[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Befüllen von Behältnissen
mit mehrkomponentigen Flüssigkeiten. Aus dem Stand der Technik sind derartige Vorrichtungen
seit längerem bekannt, welche beispielsweise dazu dienen, um karbonisierte Mischgetränke
herzustellen. Dabei wird eine karbonisierte Flüssigkeit mit einem Sirup oder dergleichen
angereichert und in dieser Weise in ein Behältnis abgefüllt.
[0002] Zum Abfüllen werden dabei üblicher Weise Einfülleinrichtungen verwendet, welche ein
Ventil aufweisen, mit dessen Hilfe die Befüllung gesteuert werden kann. In der Regel
weisen derartige Vorrichtungen auch eine volumetrische Dosierkammer auf, die über
ein steuerbares Einlassventil mit einem Vorratsbehälter für die Flüssigkeit und über
ein steuerbares Auslassventil mit einem Füllstutzen verbunden ist.
[0003] Gewisse Probleme bereiten dabei teilweise Getränke wie Fruchtsäfte. Diese Fruchtsäfte
weisen bisweilen Fruchtstückchen bzw. Pulpe-Anteile auf. Diese Fruchtstückchen können
an dem Ventil der Einfülleinrichtungen ungewollte seitliche Spritzer und dergleichen
bewirken.
[0004] Aus der
DE 43 24 799 A1 ist eine Vorrichtung zum Abfüllen von Flüssigkeiten bekannt. Dabei ist in Dosierkammern
mindestens ein auf den Füllstand ansprechender Sensor angeordnet, der ein Einlassventil
und ein Auslassventil steuert. Weiterhin ist mindestens ein zusätzlicher Vorratsbehälter
für eine Flüssigkeit vorgesehen, mit dem jede Dosierkammer verbindbar ist.
[0005] Die
EP 0 354 130 A1 beschreibt ein Verfahren, um ein Produkt einer Flüssigkeit beizufügen. Dabei wird
eine Dosis des beizufügenden Produktes bestimmt und diese Dosis wird dem Hauptprodukt
beigemischt.
[0006] Die
US 2 372 899 beschreibt eine Flaschenfüllanlage, insbesondere eine Anlage zum Herstellen von karbonisierten
Getränken, in welche Sirup beigemischt wird.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Verfügung zu stellen, welche insbesondere bei fruchtstückehaltigen Getränken Verschmutzungen
oder ungewollte Spritzer durch die Einfülleinrichtung verhindert. Weiterhin soll eine
Möglichkeit geschaffen werden, eine entsprechende Vorrichtung mit Standardfülleinrichtungen,
wie beispielsweise Standardvollstrahlventilen, auszustatten. Weiterhin sollen daher
die Kosten für die Herstellung derartiger Anlagen reduziert werden.
[0008] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche
erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Befüllen von Behältnissen mit Flüssigkeiten
und insbesondere mit Getränken weist eine Einfülleinrichtung auf, welche die Flüssigkeit
in das Behältnis einfüllt, wobei die Einfülleinrichtung eine Ventileinrichtung zum
Steuern des Flüssigkeitsstroms in das Behältnis aufweist. Weiterhin weist die Vorrichtung
eine erste Zuführleitung auf, um der Einfülleinrichtung eine erste Flüssigkeit zuzuführen.
Weiterhin ist eine zweite Zuführleitung vorgesehen, um der Einfülleinrichtung eine
zweite Flüssigkeit, die sich insbesondere von der ersten Flüssigkeit unterscheidet,
zuzuführen, wobei die erste Zuführleitung und die zweite Zuführleitung wenigstens
abschnittsweise voneinander getrennt sind.
[0010] Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung eine Steuereinrichtung auf, welche derart gestaltet
ist, dass am Anfang und am Ende eines Befüllungsvorganges für ein bestimmtes Behältnis
dieses Behältnis lediglich mit der ersten Flüssigkeit befüllt wird.
[0011] Es wird daher erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass das Behältnis in der Weise befüllt
wird, dass zunächst die erste Flüssigkeit bis zu einem bestimmten Anteil eingefüllt
wird, dann Anteile gefüllt werden, welche auch die zweite Flüssigkeit beinhalten und
schließlich am Ende des Befüllungsvorganges wieder lediglich die erste Flüssigkeit
in das bestimmte Behältnis eingefüllt wird.
[0012] Um zu gewährleisten, dass die zweite Flüssigkeit bei kleinen Füllmengen, z.B. zwischen
100 ml und 300 ml, vollständig mit ausgespült wird, kann hier vorteilhaft auch die
Dosage der zweiten Flüssigkeit zum selben Zeitpunkt gestartet werden wie der Einfüllvorgang.
[0013] Vorzugsweise handelt es sich bei der ersten Flüssigkeit um eine klare Flüssigkeit
bzw. eine Flüssigkeit, welche keine Fruchtstückchen und dergleichen aufweist. Damit
wird insbesondere in den Zeitabschnitten, in denen sich das Einfüllventil öffnet und
schließt, dafür gesorgt, dass keine Fruchtstückchen dieses passieren. Auf diese Weise
werden Spritzer durch den Befüllungsvorgang verhindert. Weiterhin kann durch diese
Vorgehensweise auf Standardventile zurückgegriffen werden. Genauer wird erreicht,
dass eine Pulpe-Dosage sich in der Mitte der gesamten Flüssigkeitsdosage, welche in
das Behältnis eingefüllt wird, befindet. Daher kann es nicht zu einem Zerquetschen
der Pulpe durch den Ventilkegel oder sonstige Ventilelemente kommen.
[0014] Bei einem vorteilhaften Verfahren mündet die zweite Zuführleitung in die erste Zuführleitung.
Diese Vorgehensweise eignet sich in besonders vorteilhafter Weise, um Pulpe-Dosagen
der ersten Flüssigkeit zuzuführen bzw. um Pulpe-Pfropfen innerhalb der ersten Flüssigkeit
zu bilden.
[0015] Als vorteilhaft bei Abfüllung von kleinen Füllmengen, z.B. zwischen 100 ml und 300
ml, hat sich erwiesen, wenn die Dosage der zweiten Flüssigkeit direkt in die Einfülleinrichtung
erfolgt und nicht in die erste, vor der Einfülleinrichtung liegende Produktleitung.
Dadurch ist gewährleistet, dass ausreichend erste Flüssigkeit nach dem Pfropf der
zweiten Flüssigkeit durch die Einfüllvorrichtung geleitet wird um eine vollständige
Ausspülung des zweiten Produktes aus der Einfüllvorrichtung zu erreichen.
[0016] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Messeinrichtung
auf, um die Menge der zuzuführenden zweiten Flüssigkeit zu bestimmen. Vorteilhaft
weist diese Messeinrichtung eine Messsonde auf. Diese Messsonde kann beispielsweise
den Füllstand in einem Zwischenbehältnis überprüfen und auf diese Weise sicherstellen,
dass nur eine vorgegebene Menge an zweiter Flüssigkeit in das Behältnis gelangt.
[0017] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Dosage-Einrichtung
zum Dosieren der zweiten Flüssigkeit auf. Mit dieser Dosage-Einrichtung kann sichergestellt
werden, dass jeweils nur bestimmte Mengen an Flüssigkeit in die erste Flüssigkeitsleitung
gelangen. Die oben erwähnte Messeinrichtung ist vorteilhaft Bestandteil der Dosageeinrichtung.
[0018] Damit erfolgt bevorzugt eine Pulpe-Dosage mittels einer Sonde. Die Verwendung einer
Sonde hat den Vorteil, dass die Leitfähigkeit der Pulpe bzw. der zweiten Flüssigkeit
nicht gegeben sein muss. Weiterhin kann ggf. auf einen zweiten Ringbehälter für die
zweite Flüssigkeit verzichtet werden, da die Dosierkammer durch ein- und auslaufseitige
Ventile von Vordruckschwankungen unabhängig ist.
[0019] Vorteilhaft weist die Dosage-Einrichtung wenigstens ein Membranventil auf. Dies bedeutet,
dass die Steuerung der Pulpedosage mit wenigstens einem Membranventil erfolgt. Auf
diese Weise wird ein produktschonendes Schließverhalten gewährleistet. Vorteilhaft
weist die Dosage-Einrichtung zwei Membranventile auf. Bei einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform ist die besagte Messsonde oder Messeinrichtung zwischen diesen beiden
Membranventilen angeordnet.
[0020] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine zweite
Messeinrichtung auf, welche die Menge der in das Behältnis abgefüllten Flüssigkeit
bestimmt. Bei dieser zweiten Messeinrichtung kann es sich beispielsweise um eine Durchflussmesseinrichtung
handeln, welche besonders bevorzugt stromabwärts bezüglich der Zuführung der zweiten
Flüssigkeit vorgesehen ist. Besonders vorteilhaft jedoch handelt es sich bei dieser
zweiten Messeinrichtung um eine Gewichtsmesseinrichtung, welche das Gewicht der mit
dem Produkt befüllten Flasche bestimmt. Ausgehend von Daten dieser zweiten Messeinrichtung
können entsprechend die Ventile der Fülleinrichtungen gesteuert werden.
[0021] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Spüleinrichtung
auf, um Bestandteile der Vorrichtung mit einem Spülmedium zu spülen. So ist es möglich,
dass im Rahmen einer CIP-Reinigung ein Reinigungsmedium durch die Einfülleinrichtung
geleitet wird, aber es ist auch möglich, dass dieses Spülmedium bzw. Reinigungsmedium
durch die Dosage-Einrichtung geleitet wird.
[0022] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Dosage-Einrichtung verfahrenstechnisch
derart eingebunden, dass auch eine wahlweise getrennte CIP-Reinigung sowohl des ersten
Produktweges als auch des zweiten Produktweges erfolgen kann. Dadurch kann z.B. das
Hauptprodukt im Produktweg stehen bleiben, während der Produktweg für z.B. Pulpehaltiges
Abfüllprodukt gereinigt wird. Auf diese Weise kann eine schnelle Umstellung der Füllvorrichtung
von einem ersten Abfüllprodukt mit einem ersten Zusatzprodukt auf ein zweites Abfüllprodukt
mit einem zweiten Zusatzprodukt ohne Verlust des im Produktweg stehenden Hauptproduktes
erfolgen.
[0023] Die vorliegende Erfindung ist weiterhin auf ein Verfahren zum Befüllen von Behältnissen
mit Flüssigkeiten und insbesondere Getränken gerichtet, wobei einem Behältnis mittels
einer Einfülleinrichtung eine Mischung aus einer ersten Flüssigkeit und einer zweiten
Flüssigkeit zugeführt wird, und die erste Flüssigkeit der Einfülleinrichtung mittels
einer ersten Zuführleitung zugeführt wird.
[0024] Erfindungsgemäß wird dem Behältnis zu Beginn und zum Ende eines Füllvorganges nur
die erste Flüssigkeit zugeführt und zu wenigstens einem weiteren zwischen dem Beginn
und zum Ende des Füllvorganges liegenden Zeitabschnittes des Füllvorganges zumindest
auch die zweite Flüssigkeit.
[0025] Daher wird auch verfahrensseitig vorgeschlagen, dass der Anfang und das Ende des
Befüllens mit der ersten und insbesondere klaren oder stückchenfreien Flüssigkeit
erfolgt. Vorteilhaft ist der Zeitabschnitt, in dem auch die zweite Flüssigkeit zugeführt
wird, in einem mittleren Bereich des gesamten zeitlichen Füllvorganges vorgesehen.
[0026] Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren wird die zweite Flüssigkeit in die erste
Zuführleitung, in der die erste Flüssigkeit fließt, eindosiert. Durch diese Zuführung
bereits in die erste Zuführleitung wird erreicht, dass als Einfülleinrichtung eine
Standardeinfülleinrichtung verwendet werden kann.
[0027] Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren wird eine Mischung aus der ersten und
der zweiten Flüssigkeit dem Behältnis unter Verwendung einer Ventileinrichtung zugeführt,
und die zweite Flüssigkeit passiert diese Ventileinrichtung nur in einem im wesentlichen
vollständig geöffneten Zustand der Ventileinrichtung. Dabei handelt es sich bei der
zweiten Flüssigkeit vorteilhaft wiederum um eine solche Flüssigkeit, welche Fruchtstückchen
oder dergleichen aufweisen kann, d. h. beispielsweise um Pulpe.
[0028] Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren wird ein Befüllungszustand der Behältnisse
gemessen. Der Befüllungszustand kann beispielsweise mittels Wägezellen bestimmt werden.
Damit erfolgt hier vorteilhaft eine Dosierung mittels einer Wägezelle sowie vorteilhaft
auch mittels einer Sonde für die zweite Flüssigkeit. Auf diese Weise wird eine besonders
günstige Standardabweichung bei der Befüllung der Behältnisse erreicht.
[0029] Anstelle einer Messung der jeweiligen Dosagen wäre es auch möglich, die Dosierung
der Pulpe über eine Zeitschaltung oder eine ähnliche Dosierung durchzuführen.
[0030] Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren wird die zweite Flüssigkeit margenweise
der ersten Flüssigkeit zugeführt. Durch diese margenweise Zuführung kann in besonders
günstiger Weise sichergestellt werden, dass während des Öffnungs- und Schließvorganges
des Ventils die zweite Flüssigkeit nicht dieses Ventil passiert.
[0031] Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahren wird eine zuzuführende Menge der zweiten
Flüssigkeit bestimmt, wie oben genauer erläutert wurde.
[0032] Weitere Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen.
[0033] Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anlage zum Befüllen von Behältnissen;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
- Fig. 3
- eine Darstellung zur Veranschaulichung des zeitlichen Ablaufes der Befüllung sowie
- Fig. 4
- eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Dosage-Einrichtung.
[0034] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Anlage 60 zum Befüllen von Behältnissen.
Diese Anlage 60 weist dabei eine Behältniszufuhr 62 auf, welche entlang des Pfeils
P1 Behältnisse über einen Einlaufstern 64 einer Spüleinrichtung 66 bzw. einem Rinser
zuführt.
[0035] Das Bezugszeichen 68 bezieht sich auf einen Auslaufstern der Spüleinrichtung 66,
der die gespülten Behältnisse übernimmt und über einen Transferstern 70 und einen
Füllereinlaufstern 72 an eine Vorrichtung 1 zum Abfüllen der Getränke übergibt. Mit
dieser Vorrichtung 1 werden hier zweikomponentige Getränke abgefüllt. Die Bezugszeichen
A bis G bezeichnen dabei unterschiedliche Verfahrensschritte, die beim Abfüllen der
Getränke durchlaufen werden. So wird in einem Schritt A das Behältnis an eine Einfülleinrichtung
angepresst und in einem Schritt B findet eine Vorspannung statt bzw. das Behältnis
wird mit einem gasförmigen Medium, wie beispielsweise Kohlendioxid, beaufschlagt.
In einem Schritt C erfolgt ein klares Anfüllen des Behältnisses mit einem Hauptprodukt,
wie beispielsweise einem karbonisierten Getränk. In einem Schritt D kann ein Sekundärprodukt
zugeführt werden bzw. ein Sekundärproduktpfropf in das Hauptprodukt eingefüllt werden.
In dem Bereich E findet eine Nachfüllung des Hauptproduktes statt. Das Bezugszeichen
T
E kennzeichnet das Ende der Befüllung des Behältnisses mit dem Getränk.
[0036] In einem Schritt F kann ein Beruhigen oder ein Entlasten des abgefüllten Getränkes
vorgenommen werden und in dem Schritt G ein Abziehen des Behältnisses von der Einfülleinrichtung.
[0037] Das Bezugszeichen 78 bezieht sich auf einen Auslaufstern der Vorrichtung 1 und das
Bezugszeichen 80 auf eine Verschließeinrichutng, um die Behältnisse mit Verschlüssen
zu verschließen, wobei sich das Bezugszeichen 82 auf eine Zufuhreinrichtung für die
Behältnisverschlüsse bezieht. Das Bezugszeichen 84 kennzeichnet einen Auslaufstern
des Verschließers und das Bezugszeichen 86 eine Abführeinrichtung zum Abtransportieren
der gefüllten Behältnisse.
[0038] Das Bezugszeichen 76 kennzeichnet einen Totwinkel, in dem keine Behältnisse befüllt
werden bzw. an entsprechenden Füllstationen keine Behältnisse angeordnet sind. In
diesem Totwinkel zwischen dem Füllerauslauf- und dem -einlaufstern ist eine Dosierung
des Zusatzproduktes zu dem Hauptprodukt möglich. Damit wird auch dieser Winkel für
den Füllprozess genutzt und auf diese Weise kann die Gesamtleistung des Füllers erhöht
werden. Diese Dosierung wird eingehend unter Bezugnahme auf die weiteren Figuren beschrieben.
Verfahrensseitig wird daher vorgeschlagen, dass die Zudosierung der weiteren Flüssigkeit
zu der ersten Flüssigkeit zeitversetzt zu der Befüllung des Behältnisses erfolgt.
[0039] Damit dient die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung auch zum Mischen von Getränken aus
mindestens zwei oder mehreren unterschiedlichen Flüssigkeiten. Bei diesen Flüssigkeiten
kann es sich beispielsweise um Wasser, Sirup und/oder Geschmacksstoffe in vorbestimmtem
Mischungsverhältnis pro abzufüllendes Behältervolumen handeln. Auch hier geschieht
vorteilhaft das Zusammenführen der unterschiedlichen Flüssigkeiten in dem Raum, der
nach der Aufteilung zu den einzelnen Füllventilen folgt. Im Rahmen eines Aspekts der
Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Zusammenführen der unterschiedlichen Medien
so nah an dem Füllventilauslauf erfolgt, dass das zudosierte Medium mit der nachfolgenden
Behälterfüllung vorteilhaft selbstständig mit ausgetragen wird. Durch diese Vorgehensweise
kann mit mehreren Geschmacksstoffzuführungen jede aufeinanderfolgende Füllung variiert
werden. Daneben können auf diese Weise kritische Produkte wie beispielsweise Pulpe
von der Ventileinrichtung bzw. dem Ventilkegel weggespült werden.
[0040] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung der Erfindung.
Dabei bezieht sich das Bezugszeichen 2 auf eine Einfülleinrichtung, welche ein Getränk
in Behältnisse 10 einfüllt. Das Bezugszeichen 24 kennzeichnet eine Gewichtsmesseinrichtung
wie eine Wägezelle, welche ein Gewicht des mit der Flüssigkeit bzw. dem Produkt befüllten
Behältnisses, insbesondere auch laufend, misst. Auf Grundlage der Daten dieser Messeinrichtung
kann der Einfüllvorgang gesteuert werden. Es wird darauf hingewiesen, dass dabei jegliche
aus dem Stand der Technik bekannten Steuerungsverfahren für eine Abfüllung unter Verwendung
einer Wägezelle zur Anwendung kommen können, so z. B. bezüglich Tarierung der Wägezelle
nach Aufnahme der Behältnisse oder Anfüllen mit einer ersten Füllgeschwindigkeit und
Fertigfüllen mit einer zweiten, von der ersten Füllgeschwindigkeit unterschiedlichen
Füllgeschwindigkeit. Dem Fachmann sind die dazu notwendigen Steuerungsverfahren und
Ausführungsdetails der Fülleinrichtungen hinlänglich bekannt. Weiterhin wird darauf
hingewiesen, dass hier in dem Folgenden jeweils der Begriff Flüssigkeit verwendet
wird, wobei dieser Begriff auch zähfließende Medien, wie beispielsweise Öle, Honig,
Ketchup und dergleichen erfassen soll.
[0041] Diese Einfülleinrichtung weist eine Ventileinrichtung 4 bzw. einen Ventilkörper auf,
welche den Zufluss der Flüssigkeit zu dem Behältnis steuern kann bzw. welche ihn zumindest
sperren oder freigeben kann.
[0042] Über eine erste Zuführleitung bzw. Flüssigkeitsleitung 12 wird der Einfülleinrichtung
2 ausgehend von einem Reservoir 18 die erste Flüssigkeit F1 zugeführt. Bei dieser
ersten Flüssigkeit F1 handelt es sich insbesondere um eine klare Flüssigkeit. Das
Bezugszeichen 42 kennzeichnet eine Antriebseinheit zum Ansteuern des Ventilkörpers
4.
[0043] Über eine zweite Zuführleitung 14, welche hier in die erste Zuführleitung 12 mündet,
wird der Einfülleinrichtung 2 eine weitere Flüssigkeit zugeführt, bei der es sich
hier um Pulpe handeln kann. Diese zweite Flüssigkeit wird dabei der ersten Zuführleitung
12 über eine Zuleitung 15, eine Dosageeinrichtung 20, sowie eine Zuführleitung 14
zugeführt. Dabei erfolgt die Zuführung der zweiten Flüssigkeit wie durch die schwarzen
Punkte F2 angedeutet, margenartig in die erste Flüssigkeit F1. Vorteilhaft werden
diese Margen derart zugeführt, dass zu Beginn und zum Ende eines Befüllungsvorgangs
der Behältnisse 10 nur die erste Flüssigkeit F1 zugeführt wird. Die Dosageeinheit
20 weist zwei Membranventile 44 und 46 zur Dosierung der zweiten Flüssigkeit, d. h.
hier der Pulpe, auf. Zwischen diesen beiden Membranventilen ist eine Messeinrichtung
22, welche eine Messsonde 26 aufweist, vorgesehen, um den jeweils zugeführte Marge
an Flüssigkeit F2 zu überprüfen. Das Bezugszeichen 26 kennzeichnet eine entsprechende
kapazitive Sonde.
[0044] Das Bezugszeichen 30 bezieht sich auf eine Steuereinrichtung zum Steuern der Ventileinrichtung
4. Weiterhin steuert diese Steuereinrichtung 30 auch die beiden Membranventile 44
und 46, um auf diese Weise eine genaue Dosage der zweiten Flüssigkeit F2 zu erreichen.
Die Bezugszeichen 32, 34 und 36 beziehen sich auf entsprechende (elektrische) Leitungsverbindungen
zwischen der Steuereinrichtung und den genannten Elementen. Auch die Messsonde 26
ist über eine Leitungsverbindung 38 mit der Steuereinrichtung verbunden. Man erkennt
weiterhin, dass das Füllniveau der zweiten Flüssigkeit höher liegt als das Füllniveau
der ersten Flüssigkeit F1. Dieser Füllstandsunterschied ist mit dem Bezugszeichen
U gekennzeichnet. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die zweite Flüssigkeit
F2 stets in die erste Flüssigkeit F1 eingedrückt werden kann.
[0045] Das Bezugszeichen 52 bezieht sich auf einen CIP-Verteiler zum Durchführen einer CIP-Reinigung.
Der CIP-Verteiler stellt die Verbindung dar zwischen der Vorrichtung 1 und einer nicht
dargestellten CIP-Anlage und ist in seinem Aufbau und möglichen Ausführungsformen
dem Fachmann hinlänglich bekannt. Dabei ist erkennbar, dass eine Verbindungsleitung
54 über einen Reinigungsringkanal 56 sowohl die Einfülleinrichtung 4 als auch über
eine Spülleitung 45 Bestandteile der Dosageeinheit 20 reinigt. Das Bezugszeichen 48
bezieht sich auf einen Ringkanal zur Zuführung der zweiten Flüssigkeit F2.
[0046] Figur 3 veranschaulicht den Verfahrensablauf beim Befüllen des Behältnisses 10. Zunächst
wird, wie durch das Bezugszeichen F1 gekennzeichnet, lediglich die erste Flüssigkeit
zugeführt (Zeitpunkt Start F1). Ab einem gewissen Zeitpunkt (Start F2) beginnt auch
die Zuführung der zweiten Flüssigkeit F2 und endet zu einem weiter vorgerückten Zeitpunkt
Ende F2 wieder. Erst nach dem Ende der Befüllung mit dem Produkt F2 endet auch die
Befüllung mit der Flüssigkeit F1 (Zeitpunkt Ende F1). Um eine in dieser Weise zentrale
Durchführung der zweiten Flüssigkeit F2 zu erreichen, werden vorteilhaft auch die
Volumina berücksichtigt, welche sich nach der Zuführung der Zuführleitung 14 in die
Zuführleitung 12 (vgl. Fig. 2) befinden.
[0047] Figur 4 zeigt eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der verfahrenstechnischen
Einbindung der Dosiereinheit in die Produkt- und Reinigungswege. Hier ist zusätzlich
zu den in Fig. 2 gezeigten Komponenten eine zusätzliche Spülleitung 49 eingebaut.
Diese Spülleitung 49 zweigt möglichst totraumfrei direkt vor dem Membranventil 44
von der zweiten Zuführleitung 14 ab und ist an dieser Abzweigung durch ein weiteres
z.B. Membranventil 47 absperrbar. Weiterhin ist zwischen Reinigungsringkanal 56 und
Einfüllvorrichtung 2 ein weiteres Absperrventil eingebaut. Mit dieser verfahrenstechnischen
Schaltung kann nun eine getrennte Reinigung z.B. des zweiten Produktweges für das
z.B. Pulpe-haltige Produkt erfolgen.
[0048] Dazu werden das Absperrventil 41 sowie die Membranventile 44 und 47 geschlossen.
Die Membranventile 43 und 46 werden geöffnet. Nun kann Reinigungsmedium über die Zuleitung
15 durch die Messeinrichtung 22, hier gezeigt mit einer Schwimmersonde, sowie die
Spülleitung 45, den Ringkanal 48 und die Verbindungsleitung 54 geleitet werden. Wenn
die Messeinrichtung 22 ausreichend durchspült wurde, wird das Membranventil 47 geöffnet.
Da die zweite Zuführleitung 14 sowie die Spülleitung 49 jeweils einen größeren Durchmesser
haben als die Spülleitung 45, wird nun der Hauptstrom an Reinigungsmedium von der
Messeinrichtung 22 durch die Leitung 14 und die Spülleitung 49 zum Reinigungsringkanal
56 geleitet. Es ist auch möglich dabei das Membranventil 43 zu schließen, wodurch
der gesamte Strom an Reinigungsmedium durch den letztgenannten Weg läuft. Nach der
Reinigung mit z.B. Natronlauge erfolgt auf die gleiche Weise z.B. eine Reinigung mit
Säure, gefolgt von einem Nachspülvorgang mit Wasser zur Entfernung sämtlicher Reinigungsmedien.
[0049] Abschließend werden die Ventile 41 und 47 geschlossen. Daraufhin kann über die Zuleitung
15 wieder eine zweite Flüssigkeit zum Zwecke der Abfüllung in Kombination mit der
ersten Flüssigkeit in die Dosiereinrichtung verbracht werden. Hierbei kann dieses
Zusatzprodukt sich von dem ursprünglich abgefüllten Produkt unterscheiden.
[0050] Wie in Fig. 2 gezeigt, werden die beiden Flüssigkeiten F1 und F2 bzw. Produkte von
oben her zugeführt, wodurch sich ein geringerer Produktverlust ergibt, da das, in
von unten zugeführten Produktleitungen, zugeführte Produkt nicht restentleerend abgefüllt
werden kann. Die Dosierung erfolgt wie erwähnt, mit Hilfe der Wägezelle 24 und der
Messeinrichtung 22. Es wird darauf hingewiesen, dass die hier gezeigte Füllvorrichtung
auch bei bestehenden Anlagen nachrüstbar ist. Dabei ist die ursprüngliche Ausführung
der Einfüllvorrichtung nicht wesentlich. Anstelle oder neben der in Fig. 3 gezeigten
Steuerung der Zuführung ist jedoch auch eine zeitbasierte Steuerung möglich.
[0051] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarte Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Einfülleinrichtung
- 4
- Ventilkörper
- 10
- Behältnisse
- 12
- erste Flüssigkeitszuleitung, erste Zuführleitung
- 14
- zweite Flüssigkeitszuleitung, zweite Zuführleitung
- 15
- Zuleitung
- 18
- Reservoir
- 20
- Dosageeinrichtung
- 22
- Messeinrichtung
- 24
- Gewichtsmesseinrichtung
- 26
- Messsonde
- 30
- Steuereinrichtung
- 32, 34, 36, 38
- Leitungsverbindungen
- 41
- Absperrventil
- 42
- Antriebseinheit
- 43, 44, 46, 47
- Membranventile
- 45, 49
- Spülleitung
- 48
- Ringkanal
- 52
- CIP-Verteiler
- 54
- Verbindungsleitung
- 56
- Reinigungsringkanal
- 62
- Behältniszufuhr
- 64
- Einlaufstern
- 66
- Spüleinrichtung
- 68
- Auslaufstern
- 70
- Transferstern
- 72
- Füllereinlaufstern
- 76
- toter Winkel
- 78
- Auslaufstern
- 80
- Verschließeinrichtung
- 82
- Zuführeinrichtung
- 84
- Auslaufstern des Verschließers
- 86
- Abführeinrichtung
- A - G
- Verfahrensschritte
- F1
- erste Flüssigkeit
- F2
- zweite Flüssigkeit
- TE
- Ende der Befüllung
- U
- Niveauunterschied
1. Vorrichtung (1) zum Befüllen von Behältnissen mit Flüssigkeiten und insbesondere mit
Getränken, mit einer Einfülleinrichtung (2), welche die Flüssigkeit in das Behältnis
(10) einfüllt, wobei die Einfülleinrichtung (2) eine Ventileinrichtung (4) zum Steuern
des Flüssigkeitsstroms in das Behältnis (10) aufweist, mit einer ersten Zuführleitung
(12), um der Einfülleinrichtung (2) eine erste Flüssigkeit zuzuführen und mit einer
zweiten Zuführleitung (14), um der Einfülleinrichtung (2) eine zweite Flüssigkeit
zuzuführen, wobei die erste Zuführleitung (12) und die zweite Zuführleitung (14) wenigstens
abschnittsweise voneinander getrennt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung (1) eine Steuereinrichtung aufweist, welche derart gestaltet ist,
dass am Anfang und am Ende eines Befüllungsvorgangs für ein Behältnis dieses Behältnis
lediglich mit der ersten Flüssigkeit befüllt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zweite Zuführleitung (14) in die erste Zuführleitung (12) mündet.
3. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung eine Messeinrichtung (22) aufweist, um die Menge der zuzuführenden
zweiten Flüssigkeit (F2) zu bestimmen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Messeinrichtung (22) eine Messsonde (26) aufweist.
5. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung eine Dosageeinrichtung (20) zum dosieren der zweiten Flüssigkeit aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dosageeinrichtung (20) wenigstens ein Membranventil (44, 46) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dosageeinrichtung (20) zwei Membranventile (44, 46) aufweist.
8. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung eine zweite Messeinrichtung (24) aufweist, welche die Menge der in
das Behältnis abgefüllten Flüssigkeit bestimmt.
9. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung eine Spüleinrichtung aufweist, um Bestandteile der Vorrichtung mit
einem Spülmedium zu spülen.
10. Verfahren zum Befüllen von Behältnissen mit Flüssigkeiten und insbesondere Getränken,
wobei einem Behältnis mittels einer Einfülleinrichtung (2) eine Mischung aus einer
ersten Flüssigkeit und einer zweiten Flüssigkeit zugeführt wird und die erste Flüssigkeit
der Einfülleinrichtung (2) mittels einer ersten Zuführleitung (12) zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
dem Behältnis (10) zu Beginn und zum Ende eines Füllvorgangs nur die erste Flüssigkeit
zugeführt wird und zu wenigstens einem weiteren zwischen dem Beginn und dem Ende des
Füllvorgangs liegenden Zeitabschnitt des Füllvorgangs zumindest auch die zweite Flüssigkeit
zugeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zweite Flüssigkeit in die erste Zuführleitung eindosiert wird.
12. Verfahren nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mischung dem Behältnis (10) unter Verwendung einer Ventileinrichtung (4) zugeführt
wird und die zweite Flüssigkeit diese Ventileinrichtung (4) nur in einem im Wesentlichen
vollständig geöffneten Zustand der Ventileinrichtung (4) passiert.
13. Verfahren nach wenigstens einem der vorangegangen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Befüllungszustand der Behältnisse (10) gemessen wird.
14. Verfahren nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zweite Flüssigkeit margenweise der ersten Flüssigkeit zugeführt wird.
15. Verfahren nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine zuzuführende Menge der zweiten Flüssigkeit bestimmt wird.