[0001] Die Erfindung betrifft das Gebiet der Müllerei, insbesondere der Mahlvorbehandlung
von Getreide.
[0002] Das Getreidekorn weist, vereinfacht dargestellt, einen dreifachen Schalenaufbau auf.
Die äussere Schalenschicht umfasst die Oberhaut, Längs- und Querzellen sowie Schlauchzellen.
Diese äussere Schalenschicht kann bis zu 5.5 Gew.% des Kornganzen ausmachen. Die nächstinnere
Schicht ist eine Doppelschicht aus einer sogenannten Farbstoffschicht und einer farblosen
Schicht; für diese Doppelschicht wird ein Anteil von etwa 2.5 Gew.% des Kornganzen
angenommen. Die nächstinnere Schicht wird als Aleuronschicht bezeichnet und umfasst
etwa 7 Gew.% des Kornganzen. Im Innern des Korns ist der Keim zu finden (ca. 2.5 Gew.%
des Gesamtkorns), sowie der eigentliche Mehlkörper, der den Rest auf 100 Gesamtgew.%
ausmacht.
[0003] Es ist bekannt, das Getreide derart schälend, schleifend und/oder polierend vorzubehandeln,
dass möglicht wenig Schalenbestandteile in den eigentlichen Mahlprozess gelangen.
[0004] DE 1 164 210 schlägt ein mehrstufiges Verfahren vor, bei welchem bereits in einem ersten Schritt
die Schalenbestandteile in einer Menge von 2.8 bis 3.6 Gew.% des Getreidekorns abgelöst
werden. In einem zweiten Schritt werden nochmals weitere 0.4 bis 2.1 Gew.% des Getreidekorns
abgelöst. Insgesamt werden in diesem Verfahren kumuliert zwischen 3.2 und 5.7 Gew.%
des Getreidekorns abgelöst.
[0005] Ferner ist bekannt, dass in einer äusseren Schicht des Getreides Umweltgifte und/oder
Verunreinigungen enthalten sein können. Dass diese durch Entfernung eines Teils der
äussersten Schale des Getreides entfernt werden können, ist bspw. in
EP 801 984 B1 beschrieben.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, mit welchem
zuverlässig sowohl kontaminierte äusserste Schichten des Getreides entfernt werden
können als auch das Getreide möglichst weitgehend einer wertschöpfenden Nutzung zugeführt
werden kann. Das Verfahren soll zudem möglicht einfach, effizient und kostengünstig
durchführbar sein.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
[0008] Das Verfahren zur Mahlvorbereitung von Getreide gemäss der Erfindung umfasst die
folgenden Schritte:
- a) Bereitstellen von Getreide.
- b) Optional: Netzen und Konditionieren des Getreides, insbesondere während eines Zeitraums
von ≤ 1 Stunde, vorzugsweise während ≤ 10 Minuten, weiter bevorzugt während etwa 5
Sekunden bis 5 Minuten, weiter bevorzugt während etwa 5 Sekunden bis 30 Sekunden,
besonders bevorzugt während etwa 8 Sekunden bis 15 Sekunden.
Es hat sich gezeigt, dass auf diesen Schritt je nach Kontaminationsgrad und Art der
Kontamination verzichtet werden kann. Im Allgemeinen gilt, dass mit vorherigem Netzen
und Konditionieren des Getreides mehr äussere Schalenbestandteile im nachfolgenden
Schritt c) entfernt werden können, falls dies gewünscht oder (aufgrund des Kontaminationsgrads
und/oder der Art der Kontamination) nötig ist.
- c) Selektive Entfernung einer ersten Fraktion von Schalenbestandteilen des Getreides
gemäss Schritt a) oder des aus Schritt b) erhaltenen Getreides, wobei diese erste
Fraktion im Wesentlichen die äusseren Schalenbestandteile des genetzten Getreides
umfasst, und wobei 0.2 bis 2 Gew.% des Getreides entfernt werden, vorzugsweise 0.2
bis 1 Gew.%, besonders bevorzugt 0.2 bis 0.5 Gew.%.
- d) Netzen und Konditionieren des aus Schritt c) erhaltenen Getreides insbesondere
während eines Zeitraums von 0.5 bis 30 Minuten, vorzugsweise während 0.5 bis 15 Minuten,
besonders bevorzugt während etwa 1 bis 5 Minuten.
- e) Selektive Entfernung einer zweiten Fraktion von Schalenbestandteilen des aus Schritt
d) erhaltenen Getreides, wobei diese zweite Fraktion im Wesentlichen Nahrungsfasern
des genetzten Getreides enthält.
[0009] In Schritt c) wird nur die Oberflächenschicht in einem derartigen Ausmass abgetragen,
dass Kontaminationen wie Umweltgifte und/oder sonstige Verunreinigungen entfernt werden.
Überraschend hat sich gezeigt, dass hierfür das Entfernen von lediglich 0.2 bis 0.5
Gew.% völlig ausreichend ist, um weitgehend kontaminationsfreie Getreidekörner zu
erhalten. Im Schritt e) wird eine weitere Schicht entfernt, die sodann im Wesentlichen
frei von Kontaminationen ist und die im Wesentlichen Nahrungsfasern des Getreides
enthält. Die solchermassen erhaltenen, kontaminationsfreien Nahrungsfasern können
als Wertbestandteile einer weiteren Nutzung zugeführt werden.
[0010] Unter Nahrungsfasern werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Gesamtnahrungsfasern
verstanden, bestimmt gemäss AOAC 985.29.
[0011] Das Bereitstellen von Getreide in Schritt a) kann mit sogenannter "Lagerfeuchte"
oder "Mahlfeuchte" erfolgen.
[0012] Das Bereitstellen mit "Mahlfeuchte" erfolgt mit einem Feuchtigkeitsgehalt von ≥ 14
Gew.%, vorzugsweise 14 bis 20 Gew.%, weiter bevorzugt 15 bis 20 Gew. %, besonders
bevorzugt 15 bis 17 Gew.%, wobei diese Feuchtigkeit möglichst weitgehend homogen im
Getreidekorn verteilt ist, wie es für den Mahlprozess optimal ist.
[0013] Das Bereitstellen mit "Lagerfeuchte" erfolgt vorzugsweise mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von < 14 Gew.%, bevorzugt 8 bis 13.99 Gew.%, besonders bevorzugt 10 bis < 13.99 Gew.%.
[0014] Es hat sich gezeigt, dass das Netzen des Getreides in den Schritten b) und d) mit
sehr wenig Wasser erfolgen kann. Typischerweise werden bspw. zwischen 0.1 bis 3.5
Gew.%, vorzugsweise 0.2 bis 2.5 Gew.%, Wasser zugesetzt (bezogen auf das resultierende
Gesamtgewicht), falls Getreide mit der o.g. "Mahlfeuchte" bereitgestellt wird.
[0015] Falls Getreide mit der o.g. "Lagerfeuchte" bereitgestellt wird, so wird typischerweise
zwischen 0.1 bis 4 Gew.%, vorzugsweise 0.2 bis 2.5 Gew.%, Wasser zugesetzt (bezogen
auf des resultierende Gesamtgewicht).
[0016] Das Konditionieren in den Schritten b) und d) kann unmittelbar beim Netzen des Getreides
erfolgen, bspw. in einem Wirbelnetzer. Das Konditionieren kann aber auch nur teilweise
unmittelbar beim Netzen erfolgen (bspw. in einem Schneckenförderer, in den Wasser
eingespeist wird), wobei dann anschliessend eine separate Konditionierung des genetzten
Getreides erfolgt (bspw. in einem Schneckenförderer, in den kein zusätzliches Wasser
mehr eingespeist wird) .
[0017] Das Netzen und Konditionieren des Getreides in den Schritten b) und d) führt überraschend
schnell zu ausreichenden Feuchtigkeitsgehalten in den äussern Schichten des Korns,
die die nachfolgenden Entfernungen von Schalenschichten in den Schritten c) und e)
bereits genügend erleichtern.
[0018] Typischerweise wird in Schritt b) während eines Zeitraums von ≤ 1 Stunde, vorzugsweise
während ≤ 10 Minuten, weiter bevorzugt während etwa 5 Sekunden bis 5 Minuten, besonders
bevorzugt während etwa 8 Sekunden bis 30 Sekunden genetzt. Dieses Netzen erfolgt bevorzugt
in einem Wirbelnetzer.
[0019] Typischerweise wird in Schritt d) während etwa 0.5 bis 30 Minuten genetzt und konditioniert,
vorzugsweise 0.5 bis 15 Minuten, besonders bevorzugt zwischen 1 und 5 Minuten. Dieses
Netzen erfolgt bevorzugt in einem Netz- und Verweilschneckenförderer.
[0020] Während in Schritt c) nur gerade soviel Oberflächenschicht des Getreides abgetragen
wird, dass ein im Wesentlichen kontaminationsfreies Restkorn erhalten wird, soll in
Schritt e) eine Fraktion mit möglichst hohem Nahrungsfaseranteil erhalten werden,
wobei der Mehlkörper möglichst nicht beschädigt werden soll. Der Anteil der in Schritt
e) erhaltenen, zweiten Fraktion in Gew.% vom Gesamtkorn kann in Abhängigkeit von der
Getreideart und der in Schritt c) entfernten, kontaminierten Schicht variieren. Eine
geeignete Steuerung oder Regelung des Verfahrens kann jedoch durch Routineversuche
leicht ermittelt werden; hierzu können (einzeln oder in Kombination) der Gehalt an
Gesamtnahrungsfasern der zweiten Fraktion sowie der Gehalt an Stärke (als Indiz für
Beschädigungen des Mehlkörpers) herangezogen werden.
[0021] In bevorzugten Ausführungsformen weist daher die in Schritt e) entfernte, zweite
Fraktion einen Gehalt an Gesamtnahrungsfasern von ≥ 60 Gew.% auf, vorzugsweise ≥ 70
Gew.%, besonders bevorzugt ≥ 80 Gew.%.
[0022] In weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist die in Schritt e) entfernte, zweite
Fraktion einen Gehalt an Stärke von ≤ 20 Gew.% aufweist, vorzugsweise ≤ 15 Gew.%,
besonders bevorzugt ≤ 10 Gew.%.
[0023] Der Gehalt an Stärke wird im Rahmen der Erfindung bestimmt gemäss Schweizerischem
Lebensmittelbuch SLMB (2002), Kapitel 3.6.1.
[0024] In besonders bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird Schritt e) in mehreren
Teilschritten e
1) bis e
n) durchgeführt. Die in solchen Teilschritten gewonnenen Fraktionen können insbesondere
unterschiedlich grosse Mengen des Getreides (in Gew.% vom Gesamtgewicht des eingesetzten
Getreides) enthalten. Hierdurch kann ein besonders feines Herantasten an einen maximal
freigelegten Mehlkörper erreicht werden; insbesondere kann die isolierte Fraktion
umso kleiner gewählt werden, je mehr Nahrungsfasern bereits abgetragen wurden.
[0025] Besonders vorteilhaft können die in den Teilschritten e
1) bis e
n) erhaltenen Fraktionen oder Teilmengen davon derart miteinander gemischt werden,
dass die Mischung einen Gehalt an Gesamtnahrungsfasern von ≥ 60 Gew.% aufweist, vorzugsweise
≥ 70 Gew.%, besonders bevorzugt ≥ 80 Gew.%. Die ersten Teilfraktionen weisen typischerweise
einen Gehalt an Gesamtnahrungsfasern von > 80 Gew.% auf, insbesondere > 85 Gew.%.
Spätere Teilfraktionen können - trotz geringerem Gehalt an Gesamtnahrungsfasern -
auch noch isoliert und den früheren Teilfraktionen beigemischt werden, sofern hierdurch
ein gewünschter Gehalt an Gesamtnahrungsfasern nicht unterschritten (bzw. ein maximal
tolerierter Gehalt an Stärke, s.u., nicht überschritten) wird.
[0026] Weiter vorteilhaft können die in den Teilschritten e
1) bis e
n) erhaltenen Fraktionen oder Teilmengen davon derart miteinander gemischt werden,
dass die Mischung einen Gehalt an Stärke von ≤ 20 Gew.% aufweist, vorzugsweise ≤ 15
Gew.%, besonders bevorzugt ≤ 10 Gew.%. Die ersten Teilfraktionen weisen typischerweise
einen Gehalt an Stärke von < 6 Gew.%, insbesondere von < 5 Gew.% auf. Spätere Teilfraktionen
können - trotz höherem Gehalt an Stärke - auch noch isoliert und den früheren Teilfraktionen
beigemischt werden, sofern hierdurch maximal tolerierter Gehalt an Stärke nicht überschritten
(bzw. ein gewünschter Gehalt an Gesamtnahrungsfasern nicht unterschritten) wird.
[0027] Zwischen den einzelnen Teilschritten e
1) bis e
n) kann vorteilhaft ein erneutes Netzen und Konditionieren des Getreides erfolgen.
[0028] In weiteren bevorzugten Ausführungsformen erfolgt das Netzen und Konditionieren in
den Schritten b) und d) sowie ggf. zwischen den Teilschritten e
1) bis e
n) mit einem Wirbelnetzer oder mit einem Netz- und Verweilschneckenförderer. Ein Wirbelnetzer
hat sich überraschend als besonders geeignet für den Einsatz in Schritt b) herausgestellt,
wohingegen der Netz- und Verweilschneckenförderer sich in Schritt d) und ggf. zwischen
den Teilschritten e
1) bis e
n) besonders bewährt hat; insbesondere der sequentielle Einsatz eines Netzschneckenförderers
(mit Wasserzusatz) und einem anschliessenden Verweilschneckenförderer (ohne Wasserzusatz)
hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt.
[0029] Die Entfernung der Bestandteile der ersten und/oder zweiten Fraktion in den Schritten
c) und e) von dem Getreidekorn erfolgt ganz besonders vorteilhaft im Wesentlichen
durch Korn/Korn-Reibung. Derartige Reibung ist besonders schonend, was sich in geringem
Kornbruch äussert. Alternative Verfahren, die im Wesentlichen auf Korn/Metall- oder
Korn/Stein-Reibung basieren, sind weniger schonend und daher in vielen Fällen ungeeignet
zur Erzielung der in den Schritten c) und e) gewünschten Selektivität der Entfernung
von Schalenbestandteilen.
[0030] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Anlage zur Durchführung des vorstehend
beschriebenen Verfahrens. Eine solche erfindungsgemässe Anlage umfasst in Produktflussrichtung:
- a) Optional: Wenigstens eine Abstehzelle zur Vorkonditionierung des Getreides auf
einen definierten Feuchtigkeitsgehalt;
- b) Optional: Wenigstens ein Netzaggregat zum Netzen und Konditionieren des Getreides,
vorzugsweise ein Wirbelnetzer;
- c) wenigstens eine Vorrichtung zur schälenden Oberflächenbearbeitung des Getreides;
- d) wenigstens ein Netzaggregat zum erneuten Netzen und Konditionieren des Getreides,
vorzugsweise ein Netz- und Verweilschneckenförderer;
- e) wenigstens eine Vorrichtung zur schälenden Oberflächenbearbeitung des Getreides.
[0031] Es versteht sich, dass bei geeigneter Prozessführung (bspw. mit Zwischenlagerung
von Zwischenprodukten) in den Schritten b) und d) ggf. das selbe Netzaggregat eingesetzt
werden kann; ebenso kann in den Schritten c) und e) die selbe Vorrichtung zur schälenden
Oberflächenbearbeitung eingesetzt werden. Bevorzugt ist jedoch ein kontinuierlicher
Betrieb der Anlage mit separaten Vorrichtungen zur schälenden Oberflächenbehandlung
in den Schritten c) und e).
[0032] Besonders vorteilhaft ist in der/den Vorrichtung(en) zur schälenden Bearbeitung des
Getreides die Schälung im Wesentlichen durch Korn/Korn-Reibung erzielbar, wie vorstehend
im Zusammenhang mit dem erfindungsgemässen Verfahren bereits erläutert.
[0033] Die Vorrichtung zur schälenden Oberflächenbearbeitung in vorstehend beschriebenen
Anlagen weist besonders vorteilhaft folgende Bestandteile auf:
o einen drehbar gelagerten Rotor;
o einen Stator, der insbesondere mit Bearbeitungswerkzeugen versehen ist;
o wenigstens einen Siebkorb, der insbesondere aus einem oder einer Mehrzahl von Siebblechen
gebildet ist und vorzugsweise an dem Stator angeordnet ist, wobei der wenigstens eine
Siebkorb den Rotor derart umgibt, dass eine Bearbeitungszone gebildet wird;
wobei der Rotor eine Hohlwelle umfasst, durch welche Luft in die Bearbeitungszone
zuführbar ist, und wobei der Rotor im Bereich der Bearbeitungszone eine Walze aufweist,
die insbesondere mit Bearbeitungswerkzeugen versehen ist.
[0034] Als Bearbeitungswerkzeuge können an dem Stator ebene Segmente vorgesehen sein; diese
Segmente können aber auch mit Prallschienen, Nocken o. dgl. ausgestattet sein.
[0035] Als Bearbeitungswerkzeuge an dem Rotor können hervorstehende Leisten, Noppen o. dgl.
vorgesehen sein.
[0036] Die Siebkörbe können mit fachmännischen Routineversuchen insbesondere in ihren Lochdimensionen
an die spezifische Anwendung (insbesondere an die jeweilige Getreidesorte) angepasst
werden.
[0037] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung von mit einem vorstehend
beschriebenen Verfahren, insbesondere mit einer vorstehend beschriebenen Anlage erhaltenen
Nahrungsfasern als Zusatz in Nahrungsmitteln, insbesondere Backwaren, vorzugsweise
Brote; Cerealien; Snacks, insbesondere Riegel; Getränke; Milchprodukte, insbesondere
Joghurt; Nahrungsergänzungsmittel; Diätnahrungsmittel. Gemäss der Erfindung können
besonders einfach und in hoher Ausbeute im Wesentlichen kontaminationsfreie Nahrungsfasern
erhalten werden, die so einer weiteren Nutzung zugeführt werden können. Das anfallende,
behandelte (von einer äusseren Schicht der Schalenbestandteile befreite) Korngut kann
ebenfalls weiterverarbeitet werden.
[0038] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und Figuren erläutert,
ohne dass der Gegenstand der Erfindung auf diese Ausführungsformen zu beschränken
ist. Es zeigen:
- Fig. 1:
- Flussdiagramm einer Variante zur Durchführung des Ver- fahrens;
- Fig. 2:
- Längsschnitt eines Light Peelers;
- Fig. 3:
- Querschnitt eines Light Peelers;
- Fig. 4:
- Längsschnitt eines Peelers;
- Fig. 5:
- Querschnitt eines Peelers;
- Fig. 6:
- Längsschnitt (links) und Querschnitt (rechts) eines Wirbelnetzers;
- Fig. 7:
- Querschnitt eines Netz- und Verweilschnecknförderers.
[0039] In dem Flussdiagramm in Fig. 1 einer Variante zur Durchführung des Verfahrens wird
Getreide aus einer (nicht gezeigten) Abstehzelle dem Prozess mit einer definierten
Mahlfeuchte zugeführt. Das Getreide passiert zunächst einen Magneten 1 zur Aussortierung
von metallischen Teilen. Anschliessend wird das Getreide einem Wirbelnetzer 2 zugeführt,
der über eine Wasserzufuhr 3 zum Netzen des Getreides verfügt. Der Wirbelnetzer 2
wird in der Bescheibung zu Fig. 6 genauer erläutert. Anschliessend wird das genetzte
Getreide einer ersten Vorrichtung zur schälenden Oberflächenbehandlung des Getreides
zugeführt, nämlich einem sogenannten Light Peeler 4; dieser wird im Zusammenhang mit
Fig. 2 und Fig. 3 noch näher erläutert. Statt eines Light Peeler kann jedoch auch
ein Peeler 12 verwendet werden; dieser wird im Zusammenhang mit Fig. 4 und 5 noch
näher erläutert. Die den Light Peeler 4 (oder Peeler 12) verlassende Faserfraktion
kann einer Weiterverwertung zugeführt werden (nicht dargestellt). Die Getreidefraktion
wird durch einen Aspirationskanal 5 geleitet. Hier werden die losen Teile abgesaugt,
welche nicht durch den Siebmantel des Light Peelers entfernt wurden. Das Getreide
wird dann einem Depot 6 zugeführt, in welchem es zwischengelagert werden kann, um
unterschiedliche Kapazitäten der einzelnen Prozessstufen auszugleichen. Mittels einer
Waage 7 kann sichergestellt werden, dass den nachfolgenden Prozessstufen definierte
Mengen an Getreide zugeführt werden, was insbesondere für die spätere Netzung wesentlich
ist. In einem Netzschneckenförderer 8 wird das Getreide genetzt und gleichzeitig gefördert;
der Netzschneckenförderer 8 wird über eine Wasserzufuhr 9 mit Wasser gespeist. Das
genetzte Getreide wird anschliessend in einem Verweilschneckenförderer 10 noch konditioniert.
Der Aufbau von Netzschneckenförderer 8 und Verweilschneckenförderer 10 ist bis auf
die Wasserzufuhr identisch und wird im Zusammenhang mit Fig. 7 noch genauer erläutert.
Das genetzte Getreide wird wiederum an einem Magneten 11 vorbeigeführt, um allfällige
metallische Kontaminationen auszusortieren. Anschliessend wird das Getreide einer
zweiten Vorrichtung zur schälenden Oberflächenbehandlung des Getreides zugeführt,
hier einem Peeler 12; dieser wird im Zusammenhang mit Fig. 4 und Fig. 5 noch näher
erläutert. Auch in diesem Verfahrensschritt kann jedoch ein Light Peeler 4 alternativ
eingesetzt werden, falls eine schonendere Behandlung mit weniger Abtrag von Schalenmaterial
gewünscht ist. Die den Peeler 12 verlassende Faserfraktion kann einer Weiterverwertung
zugeführt werden (nicht dargestellt). Das Getreide passiert einen weiteren Aspirationskanal
13 sowie einen weiteren Magneten 14 und wird anschliessend dem Vermahlungsprozess
zugeführt.
[0040] In Fig. 2 und Fig. 3 ist der Light Peeler 4 genauer dargestellt. Das Getreide wird
dem Light Peeler 4 über einen Produkteinlass 15 zugeführt und gelangt an eine Speiseschnecke
20. Der Light Peeler 4 weist einen Stator 19 und einen Rotor 25 auf. Zwischen Rotor
25 und Stator 19 sowie Siebblechen 27 (Fig. 3) ist ein Behandlungsraum 18 für das
Getreide gebildet. Der Abstand von Rotor 25 und Stator 19 kann oben und unten durch
Unterlegen der Segmente 41 verringert werden, um somit eine intensivere Behandlung
des Prozessguts zu erzielen. Der Abstand der Siebbleche 27 zum Rotor 25 kann ebenfalls
eingestellt werden; ein grösserer Abstand geht mit einer schonenderen Behandlung des
Prozessguts einher. Der Rotor 25 weist eine Hohlwelle 26 auf, die über einen Motor
23 angetrieben wird. Die Hohlwelle weist Luftöffnungen 24 auf, über welche Luft in
den Behandlungsraum 18 zugeführt werden kann. Durch Regulierung der Staueinrichtungen
21 und 22 kann die Behandlungsintensität im Behandlungsraum 18 reguliert werden, indem
der Staudruck des Getreides im Light Peeler 4 eingestellt wird. Über den Auslauf 16
verlässt die Faserfraktion den Light Peeler 4; das behandelte Getreide verlässt den
Light Peeler 4 über den Auslauf 17.
[0041] In Fig. 4 und Fig. 5 ist der Peeler 12 genauer dargestellt. Teile mit im wesentlichen
gleicher Funktion sind mit gleichem Bezugszeichen wie im Light Peeler 4 bezeichnet.
Das Getreide wird dem Peeler 12 über einen Produkteinlass 15 zugeführt und gelangt
an eine Speiseschnecke 20. Der Peeler 12 weist einen Stator 19 und einen Rotor 25
auf. Zwischen Rotor 25 und Stator 19 sowie Siebblechen 27 (Fig. 5) ist ein Behandlungsraum
18 für das Getreide gebildet. Der Abstand von Rotor 25 und Stator 19 kann oben und
unten durch Unterlegen der Segmente 41 verringert werden, um somit eine intensivere
Behandlung des Prozessguts zu erzielen. Der Abstand der Siebbleche 27 zum Rotor 25
kann ebenfalls eingestellt werden; ein grösserer Abstand geht mit einer schonenderen
Behandlung des Prozessguts einher. Der Rotor 25 weist eine Hohlwelle 26 auf, die über
einen Motor 23 angetrieben wird. Die Hohlwelle weist Luftöffnungen 24 auf, über welche
Luft mittels eines Ventilators 28 in den Behandlungsraum 18 zugeführt werden kann,
wodurch die Abtrennung der Schalenfraktion erleichtert und vervollständigt werden
kann. Auch der beim Pealer 12 im Vergleich zum Light Peeler 4 schmalere Behandlungsraum
18 intensiviert die Behandlung des Getreides (vergl. Fig. 3). Durch Regulierung der
Staueinrichtungen 21 und 22 kann die Behandlungsintensität im Behandlungsraum 18 reguliert
werden, indem der Staudruck des Getreides im Peeler 12 eingestellt wird. Über den
Auslauf 16 verlässt die Faserfraktion den Peeler 12; das behandelte Getreide verlässt
den Peeler 12 über den Auslauf 17.
[0042] In Fig. 6 ist der Wirbelnetzer 2 im Detail gezeigt. Das Getreide wird dem Wirbelnetzer
2 über den Produkteinlass 34 zugeführt und durch den Wirbelnetzer in einer spiralförmigen
Richtung hindurchgeleitet (angedeutet durch die Pfeillinie im Innern des Wirbelnetzers
2). Über einen nicht im Detail gezeigten Wasserzulauf wird dem Innenraum des Wirbelnetzers
2 Wasser dosiert zugeführt. Im Innenraum des Wirbelnetzers 2 sind eine obere Welle
30 sowie eine untere Welle 31 angeordnet; an diesen sich drehenden Wellen sind Paddel
32 und 33 in einer derartigen Geometrie und Anordnung vorgesehen, dass die oben beschriebene,
spiralförmige Förderbewegung erreicht wird. Die Wellen 30 und 31 werden über einen
gemeinsamen Motor 29 angetrieben. Das genetzte Getreide verlässt den Wirbelnetzer
über den Produktauslass 35.
[0043] In Fig. 7 ist ein Verweilschneckenförderer 10 im Detail gezeigt. Das Getreide wird
dem Verweilschneckenförderer über eine Produkteinlass 36 zugeführt. Im Innenraum des
Verweilschneckenförderers 10 ist eine Welle 38 angeordnet, an welcher Paddel 40 in
einer derartigen Geometrie und Anordnung vorgesehen, dass eine Förderbewegung erreicht
wird. Das Getreide verlässt den Verweilschneckenförderer über den Produktauslass 37.
Die Welle 38 wird von dem Motor 39 angetrieben. Ein nicht im Detail gezeigter Netzschneckenförderer
kann in analoger Art und Weise ausgebildet sein, wobei lediglich eine Wasserzufuhr
vorzugsweise im in Produktflussrichtung vorderen Teil des Innenraums vorgesehen ist.
[0044] Mit dem erfindungsgemässen Verfahren wurden (beispielhaft) folgende Ergebnisse erhalten:
Als Getreide wurde schweizerischer Qualitätsweizen verwendet, mit einer Lagerfeuchte
von 12.6 Gew.% und einem Aschegehalt von 1.83 % bezogen auf die Trockensubstanz. Vor
dem Versuch wurde der Weizen auf eine Feuchtigkeit von etwa 16 Gew.% aufgenetzt. Die
anschliessende Abstehzeit vor dem Versuch betrug 18h.
[0045] Die Netzung erfolgte mit einem Wirbelnetzer 2. Die Oberflächenbehandlungen wurden
mit einem Peeler 12 durchgeführt (MHXM-W; Bühler AG).
[0046] Der Peeler 12 wurde stets mit folgenden Einstellungen betrieben:
Leistung Produkteingang: |
3t/h |
Drehzahl des Rotors: |
335U/min |
Sieblochung: |
1.1mm x 12mm |
Abstand Rotor zu Segment 41: |
13mm |
Abstand Rotor zu Sieb: |
8mm |
[0047] Vor jeder Oberflächenbehandlung im Peeler 12 erfolgte eine Netzung im Wirbelnetzer
(nachfolgend: Versuche 1 bis 4), mit einer Durchlaufzeit durch den Wirbelnetzer von
etwa 0.3 Minuten, und mit den folgenden zur Netzung zugegebenen Wassermengen:
Versuch 1: |
0.2 Gew.% |
Versuch 2: |
0.4 Gew.% |
Versuch 3: |
0.6 Gew.% |
Versuch 4: |
1.4 Gew.% |
[0048] Anschliessend wurde noch eine Schalenfraktion abgetrennt nach Netzung in einem Netzschneckenförderer
mit anschliessendem Verweilschneckenförderer (nachfolgend: Versuch 5). Es wurden 2
Gew.% Wasser bei dieser Netzung zugegeben, bei einer Verweil- und Konditionierzeit
in dem Netzschneckenförderer und dem Verweilschneckenförderer vor dem Eintritt in
den Peeler 12 von insgesamt 3 Minuten.
[0049] Die erhaltenen Fraktionen aus den Versuchen 1-5 wurden wie folgt charakterisiert:
Versuch # |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
Isolierte Fraktion in Gew.% vom eingesetzten Gesamtkorn |
0.36 |
0.43 |
0.50 |
1.76 |
1.4 |
Asche |
1.90 |
1.81 |
1.86 |
2.11 |
3.37 |
Gesamtnahrungsfasern in Gew.% |
88.0 |
86.5 |
85.1 |
86.4 |
61.2 |
Stärke in Gew.% |
2.99 |
4.09 |
4.09 |
2.08 |
12.8 |
[0050] Aus vorstehenden Resultaten ist ersichtlich, dass mit dem erfindungsgemässen Verfahren
und unter Verwendung einer erfindungsgemässen Anlage selektiv Schalenbestandteile
des Getreides isoliert und sukzessive abgetrennt werden können, ohne dass der Mehlkörper
signifikant geschädigt wird. Von einer Schädigung des Mehlkörpers kann allenfalls
erst in Fraktion 5 ausgegangen werden, da hier der Gehalt an Stärke auf immerhin 12.8
Gew. % angestiegen ist. Dennoch kann auch diese Fraktion noch verwendet werden, da
auch sie noch 61.2 Gew.% - also hauptsächlich - Gesamtnahrungsfasern enthält.
[0051] Mit der Fraktion gemäss Versuch 1 wurden bereits im wesentlichen alle Kontaminationen
abgetrennt. Eine Vereinigung der Fraktionen gemäss den Versuchen 2 bis 4 (ggf. auch
noch unter Einbezug der Fraktion gemäss Versuch 5, s.o.) ergibt somit eine hochreine
Fraktion von Gesamtnahrungsfasern, die einer weiteren Verwertung in Nahrungsmitteln
zugeführt werden kann.
1. Verfahren zur Mahlvorbereitung von Getreide, umfassend die folgenden Schritte:
a) Bereitstellen von Getreide;
b) Optional: Netzen und Konditionieren des Getreides insbesondere während eines Zeitraums
von ≤ 1 Stunde, vorzugsweise während ≤ 10 Minuten, weiter bevorzugt während etwa 5
Sekunden bis 5 Minuten, weiter bevorzugt während etwa 5 Sekunden bis 30 Sekunden,
besonders bevorzugt während etwa 8 Sekunden bis 15 Sekunden;
c) Selektive Entfernung einer ersten Fraktion von Schalenbestandteilen des Getreides
gemäss Schritt a) oder
des aus Schritt b) erhaltenen Getreides, wobei diese erste Fraktion im Wesentlichen
die äusseren Schalenbestandteile des genetzten Getreides umfasst, und wobei 0.2 bis
2 Gew.% des Getreides entfernt werden, vorzugsweise 0.2 bis 1 Gew.%, besonders bevorzugt
0.2 bis 0.5 Gew.%;
d) Netzen und Konditionieren des aus Schritt c) erhaltenen Getreides insbesondere
während eines Zeitraums von 0.5 bis 30 Minuten, vorzugsweise während 0.5 bis 15 Minuten,
besonders bevorzugt während etwa 1 bis 5 Minuten;
e) Selektive Entfernung einer zweiten Fraktion von Schalenbestandteilen des aus Schritt
d) erhaltenen Getreides, wobei diese zweite Fraktion im Wesentlichen Nahrungsfasern
des genetzten Getreides enthält.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das in Schritt a) bereitgestellte Getreide einen Feuchtigkeitsgehalt von ≥ 14 Gew.%
aufweist, vorzugsweise 14 bis 20 Gew.%, weiter bevorzugt 15 bis 20 Gew.%., besonders
bevorzugt 15 bis 17 Gew.%.
3. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das in Schritt a) bereitgestellte Getreide einen Feuchtigkeitsgehalt von < 14 Gew.%
aufweist, vorzugsweise 10 bis < 13.99 Gew.%.
4. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die in Schritt e) entfernte, zweite Fraktion einen Gehalt an Gesamtnahrungsfasern
von ≥ 60 Gew.% aufweist, vorzugsweise ≥ 70 Gew.%, besonders bevorzugt ≥ 80 Gew.%.
5. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die in Schritt e) entfernte, zweite Fraktion einen Gehalt an Stärke von ≤ 20 Gew.%
aufweist, vorzugsweise ≤ 15 Gew.%, besonders bevorzugt ≤ 10 Gew.%.
6. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Schritt e) in mehreren Teilschritten e1) bis en) durchgeführt wird.
7. Verfahren gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die in den Teilschritten e1) bis en) erhaltenen Fraktionen oder Teilmengen davon derart miteinander gemischt werden,
dass die Mischung einen Gehalt an Gesamtnahrungsfasern von ≥ 60 Gew.% aufweist, vorzugsweise
≥ 70 Gew.%, besonders bevorzugt ≥ 80 Gew.%.
8. Verfahren gemäss Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die in den Teilschritten e1) bis en) erhaltenen Fraktionen oder Teilmengen davon derart miteinander gemischt werden,
dass die Mischung einen Gehalt an Stärke von ≤ 20 Gew.% aufweist, vorzugsweise ≤ 15
Gew.%, besonders bevorzugt ≤ 10 Gew.%.
9. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Teilschritten e1) bis en) ein erneutes Netzen und Konditionieren des Getreides erfolgt.
10. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Netzen und Konditionieren in Schritt b) in einem Wirbelnetzer durchgeführt wird;
und/oder das Netzen und Konditionieren in Schritt d) sowie ggf. zwischen den Teilschritten
e1) bis en) in einem Netz- und Verweilschneckenförderer durchgeführt wird.
11. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Entfernung der Bestandteile der ersten und/oder zweiten Fraktion in den Schritten
c) und e) von dem Getreidekorn im Wesentlichen durch Korn/Korn-Reibung erfolgt.
12. Anlage zur Durchführung eines Verfahrens gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11, umfassend
in Produktflussrichtung:
a) Optional: Abstehzelle zur Vorkonditionierung des Getreides auf einen definierten
Feuchtigkeitsgehalt;
b) Optional: Netzaggregat zum Netzen und Konditionieren des Getreides, vorzugsweise
ein Wirbelnetzer;
c) Vorrichtung zur schälenden Oberflächenbearbeitung des Getreides;
d) Netzaggregat zum Netzen und Konditionieren des Getreides, vorzugsweise ein Netz-
und Verweilschneckenförderer;
e) Vorrichtung zur schälenden Oberflächenbearbeitung des Getreides.
13. Anlage gemäss Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass in der/den Vorrichtung(en) zur schälenden Bearbeitung des Getreides die Schälung
im Wesentlichen durch Korn/Korn-Reibung erzielbar .
14. Anlage gemäss einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zur schälenden Oberflächenbearbeitung aufweist:
o einen drehbar gelagerten Rotor;
o einen Stator, der insbesondere mit Bearbeitungswerkzeugen versehen ist;
o wenigstens einen Siebkorb, der insbesondere aus einem oder einer Mehrzahl von Siebblechen
gebildet ist und vorzugsweise an dem Stator angeordnet ist, wobei der wenigstens eine
Siebkorb den Rotor derart umgibt, dass eine Bearbeitungszone gebildet wird;
wobei der Rotor eine Hohlwelle umfasst, durch welche Luft in die Bearbeitungszone
zuführbar ist, und wobei der Rotor im Bereich der Bearbeitungszone eine Walze aufweist,
die insbesondere mit Bearbeitungswerkzeugen versehen ist.
15. Verwendung von mit einem Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11, insbesondere
mit einer Anlage gemäss einem der Ansprüche 12 bis 14 erhaltenen Gesamtnahrungsfasern
als Zusatz in Nahrungsmitteln, insbesondere Backwaren, vorzugsweise Brote; Cerealien;
Snacks, insbesondere Riegel; Getränke; Milchprodukte, insbesondere Joghurt; Nahrungsergänzungsmittel;
Diätnahrungsmittel.