[0001] Die Erfindung betrifft ein Steuerungsverfahren und eine Steuerung für die Heizeinrichtung
einer beheizten Wellnesseinrichtung, wie typischerweise einer Sauna oder einer Dampfkabine,
welche im Betrieb eine gegenüber der Umgebung erhöhte Temperatur aufweist.
[0002] In der
DE 20 2008 002 313 U1 wird eine Saunakabine vorgeschlagen bei welcher dann, wenn die Saunakabine zwischen
einzelnen Saunagängen zwischenzeitlich leer steht, die Lüftung, die Beleuchtung und
eine Zusatzbeleuchtungseinrichtungen entweder mittels einer einzigen Taste oder überhaupt
automatisch ausgeschaltet werden. Damit wird Energie gespart. Der größte Energieverbraucher,
nämlich der Saunaofen, wird dabei allerdings nicht ausgeschaltet, da die damit verbundene
Abkühlung der Saunakabine als zu großer Nachteil betrachtet wird. Durch das Abschalten
der Lüftung wird zwar Abkühlung verlangsamt und damit Heizenergie gespart, jedoch
leidet damit die Luftqualität in der Saunakabine.
[0003] In der
DE 100 40 384 C1 wird vorgeschlagen, einen Saunaofen vorwiegend dann zu beheizen, wenn keine Personen
in der Saunakabine sind, um während des Saunierens Geräusche und elektromagnetische
Wellen, welche durch den Saunaofen hervorgerufen werden, zu vermeiden. Durch die Maßnahme
wird Energieeinsparung weder angestrebt noch erzielt.
[0004] Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, die Steuerung einer beheizten
Wellnesseinrichtung wie insbesondere einer Saunakabine so auszuführen, dass während
Benutzungspausen Heizenergie gespart wird, ohne dass es deswegen zu einem Komfortverlust
kommen muss.
[0005] Zum Lösen der Aufgabe wird eine Steuerung mit folgenden Merkmalen verwendet:
- Die Temperatur in der Wellnesseinrichtung ist durch die Steuerung mittels eines Sensors
automatisch erfassbar.
- In der Steuerung ist die Aufheizkurve der Wellnesseinrichtung zumindest als näherungsweise
Information hinterlegt. (Unter "Aufheizkurve" wird hier jener Temperatur-Zeitverlauf
verstanden, der dann abläuft, wenn die Heizeinrichtung eingeschaltet wird und sich
demzufolge die Temperatur in der Wellnesseinrichtung von einem niedrigeren Temperaturniveau
bis auf die gewünschte Betriebstemperatur erhöht.)
- Durch die Steuerung ist zu Beginn einer Benutzungspause erfassbar, dass eine Benutzungspause
begonnen hat und zu welchem Zeitpunkt diese Benutzungspause wieder zu Ende ist.
- Die Steuerung schaltet zu Begin einer Benutzungspause die Heizeinrichtung ab und lässt
die Wellnesseinrichtung abkühlen, wobei die Temperatur der Wellnesseinrichtung überwacht
wird. Zu einem solchen Zeitpunkt, an welchem die bis zum Ende der Benutzungspause
verbleibende Zeit (gerade) noch ausreicht um die Wellnesseinrichtung bei wieder eingeschalteter
Heizeinrichtung auf die gewünschte Betriebstemperatur zu erwärmen, wird die Heizeinrichtung
durch die Steuerung wieder eingeschaltet.
[0006] Die Erfindung wird an Hand einer Zeichnung veranschaulicht.
- Fig. 1:
- zeigt etwas idealisiert für eine erfindungsgemäß aus- gestattete Wellnesseinrichtung
beispielhafte Temperaturver- läufe über die Zeit vor, während und nach einer Benutzungs-
pause.
[0007] Gemäß Fig. 1 dauert die Benutzungspause einer Wellnesseinrichtung vom Zeitpunkt t
1 bis zum Zeitpunkt t
2. Zum Zeitpunkt t
1 wird die Heizeinrichtung abgeschaltet und die Temperatur sinkt von der zuvor konstant
geregelten Betriebstemperatur T
B entlang der Abkühlkurve 1 ab. Zum Zeitpunkt t
s wird die Heizeinrichtung wieder eingeschaltet. Die Temperatur nimmt zwischen den
Zeiten t
s und t
2 kontinuierlich entsprechend der Aufheizkurve 2 wieder zu und erreicht genau zum Zeitpunkt
t
2 wieder die Betriebstemperatur T
B.
[0008] In der Praxis wird man eventuell die Steuerung so einstellen, dass mit dem Einschalten
nicht bis zu dem der Zeichnung entsprechenden, letztmöglichen Zeitpunkt t
s zugewartet wird, sondern schon mehr oder minder knapp vorher eingeschaltet wird.
[0009] Damit durch die Steuerung der Zeitpunkt t
s, an welchem spätestens eingeschaltet werden muss, richtig erkannt wird, nimmt sie
zum einen die tatsächliche Temperatur wahr, zum anderen errechnet sie an Hand der
hinterlegten Aufheizkurve wie tief die Temperatur zum jeweiligen Zeitpunkt sein dürfte,
damit durch Einschalten der Heizeinrichtung in der bis t
2 verbleibenden Zeitspanne die Wellnesseinrichtung wieder auf die erforderliche Benutzungstemperatur
gebracht werden könnte. Spätestens wenn die tatsächliche Temperatur während des Abkühlens
diese Grenztemperatur erreicht, ist der Zeitpunkt t
s erreicht und die Heizeinrichtung wird eingeschaltet. Die in Fig. 1 punktiert dargestellte
Linie 11 zeigt eine steilere Abkühlkurve, wie sie zu Stande kommen kann, wenn die
Wellnesseinrichtung während der Abkühlphase gegenüber dem Fall, auf welchem Kurve
1 basiert, stärker belüftet wird. Man erkannt, dass t
s' gegenüber t
s früher eintritt, dass eine tiefere Tiefsttemperatur erreicht wird und dass die erforderliche
Betriebstemperatur zum Zeitpunkt t
2 dennoch punktgenau erreicht wird.
[0010] Eine tiefere Temperatur und dementsprechend ein gegenüber dem Endzeitpunkt weiter
nach vor verschobener Einschaltzeitpunkt wird auch dann erreicht, wenn die Benutzungspause
länger ist.
[0011] Damit die Steuerung den Beginn einer Benutzungspause, also den Zeitpunkt t
1 gemäß Fig. 1, wahrnimmt, kann man zu Beginn einer Benutzungspause eine als "Energiespartaste"
bezeichenbare, dafür vorgesehene Eingabetaste drücken. Der Zeitpunkt des Tastendrucks
bedeutet damit t
1. Die Dauer der Pause ist ebenso einzugeben. Dies kann beispielsweise geschehen, indem
mehrere "Energiespartasten" vorgesehen sind, von denen jede eine bestimmte Pausendauer
bedeutet. (10 Minuten, 15 Minuten, 20 Minuten....). Ebenso kann das beispielsweise
durch einen Drehschalter oder linearen Schieber realisiert sein, bei welchem die Auslenkung
aus einer Nullstellung ein Maß für die Pausendauer ist. Den Beginn einer Pause kann
man auch automatisch, durch Anwendung von Sensoren, welche die Anwesenheit bzw. Abwesenheit
von Personen in der Wellnesseinrichtung detektieren, bestimmen lassen.
[0012] In einer vorteilhaften Ausführungsform werden durch die Steuerung mit dem Wahrnehmen
einer Benutzungspause nicht nur die Heizeinrichtung sondern auch weitere, während
der Pause nicht erforderliche Energieverbraucher wie typischerweise die Beleuchtung,
automatisch ausgeschaltet.
[0013] In einer vorteilhaften Weiterentwicklung der Erfindung nimmt die Steuerung der Wellnesseinrichtung
neben der Temperatur einen oder mehrere weitere Parameter der Wellnesseinrichtung
wahr, welche auf die Aufheizkurve einen Einfluss haben und hat für den jeweiligen
Wert des Parameters eine angepasste Aufheizkurve hinterlegt. Beispielsweise können
solche Parameter der Grad der Belüftung der Wellnesseinrichtung oder auch die Umgebungstemperatur
sein.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Weiterentwicklung der Erfindung wird durch die Steuerung
nicht immer eine gleiche, einmalig hinterlegte Aufheizkurve zur Berechnung des Einschaltzeitpunktes
t
s verwendet, sondern die datentechnisch hinterlegte Aufheizkurve wird an Hand des zeitlichen
Verlaufes von während des Betriebes tatsächlich stattfindenden Aufheizvorgänge kontinuierlich
aktualisiert. Man kann dazu auch einen gleitenden Durchschnitt aus mehreren solchen
Kurven - unter Nichtberücksichtigung von "Ausreißern" - heranziehen.
[0015] Im Wesentlichen ist der Energieverlust durch Wärmeabfluss aus einem konstanten Volumen
proportional zum Temperaturunterschied zur Umgebung und zur Dauer über welche ein
Temperaturunterschied aufrechterhalten wird. Daher ist die in Fig. 1 zwischen den
Linien 1, 2, 3 eingeschlossene, etwas dreieckige Fläche proportional zu der Einsparung
an Heizenergie durch Verwendung einer erfindungsgemäßen Steuerung gegenüber einer
Steuerung, bei welcher während einer Benutzungspause durchgehend die Betriebstemperatur
gehalten wird. Diese Energieeinsparung wird ohne Komfortverlust für die Benutzer der
Wellnesseinrichtung erzielt.
1. Verfahren zur Steuerung der Heizeinrichtung einer im Betriebszustand über Umgebungstemperatur
erhitzen Wellnesseinrichtung, wobei die Temperatur der Wellnesseinrichtung durch einen
Sensor erfasst und an die Steuerung gemeldet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
- zu Beginn einer Benutzungspause der Wellnesseinrichtung die Tatsache des Bestehens
einer Benutzungspause und der Zeitpunkt des Endes dieser Benutzungspause durch die
Steuerung erfasst werden,
- zu Beginn der Benutzungspause durch die Steuerung die Heizeinrichtung abgeschaltet
wird,
- die Heizeinrichtung zu einem solchen Zeitpunkt (ts, ts') während der Benutzungspause durch die Steuerung wieder eingeschaltet wird, zu dem
die bis zum Ende der Benutzungspause verbleibende Zeitspanne noch ausreicht um die
Wellnesseinrichtung bei wieder eingeschalteter Heizeinrichtung auf die gewünschte
Betriebstemperatur zu erwärmen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Benutzungspause bei abgeschalteter Heizeinrichtung durch die Steuerung die
in der Wellnesseinrichtung gemessene Temperatur mit einer solchen errechneten Temperatur
verglichen wird, auf welche die Wellnesseinrichtung zum jeweiligen Zeitpunkt maximal
abgekühlt sein darf, damit die Wellnesseinrichtung bei Einschaltung der Heizeinrichtung
zu diesem Zeitpunkt bis zum Endzeitpunkt der Benutzungspause wieder auf Betriebstemperatur
erwärmt werden kann, wobei das besagte Errechnen besagter Temperatur an Hand der Aufheizkurve
der Wellnesseinrichtung erfolgt und die Aufheizkurve dazu in der Steuerung hinterlegt
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufheizkurve periodisch aktualisiert wird, indem der zeitliche Verlauf von tatsächlich
stattfindenden Aufheizvorgängen aufgezeichnet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur periodischen Aktualisierung von Aufheizkurven ein gleitender Durchschnitt mehrerer
aufgezeichneter zeitlicher Verläufe von Aufheizvorgängen verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Steuerung neben der Temperatur ein weiterer Parameter der Wellnesseinrichtung
wahrgenommen wird, wobei dieser weitere Parameter einen Einfluss auf die Aufwärmkurve
der Wellnesseinrichtung hat und dass für unterschiedliche Werte dieses Parameters
unterschiedliche Aufwärmkurven in der Steuerung hinterlegt und ggf. angewendet werden.
6. Verfahren nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tatsache des Bestehens einer Benutzungspause und die Dauer einer Benutzungspause
durch manuelle Eingabe an die Steuerung eingegeben wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Tatsache des Bestehens einer Benutzungspause durch die Steuerung mittels eines
Sensors erfasst wird, welcher die Anwesenheit bzw. Abwesenheit von Personen in der
Wellnesseinrichtung detektiert.
8. Steuerung für die Heizeinrichtung einer im Betriebszustand über Umgebungstemperatur
erhitzen Wellnesseinrichtung, wobei die Temperatur der Wellnesseinrichtung durch einen
Sensor erfasst und an die Steuerung gemeldet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
- zu Beginn einer Benutzungspause der Wellnesseinrichtung die Tatsache des Bestehens
einer Benutzungspause und der Zeitpunkt des Endes dieser Benutzungspause durch die
Steuerung erfassbar sind,
- dass zu Beginn der Benutzungspause durch die Steuerung die Heizeinrichtung abschaltbar
ist und dass
- die Heizeinrichtung zu einem solchen Zeitpunkt (ts, ts') während der Benutzungspause durch die Steuerung wieder einschaltbar ist, zu dem
die bis zum Ende der Benutzungspause verbleibende Zeitspanne noch ausreicht um die
Wellnesseinrichtung bei wieder eingeschalteter Heizeinrichtung auf die gewünschte
Betriebstemperatur zu erwärmen.
9. Steuerung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass auch in einer Benutzungspause bei abgeschalteter Heizeinrichtung durch die Steuerung
die in der Wellnesseinrichtung gemessene Temperatur mit einer solchen errechneten
Temperatur vergleichbar ist, auf welche die Wellnesseinrichtung zum jeweiligen Zeitpunkt
maximal abgekühlt sein darf, damit die Wellnesseinrichtung bei Einschaltung der Heizeinrichtung
zu diesem Zeitpunkt bis zum Endzeitpunkt der Benutzungspause wieder auf Betriebstemperatur
erwärmt werden kann, wobei das besagte Errechnen besagter Temperatur an Hand der Aufheizkurve
der Wellnesseinrichtung erfolgen kann und wobei die Aufheizkurve dazu in der Steuerung
hinterlegt ist.
10. Steuerung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufheizkurve periodisch aktualisierbar ist, indem der zeitliche Verlauf von tatsächlich
stattfindenden Aufheizvorgängen aufzeichenbar und als aktualisierte Aufheizkurve hinterlegbar
ist.
11. Steuerung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zur periodischen Aktualisierung von Aufheizkurven ein gleitender Durchschnitt mehrerer
aufgezeichneter zeitlicher Verläufe von Aufheizvorgängen bildbar und verwendbar ist.
12. Steuerung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Steuerung neben der Temperatur ein weiterer Parameter der Wellnesseinrichtung
wahrnehmbar ist, wobei dieser weitere Parameter einen Einfluss auf die Aufwärmkurve
der Wellnesseinrichtung hat und dass für unterschiedliche Werte dieses Parameters
unterschiedliche Aufwärmkurven in der Steuerung hinterlegbar und ggf. anwendbar sind.
13. Steuerung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Tatsache des Bestehens einer Benutzungspause und die Dauer einer Benutzungspause
durch manuelle Eingabe an die Steuerung eingebbar sind.
14. Steuerung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Tatsache des Bestehens einer Benutzungspause durch die Steuerung mittels eines
Sensors erfassbar ist, welcher die Anwesenheit bzw. Abwesenheit von Personen in der
Wellnesseinrichtung detektiert.