[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausbildung von Schiffswinden zum Transport von
aufgenommenen Ketten als Ankerstegketten mit mindestens fünf Mitnehmern, die entsprechend
zur Kettengrösse mit einem daraus resultierenden Teilkreisdurchmesser zur Umschlingung
ausgebildet sind, wobei die Mitnehmer eine sich zur Nabe gebildete verjüngende Aufnahme
für die Kette zur Einstellung der Kettenglieder beim Einlauf in einem Winkel von 45
Grad zur Kettenachse einstellbar sind.
[0002] Auf Seeschiffen ist es bekannt, Winden zum Antrieb von Ketten über eine angepaßte
Ausbildung von Kettennüssen, wie beispielsweise zur Handhabung von Ankerketten, vorzusehen.
Durch die Festlegung einer zu handhabenden Kettengrösse ist es somit nur möglich,
eine vorgegebene Kette anzutreiben. Die Bedürfnisse und Aufgaben an Bord von Schiffen,
insbesondere im Offshore-Bereich, erfordern es, dass die Handhabung unterschiedlicher
Kettengrössen mit einer Winde durchführbar ist. Hierzu ist es bekannt, am freien Wellenende
der Winde Kettennüsse anzuordnen bzw. sogenannte Kettenziehwinden zu installieren.
[0003] Ferner ist es für eine hohe Flexibilität bekannt, Kettennüsse für unterschiedliche
Kettengrössen zu bevorraten und bedarfsweise die winden mittels Bordmittel umzurüsten.
[0004] Hierbei ist eine aufwendige Handhabung mit schweren Bauteilen erforderlich und es
sind diese Arbeiten mit einem großen Gefahrenpotential verbunden.
[0005] Nach der
US 2009/0029815 A1 ist eine Anordnung der gattungsgemässen Art bekannt geworden. Hierbei sind zwischen
parallelen Seitenscheiben Mitnehmer für eine bestimmte Kettengrösse angeordnet und
mit den Seitenscheiben lösbar verschraubt, wobei eine gebildete Aufnahme für eine
Kettengrösse dient. Bei einem Kettengrössenwechsel ist ein Mitnehmerwechsel erforderlich,
der einen erheblichen Montageaufwand erforderlich macht und an Bord von Schiffen unter
den vorliegenden Verhältnissen nur unter Schwierigkeiten durchführbar ist.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ausbildung für Schiffswinden zu schaffen,
die bedarfsweise eine Aufnahme einer vielzahl von Kettengrössen ohne Umrüstung ermöglicht
und eine sichere Handhabung gewährleistet.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss dadurch, dass die Aufnahme als
Aufnahmeraum durch die im Winkel zur Senkrechten angeordneten spitzwinklig zugeordneten
Seitenscheiben für unterschiedliche Kettengrössen mit daraus resultierenden Teilkreisdurchmessern
bemessen ist und die Seitenscheiben mindestens fünf ortsfest zugeordnete radial verlaufende
leistenförmige Mitnehmer aufweisen, die an sich gegenüberliegenden seitenscheiben
angeordnet und die Mitnehmer jeweils um einen halben eingeschlossenen Winkel an den
gegenüberliegenden Seitenscheiben gegeneinander versetzt angeordnet sind.
[0008] Durch die unsymmetrische Anordnung der zugeordneten Mitnehmer auf den sich gegenüberliegenden
Seitenscheiben wird gewährleistet, dass die zu transportierende Kette unterschiedlicher
Abmessung sich jeweils in die für die Kraftübertragung richtige Lage legt und sich
auf die fest auf den Seitenscheiben angeordneten Mitnehmerleisten abstützt, ohne eine
individuelle auf die Kette abgestimmte Umrüstung vorzunehmen.
[0009] Ferner wird als vorteilhafte Ausbildung vorgeschlagen, dass unter Berücksichtigung
des Winkels der Seitenscheiben die leistenförmigen Mitnehmer in Längsausdehnung in
Richtung der Nabe über ihre Breite und Höhe in einem Winkel als Funktion in Abhängigkeit
der aufzunehmenden Ketten und der erforderliche Teilkreisdurchmesser sich verjüngen
und sich in der Höhe reduzieren.
[0010] Hierdurch wird einschließlich der Geometrie der Seitenscheiben mit der Form der Mitnehmer
gewährleistet, dass die Kettengrösse auf einem entsprechend nach DIN 84525, 199-12
definierten theoretischen Teilkreisdurchmesser läuft.
[0011] Zur guten Einführung der aufzunehmenden Ketten wird vorgeschlagen, dass die leistenförmigen
Mitnehmer im oberen Bereich des Aufnahmeraumes abgerundet bzw. angefast sind.
[0012] Weiterhin ist vorgesehen, dass die Kettenglieder der aufgenommenen Kette in dem Aufnahmeraum
wechselseitig an den Seitenscheiben an den leistenförmigen Mitnehmern zum Aufstellen
der Kette anliegen bzw. zwischen den leistenförmigen Mitnehmern zur Bildung tragender
Flächen angeordnet sind.
[0013] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Kettenscheibe
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung einer Kettenscheibe gemäss Linie A-A der Fig. 1
- Fig. 3
- einen Schnitt einer Kettenscheibe nach Linie B-B der Fig. 2
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf eine Kettenscheibe
- Fig. 5 und 6
- eine vergrößerte Darstellung der Mitnehmer in Seiten- und Vorderansicht
- Fig. 7
- eine vergrößerte Darstellung gemäss Fig. 2 mit drei eingelegten Ketten mit unterschiedlichen
Teilkreisdurchmessern als Prinzipdarstellung
- Fig. 8
- eine Darstellung einer vorrichtung mit einer aufgenommenen Kette in Seitenansicht
- Fig. 9
- eine detaillierte schematische Darstellung des Aufnahmeraumes mit unterschiedlichen
aufgenommenen Ketten und
- Fig. 10
- eine Detaildarstellung einer Draufsicht eines Mitnehmers mit zugeordneten Ketten
[0014] Bei der dargestellten Ausbildung wird eine Kettenscheibe durch zwei im Winkel alpha
zur Senkrechten angeordnete Seitenscheiben 2 gebildet, die von einer angetriebenen
Nabe 1 ausgehen und über Klauen 6 mit einer Antriebswelle verbindbar sind. Die Nabe
1 besitzt entsprechende Fettzuführungen 8. Die Seitenscheiben 2 sind durch Rippen
2 abgestützt und ein sich verjüngender Aufnahmeraum 9 ist durch ein koaxial zur Nabe
1 angeordnetes Basisrohr 3 im unteren Bereich begrenzt.
[0015] Die gegenüberliegenden Seitenscheiben 2 sind jeweils im gleichen Abstand mit fünf
radial verlaufenden leistenförmigen Mitnehmer 7 versehen, die an sich gegenüberliegenden
Seiten um einen halben eingeschlossenen Winkel gegeneinander versetzt sind.
[0016] In den Aufnahmeraum 9 werden die normgerechten Ketten 10 eingelegt. Dabei sind die
Teilkreisdurchmesser D
o bestimmt, aus dem jeweiligen Durchmesser der Kettenglieder d sowie der Teilung t
der Kette 10 und der Mitnehmerzahl z nach einer bekannten Formel, nämlich

[0017] Mit der Festlegung des Teilkreisdurchmessers D
o aus den Eingangsgrößen ergeben sich konstruktiv die Winkel alpha zur Senkrechten
der Seitenscheiben 2. Dieser Winkel muß eingehalten werden, damit die jeweilige Kette
10 die richtige Lage entsprechend dem erforderlichen Teilkreisdurchmesser D
o einnimmt.
[0018] Dabei ergeben sich für die Mitnehmer 7 die Längen (a), (b), (c), (d) und (e) sowie
die Winkel beta und gamma aus den Teilkreisdurchmessern D
o für den Kettenbereich, für den die Kettenscheibe eingesetzt werden soll. Nur mit
einer korrekten Form der Mitnehmer 7 wird sichergestellt, dass sich die jeweiligen
Ketten 10 in den jeweiligen Teilkreisdurchmesser D
o legen und dann als kraftübertragendes Element wirken können.
[0019] Zur weiteren Erläuterung wird ausgeführt, dass sich ein Winkel alpha (Fig. 9) zur
Zuordnung der Seitenscheiben 2 dadurch ergibt, wenn die kleinste und größte Kettengrösse,
die von der Kettennuss aufgenommen werden sollen, grafisch in den Teilkreis legt und
dann so angeordnet werden, dass die Kettenglieder im 45 Grad-Winkel zur Senkrechten
liegen. Wird vom Mittelpunkt des liegenden Kettengliedes der kleinsten aufzunehmenden
Kette 10 und das liegende Kettenglied der größten Kette durch eine Linie verbunden,
wobei beide Kettenglieder der verschiedenen Ketten berührt werden, ergibt sich der
öffnungswinkel für alpha von 15 Grad. Mit diesem Winkel erhält die Ausrichtung der
Seitenscheiben 2, die den Raum 9 für das Aufnehmen der Ketten 10 (Fig. 8) bilden.
[0020] Der gezeigte Winkel beta (Fig. 5) bezüglich der Höhe der Mitnehmer 7 hat die Aufgaben,
dass einmal die Kette 10 im Betrieb aufgestellt wird und dass sich die Kette 10 im
45 Grad-Winkel in den Kettenraum zwischen den Seitenscheiben 2 legt. Ferner sorgt
der Winkel dafür, dass sich auf der gegenüberliegenden Seite zum aufstellenden Mitnehmer
versetzt angeordneten Mitnehmer eine ausreichende Tragfläche 11 des Mitnehmers 7 (Fig.
9) ergibt, dee dann als kraftübertragendes Element nutzbar wird. Die Linie, und damit
den Winkel beta ergibt sich, in dem der Aufstellpunkt der größten Kette 10 mit dem
Mittelpunkt der kleinsten Kette 10 verbunden wird. Es ergibt sich dann in diesem Fall
ein Winkel von 4.3 Grad.
[0021] Ferner ergibt sich der Winkel gamma der Mitnehmer 7 dadurch, dass die kleinste und
größte Kette in den jeweiligen Teilkreisen berücksichtigt und die stehenden Kettenglieder
der kleinsten und der größten Kette 10 mit dem Mittelpunkt genau im Teilkreis D
o liegen und mit den Längsachsen der Kettenglieder einen rechten Winkel bilden. Eine
Linie vom Mittelpunkt so, dass die kleinste Kette 10 und die größte Kette 10 berührt
werden, ergibt sich der theoretische Winkel gamma für die Ausbildung der Mitnehmer
7 (Fig. 10).
[0022] Damit die Kette 10 im Betrieb richtig läuft, müssen Fertigungstoleranzen und vor
allem auch plastische Längenänderungen unter Last der Ketten 10 berücksichtigt werden.
Daraus ergibt sich praxisgemäss ein Winkel gamma im Bereich von 6 Grad.
1. Ausbildung von Schiffswinden zum Transport von aufgenommenen Ketten als Ankerstegketten
mit mindestens fünf Mitnehmern, die entsprechend zur Kettengrösse mit einem daraus
resultierenden Teilkreisdurchmesser zur Umschlingung ausgebildet sind, wobei die Mitnehmer
eine sich zur Nabe gebildete verjüngende Aufnahme für die Kette zur Einstellung der
Kettenglieder beim Einlauf in einem Winkel von 45 Grad zur Kettenachse einstellbar
sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme als Aufnahmeraum (9) durch die im Winkel (alpha) zur Senkrechten angeordneten
spitzwinklig zugeordneten Seitenscheiben (2) für unterschiedliche Kettengrössen mit
daraus resultierenden Teilkreisdurchmessern (Do) bemessen ist und die Seitenscheiben (2) mindestens fünf ortsfest zugeordnete radial
verlaufende leistenförmige Mitnehmer (7) aufweisen, die an sich gegenüberliegenden
Seitenscheiben (2) angeordnet und die Mitnehmer (7) jeweils um einen halben eingeschlossenen
Winkel an den gegenüberliegenden Seitenscheiben (2) gegeneinander versetzt angeordnet
sind.
2. Ausbildung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass unter Berücksichtigung des Winkels (alpha) der Seitenscheiben (2) die leistenförmigen
Mitnehmer (7) in Längsausdehnung in Richtung der Nabe (1) über ihre Breite (c) und
Höhe (d) in einem Winkel (gamma/beta) als Funktion in Abhängigkeit der aufzunehmenden
Ketten (10) und der erforderliche Teilkreisdurchmesser (Do) sich verjüngen und sich in der Höhe reduzieren.
3. Ausbildung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die leistenförmigen Mitnehmer (7) im oberen Bereich des Aufnahmeraumes (9) abgerundet
bzw. angefast sind.
4. Ausbildung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenglieder der aufgenommenen Kette (10) in dem Aufnahmeraum (9) wechselseitig
an den Seitenscheiben (2) an den leistenförmigen Mitnehmern (7) zum Aufstellen der
Kette (9) anliegen bzw. zwischen den leistenförmigen Mitnehmern (7) zur Bildung tragender
Flächen (11) angeordnet sind.