[0001] Die Erfindung betrifft ein brettartiges Gleitgerät in der Gestalt eines Schis oder
Snowboards, wie dies im Anspruch 1 angegeben ist.
[0002] In der
AT 504 800 A1, welche auf die Anmelderin zurückgeht, ist ein gattungsgemäßes, brettartiges Gleitgerät
offenbart. Dabei ist ein plattenartiges Kraftübertragungselement vorgesehen, welches
sich auf der Oberseite des eigentlichen Gleitbrettkörpers abstützt. Die Oberseite
des plattenartigen Kraftübertragungselementes ist zur Abstützung einer Bindungseinrichtung
vorgesehen, die zur bedarfsweise lösbaren Verbindung mit einem Sportschuh dient. Zumindest
im Bereich der Bindungsmontagezone ist zwischen der Unterseite des plattenartigen
Kraftübertragungselementes und der Oberseite des Gleitbrettkörpers zumindest eine
Formschlussverbindung vorgesehen, welche durch integral ausgebildete, leisten- und/oder
warzenartige Erhebungen an der Unterseite des plattenartigen Kraflübertragungselementes
und durch damit korrespondierende nutartige Vertiefungen in der Oberseite des Gleitbrettkörpers
gebildet ist. Diese Formschlussverbindung ist nahe der Längsmittelachse des Gleitbrettkörpers
positioniert, insbesondere fluchtend zu Befestigungsschrauben für die Montage von
Backenkörpern der Bindungseinrichtung angeordnet. Die Befestigungsschrauben zur Montage
der Backenkörper einer Bindungseinrichtung sind unmittelbar im plattenartigen, relativ
dickwandigen Kranübertragungselement verankert und können die Spitzen der Schrauben
bis in die leisten- und/oder warzenartigen Erhebungen an der Unterseite des plattenartigen
Kraftübertragungselementes ragen, um eine erhöhte Ausreißfestigkeit zu erzielen. Außerdem
wird eine erhöhte Ausreißfestigkeit der Bindungsschrauben erzielt, indem das plattenartige
Kraftübertragungselement durch einen mehrschichtigen Verbundkörper gebildet ist, der
eine Mehrzahl von adhäsiv miteinander verbundenen Schichten umfasst, zwischen welchen
zumindest ein Kernelement angeordnet ist. Mittels dieser zumindest einen, längsmittig
positionierten Formschlussverbindung zwischen der Unterseite des plattenartigen Kraftübertragungselementes
und der Oberseite des Gleitbrettkörpers können zum einen Verdrehbewegungen zwischen
dem plattenartigen Kraftübertragungselement und dem Gleitbrettkörper in Bezug auf
eine Hochachse zuverlässig unterbunden werden und kann zusätzlich eine hohe Ausreißfestigkeit
der Bindungsschrauben erreicht werden. Durch den erhöhten Produktionsaufwand für dieses
quasi doppellagig ausgeführte, brettartige Gleitgerät und die damit verbundenen Zusatzkosten
ist es jedoch kaum möglich, das funktional vorteilhafte, brettartige Gleitgerät einem
möglichst großen Kreis von Benutzern zugänglich zu machen.
[0003] Die
US 5,447,322 A beschreibt einen Schi, welcher einen unteren Gleitbrettkörper und ein an dessen Oberseite
befestigtes, langgestrecktes Versteifungselement aufweist, welches mit der Oberseite
des Gleitbrettkörpers durch eine flexible bzw. teilweise starre Verbindung gekoppelt
ist. Der untere Gleitbrettkörper ist durch einen standardmäßigen Schiaufbau definiert,
indem mehrere festigkeitsrelevante Schichten und ein Kernbauteil adhäsiv miteinander
verbunden sind. Das Versteifungselement, welches sich über mehr als 50 % der Länge
des Gleitbrettkörpers erstreckt, ist gemäß einer ersten Ausführungsform als mehrschichtiger
Sandwichaufbau ausgeführt (Fig. 3), der mit der Oberseite des Gleitbrettkörpers über
eine elastisch nachgiebige Kleberschicht verbunden ist. Dieses mehrschichtige, sandwichartige
Verstärkungselement weist an dessen Oberseite und an dessen Seitenwänden eine dekorative
Deckschicht auf, welche das äußere Erscheinungsbild des Versteifungselementes bestimmt.
Der mehrschichtige Sandwichaufbau für das Versteifungselement ist herstellungstechnisch
aufwändig und verursacht erhöhte Produktionskosten. Ferner ist die elastisch nachgiebige
Verklebung des Versteifungselementes mit der Oberseite des Gleitbrettkörpers produktionstechnisch
schwierig und das resultierende, mechanische Verhalten des Schis nur bedingt zufriedenstellend.
Entsprechend einer zweiten Ausführungsform (Fig. 4) ist vorgeschlagen worden, das
Versteifungselement aus einem Verbundmaterial zu bilden und im Querschnitt hutförmig
bzw. in Art eines Omega zu formen, wobei die beiden im Wesentlichen parallel zur Oberseite
des Gleitbrettkörpers ausgerichteten Flansche des im Wesentlichen hutförmigen Versteifungselementes
über eine elastisch nachgiebige Schicht mit der Oberseite des Gleitbrettkörpers flächig
verklebt sind. Weiters wurde vorgeschlagen, brückenartige Stützelemente für die Backenkörper
einer Schibindung vorzusehen. Diese Brückenelemente erstrecken sich quer über das
Versteifungselement und stützen sich jeweils an den Längsseitenrändem des Gleitbrettkörpers
ab. Das Versteifungselement ist dadurch von den über die Schibindung einwirkenden
Kräften entkoppelt und werden die von der Schibindung ausgeübten Kräfte direkt auf
die Längsseitenränder des Gleitbrettkörpers übertragen. Diese Brückenelemente verursachen
erhöhte Produktionskosten und ist die Verbindung der Brückenelemente mit dem Gleitbrettkörper
produktionstechnisch schwierig. Außerdem wird der Gleitbrettkörper im Verbindungsabschnitt
mit den Brückenelementen erheblich versteift, wodurch die Einsatzperformance der Gesamtkonstruktion
beeinträchtigt ist.
[0004] Ähnliche Aufbauten eines Schis umfassend ein im Querschnitt hutförmiges Versteifungsprofil
und zumindest ein das Versteifungsprofil überbrückendes Brückenelement für die Abstützung
der Schibindung sind in der
US 5,393,086 A beschrieben. Die darin offenbarten Ausführungen weisen ebenso die vorhergehend geschilderten
Nachteile auf.
[0005] Die
DE 101 26 121 A1 beschreibt einen Schi bestehend aus einem Schigrundkörper und einem mit diesem über
Kupplungseinrichtungen verbindbaren, plattenförmigen Oberteil. Der plattenförmige
Oberteil ist dabei über Schraubverbindungen mit dem Schigrundkörper verbunden, wobei
zwischen den distalen Endabschnitten des Oberteils und des Schigrundkörpers eine Verschieblichkeit
in Längsrichtung zugelassen ist, sodass bei einer Durchbiegung des Schis keine gegenseitige
Versteifung auftritt. Ansonsten liegt der plattenförmige Oberteil stumpf auf der ebenflächigen
Oberseite des Schigrundkörpers auf. Der plattenförmige Oberteil kann dabei auch als
Federelement ausgebildet sein, welches im Bindungsmontagebereich einen Distanzhalter
aufweist, um eine Abstützung des Federelementes gegenüber der Oberseite des Schigrundkörpers
zu gewährleisten. Auch diese vorbekannten Ausführungen sind in der Praxis wenig zufriedenstellend.
[0006] Die
WO 00/10659 A1 beschreibt eine weitere Aufbauform eines brettartigen Gleitgerätes, welches im Wesentlichen
zwei übereinander angeordnete Komponenten umfasst. Dabei ist der Oberteil durch ein
im Querschnitt im Wesentlichen C-förmiges Profilelement gebildet ist, welches in Verbindung
mit einer im Querschnitt T- bzw. I-fömigen Führungsschiene an der Oberseite des Schigrundkörpers
eine gegenseitige Formschlussverbindung aufbaut. Diese T-bzw. I-förmige Führungsschiene,
welche zur bedarfsweise lösbaren, formschlüssigen Verbindung mit dem Längsschlitz
an der Unterseite des C-förmigen Oberteils vorgesehen ist, ist in den Aufbau des Schigrundkörpers
integriert. Diese Formschlussverbindung wirkt einerseits einer Distanzierung zwischen
dem Oberteil und dem Schigrundkörper in vertikaler Richtung zur Lauffläche des Schigrundkörpers
entgegen. Gleichzeitig werden durch diese Formschlussverbindung Relatiwerschiebungen
zwischen dem Oberteil und dem Schigrundkörper in einer quer zur Längsrichtung und
parallel zur Lauffläche des Schigrundkörpers verlaufenden Ebene unterbunden. Auch
diese Ausführungsform ist produktionstechnisch aufwändig und hinsichtlich der resultierenden
Gesamtkosten wenig zufriedenstellend bzw. relativ unwirtschaftlich.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein brettartiges Gleitgerät
in der Gestalt eines Schis oder Snowboards zu schaffen, welches die einsatztechnischen
Vorteile bzw. die verbesserte Performance eines mehrteiligen, insbesondere aus Oberteil
und Unterteil zusammengesetzten, brettartigen Gleitgerätes bietet und dabei trotzdem
möglichst niedrige Produktionskosten verursacht.
[0009] Diese Aufgabe der Erfindung wird durch ein brettartiges Gleitgerät gemäß den Merkmalen
im Anspruch 1 gelöst. Ein wesentlicher Vorteil des anspruchsgemäßen, brettartigen
Gleitgerätes liegt darin, dass es eine hohe Funktionalität bzw. Performance bietet
und trotzdem relativ kostengünstig produziert bzw. aufgebaut werden kann. Vor allem
der als Kraftübertragungselement fungierende Oberteil des brettartigen Gleitgerätes
ist vergleichsweise kostengünstig produzierbar und bietet er dennoch die gewünschten,
mechanischen Eigenschaften, welche die mechanischen Eigenschaften des darunter liegenden
Gleitbrettkörpers vorteilhaft beeinflussen. Trotz einer im Vergleich zum Gleitbrettkörper
relativ dünnwandigen Ausführung des Kraftübertragungselementes in Form eines Schalenkörpers
kann dieser die auftretenden Kräfte und Belastungen zuverlässig aufnehmen bzw. übertragen.
Die entsprechende Stauchfestigkeit des vergleichsweise dünnwandigen Kraftübertragungselementes
wird dabei vor allem durch den im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt des Schalenkörpers
erzielt. Insbesondere wird ein Ausknicken bzw. Abweichen des Kraftübertragungselementes
in eine von der Oberseite des Gleitbrettkörpers distanzierende Richtung durch die
anspruchsgemäße Formgebung effektiv unterbunden. Darüber hinaus ist das beanspruchte,
brettartige Gleitgerät im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungen
relativ leichtgewichtig aufbaubar, ohne dass Festigkeits- oder Stabilitätsprobleme
auftreten. Die insgesamt relativ niedrige Gesamtmasse des Schalenkörpers in Verbindung
mit dem darunter liegenden Gleitbrettkörper begünstigt ebenso die Performance des
brettartigen Gleitgerätes während seiner bestimmungsgemäßen Verwendung. Das gekennzeichnete
Kraftübertragungselement ist also relativ leichgewichtig, ausreichend stabil, einfach
produzierbar und in Verbindung mit dem Gleitbrettkörper vorteilhaft wirksam. Darüber
hinaus kann eine relativ niedrige Bauhöhe des brettartigen Gleitgerätes erzielt werden,
nachdem die seitlichen Schenkel des Kraftübertragungselementes zumindest teilweise
in nutförmigen Vertiefungen an der Oberseite des Gleitbrettkörpers verlaufen. Dadurch
können die zwischen dem brettartigen Gleitgerät und dessen Benutzer auftretenden Hebelwirkungen
während der Benutzung des brettartigen Gleitgerätes niedrig gehalten werden, sodass
auch die Verletzungsgefahr für den Benutzer möglichst gering ist. Unabhängig davon
kann durch die gekennzeichneten Maßnahmen die Stabilität bzw. Wirksamkeit des Kraftübertragungselementes
im montierten Zustand gesteigert werden, obwohl dessen Wandstärken relativ gering
sind bzw. stark reduziert werden können.
[0010] Vor allem durch die weiterbildenden Maßnahmen gemäß Anspruch 2 können relativ kostengünstige
und trotzdem ausreichend stabile Kraftübertragungselemente geschaffen werden. Durch
die Verwendung von Kunststoff und den Einsatz eines Umformwerkzeuges, welches ein
im Wesentlichen flächiges Element aus Kunststoff oder ein mehrschichtiges, ebenflächiges
Kunststoff-Verbundelement unter der Einwirkung von Wärme und Druck umformt und gegebenenfalls
einstückig verbindet, können die Produktionskosten für das Kraftübertragungselement
deutlich gesenkt werden. Insbesondere sind je Kraftübertragungselement relativ kurze
Fertigungszyklen erzielbar. Dies reduziert ebenso die für die Herstellung des brettartigen
Gleitgerätes erforderlichen Kosten.
[0011] Durch die Maßnahmen gemäß Anspruch 3 wird die Robustheit des brettartigen Gleitgerätes
bzw. dessen an der Oberseite angeordneten Schalenkörpers deutlich gesteigert. Insbesondere
wird dadurch trotz relativ dünner Wandstärken des Schalenkörpers eine hohe Bruchfestigkeit
erzielt, da sich die Unterseite des Schalenkörpers auf der Oberseite des Gleitbrettkörpers
lastabtragend abstützen kann. Vor allem im Bindungsmontagebereich, in welchem erhöhte
Belastungen, beispielsweise aufgrund der Bindungskörper oder eines in die Bindung
einzusetzenden Sportschuhs auftreten, kann die Bruch- bzw. Beschädigungsgefahr des
dünnwandigen Schalenkörpers minimiert bzw. deutlich gesenkt werden. Insbesondere können
auch beim Einwirken von Schlägen, beispielsweise ausgehend von einem Sportschuh, welcher
üblicherweise aus Hartkunststoff gebildet ist, die auftretenden Kräfte vom dünnwandigen
Schalenkörper, welcher bevorzugt aus Kunststoff gebildet ist, problemlos aufgenommen
werden.
[0012] Auch die Maßnahmen gemäß Anspruch 4 ergeben einen Schalenkörper, welcher den auftretenden
Belastungen problemlos standhält. Darüber hinaus wird die Masse des Gesamtaufbaus
reduziert bzw. möglichst gering gehalten und trotzdem die geforderte Stabilität bzw.
die gewünschte Biegesteifigkeit des Gesamtaufbaus erreicht.
[0013] Von besonderem Vorteil ist auch die Weiterbildung gemäß Anspruch 5, da dadurch der
Schalenkörper von vertikalen Belastungen, welche von der Bindungseinrichtung ausgehen,
entkoppelt oder zumindest teilweise entkoppelt ist. Zum einen wird dadurch das plangemäße
mechanische Zusammenwirken zwischen dem Kraftübertragungselement und dem Gleitbrettkörper
begünstigt Darüber hinaus wirken die vom Benutzer des brettartigen Gleitgerätes ausgeübten
Belastungs- bzw. Steuerkräfte direkt auf den Gleitbrettkörper ein, wodurch das Steuer-
bzw. Gleitverhalten begünstigt wird. Nicht zuletzt wird der relativ dünnwandige Schalenkörper
auch vor übermäßigen Belastungen geschützt und das Risiko von Brüchen oder Beschädigungen
desselben effektiv minimiert.
[0014] Durch die Maßnahmen gemäß Anspruch 6 wird die Anzahl der für den Aufbau des Gleitgerätes
benötigten Komponenten möglichst gering gehalten, was sich positiv auf die insgesamt
entstehenden Produktionskosten auswirkt. Weiters wird dadurch eine möglichst unmittelbare
Kraftübertragung bzw. mechanische Kopplung zwischen der Bindungseinrichtung und dem
auf dem jeweiligen Untergrund gleitenden Gleitbrettkörper erzielt.
[0015] Von-Vorteil ist auch eine Ausführungsform nach Anspruch 7, da dadurch die Oberseite
des Gleitbrettkörpers relativ ebenflächig ausgeführt sein kann und im Urzustand bzw.
nach der Produktion keine podestartigen Erhebungen aufweist, welche den Produktionsablauf
nachteilig beeinflussen würden. Insbesondere kann durch die separat ausgeführten Stützelemente,
welche bevorzugt zu einem baulich eigenständigen Einlageteil zusammengefasst sind,
eine abrupt auftretende Erhebung an der Oberseite des Gleitbrettkörpers vermieden
werden. Dadurch wird das Schleifen des Laufflächenbelages des Gleitbrettkörpers vereinfacht
bzw. ein qualitativ hochwertigerer Schleifprozess ermöglicht, da keinerlei podestartige
Erhebungen ausgebildet sind, welche das Schleifergebnis des Laufflächenbelages nachteilig
beeinflussen würden. Durch die separate Ausbildung eines Einlageteils bzw. von Stützelementen
kann also der Schleifvorgang des Gleitbrettkörpers ausgeführt werden, ohne dass markante,
podestartige Erhebungen an der Oberseite des Gleitbrettkörpers vorliegen, wodurch
sich das Schleifbild des Laufflächenbelages verbessert.
[0016] Durch die Maßnahmen gemäß Anspruch 8 wird ein vereinfachter Zusammenbau des brettartigen
Gleitgerätes erzielt. Darüber hinaus wirken sich örtlich begrenzte Vertiefungen in
der Oberseite des Gleitbrettkörpers nicht bzw. nur marginal auf das Schleifergebnis
bzw. die Schleifqualität des Laufflächenbelages aus.
[0017] Auch durch die Maßnahmen gemäß Anspruch 9 wird eine möglichst robuste Ausführung
geschaffen, welche die Ausbildung eines relativ dünnwandigen Schalenkörpers als Kraftübertragungselement
begünstigt bzw. ermöglicht. Insbesondere wird dadurch eine relativ große Niederhaltefläche
geschaffen, welche den Schalenkörper innerhalb des Montageabschnittes für eine Bindungseinrichtung
gegen Abheben sichert. Durch die relativ großflächige Unterseite der Bindungseinrichtung
bzw. deren Führungseinrichtungen oder aber einer Bindungsplatte für die Bindungseinrichtung
ist gewährleistet, dass eine möglichst großflächige Kräfteverteilung erfolgt und punktuelle
Spitzenbelastungen gegenüber dem dünnwandigen Schalenkörper vermieden sind.
[0018] Durch die Maßnahmen gemäß Anspruch 10 werden abschnittsweise Verspannungen zwischen
der Unterseite der Bindungseinrichtung und dem Schalenkörper vermieden. Dadurch wird
eine möglichst gleichförmige bzw. harmonische Biegekennlinie für den Schalenkörper
und in weiterer Folge für das brettartige Gleitgerät erzielt, wodurch positive Auswirkungen
auf das Fahr- bzw. Gleitverhalten des brettartigen Gleitgerätes erzielt werden.
[0019] Weiters sind die Maßnahmen gemäß Anspruch 11 von Vorteil, da dadurch die erforderliche
Ausreißfestigkeit für die Befestigungsschrauben der Bindungseinrichtung bzw. deren
Führungsschienenanordnungen oder Bindungsplatten problemlos erreicht bzw. gewährleistet
werden kann. Insbesondere können die Befestigungsschrauben im Gleitbrettkörper, welcher
im Vergleich zum relativ dünnwandigen Schalenkörper eine deutlich größere Dicke aufweist,
zuverlässig verankert bzw. im Wesentlichen standardmäßig eingeschraubt werden. Der
relativ dünnwandige Schalenkörper, welcher die geforderten Ausreißkräfte nur schwer
aufbringen könnte, ist somit von einer Haltefunktion für die Bindungseinrichtung völlig
entbunden. Darüber hinaus wird dadurch eine direkte und somit möglichst verzögerungsfreie
Kräftekopplung zwischen der Bindungseinrichtung und dem für die Spurführung maßgeblichen
Gleitbrettkörper geschaffen.
[0020] Durch die Maßnahmen gemäß Anspruch 12 können unerwünschte Spaltbildungen zwischen
den unteren Begrenzungskanten des Schalenkörpers und der Oberseite des Gleitbrettkörpers
in einfacher, jedoch effektiver und zuverlässiger Art und Weise unterbunden werden.
Außerdem wird dadurch eine Ansammlung von Schnee oder Eis zwischen dem Schalenkörper
und dem Gleitbrettkörper unterbunden bzw. hintan gehalten. Ein wesentlicher Vorteil
der beanspruchten Maßnahmen liegt auch darin; dass Klapper- oder Schlaggeräusche während
der Benutzung des Gleitgerätes, insbesondere beim Überfahren von welligem oder ruppigem
Gelände, vermieden bzw. minimal gehalten werden. Außerdem wird dadurch die dem Schalenkörper
innewohnende Biegeelastizität bzw. Biegesteifigkeit in gewissem Ausmaß auf den darunter
liegenden Gleitbrettkörper übertragen.
[0021] Durch die Maßnahmen gemäß Anspruch 13 ist es ermöglicht, den Schalenkörper relativ
dünnwandig auszuführen, wobei er den auftretenden Biegebeanspruchungen dennoch problemlos
standhält. Zudem ist die Wirkung bzw. der Einfluss des Kraftübertragungselementes
gegenüber dem Gleitbrettkörper ausreichend markant und effektiv. Insbesondere stellt
der Schalenkörper ein überwiegend auf Schub bzw. Druck oder auf Zug beanspruchtes
bzw. wirkendes Element dar, während der Gleitbrettkörper den im Betrieb üblicherweise
auftretenden Biegebelastungen standhält und primär hinsichtlich der erforderlichen
Biegesteifigkeiten bzw. Bruchgrenzen dimensioniert ist
[0022] Von besonderem Vorteil sind auch die Maßnahmen gemäß Anspruch 14. Insbesondere sind
dadurch produktionstechnische Vorteile erzielbar, welche sich unter anderem positiv
auf die angestrebte Reduktion der Produktionskosten auswirken. Nachdem die vom zentralen
Basisabschnitt des Schalenkörpers abgewandten Endabschnitte der Schenkel zumindest
teilweise in der nutförmigen Vertiefung an der Oberseite des Gleitbrettkörpers verlaufen
und dabei nur teilweise bzw. kaum einsehbar sind, kann eine spezielle Bearbeitung
bzw. ein aufwändiges Finish an den freien Schenkelenden erübrigt werden. Üblicherweise
ist es ausreichend, die freien Schenkelenden gratfrei auszuführen bzw. durch einen
einfachen und rasch ausführbaren Schleifvorgang einsatzfähig zu gestalten. Nachdem
die freien Schenkelenden visuell gar nicht oder nur bei genauer Betrachtung einsehbar
sind, bestehen keine besonderen Anforderungen an deren Erscheinungsbild. Ein entsprechend
ausgeführtes, brettartiges Gleitgerät ist daher mit möglichst geringem Kostenaufwand
herstellbar. Ein weiterer, bedeutender Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, dass
die freien Schenkelenden des relativ dünnwandigen Schalenkörpers bzw. die relativ
scharfkantigen Endabschnitte der Schenkel nicht zu Verletzungen des Benutzers oder
von Dritten führen können, nachdem diese zumindest teilweise in den nutförmigen Vertiefungen
an der Oberseite des Gleitbrettkörpers verlaufen.
[0023] Von Vorteil ist auch die Maßnahme gemäß Anspruch 15, da dadurch der relativ biegeweiche
bzw. im Vergleich zum Gleitbrettkörper wesentlich leichter durch- bzw. aufbiegbare
Schalenkörper vor unerwünschten Abhebebewegungen bzw. Spaltbildungen gegenüber der
Oberseite des Gleitbrettkörpers gesichert ist. Darüber hinaus ist die Anbringung einer
Mehrzahl von in Längsrichtung des Kraftübertragungselementes zueinander distanzierter
Verbindungszonen produktionstechnisch relativ einfach und kostengünstig umsetzbar.
Außerdem wird die Gefahr eines Bruchs des Schalenkörpers minimiert, wenn zumindest
dessen Endabschnitte mit dem Gleitbrettkörper derart verbunden sind, dass zumindest
eine Abhebebewegung gegenüber der Oberseite des Gleitbrettkörpers unterbunden ist.
Darüber hinaus können durch diese Maßnahmen seitliche Abweichbewegungen zwischen dem
Schalenkörper und dem Gleitbrettkörper, insbesondere Abweichbewegungen in einer parallel
zum Laufflächenbelag verlaufenden Ebene, minimiert oder unterbunden werden.
[0024] Schließlich ist auch eine Weiterbildung nach Anspruch 16 von Vorteil, da dadurch
biegungsbedingten Relatiwerschiebtingen zwischen dem Kraftübertragungselement und
dem Gleitbrettkörper in Bezug auf die Längsrichtung des Gleitbrettkörpers elastisch
nachgiebiger Widerstand entgegengesetzt wird. Insbesondere werden solche Relativverschiebungen
quasi abgefedert und nach Zurücklegung eines definierten Relativverschiebungsweges
allmählich begrenzt. Diese Wegbegrenzung ist dabei belastungs- bzw. kräfteabhängig.
Vor allem wenn die auftretende Verformungskraft nicht mehr ausreicht, um den elastischen
Verformungswiderstand zu überwinden, wird eine von der Durchbiegung abhängige Relativbewegung
zwischen dem Kraftübertragungselement und dem Gleitbrettkörper allmählich gestoppt.
[0025] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren
näher erläutert.
[0026] Es zeigen jeweils in stark vereinfachter, schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- ein brettartiges Gleitgerät, insbesondere einen Schi, umfassend ein oberes Element
und einen unteren brett- bzw. plattenartigen Körper in teilweiser Explosionsdarstellung;
- Fig. 2
- das brettartige Gleitgerät gemäß Fig. 1 in seinem teilweise zusammengesetzten Zustand,
geschnitten gemäß den Linien II - II in Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Ausführungsform eines als Schalenkörper ausgebildeten Kraftübertragungselementes,
wie es bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 1 zum Einsatz kommt, in perspektivischer Ansicht
von unten;
- Fig. 4
- eine weitere Ausführungsform eines brettartigen Gleitgerätes in Querschnittsdar- stellung
im Bereich der Bindungsmontagezone mit einem an der Oberseite ausge- bildeten, schalenförmigen
Kraftübertragungselement;
- Fig. 5
- das brettartige Gleitgerät gemäß Fig. 1 in teilweise zusammengebautem Zustand im Abschnitt
vor der Bindungseinrichtung, geschnitten gemäß den Linien V - V in Fig. 1.
[0027] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind diese Lageangaben bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.
Weiters können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und
beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische
oder erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
[0028] Sämtliche Angaben zu Wertebereichen in gegenständlicher Beschreibung sind so zu verstehen,
dass diese beliebige und alle Teilbereiche daraus mit umfassen, z.B. ist die Angabe
1 bis 10 so zu verstehen, dass sämtliche Teilbereiche, ausgehend von der unteren Grenze
1 und der oberen Grenze 10 mitumfasst sind, d.h. sämtliche Teilbereiche beginnen mit
einer unteren Grenze von 1 oder größer und enden bei einer oberen Grenze von 10 oder
weniger, z.B. 1 bis 1,7, oder 3,2 bis 8,1 oder 5,5 bis 10.
[0029] In Fig. 1 ist eine bevorzugte Ausführungsform eines brettartigen Gleitgerätes 1 mit
verbesserten Fahreigenschaften, insbesondere markanten Dämpfungs- bzw. Abfederungseigenschaften
in Explosionsdarstellung schematisch dargestellt. Insbesondere ist ein Schi 2 gezeigt,
dessen Gleit- bzw. Kurvenverhalten und dessen Eigendynamik für eine Mehrzahl von Benutzern
vorteilhaft ist, wobei in den beigeschlossenen Figuren nur die wesentlichsten Komponenten
beispielhaft dargestellt sind. Außerdem werden in einzelnen Figuren lediglich die
wesentlichsten Teilkomponenten, insbesondere der Gleitbrett-Grundkörper und das platten-
oder leistenartige Kraftübertragungselement veranschaulicht.
[0030] Bevorzugt definiert das brettartige Gleitgerät 1 einen Schi 2 oder ein Snowboard.
In bekannter Weise ist ein derartiger Schi 2 paarweise zu verwenden, wohingegen der
Benutzer eines Snowboards mit beiden Füßen auf einem einzigen Gleitbrettkörper abgestützt
ist. Zur Verbindung der Füße des Benutzers mit dem Gleitgerät 1 umfasst dieses zumindest
eine Bindungseinrichtung 3, welche als Sicherheits-Auslösebindung oder als unnachgiebig
kuppelnde Bindung ausgeführt sein kann.
[0031] Der bodenseitige Gleitbrettkörper des Gleitgerätes 1 ist in Sandwich- oder Monocoque-Bauweise
ausgeführt, wie dies in Fig. 2 beispielhaft veranschaulicht ist. D.h., dass eine Mehrzahl
von Schichten adhäsiv miteinander verbunden sind und insgesamt den einstückigen Grundkörper
des Gleitgerätes 1 bilden. In an sich bekannter Weise bilden diese Schichten zumindest
einen festigkeitsrelevanten Obergurt 4, zumindest einen festigkeitsrelevanten Untergurt
5 und zumindest einen dazwischen angeordneten Kern 6 aus. Der Obergurt 4 und/oder
der Untergurt 5 kann dabei aus zumindest einer Kunststoffschicht und/oder metallischen
Schicht und/oder Faserschicht und/oder Epoxydharzschicht oder dgl. gebildet sein.
Der Kern 6 kann - wie an sich bekannt - aus Holz und/oder aus Schaumkunststoffen bestehen.
Der Kern 6 distanziert dabei im Wesentlichen den festigkeitsrelevanten Obergurt 4
gegenüber dem festigkeitsrelevanten Untergurt 5 des Gleitgerätes 1. Selbstverständlich
ist es aber auch möglich, den Gleitbrettkörper als Hohlkörper bzw. hohlprofilartig
auszuführen.
[0032] Die Oberseite 7, d.h. die obere Außenfläche des Gleitbrettkörpers, ist durch eine
Deckschicht 8 gebildet, welche überwiegend eine Schutz- und Dekorfunktion erfüllt.
Die Unterseite 9, d.h. die untere Oberfläche des Gleitbrettkörpers, ist durch einen
Laufflächenbelag 10 gebildet, welcher möglichst gute Gleiteigenschaften gegenüber
dem entsprechenden Untergrund, insbesondere gegenüber Schnee oder Eis, aufweist. Die
Deckschicht 8 kann sich dabei zumindest abschnittsweise auch über die Seitenwangen
des Gleitbrettkörpers erstrecken und gemeinsam mit dem Laufflächenbelag 10 einen kastenartigen
Aufbau bilden, wie dies vor allem der Querschnittsdarstellung gemäß Fig. 2 zu entnehmen
ist. Die seitlichen Ränder des Laufflächenbelages 10 werden bevorzugt von Steuerkanten
11, 12, vorzugsweise aus Stahl, begrenzt, um auch auf relativ hartem Untergrund eine
möglichst exakte bzw. weitgehend rutschsichere Führung des Gleitgerätes 1 zu ermöglichen.
Die für die Steuerung bzw. Führung des Gleitgerätes 1 wesentlichen Steuerkanten 11,12
- Fig. 2 - sind dabei mit dem Aufbau, insbesondere mit der Laufsohle bzw. dem Untergurt
5 des Gleitbrettkörpers starr verbunden. Bevorzugt sind die Steuerkanten 11, 12 -
wie an sich bekannt - form- und kraftschlüssig im Gleitgeräteaufbau festgelegt. Analog
dazu ist der Laufflächenbelag 10 über seine gesamte, dem Kern 6 zugewandte Flachseite
mit dem Gleitgeräteaufbau, insbesondere mit dessen Untergurt 5 fest verbunden. Bevorzugt
ist der Laufflächenbelag 10 vollflächig mit den umliegenden Bauelementen des Gleitbrettkörpers
verklebt.
[0033] Der vorhergehend geschilderte Aufbau bestimmt maßgeblich die Festigkeit, insbesondere
das Biegeverhalten und die Torsionssteifigkeit des unteren bzw. bodenseitigen Gleitbrettkörpers.
Diese Festigkeitswerte werden durch die verwendeten Materialien und Schichtstärken
bzw. Schichtgeometrien und durch die angewandten Verbindungsmethoden vorbestimmt bzw.
vorgegeben.
[0034] Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist die Deckschicht 8 des Gleitbrettkörpers
bevorzugt als Kunststoffschicht ausgeführt, die auf zumindest einer Seite dekoriert
ist. Diese Deckschicht 8 bildet dabei den überwiegenden Teilabschnitt der Oberseite
7 des Gleitbrettkörpers aus. Bevorzugt verkleidet diese Deckschicht 8 zumindest auch
Teilabschnitte der äußeren Längsseitenwände. Die jeweiligen Schichten bzw. Lagen können
selbstverständlich auch mehrfach ausgebildet sein bzw. können einzelne Schichten und
Lagen auch funktional zusammengefasst bzw. kombiniert sein.
[0035] An der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers ist ein längliches Kraftübertragungselement
13 zumindest innerhalb von Teilabschnitten kraft- bzw. lastübertragend am Gleitbrettkörper
abgestützt. Eine baulich vordefinierte Taillierung bzw. Seitenform des Gleitbrettkörpers
ergibt dabei eine in Längsrichtung des Gleitgerätes 1 variierende Breite 14 bzw. 14'
des Gleitgerätes 1 und/oder des Kraftübertragungselementes 13, wie dies am besten
aus Fig. 1 ersichtlich ist. Eine Breite des plattenartigen Kraflübertragungselementes
13 ist dabei in sämtlichen Längsabschnitten bevorzugt kleiner gewählt, als die entsprechende
Breite 14, 14' des Gleitbrettkörpers innerhalb des selben bzw. deckungsgleichen Längsabschnittes.
Bevorzugt ragt also das Kraftübertragungselement 13 nicht über die Längsseitenränder
des Gleitbrettkörpers vor. Dadurch kann trotz eines hocheffektiven Kraftübertragungselementes
13 eine hohe Personen-bzw. Verletzungssicherheit des Gleitgerätes 1 erzielt werden.
[0036] Entsprechend einer alternativen Ausführungsform kann das Krafiübertragungselement
13 in Bezug auf wenigstens eines seiner distalen Endabschnitte auch keil-, pfeil-
oder treppenförmig verjüngend ausgebildet sein, wie dies in Fig. 1 angedeutet wurde.
[0037] Mittels dem Kraftübertragungselement 13 können markante Veränderungen des Fahrverhaltens,
vor allem betreffend das Gleitverhalten und die Eigendynamik bzw. den so genannten
"Rebound" nach der Entlastung des Gleitgerätes 1, wie dies insbesondere am Kurvenausgang
auftritt, erreicht werden, ohne dass baulich komplexe, kostenintensive oder das Gewicht
des Schis 2 deutlich erhöhende Maßnahmen ergriffen werden müssen. Das entsprechend
veränderte Fahrverhalten eines solchen Schi 2 ist dabei auch für Benutzer mit durchschnittlichem
Fahrkönnen bzw. auch für Benutzer; welche nur gelegentlich Schisport betreiben, deutlich
erkenn- bzw. spürbar. Somit kann die Nutzungsakzeptanz erhöht bzw. die Freude an der
Benutzung derartiger Schier 2 deutlich gesteigert werden.
[0038] Bevorzugt erstreckt sich das Kraftübertragungselement 13 ausgehend vom Bindungsmontageabschnitt
in Richtung zum hinteren Endabschnitt als auch in Richtung zum vorderen Endabschnitt
des Gleitbrettkörpers, wie dies am besten der Darstellung gemäß Fig. 1 entnehmbar
ist. Dadurch ist es ermöglicht, das Fahrverhalten des Gleitbrettkörpers mittels dem
Kraftübertragungselement 13 deutlich zu verändern bzw. markant zu beeinflussen.
[0039] Die distalen Enden des Kraftübertragungselementes 13 sind dabei gegenüber der Oberseite
7 des Gleitbrettkörpers in dessen Längsrichtung relativbeweglich, sodass Relativverschiebungen
zwischen dem Kraftübertragungselement 13 und dem Gleitbrettkörper ermöglicht sind,
wenn das entsprechende Gleitgerät 1 einer Durch- oder Aufbiegung unterworfen wird.
[0040] Das Kraftübertragungselement 13 stützt sich innerhalb seiner Längserstreckung zumindest
in Teilabschnitten auf der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers last- bzw. kraftübertragend
ab. Entsprechend einer ersten Ausührungsform stützt sich die Unterseite des Kraftübertragungselements
13 nahezu vollflächig auf der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers ab. Gemäß einer vorteilhaften
Ausfuhrungsform ist es aber auch möglich, an der Unterseite des Kraftübertragungselementes
13 vereinzelt angeordnete Äbstützzonen gegenüber der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers
vorzusehen. In diesem Fall sind zumindest in den Endabschnitten des Kraftübertragungselementes
13 die Abstützzonen derart positioniert, dass sich das Kraftübertragungselement 13
zumindest in seinen Endabschnitten last- bzw. kraftübertragend auf dem darunter angeordneten
Gleitbrettkörper abstützt.
[0041] Zur Erzielung vorteilhafter Wirkungen ist es zweckmäßig, wenn sich das Kraftübertragungselement
13 ausgehend von einem vom Hersteller des Gleitbrettkörpers vorgesehenen Bindungsmontage-Zentrumspunkt
15 über mehr als 50 % der Länge bis zum hinteren Ende des Gleitbrettkörpers erstreckt
und sich zugleich über mehr als 50 % der Länge bis zum vorderen Ende des Gleitbrettkörpers
erstreckt. Günstig ist es, wenn sich das Kranübertragungselement 13 in etwa über 51
% bis in etwa 96 %, vorzugsweise über 66 % bis 86 % der projizierten Länge des Gleitbrettkörpers
erstreckt. Unter projizierter Länge ist dabei die Länge des Gleitbrettkörpers in Ansicht
von oben zu verstehen. Die Längserstreckung des Kraftübertragungselementes 13 ist
im wesentlichen darin limitiert, dass sich das Kraftübertragungselement 13 nicht in
den nach oben gebogenen Schaufelabschnitt bzw. Endabschnitt des Gleitbrettkörpers
erstrecken soll, um nicht bezüglich der Relativverschiebungen zwischen den Enden des
Kraftübertragungselementes 13 und dem Gleitbrettkörper hinderlich zu sein, wenn dieses
blattfederartige Paket aus Kraftübertragungselement 13 und Gleitbrettkörper einer
Durchbiegung nach unten oder einer Anhebung des Bindungsmontageabschnittes bzw. des
mittleren Abschnittes gegenüber den Endabschnitten unterworfen wird. Insbesondere
würde der nach oben gebogene Schaufelabschnitt des Gleitbrettkörpers gegenüber dem
Stirnende des Kraftübertragungselementes 13 blockieren bzw. würden Hemmkräfte auftreten,
wenn das Kraftübertragungselement 13 in geradliniger oder in ebenso nach oben gewölbter
Form, in den Schaufelabschnitt des Gleitbrettkörpers hineinreichen würde. Insbesondere
dann, wenn sich das Kraftübertragungselement 13, welches abschnittsweise zum Beispiel
auch plattenartig ausgeführt sein kann, in etwa über zwei Drittel bis in etwa neun
Zehntel, beispielsweise über ca. drei Viertel der Länge des Gleitbrettkörpers zwischen
dem Bindungsmontage-Zentrumspunkt 15 und dem jeweiligen Ende des Gleitbrettkörpers
oder aber Bezug nehmend auf die Gesamtlänge des Gleitbrettkörpers erstreckt, ist ein
gutes Verhältnis zwischen Gewichtsoptimierung und Stabilität bzw. Funktionalität des
gesamten Gleitgerätes 1 erzielt.
[0042] Wie am besten aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist das Kraftübertragungselement 13 zwischen
dem Gleitbrettkörper und der Bindungseinrichtung 3 für den Schuh eines Benutzers angeordnet.
Insbesondere ist oberhalb des Kraftübertragungselementes 13 eine Bindungseinrichtung
3 angeordnet. Die Bindungseinrichtung 3 kann dabei wie an sich bekannt einen Vorder-
und einen Fersenbacken umfassen, welche entweder direkt oder unter Zwischenschaltung
einer Führungsschienenanordnung 15a,15b mit dem Gleitbrettkörper verbunden sind. Die
Bindungseinrichtung 3 ist also unter Zwischenschaltung des platten- oder leistenartigen
Kraftübertragungselementes 13 auf dem eigentlichen Gleitbrettkörper abgestützt.
[0043] Wie am besten aus einer Zusammenschau der Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, ist es zweckmäßig,
zwischen der Unterseite 16 des Kraftübertragungselementes 13 und der Oberseite 7 des
Gleitbrettkörpers zumindest ein formschlüssiges Kopplungsmittel 17 auszuführen. Dieses
formschlüssige, bevorzugt paarweise ausgeführte Kopplungsmittel 17 zwischen dem Kraftübertragungselement
13 und der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers erstreckt sich bevorzugt entlang des
Umfangsbereiches des Kraftübertragungselementes 13, wie dies am besten aus den Fig.
1 und 3 ersichtlich ist.
[0044] Das formschlüssige Kopplungsmittel 17 ist dabei derart ausgebildet, dass es gegenseitige
Längsverschiebungen bzw. ausgleichende Relativbewegungen zwischen dem Kraftübertragungselement
13 und dem Gleitbrettkörper in Längsrichtung des Gleitbrettkörpers zulässt, wenn der
Gleitbrettkörper und das Kraftübertragungselement 13 einer Durchbiegung unterworfen
wird, wie dies zum Beispiel beim Durchfahren von Mulden auftritt. Entsprechend einer
vorteilhaften, optionalen Ausführungsform ist das formschlüssige Kopplungsmittel 17
weiters derart ausgebildet, dass es Relativverschiebungen zwischen dem Kraflübertragungselement
13 und dem Gleitbrettkörper in Querrichtung zur Längserstreckung und im Wesentlichen
parallel zum Laufflächenbelag 10 des Gleitbrettkörpers möglichst unterbindet bzw.
derartigen Verschiebetendenzen erhöhten Widerstand entgegen setzt. D.h., dass das
zumindest eine formschlüssige Kopplungsmittel 17 Relativverschiebungen zwischen dem
Kraftübertragungselement 13 und dem Gleitbrettkörper in Längsrichtung des Gleitbrettkörpers
zulässt, jedoch seitliche Abweichbewegungen zwischen dem Kraftübertragungselement
13 und der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers gegebenenfalls unterbindet, wie dies
aus einer Zusammenschau der Fig. 1 und 2 erkennbar ist. Dieser partiell wirkende Formschluss
zwischen dem Kraftübertragungselement 13 und dem Gleitbrettkörper kann somit eine
möglichst direkte bzw. verzögerungsfreie Übertragung von Kräften zwischen dem Kraflübertragungselement
13 und dem Gleitbrettkörper bewirken, ohne dass der Gleitbrettkörper in seinem Biegeverhalten
vom Kraftübertragungselement 13 blockiert werden würde.
[0045] Das formschlüssige Kopplungsmittel 17 zwischen der Unterseite 16 des Kraftübertragungselementes
13 und der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers kann dabei auch derart ausgeführt sein,
dass ein definiertes, seitliches Spiel zwischen den jeweiligen Formschlusselementen
ausgeführt ist, um Verklemmungen zu vermeiden und auch unter widrigen Einsatzbedingungen,
wie zum Beispiel unter dem Einfluss von Eis oder Schnee, ein Festfrieren zwischen
dem Kraftübertragungselement 13 und dem Gleitbrettkörper hintan zu halten. Das heißt,
dass das formschlüssige Kopplungsmittel 17 zwischen dem Kraftübertragungselement 13
und dem Gleitbrettkörper keineswegs eine spielfreie Seitenführung bzw. eine Führungskulisse
darstellen muss. Vielmehr ist auch ein relativ spielbehafteter Eingriff zwischen dem
Kraftübertragungselement 13 und dem Gleitbrettkörper, wie dies den Darstellungen gemäß
den Fig. 4 und 5 beispielhaft zu entnehmen ist, als formschlüssiges Kopplungsmittel
17 zu verstehen. Eine gegenseitige Kopplung über das Kopplungsmittel 17 liegt nämlich
bereits dann vor, wenn das Kraftübertragungselement 13 und der Gleitbrettkörper ineinander
eingreifen bzw. teilweise ineinander übergehen, wie dies den Darstellungen gemäß den
Fig. 1, 2 und 4, 5 beispielhaft zu entnehmen ist.
[0046] Eine ausreichend spielfreie Führung bzw. eine adäquate Unterbindung von seitlichen
Relativverstellungen zwischen dem Kraftübertragungselement 13 und dem Gleitbrettkörper,
d.h. von Verstellbewegungen in Querrichtung zu dessen Längsachse und in Bezug auf
eine parallel zum Laufflächenbelag 10 verlaufende Ebene, kann unabhängig von einem
formschlüssigen Kopplungsmittel 17 bzw. in Kombination mit einem formschlüssigen Kopplungsmittel
17 auch durch wenigstens eine Schraubverbindung 18 zwischen dem Kraftübertragungselement
13 und dem Gleitbrettkörper erzielt bzw. unterstützt werden. Bevorzugt sind mehrere
in Richtung der Längsachse des Kraftübertragungselementes 13 zueinander distanzierte
Schraubverbindungen 18 zwischen den genannten Teilen vorgesehen, wie dies in Fig.
1 beispielhaft angedeutet wurde. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind zumindest
die distalen Endabschnitte des Kraftübertragungselementes 13 via jeweils eine Schraubverbindung
18 mit dem Gleitbrettkörper verbunden bzw. verschraubt. Zumindest ein Endabschnitt,
insbesondere der vordere Endabschnitt des Kraftübertragungselementes 13, ist über
eine zusätzliche Schraubverbindung 18 mit dem Gleitbrettkörper verbunden, nachdem
der vordere Endabschnitt des Kraftübertragungselementes 13 im Vergleich zum hinteren
Endabschnitt des Kräftübertragungselementes 13 vergleichsweise länger dimensioniert
bzw. ausgeführt ist. Das heißt, dass das Kraftübertragungselement 13 über eine Mehrzahl
von in Längsrichtung des Kraftübertragungselementes 13 zueinander distanzierte Verbindungszonen
19 mit dem Gleitbrettkörper verbunden ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind
drei Verbindungszonen 19 vorgesehen, in welchen jeweils eine Schraubverbindung 18
mit dem Gleitbrettkörper vorliegt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind zumindest
die distalen Verbindungszonen 19 als Längsführungen ausgebildet, welche eine Relativvrschiebung
zwischen dem Kraftübertragungselement 13 und dem Gleitbrettkörper infolge von Durch-
oder Aufbiegungen des Gleitbrettkörpers zulassen, jedoch seitliche Abweichbewegungen
oder Abhebebewegungen zwischen dem Gleitbrettkörper und dem Kraftübertragungselement
13 möglichst unterbinden.
[0047] Entsprechend einer praktikablen Ausführungsform ist innerhalb zumindest einer Verbindungszone
19 ein länglicher Durchbruch bzw. ein Langloch im Kraftübertragungselement 13 ausgebildet,
welches von einer geeigneten Schraubverbindung 18 durchsetzt wird, sodass Längsausgleichbewegungen
innerhalb der jeweiligen Verbindungszone 19 ermöglicht sind, wenn das brettartige
Gleitgerät 1 einer Durch- oder Aufbiegung unterworfen wird. Gemäß einer vorteilhaften
Weiterbildung ist innerhalb zumindest einer Verbindungszone 19 ein in Längsrichtung
des Gleitbrettkörpers elastisch nachgiebiges Verbindungsmittel 20 ausgeführt, wie
dies in Fig. 1 schematisch angedeutet wurde. Dieses elastisch nachgiebige Verbindungsmittel
20 kann beispielsweise durch einen Block aus einem elastomeren Kunststoff gebildet
sein, der in zumindest einen länglichen Durchbruch des Kraftübertragungselementes
13 eingesetzt ist und biegungsbedingten Verschiebbewegungen zwischen dem Kraftübertragungselement
13 und dem Gleitbrettkörper in Längsrichtung des Gleitgerätes 1 elastisch nachgiebigen
Widerstand entgegensetzt. Das elastisch nachgiebige Verbindungsmittel 20 wird dabei
von der Schraubverbindung 18 durchsetzt, wobei in Bezug auf die Längsrichtung des
Gleitgeräts 1 bevorzugt vor und hinter dem entsprechenden Schaft der Schraubverbindung
18 das elastisch nachgiebige Verbindungsmittel 20 angeordnet ist. Insbesondere können
die Verbindungszonen 19 bzw. deren Schraubverbindungen 18 gemäß den Offenbarungen
in der AT 504 800 A1, welche auf die Anmelderin zurückgeht, ausgeführt sein.
[0048] Wesentlich ist, dass das Kraftübertragungselement 13 als relativ dünnwandiger Schalenkörper
21 ausgeführt ist. Zweckmäßig ist es, wenn der Schalenkörper 21 eine Wandstärke 22
von weiniger als 5 mm aufweist. Der-Schalenkörper 21 kann dabei auch eine variierende
Wandstärke 22 aufweisen, wobei die durchschnittliche Wandstärke 22 bzw. der Großteil
der Wandstärke 22 des Schalenkörpers 21 weniger als in etwa 5 mm beträgt. Der das
Kraftübertragungselement 13 definierende Schalenkörper 21 ist bevorzugt aus Kunststoff
oder aus einem Kunststoff-Verbundmaterial gebildet. Der im Vergleich zum Gleitbrettkörper
relativ dünnwandige Schalenkörper 21 weist zumindest innerhalb des Großteils seiner
Längserstreckung einen profilartigen, insbesondere einen im Wesentlichen U-förmigen
Querschnitt auf, sodass er im Vergleich zu einem ebenflächigen bzw. plattenartigen
Element eine erhöhte Schub- bzw. Stauchfestigkeit in Bezug auf seine Längserstreckung
erzielt. Durch einen derartigen, profilförmigen Schalenkörper 21 mit relativ geringer
Wandstärke 22 kann ein unerwünschtes Ausknicken bzw. Abweichen des Kraftübertragungselementes
13 hintan gehalten werden und gleichzeitig ein besonders leichtgewichtiges Kraftübertragungselement
13 geschaffen werden. Der innerhalb des Großteils oder innerhalb seiner gesamten Längserstreckung
bevorzugt U-förmige Querschnitt des Schalenkörpers 21 definiert eine besonders zweckmäßige
Ausgestaltung des Schalenkörpers 21.
[0049] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform, wie sie in Fig. 3 veranschaulicht wurde,
ist der Schalenkörper 21 in Art einer Halbschale ausgeführt. Das heißt, dass er bevorzugt
einen umlaufenden Steg aufweist, welcher von einem zentralen Steg bzw. Basisabschnitt
27 des Schalenkörpers 21 absteht. Selbstverständlich ist es auch möglich, einzelne
Teilabschnitte des Krafiübertragungselementes 13 im Querschnitt im Wesentlichen plattenförmig
bzw. bogenförmig (Fig. 5) auszuführen.
[0050] Besonders zweckmäßig ist es dabei, zumindest Teilabschnitte von seitlichen Schenkeln
23, 24 des im Querschnitt im Wesentlichen U-förmigen Kraftübertragungselementes 13
zumindest teilweise in nutförmigen Vertiefungen 25, 26 an der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers
verlaufen zu lassen bzw. anzuordnen. Dabei definiert der Schalenkörper 21 in Bezug
auf seinen Querschnitt im Wesentlichen die Form eines invertierten U-Profils, welches
auf der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers aufgesetzt ist. Insbesondere sind die freien
Endabschnitte der Schenkel 23, 24 des Schalenkörpers 21 dem Gleitbrettköper zugewandt.
Die nutförmigen Vertiefungen 25, 26 in der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers verlaufen
im Wesentlichen deckungsgleich zu den Schenkeln 23, 24 des Kraftübertragungselementes
13, wie dies am besten aus Fig. 1 ersichtlich ist. Eine Breite der nutförmigen Vertiefungen
25, 26 ist vor allem im Überdeckungsbereich mit den distalen Endabschnitten des Kraftübertragungselementes
13 größer, als eine Wandstärke 22 des Schalenkörpers 21, sodass die jeweiligen Schenkel
23, 24 innerhalb der nutförmigen Vertiefungen 25, 26 Relatiwerschiebungen ausführen
können. Das heißt, dass die Breite der nutförmigen Vertiefungen 25, 26 in Bezug auf
die jeweiligen Längsabschnitte des Gleitbrettkörpers derart gewählt ist, dass ein
möglichst ungehinderter Längsausgleich zwischen dem Kraftübertragungselement, 13 und
dem Gleitbrettkörper ermöglicht ist, wenn das entsprechend zusammengesetzte, brettartige
Gleitgerät 1 einsatztypischen Durch- oder Aufbiegungen unterliegt.
[0051] Eine normal zum Laufflächenbelag 10 gemessene Höhe der Schenkel 23, 24 kann dabei
niedriger bemessen sein, als eine in gleicher Richtung gemessene Tiefe der nutförmigen
Vertiefung 25, 26. Das heißt, dass die vom zentralen Basisabschnitt 27 des im wesentlichen
U-förmigem Schalenkörpers 21 abgewandten Endabschnitte der Schenkel 23, 24 in einem
Abstand zum Grund bzw. Boden der nutförmigen Vertiefungen 25, 26 verlaufen können,
wie dies in Fig. 4 angedeutet wurde. Darüber hinaus ist es keineswegs erforderlich,
dass die gesamte Höhenerstreckung der Schenkel 23, 24 innerhalb der nutförmigen Vertiefungen
25, 26 verläuft. Vielmehr können höhen- und/oder längsbezogene Teilabschnitte der
Schenkel 23, 24 auch außerhalb der nutförmigen Vertiefungen 25, 26 verlaufen, wie
dies den Fig. 4 und 5 beispielhaft zu entnehmen ist.
[0052] Eine quer zur Längsrichtung des Gleitgerätes 1 verlaufende Breite des zentralen Basisabschnittes
27 des Schalenkörpers 21 beträgt ein Mehrfaches, bevorzugt zumindest das 5-fache,
insbesondere das 8-fache bis 15-fache der Höhe der Schenkel 23, 24, wobei die Breite
des Basisabschnittes 27 in Bezug auf unterschiedliche Längsabschnitte variieren kann,
wie dies beim leisten-bzw. pfeilförmigen Kraftübertragungselement 13 gemäß Fig. 3
veranschaulicht ist. Zweckmäßig ist es weiters, die Höhe bzw. Dicke des Gleitbrettkörpers
im Bereich um den Bindungsmontage-Zentrumspunkt 15 - Fig. 1- zwischen 15-25 mm, bevorzugt
mit ca. 20 mm festzulegen, während die Wandstärke 22 des relativ dünnwandigen Kraftübertragungselementes
13 zwischen 2-5 mm, bevorzugt in etwa 3 mm beträgt.
[0053] Wie am besten aus den Fig. 2 bis 5 beispielhaft ersichtlich ist, ist der relativ
dünnwandige Schalenkörper 21 des Kraftübertragungselementes 13 derart ausgebildet
und gegenüber dem Gleitbrettkörper derart ausgerichtet, dass die vom zentralen Basisabschnitt
27 des U-förmigen Schalenkörpers 21 abgewandten, freien Endabschnitte der Schenkel
23, 24 des Schalenkörpers 21 jeweils in den nutförmige Vertiefungen 25, 26 an der
Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers verlaufen und dabei von Begrenzungs- bzw. Seitenwänden
28, 29 der nutförmigen Vertiefungen 25, 26 zumindest teilweise visuell verdeckt sind.
Nachdem zumindest Teilabschnitte der vom zentralen Basisabschnitt 27 abgewandten Endabschnitte
der Schenkel 23, 24 verdeckt sind bzw. nicht oder kaum einsehbar sind, ist deren optisches
Erscheinungsbild nur von untergeordneter Bedeutung, sodass aufwändige Bearbeitungen
erübrigt sind und die Produktionskosten für die Schaffung des entsprechenden Kraftübertragungselementes
13 bzw. des gesamten Gleitgerätes 1 in vorteilhafter und effektiver Art und Weise
reduziert werden können. Trotzdem bleiben die technischen Effekte des gattungsgemäßen
Gleitgerätes 1 in hohem Ausmaß erhalten bzw. kommt die Wirkung des Kraftübertragungselementes
13 unbeeinflusst zur Geltung.
[0054] Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist es zweckmäßig, die Unterseite 16 des
Schalenkörpers 21 zumindest innerhalb des Montageabschnittes für eine Bindungseinrichtung
3 - Fig. 1 - lastabtragend auf der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers abzustützen.
Insbesondere kann die Unterseite 16 des zentralen Basisabschnittes 27 an der Oberseite
7 des Gleitbrettkörpers abgestützt sein. Alternativ oder in Kombination dazu können
die vom zentralen Basisabschnitt 27 des Schalenkörpers 21 abgewandten Enden bzw. Kanten
der Schenkel 23, 24 am Nutgrund bzw. Boden der nutförmigen Vertiefungen 25, 26 lastübertragend
abgestützt sein. Dadurch werden Kräfte, welche in den Endabschnitten des Kraftübertragungselementes
13 auftreten, in den zentralen Bereich des Gleitbrettkörpers, das heißt in den Montageabschnitt
für eine Bindungseinrichtung 3 - Fig. 1 - übertragen.
[0055] Alternativ oder in Kombination dazu ist es zweckmäßig, in zumindest einem Endabschnitt
des Schalenkörpers 21 einen Hohlraum 30 vorzusehen, welcher zwischen der Unterseite
16 des Schalenkörpers 21 und der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers ausgebildet ist.
Hierfür ist es zweckmäßig, den Schalenkörper 21 innerhalb der entsprechenden Längsabschnitte
im Querschnitt annähernd bogenförmig auszuführen, wobei die seitlichen Randabschnitte
des Schalenkörpers 21 gegenüber dem zentralen Basisabschnitt 27 vergleichsweise stärker
abgewinkelt bzw. abgebogen sind, um die annähernd U-förmige Kontur mit den seitlichen
Schenkeln 23, 24 zu bilden. Eine diesbezügliche, beispielhafte Ausführungsform ist
in Fig. 5 dargestellt, wobei im zentralen Basisabschnitt 27 bei Bedarf auch eine Versteifungsrippe
bzw. Versteifungssicke 31 ausgeführt sein kann. Dadurch kann die Biegesteifigkeit
des relativ dünnwandigen Schalenkörpers 21 und somit auch die Kapazität zur Übertragung
von Schubkräften, ausgehend von zumindest einem Endabschnitt des Schalenkörpers 21
in Richtung zu dessen Mittelabschnitt bzw. Bindungsmontageabschnitt, gesteigert bzw.
verbessert werden. Dabei ist es auch möglich, dass sich die wenigstens eine Versteifungsrippe
bzw. Versteifungssicke 31 mit ihrer Unterseite bzw. Unterkante an der Oberseite 7
des Gleitbrettkörpers lastübertragend abstützt. Demnach weist der relativ dünnwandige,
im Wesentlichen U-förmige Schalenkörper 21 im Querschnitt betrachtet eine in etwa
β- (Beta-) oder M-förmige Querschnittskontur auf, wie dies in Fig. 5 schematisch und
beispielhaft dargestellt ist. Ein derart geformter Schalenkörper 21 weist durch diese
relativ einfach produzierbare Formgebung merklich verbesserte statische bzw. dynamische
Eigenschaften auf. Diese Beta-Form bzw. Wellenform, welche zwei in Längsrichtung verlaufende,
im Querschnitt bogenförmige und im wesentlich parallel verlaufende, aneinander gereihte
Wülste darstellt, ist neben den verbesserten statischen Kennwerten bzw. Festigkeitseigenschaften
auch in produktionstechnischer Hinsicht von besonderem Vorteil. Das heißt, dass die
annähernde U-Form des Schalenkörpers 21 vor allem in Richtung zu dessen Endabschnitten
in eine β- oder annähernd M-förmige Querschnittskontur übergehen kann, wie dies aus
einer Zusammenschau der Fig. 3 und 5 beispielhaft ersichtlich ist. Wesentlich ist,
dass die freien Kanten bzw. Endabschnitte des relativ dünnwandigen Schalenkörpers
21 zumindest teilweise in den nutförmigen Vertiefungen 25, 26 an der Oberseite 7 des
Gleitbrettkörpers verlaufen.
[0056] Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform weist der Schalenkörper 21 innerhalb
seines Mittelabschnitts bzw. innerhalb seines Montageabschnittes für eine Bindungseinrichtung
3 - Fig. 1- eine Mehrzahl von Durchbrüchen 32, 33 auf. Diese Durchbrüche 32, 33 sind
innerhalb des zentralen Basisabschnittes 27 im Schalenkörper 21 ausgeführt. Die Durchbrüche
32, 33 bzw. entsprechende Gruppierungen von Durchbrüchen 32, 33 sind vorgesehen, um
von Stützelementen 34, 35 durchsetzt zu werden. Diese Stützelemente 34, 35 sind dabei
zur lastabtragenden Abstützung einer Bindungseinrichtung 3 - Fig. 1- gegenüber der
Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers vorgesehen. Das heißt, dass die von der Bindungseinrichtung
3 bzw. von dessen Führungsschienenanordnung 15a, 15b einwirkenden Kräfte mittels den
Stützelementen 34, 35 direkt auf den Gleitbrettkörper übertragen bzw. direkt auf dessen
Oberseite 7 eingeleitet werden. Insbesondere ist durch die Durchbrüche 32, 33 im Schalenkörper
21 in Kombination mit den diese durchsetzenden Stützelementen 34, 35 eine unmittelbare
Einwirkung von Kräften bzw. Momentenbeanspruchungen zwischen der Bindungseinrichtung
3 und dem relativ dünnwandigen Schalenkörper 21 vermieden. Jedenfalls wird ein Großteil
jener Kräfte, welche zwischen der Bindungseinrichtung 3 und dem Gleitbrettkörper wirken,
über die podestartigen Stützelemente 34, 35 durch den Schalenkörper 21 hindurch übertragen,
ohne dass nennenswerte Wechselwirkungen bzw. Belastungen zwischen der Bindungseinrichtung
3 und der Oberseite des Schalenkörpers 21 auftreten. Nachdem die in Bezug auf die
auftretenden Kräfte im Wesentlichen druckfesten. Stützelemente 34, 35 den zentralen
Basisabschnitt 27 via korrespondierende Durchbrüche 32, 33 durchsetzen, können die
Führungsschienenanordnungen 15a, 15b für eine Bindungseinrichtung 3 möglichst kompakt
und dennoch ausreichend stabil ausgeführt werden, ohne dabei gravierenden Beschränkungen
bezüglich der Montage verschiedener Typen von Bindungseinrichtungen 3 zu unterliegen.
[0057] Eine Höhe 36 der Stützelemente 34, 35 ist dabei zumindest gleich oder geringfügig
größer als die Wandstärke 22 des Schalenkörpers 21 im Abschnitt um dessen Durchbrüche
32, 33. Bevorzugt ist die Höhe 36 der Stützelemente 34, 35 geringfügig größer als
die Wandstärke 22 rings um die Durchbrüche 32, 33, sodass ausgehend von der Bindungseinrichtung
3 bzw. von dessen Führungsschienenanordnung 15a, 15b keine Belastungen bzw. keine
nennenswerten Druckkräfte auf den Schalenkörper 21 in vertikaler Richtung zum Laufbelag
10 ausgeübt werden. Demzufolge ist zwischen der Oberseite des Schalenkörpers 21 und
der Unterseite der Führungsschienenanordnung 15a, 15b eine Freistellung bzw. ein minimaler
Spalt 37 von zumindest 0,1 mm bis zu 3 mm vorgesehen.
[0058] Die Stützelemente 34, 35 können dabei durch integral ausgebildete, das heißt durch
mit dem Gleitbrettkörper einstückig verbundene, podestartige Erhebungen an der Oberseite
7 des Glenbrettkörpers gebildet sein, wie dies im Ausrührungsbeispiel gemäß Fig. 2
beispielhaft veranschaulicht wurde. Das heißt, dass die podestartigen Erhebungen direkt
durch den Gleitbrettkörper definiert sein können, indem dessen Deckschicht 8 podestartige
Erhebungen ausformt, welche in Übereinstimmung bzw. Überdeckung mit den Durchbrüchen
32, 33 im Schalenkörper 21 stehen. Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung,
wie sie in Fig. 4 veranschaulicht ist, sind die Stützelemente 34, 35 für die lastabtragende
Abstützung einer Bindungseinrichtung 3 durch einen separaten Einlageteil 38 gebildet.
Dieser Einlageteil 38 ist zumindest teilweise zwischen der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers
und der Unterseite 16 des Schalenkörpers 21 angeordnet und an der plangemäßen Relativposition
gegenüber dem Gleitbrettkörper und dem Schalenkörper 21 gehalten. Bevorzugt ist dieser
Einlageteil 38 derart ausgebildet, dass er mehrere Stützelemente 34, 35, insbesondere
eine Gruppe von Stützelementen 34, 35, zu einer einstückigen Baugruppe verbindet.
Zweckmäßigerweise ist der Einlageteil 38 derart ausgeführt, dass er jeweils die Stützelemente
34, 35 für einen vorderen Backenkörper und einen hinteren Backenkörper der Bindungseinrichtung
3, insbesondere in Bezug auf deren Führungsschienenanordnungen 15a, 15b, zusammenfasst
bzw. gruppiert. Das heißt dass bevorzugt für die vordere Führungsschienenanordnung
15a und für die hintere Führungsschienenanordnung 15b jeweils ein Einlageteil 38 mit
jeweils mehreren Stützelementen 34, ausgebildet ist.
[0059] Zur positionsgesicherten Halterung bzw. zur Vereinfachung der Montage des Schalenkörpers
21 am Gleitbrettkörper ist es zweckmäßig, den unteren Teilabschnitt des Einlageteils
38 in wenigstens einer korrespondierenden Vertiefung 39 an der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers
aufzunehmen und derart den Einlageteil 38 relativ zum Gleitbrettkörper positioniert
zu halten. Der Einlageteil 38 kann dabei mehrere Stützelemente 34, 35 umfassen, welche
über schmale Verbindungsstege 40 miteinander verbunden sind, wobei die entsprechenden
Verbindungsstege 40 zwischen den Stützelementen 34, 35 in korrespondierenden Vertiefungen
39 in der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers verlaufen, wie dies in Fig. 4 beispielhaft
veranschaulicht ist.
[0060] Wie weiters am besten aus den Fig. 2 und 4 ersichtlich ist, ist der Schalenkörper
21 innerhalb des Montageabschnittes für eine Bindungseinrichtung 3 - Fig. 1- gegenüber
einem Abheben von der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers gesichert, indem er zwischen
der Unterseite einer montierten Bindungseinrichtung 3 bzw. einer montieren Führungsschienenanordnung
15a, 15b und der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers gehalten ist. Zudem ist der Schalenkörper
21 von den Stützelementen 34, 35 durchsetzt. Das heißt, dass der Schalenkörper 21
unter anderem mittels den Stützelementen 21 in Längsrichtung zum Gleitbrettkörper
positioniert gehalten ist und außerdem zwischen der Bindungseinrichtung 3 bzw. deren
Führungsschienenanordnung 15a, 15b und der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers gehalten
bzw. aufgenommen ist, sodass eine vertikale Distanzierung bzw. Entfernung des Schalenkörpers
21 gegenüber dem Gleitbrettkörper unterbunden ist. Die vorgehend beschriebene Positionsfestlegung
des Schalenkörpers 21 ist dabei derart getroffen, dass der Schalenkörper 21 gegenüber
der Unterseite einer montierten Bindungseinrichtung 3 in Richtung der Längsachse des
Schalenkörpers 21 frei gleitend gehalten ist und in Bezug auf die Längsrichtung des
Schalenkörpers 21 bevorzugt an nur einem Punkt fix bzw. positionsfest gegenüber dem
Gleitbrettkörper festgelegt ist. Dieser Fixpunkt kann sich mit dem Bindungsmontage-Zentrumspunkt
15 decken bzw. im Bereich der vorderen oder hinteren Führungsschienenanordnung 15a,
15b vorgesehen sein. Beispielsweise kann einer der Durchbrüche 32, 33 bzw. eines dementsprechendes
Paar von Durchbrüchen 32, 33 derart ausgeführt sein, dass es vom zugeordneten Stützelement
34, 35 im Wesentlichen spielfrei durchsetzt wird. Dadurch ist die in Längs- und Querrichtung
spielfreie Halterung des Stützkörpers 21 erzielbar. Eine praktikable Sicherung der
Längsposition des Schalenkörpers 21 gegenüber dem darunter liegenden Gleitbrettkörper
kann aber auch durch wenigstens eine in Längsrichtung spielfreie und somit positionsfixierende
Verbindungszone 19 oder auch durch wenigstens eine elastisch nachgiebige Verbindungszone
19 bewerkstelligt werden. Alle weiteren auf die Längsachse des Stützkörpers 21 bezogenen
Anordnungen aus Stützelementen 34, 35 und zugeordneten Durchbrüchen 32, 33 sind bevorzugt
derart gewählt, dass in Bezug auf die Längsrichtung des Stützkörpers 21 eine Freistellung
bzw. ein Spielraum geschaffen ist, welcher einen Ausgleich von biegungsbedingten Relativverschiebungen
zwischen den Stützelementen 34, 35 und dem Stützkörper 21 zulässt, sodass gegenseitige
Verspannungen zwischen dem Stützkörper 21 und dem Gleitbrettkörper möglichst vermieden
sind, wenn diese Gesamteinheit des Gleitgerätes 1 einer Durch- oder Aufbiegung unterliegt.
Insbesondere kann eine Längserstreckung zumindest einzelner, bevorzugt langlochartig
ausgeführter Durchbrüche 32, 33 des Schalenkörpers 21 größer sein, als eine Längserstreckung
des bzw. der damit korrespondierenden Stützelemente(s) 34, 35.
[0061] In diesem Zusammenhang ist auch wesentlich, dass Befestigungsschrauben 41, 42 für
die Montage einer Bindungseinrichtung 3 bzw. deren Führungsschienenanordnung(en) 15a,
15b ausschließlich im Gleitbrettkörper lastaufnehmend verankert sind, wie dies am
besten den Fig. 2 und 4 entnehmbar ist. Das heißt, dass die Befestigungsschrauben
41, 42 für die Bindungseinrichtung 3 nicht im Schalenkörper 21 verankert sind, sondern
im darunter angeordneten Gleitbrettkörper. Demnach werden die jeweiligen Verankerungs-
bzw. Ausreißkräfte für die Befestigungsschrauben 41, 42 ausschließlich durch den Gleitbrettkörper
bzw. durch dessen Stützelemente 34, 35 bereitgestellt.
[0062] Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Schalenkörper 21 in Seitenansicht
- Fig. 1, 3 - eine bogenförmige Längserstreckung auf. Das heißt, dass dessen Mittelabschnitt
im Vergleich zu dessen Endabschnitten nach oben gekrümmt ist. Dadurch ist sichergestellt,
dass sich die distalen Endabschnitte des Schalenkörpers 21 im montierten Zustand mit
elastisch nachgiebiger Vorspannung auf der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers abstützen.
Dadurch werden Klappergeräusche oder Spaltbildungen zwischen der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers
und den Schenkeln 23, 24 des Schalenkörpers 21 auch nach längerer Einsatzdauer bzw.
nach häufiger, intensiver Nutzung zuverlässig vermieden. Außerdem kann dadurch die
elastisch rückstellende Federwirkung des im Wesentlichen U-förmigen Schalenkörpers
21 auf die Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers einwirken.
[0063] Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung kann die Unterseite 16 des relativ
dünnwandigen Schalenkörpers 21 zumindest partiell mit einer Dämpfungsschicht 43, insbesondere
mit einem Vlies, versehen bzw. verkleidet sein, wie dies in Fig. 4 mit strichlierten
Linien schematisch angedeutet wurde. Dadurch werden Klappergeräusche vermieden bzw.
schlagartige Impulse gedämpft, wenn das brettartige Gleitgerät 1 mit hohen Geschwindigkeiten
gleitet bzw. ruppigen Untergrund überquert. Außerdem können dadurch Schleif- bzw.
Kratzspuren an der Oberseite 7 des Gleitbrettkörpers hintan gehalten werden.
[0064] Insgesamt betrachtet ist festzuhalten, dass die Biegesteifigkeit des Gleitbrettkörpers
wesentlich höher ist, als die Biegesteifigkeit des Schalenkörpers 21. Durch die vorgehend
beschriebenen Montagemaßnahmen und technischen Ausbildungen des Schalenkörpers 21
wird der Schalenkörper 21 dann, wenn er an die Oberseite 21 des Gleitbrettkörpers
ordnungsgemäß montiert ist, überwiegend auf Druck oder Zug beansprucht, wenn das gesamte
Gleitgerät 1 einer benutzungsbedingten Durch- oder Aufbiegung unterworfen wird. Der
primär auf Druck oder Zug beanspruchte Schalenkörper 21 beeinflusst dabei hauptsächlich
durch seine Stauch- bzw. Zugfestigkeit die Biegesteifigkeit des darunter liegenden
Gleitbrettkörpers und somit die resultierende Biegesteifigkeit des beanspruchten Gleitgerätes
1, welches insbesondere als Schi oder Snowboard ausgeführt ist.
[0065] Um den Schalenkörper 21 im Hinblick auf statische bzw. dynamische Eigenschaften hoch
belastbar auszuführen, aber dennoch einen möglichst leichgewichtigem Aufbau zu erzielen,
ist der Schalenkörper 21 durch wenigstens eine Schicht aus Kunststoff gebildet. Bevorzugt
ist die oberste Schicht des Schalenkörpers 21 durch einen thermoplastischen Kunststoff
gebildet, der mittels einem Sublimations- oder Siebdruckverfahrens dekoriert ist.
An der dem Gleitbrettkörper zugewandten Unterseite dieser thermoplastischen Deckschicht
ist bevorzugt wenigstens eine Verstärkungslage, insbesondere eine so genannte Prepreg-Schicht
ausgebildet. Wesentlich ist, dass der Schalenkörper 21 durch zumindest eine im Ursprungszustand
im Wesentlichen ebenflächige Schicht aus Kunststoff gebildet ist, welche mittels einer
Heizpresse zu einem schalen- bzw. U-förmigen Formteil geformt wird, wie er in Fig.
3 beispielhaft veranschaulicht ist. Insbesondere wird eine im Ursprungszustand im
Wesentlichen ebenflächige Schicht aus Kunststoff oder Kunststoff-Verbundmaterialien
durch einen formgebenden Pressvorgang mittels Formwerkzeugen und unter der Einwirkung
von Wärme zum Schalenkörper 21 mit entsprechender Schalen- bzw. U-Form umgeformt.
Alternativ oder in Kombination dazu kann der Schalenkörper 21 auch durch Carbon-Werkstoffe,
insbesondere durch Kohlenstoff-Verbundelemente bzw. Faserwerkstoffe gebildet sein.
Wesentlich ist, dass der Schalenkörper 21 den auftretenden Stauch- bzw. Druck - und
Zugbelastungen standhält und eine möglichst einfache und rasche Herstellung ermöglicht.
[0066] Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten des brettartigen Gleitgerätes
1, wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten
Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen
der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit
aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können
des auf diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt. Es sind also auch sämtliche
denkbaren Ausführungsvarianten, die durch Kombinationen einzelner Details der dargestellten
und beschriebenen Ausführungsvariante möglich sind, vom Schutzumfang mit umfasst.
[0067] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus des brettartigen Gleitgerätes 1 dieses bzw. dessen Bestandteile teilweise
unmaßstäblich und/oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wurden.
[0068] Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrunde liegende Aufgabe kann der
Beschreibung entnommen werden.
[0069] Vor allem können die einzelnen in den Fig. 1-3; 4; 5 gezeigten Ausführungen den Gegenstand
von eigenständigen, erfindungsgemäßen Lösungen bilden. Die diesbezüglichen, erfindungsgemäßen
Aufgaben und Lösungen sind den Detailbeschreibungen dieser Figuren zu entnehmen.
Bezugszeichenaufstellung
1 |
Gleitgerät |
36 |
Höhe |
2 |
Schi |
37 |
Spalt |
3 |
Bindungseinrichtung |
38 |
Einlageteil |
4 |
Obergurt |
39 |
Vertiefung |
5 |
Untergurt |
40 |
Verbindungssteg |
|
|
|
|
6 |
Kern |
41 |
Befestigungsschraube |
7 |
Oberseite |
42 |
Befestigungsschraube |
8 |
Deckschicht |
43 |
Dämpfungsschicht |
9 |
Unterseite |
|
|
10 |
Laufflächenbelag |
|
|
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|
|
|
11 |
Steuerkante |
|
|
12 |
Steuerkante |
|
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13 |
Kraftübertragungselement |
|
|
14, 14' |
Breite |
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|
15 |
Bindungsmontage-Zentrumspunkt |
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|
15a, 15b |
Führungsschienenanordnung |
|
|
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16 |
Unterseite |
|
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17 |
Kopplungsmittel |
|
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18 |
Schraubverbindung |
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|
19 |
Verbindungszone |
|
|
20 |
Verbindungsmittel |
|
|
|
|
|
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21 |
Schalenkörper |
|
|
22 |
Wandstärke |
|
|
23 |
Schenkel |
|
|
24 |
Schenkel |
|
|
25 |
Vertiefung |
|
|
|
|
|
|
26 |
Vertiefung |
|
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27 |
Basisabschnitt |
|
|
28 |
Seitenwand |
|
|
29 |
Seitenwand |
|
|
30 |
Hohlraum |
|
|
|
|
|
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31 |
Versteifungsrippe oder Versteifungssicke |
|
|
32 |
Durchbruch |
|
|
33 |
Durchbruch |
|
|
34 |
Stützelement |
|
|
35 |
Stützelement |
|
|
1. Brettartiges Gleitgerät (1) in der Gestalt eines Schis (2) oder Snowboards, umfassend
einen mehrschichtigen Gleitbrettkörper zumindest bestehend aus wenigstens einem festigkeitsrelevanten
Obergurt (4), wenigstens einem festigkeitsrelevanten Untergurt (5), wenigstens einer
die Oberseite (7) des Gleitbrettkörpers ausbildenden Deckschicht (8), und wenigstens
einem die Unterseite (9) des Gleitbrettkörpers ausbildenden Laufflächenbelag (10),
mit einer Bindungseinrichtung (3) für eine bedarfsweise lösbare Verbindung mit einem
Sportschuh, und mit wenigstens einem auf der Oberseite (7) des Gleitbrettkörpers abgestützten,
länglichen Kraftübertragungselement (13) zur Beeinflussung der Biegesteifigkeit oder
des Schwingungsverhaltens des Gleitbrettkörpers, wobei zwischen der Unterseite (16)
des Kraftübertragungselementes (13) und der Oberseite (7) des Gleitbrettkörpers zumindest
ein formschlüssiges Kopplungsmittel (17) ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungselement (13) als dünnwandiger Schalenkörper (21) mit einer Wandstärke
(22) von weniger als 5 mm ausgebildet ist, welcher zumindest innerhalb des Großteils
seiner Längserstreckung einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweist, und
dass zumindest Teilabschnitte der seitlichen Schenkel (23, 24) des Kraftübertragungselementes
(13) zumindest teilweise in nutförmigen Vertiefungen (25, 26) an der Oberseite(7)
des Gleitbrettkörpers verlaufen.
2. Brettartiges Gleitgerät nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Schalenkörper (21) durch wenigstens eine Schicht aus Kunststoff gebildet ist,
welche mittels einer Heizpresse zu einem schalen-bzw. U-förmigen Formteil geformt
ist.
3. Brettartiges Gleitgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite (16) des im Wesentlichen U-förmigen Schalenkörpers (21) innerhalb
des Montageabschnittes für eine Bindungseinrichtung (3) lastübertragend auf der Oberseite
(7) des Gleitbrettkörpers abgestützt ist.
4. Brettartiges Gleitgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einem Endabschnitt des Schalenkörpers (21) zwischen der Unterseite (16)
des Schalenkörpers (21) und der Oberseite (7) des Gleitbrettkörpers wenigstens ein
Hohlraum (30) ausgebildet ist.
5. Brettartiges Gleitgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalenkörper (21) innerhalb des Montageabschnittes für eine Bindungseinrichtung
(3) eine Mehrzahl von Durchbrüchen (32, 33) aufweist, welche von Stützelementen (34,
35) zur lastübertragenden Abstützung einer Bindungseinrichtung (3) gegenüber der Oberseite
(7) des Gleitbrettkörpers ausgebildet sind.
6. Brettartiges Gleitgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützelemente (34, 35) durch mit dem Gleitbrettkörper integral ausgebildete,
podestartige Erhebungen an der Oberseite (7) des Gleitbrettkörpers gebildet sind.
7. Brettartiges Gleitgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Einlageteil (38) ausgebildet ist, welcher mehrere Stützelemente (34, 35) zu einer
einstückigen Baugruppe verbindet, und dass der Einlageteil (38) zwischen der Oberseite
(7) des Gleitbrettkörpers und der Unterseite (16) des Schalenkörpers (21) positioniert
gehalten ist.
8. Brettartiges Gleitgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein unterer Teilabschnitt des Einlageteils (38) in Vertiefungen (39) an der Oberseite
(7) des Gleitbrettkörpers positioniert gehalten ist.
9. Brettartiges Gleitgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalenkörper (21) innerhalb des Montageabschnittes für eine Bindungseinrichtung
(3) gegenüber Abheben von der Oberseite (7) des Gleitbrettkörpers gesichert ist, indem
er zwischen der Unterseite (16) einer montierten Bindungseinrichtung (3) und der Oberseite
(7) des Gleitbrettkörpers gehalten ist.
10. Brettartiges Gleitgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalenkörper (21) gegenüber der Unterseite einer montierten Bindungseinrichtung
(3) in Richtung der Längsachse des Schalenkörpers (21) frei gleitend gelagert ist.
11. Brettartiges Gleitgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Befestigungsschrauben (41, 42) für die Montage einer Bindungseinrichtung (3) ausschließlich
im Gleitbrettkörper lastaufnehmend verankert sind.
12. Brettartiges Gleitgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalenkörper (21) in Seitenansicht eine bogenförmige Längserstreckung aufweist,
sodass sich dessen distale Endabschnitte im montierten Zustand mit elastisch nachgiebiger
Vorspannung auf der Oberseite (7) des Gleitbrettkörpers abstützen.
13. Brettartiges Gleitgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegesteifigkeit des Gleitbrettkörpers wesentlich höher ist als die Biegesteifigkeit
des Schalenkörpers (21) und dass der an der Oberseite (7) des Gleitbrettkörpers montierte
Schalenkörper (21) überwiegend auf Druck oder Zug beansprucht wird und derart die
Biegesteifigkeit oder das Schwingungsverhalten des Schis oder Snowboards beeinflusst.
14. Brettartiges Gleitgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die von einem zentralen Basisabschnitt (27) des U-förmigen Schalenkörpers (21) abgewandten
Endabschnitte der Schenkel (23, 24) in den nutförmigen Vertiefungen (25, 26) an der
Oberseite (7) des Gleitbrettkörpers verlaufen und dabei von Seitenwänden (28, 29)
der nutförmigen Vertiefungen (25, 26) zumindest teilweise visuell verdeckt sind.
15. Brettartiges Gleitgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungselement (13) über eine Mehrzahl von in Längsrichtung des Kraftübertragungselements
(13) zueinander distanzierte Verbindungszonen (19) mit dem Gleitbrettkörper verbunden
ist.
16. Brettartiges Gleitgerät nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb zumindest einer Verbindungszone (19) ein in Längsrichtung des Gleitbrettkörpers
elastisch nachgiebiges Verbindungsmittel (20) ausgeführt ist.