[0001] Die Erfindung betrifft eine Hitzeschildelementanordnung mit einem Hitzeschildelement,
ein Verfahren zur Montage eines Hitzeschildelementes in einer Hitzeschildelementanordnung,
ein weiteres Verfahren zur Montage eines Hitzeschildelementes in einer Hitzeschildelementanordnung
und eine Verwendung der Hitzeschildelementanordnung mit den in den Oberbegriffen jeweiliger
unabhängiger Ansprüche genannten Merkmalen.
[0002] In vielen technischen Anwendungen werden leistungsfähige keramische Hitzeschilde
verwendet, um Temperaturen zwischen 1000 und 1600 Grad Celsius zu widerstehen. Insbesondere
die Hitzeschilde von Turbinenmaschinen wie Gasturbinen und Turbinentriebwerken, wie
sie in stromerzeugenden Kraftwerken und in größeren Flugzeugen Verwendung finden,
weisen entsprechend große durch Hitzeschilde abzuschirmende Flächen im Inneren der
Brennkammern auf. Wegen der thermischen Ausdehnung und wegen großer Abmessungen muss
der Schild aus einer Vielzahl einzelner aus Keramik hergestellter Hitzeschildelemente
zusammengesetzt werden, die voneinander mit einem ausreichenden Spalt beabstandet
sind. Dieser Spalt bietet den Hitzeschildelementen ausreichenden Raum für die thermische
Ausdehnung. Da jedoch der Spalt auch einen direkten Kontakt der heißen Verbrennungsgase
mit der den Hitzeschild tragenden Tragstruktur ermöglicht, wird als eine effektive
Gegenmaßnahme durch die Spalte in Richtung der Brennkammer ein Kühlfluid in Form von
Kühlluft über Kühlkanäle eingeblasen. Diese Kühlluft wird ferner dazu verwendet, gezielt
die metallischen Halterungen anzublasen und somit zu kühlen, mit welchen die keramischen
Hitzeschildelemente (CHS, Ceramic Heat Shields) an der Tragstruktur verklammert sind.
[0003] Um die Halterungen möglichst einfach und einteilig auszuführen, ist eine Bauweise
bekannt, bei der diese Halterungen einerseits in die in der Tragstruktur kreisumlaufend
und parallel ausgebildete Montage-Nuten eingreifend einschiebbar sind, und andererseits
mit ausgebildeten Greifabschnitten in die in seitlichen Kanten der keramischen Hitzeschildelemente
ausgebildete Halternuten verklammert werden. Die Hitzeschildelemente werden nacheinander
mit den Haltern in die Nuten der Tragstruktur eingeschoben, wobei die nachkommenden
Elemente die vorher positionierten in ihren Positionen versperren. Auf diese Weise
kann beispielsweise eine kreisumlaufende Reihe von Hitzeschildelementen in einer Brennkammer
einer Gasturbine gebildet werden.
[0004] Das letzte verbleibende Hitzeschildelement kann jedoch nicht mehr auf diese Weise
montiert werden, weil die beiderseits vorhandenen benachbarten Hitzeschildelemente
eine tangential gerichtete Montagebewegung blockieren. Oft wird ein derartiges letzes
Hitzeschildelement als ein Attrappenplatte oder Attrappe genannt. Folglich werden
zum Anbringen des letzten Hitzeschildelementes Lösungen mit Verschraubungen angewendet,
die eine Montage des Hitzeschildelementes in Richtung der Flächennormalen der Tragstruktur
ermöglichen.
[0005] Eine bekannte Verschraubung benutzt hierzu vier Schrauben, die in den in seitlichen
Kanten des Hitzeschildelementes hierfür ausgebildete Aussparungen eingreifen. Diese
Lösung ist dadurch benachteiligt, dass die Montage ein Handhabungsproblem bedingt.
Die Handhabung der vier Schrauben erzwingt beispielsweise die Verwendung von Fixiermitteln
wie Verklebung oder Klebeband, die nicht zuverlässig sind, wodurch die Schrauben verloren
gehen können und wegen hoher Beschädigungsgefahr einer Turbine unbedingt vor Inbetriebnahme
gefunden werden müssen. Ferner ist die Über-Kopf-Montage schwierig, da die Schrauben
durch die Fixierung per Klebeband verkippen können und somit nicht in die vorgesehenen
Bohrungen eingeführt werden kann. Da es sich um das letzte Hitzeschild handelt, können
die Schrauben nicht per Hand positioniert werden, sondern müssen per Inbus - ohne
Sicht - in die Bohrungen eingefädelt werden.
[0006] EP 1 701 095 A1 und
EP 0 558 540 B1 beschreiben beispielhaft einen wie oben genant ausgeführten Hitzeschild mit den geschilderten
Vorteilen und Problemen. Die Hitzeschildelemente werden in der Fachwelt auch als Steine
und die sie haltenden Halteelemente Steinhalter und die in den Seitenkanten der Hitzeschildelemente
ausgesparte Nuten als Taschen bezeichnet.
[0007] Die vorliegende Erfindung macht es sich zur Aufgabe, die Montage, Demontage und dauerhafte
Befestigung eines Hitzeschildelementes, insbesondere eines Schlusssteines oder einer
Attrappe, in Richtung der Flächennormalen der Tragstruktur eines aus einer Vielzahl
von Hitzeschildelementen aufgebauten Hitzeschildes sicher und unkompliziert zu gestalten,
wobei die Befestigungselemente ausreichend gekühlt und keiner Überhitzung durch heiße
Gase ausgesetzt werden sollen.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung nach einem ersten Aspekt von einer Hitzeschildelementanordnung
mit einem Hitzeschildelement, insbesondere einer Attrappe, für einen eine Vielzahl
benachbart an einer Tragstruktur angeordneter Hitzeschildelemente aufweisenden Hitzeschild
aus. Das Hitzeschildelement weist eine Heißseite und eine Kaltseite auf, und ist an
der Tragstruktur befestigt, wobei die Tragstruktur pro Hitzeschildelementreihe wenigstens
eine Montagenut aufweist. Das Hitzeschildelement weist an jeweils zwei gegenüberliegenden
und quer zu den parallelen Montagenuten verlaufenden Kantenseiten ausgesparte Vertiefungen
in Form von Haltenuten auf.
[0009] Zur Lösung der Aufgaben der Erfindung weist ein erfindungsgemäßes Hitzeschildelement
wenigstens eine durchgehende Schraubenkopföffnung auf, welche die Kaltseite und die
Heißseite des Hitzeschildelementes im Wesentlichen senkrecht durchbohrt und durch
welche der Kopf der jeweiligen Schraube bis zur Tragstruktur zugänglich und/oder frei
versenkbar ist. Im Kopf der Schraube kann dabei insbesondere eine Inbusvertiefung
sechseckiger oder anderer Form ausgebildet sein, sodass die Schraube von der Heißseite
des Hitzeschildelementes mithilfe eines entsprechenden Inbuswerkzeuges gedreht werden
kann.
[0010] Die durchgehende Schraubenkopföffnung ist über der Montagenut eingerichtet. Außerdem
ist in der Montagenut der Tragstruktur fluchtend mit der Schraubenkopföffnung eine
Schraubenbohrung zur Aufnahme des Gewindeschaftes der Schraube vorhanden. Unter dem
Kopf der Schraube ist ein als Steinhalter dienendes Federelement anordenbar und/oder
angeordnet, welches sich entlang der Kaltseite des Hitzeschildelementes und der Montagenut
der Tragstruktur erstreckt. Dabei ist wenigstens ein äußeres Ende des als Steinhalter
dienenden Federelementes als ein umklammernder Haltehaken ausgebildet, der zum Eingreifen
in die seitliche ausgesparte Haltenut des Hitzeschildelementes ausgestattet ist.
[0011] Dadurch sind die Köpfe der Schrauben und deren Schäfte im Vergleich zum Stand der
Technik tiefer bis an die Tragstruktur herangeführt und aus den Spaltbereichen zwischen
den Hitzeelementen entfernt. Sie werden daher nicht direkt von den heißen Gasen angeströmt.
Folglich kann auf eine Kühlluftbeströmung und den damit verbundenen Aufwand ganz verzichtet
oder diese wesentlich vereinfacht und reduziert werden.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung vorliegender Erfindung erstreckt sich das Federelement
nur zu einer der beiden die Haltenuten aufweisenden Seiten, wobei jeweils zwei voneinander
abgewandt angeordnete Federelemente ein Federelementepaar bilden.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung erstreckt
sich das Federelement zu beiden die Haltenuten aufweisenden Seiten des Hitzeschildelementes
und bildet so ein einstückiges Federelementepaar. Dabei ist das Federelement durch
vorzugsweise wenigstens eine gemeinsame Schraube an der Tragstruktur befestigt. An
den beiden äußeren Enden des Federelementes ist ferner je ein umklammernder Haltehaken
ausgebildet, der zum Eingreifen in die jeweilige seitliche ausgesparte Haltenut des
Hitzeschildelementes vorgesehen ist. Mit dieser Anordnung reduziert sich die Anzahl
der Federelemente und der Schrauben, sodass die Montage und Demontage wesentlich einfacher
zu bewältigen sind.
[0014] Das einstückige Federelementepaar lässt sich noch weiter verbessern, wenn die entlang
der Montagenut der Tragstruktur erstreckte Langseite des Federelementes eine vorgegebene
Wölbung aufweist, die von der Tragstruktur her konvex ausgewölbt ist, sodass wenn
das Federelement entspannt ist, die umklammernden Haltehaken an den Enden des Federelementes
um je einen vorgegebenen Winkel voneinander geneigt sind. Dadurch ist zwischen den
Haltehaken ein Abstand gebildet, der eine Einfädelung des Hitzeschildelementes zwischen
den Haltehaken ermöglicht.
[0015] Vorzugsweise ist auf der Heißseite des Hitzeschildelementes eine Aussparung vorgesehen,
die zur Aufnahme der konvexen Wölbung des Federelementes vorgesehen ist.
[0016] Außerdem ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung zwischen
der Heißseite des Hitzeschildelementes und dem Federelement ein Niederhalter angeordnet,
der dazu dient, durch Andruck die Wölbung des Federelementes zu begradigen und dadurch
die Haltehaken an den einander gegenüberliegenden Enden des Federelementes in die
Haltenuten eingreifen zu lassen.
[0017] Die in der jeweiligen Montagenut der Tragstruktur vorgesehene Schraubenbohrung kann
zur Aufnahme des Gewindeschaftes der Schraube durchgehend durch die Tragstruktur hindurch
ausgebildet sein und mit einer von der Rückseite der Tragstruktur anbringbaren Gewindevorrichtung
verschraubbar ausgeführt sein.
[0018] Alternativ kann die in der Montagenut der Tragstruktur vorgesehene Schraubenbohrung
zur Aufnahme des Gewindeschaftes der Schraube vorzugsweise als eine Blindbohrung von
bestimmter ausreichender Tiefe ausgeführt sein, wobei in der Blindbohrung ferner vorzugsweise
ein Gewindeeinsatz montierbar ist. Der Gewindeeinsatz kann insbesondere als ein Spiraleinsatz
oder ein Helicoil ausgebildet sein. Durch diese Maßnahmen benötigt man keine, von
der Rückseite der Tragstruktur anzubringende Gewindevorrichtung, wie eine Schraubenmutter
vorzusehen. Folglich kann die Montage und Demontage des Hitzeschildelementes vollständig
von der vorderen Seite der Tragstruktur erfolgen.
[0019] Nach einem weiteren Aspekt werden die Aufgaben der vorliegenden Erfindung durch ein
Verfahren zur Montage einer Hitzeschildelementanordnung mit einem Hitzeschildelement
und wenigstens einem Federelement an einer Tragstruktur nach einer vorhergehend beschriebenen
Ausgestaltung gelöst.
[0020] Die erfindungsgemäße Montage des Hitzeschildelementes wird derart ausgeführt, dass
- das Federelement zum Eingreifen in der Haltenut an dem Hitzeschildelement montiert
wird,
- die Schraube in die zugehörige durchgehende Schraubenkopföffnung eingeführt und durch
eine im Federelement vorgesehene Schraubenöffnung hindurchgesteckt wird,
- das Hitzeschildelement mit angebrachtem Federelement und Schraube in einer zur Oberfläche
der Tragstruktur senkrechten Bewegung an der Tragstruktur montiert wird, sodass der
Gewindeschaft der Schraube in die zugehörige Schraubenbohrung der Tragstruktur eingreift,
und
- die Schraube verschraubt wird.
[0021] Die Federelemente werden vorzugsweise mit einer Klebeverbindung fixiert, damit sie
bei der Montage an dem Hitzeschildelelement haften bleiben. Die Schraube kann in einer
alternativen Ausgestaltung des Montageverfahrens auch nachträglich über die Schraubenkopföffnung
und die Bohrung in dem Federelement in die Schraubenbohrung der Tragstruktur eingefädelt
und eingeschraubt werden.
[0022] Hierbei wird als Gewindevorrichtung entweder ein in der Blindbohrung der Tragstruktur
vorher eingesetzter Gewindeeinsatz oder eine durch die durchgehende Schraubenbohrung
der Tragstruktur zugängliche Gewindemutter verwendet. Es sind somit seitens der Konstruktion
wahlweise beide Typen der Verschraubung verwendbar.
[0023] Schließlich werden die Aufgaben der vorliegenden Erfindung nach einem weiteren Aspekt
durch eine Verwendung der Hitzeschildelementanordnung nach einer vorhergehend beschriebenen
bevorzugten Ausgestaltung zum Ausbilden eines Hitzeschildes, insbesondere eines Schlusssteines
oder Attrappensteines des Hitzeschildes, einer Brennkraftmaschine, insbesondere einer
Turbine gelöst. Die Turbine kann hierzu vorzugsweise eine Gasturbine sein.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Teilquerschnittsansicht durch eine bekannte Hitzeschildelementanordnung,
Figur 2 eine perspektivische Teilansicht auf das bekannte Hitzeschildelement aus Fig.1,
Figur 3 eine Querschnittsansicht einer ersten erfindungsgemäßen Hitzeschildelementanordnung
vor der Montage,
Figur 4 eine Querschnittsansicht der ersten erfindungsgemäßen Hitzeschildelementanordnung
nach der Montage,
Figur 5 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Federelementes,
Figur 6 eine perspektivische Explosionsansicht einer zweiten erfindungsgemäßen Hitzeschildelementanordnung,
Figur 7 eine perspektivische Querschnittsansicht der zweiten erfindungsgemäßen Hitzeschildelementanordnung
bei Montage, und
Figur 8 eine seitliche Querschnittsansicht der zweiten erfindungsgemäßen Hitzeschildelementanordnung.
Figuren 1 und 2 zeigen eine Teilquerschnittsansicht durch eine bekannte Hitzeschildelementanordnung
1.
[0025] Bei der bekannten Hitzeschildelementanordnung 1 werden die Hitzeschildelemente 3
oder Steine mithilfe von insgesamt vier Verschraubungen an der Tragstruktur 30 befestigt.
[0026] In den seitlichen Kanten des Hitzeschildelementes 3 sind Vertiefungen oder Taschen
5 mit seitlichen Aussparungen 6 gebildet, in welchen der Schraubenschaft 15 und Schraubenkopf
13 seitlich einlegbar sind. Unter dem Schraubenkopf 13 ist ein Druckverteiler oder
Scheibe 14 angeordnet, die den Druck auf eine größere Fläche verteilt und so den keramischen
Körper des Hitzeschildelementes 3 schont.
[0027] Ein Hitzeschildelement 3 mit allein vier angebrachten Schrauben 13/15 und Druckverteilern
14 muss nach Stand der Technik nun senkrecht auf die Tragstruktur 30 montiert werden,
und die vier Schraubenschäfte 15 müssen in die vier entsprechend in der Tragstruktur
30 angeordnete Schraubenbohrungen eingefädelt werden. Weil die frei seitlich in die
Taschen 5 eingelegten Schrauben leicht herausfallen können, werden sie mit einem Klebstoff
oder Klebestreifen vorher in ihren Positionen fixiert. Beim Einfädeln jedoch geht
diese Klebeverbindung leicht verloren und die Schrauben können entweder herausfallen
oder verkantet werden und treffen deshalb nicht mehr in die Schraubenbohrungen der
Tragstruktur 30.
[0028] Weil die Schrauben relativ hoch herausragen, werden sie durch die zwischen den benachbarten
Hitzeschildelementen 3 vorhandenen Spalte von den heißen Gasen angeströmt und erreichen
hohe Temperaturen, wodurch eine Kühlung erforderlich wird. Die Kühlung ist beispielsweise
als eine Belüftung über Kanäle und Belüftungsleitungen 25 ausgeführt. Als Kühlkanal
kann die Montagenut 40 der Tragstruktur 30 oder spezielle in der Tragstruktur gebildete
Kanäle dienen.
[0029] Weil bei dieser Montageart die thermische Ausdehnung des keramischen Hitzeschildelementes
3 und der metallischen Schraube 15 erheblich und unterschiedlich ist, muss die Schraube
15 außerdem in einem Federtellerpaket 19 verschraubt werden. Das Federtellerpaket
19 ist ein zusätzliches aufwendiges Bauelement und ist in einer Pakethülse 20 verbaut,
die von einer Fixierscheibe 22 verschlossen ist. Diese Fixierscheibe 22 verhindert
das Herausfallen der Tellerfeder und der Gewindemutter 21, wenn die Schraube 15 noch
nicht eingesetzt ist.
[0030] Diese bekannte Anordnung ist somit konstruktionsbedingt aufwendig und schwierig in
der Handhabung bei der Montage/Demontage, sodass mitunter zwei Personen erforderlich
sind.
[0031] Figur 3 zeigt eine Querschnittsansicht einer ersten erfindungsgemäßen Hitzeschildelementanordnung
1 vor Montage.
[0032] Das einstückige Federelement 37 ist im entspannten Zustand mit einer Wölbung 37 versehen,
die konvex von der Oberfläche der Tragstruktur 30 ausgewölbt ist. Durch diese vorgegebene
Wölbung sind die beiden an den äußeren Enden des Federelementes 37 vorgesehenen Haltehaken
36 um einen vorgegebenen Winkel auseinander gespreizt. Diese vorgegebene Spreizung
wird eventuell noch manuell ausgeweitet, um das Hitzeschildelement 3 zwischen den
Haltehaken 36 einzufädeln und festzuhalten. Durch das Festhalten kann das Hitzeschildelement
3 mit den zwei an ihm angebrachten Federelementen 37 bequem gehandhabt werden. So
kann als Nächstes beispielsweise die Schraube 28 in die Schraubenkopföffnung eingesteckt
werden.
[0033] An der zur Kaltseite 4 des Hitzeschildelementes 3 gewandten Seite der Wölbung 37
des Federelementes ist ein Niederhalter 38 angebracht. Dieser Niederhalter 38 ist
wenigstens teilweise in einer an der Kaltseite 4 in dem Hitzeschildelement ausgebildeten
Aussparung 32 versenkbar, sodass bei der oben beschriebenen Einfädelung die Haltehaken
36 gespreizt bleiben können.
[0034] Figur 4 zeigt eine Querschnittsansicht der ersten erfindungsgemäßen Hitzeschildelementanordnung
1 aus Figur 3 nach der Montage an der Tragstruktur 30.
[0035] Die Tragstruktur 30 weist hierzu eine Schraubenbohrung auf, die in diesem Beispiel
als eine durchgehende Bohrung ausgeführt ist. Das einstückige Federelementepaar 37
wird in eine in der Tragstruktur 30 ausgebildete Montagenut 40 eingelegt, wodurch
das Hitzeschildelement 3 direkt an der Tragstruktur 30 anliegt. Durch das Anziehen
der Schraube 28 wird der Niederhalter 38 bis zum Nutboden gedrückt und die Wölbung
des Federelementes 37 dadurch begradigt, sodass die Haltehaken 36 auf beiden Seiten
in die jeweilige seitliche Haltenut 34 des Hitzeschildelementes 3 eingreifen und dieses
somit festhalten. Durch die vorgegebene Federkraft der Federelemente 37 wird das Hitzeschildelement
gegen die Tragstruktur 30 gepresst und die thermische Ausdehnung des Hitzeschildelementes
3 wird somit auch durch die federnd nachgebenden Federelemente 37 ausgeglichen.
[0036] Dadurch ist es nicht mehr erforderlich, die Schrauben 28 in einem Tellerfederpaket
wie unter Figur 1 beschrieben aufzufangen. Es kann eine einfache Gewindemutter 42
verwendet werden, die von der Rückseite der Tragstruktur 30 anzubringen ist.
[0037] Die Schraubenkopföffnung 29 ist bevorzugt durchgehend mit gleichem Durchmesser ausgebildet
und stellt die Zugänglichkeit des Schraubenkopfes 27 der Schraube 28 von der Heißseite
2 des Hitzeschildelementes 3 sicher. So kann die Montage oder Demontage mithilfe eines
Drehwerkzeuges, beispielsweise eines Inbuswerkzeuges ausgeführt werden, das durch
die Schraubenkopföffnung 29 in die Inbusaussparung 11 des Schraubenkopfes 27 eingesteckt
werden kann.
[0038] Außerdem ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Durchmesser der Schraubenkopföffnung
29 im Hitzeschildelement etwas größer als der Durchmesser des Schraubenkopfes 27 der
Schraube 28, sodass der Schraubenkopf 27 durch die Schraubenkopföffnung 29 durchsteckbar
ist.
[0039] Dadurch kann die Montage und Demontage des Hitzeschildelementes einfach gehandhabt
werden.
[0040] Es ist von Vorteil, jedoch nicht zwingend, dass die Position der Schraube 28 symmetrisch
mittig angeordnet ist, weil dadurch das einstückige Federelement 37 zu beiden Seiten
hin gleich lange Federschulter erhält und folglich gleiche Federkräfte an jedem der
vier Befestigungspunkte des Hitzeschildelementes 3 angreifen.
[0041] Der vorgegebene Versatz a zwischen der oberen Kante und der unteren Kante der seitlichen
Haltenut 34 des Hitzeschildelementes 3 sorgt dafür, dass die Haltehaken 36 auch im
gespreizten Zustand genügend Platz haben, um die vormontierte Hitzeschildelementanordnung
zwischen den bereits vormontierten benachbarten Hitzeschildelementen einzuführen.
[0042] Figur 5 zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Federelementes
44, das in einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung in zwei Teile aufgeteilt
ist.
[0043] Dieses Federelement 44 weist eine große Ähnlichkeit mit den normalen Steinhaltern
auf. Es weist eine Bohrung 45, die zum Befestigen mittels einer Schraubverbindung
vorgesehen ist, und einen Haltehaken 46 auf, der zum Eingreifen in die seitliche Haltenut
34 des Hitzeschildelementes 3 vorgesehen ist.
[0044] Figur 6 zeigt eine perspektivische Explosionsquerschnittsansicht einer zweiten erfindungsgemäßen
Hitzeschildelementanordnung 1.
[0045] Die Tragstruktur 30 weist pro Hitzeschildelementreihe zwei umlaufende parallel angeordnete
Montagenuten 40 auf. In dem Boden dieser Montagenuten 40 sind insgesamt vier Verschraubungsbohrungen,
die hierbei beispielhaft als Blindbohrungen 48 ausgeführt sind, vorgesehen.
[0046] Das Hitzeschildelement 3 weist in den quer zu den Montagenuten 40 angeordneten seitlichen
Kanten jeweils auf jeder Seite eine Vertiefung in Form einer Haltenut 34 auf, in welche
die Haltehaken der Federelemente 44 eingreifen.
[0047] Erfindungsgemäß sind vier Schraubenkopfbohrungen 29 vorgesehen, die das Hitzeschildelement
3 durchgehend vorzugsweise mit gleichem Durchmesser durchbohren.
[0048] In Figur 7 und Figur 8 ist die gleiche Ausgestaltung aus Figur 6 in einer perspektivischen
Querschnittsansicht nach Montage eines Federelementes 44 dargestellt.
[0049] Hierbei liegt das Hitzeschildelement 3 an der Tragstruktur 30 an, und das Federelement
44 ist, ebenso wie in der unter Figuren 3 und 4 beschriebenen Ausgestaltungen, in
der Montagenut 40 der Tragstruktur 30 versenkt.
[0050] Das Federelement 44 ist hierbei durch eine Schraube 28, die durch die Bohrung 45
des Federelementes durchgesteckt ist, in einer im Boden der Montagenut 40 ausgebildeten
Blindbohrung 48 mittels eines Gewindeeinsatzes 50 verschraubt. Der Schraubenkopf 27
der Schraube 28 ist hierzu durch die Schraubenkopföffnung 29 des Hitzeschildelementes
3 durchsteckbar.
[0051] Das Federelement 44 ist im montierten Zustand gespannt, sodass es eine Druckkraft
ausübt, die an insgesamt vier Eckbereichsstellen das Hitzeschildelement 3 gegen die
Tragstruktur 30 andrückt. Auch in dieser Ausgestaltung wird dadurch die thermische
Ausdehnung des Hitzeschildelementes 3 ausgeglichen, sodass kein Federtellerpaket benötigt
wird.
[0052] Die Blindbohrung 48 ermöglicht eine Montage und Demontage des Hitzeschildelementes
3 ausschließlich von der Heißseite her.
[0053] Ferner ist es in einer bevorzugten Ausgestaltung von Vorteil, die Blindbohrung 48
von der Rückseite der Tragstruktur 3 mit einem Kanal 49 auszustatten und durch die
Schraube 28 einen Luftkanal 52 auszubilden. Durch diese einfach auszubildenden Belüftungskanäle
kann Kühlluft eingeleitet werden, um den Schraubenkopf 27 der Schraube 28 bei Bedarf
zu kühlen.
[0054] Die Montage des Hitzeschildelementes 3 nach dieser Ausgestaltung werden die vier
Federelemente 44 an den vier Stellen in die seitliche Haltenut 34 eingelegt und durch
Klebeband darin befestigt. Die Vorbaugruppe wird dann senkrecht auf ihren Platz zwischen
den benachbarten Hitzeschildelementen eingesetzt. Anschließend werden die vier Schrauben
28 durch die jeweiligen zugehörigen Schraubenkopföffnungen 29 hindurchgesteckt und
durch die Bohrungen 45 der Federelemente 44 in die in den Blindbohrungen 48 eingesetzten
Gewindeeinsätze eingefädelt und mit einem Inbuswerkzeug eingeschraubt.
1. Hitzeschildelementanordnung (1) mit einem Hitzeschildelement (3) für einen eine Vielzahl
benachbart an einer Tragstruktur (30) angeordneter Hitzeschildelemente aufweisenden
Hitzeschild, wobei das Hitzeschildelement (3) eine Heißseite (2) und eine Kaltseite
(4) aufweist, und das Hitzeschildelement (3) an der Tragstruktur (30) befestigt ist,
wobei die Tragstruktur (30) pro Hitzeschildelementreihe wenigstens eine Montagenut
(40) aufweist, und wobei das Hitzeschildelement (3) an jeweils zwei gegenüberliegenden
und quer zu den parallelen Montagenuten (40) verlaufenden Kantenseiten () ausgesparte
Vertiefungen (34) in Form von Haltenuten (34) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Hitzeschildelement (3) wenigstens eine durchgehende Schraubenkopföffnung (29)
aufweist, welche die Kaltseite (4) und die Heißseite (2) des Hitzeschildelementes
(3) im Wesentlichen senkrecht durchbohrt und durch welche der Schraubenkopf (27) der
jeweiligen Schraube (28) bis zur Tragstruktur (30) zugänglich angeordnet und/oder
frei versenkbar ist, wobei die durchgehende Schraubenkopföffnung (27) über der Montagenut
(40) eingerichtet ist und in der Montagenut (40) der Tragstruktur (30) eine Schraubenbohrung
(48) zur Aufnahme des Gewindeschaftes (28) der Schraube (28) vorgesehen ist,
und unter dem Schraubenkopf (27) der jeweiligen Schraube (28) ein Federelement (37,
44) anordenbar und/oder angeordnet ist, welches sich entlang der Kaltseite (4) des
Hitzeschildelementes (3) in der Montagenut (40) der Tragstruktur (30) erstreckt,
wobei wenigstens ein äußeres Ende des Federelementes (37, 44) als ein umklammernder
Haltehaken (36, 46) ausgebildet ist, der zum Eingreifen in die seitliche ausgesparte
Haltenut (34) des Hitzeschildelementes (3) ausgebildet ist.
2. Hitzeschildelementanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich das Federelement (44) nur zu einer der beiden die Haltenuten (34) aufweisenden
Seiten des Hitzeschildelementes (3) erstreckt, wobei jeweils zwei voneinander abgewandt
angeordnete Federelemente (44, 44) ein Federelementepaar bilden.
3. Hitzeschildelementanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Federelement (37) sich zu beiden die Haltenuten (34) aufweisenden Seiten des Hitzeschildelementes
(3) erstreckt und so ein einstückiges Federelementepaar (37) bildet, wobei das Federelementpaar
(37) durch wenigstens eine gemeinsame Schraube (28) an der Tragstruktur (30) befestigt
ist und an den beiden äußeren Enden des Federelementes (37) je ein umklammernder Haltehaken
(36) ausgebildet ist, der zum Eingreifen in die jeweilige seitliche ausgesparte Haltenut
(34) des Hitzeschildelementes (3) ausgestaltet ist.
4. Hitzeschildelementanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die entlang der Montagenut (40) der Tragstruktur (3) erstreckte Langseite des Federelementes
(37) eine Wölbung (37) aufweist, die von der Tragstruktur (30) her konvex gewölbt
ist, sodass wenn das Federelement (37) entspannt ist, die umklammernden Haltehaken
(36) an den Enden des Federelementes um je einen vorgegebenen Winkel voneinander gespreizt
sind, wodurch zwischen den Haltehaken (36) ein Abstand gebildet ist, der eine Einfädelung
des Hitzeschildelementes (3) zwischen den Haltehaken (36) ermöglicht.
5. Hitzeschildelementanordnung nach einem vorhergehenden Anspruch 3 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Kaltseite (4) des Hitzeschildelementes (3) eine Aussparung (32) vorgesehen
ist, die zur Aufnahme der konvexen Wölbung (37) des Federelementes (37) vorgesehen
ist.
6. Hitzeschildelementanordnung nach einem vorhergehenden Anspruch 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der Kaltseite (4) des Hitzeschildelementes (3) und dem Federelement (37)
ein Niederhalter (38) angeordnet ist, der dazu dient, durch Andruck die Wölbung (37)
des Federelementes (37) zu begradigen und dadurch die Haltehaken (36) an den gegenüberliegenden Enden des Federelementes (37) in die
Haltenuten (34) eingreifen zu lassen.
7. Hitzeschildelementanordnung nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
die in der Montagenut (40) der Tragstruktur (30) vorgesehene Schraubenbohrung zur
Aufnahme des Gewindeschaftes (28) der Schraube (28) durchgehend durch die Tragstruktur
(30) hindurch ausgebildet und mit einer von der Rückseite (31) der Tragstruktur (30)
anbringbaren Gewindevorrichtung (42) verschraubbar oder verschraubt ist.
8. Hitzeschildelementanordnung nach einem vorhergehenden Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die in der Montagenut (40) der Tragstruktur (30) vorgesehene Schraubenbohrung (48)
zur Aufnahme des Gewindeschaftes (28) der Schraube (28) als eine Blindbohrung (48)
von bestimmter ausreichender Tiefe ausgeführt ist.
9. Hitzeschildelementanordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Blindbohrung (48) ein Gewindeeinsatz (50) montierbar ist.
10. Hitzeschildelementanordnung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Gewindeeinsatz (50) als ein Spiraleinsatz oder ein Helicoil ausgebildet ist.
11. Verfahren zur Montage einer Hitzeschildelementanordnung (1) mit einem Hitzeschildelement
(3) und wenigstens einem Federelement (44) an einer Tragstruktur (30) nach einem der
Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Federelement (44) zum Eingreifen in der Haltenut (34) an dem Hitzeschildelement
(3) montiert wird,
- die Schraube (28) in die zugehörige durchgehende Schraubenkopföffnung (29) eingeführt
und durch eine im Federelement (44) vorgesehene Bohrung (45) hindurch gesteckt wird,
- das Hitzeschildelement (3) mit dem angebrachten Federelement (44) und der Schraube
(28) in einer zur Oberfläche der Tragstruktur (30) senkrechten Bewegung an der Tragstruktur
(30) montiert wird, sodass der Gewindeschaft (28) der Schraube (28) in die zugehörige
Schraubenbohrung (48) der Tragstruktur (30) eingreift,
- die Schraube (28) verschraubt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens zwei Federelemente (44) und wenigstens zwei Schrauben (28) pro Hitzeschildelement
(3) verwendet werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Gewindevorrichtung (42, 50) ein in der Blindbohrung (48) der Tragstruktur (30)
vorher eingesetzter Gewindeeinsatz (50) oder eine durch die durchgehende Schraubenbohrung
der Tragstruktur (30) zugängliche Gewindemutter (42) verwendet wird.
14. Verwendung der Hitzeschildelementanordnung (1) nach einem vorhergehenden Anspruch
zum Ausbilden eines Hitzeschildes, insbesondere eines Schlusssteines oder Attrappensteines
(3) des Hitzeschildes, einer Brennkraftmaschine, insbesondere einer Turbine.