[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum gasdichten Verpacken von Lebensmitteln,
insbesondere von Fleischstücken, wobei das Lebensmittel in eine Schale eingelegt wird
und zum Verschließen der Schale eine tiefziehbare Folie mit der Schale verbunden wird.
Die Erfindung betrifft zudem eine Vorrichtung zum gasdichten Verpacken von Lebensmitteln,
insbesondere von Fleischstücken, zum Durchführen des vorgenannten Verfahrens, umfassend
eine Auflage für zumindest eine Schale und umfassend zumindest ein Siegelwerkzeug
für die tiefziehbare Folie.
[0002] Lebensmittel werden neben einem frischen Feilhalten zum Verkauf in Verpackungen den
Konsumenten angeboten. Diese Verpackungen sollen zum einen die Lebensmittel frisch
halten, zum anderen soll durch die Verpackungen auch ein frisches Aussehen der Lebensmittel
gewährleistet sein.
[0003] Bei Verpackungen für Fleischstücke besteht die Anforderung, das Fleisch frisch und
rosarot aussehen zu lassen. Dafür ist eine Zuführung von Sauerstoff zum Fleisch erforderlich.
Fehlt die erforderliche Konzentration an Sauerstoff, so wird das Fleisch grau. Es
ist dann zwar weiterhin genießbar, aufgrund der ausgebildeten optischen Unansehnlichkeit
meiden die Verbraucher derartige Fleischstücke jedoch.
[0004] In der
EP 0830927 B1 sind Verpackungen vorgesehen, welche ein frisches Aussehen von Fleischstücken über
eine längere Zeit gewährleisten. Diese Verpackungen zeichnen sich durch eine doppellagige
tiefziehbare Folie aus, wobei eine unten liegende Folie gasdurchlässig ist und eine
oben liegende Folie gasundurchlässig ist. Aufgrund des Durchtritts von Sauerstoff
aus dem Schaleninneren durch die zuunterst liegende Folie in einen Zwischenraum zwischen
beide Folien entsteht zwischen beiden Folien ein Gaspolster. Aus diesem Gaspolster
können Sauerstoffatome durch die zuunterst liegende Folie zurück in den Innenraum
der Schale gelangen und somit auch an Bereiche des Fleischstückes gelangen, an denen
die Folie direkt anliegt. Eine vollständig rosarote Ausgestaltung des Fleischstückes
ist die Folge.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, für eine derartige Verpackung ein rationelles
Verpackungsverfahren aufzuzeigen. Zudem soll eine Vorrichtung bereitgestellt werden,
mit der ein derartiges Verfahren durchführbar ist.
[0006] Diese Aufgabe ist verfahrensseitig erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine zumindest
doppellagige Folie verwendet und der Schale zugeführt wird, dass in der Umgebung der
Schale zunächst oberhalb der Folie und anschließend in übrigen Bereichen ein Vakuum
angelegt wird und dass die Folie auf einen umlaufenden Rand der Schale gasdicht aufgebracht
wird.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die für die vorteilhafte Verpackung notwendige
doppellagige Folie auf den umlaufenden Rand der Schale gasdicht aufgebracht, beispielsweise
aufgesiegelt. Während dieses Siegelns wird an die Umgebung der Schale Vakuum angelegt.
Das Anlegen des Vakuums erfolgt erfindungsgemäß in zwei Schritten, indem zunächst
oberhalb der Folie das Vakuum angelegt wird und erst anschließend in anderen Bereichen
der Schale das Vakuum angelegt wird. Mit Hilfe des oberhalb der Folie angelegten Vakuums
wird die Folie von der Schale weggezogen, auf diese Weise ist gewährleistet, dass
in der Schale ein Produkt enthalten sein kann, das über die Ebene der Schalenränder
aus der Schale heraus vorsteht. Mit dem in anderen Bereichen der Schale angelegten
Vakuum wird die bisherige Atmosphäre von der Schale entfernt, beispielsweise um in
die Schale ein Schutzgas einbringen zu können.
[0008] Durch die verschiedenen Vakuumbelegungen ist ein einfaches und sicheres Handhaben
einer doppellagigen Folie aufgezeigt. Die Schalen können in hoher Taktzahl mit der
doppellagigen Folie gesiegelt werden.
[0009] Nach einer ersten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
dass oberhalb der Folie ein stärkeres Vakuum angelegt wird als in übrigen Bereichen
der Schale. Das oberhalb der Folie vorhandene Vakuum ist dafür vorgesehen, die Folie
sicher von der Schale wegzuziehen. Es muss daher eine gewisse Stärke haben, damit
die Folie auch sicher von der Schale weggezogen wird.
[0010] Die Folie wird vorzugsweise aus einer Folienbahn nach ihrem Aufbringen auf den Rändern
der Schale ausgeschnitten. Insofern kann die Folie wie in bekannter Weise von einer
Rolle abgewickelt und den Schalen zugeführt werden. Es erfolgt dann ein außenseitiges
Schneiden der Folie, nachdem sie auf die Ränder der Schale aufgesiegelt wurde.
[0011] Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Vakuum oberhalb
der Folien impulsartig angelegt wird. Das Vakuum kann also voneinander verschiedene
Größen erreichen, es kann kurzzeitig angelegt werden, kurzzeitig können aber auch
wieder Normaldrucksituationen herbeigeführt werden. Durch das Anlegen eines Vakuums
wird neben der sicheren Platzierung der Folie auch Luft entfernt, die während des
Siegelvorganges der Folie auf die Ränder der Schale erwärmt wird. Erwärmte Luft kann
zu einem Verziehen der doppellagigen Folie führen, welches bei fertig gestellter Verpackung
eine unerwünschte Faltenbildung erzeugt. Um derartige Falten nicht entstehen zu lassen,
ist heiße Luft aus nicht an der Siegelung beteiligten Bereichen der Folie abzuführen.
Dies erfolgt mit dem oberhalb der Folie angelegten Vakuum, das je nach Temperaturverhältnissen
mehr oder weniger heiße Luft abführt, um zum einen die Folie zu schonen und um zum
anderen eine zuverlässige Aufsiegelung der Folie auf die Ränder der Schale zu ermöglichen.
[0012] Die vorrichtungsseitige Lösung der Aufgabe, für die selbstständiger Schutz beansprucht
wird, zeichnet sich dadurch aus, dass das Siegelwerkzeug der Vorrichtung aus einem
Unter- und einem Oberwerkzeug ausgebildet ist, dass das Oberwerkzeug einen konkaven
Anlageabschnitt für die Folie aufweist, wobei zwischen Anlageabschnitt und anderen
Abschnitten des Siegelwerkzeuges ein Zwischenraum ausgebildet ist, an dem ein Vakuum
anlegbar ist.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung stellt die Siegelform zur Verfügung, in welche die
Schale eingelegt wird und in welcher die doppellagige Folie auf die Schale aufgesiegelt
wird. Für das Aufsiegeln weist das Oberwerkzeug den konkaven Anlageabschnitt auf,
der sich wie ein nach innen gewölbter Dom oberhalb der Schale befindet. Gegen diesen
konkaven Anlageabschnitt ist die doppellagige Folie aufgrund des angelegten Vakuums
führbar, das Vakuum wird so eingestellt, dass sich die Folie glatt und ohne Falten
an diesen konkaven Anlageabschnitt anlegt.
[0014] Erfindungsgemäß ist weiter vorgesehen, dass dieser Anlageabschnitt einen Zwischenraum
zu weiteren Abschnitten des Siegelwerkzeuges aufweist. Weitere Abschnitte sind beispielsweise
den Rändern der Schale zugeordnet, hier treten hohe Temperaturen während des Siegelns
auf. Durch den Abstand zwischen diesen Bereichen und dem Anlageabschnitt ist ein direktes
Überführen hoher Temperaturen auf den konkaven Anlageabschnitt vorteilhaft verhindert,
um das Entstehen von Falten in der Folie auszuschließen. Da erfindungsgemäß an den
Zwischenraum ein Vakuum angelegt ist, ist zudem sichergestellt, dass hohe Temperaturen
der Atmosphäre in diesem Zwischenraum durch das Vakuum mit der Atmosphäre abtransportiert
werden können. Auf Isolationen mit Isolierkörpern zwischen den übrigen Bereichen des
Siegelwerkzeuges und dem konkaven Anlageabschnitt kann verzichtet werden.
[0015] Nach einer ersten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen,
dass der konkave Anlagenabschnitt von zumindest einem Kanal durchbrochen ist, wobei
an dem Kanal ein Vakuum anlegbar ist. Dieser Kanal ist beispielsweise am höchsten
Punkt des konkaven Anlageabschnittes angeordnet, um hier das verfahrensgemäß vorgesehene
oberhalb der Folie angeordnete Vakuum anzulegen.
[0016] Der Zwischenraum zwischen Anlageabschnitt und anderen Abschnitten des Siegelwerkzeuges
ist vorzugsweise als Spalt ausgebildet. Durch diese Ausbildung kann der konkave Anlageabschnitt
möglichst großflächig ausgebildet sein, damit eine möglichst große Anlagefläche für
die Folie gegeben ist. Der Spalt genügt den Anforderungen zur Blockierung der Wärmeübertragung,
insbesondere weil an den Spalt ein Vakuum angelegt ist.
[0017] Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass durch das Siegelwerkzeug
hindurch auf Höhe der Ränder der eingelegten Schale zumindest eine Leitung für ein
Schutzgas verläuft. Nach Einlegen der Schale und Führen der Folie gegen den konkaven
Anlageabschnitt kann das Vakuum reduziert werden und das Schutzgas in das Siegelwerkzeug
eingeführt werden. Dieses Einführen erfolgt auf Höhe der Ränder der eingelegten Schale,
so dass das Schutzgas in einfacher Weise in die Schale gelangen kann.
[0018] Im konkaven Anlageabschnitt, der vorzugsweise als Platte ausgebildet ist, wird vorzugsweise
zumindest ein Temperatursensor angeordnet. Mit diesem können die Temperaturverhältnisse
im Bereich der Folie überwacht werden. Temperaturerhöhungen über vorbestimmte Grenzen
hinaus können durch ein Herunterregeln der Heizwärme sowie durch eine Verstärkung
des an den Spalt zwischen Anlageabschnitt und weiteren Bereichen des Siegelwerkzeuges
angelegten Vakuums abgebaut werden.
[0019] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale
ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
- Fig.1:
- eine erste Schnittansicht einer Vorrichtung zum gasdichten Verpacken von Lebensmitteln,
und
- Fig. 2:
- eine zweite Schnittansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1:
[0020] Die Vorrichtung zum gasdichten Verpacken von Lebensmitteln in den Zeichnungen weist
eine Auflage 1 für eine Schale auf, in welche ein Lebensmittel eingelegt werden kann.
Der Auflage 1 ist ein Siegelwerkzeug 2 zugeordnet. Das Siegelwerkzeug 2 weist ein
Oberwerkzeug auf, das einen konkaven Anlageabschnitt 3 umfasst. Weitere Anlageabschnitte
4 sind Rändern einer in die Auflage 1 eingelegten Schale zugeordnet.
[0021] Der konkave Anlageabschnitt 3 ist von Kanälen 5 durchbrochen. An diese Kanäle 5 ist
ein Vakuum anlegbar.
[0022] Zwischen dem konkaven Anlageabschnitt 3 und den weiteren Anlagenabschnitten 4 ist
zudem jeweils ein Spalt 6 ausgebildet, an den gleichfalls das Vakuum angelegt ist.
[0023] Fig. 2 zeigt, dass durch das Siegelwerkzeug 2 hindurch eine Leitung 7 für Schutzgas
verläuft. Die Leitung 7 wird über die Auflage 1 für die nicht weiter dargestellte
Schale geführt.
1. Verfahren zum gasdichten Verpacken von Lebensmitteln, insbesondere von Fleischstücken,
wobei das Lebensmittel in eine Schale eingelegt wird und zum Verschließen der Schale
eine tiefziehbare Folie mit der Schale verbunden wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine zumindest doppellagige Folie verwendet und der Schale zugeführt wird, dass in
der Umgebung der Schale zunächst oberhalb der Folie und anschließend in übrigen Bereichen
ein Vakuum angelegt wird und dass die Folie auf einen umlaufenden Rand der Schale
gasdicht aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb der Folie ein stärkeres Vakuum angelegt wird als in übrigen Bereichen der
Schale.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie aus einer Folienbahn nach ihrem Aufbringen auf den Rändern der Schale ausgeschnitten
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vakuum oberhalb der Folien impulsartig angelegt wird.
5. Vorrichtung zum gasdichten Verpacken von Lebensmitteln, insbesondere von Fleischstücken,
zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, umfassend eine Auflage
für zumindest eine Schale und umfassend zumindest ein Siegelwerkzeug für die tiefziehbare
Folie,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Siegelwerkzeug (2) aus einem Unter- und einem Oberwerkzeug ausgebildet ist, dass
das Oberwerkzeug einen konkaven Anlagenabschnitt (3) für die Folie aufweist, wobei
zwischen Anlageabschnitt (3) und anderen Abschnitten (4) des Siegelwerkzeuges (2)
ein Zwischenraum ausgebildet ist, an dem ein Vakuum anlegbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der konkave Anlagenabschnitt (3) von zumindest einem Kanal (5) durchbrochen ist,
wobei an dem Kanal (5) ein Vakuum anlegbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenraum zwischen Anlageabschnitt (3) und anderen Abschnitten (4) des Siegelwerkzeuges
(2) als Spalt (6) ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Siegelwerkzeug (2) hindurch auf Höhe der Ränder der eingelegten Schale
zumindest eine Leitung (7) für ein Schutzgas verläuft.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im konkave Anlageabschnitt (3) zumindest ein Temperatursensor angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der konkave Anlageabschnitt (3)als Platte ausgebildet ist.