(19)
(11) EP 2 271 137 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.01.2011  Patentblatt  2011/01

(21) Anmeldenummer: 09008748.7

(22) Anmeldetag:  03.07.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H04R 31/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(71) Anmelder:
  • DR. KURT MÜLLER GmbH & Co. KG
    47839 Krefeld (DE)
  • Ehmann & Partner GmbH
    74831 Gundelsheim-Höchstberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Harbarth, Klaus
    74821 Mosbach (DE)
  • Ringpfeil, Matthias
    47906 Kempen (DE)

(74) Vertreter: DR. STARK & PARTNER 
PATENTANWÄLTE Moerser Straße 140
47803 Krefeld
47803 Krefeld (DE)

   


(54) Lautsprechermembran und Verfahren zur Herstellung einer Lautsprechermembran


(57) Die Erfindung betrifft eine Lautsprechermembran, insbesondere in Kalotten- oder Konusform. Um eine Lautsprechermembran anzugeben, die einfach und kostengünstig herstellbar ist und ohne Klebeverbindung auskommt, soll die Lautsprechermembran aus einer Polyetherketon-Folie, insbesondere einer Polyetheretherketon-Folie, gebildet sein und auch die außen umlaufende Sicke sowie ggf. einen außenseitig um die Sicke umlaufenden Bereich zur Befestigung der Lautsprechermembran umfassen, wobei die Polyetherketon-Folie im Bereich der Lautsprechermembran starr und im Bereich der Sicke flexibel ausgebildet ist. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer Lautsprechermembran, wobei die Lautsprechermembran auch die außen umlaufende Sicke sowie ggf. einen außenseitig umlaufenden Bereich zur Befestigung der Lautsprechermembran umfasst, wobei die Lautsprechermembran aus einer Polyetherketon-Folie insbesondere einer Polyetheretherketon-Folie, hergestellt wird, indem die Polyetheretherketon-Folie thermisch, insbesondere bei einer Temperatur von zumindest 300°C, umgeformt wird.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Lautsprechermembran, insbesondere in Kalotten- oder Konusform.

[0002] Aus der Praxis sind derartige Lautsprechermembranen bekannt, die zumeist aus Papier, Metall oder auch Kunststoff bestehen.

[0003] Nachteilig hierbei ist, dass der Lautsprechermembran eine außen umlaufende Sicke sowie ggf. auch ein außenseitig umlaufender Bereich zur Befestigung der Membran zugeordnet ist, die an der Lautsprechermembran beispielsweise durch Verkleben befestigt werden. Dies ist in der Herstellung aufwändig und damit kostenintensiv, und zudem kann in der Praxis durch Lösen der Verklebung eine Beeinträchtigung der Lautsprechermembran erfolgen.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die vorgenannten Nachteile zu vermeiden und eine Lautsprechermembran anzugeben, die einfach und kostengünstig herstellbar ist und ohne Klebeverbindung auskommt.

[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Lautsprechermembran aus einer Polyetherketon-Folie, insbesondere einer Polyetheretherketon-Folie, gebildet ist und auch die außen umlaufende Sicke sowie ggf. einen außenseitig um die Sicke umlaufenden Bereich zur Befestigung der Lautsprechermembran umfasst, wobei die Polyetherketon-Folie, insbesondere die Polyetheretherketon-Folie, im Bereich der Lautsprechermembran starr und im Bereich der Sicke flexibel ausgebildet ist. Dabei kann die Lautsprechermembran die Abdeckkappe mit umfassen.

[0006] Hierdurch besteht die Lautsprechermembran einschließlich Sicke sowie ggf. einen außenseitig um die Sicke umlaufenden Bereich zur Befestigung der Lautsprechermembran aus einem einzigen einstückigen Formteil, so dass keinerlei Verbindungsbereiche, insbesondere in Form von Klebeverbindungen, existieren und damit auch nicht versagen können.

[0007] Dabei kann die Polyetherketon-Folie eine Materialstärke von ca. 10 bis 300 µm, insbesondere von ca. 25 bis 100 µm, haben, so dass ein guter Kompromiss zwischen möglichst geringem Gewicht und möglichst hoher Steifigkeit in Abhängigkeit von dem Durchmesser der Lautsprechermembran möglich ist.

[0008] Erfindungsgemäß kann die Polyetherketon-Folie im Bereich der Lautsprechermembran einen kristallinen Zustand und im Bereich der Sicke einen amorphen Zustand haben, so dass sicher die in diesen Bereichen gewünschten Materialeigenschaften resultieren. Dabei können die Bereiche mit kristallinem Zustand zumindest in etwa undurchsichtig, insbesondere schwarz oder schwärzlich bzw. dunkel, ausgebildet sein, und die Bereiche mit amorphem Zustand können zumindest in etwa durchsichtig, insbesondere transparent bzw. glasklar, sein.

[0009] Vorteilhafterweise kann die Lautsprechermembran durch thermische Umformung hergestellt sein, so dass eine einfache Herstellung möglich ist.

[0010] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer Lautsprechermembran.

[0011] Zur Vermeidung der eingangs genannten Nachteile und zur einfachen und kostengünstigen Herstellung einer Lautsprechermembran soll die Lautsprechermembran auch die außen umlaufende Sicke sowie ggf. einen außenseitig umlaufenden Bereich zur Befestigung der Lautsprechermembran umfassen, wobei die Lautsprechermembran aus einer Polyetherketon-Folie, insbesondere einer Polyetheretherketon-Folie, hergestellt wird, indem die Polyetherketon-Folie, insbesondere die Polyetheretherketon-Folie, thermisch, insbesondere bei einer Temperatur von zumindest 300°C, umgeformt wird.

[0012] Dabei kann die Polyetherketon-Folie im Bereich der Lautsprechermembran zur Erzielung eines kristallinen Zustands mit hoher Steifigkeit langsam abgekühlt werden und im Bereich der Sicke zur Erzielung eines amorphen Zustands mit hoher Flexibilität schnell abgekühlt werden, um somit gezielt die resultierenden Materialeigenschaften der Polyetherketon-Folie zu beeinflussen.

[0013] Die schnelle Abkühlung des PEK-Materials, insbesondere des PEEK-Materials, bewirkt einen amorphen, flexiblen und transparenten Zustand, und eine langsamere Abkühlung führt zu einem kristallinen Zustand, der eine höhere Steifigkeit und weniger Transparenz besitzt.

[0014] Vorteilhafterweise kann die schnelle Abkühlung in weniger als einer Sekunde erfolgen, und die langsame Abkühlung kann in mehreren Sekunden, insbesondere in ca. 5 Sekunden, erfolgen.


Ansprüche

1. Lautsprechermembran, insbesondere in Kalotten- oder Konusform, dadurch gekennzeichnet, dass die Lautsprechermembran aus einer Polyetherketon-Folie, insbesondere einer Polyetheretherketon-Folie, gebildet ist und auch die außen umlaufende Sicke sowie ggf. einen außenseitig umlaufenden Bereich zur Befestigung der Lautsprechermembran umfasst, wobei die Polyetherketon-Folie im Bereich der Lautsprechermembran starr und im Bereich der Sicke flexibel ausgebildet ist.
 
2. Lautsprechermembran nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyetherketon-Folie eine Materialstärke von ca. 10 bis 300 µm, insbesondere von ca. 25 bis 100 µm, hat.
 
3. Lautsprechermembran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyetherketon-Folie im Bereich der Lautsprechermembran einen kristallinen Zustand und im Bereich der Sicke einen amorphen Zustand hat.
 
4. Lautsprechermembran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lautsprechermembran durch thermische Umformung hergestellt ist.
 
5. Verfahren zur Herstellung einer Lautsprechermembran, insbesondere einer Lautsprechermembran nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lautsprechermembran auch die außen umlaufende Sicke sowie ggf. einen außenseitig umlaufenden Bereich zur Befestigung der Lautsprechermembran umfasst, wobei die Lautsprechermembran aus einer Polyetherketon-Folie, insbesondere einer Polyetheretherketon-Folie, hergestellt wird, indem die Polyetherketon-Folie thermisch, insbesondere bei einer Temperatur von zumindest 300°C, umgeformt wird.
 
6. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyetherketon-Folie im Bereich der Lautsprechermembran zur Erzielung eines kristallinen Zustands mit hoher Steifigkeit langsam abgekühlt wird und im Bereich der Sicke zur Erzielung eines amorphen Zustands mit hoher Flexibilität schnell abgekühlt wird.
 
7. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die schnelle Abkühlung in weniger als einer Sekunde erfolgt.
 
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die langsame Abkühlung in mehreren Sekunden, insbesondere in ca. 5 Sekunden, erfolgt.
 





Recherchenbericht