Gebiet der Erfindung
[0001] Diese Erfindung betrifft ein Haarbehandlungsgerät und ein korrespondierendes Verfahren
zur Haarbehandlung. Als Haarbehandlungsgeräte kommen hier insbesondere Haartrockner,
Lockenstäbe und Haarglätter in Betracht. Die Erfindung kann sowohl im privaten Bereich
als auch von Friseuren angewandt werden. Insbesondere betrifft die Erfindung eine
Temperaturregelung für Haarbehandlungsgeräte und ein zugehöriges Verfahren.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Die Anmeldung
GB 2 147 204 A (angemeldet von: J.H. Downey) offenbart einen Haarkamm, welcher einen Feuchtigkeitssensor
aufweist. Dieser Kamm soll so in der Lage sein, den Trocknungszustand des Haares optisch
anzuzeigen. Daher kann er beispielsweise zusammen mit einem Haartrockner verwendet
werden. Eine Benutzerin könnte dann beispielsweise den Kamm in der einen Hand und
den Haartrockner in der anderen Hand halten und je nach Anzeige des Kammes den Warmluftstrom
des Haartrockners an auf noch feuchte Stellen des Haares richten.
[0003] Die Patentanmeldung
GB 2 432 310 A1 (Jemella Ltd.) offenbart ein Glätteisen mit einer Temperaturmesseinheit und einem
Schaltkreis. Diese sollen erreichen, dass das Glätteisen erst ab einer bestimmten
Minimaltemperatur eingeschaltet werden kann. Geeignete Minimaltemperaturen können
nach dieser Offenbarung etwa zwischen 0°C und 10°C liegen. Wie in der Anmeldung beschrieben
wird, könnte das Einschalten bei Temperaturen unterhalb von einem solchen Schwellenwert
schädlich sein, insbesondere da dann das Glätteisen durch gebildetes Kondenswasser
beschädigt werden kann.
[0004] Die Europäische Patentschrift
EP 0 176 003 B1 (Wella AG) offenbart ein Verfahren zur Messung und Regelung des Feuchtigkeitsgehaltes
des Haares, welches mit Haartrockenhauben verwendet werden kann. Solche Haartrockenhauben,
wie sie wohl typischerweise in Frisiersalons verwendet werden, sollen mit einem Rückluftkanal
ausgestattet werden. In diesem Rückluftkanal kann dann ein Luftfeuchtigkeitssensor
eingebaut werden. Dieser Sensor wiederum soll ein Signal zum Abschalten des Trocknungsprogramms
erzeugen.
[0005] Die Europäische Patentanmeldung
EP 1 400 187 A1 (Cho) offenbart einen Schaltkreis, mit dem die Temperatur eines Glätteisens konstant
gehalten werden kann. Dieser exemplarische Schaltkreis ist wie viele andere Schaltkreise
dazu bestimmt, Messdaten von einem Temperatursensor aufzunehmen und das Glätteisen
auf einer voreingestellten Temperatur möglichst konstant zu halten. Der Temperatursensor
wird also nicht zum Variieren der Temperatur benutzt, sondern im Gegenteil vielmehr
dazu die einmal eingestellte Temperatur konstant zu halten.
[0006] Der Stand der Technik hat also einige Nachteile und Begrenzungen. Insbesondere wird
trotz verschiedener Versuche der Temperaturregelung und der Prozeßsteuerung, keine
Möglichkeit angeboten, in bequemer Weise die Temperatur automatisch zu steuern.
[0007] Die vorliegende Erfindung macht es sich zur Aufgabe, ein Haarbehandlungsgerät und
ein korrespondierendes Verfahren anzubieten, mit dem Haareigenschaften gemessen werden
und Temperatursteuerung im Haarbehandlungsgerät genutzt werden.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Haarbehandlungsgerät nach Anspruch 1 und ein Verfahren
zur Haarbehandlung nach Anspruch 11 gelöst.
Beschreibung
[0009] Die Erfindung betrifft ein Haarbehandlungsgerät und ein korrespondierendes Verfahren
zur Haarbehandlung. Haarbehandlungsgerät, welches geeignet ist, Haare zu erwärmen
und welches dazu ein Heizteil aufweist, welches auf eine Anfangstemperatur aufgeheizt
wird und dessen Temperatur über eine Temperaturregelung geregelt wird, wobei dem Haarbehandlungsgerät
ein Sensor zugeordnet ist, welcher Daten mißt, aus denen sich ein Kennwert abhängig
von Zustand der Haare erzeugen lässt, wobei der Kennwert die Temperaturregelung beeinflusst.
[0010] Die vorliegende Erfindung betrifft also allgemein ein Haarbehandlungsgerät. Diese
kann ein Haarbehandlungsgerät zur professionellen Verwendung sein, also eines, welches
in der Regel in einem Frisiersalon verwendet wird. Dies sind insbesondere auch Trockenhauben.
Das Haarbehandlungsgerät kann ebenfalls eines der üblichen Geräte zur Verwendung im
privaten Bereich sein. Dazu gehören insbesondere Haartrockner, Warmluftbürsten, Lockenstäbe
und Glätteisen. Diese Geräte weisen alle jeweils mindestens ein Heizteil auf, welches
abhängig vom Gerät in verschiedener Form ausgeführt wird. Bei Haartrocknern und Trockenhauben
gibt es in der Regel eine Luftheizung, welche typischerweise aus einer Anordnung beheizter
Drähte besteht. Andere Geräte verwenden meist ebenfalls Widerstandsheizungen, beispielsweise
in der Form von Heizplatten im Fall eines Glätteisens. In einzelnen Fällen ist auch
eine nicht elektrische Heizung vorgesehen, so z.B. bei gasgetriebenen Geräten.
[0011] Beim Einschalten des Gerätes wird dieses Heizteil auf eine Anfangstemperatur aufgeheizt.
Im Einzelfall wird das Gerät schon benutzt, bevor diese Temperatur erreicht wird.
Die Anfangstemperatur ist aber beim Einschalten des Gerätes vorgegeben. Es kommt beispielsweise
ein einfacher Einschaltknopf in Betracht, bei dem eine weitere Temperaturauswahl nicht
möglich ist. Neben dem Einschaltknopf kann auch ein Regler vorgesehen sein, mit dem
eine Anfangstemperatur ausgewählt werden kann.
[0012] Die Temperatur des Heizteils des Haarbehandlungsgerätes wird nun über einen Temperaturregelung
geregelt. Diese Temperaturregelung kann bereits die Anfangstemperatur regeln oder
sie wird aktiv, sobald die Anfangstemperatur erreicht wird und dient dazu, den weiteren
Temperaturverlauf zu regeln. Das Abschalten des Gerätes ist dabei jedoch nicht Aufgabe
der Temperaturregelung. Allerdings kann es alternativ oder zusätzlich, insbesondere
bei Glätteisen und Lockenstäben, auch in Betracht kommen, dass die Temperaturregelung
das Gerät auch abschalten kann. Dabei kommt die temporäre und die permanente Abschaltung
des Heizteils in Betracht.
[0013] Erfindungsgemäß ist dem Haarbehandlungsgerät ein Sensor zugeordnet. Dieser misst
Daten, aus denen sich ein Kennwert abhängig vom Zustand der Haare erzeugen lässt.
Der Sensor kann beispielsweise in das Haarbehandlungsgerät eingebaut sein. Es kommt
alternativ oder zusätzlich aber auch in Frage, dass der Sensor in einem Aufsatzteil
zum Haarbehandlungsgerät platziert ist. Ein solches Aufsatzteil wäre beispielsweise
eine Aufsteckdüse für einen Haartrockner. Es kommt alternativ oder zusätzlich auch
in Frage, dass der Sensor in einem separaten Bauteil zur Verfügung gestellt wird,
welches im Wesentlichen nur Messaufgaben übernimmt.
[0014] Dieser Sensor kann verschiedene geeignete Daten messen, aus denen sich ein Kennwert
abhängig vom Zustand der Haare erzeugen lässt. Solche Daten sind beispielsweise die
Haartemperatur, die Haarfestigkeit oder die Haarfeuchte. Diese Daten können direkt
am Haar gemessen werden, sie können aber auch indirekt gemessen werden. Beispielsweise
hat die Haartemperatur Einfluß auf die Temperatur eines am Haar anliegenden Bauteils,
wie beispielsweise eines Heizteils zum Kontakt mit dem Haar. Weitere nützliche Daten
können auch durch Messung der Zugkraft erzeugt werden, mit denen Haare über mindestens
eine Fläche gezogen werden. Die Messung kann mit einer einzelnen Fläche erfolgen oder
mit mehreren, insbesondere zwei Flächen. Dabei können die zwei Flächen gegeneinandergepresst
werden. Die beiden Heizflächen eines Haarglätters oder die Heiz- und die Klemmfläche
eines Lockenstabes kommen dazu in Betracht.
[0015] Aus diesen Daten soll ein Kennwert abhängig vom Zustand der Haare erzeugt werden.
Dieses kann ein aus bloß zwei Werten ausgewählter Kennwert sein oder ein aus einer
vorgegebenen Anzahl von Werten ausgewählter Kennwert oder auch ein aus einem Kontinuum
von Zahlenwerten ausgewählter Kennwert. Erfindungsgemäß soll nun dieser Kennwert die
Temperaturregelung beeinflussen. In Betracht kommt als einfache Form der Beeinflussung
das Erhöhen oder Absenkung der Temperatur. Es wäre auch möglich, dass der Kennwert
die Temperatur entlang einer bestimmten Temperaturkurve variiert.
[0016] Es hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn bei dem Haarbehandlungsgerät
der Sensor Temperaturdaten ausliest. Insbesondere kommt es in Frage, ein Haarbehandlungsgerät
zur Verfügung zu stellen, welches zwei Sensoren aufweist. Dabei kann ein Kennwert
erzeugt werden, der eine Temperaturdifferenz ist, welche vom Zustand der Haare abhängig
ist. Beispielsweise kann die Behandlungstemperatur erhöht werden, wenn die Temperaturdifferenz
groß ist, oder erniedrigt werden, wenn sie klein ist.
[0017] Es hat sich gezeigt, dass der Einsatz von Sensoren und einer erfindungsgemäßen Temperaturregelung
besonders vorteilhaft bei Haarglättern oder sogenannten Glätteisen ist. Solche Geräte
weisen typischerweise zwei Arme auf, welche auseinander- und zusammengeklappt werden
können und zwischen denen das Haar hindurchgeführt wird. Mindestens ein Arm weist
in der Regel eine Heizfläche auf, häufig weisen beide Arme je eine Heizfläche auf.
Der gegenüberliegende Arm kann eine Anpressfläche aufweisen, mit welcher das Haar
auf die Heizfläche gedrückt wird. Die Gestaltung des Haarglätters ist aber häufig
auch symmetrisch, d.h. es sind zwei gegenüberliegende Heizflächen vorgesehen, welche
für die jeweils andere Heizfläche auch als Anpreßfläche dienen. Haare werden in einer
Durchführungsrichtung durch den Haarglätter geführt. Dabei werden sie zunächst an
einem vorderen Bereich einer ersten Heizfläche vorbei geführt und dann an einem hinteren
Bereich einer Heizfläche, also an einem Bereich, der in Durchführungsrichtung hinter
dem vorderen Bereich liegt. Erfindungsgemäß kann nun im vorderen Bereich ein erster
Sensor vorgesehen sein und im hinteren Bereich ein zweiter Sensor. Dieser Sensor misst
dann an der Heizfläche jeweils eine Temperatur. Dabei kommt es zu Temperaturunterschieden,
welche auch von der Art und dem Zustand des durchgeführten Haares abhängen.
[0018] In einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur
thermischen Haarbehandlung, bei dem die Behandlungstemperatur abhängig vom Zustand
der Haare automatisch geregelt wird. Ein solches Verfahren kann insbesondere eines
sein, bei dem ein Haarglätter als Gerät zur Haarbehandlung eingesetzt wird. Dabei
kann der Erstkontakt des Haarbehandlungsgerätes mit dem Haar bei einer voreingestellten
Temperatur stattfinden. Diese voreingestellte Temperatur kann dann abhängig von der
Temperaturdifferenz, die zwischen erstem und zweitem Sensor gemessen wird, verändert
werden. Insbesondere kommt es in Betracht, dass die voreingestellte Temperatur erhöht
wird, wenn zwischen den beiden Sensoren eine große Temperaturdifferenz gemessen wird.
Die voreingestellte Temperatur wird dagegen erniedrigt, wenn zwischen den beiden Sensoren
eine kleine Temperaturdifferenz gemessen wird.
[0019] Bei den Abbildungen zeigen:
- Fig. 1
- einen Lockenstab in der Aufsicht,
- Fig. 2
- einen Haarglätter in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 3
- ein schematisches Schnittbild durch einen Haarglätter,
- Fig. 4
- einen Haartrockner mit Aufsatz.
[0020] Die Erfindung kann mit einem Lockenstab als Haarbehandlungsgerät eingesetzt werden.
Ein geeigneter Lockenstab ist in Fig. 1 abgebildet. Er weist ein Griffteil 110 auf,
welches mit einem Sichtfenster 112 ausgestattet ist. Dieses Sichtfenster 112 dient
dazu, den Füllstand einer Gaskartusche sichtbar zu machen. Die vorliegende Erfindung
kann also auch mit nicht strombetriebenen Geräten verwendet werden, nämlich beispielsweise
mit gasgetriebenen, die etwa durch katalytische Gasverbrennung eine Heizleistung erzeugen.
Das Gerät weist einen Schalter 120 auf, welcher als Ein-/Ausschalter dient. Es ist
im Prinzip auch denkbar, dass der Schalter die Auswahl mehr als einer vorgegebenen
Anfangstemperatur erlaubt. Das Gerät weist ferner eine Haarbehandlungseinheit auf,
welche einen Zylinderstab 132 und eine Klammer 134 umfasst. Mit Hilfe des Bedienhebels
136 kann die Klammer 134 vom Zylinderstab 132 gelöst werden und zu lockendes Haar
wird zwischen Zylinderstab 132 und Klammer 134 eingelegt. Die Anbringung von mindestens
einem Sensor oder auch von zwei Sensoren kommt an verschiedenen Stellen des Lockenstabs
100 in Betracht. Günstig ist insbesondere den Bereich 140 zur Anbringung eines ersten
Sensors auszunutzen und alternativ oder zusätzlich den Bereich 142 zur Anbringung
eines zweiten Sensors. Die Sensoren liegen dann links und rechts von der Klammer 134.
Folglich sind sie in Kontakt mit Haaren, die dem Lockenstab gerade zugeführt werden
und ferner mit Haaren, die den Bereich des Lockenstabs gerade verlassen.
[0021] Fig. 2 zeigt einen Haarglätter, welcher ein anderes erfindungsgemäßes Haarbehandlungsgerät
darstellt. Der Haarglätter 200 weist einen Griffbereich 210 auf und ein Haarbehandlungsbereich
230. Der Griffbereich umfasst einen ersten Griffbereich 212 und einen zweiten Griffbereich
214, welche jeweils den Armen des Haarglätters 200 zugeordnet sind. Die beiden Arme
sind durch ein Verbindungsgelenk 216 verbunden. Am Ende des Haarglätters 200 ist ein
Kabel 218 vorgesehen. Es handelt sich also um ein elektrisch betriebenes Haarbehandlungsgerät.
Ferner ist ein Temperaturregler 220 vorgesehen. In der abgebildeten Form des Drehrades
ist es leicht möglich eine gewünschte Anfangstemperatur vorzuwählen. Der Temperaturregler
220 kann zusätzlich auch als Einschalter dienen. Alternativ kann das Gerät beispielsweise
durch Verbindung des Kabels 218 mit dem Netz und durch Abziehen des Kabels vom Stromnetz
ein- bzw. ausgeschaltet werden. Der Haarbehandlungsabschnitt 230 umfasst den Haarbehandlungsabschnitt
des ersten Arms 232 und den Haarbehandlungsabschnitt des zweiten Arms 234. Am ersten
Arm 232 ist ein Griffbereich 236 erkennbar. Ein ähnlicher Griffbereich kann gegenüberliegend
auch am Haarbehandlungsende des zweiten Arms 234 vorgesehen werden. Im Haarbehandlungsbereich
234 des zweiten Arms 234 ist ein Heizteil 238 sichtbar. Ein korrespondierendes Heizteil
kann im Haarbehandlungsbereich des ersten Arms 232 ebenfalls vorgesehen werden. Alternativ
kann dort eine unbeheizte Anpressplatte vorgesehen sein.
[0022] Das Heizteil 238 kann mit einem oder zwei oder mehr Sensoren ausgestattet werden.
Günstig ist es, einen Sensor im Bereich 240 und einen weiteren Sensor im Bereich 242
vorzusehen. Die Sensoren können dann die Temperatur von Haaren messen, welche in Durchführrichtung
zunächst den Bereich 240 und dann den Bereich 242 passieren.
[0023] Fig. 3 zeigt schematisch einen Querschnitt durch ein Heizteil, wie es beispielsweise
als erstes Heizteil 238 in dem Haarglätter 200 eingesetzt werden kann. Man sieht einen
Schnitt in Querrichtung, bei dem die Heizfläche 250 nach unten weist. Die Heizfläche
250 ist Teil eines u-förmigen in der Regel metallischen Heizteils. Auf der Rückseite
des Heizteils, gegenüber der Heizfläche 250, ist ein Heizelement 260 vorgesehen. Dieses
wird im Wesentlichen durch resistive Heizung aufgeheizt. Es gibt seine Wärme an das
Heizteil und die Heizfläche 250 weiter. Seitlich an dem Heizteil, nämlich am ersten
der u-förmigen Schenkel ist ein erster Sensor 270 vorgesehen. Hier läge bei geeignetem
Einbau des Heizteils in einen Haarglätter der Bereich 240 des ersten Sensors. Gegenüberliegend,
am anderen seitlichen Schenkel der u-Form ist ein zweiter Sensor 272 vorgesehen. Hier
läge entsprechend der Bereich 242 des zweiten Sensors. Zusätzliche Sensoren können
vorgesehen werden, auch jeweils im Bereich 240 und im Bereich 242. Wenn die Heizfläche
250 im Kontakt mit Haaren steht, kann der erste Sensor 270 einen Temperaturwert messen,
der charakteristisch für dem Haarglätter zugeführtes Haar ist und der zweite Sensor
272 kann einen Wert messen, der charakteristisch ist für Haar, das aus dem Haarglätter
austritt. Ferner ist hier ein dritter Sensor 274 vorgesehen, der sich in unmittelbarer
Nachbarschaft zum Heizelement 260 befindet. Mit dem dritten Sensor kann ein noch genauerer
Temperaturverlauf bestimmt werden. Der dritte Sensor kann insbesondere auch dazu dienen,
die Temperatur des Heizelementes auf einem bestimmten konstanten Wert zu halten, solange
es nicht gilt, diesen zu verändern.
[0024] In Fig. 4 ist in perspektivischer Aufsicht ein Haartrockner 300 gezeichnet. Als ein
markantes Element weist er ein Griffteil 310 auf. Dieses trägt den Einschalter 320.
Der Einschalter dient entweder dazu, den Luftstrom auf eine feste Temperatur zu bringen,
häufig aber gibt es auch zwei oder drei Temperaturstufen, welche mit dem einen Schalter
wählbar sind. Als Haarbehandlungsteil 330 des Haartrockners 300 kann im Wesentlich
die Warmluftauslassdüse angesehen werden. Diese bläst Warmluft in der Auslassrichtung
332 aus. Das Haarbehandlungsteil 330 trägt auch das Verbindungselement 334, das in
der Form einer nutartigen Vertiefung ausgeführt ist. Dieses Verbindungselement 334
ermöglicht die Verbindung mit dem Aufsatzteil 400. Das Aufsatzteil 400 ist mit einem
korrespondierenden Verbindungselement 410 ausgestattet, welches als Nase ausgebildet
ist, die in die Nut eingreifen kann. Das Aufsatzteil 400 weist eine Vielzahl von Luftaustrittselementen
420 auf. Diese sind stab-oder röhrenförmig ausgeführt. Durch die Luftaustrittselemente
420 wird warme Luft gerade bei einer gelockten Frisur tief ins Haar eingebracht. Luft
kann zusätzlich auch am Fuß der Luftaustrittselemente durch zusätzliche, hier nicht
erkennbare Düsen austreten. Zwischen den Spitzen der Luftaustrittselemente und ihren
Fußteilen liegt ein Abstand von typischerweise einigen Zentimetern. In solchem Abstand
können erste und zweite Sensoren vorgesehen werden. Beispielsweise kann am Fuß der
Luftaustrittselemente 420 der Bereich 440 eines ersten Sensors liegen. Am Ende der
Luftaustrittselemente 420 kann der Bereich 442 eines zweiten Sensors liegen. Dort
angebrachte Sensoren können beispielsweise wiederum Temperatursensoren sein, so dass
eine Temperaturdifferenz gemessen werden kann. Es kommt aber ebenfalls in Betracht,
dass eine Feuchtigkeitsdifferenz gemessen werden wird. Aufgrund der entsprechenden
Messwerte kann wiederum ein Kennwert erzeugt werden, mit dem die Temperatur des Haartrockners
300 reguliert werden kann. Die Übertragung des Kennwertes zum Haarbehandlungsgerät,
hier dem Haartrockner, kann etwas durch ein Kabel oder drahtlos erfolgen.
[0025] Die Vorsehung zweier Sensoren an den näher beschriebenen Stellen, wie auch andere
hierin beschriebene Ausführungsformen der Erfindung, erlauben also einen sehr bequemen,
automatisierten und effizienten Haartrocknungsprozess vorzusehen und entsprechende
Geräte anzubieten.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 100
- Lockenstab
- 110
- Griffteil
- 112
- Sichtfenster
- 120
- Temperaturregelung
- 130
- Haarbehandlungseinheit
- 132
- Klammer
- 134
- Bedienhebel
- 140
- Bereich des ersten Sensors
- 142
- Bereich des zweiten Sensors
- 200
- Haarglätter
- 210
- Griffteil
- 212
- erster Arm
- 214
- zweiter Arm
- 216
- Verbindungsgelenk
- 218
- Stromkabel
- 220
- Temperaturregler
- 230
- Haarbehandlungseinheit
- 232
- erster Arm
- 234
- zweiter Arm
- 236
- Grifffläche
- 238
- erstes Heizteil
- 240
- Bereich des ersten Sensors
- 242
- Bereich des zweiten Sensors
- 250
- Heizfläche
- 260
- Heizelement
- 270
- erster Sensor
- 272
- zweiter Sensor
- 274
- dritter Sensor
- 300
- Haartrockner
- 310
- Griffteil
- 320
- Einschalter
- 330
- Haarbehandlungsteil
- 332
- Auslassrichtung für Warmluft
- 334
- Verbindungselement
- 400
- Aufsatzteil
- 410
- Verbindungselement
- 420
- Luftaustrittselemente
- 440
- Bereich eines ersten Sensors
- 442
- Bereich eines zweiten Sensors
1. Haarbehandlungsgerät (100;200;300), welches geeignet ist, Haare zu erwärmen und welches
dazu ein Heizteil aufweist, welches auf eine Anfangstemperatur aufgeheizt wird und
dessen Temperatur über eine Temperaturregelung geregelt wird, wobei dem Haarbehandlungsgerät
(100;200;300) ein Sensor zugeordnet ist, welcher Daten mißt, aus denen sich ein Kennwert
abhängig von Zustand der Haare erzeugen lässt, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kennwert die Temperaturregelung beeinflusst.
2. Haarbehandlungsgerät (100;200;300) nach Anspruch 1, bei dem der Sensor in das Haarbehandlungsgerät
(100;200;300) eingebaut ist.
3. Haarbehandlungsgerät (100;200;300) nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der Sensor in direktem
oder indirektem Kontakt mit dem Haar steht.
4. Haarbehandlungsgerät (100;200;300) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
der Sensor Temperaturdaten ausliest.
5. Haarbehandlungsgerät (100;200;300) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welches
zwei Sensoren aufweist.
6. Haarbehandlungsgerät (100;200;300) nach den Ansprüchen 4 und 5, bei welchem der Kennwert
abhängig vom Zustand der Haare eine Temperaturdifferenz ist.
7. Haarbehandlungsgerät (100;200;300) nach einem der vorherigen Ansprüche, welches ein
Haartrockner (300) ist.
8. Haarbehandlungsgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, welches ein Lockenstab (100)
ist.
9. Haarbehandlungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welches ein Haarglätter
(200) mit einer Heizfläche (250) zum Kontakt mit den Haaren ist.
10. Haarbehandlungsgerät nach Anspruch 9, bei dem der vordere Bereich der Heizfläche (250)
einen ersten Sensor (270) aufweist und der in Durchführungsrichtung der Haare hintere
Bereich der Heizfläche einen zweiten Sensor (272) aufweist.
11. Verfahren zur thermischen Haarbehandlung, bei dem die Behandlungstemperatur abhängig
vom Zustand der Haare automatisch geregelt wird.
12. Verfahren zur Haarbehandlung nach Anspruch 11, bei dem das Haarbehandlungsgerät ein
Haarglätter (200) ist.
13. Verfahren zur thermischen Haarbehandlung, bei dem der Erstkontakt des Haarbehandlungsgerätes
(100;200;300) mit dem Haar bei einer voreingestellten Temperatur stattfindet.
14. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem die voreingestellte Temperatur erhöht wird, sofern
eine große Temperaturdifferenz zwischen erstem Sensor (270) und zweitem Sensor (272)
gemessen wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem die voreingestellte Temperatur erniedrigt wird,
sofern eine kleine Temperaturdifferenz zwischen dem ersten Sensor (270) und dem zweiten
Sensor (272) gemessen wird.