Gasturbinenbrennkammer und Gasturbine
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gasturbinenbrennkammer mit im Wesentlichen
rotationssymmetrischem Querschnitt und wenigstens einem axialen Abschnitt, welcher
eine innere Wand mit einer Außenseite und eine äußere Wand mit einer der Außenseite
der inneren Wand zugewandten und von dieser beabstandeten Innenseite aufweist, so
dass zwischen der Außenseite und der Innenseite ein wenigstens einen Kühlfluidkanal
bildender Zwischenraum vorhanden ist. Daneben betrifft die vorliegende Erfindung eine
Gasturbine.
[0002] Eine Gasturbine umfasst als wesentliche Bestandteile einen Verdichter, eine Turbine
mit Laufschaufeln und Leitschaufeln sowie wenigstens eine Brennkammer. Die Laufschaufeln
der Turbine sind an einer sich zumeist durch die gesamte Gasturbine erstreckende Welle
angeordnet, die mit einem Verbraucher, etwa einem Generator zur Stromerzeugung, gekoppelt
ist. Die mit den Laufschaufeln versehene Welle wird auch Turbinenläufer oder Rotor
genannt
[0003] Im Betrieb der Gasturbine wird der Brennkammer verdichtete Luft aus dem Verdichter
zugeführt. Die verdichtete Luft wird mit einem Brennstoff, beispielsweise Öl oder
Gas, vermischt und in der Brennkammer verbrannt. Die heißen Verbrennungsabgase werden
schließlich über einen Brennkammerausgang der Turbine zugeführt, wo sie unter Entspannung
und Abkühlung Impuls auf die Laufschaufeln übertragen und so Arbeit leisten.
[0004] Insbesondere die Brennkammern von sogenannten Diffusions-Verbrennungssystemen, in
denen ein brennstoffreiches Brennstoff-Luftgemisch verbrannt wird, sind im Betrieb
der Gasturbine sehr hohen Temperaturen ausgesetzt. Die Brennkammer ist hierbei ein
mechanischer Behälter, der dazu dient, die Flamme zu stabilisieren und die Überleitung
der durch die Verbrennung erhitzten Verdichterkühlluft K in die Turbine zu gewährleisten.
Da dieser mechanische Behälter nahe der Flamme liegt, ist er Temperaturen ausgesetzt,
die selbst die Schmelztemperatur von Superlegierungen übersteigen. Um das Schmelzen
der Brennkammern zu verhindern, sind diese daher häufig mit komplexen Kühlsystemen
mit doppelter Wandung und Kühlrippen zwischen den Wänden ausgestattet. Eine Brennkammer
für eine Diffusionsflamme, die eine doppelte Wandung aufweist, ist bspw. in
WO 99/17057 A1 beschrieben. Ebenfalls eine Brennkammer mit doppelter Wandung, die aber in Verbindung
mit einer Vormischflamme, d.h. einem vor der Zündung verwirbelten Luft-Brennstoff-Gemisch,
Verwendung findet, ist in
WO 97/14875 A1 beschrieben. Mit ansteigender Temperatur nimmt jedoch bei einem derartig ausgestalteten
Kühlsystem der effektive Strömungsquerschnitt des Kühlfluidkanals ab. Aufgrund der
höheren Dehnung der inneren Wand, wenn diese während des Betriebs wärmer wird, verringert
sich der Abstand zwischen der inneren Wand und der äußeren Wand und somit die Querschnittsfläche
des Kühlluftkanals. Die Außenseite der inneren Wand weist in Richtung auf die Innenseite
der äußeren Wand vorstehende Kühlrippen auf. Die Kühlrippen können gehobelt oder gefräst
sein. Die Änderung der Querschnittsfläche erschwert außerdem das Steuern der durch
den Kühlfluidkanal strömenden Kühlfluidmenge. Ein einfaches Schließen und Öffnen von
Kühlfluideintrittsöffnungen ist zum Steuern der Kühlfluidmenge nicht möglich, da diese
hauptsächlich durch die Querschnittsfläche des Kühlfluidkanals bestimmt wird.
[0005] Gegenüber diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
vorteilhafte Gasturbinenbrennkammer zur Verfügung zu stellen. Es ist eine weitere
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine vorteilhafte Gasturbine zur Verfügung zu
stellen.
[0006] Die erste Aufgabe wird durch eine Gasturbinenbrennkammer nach Anspruch 1 gelöst,
die zweite Aufgabe durch eine Gasturbine nach Anspruch 11. Die anhängigen Ansprüche
enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0007] Eine erfindungsgemäße Gasturbinenbrennkammer weist einen im Wesentlichen rotationssymmetrischen
Querschnitt auf und besitzt wenigstens einen axialen Abschnitt, der eine innere Wand
mit einer Außenseite und eine äußere Wand mit einer der Außenseite der inneren Wand
zugewandten und von dieser beabstandeten Innenseite aufweist. Somit ist zwischen der
Außenseite der Innenwand und der Innenseite der Außenwand ein wenigstens einen Kühlfluidkanal
bildender Zwischenraum vorhanden. Außerdem weist die Außenwand zum Zwischenraum führende
Eintrittsöffnungen für ein Kühlfluid, vorzugsweise Verdichterkühlluft K auf. Erfindungsgemäß
ist die innere Wand dabei zumindest teilweise aus Komosit gebildet. Dabei kann das
Komposit teilweise eine Umhüllung z.B. aus Metall aufweisen. Die innere Wand ist zumindest
brennkammerseitig mit einer Schutzschicht(TBC=Thermal Barrier Coating)versehen.
[0008] Im Vergleich zu gehobelten oder eingefrästen Kühlrippen, welche im Stand der Technik
zur Anwendung kommen, weist die aus Komposit gebildete innere Wand den Vorteile auf,
dass die Herstellung wesentlich schneller erfolgt als die im Stand der Technik verwendeten
gehobelten Kühlrippen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Wärmeübergang erhöht wird
und somit eine effizientere Kühlung als Folge aufweist.
[0009] Vorteilhafterweise ist das Komposit metallisch oder keramisch. Dieses weist die notwendige
Temperaturbeständigkeit auf.
[0010] In bevorzugter Ausgestaltung ist das Komposit als Schaum ausgebildet. Dieser weist
mehrere Vorteile auf.
[0011] Ein Nachteil bei Verwendung bei den im Stand der Technik üblichen gehobelten Kühlrippen
ist nämlich, dass die innere Wand der Brennkammer aufgrund der beim Betrieb herrschenden
sehr hohen Temperaturen eine signifikante radiale thermische Ausdehnung erfährt. Diese
thermische Ausdehnung ist groß genug, um den Strömungsquerschnitt durch den Zwischenraum
zwischen der inneren Wand mit den im Stand der Technik verwendeten Kühlrippen und
der äußeren Wand zu verringern. Ursache hierfür ist, dass die Kühlrippen keine Steifigkeit
der inneren Wand herbeiführen, die einer radialen Ausdehnung der inneren Wand entgegenstehen
würde.
[0012] Wird ein Komposit, z.B. Schaum verwenden, so wird der inneren Wand hingegen eine
Steifigkeit verliehen, die einer radialen Ausdehnung entgegensteht. Gerade Metall
oder Keramikschaum zeichnet sich durch eine besonders hohe Steifigkeit aus.
[0013] Die radiale Ausdehnung aufgrund der herrschenden hohen Temperaturen ist daher im
Vergleich zu Brennkammern nach Stand der Technik, d.h. einer Brennkammer mit gehobelten
Kühlrippen, deutlich reduziert. Somit ist eine bessere Kontrolle sowie eine bessere
Gleichförmigkeit des Kühlfluidstroms vorzugsweise Verdichterkühlluft K bei verschiedenen
in der Brennkammer herrschenden Temperaturen möglich.
[0014] Auch haben Schäume den Vorteil, dass er leicht bearbeitbar ist und somit nochmals
zur vereinfachten Herstellung beiträgt.
[0015] Zudem weisen Schäume eine hohe Temperaturbeständigkeit auf. Sie können daher in Brennkammern
verwendet werden.
[0016] Metall- oder Keramikschaum weist zudem eine gute akustische Eigenschaft auf. Somit
kann die aus Schaum hergestellte innere Wand auch dahingehend verwendet werden, um
Brennkammerschwingungen zu dämpfen, z.B. mittels in die Wand angebrachter Kühlbohrungen
die als Schallabsorber dienen können. So kann beispielsweise auch die Schaumbeschaffenheit,
z.B. große oder kleine Poren an unterschiedlichen Bereichen der Wände auf die benötige
Dämpfung abgestimmt sein.
[0017] Schaum zeichnet sich weiterhin durch ein hohes Energieabsorptionsvermögen aus. Somit
wird der Wärmeübergang erhöht und die Kühlung nochmals effizienter gestaltet. Dadurch
erfolgt ein stärkere Absenkung der Temperatur und somit eine Laufzeitverlängerung.
[0018] Vorteilhafterweise ist als Komposit eine Invar - Legierung vorgesehen. Diese Legierung
weist in bestimmten Temperaturbereichen anomal kleine oder zum Teil negative Wärmeausdehnungskoeffizienten
auf. Somit kann einer Deformation z.B. der Verbeulung der Begrenzungen, also der TBC
brennkammerseitig und der Außenseite der inneren Wand entgegen gewirkt werden. Dadurch
kann die Höhe der inneren Wand beliebig sein, also auch dergestalt, dass sie brennkammerabseitig
an die Außenwand angrenzt. Die TBC kann eine metallische oder keramische Schutzschicht
sein.
[0019] Vorteilhafterweise weist das Komposit Kühlluftlöcher auf. Diese Löcher können als
Bohrungen realisiert sein. Die Kühlluftlöcher können beliebig tief in das Komposit
eingebracht werden. Die Kühlluftlöcher können beispielsweise durch die innere Wand
hindurch angebracht werden. Die so in die Brennkammer geleitete Verdichterkühlluft
K legt sich als Film zwischen die Verbrennungsgase und die Brennkammerwand und erzeugt
somit eine Filmkühlung. Ist das Komposit als Schaum ausgeführt, so kann die Verdichterkühlluft
K durch den Schaum hindurch auch in Strömungsrichtung abfließen und somit eine effiziente
Kühlung hervorrufen. Die poröse Struktur erlaubt daher eine effizientere Kühlung als
Filmkühlung oder Prallkühlung alleine, da die poröse Struktur stark oberflächenvergrößernd
ist. Es wird eine Art Transpirationskühlung ermöglicht. Die Diffusionsströmung von
Verdichterkühlluft K durch den Schaum erlaubt die Verwendung einer relativ kleinen
Anzahl von Bohrungen durch die Oberflächenschicht.
[0020] In der erfindungsgemäßen Gasturbinenbrennkammer kann die innere Wand insbesondere
ein abströmseitiges Ende aufweisen, an dem der zwischen der Außenseite der inneren
Wand und der Innenseite der äußeren Wand vorhandene Zwischenraum zum Brennkammerinneren
hin offen ist. Das Kühlfluid kann dann dem Brennkammerinneren zugeleitet werden, was
insbesondere bei Diffusionsflammen zur Anwendung kommt. Als Kühlfluid kann hierbei
beispielsweise Verdichterkühlluft K oder Dampf Verwendung finden.
[0021] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Gasturbinenbrennkammer
weist die äußere Wand in Axialrichtung der Gasturbinenbrennkammer Stufen auf. Es ist
eine Anzahl von in Axialrichtung hintereinander angeordneten inneren Wänden vorhanden,
wobei die inneren Wände ringförmig ausgebildet sind und die Durchmesser von in Axialrichtung
hintereinander angeordneten ringförmigen inneren Wänden zunehmen. Benachbarte ringförmige
innere Wände sind hierbei teilweise ineinander geschoben. Diese Ausgestaltung ermöglicht
es, zumdem noch Kühlluftkanäle und Kühlrippen zwischen den unterschiedlichen inneren
Wänden und der äußeren Wand anzubringen und jeweils unterschiedlich auszugestalten,
sei es mit unterschiedlichen Strömungsquerschnitten und/oder mit unterschiedlichen
Steigungen der Rippen und/oder mit unterschiedlichen Rippengeometrien.
[0022] Weiterhin kann in der vorteilhaften Ausgestaltung die jeweils äußere der teilweise
ineinander geschobenen inneren Wände in ihrem die innere der ineinander geschobenen
inneren Wände umgebenden Abschnitt an einem Befestigungsabschnitt der äußeren Wand
befestigt sein. Die Eintrittsöffnungen der äußeren Wand grenzen dann an diese Befestigungsabschnitte
an. Jedem zwischen einer inneren Wand und der äußeren Wand gebildeten Zwischenraum
kann dann individuell Kühlfluid zugeführt werden. Insbesondere kann hierbei jede der
in Axialrichtung hintereinander angeordneten inneren Wände ein abströmseitiges Ende
aufweisen, an dem der zwischen der Außenseite der jeweiligen inneren Wand und der
Innenseite der äußeren Wand vorhandene Zwischenraum zum Brennkammerinneren hin offen
ist. Auf diese Weise wird eine in Axialrichtung hinter einer inneren Wand angeordnete
weitere innere Wand durch die in die Brennkammer eintretende Verdichterkühlluft K,
welche an der Innenseite der nachfolgenden inneren Wand entlang strömt, mittels Filmkühlung
weiter gekühlt. Die Verdichterkühlluft K verbleibt in der als Komposit ausgestalteten
Wand signifikant länger als bei den im Stand der Technik Verwendung findenden gehobelten
oder gefrästen Kühlrippen. Die Effizienz der Kühlung kann dadurch erhöht werden.
[0023] Eine erfindungsgemäße Gasturbine ist mit wenigstens einer erfindungsgemäßen Brennkammer
ausgestattet. Insbesondere kann eine Mehrzahl von erfindungsgemäßen Brennkammern,
beispielsweise sechs, acht oder zwölf Brennkammern, um den Rotor herum angeordnet
sein. Die mit Bezug auf die erfindungsgemäße Gasturbinenbrennkammer beschriebenen
Vorteile ergeben sich auch bei der erfindungsgemäßen Gasturbine. Es wird daher auf
die mit Bezug die erfindungsgemäße Gasturbinenbrennkammer beschriebenen Vorteile verwiesen.
[0024] Weitere Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf
die beiliegenden Figuren.
- Figur 1
- zeigt eine erfindungsgemäße Gasturbine in einem Längsteilschnitt,
- Figur 2
- zeigt eine erfindungsgemäße Brennkammer in einem Längsschnitt,
- Figur 3
- zeigt einen vergrößerten Abschnitt einer inneren Wand 39A,39B,39C mit Schutzschicht
(TBC).
[0025] Figur 1 zeigt eine Gasturbine 1 in einem Längsschnitt. Diese umfasst einen Verdichterabschnitt
3, einen Brennkammerabschnitt 5 und einen Turbinenabschnitt 7. Eine Welle erstreckt
sich durch alle Abschnitte der Gasturbine 1. Im Verdichterabschnitt 3 ist die Welle
9 mit Kränzen von Verdichterlaufschaufeln 11 und im Turbinenabschnitt 7 mit Kränzen
von Turbinenlaufschaufeln 13 ausgestattet. Zwischen den Laufschaufelkränzen befinden
sich im Verdichterabschnitt 3 Kränze von Verdichterleitschaufeln 15 und im Turbinenabschnitt
7 Kränze von Turbinenleitschaufeln 17. Die Leitschaufeln erstrecken sich vom Gehäuse
19 der Gasturbinenanlage 1 im Wesentlichen in Radialrichtung zur Welle.
[0026] Im Betrieb der Gasturbine 1 wird Luft durch einen Lufteinlass 21 des Verdichterabschnittes
3 eingesaugt und von den Verdichterlaufschaufeln 11 komprimiert. Die komprimierte
Luft wird im Brennkammerabschnitt 5 angeordneten Brennkammern 25 zugeleitet, in die
auch ein gasförmiger oder flüssiger Brennstoff über wenigstens einen Brenner 27 eingedüst
wird. Das dadurch entstehende Luft-Brennstoff-Gemisch wird gezündet und in den Brennkammern
25 verbrannt. Entlang des Strömungspfades 29 strömen die heißen Verbrennungsabgase
von der Brennkammer 25 in den Turbinenabschnitt 7, wo sie expandieren und abkühlen
und dabei Impuls auf die Turbinenlaufschaufeln 13 übertragen. Die Turbinenleitschaufeln
17 dienen dabei als Düsen zum Optimieren des Impulsübertrages auf die Laufschaufeln
13. Die durch den Impulsübertrag herbeigeführte Rotation der Welle 9 wird dazu genutzt,
einen Verbraucher wie beispielsweise einen elektrischen Generator anzutreiben. Die
entspannten und abgekühlten Verbrennungsgase werden schließlich durch einen Auslass
23 aus der Gasturbine 1 abgeleitet.
[0027] Figur 2 zeigt eine Brennkammer 25 der Gasturbine 1 in einer schematischen Schnittansicht.
Die Brennkammer 25 umfasst ein brennerseitiges Ende 31, an dem wenigstens ein Brenner
27 angeordnet ist und durch das sowohl der Brennstoff als auch Verdichterluft in die
Brennkammer eingeführt wird. Außerdem umfasst die Brennkammer 25 ein turbinenseitiges
Austrittsende 33, durch welches die heißen Verbrennungsabgase in Richtung auf den
Turbinenabschnitt 7 aus der Brennkammer 25 austreten. Die beim Betrieb der Gasturbine
1 in der Brennkammer 25 vorhandene Flamme führt in einem Abschnitt 35 der Brennkammer
zu sehr hohen Temperaturen, die ein Kühlen der Brennkammerwandung notwendig machen,
insbesondere dann, wenn die Flamme eine Diffusionsflamme ist. Um eine Kühlung zu ermöglichen,
weist die Brennkammerwandung zumindest in diesem Abschnitt 35 eine doppelwandige Struktur
mit einer Außenwand 37 und einer oder mehreren Innenwänden 39A, 39B, 39C auf. Zwischen
den Innenwänden 39A, 39B, 39C und der Außenwand 37 sind Zwischenräume 41A, 41B, 41C
vorhanden, die Kühlfluftkanäle für ein Kühlfluid, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
Verdichterkühlluft K, bilden.
[0028] Die Brennkammer 25 weist eine aus Komposit gebildete innere Wand 39A, 39,B, 39C auf,
die in Richtung auf die Außenwand 37 vorstehen. Als Komposit wird bevorzugt Metall
oder Keramikschaum verwendet. Der Schaum kann dabei eine metallische oder keramische
Umhüllung aufweisen. Durch das Einbringen von Kühlluftbohrungen 48 in die obere Schaumschicht
kann eine effiziente Kühlung durch die Porosität des Schaums hervorgerufen werden.
Die Kühlluftbohrungen 48 können eine beliebige Eindringtiefe aufweisen. Auch können
sie bis durch die Innenwand 39A, 39,B, 39c hindurchreichen um in der Brennkammer eine
Filmkühlung hervorzurufen. Die der Bohrungen 48 bis in die Brennkammer hinein können
auch als Schallabsorber wirken. Der Schall dringt von den Löchern in den Schaum hinein
wo er gedämpft bzw. ausgelöscht wird. Die Geometrie des Schaums und Funktionsweise
ist in Figur 3 dargestellt, die eine schematisierte Ansicht auf die Außenseite einer
Innenwand 39 zeigt.
[0029] Der Schaum kann eine Ivar-Legierung sein. Invar ist eine Eisen-Nickel-Legierung mit
36% Gehalt an Nickel (FeNi36). Invar-Legierungen besitzen die Eigenschaft, in bestimmten
Temperaturbereichen anomal kleine oder zum Teil negative Wärmeausdehnungskoeffizienten
(engl. Coefficient of Thermal Expansion, CTE) zu haben. Der Name resultiert also aus
der Invarianz der Dehnung bezüglich einer Temperaturänderung.
[0030] Die Innenwände 39 weisen jeweils einen Befestigungsabschnitt 45 auf, in den sie an
einem Befestigungsabschnitt 46 der Außenwand 37 befestigt sind. Die Innenwände 39
weisen leicht unterschiedliche Radien auf, wobei die Radien in Strömungsrichtung 47
der Verbrennungsgase zunehmen. Die dem Befestigungsabschnitt 45 abgewandten Enden
40 der Innenwände 39 sind zu einem Teil in die abströmseitig angrenzende Innenwand
39 eingeschoben. Dabei bleibt ein Abstand zwischen der Außenseite der inneren Innenwand
(bspw. 39A) und der Innenseite der äußeren Innwand (bspw. 39B) bzw. der Außenwand
37 so, dass abströmseitig eine zum Brennkammerinneren hin offene ringförmige Öffnung
42 entsteht. Die Außenwand 37 weist in der Nähe der Befestigungsabschnitte 46, an
denen die Innenwände 39 mit ihren Befestigungsabschnitten 45 befestigt sind, Durchgangslöcher
49 auf, die als Eintrittsöffnungen für Verdichterkühlluft K in die Zwischenräume 41
dienen. Die Verdichterkühlluft K strömt dann an der Außenseite der Innenwände 39 entlang,
um diese zu kühlen. Schließlich strömt die Verdichterkühlluft K durch die ringförmige
Öffnung 42 in das Brennkammerinnere ein.
[0031] Die Verdichterkühlluft K dient im vorliegenden Fall also in mehrfacher Weise als
Verdichterkühlluft K, nämlich zum einen dadurch, dass sie zuerst die Außenseite der
inneren Wand 39 A, 39B, 39 C, und danach die innere Wand der nachfolgenden Außenwand
37 kühlt. Ist die Wand 39 A, 39B, 39 C als Schaum ausgeführt findet auch eine Kühlung
mittels Verdichterkühlluft K im inneren der Wand selber statt. Die vorzugsweise als
Schaum ausgeführte Innenwand 39A,39B,39C ist mit Kühlluftbohren versehen. Verdichterkühlluft
K dringt in diese Wand durch die Kühlluftbohrungen sowie durch die porenförmige Schaumstruktur
der inneren Wand 39A,39B,39C ein und fließt in Richtung Brennkammer ab. Durch die
Porenstruktur ist der Wärmeübergang wesentlich erhöht, da die Porenstruktur die zur
Kühlung zur Verfügung stehende Oberfläche stark vergrößert. Das bedeutet, dass die
Luft nun wesentlich länger in der inneren Wand 39A,39B,39C verbleibt und mittels Transpirationskühlung
die den porösen Schaum der inneren Wand 39A,39B,39C kühlt. Die Kühlung erfolgt somit
wesentlich effektiver. Dadurch erfolgt eine stärkere Absenkung der Temperatur und
somit eine Laufzeitverlängerung.
[0032] Werden die Kühlluftbohrungen 48 in die obere Schicht der inneren Wand 39A,39B,39C
bis in die Brennkammer hinein eingebracht, so kann eine Filmkühlung erzeugt werden.
[0033] Die als Schaum ausgebildete innere Wand 39A,39B,39C hat zudem den Vorteil, dass sie
eine wesentlich höhere Steifigkeit als die im Stand der Technik erwähnte innere Wand
aufweist.
[0034] Dies führt außerdem dazu, dass die innere Wand 39A,39B,39C eine höhere Steifigkeit
gegenüber radialer thermischer Ausdehnung erhalten, so dass der Strömungsquerschnitt
zwischen der Innenseite der Außenwand 37 und der Außenseite der inneren Wand 39A,39B,39C
beim Betrieb der Gasturbine auch bei unterschiedlichen Temperaturen weitgehend konstant
bleibt. Somit können z.B. auf der inneren wand auch helixförmige Rippen angebracht
werden, die einen Wirbel in der Brennkammer erzeugen wenn die Verdichterkühlluft K
in die Brennkammer eintritt und somit den Verbrennungsprozess stabilisieren.
[0035] Der Schaum kann eine sogenannte Invar-Legierung umfassen, die die Gefahr einer Deformation
der inneren Wand 39A, 39B, 39C aufgrund von Hitzeinwirkung wesentlich verringert.
[0036] Die Herstellung der aus Komposit vorzugsweise Schaum hergestellte innere Wand 39A,39B,39C
erfolgt wesentlich schneller als die im Stand der Technik gehobelten Rippen. Somit
lassen sich Zeit und damit Kosten sparen.
[0037] Die hier aufgezeigte erfindungsgemäße Gasturbinenbrennkammer (25) hat somit den Vorteil,
dass sie wesentlich einfacher herstellbar ist, so wie durch Kühlluftabsenkung und
Temperaturabsenkung eine effektive Kühlung aufweist.
1. Gasturbinenbrennkammer (25) mit im Wesentlichen rotationssymmetrischem Querschnitt,
welche eine innere Wand (39) mit einer Außenseite und eine äußere Wand (37) mit einer
der Außenseite der inneren Wand (39) zugewandten und von dieser beabstandeten Innenseite
aufweist, so dass zwischen der Außenseite der inneren Wand (39) und der Innenseite
der äußeren Wand (37) ein wenigstens einen Kühlfluidkanal bildender Zwischenraum (41)
vorhanden ist, wobei die Außenwand (37) zum Zwischenraum (41) führende Eintrittsöffnungen
(49) für ein Kühlfluid aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die innere Wand (39) zumindest teilweise aus einem Komposit gebildet ist und zumindest
brennkammerseitig mit einer Schutzschicht (TBC=Thermal Barrier Coating) versehen ist.
2. Gasturbinenbrennkammer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Komposit metallisch oder keramisch ist.
3. Gasturbinenbrennkammer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Komposit als Schaum ausgebildet ist.
4. Gasturbinenbrennkammer nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Komposit eine Invar - Legierung vorgesehen ist.
5. Gasturbinenbrennkammer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Komposit Kühlluflöcher (48) aufweist.
6. Gasturbinenbrennkammer (25) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die innere Wand (39) ein abströmseitiges Ende aufweist, an dem der zwischen der Außenseite
der inneren Wand (39) und der Innenseite der äußeren Wand (37) vorhandene Zwischenraum
(41) zum Brennkammerinneren hin offen ist.
7. Gasturbinenbrennkammer (25) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Wand (37) in Axialrichtung der Gasturbinenbrennkammer (25) Stufen aufweist
und eine Anzahl von in Axialrichtung hintereinander angeordneten inneren Wänden (39A,
39B, 39C) vorhanden ist, wobei die inneren Wände (39A, 39B, 39C) ringförmig ausgebildet
sind und die Durchmesser von in Axialrichtung hintereinander angeordneten ringförmigen
inneren Wänden (39A, 39B, 39C) zunehmen und wobei benachbarte ringförmige innere Wände
(39A, 39B, 39C) teilweise ineinander geschoben sind.
8. Gasturbinenbrennkammer (25) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die jeweils äußere der teilweise ineinander geschobenen inneren Wände (39B, 39C)
in ihrem die innere der ineinander geschobenen inneren Wände (39A, 39B) umgebenden
Abschnitt an einem entsprechenden Befestigungsabschnitt (46) der äußeren Wand (37)
befestigt ist und
- die Eintrittsöffnungen (49) für das Kühlfluid an die Befestigungsabschnitte (46)
der äußeren Wand (37) angrenzen.
9. Gasturbinenbrennkammer nach Anspruch 7 und Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass jede der in Axialrichtung hintereinander angeordneten inneren Wände (39) ein abströmseitiges
Ende (40) aufweist, an dem der zwischen der Außenseite der jeweiligen inneren Wand
(39) und der Innenseite der äußeren Wand (37) vorhandene Zwischenraum (41) zum Brennkammerinneren
hin offen ist.
10. Gasturbine mit wenigstens einer Brennkammer (25) nach einem der vorangehenden Ansprüche.
11. Gasturbine nach Anspruch 11, in der eine Mehrzahl von Brennkammern (25) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche um den Rotor (9) der Gasturbine herum angeordnet sind.