[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Druckzylinders oder einer
Druckzylinderhülse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die
EP 127 953 offenbart ein Verfahren zur Herstellung einer Druckzylinderhülse, die in einer Druckmaschine
auf einem Dorn vorgesehen wird, um einen Druckzylinder zu bilden. Eine runde Aluminiumscheibe
wird durch eine Reihe von Handlungen zu einer Schale geformt. Eine zentrale Öffnung
wird in die Scheibe eingebracht, und von der zentralen Öffnung werden in radialer
Richtung Ausschneidungen gemacht. Die Randteile der Scheibe, die zwischen den radialen
Ausschneidungen liegen, werden in axialer Richtung zu Zungen umgebogen. Ein Außenrand
der Scheibe wird durch in axialer Richtung wirkende Kräfte zu einer zylinderförmigen
Fläche umgeformt. Dadurch entsteht eine offene Schale. Mehrere dieser Schalen werden
nacheinander auf einen hohlen, zylinderförmigen Kern angeordnet, wobei die Zungen
von dem hohlen zylinderförmigen Kern abstehen. Die Schalen werden dabei gegeneinander
und teilweise ineinander geschoben und mit einem Epoxykunstharz verklebt.
[0003] Das bekannte Verfahren hat zum Nachteil, dass der daraus hervorgehende Druckzylinderhals
in einigen Fällen ungenügend genaue Druckresultate hervorbringt. Das kann von einem
oder mehreren der folgenden Effekte gefolgt sein. Während der Fertigung ist es schwierig,
das Umbiegen der Zungen ausreichend genau auszuführen, wodurch die Schalen exzentrisch
auf den hohlen zylinderförmigen Kern angeordnet werden. Auch bewirken die Zungen im
Gebrauch eine Federung der Druckzylinderhülse in Bezug auf den Dorn, der ungenügend
bestimmt ist, und wobei (um sich besser zu bestimmen) eine Federung des hohlen zylinderförmigen
Kerns selbst noch hinzu kommt. Eine weitere Quelle von Ungenauigkeit ist die schwierige
Verformung der Schalen bei relativ großen wechselseitigen Druckkräften, die beispielsweise
beim Off-set-Druck und Tiefdruck in Folge der relativ dünnen Wandstärken der Schalen.
[0004] Die Erfindung hat zur Aufgabe, ein Verfahren bereitzustellen, womit mindestens eines
der oben genannten Probleme gelöst wird, oder wenigstens eine Alternative bereitzustellen.
Insbesondere bezweckt die Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, welches zu genau
arbeitenden Druckzylindern oder Druckzylinderhülsen führt.
[0005] Die Erfindung erreicht dieses Ziel mittels eines Verfahrens nach Anspruch 1.
[0006] Indem dem Anbringen der Zylinderscheiben um den Kern herum ein Spanen mindestens
einer der Zylinderscheiben vorausgeht, um mindestens eine Kontaktfläche zu bilden,
ist es möglich, die mindestens eine Kontakfläche so genau zu spanen, dass die mindestens
eine Kontaktfläche beim Anbringen der betreffenden Zylinderscheibe um den Kern herum
parallel an einer komplementär gebildeten Oberfläche eines nächst gelegenen Elementes
des Druckzylinders oder der Druckzylinderhülse zur Anlage kommt. Hierdurch ist es
möglich, ein im Vergleich zu dem Material der gepressten Scheibe aus der
EP-1 127 953 dickeres Material zu verwenden. Auch kann Dank des Spanens eine Zylinderscheibe mit
einer von der
EP-1 127 953 abweichenden Form und/oder eine Zylinderscheibe, die auf eine andere Weise als über
Pressen gefertigt wird, gewählt werden. Jede dieser Wirkungen kann für sich selbst
oder in Kombination miteinander dazu führen, dass ein Druckzylinder oder eine Druckzylinderhülse
mit einer größeren Genauigkeit gefertigt wird.
[0007] Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen festgelegt.
[0008] Eine Ausführungsform des Verfahrens ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Spanens mindestens einer der Zylinderscheiben zur Bildung mindestens
einer Kontaktfläche das Spanen einer ersten Klebefläche an einem ersten axialen Ende
mindestens einer Zylinderscheibe umfasst. Eine Klebefläche an dem ersten axialen Ende
macht es möglich, die mindestens eine Zylinderscheibe genau mit einer nachfolgenden
Zylinderscheibe zu verkleben.
[0009] Insbesondere umfasst der Schritt des Spanens mindestens einer der Zylinderscheiben
zur Bildung mindestens einer Kontaktfläche das Spanen einer folgenden Klebefläche
an einem axialen Ende einer folgenden Zylinderscheibe. Ferner wird während des wechselseitigen
Verbindens der Zylinderscheiben Klebstoff auf die erste und/oder die folgende Klebefläche
aufgebracht und kommen die erste und die folgende Klebefläche parallel zueinander
und einander zugekehrt zur Anlage. Durch das Spanen beider Klebeflächen ist es einfach,
die Form beider Klebeflächen genau aufeinander abzustimmen, so dass eine gute Klebeverbindung
entsteht.
[0010] Noch bevorzugter umfasst der Schritt des Spanens mindestens einer der Zylinderscheiben
zur Bildung mindestens einer Kontaktfläche das Spanen einer zweiten Klebefläche an
dem zweiten axialen Ende der selben mindestens einen Zylinderscheibe. So wird eine
Zylinderscheibe gebildet, die an beiden Enden genau an eine folgende Zylinderscheibe
anschließen kann.
[0011] In einer Ausführungsform umfasst der Schritt des Spanens mindestens einer der Zylinderscheiben
zur Bildung mindestens einer Kontaktfläche das Spanen mindestens einer von mehreren
Zylinderscheiben zur Bildung einer Klebefläche an lediglich einem axialen Ende der
Zylinderscheibe, wobei diese mindestens eine Zylinderscheibe an einem axialen Ende
des Druckzylinders oder der Druckzylinderhülse vorgesehen wird. So kann aus einer
Form die Zylinderscheibe sowie dazwischenliegende Zylinderscheibe für den endgültigen
Druckzylinder oder die Druckzylinderhülse gebildet werden als auch ein oder zwei der
Endscheiben an den axialen Enden des endgültigen Druckzylinders oder der Druckzylinderhülse.
Dies ermöglicht ein Ersparnis hinsichtlich Zeit und Kosten verglichen mit dem bekannten
Verfahren, wobei die Endscheiben aus einer anderen Basisform hergestellt werden als
die dazwischenliegenden Scheiben.
[0012] In einer vorteilhaften Form ist das Verfahren
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Zylinderscheibe einen Anschlagrand umfasst, der in der zentralen
Öffnung vorgesehen ist, wobei der Schritt des Spanens mindestens einer der Zylinderscheiben
vor dem Formen mindestens einer Kontaktfläche das Spanen einer Zentralfläche an den
radialen Innenseiten des Anschlagsrandes umfasst, und während des Schrittes des Anbringens
der Zylinderscheiben um den Kern herum die Zentralfläche spielfrei an dem Kern zur
Anlage kommt. Ein Anschlagrand mit einer genau gespanten Zentralfläche sorgt dafür,
dass mindestens eine Zylinderscheibe genau bezüglich des Kernes zentriert wird. Hierdurch
wird vermieden, dass die Zylinderscheibe während des Verklebens und/oder während des
Gebrauchs hinsichtlich des Kerns exzentrisch zur Anlage kommt. Beispielsweise kann
der Kern selber mit einer ausreichend genau formgegebenen radialen Außenfläche angeliefert
werden, oder wird während des Schrittes des Spanens mit einer radialen Außenfläche
versehen, die genau mit der der Zentralfläche übereinstimmt.
[0013] Insbesondere umfasst mindestens eine Zylinderscheibe eine Kernklebefläche, die in
der zentralen Öffnung vorgesehen und an einem ersten axialen Ende vorzugsweise durch
den Anschlagrand begrenzt wird, wobei die Kernklebefläche bezüglich der Zentralfläche
radial nach außen gerichtet angeordnet ist. So kann ein füllender Klebstoff eingesetzt
werden. Die Kombination von dem Anschlagrand mit der Zentralfläche und der Kernklebefläche
sorgt dafür, dass der Klebstoff gleichmäßig über die Kernklebefläche verteilt werden
kann.
[0014] Noch bevorzugter wird die Kernklebefläche an einem dem ersten axialen Ende abgewandten
zweiten axialen Ende einer Klebstofflauffläche vorgesehen, welche sich radial nach
außen und axial von der zylinderförmigen Kernklebefläche nach außen erstreckt, wobei
füllender Klebstoff auf den Kern aufgebracht wird und mindestens eine Zylinderscheibe
über die auf den Kern angebrachte füllender Klebstoff geschoben wird, um den füllenden
Klebstoff aufzunehmen und ihn in einem durch die Kernklebefläche, den Anschlagrand
und den Kern definierten Raum aufzunehmen. Dadurch wird erreicht, dass der füllende
Klebstoff ausreichend über die Kernklebefläche verteilt wird, auch wenn die Kernklebefläche
relativ groß ist.
[0015] Eine im wesentlichen zylinderförmige Außenfläche kann hinsichtlich der zentralen
Achse exzentrisch sein, unrund sein und/oder hakenförmig ausgebildet sein. Dank des
Schrittes der Bearbeitung der im wesentlichen zylinderförmigen Außenfläche zur Bildung
einer Druckzylinderoberfläche wird eine zylinderförmige Außenfläche gebildet, die
ausreichend genau zylinderförmig ist, um als Druckzylinderoberfläche zu dienen. Beispielsweise
umfasst dieser Bearbeitungsschritt das gesamtheitliche Abdrehen der im Wesentlichen
zylinderförmigen Außenfläche nach dem Anbringen der Zylinderscheiben um den Kern herum
und das wechselseitige Verbinden der Zylinderscheiben. Alternativ oder zusätzlich
zu diesem Abdrehen können die im wesentlichen zylinderförmigen Außenflächen mit einer
zylinderförmigen Deckschicht versehen werden.
[0016] In einer Ausführungsform umfasst die Bearbeitung der im wesentlichen zylinderförmigen
Außenflächen zur Bildung einer Druckzylinderoberfläche das Vorsehen eines Spaltes
in axialer Richtung in der Druckzylinderoberfläche, wobei der Spalt dazu gedacht ist,
Ränder einer Druckplatte oder einer Gummidruckplatte aufzunehmen. Dank des erfinderischen
Verfahrens kann die Zylinderscheibe aus einem Material mit einer dickeren Wand ausgebildet
werden als in dem bekannten Verfahren mit gepressten Scheiben. Hierdurch ist es einfacher,
in die Druckzylinderoberfläche einen Spalt einzubringen, beispielsweise durch diese
zu Fräsen, ohne dass ein Innenraum des Druckzylinders oder der Druckzylinderhülse
in offene Verbindung mit der Außenwelt kommt.
[0017] Die Erfindung betrifft ferner einen Druckzylinder oder eine Druckzylinderhülse, welche
mittels des erfinderischen Verfahrens hergestellt ist, wie in einem der unabhängigen
Ansprüche definiert ist.
[0018] Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert werden, worin:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Zylinderscheibe zeigt;
- Figur 2
- eine Ansicht der Zylinderscheibe gemäß der Figur 1 in axialer Richtung zeigt;
- Figur 3
- eine Darstellung eines Schnitts entlang der Linie III-III in der Fi- gur 2 zeigt;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht einer Zwischenscheibe zeigt;
- Figur 5
- eine Ansicht der Zwischenscheibe gemäß der Figur 4 in axialer Richtung zeigt;
- Figur 6
- eine Darstellung eines Schnitts entlang der Linien VI-VI in der Figur 5 zeigt;
- Figur 7
- ein Detail VII aus der Figur 6 zeigt;
- Figur 8
- eine perspektivische Darstellung einer Startscheibe zeigt;
- Figur 9
- eine Ansicht der Startscheibe gemäß der Figur 8 in axialer Rich- tung zeigt;
- Figur 10
- eine Darstellung eines Schnitts entlang der Linie X-X in der Figur 9 zeigt;
- Figur 11
- ein Detail XI aus der Figur 10 zeigt;
- Figur 12
- eine perspektivische Ansicht einer Endscheibe zeigt;
- Figur 13
- eine Ansicht der Endscheibe gemäß der Figur 12 in axialer Rich- tung zeigt;
- Figur 14
- eine Darstellung eines Schnitts entlang der Linie XIV-XIV in der Figur 13 zeigt;
- Figur 15
- ein Detail XV aus der Figur 14 zeigt;
- Figur 16
- eine Druckzylinderhülse zeigt;
- Figur 17
- eine Ansicht einer Bedienungsseite des Druckyzylindergehäuses gemäß der Figur 16 in
axialer Richtung zeigt;
- Figur 18
- eine Seitenansicht der Druckzylinderhülse gemäß der Figur 16 zeigt;
- Figur 19
- eine Ansicht einer Antriebsseite der Druckzylinderhülse gemäß der Figur 16 in axialer
Richtung zeigt;
- Figur 20
- einen Querschnitt durch eine Druckzylinderhülse mit alternativ geformten Scheiben
zeigt;
- Figur 21
- eine Querschnittsdarstellung einer Zylinderscheibe mit einem Klebefuß zeigt; und
- Figur 22
- ein Hilfswerkzeug zur Anbringung von Zylinderscheiben zeigt.
[0019] Figur 1 zeigt eine Zylinderscheibe gemäß der Erfindung, die in ihrer Gesamtheit mit
der Bezugsziffer 1 gekennzeichnet wird. Die Zylinderscheibe 1 ist in dieser Ausführungsform
aus Aluminium mittels Gießen in einer übereinstimmend geformten Gießform gebildet.
Die Zylinderscheibe 1 umfasst eine zentrale Öffnung 2, in diesem Fall eine runde Öffnung,
die konzentrisch zu einer zentralen Achse, hier die Symmetrielinie der Zylinderscheibe,
ausgerichtet ist. Die Zylinderscheibe 1 umfasst ferner einen zylinderförmigen Fuß
4, welcher durchgehend mit einem ringförmigen Wandteil 6 verbunden ist, welches wiederum
mit einer zylinderförmigen Außenwand 8 verbunden ist. Die zylinderförmige Außenwand
8 umfasst eine im Wesentlichen zylinderförmige Außenfläche 10. Mit im Wesentlichen
zylinderförmig ist hier gemeint, dass die Außenfläche nicht rein zylinderförmig um
die Symmetrieachse, oder um die zentrale Achse der Zylinderscheibe 1 ausgebildet zu
sein braucht. In diesem Ausführungsbeispiel ist die im Wesentlichen zylinderförmige
Außenfläche 10 leicht konisch ausgebildet. Diese Form erleichtert das Lösen aus der
Gießform. Das ringförmige Wandteil 6 ist mit einer Luftöffnung 12 versehen.
[0020] Die Zylinderscheibe 1 kann an verschiedenen Stellen gespant werden, um eine Zwischenscheibe,
eine Startscheibe oder eine Endscheibe zu bilden. Die Figuren 4 bis 7 zeigen eine
Zwischenscheibe 101, die aus einer Zylinderscheibe ausgebildet ist, in diesem Ausführungsbeispiel
aus der Zylinderscheibe 1. Die Zwischenscheibe 101 umfasst eine zentrale Öffnung 102,
einen zylinderförmigen Fuß 104, ein ringförmiges Wandteil 106 und eine Außenwand 108.
Das ringförmige Wandteil 106 ist mit einer Luftöffnung 112 versehen. Die Zwischenscheibe
101 ist aus der Zylinderscheibe 1 durch Spanen, in diesem Fall durch Abdrehen von
drei Kontaktflächen gebildet. Eine erste Kontaktfläche ist eine erste Klebefläche
114, die an einem ersten axialen Ende 116 der Zwischenscheibe 101 vorgesehen ist.
Die erste Klebefläche 114 umfasst ein konisches Flächenteil 118 und ein ringförmiges
Flächenteil 120. Eine zweite Kontaktfläche ist eine zweite Klebefläche 122, die an
einem zweiten axialen Ende 124 der Zwischenscheibe 101 vorgesehen ist. Die zweite
Klebefläche 122 umfasst ein konisches Wandteil 126 und ein ringförmiges Wandteil 128.
Die Klebeflächen 114 und 122 sind komplementär zueinander ausgebildet.
[0021] Eine dritte Kontaktfläche wird durch eine Kernklebefläche 130 gebildet. Die Kernklebefläche
130 ist zylinderförmig um die zentrale Achse 131 der Zwischenscheibe 101 herumgebildet
und befindet sich in der zentralen Öffnung 102. Die Kernklebefläche 130 bildet gleichzeitig
eine Unterkante des zylinderförmigen Fußes 104. Ferner ist die im Wesentlichen zylinderförmige
Außenfläche 10 der Zylinderscheibe 1 mittels Spanen zu einer zylinderförmigen Außenfläche
110 geformt. Die Figur 6 zeigt schematisch die mittels Spanen abgetragenen Aluminiumteile,
indem mit gestrichelter Linie 134 die Kontur der ungespanten Zylinderscheibe 1 gezeigt
ist.
[0022] Eine Startscheibe 201 (Figuren 8 bis 11) umfasst eine zentrale Öffnung 202, einen
zylinderförmigen Fuß 204, ein ringförmiges Wandteil 206 und eine Außenwand 208. Die
Außenwand 208 umfasst eine zylinderförmige Außenfläche 210, die mittels Spanens, in
diesem Fall Abdrehens, gebildet ist. Das ringförmige Wandteil 206 ist mit einer Luftöffnung
212 versehen.
[0023] Die Startscheibe 201 ist aus der Zylinderscheibe 1 durch Spanen, in diesem Fall durch
Abdrehen zweier Kontaktflächen gebildet. Die Startscheibe 201 ist nicht mit einer
ersten Klebefläche versehen aber sehr wohl mit einer zweiten Klebefläche 220 an ihrem
zweiten axialen Ende 224. Die zweite Klebefläche 222 umfasst ein konisches Wandteil
226 und ein ringförmiges Wandteil 228. Die zweite Klebefläche 222 ist komplementär
mit der ersten Klebefläche 114 der Zwischenscheibe 110 ausgebildet.
[0024] Der zylinderförmige Fuß 204 ist mit einer Kernklebefläche 230 versehen. An seinem
ersten axialen Ende 206 sind sowohl die zylinderförmige Außenwand 208 als auch der
zylinderförmige Fuß 204 flach abgedreht, in diesem Fall in ein und derselben Fläche,
die senkrecht auf der zentralen Achse 234 steht, um eine Endfläche zu bilden. Die
zweite Klebefläche 222 und die Kernklebefläche 230 sind in diesem Ausführungsbeispiel
die zwei Kontaktflächen. Figur 10 zeigt schematisch das Material, welches abgedreht
ist, um unter anderem diese Kontaktfläche mittels der ursprünglichen Konturlinie 234
der Zylinderscheibe 1 zu bilden.
[0025] Eine Endscheibe 301 ist mittels Spanen in diesem Fall Abdrehen aus der Zylinderscheibe
1 gebildet. Dabei sind zwei Kontaktflächen ausgebildet. Die Endscheibe 301 umfasst
eine zentrale Öffnung 302, einen zylinderförmigen Fuß 304, ein ringförmiges Wandteil
306 und eine zylinderförmige Außenwand 308. Die zylinderförmige Außenwand 8 umfasst
eine zylinderförmige Außenfläche 310, die mittels Abdrehens aus der zylinderförmigen
Außenwand der Zylinderscheibe 1 gebildet ist. Das ringförmige Wandteil 306 ist mit
einer Luftöffnung 312 versehen. Die Endscheibe 301 ist mit einer ersten Kontaktfläche
in der Form einer ersten Klebefläche 4 an seinem ersten axialen Ende 316 versehen.
Die erste Klebefläche 314 umfasst einen konischen Teil 318 und einen ringförmigen
Teil 320. Die erste Klebefläche 314 ist komplementär mit der zweiten Klebefläche 122
der Zwischenschicht 101 ausgebildet. Die Endscheibe 301 ist an seinem zweiten axialen
Ende 324 nicht mit einer zweiten Klebefläche versehen. Der zylinderförmige Fuß 304
ist sehr wohl mit einer zweiten Kontaktfläche in der Form einer zylinderförmigen Kernklebefläche
330 versehen.
[0026] Die zylinderförmige Außenwand 308 ist an ihrem zweiten axialen Ende 324 flach abgedreht,
um eine Endfläche zu bilden, die senkrecht auf der zentralen Achse 332 steht. Die
Figur 14 lässt mittels einer Konturlinie 334 der Zylinderscheibe 1 erkennen, in welchem
Maße diese Zylinderscheibe 1 abgedreht ist, um diese Endscheibe 301 auszubilden.
[0027] Eine Druckzylinderhülse 400 wie in den Figuren 16 bis 19 gezeigt, umfasst mehrere,
in diesem Fall 18 Zwischenscheiben 101, an einem ersten axialen Ende 402, eine Startscheibe
201 und an einem zweiten axialen Ende 404 eine Endscheibe 301. Die Druckzylinderhülse
400 umfasst ferner einen Kern, in diesem Ausführungsbeispiel in der Form eines zylinderförmigen
Innenrohres 406 mit einer zylinderförmigen Außenfläche 407, einem Zugring 408 an seinem
ersten axialen Ende 402 und einem Registerring 410 an seinem zweiten axialen Ende
404. Der Zugring 408 und der Registerring 410 werden vorzugsweise aus einem stärkeren
Material gefertigt als die Scheiben, in diesem Ausführungsbeispiel aus rostfreiem
Stahl. Der Zugring 408 ist mit einem radial nach außen stehenden Ring versehen, um
die Druckzylinderhülse 400 leichter aus einer Druckmaschine herausziehen zu können.
Der Registerring 410 ist mit einer Aussparung versehen, um an einem Registerstift
in der Druckmaschine anzugreifen. Das Innenrohr 406 ist in dieser Ausführungsform
aus einer glasfaserverstärkten Kunststoffzwischenlage und aus einer kompressiblen
Kunststoffaußenlage gebildet. Die Kunststoffaußenlage ist in diesem Ausführungsbeispiel
aus Polyurethan gefertigt.
[0028] Nach dem Abdrehen der Zwischenscheiben 101, der Startscheibe 201 und der Endscheibe
301 wird die Druckzylinderhülse 400 anschließend weiter bearbeitet. Um einen (nicht
gezeigten) zeitweiligen Dorn wird als erstes der Registerring 410 geschoben. Anschließend
wird um denselben zeitweisen Dorn das Innenrohr 406 so weit geschoben, dass dieses
mit einem axialen Ende gegen den Registerring 410 in der in Figur 16 gezeigten Position
zum Anschlag kommt.
[0029] Eine Menge Klebstoff wird auf einem Teil der radialen Außenseite des Registerrings
410 und auf einem Teil der zylinderförmigen Außenfläche 407 des Innenrohrs 406 in
der Nähe seines axialen Endes vorgesehen. Anschließend wird die Endscheibe 301 über
die zylinderförmige Außenfläche 407 des Innenrohrs 406 geschoben, so dass diese mit
ihrem Fuß 304 gegen den Registerring 410 stößt. Die Schiebebewegung über das Innenrohr
406 sorgt dafür, dass der auf dem Registerring 410 und dem Innenring 406 angebrachte
Klebstoff sich zwischen diesen Oberflächen und der Kernklebefläche 330 der Endscheibe
301 verteilt. In dieser Position liegt die Kernklebefläche 330 parallel an der zylinderförmigen
Außenfläche 407 des Innenrohrs 406 an, wodurch von einer konstanten Klebstoffdicke
und von einer konzentrisch mit der zentralen Achse 412 der Druckzylinderhülse ausgerichtete
Endscheibe 301 geredet werden kann.
[0030] Im Anschluss wird eine folgende Klebstoffraupe an die zylinderförmige Außenfläche
407 des Innenrohrs 406 in einigem Abstand von der Endscheibe 301 aufgebracht. Zugleich
wird eine Klebstoffraupe an der ersten Klebefläche 314 der Endscheibe 301 angebracht.
Danach wird ein erster der Zwischenringe 101 über das Innenrohr 406 geschoben, so
dass dieser mit seiner zweiten Klebefläche 122 mit der ersten Klebefläche 314 der
Endscheibe 301 in Kontakt kommt. Der Zwischenring 101 wird vorteilhafterweise auf
eine Weise befestigt, wie hiernach in Bezug auf Figur 22 näher beschrieben wird. In
seinem Endzustand befindet sich der Zwischenring 101 konzentrisch um das Innenrohr
406 herum, wodurch sich die Kernklebefläche 130 parallel zu der zylinderförmigen Außenfläche
407 des Innenrohrs 406 befindet und die Kernklebefläche 120 und die zylinderförmige
Außenfläche 407 des Innenrohrs 406 einander zugewandt sind. Die zweite Klebefläche
122 der Zwischenschicht 101 ist parallel zu der ersten Klebefläche 314 der Endscheibe
301 angeordnet. Die zweite Klebefläche 122 der Zwischenscheibe 101 ist der ersten
Klebefläche 314 der Endscheibe 301 zugewandt. Dank dieser parallelen Positionen befindet
sich eine Klebelage mit gleichmäßiger Dicke zwischen der Kernklebefläche 330 und dem
Innenrohr 406 einerseits und den ersten und zweiten Klebeflächen 122, 314 andererseits.
[0031] Anschließend werden von neuen Kleberaupen an der dem Innenrohr 406 und der ersten
Klebefläche 114, in diesem Fall der Zwischenscheibe 101 angebracht und es wird eine
weitere Zwischenscheibe 101 um das Innenrohr 406 auf die hier oben beschriebene Weise
angebracht. Dieser Vorgang wiederholt sich für alle Zwischenscheiben 101. Während
des Anbringens und Verklebens sorgen die Luftöffnung 112, 212, 312 dafür, dass kein
Überdruck zwischen den Start-, Zwischen- und Endscheiben 101, 201 und 301 entstehen
kann. Hierdurch soll die noch nicht ausgehärtet Klebeverbindung untereinander geschoben
werden können. Auch während des Gebrauchs sorgen die Luftöffnungen 112, 212 und 312
dafür, dass keine Druckunterschiede in den Räumen zwischen den Start-, Zwischen- und
Endscheiben 101, 201 und 301 entstehen können.
[0032] Als vorletzten Schritt bei dem Zusammenbau der Druckzylinderhülse 401 wird nach dem
Anbringen von Klebstoffraupen die Startscheibe 201 auf das Innenrohr 406 geschoben.
Als letzter Montageschritt wird der Zugring 408 in der Startscheibe 201 verklebt.
Nach dem Aushärten des Klebstoffes werden die zylinderförmigen Außenflächen 110, 210
und 310 nachbearbeitet, in diesem Ausführungsbeispiel durch ein anschließendes genaues
Nachdrehen, so dass ein gleicher Durchmesser über die gesamte Druckzylinderhülse 400
entsteht. So entsteht eine Druckzylinderoberfläche 414. In Ergänzung hierzu oder anstelle
des Nachdrehens kann die Druckzylinderhülse 400 mit einem Außenmantel (nicht gezeigt)
versehen werden, indem beispielsweise um die zylinderförmigen Außenflächen 110, 210
und 310 eine Kunststofflage angebracht wird. Dies hat zum Vorteil, dass eine Beschädigung
der Druckzylinderoberfläche relativ einfach repariert werden kann, indem der betreffende
Außenmantel in seinem Ganzen ersetzt wird. Auch kann mit Hilfe eines Kunststoffaußenmantels
eine kleine Variation bezüglich des Durchmessers und damit der Abdrucklänge erreicht
werden, indem dieser mit einer kleineren oder größeren Dicke angebracht wird. Als
weiterer Nachbearbeitungsschritt kann ein Schlitz in axialer Richtung durch die Außenflächen
110, 210 und 310 in die Außenwände 108, 201 und 308 gefräst werden. Der Schlitz dient
zur Aufnahme von Plattenrändern einer Druckplatte und/oder einer Gummidruckplatte.
[0033] Die Figur 20 zeigt eine Einzelheit aus einem jeweils genommenen Querschnitt einer
alternativen Druckzylinderhülse 500. Die Druckzylinderhülse 500 umfasst mehrere Zwischenscheiben
502. In diesem vereinfachten Beispiel werden zwei Zwischenscheiben 502 gezeigt. In
Wirklichkeit sollen hier im Allgemeinen mehr als 20 sein. Die Druckzylinderhülse 500
umfasst ferner eine Startscheibe 504, eine Endscheibe 506, einen Registerring 508
und einen Kern in der Form eines Innenrohrs 510. Die Zwischenscheiben 502 umfassen
jeweils eine erste Klebefläche 512 und eine zweite Klebefläche 514. Die Endscheibe
506 umfasst eine erste Klebefläche 516, die identisch ist mit der ersten Klebefläche
512 der Zwischenscheibe 502. Die Startscheibe 504 umfasst eine zweite Klebeschicht
518, die identisch ist mit der zweiten Klebefläche 514 der Zwischenscheibe 502. Die
ersten 512, 516 und zweiten 514, 518 Klebeflächen sind komplementär aneinander. Im
montierten Zustand sind die ersten 512, 516 und zweiten 514, 518 Klebeflächen parallel
aneinander vorgesehen, so dass sich einer Klebstofflage mit einheitlicher Dicke zwischen
ihnen befindet. Die Zwischenscheiben 502 umfassen ferner eine Kernklebefläche 520
und einen Anschlagrand 522, der an seiner radialen Innenseite mit einer Zentralfläche
524 versehen ist. Die Funktion des Anschlagrandes 522 soll nachher anhand des Ausführungsbeispiels
der Figuren 21 und 22 näher erläutert werden.
[0034] Die Startscheibe 504 umfasst eine Kernklebefläche 526 sowie einen Anschlagrand 528
mit einer Zentralfläche 530. Die Endscheibe 506 umfasst eine Kernklebefläche 532 sowie
einen Anschlagrand 534 mit einer Zentralfläche 536. Die Zwischenscheibe 502 umfasst
einen zylinderförmigen Fuß 538 und eine zylinderförmige Außenwand 540. Die zylinderförmige
Außenwand 540 hat eine zylinderförmige Außenfläche 542.
[0035] Die Zwischenscheiben 502 sowie die Startscheibe 504 und die Endscheibe 506 werden
mittels Spanen, in diesem Ausführungsbeispiel Drehen, aus dickwandigen Rohrsegmenten
hergestellt. Dies bildet ein relativ vorteilhaftes Startmaterial, da hierdurch das
Gießen einer Zylinderscheibe in einem Mal nicht nötig ist. Eine Beschränkung dieser
Ausführungsform wird durch die maximal beschichtbare Wanddicke der Standardrohre gebildet.
Hierdurch sind die Variationsmöglichkeiten bezüglich des Durchmessers der zu erreichenden
Druckzylinderhülsen und der Wanddicke der Druckzylinderhülsen kleiner als die des
vorherigen Ausführungsbeispiels. Die Formen und Funktionen der ersten und zweiten
Klebeflächen 512, 514 und der Kernklebefläche 520 stimmen mit denen der ersten Zwischenscheiben
101 aus dem ersten Ausführungsbeispiel überein. Auch die Funktion der Außenwand inklusive
der Möglichkeit, hierin einen Schlitz einzufräsen, sowie die von dem Fuß sind vergleichbar
mit denen in dem ersten Ausführungsbeispiel. Das zweite Ausführungsbeispiel entbehrt
durch seine kleinere Dicke ein separates ringförmiges Wandteil.
[0036] Die Figur 21 zeigt einen Teil einer zylinderischen-, Zwi-schen-, Start- oder Endscheibe
für eine Druckzylinderhülse 600 im Aufbau. Die betreffende Scheibe kann ferner mit
einer der Scheiben 101, 201, 301, 502, 504, 506 aus einem der vorherigen Ausführungsbeispiele
gleichgesetzt werden, obwohl hier die Teile davon abweichen. Das gezeigte Teil umfasst
einen zylinderförmigen Fuß 602, der um einen Kern in der Form eines Innenrohrs 604
vorgesehen ist. Das Innenrohr 604 ist in diesem Ausführungsbeispiel aus einer Zwischenlage
aus glasfaserverstärktem Kunststoff und einer Außenlage eines kompressiblen Kunststoffes,
beispielsweise aus Polyurethan zusammengestellt.
[0037] Der zylinderförmige Fuß 602 umfasst eine Kernklebefläche 606 und einen Anschlagrand
608, welche mit einer Zentralfläche 610 versehen sind. Die Kernklebefläche 606 befindet
sich in radialer Richtung 0,1 mm weiter außen als die Zentralfläche 610 des Anschlagrandes
608. Das Innenrohr 604, der Anschlagrand 608 und die Kernklebefläche 606 definieren
einen Raum 612 zur Aufnahme einer Kleberaupe 614. Der zylinderförmige Fuß 602 ist
ferner mit einer Klebstoffeinlauffläche 616 versehen, welche sich nach außen und von
der Kernklebefläche 606 aus erstreckt. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Klebstoffeinlauffläche
in ihrer Form abgerundet ausgebildet.
[0038] Während des Zusammenstellens der Druckzylinderhülse 600 sorgt die Zentralfläche 610
des Anschlagrandes 608 dafür, dass die betreffende Zylinderscheibe konzentrisch um
das Innenrohr 604 herum vorgesehen wird. Hierzu schließt sich die Zentralfläche 610
spielfrei an der Außenfläche des Innenrohr 604 an. Dank der Kunststoffeinlauffläche
616 wird die Klebstoffraupe 614 in dem Klebstoffaufnahmeraum 612 aufgenommen, wenn
der Zylinderfuß 602 axial über die Klebstoffraupe 614 (in Figur 21 gesehen nach rechts)
geschoben wird. Die Klebstoffeinlauffläche 616 sorgt dafür, dass eine relativ große
Menge Klebstoff aufgenommen werden kann und dass dieser gleichmäßig verteilt wird.
Dadurch ist es möglich, einen zylinderförmigen Fuß 602 mit einem relativ großen axialen
Abmessung daher mit einer relativ großen Kernklebefläche 606 zuzuführen. Die Funktion
des zylinderförmigen Fußes, wie in anderen Ausführungsformen gezeigt, liegt darin,
Kraft von einer Zylinderscheibe auf das Innenrohr zu übertragen. Daher ist es vorteilhaft,
einen zylinderförmigen Fuß mit einer relativ großen Klebeoberfläche zuführen zu können.
[0039] Die Figur 22 zeigt eine Werkzeug 700 zum Anbringen von Zylinderscheiben, in dem gezeigten
Ausführungsbeispiel der Startscheibe 504 (siehe Figur 20) um das Innenrohr 510. Das
Werkzeug 700 ist auch zum Anbringen anderer Typen von Zylinderscheiben gedacht und
geeignet inklusive aller hier oben beschriebenen Start-, Endund Zwischenscheiben.
Das Werkzeug 700 umfasst eine Führung 702, einen längs der Führung bewegbaren Laufwagen
704 und eine mit dem Laufwagen 704 verbundene Gleitscheibe 706. Das Innenrohr 510
ist auf einem nicht gezeigten Hilfsdorn angeordnet. Der Hilfsdorn und das Werkzeug
700 sind im Gebrauch fest miteinander verbunden. Mit Hilfe des Werkzeuges 700 wird
die Startscheibe 504 rein gradlinig über das Innenrohr 510 verschoben, wodurch die
Klebstoffrauße 708 gleichmäßig über die Kernklebefläche 526 verteilt aufgenommen wird.
[0040] Neben den gezeigten und beschriebenen Ausführungsbeispielen sind diverse Varianten
möglich. So ist es möglich, die Zylinderscheiben aus anderen relativ leichten Materialien
zu bilden. Auch ist es möglich, die Zylinderscheiben um einen Kern eines anderen Typs
oder eines anderen Materials herum vorzusehen. So ist es möglich, zur Zufuhr eines
massiven Kerns einen Druckzylinder anstelle einer Druckzylinderhülse auszubilden.
Die verschiedenen Aspekte der Erfindung können in Kombination miteinander aber auch
getrennt voneinander vorteilhaft sein. So ist der gezeigte Zylinderfuß mit Klebstoffeinlauffläche
auch vorteilhaft bei anderen Arten von Zylinderscheiben für einen Druckzylinder. Zylinderscheiben
für einen Druckzylinder oder Druckzylinderhülse können gemäß der Erfindung auch ausschließlich
mit Klebeflächen versehen sein, ausschließlich einer Klebefläche oder ausschließlich
einer Zentralfläche.
[0041] Vorzugsweise werden die Zylinderscheiben wechselseitig durch einen Verbindungsschritt
miteinander verbunden, wobei keine thermische Energie den Zylinderscheiben zugeführt
wird. So wird vermieden, dass die Zylinderscheiben durch die Wärmewirkung verformt
werden. Insbesondere werden die Zylinderscheiben wechselseitig mittels Klebstoff verbunden.
Für eine oder mehrere der Klebeverbindungen kann ein nicht füllender Kontaktklebstoff
anstelle eines füllenden Klebstoffes zugeführt werden. Alternativ können zum Verkleben
die Zylinderscheiben wechselseitig mittels einer mechanischen Verbindung wie beispielsweise
einer Schraubenverbindung miteinander verbunden werden. Oben Stehendes gilt mutatis
mutandis für die Verbindung zwischen den Zylinderscheiben und dem Kern.
[0042] Ferner ist es möglich, eine (ungenaue) Basiszylinderscheibe zu produzieren, indem
diese aus einem dickwandigen Material gepresst wird. Dank des Spanens ist es nicht
nötig, beim Pressen genaue Klebeflächen herzustellen, was beispielsweise bei größeren
Wanddicken lästig sein kann. Obendrein macht das Spanen es möglich, Material an Stellen
wegzunehmen, an denen es aus dem Gesichtspunkt von Stärke nicht nötig ist und aus
dem Gesichtspunkt Gewicht ungewünscht ist, ringförmige Wandteile anzuordnen. Um statt
dessen eine vergleichbare dünne Wanddicke eines ringförmigen Wandteils direkt mittels
Pressens bereitstellen zu können, muss auch die zylinderförmige Außenwand dünn sein,
wodurch es nicht länger möglich ist, hier einen Schlitz einzufräsen.
[0043] Anstelle einer Luftöffnung pro Zylinderscheibe ist es auch möglich und für sich vorteilhaft,
mehrere Luftöffnungen einzubringen. Indem die mehreren Luftöffnungen symmetrisch um
die zentrale Achse der Zylinderscheibe ausgespart werden, verbessert sich die Balance.
Die mindestens eine Luftöffnung kann auch in einem anderen Teil als dem ringförmigen
Wandteil angebracht werden. Es geht darum, dass eine offene Gasverbindung zwischen
der einen axialen Seite der Zylinderscheibe und der anderen axialen Seite der selben
Zylinderscheibe zustande kommt. Die Funktion des Registerrings kann eventuell in die
Endscheibe integriert werden. So umfasst die Endscheibe eine Öffnung, um an einem
Registerstift in der Druckmaschine anzugreifen, und der Druckzylinder oder die Druckzylinderhülse
ist nicht mit einem separaten Registerring versehen.
[0044] Dank der Erfindung werden diverse Vorteile erreicht. Der Spanungsschritt macht es
möglich, eine große Formgenauigkeit der belangreichen Flächen der Zylinderscheibe
zu erreichen, beispielsweise die Kontaktflächen sowie die Klebeflächen und die Kernklebefläche.
Diese hohe Genauigkeit ist ausgehend von einer zylinderförmigen Basisscheibe zu erreichen,
die selber eine große Formgenauigkeit haben kann. So kann eine Basisscheibe eingesetzt
werden, die durch ein geschmolzenes Metall in einem Mal durch Gießen gebildet ist
oder durch ein Zwischensegment aus einem Standardrohr gewonnen ist, wie oben beschrieben.
Dadurch, dass eine relativ ungenaue Basisscheibe möglich ist, sind die Anschaffungskosten
hiervon relativ gering. Dank des Spanungsschrittes ist es auch möglich, eine relativ
große Wanddicke an den Orten zuzuführen, wo es nötig ist, beispielsweise in der Außenwand
des Druckzylinders in Verbindung mit der gewünschten Steifheit und das Einbringen
eines Schlitzes, und kleinere Wanddicken, beispielsweise gezeigten ringförmigen Wandteile,
einzusetzen. Ein zusätzlicher Vorteil der größeren Wanddicken der Scheiben gemäß der
Erfindung gegenüber den gepressten Scheiben liegt darin, dass sie leichter mittels
einer Wärmebehandlung gehärtet werden können.
[0045] Vorteilhaft an der Erfindung ist ferner, dass sowohl die Start- und Endscheiben als
auch die Zwischenscheiben aus der selben Basiszylinderscheibe mittels einer Spanbearbeitung
gebildet werden können. Neben und/oder anstelle von Drehen kann eine derartige spanende
Bearbeitung auch das Fräsen beispielsweise von ringförmigen Wandteilen umfassen, um
die Dicke hiervon zu verkleinern, das Schneiden, beispielsweise um eine nicht runde
zentrale Öffnung herzustellen, oder das Bohren der Kernklebefläche und/oder der Zentralfläche
in der zentralen Öffnung.
1. Verfahren zur Herstellung eines Druckzylinders oder einer Druckzylinderhülse (400)
umfassend:
Bereitstellen mehrerer Zylinderscheiben (1) mit jeweils einer zentralen Öffnung (2)
und einer im Wesentlichen zylinderförmigen Außenfläche (10);
Anbringen der Zylinderscheiben (101, 201, 301) um einen Kern (406) herum;
Wechselseitiges Verbinden der Zylinderscheiben (101, 201, 301); und
Bearbeiten der im Wesentlichen zylinderförmigen Außenflächen (10) zur Bildung einer
Druckzylinderoberfläche (414);
dadurch gekennzeichnet, dass
vor dem Anbringen der Zylinderscheiben (1) um den Kern (406) herum folgender Schritt
ausgeführt wird:
Spanen mindestens einer der Zylinderscheiben (1) zur Bildung mindestens einer Kontaktfläche
(114, 122, 130), wobei die mindestens eine Kontaktfläche so genau gespant wird, dass
die mindestens eine Kontaktfläche bei dem Anbringen der betreffenden Zylinderscheibe
(101) um den Kern (406) herum parallel an einer komplementär geformten Oberfläche
(114, 122, 407) von einem nächstgelegenen Element des Druckzylinders oder der Druckzylinderhülse
(400) zur Anlage kommt.
2. Verfahren zur Herstellung eines Druckzylinders oder einer Druckzylinderhülse (400)
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Schritt des Spanens mindestens einer der Zylinderscheiben zur Bildung mindestens
einer Kontaktfläche das Spanen einer ersten Klebefläche an einem ersten axialen Ende
der mindestens einen Zylinderscheibe umfasst.
3. Verfahren zur Herstellung eines Druckzylinders oder einer Druckzylinderhülse (400)
nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der Schritt des Spanens mindestens einer der Zylinderscheiben zur Bildung mindestens
einer Kontaktfläche das Spanen einer folgenden Klebefläche an einem axialen Ende einer
nachfolgenden Zylinderscheibe umfasst,
wobei während des wechselseitigen Verbindens der Zylinderscheiben Klebstoff an der
ersten und/oder der folgenden Klebefläche angebracht wird, und
die erste und die folgende Klebefläche parallel zueinander und einander zugewandt
zur Anlage kommen.
4. Verfahren zur Herstellung eines Druckzylinders oder einer Druckzylinderhülse (400)
nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Spanens mindestens einer der Zylinderscheiben zur Bildung mindestens
einer Kontaktfläche das Spanen einer zweiten Klebefläche an dem zweiten axialen Ende
derselben mindestens einen Zylinderscheibe umfasst.
5. Verfahren zur Herstellung eines Druckzylinders oder einer Druckzylinderhülse (400)
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Spanens mindestens einer der Zylinderscheiben zur Bildung mindestens
einer Kontaktfläche das Spanen mindestens einer von mehreren Zylinderscheiben umfasst,
um eine Klebefläche an lediglich einem axialen Ende der mindestens einen Zylinderscheibe
zu bilden, und diese mindestens eine Zylinderscheibe an einem axialen Ende des Druckzylinders
oder der Druckzylinderhülse (400) vorzusehen.
6. Verfahren zur Herstellung eines Druckzylinders oder einer Druckzylinderhülse (400)
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Zylinderscheibe einen Anschlagrand umfasst, der in der zentralen
Öffnung vorgesehen ist,
der Schritt des Spanens mindestens einer der Zylinderscheiben vor dem Bilden mindestens
einer Kontaktfläche das Spanen einer Zentralfläche an der radialen Innenseite des
Anschlagrandes umfasst, und
während des Schrittes des Anbringens der Zylinderscheiben um den Kern herum die Zentralfläche
spielfrei an dem Kern zur Anlage kommt.
7. Verfahren zur Herstellung eines Druckzylinders oder einer Druckzylinderhülse (400)
nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Zylinderscheibe eine Kernklebefläche umfasst, die in der zentralen
Öffnung vorgesehen ist und an einem ersten axialen Ende beispielsweise durch den Anschlagrand
begrenzt ist, wobei die Kernklebefläche bezüglich der Zentraloberfläche radial nach
außen vorgesehen ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines Druckzylinders oder einer Druckzylinderhülse (400)
nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kernklebefläche an einem von dem ersten axialen Ende abgewandten zweiten axialen
Ende mit einer Klebstoffeinlauffläche versehen ist, die sich radial nach außen und
axial von der Kernklebefläche aus erstreckt, wobei
ein füllender Klebstoff auf den Kern aufgebracht wird, und
mindestens eine Zylinderscheibe über den auf den Kern aufgebrachten füllenden Klebstoff
geschoben wird, um den füllenden Klebstoff aufzunehmen und in einem durch die Kernklebefläche,
den Anschlagrand und den Kern definierten Raum aufzunehmen.
9. Verfahren zur Herstellung eines Druckzylinders oder einer Druckzylinderhülse (400)
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Spanens mindestens einer der Zylinderscheiben vor der Bildung mindestens
einer Kontaktfläche das Spanen einer Kernklebefläche in der zentralen Öffnung umfasst,
wobei die Kernklebefläche beim Anbringen der Zylinderscheiben um den Kern parallel
zu einer radialen Außenfläche des Kernes ist.
10. Verfahren zur Herstellung eines Druckzylinders oder einer Druckzylinderhülse (400)
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Spanens mindestens einer der folgenden Handlungen umfasst: Drehen,
Fräsen, Bohren und/oder Schneiden.
11. Verfahren zur Herstellung eines Druckzylinders oder einer Druckzylinderhülse (400)
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es das Bereitstellen mehrerer Zylinderscheiben umfasst,
das Gießen eines fließbaren Materials, insbesondere eines geschmolzenen Metalls wie
beispielsweise geschmolzenem Aluminium in eine Gießform,
das Erstarrenlassen des fließbaren Materials, und
Entformen des erstarrten Materials aus der Gießform.
12. Verfahren zur Herstellung eines Druckzylinders oder einer Druckyzlinderhülse (400)
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bereitstellen mehrerer Zylinderscheiben das Bereitstellen mehrerer Scheiben aus
einem Standardmetallrohr umfasst.
13. Verfahren zur Herstellung eines Druckzylinders oder einer Druckzylinderhülse (400)
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bearbeiten der im Wesentlichen zylinderförmigen Außenflächen zum Bilden einer
Druckzylinderoberfläche das gesamtheitliche Abdrehen der im Wesentlichen zylinderförmigen
Außenflächen nach dem Anbringen der Zylinderscheiben um einen Kern herum umfasst und
das wechselseitige Verbinden der Zylinderscheiben.
14. Verfahren zur Herstellung eines Druckzylinders oder einer Druckzylinderhülse (400)
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bearbeiten der im Wesentlichen zylinderförmigen Außenflächen zur Bildung einer
Druckzylinderoberfläche das Vorsehen eines Spaltes in axialer Richtung in der Druckzylinderoberfläche
umfasst, wobei der Spalt zur Aufnahme von Rändern einer Druckplatte oder einer Gummidruckplatte
bestimmt ist.
15. Druckzylinder oder Druckzylinderhülse (400), hergestellt nach einem der Verfahren
gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.