(19)
(11) EP 2 270 418 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.01.2011  Patentblatt  2011/01

(21) Anmeldenummer: 10006275.1

(22) Anmeldetag:  17.06.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F42B 39/10(2006.01)
F41A 9/29(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME RS

(30) Priorität: 30.06.2009 DE 102009031286

(71) Anmelder: Rheinmetall Landsysteme GmbH
24107 Kiel (DE)

(72) Erfinder:
  • Hammerl, Thomas
    86679 Ellgau (DE)
  • Policzka, Florian
    82293 Mittelstetten (DE)

(74) Vertreter: Dietrich, Barbara 
Thul Patentanwaltsgesellschaft mbH Rheinmetall Platz 1
40476 Düsseldorf
40476 Düsseldorf (DE)

   


(54) Trennvorrichtung für Gurtglieder eines Munitiongurtes


(57) Vorgeschlagen wird eine Trennvorrichtung (1) für Gurtglieder (2), die über Haken (3) und Ösen (4) miteinander verbunden sind und zum Transport sowie der Halterung einer Munition (5) dienen, wobei die Trennvorrichtung (1) am Ende der Munitionszuführung (6) eingebunden ist, mit wenigstens zwei Zungen (10, 11) sowie einer speziell geformten Feder (12). Die Zungen (10, 11) dienen dabei vorrangig als untere Führung der Gurtglieder (2), während die obere Feder (12) das Trennen der Haken (3) und Ösen (4) bewirkt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung beschäftigt sich mit der Problematik des Auftrennens von Gurtgliedern nach dem Verschießen der darin transportierten Munition durch eine Waffe.

[0002] Bekannt sind Gurtglieder beispielsweise aus der DE 10 2004 035 634 A1. In diesen werden Munitionen einer Waffe zugeführt. Mit Hilfe eines Teils eines Verschlusses wird die Munition dann in das Waffenrohr geschoben, die Gurtglieder weiter transportiert. In einigen Ausführungen werden die Gurtglieder durch die darin befindliche Munition miteinander verbunden, sodass sie auseinander fallen, wenn die Munition das Gurtglied verlässt. In anderen Ausführungen bleiben die Gurtglieder weiterhin über Haken und Ösen miteinander verbunden.

[0003] Aus der EP 1 985 960 A1 ist eine Trennvorrichtung für Gurtglieder bekannt, die am Ende einer Munitionszuführung eingebunden ist und die Gurtglieder nach dem Verschuss der Munition auftrennen soll. Die Vorrichtung weist zwei elastisch gelagerte Zungen oberhalb sowie eine Schiene unterhalb der Gurtglieder auf. Die leeren Gurtglieder werden gegen die oberen Zungen gebracht. Diese drücken rechts bzw. links neben der Verbindungsstelle, das heißt an den äußeren Kanten der zu lösenden Gurtglieder, sodass innerhalb der Verbindungsstelle das vordere Gurtglied zum hinteren entlang der Schiene angehoben wird. Dadurch löst sich die Verbindung bzw. der Haken des vorderen Gliedes rutscht aus der Öse des hinteren Gurtgliedes heraus (oder umgekehrt). Das abgetrennte Gurtglied fällt herunter. Die Laschen sind als längliche Federelemente ausgebildet. Eine Haltezunge unterstützt die Drehung des Gurtgliedes.

[0004] Bei dieser Trennvorrichtung muss gewährleistet werden, dass das Gurtglied stets soweit verdreht wird, dass ein Lösen durch das Eigengewicht des vorderen Gurtgliedes immer gewährleistet wird.

[0005] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine weitere Trenneinrichtung für Gurtglieder aufzuzeigen, wobei ein sicheres Lösen der Gurtglieder gewährleistet werden soll.

[0006] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.

[0007] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, die Trennung im Bereich der Verbindungsstelle direkt durch eine in diesem Bereich eingebundene Trenneinrichtung und einer (Aus-)Steuerkurve für die Gurtglieder vorzunehmen, entlang derer die Gurtglieder geführt und dabei ausgehebelt, das heißt voneinander gelöst, werden.

[0008] Dazu ist in diesem Bereich eine untere Führung als auch eine obere Führung vorgesehen. Die untere Führung ist dabei auf die Breite der Verbindungsstelle abgestimmt, das heißt auf die Breite der Haken und Ösen, und wird bevorzugt durch zwei zungenartige Schienen oder dergleichen gebildet. Sie sind im Bereich des Auftrennens der Gurtglieder elastisch und danach abfallend ausgeführt. Eine einfache und möglicherweise breitere Schiene im gleichen Bereich der oberen Führung ist ebenfalls denkbar. Die obere Führung besteht vorzugsweise aus einer Feder, in die die Steuerkurve zum Führen des / der zu trennenden Gurtgliedes(r) eingebunden ist. Die Breite der Feder ist bevorzugt gleich der Breite der Haken und Ösen, kann aber auch schmaler oder breiter als diese Verbindungsstelle sein.

[0009] In Weiterführung der Erfindung ist vorgesehen, eine Auswurfvorrichtung einzubinden, die ihrerseits die getrennten Gurtglieder beispielsweise in eine Auffangvorrichtung wirft bzw. entfernt. Die einfachste Form der Auswurfvorrichtung ist dabei eine vorspannbare Feder.

[0010] Problematisch hierbei ist, dass die Waffen, die Gurtglieder zum Zuführen der Munition verwenden, selbst mit hoher Kadenz schießen. Daher ist auch das Vorspannen der Feder auf diese Kadenz zumindest teilweise abzustimmen, sodass spätestens nach einer vorgebbaren Anzahl von getrennten Gurtgliedern (wenigstens eines, vorzugsweise zwei oder drei) diese aus- bzw. weggeworfen werden. In einer bevorzugten Ausführung wird das Vorspannen vorrangig durch einen Motor unterstützt. Insbesondere bei Einzelschuss muss dabei der Motor durchlaufen können. Dies kann durch eine bekannte Sicherheitskupplung erfolgen, die den Motor von der Last trennt, wenn keine Last vorliegt, aber den Motor am Laufen selbst nicht behindert. Alternativ kann eine Kette mit flexiblen Gliedern die Feder vorspannen oder aber eine hydraulische, pneumatische oder magnetisch arbeitende Vorrichtung vorgesehen werden.

[0011] Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher beschrieben werden.

[0012] Es zeigt:
Fig. 1
eine Trennvorrichtung für Gurtglieder,
Fig. 1a
eine Darstellung der Gurtglieder mit Munition nach dem Stand der Technik,
Fig. 2
die obere Führung der Trennvorrichtung aus Fig. 1,
Fig. 3
eine Aus- bzw. Wegwurfvorrichtung zur Entsorgung der getrennten Gurtglie- der,
Fig. 4
eine Darstellung des Spannens der Feder der Auswurfvorrichtung aus Fig. 3 bezogen auf den Drehwinkel des Motors zum Spannen.


[0013] In Fig. 1 ist mit 1 eine Trennvorrichtung für Gurtglieder 2 (Fig. 1a), die über Haken 3 / Ösen 4 miteinander verbunden sind und zum Transport sowie die Halterung von Munition 5 dienen. Die Trennvorrichtung 1 ist am Ende der Munitionszuführung 6 eingebunden und besitzt vorzugsweise ein Gehäuse 7 mit einer Platte 8, durch welches die Vorrichtung 1 an einer nicht näher dargestellten Waffe befestigt werden kann. Zur Führung der Gurtglieder 2 sind vorzugsweise zwei Zungen 10, 11 unterhalb der Gurtglieder 2 im Gehäuse 7 angebracht. Die obere Führung dient zum eigentlichen Trennen der Gurtglieder 2 und wird durch eine speziell geformte Feder 12 gebildet. Diese ist auf die Breite der Haken 3 / Ösen 4 abgestimmt und in etwa so breit wie diese Verbindungsstelle 13. In die Feder 12 eingearbeitet ist eine Steuerkurve 13 zum Trennen. Die Steuerkurve 13 selbst ist auf die Form der Gurtglieder 2 abgestimmt. Sie besitzt, wie in Fig. 2 dargestellt, winkelige Passagen sowie am Ende 14 einen gebogenen Bereich. Die besondere Form der Feder 12 ermöglicht das Trennen der Haken 3 und Ösen 4.

[0014] Die Funktion ist wie folgt:

[0015] Der Haken 3 wird am hinteren Ende 14 der Steuerkurve 13 der Feder 12 blockiert, wobei das gebogene Ende 14 in die Halbrunde des Gurtgliedes 2 hineingleitet. Das Gurtglied 2 wird entlang des gebogenen Endes 14 der Steuerkurve 13 in diesem Bereich nach oben, der Verbindungsteil bzw. -bereich nach unten gedrückt, sodass die Feder 12 in diesem Bereich drückt und nunmehr den Haken 3 aus der Öse 4 heraus befördert. Das getrennte Gurtglied 2 fällt auf eine hier nicht dargestellte imaginäre Ebene (23) unterhalb der Trennvorrichtung 1.

[0016] In Fig. 3 ist schematisch eine Auswurf- bzw. Wegwurfvorrichtung 20 dargestellt, die hier aus einem Motor 21 sowie einer vorspannbaren Feder 22 besteht. Diese wird beispielsweise in Abhängigkeit der Schusskadenz durch den Motor 21 gespannt, wobei die Feder 22 nicht nach jeder Trennung der Gurtglieder 2 diese wegstoßen muss. Um zu erreichen, dass der Motor 21 weiterläuft, während die gespannte Feder 22 das / die getrennten Gurtglied(er) 2 wegbefördert, wird der Motor 21 mit einer Sicherheitskupplung (nicht näher dargestellt) versehen.

[0017] Derartige Sicherheitskupplungen sind beispielsweise von der Fa. R+W Antriebselemente GmbH (http://www.rw-kupplungen.de/kupplungen-gelenkwellen/index.php) beziehbar und beispielsweise näher in der DE 10 2006 050 995 A1 beschrieben.

[0018] In Fig. 4 dargestellt (DM = Drehmoment; DwM= Drehwinkel des Motors 21), ergibt sich somit folgender Funktionsablauf zum Spannen der Feder 22:

[0019] Der Motor 21 wird ständig bestromt. In seinem ersten, einstellbaren Drehwinkelbereich spannt er die Feder 22 bis das die Kupplung an ihren Anschlag gelangt. Die Kupplung selbst gibt nunmehr die Welle des Motors 21 frei, sodass sich der Motor 21 zwar weiter drehen kann, jedoch diese Zeit des Leerlaufes zum Entspannen (Freigeben) der Feder 22 genutzt werden kann. Der Motor 21 ist funktional von der Federspannung getrennt. Nach Vollendung des eingestellten weiteren Winkelbereiches greift die Kupplung wieder an die Welle des Motors 21 an, ein neuer Zyklus beginnt. Die Häufigkeit der Zyklen ist dabei abhängig von der Kadenz der Waffe.

[0020] Es versteht sich, dass die Spannvorrichtung auf eine motorische Version nicht beschränkt ist. So kann das Spannen der Feder 22 auch mittels Ketten und flexiblen Gliedern, hydraulisch, pneumatisch oder magnetisch erfolgten.


Ansprüche

1. Trennvorrichtung (1) für Gurtglieder (2), die über Haken (3) und Ösen (4) miteinander verbunden sind und zum Transport sowie die Halterung einer Munition (5) dienen, mit einer unteren Führung (10, 11) sowie einer als Feder (12) ausgeführten oberen Führung, die auf die Breite der Haken (3) und Ösen (4) abgestimmt ist und eine (Aus-)Steuerkurve (13) aufweist, die auf die Form der zu lösenden Gurtglieder (2) abgestimmt ist und die Trennung der Gurtglieder (2) ermöglicht.
 
2. Trennvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine, vorzugsweise zwei zungenartige Schienen (10, 11) als untere Führung der Gurtglieder (2) dienen.
 
3. Trennvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gehäuse (7) mit einer Platte (8), die Befestigung am Ende der Munitionszuführung (6) oder Waffe ermöglicht.
 
4. Trennvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Feder (12) bevorzugt gleich der Breite der Haken (3) und Ösen (4) ist, aber auch schmaler oder breiter als diese Verbindungsstelle sein kann.
 
5. Trennvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkurve (13) in sich eingebunden winkelige Passagen sowie am Ende (14) einen gebogenen Bereich besitzt, die in die Halbrundung des Gurtgliedes (2) hineingleitet, wobei das Gurtglied (2) entlang des gebogenen Endes (14) in diesem Bereich nach oben und der Verbindungsteil nach unten gedrückt wird, sodass der Haken (3) aus der Öse (4) heraus befördert wird.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente