andererseits vorzugsweise eine reaktionslose oder weitgehend reaktionslose
Langzeitstabilität in Bezug auf Nikotin und/oder Aromastoffen und/oder Geschmacksstoffen
gewährleistet ist.
[0052] Im Gegensatz zu den Filtern herkömmlicher Zigaretten, die außer karzinogenen Schadstoffen
auch Aromastoffe und Nikotinbestandteile im Filter zurückhalten und somit den durch
den Filter geführten Gasstrom in seiner Zusammensetzung wesentlich beeinflussen, gilt
dies für den Filter gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel nicht. In einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung findet keine oder nur eine geringe Änderung der Zusammensetzung
der Luft statt, die durch den Filter gezogen wird, d.h. die Zusammensetzung der Luft
vor und nach dem Filter, jedenfalls im Hinblick auf Nikotin und/oder einen oder mehrere
Aromastoffe und/oder Geschmacksstoffe, bleibt vollständig oder weitgehend unverändert.
[0053] Vorzugsweise ist somit vorgesehen, dass der Filter des Gasstrom nicht oder nur in
geringem Umfang hinsichtlich Zusammensetzung und Dosierung ändert. Das Ausmaß der
Änderung liegt vorzugsweise bei unter 10 % oder unter 5 % und besonders bevorzugt
bei unter 2 % oder 1 %. Des Weiteren hat der Filter die Eigenschaft, dass die Lagerfähigkeit
der Zigarette über einen längeren Zeitraum, beispielsweise mehrere Wochen oder Monate
gewährleistet ist, da dieser eine Desorptionsbarriere für alle oder zumindest einige
der desorbierbaren Stoffe, die in der rauchfreien Zigarette enthalten sind, darstellt.
[0054] Die vorliegende Erfindung betrifft nicht nur Zigaretten im eigentlichen Sinne, sondern
auch Zigarren, Zigarillos etc. Der Begriff "Zigarette" steht somit sowohl für Zigaretten
als auch für Zigarren, Zigarillos etc.
1. Filter für eine rauchfreie Zigarette, wobei die rauchfreie Zigarette Nikotin und/oder
eine nikotinhaltige Verbindung und/oder einen oder mehrere Aromastoffe enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Filter derart ausgeführt ist, dass er eine Retention bzgl. Nikotin und/oder der
nikotinhaltigen Verbindung und/oder eines, mehrerer oder sämtlicher Aromastoffe bei
Gebrauch der Zigarette von weniger als 30 Gew.-%, vorzugsweise von weniger als 15
Gew.-% und besonders bevorzugt von weniger als 5 Gew.-% aufweist.
2. Filter für eine rauchfreie Zigarette, wobei die rauchfreie Zigarette Nikotin und/oder
eine nikotinhaltige Verbindung und/oder einen oder mehrere Aromastoffe enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Filter aus einer oder mehreren offenporigen Polymer-Strukturen und/oder offenporigen
Synthetik-Strukturen und/oder Mikrofaser-Synthetik-Strukturen und/oder Perlon-Textil-Strukturen
besteht oder diese aufweist.
3. Filter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 ausgeführt ist.
4. Filter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der offenporigen Polymer-Struktur und/oder bei der offenporigen SynthetikStruktur
um einen Schaum handelt.
5. Filter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die offenporigen Polymer-Strukturen und/oder die offenporigen Synthetik-Strukturen
und/oder die Mikrofaser-Synthetik-Strukturen und/oder die Perlon-Textilstrukturen
vollständig oder weitgehend inert sind.
6. Filter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die offenporigen Polymer-Strukturen und/oder die offenporigen Synthetik-Strukturen
und/oder die Mikrofaser-Synthetik-Strukturen und/oder die Perlon-Textilstrukturen
hinsichtlich Nikotin und/oder nikotinhaltigen Verbindungen und/oder Aromastoffen nicht
adsorptiv sind.
7. Filter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die offenporigen Synthetik-Strukturen Spinnvliese, Filze und/oder Gewebe aus Textil-,
Kunststoff-, keramischen, und/oder Glasmikrofasern umfassen.
8. Filter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die offenporigen Polymer-Strukturen, insbesondere die offenporigen Polymer-Schäume
und/oder die Kunststoffmikrofasern Polyester, wie beispielsweise Polyethylenterephtalat,
Polyphenylensulfid; Polyolefine wie Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Polyvinylchlorid,
PTFE; Polyamide, wie beispielsweise Nylon oder Perlon; oder andere nicht oder kaum
zur Adsorption von Alkaloiden neigende Kunststoffe, oder Kombinationen daraus umfassen,
oder daraus bestehen.
9. Filter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er während der Lagerung, vorzugsweise während einer 1-wöchigen Lagerung, der Zigarette
vorzugsweise bei Raumtemperatur (25 °C) und vorzugsweise bei 30 % Luftfeuchtigkeit
weniger als 15 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 5 Gew.-%, und weiter vorzugsweise
weniger als 1 Gew.-% des Nikotin- und/oder Aromagehalts der Zigarette passieren lässt.
10. Filter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dessen Zugwiderstand zwischen 2 kPa und 6 kPa beträgt.
11. Filter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter keine Zellulose und keine zellulosehaltige Substanz aufweist.
12. Filter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter auf seiner Umfangsfläche durch eine Deckschicht, insbesondere durch eine
Papierschicht abgedeckt ist.
13. Rauchfreie Zigarette, enthaltend mindestens einen Filter nach einem der Ansprüche
1 bis 12.
14. Rauchfreie Zigarette nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die rauchfreie Zigarette ein Mundstück aufweist und dass sich der Filter in dem Mundstück
befindet oder dass das Mundstück durch den Filter gebildet wird.
15. Rauchfreie Zigarette nach Ansprüchen 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Filter an seiner Oberfläche normal zur Zugrichtung mit einer Deckschicht umgeben
ist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Deckschicht
(i) keine Poren aufweist; und/oder
(ii) aus Papier gefertigt ist.
16. Rauchfreie Zigarette nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass kein dem Filter nebengeordnetes, adsorbierendes Material vorhanden ist.