Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für ein Fenster, eine Tür od.
dgl. gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Eine derartige Verriegelungsvorrichtung wurde durch die
EP 1557515 A bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist ein aus Metalldruckguss hergestellter
Tragteil mit zwei Auflaufflächen für den Riegel vorgesehen. Dieser Tragteil weist
entlang seiner Längsränder Nuten auf, in denen zwei einzelne Schiebeteile geführt
sind. In diesen ist ein Lagerzapfen des Riegels gehalten, wobei die Schiebeteile Auskröpfungen
aufweisen, um Platz für den Riegel zu schaffen.
[0003] Bei dieser Lösung ergibt sich der Nachteil, dass einerseits die Herstellung des Tragteils
einen erheblichen Aufwand erfordert und auch der Zusammenbau einer solchen Vorrichtung
aufwändig ist, da die beiden Schiebeteile eben einzeln montiert werden müssen.
[0004] Weiters wurde durch die
DE 102006000327 A eine Vorrichtung bekannt, bei der der Stulp eine ausgebogene Zunge aufweist, die
als Auflauffläche für den Riegel dient. Dabei ist dieser Riegel im Wesentlichen gabelförmig
ausgebildet und ist lediglich im Bereich seines freien in ein Schließblech eingreifenden
Endes aus vollem Material hergestellt. Dieser Riegel übergreift mit seinen Schenkeln
eine Treibschiene, die zwei Teile einer Treibstange miteinander bewegungsschlüssig
verbindet. Dabei ist der Riegel mittels eines die Treibschiene durchsetzenden Lagerzapfens
gelagert.
[0005] Bei dieser Lösung ergibt sich der Nachteil, dass der Riegel nur eine geringe Festigkeit
aufweist und daher nur relativ geringen Kräften bei einem Einbruchsversuch widerstehen
kann.
Darstellung der Erfindung
Technische Aufhabe
[0006] Ziel der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine Vorrichtung der
eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, die sich einfach herstellen lässt und dennoch
erheblichen Kräften bei einem Einbruchsversuch widerstehen kann.
Technische Lösung
[0007] Erfindungsgemäß wird dies bei einer Verriegelungsvorrichtung der eingangs erwähnten
Art durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 erreicht.
Vorteilhafte Wirkungen der Erfindung
[0008] Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen ergibt sich eine einfache Montage der Verriegelungsvorrichtung,
da eben nur ein Schiebeteil, der mit dem Riegel vormontiert werden kann, eingesetzt
werden muss. Dabei ergibt sich durch vorgesehene Tragteile, die gleich ausgebildet
sein können, auch der Vorteil einer hohen Flexibilität, wodurch die Zahl der erforderlichen
verschiedenen Einzelteile verringert und damit die Lagerhaltung vereinfacht werden
kann. Außerdem kann die volle Breite der Nut bzw. des Stulps ausgenutzt und daher
ein relativ breiter und robuster Riegel verwendet werden, ohne dass kompliziert geformte
Teile erforderlich wären, wie dies bei der erstgenannten bekannten Lösung der Fall
ist.
[0009] Weiters können die Merkmale des Anspruchs 2 vorgesehen sein. Durch diese Merkmale
kann der Schiebeteil sehr einfach hergestellt werden. Dazu genügt es, den Blechzuschnitt
auszustanzen und anschließend die Wangen entlang der durch die länglichen, parallel
zu den Querrändern verlaufenden Durchbrüche bestimmten Biegelinien aufzubiegen. Dabei
werden die beiden Ränder des mittig angeordneten Schlitzes aus der Ebene des Zuschnitts
gedrängt.
[0010] Dabei können weiters die Merkmale des Anspruchs 3 vorgesehen sein, wodurch auf einfache
Weise und ohne einen weiteren Arbeitsgang Anschläge zur Begrenzung des Weges des Schiebeteils
bzw. der mit diesem verbundenen Treibstange hergestellt werden können.
[0011] Durch die Merkmale des Anspruchs 4 ergibt sich eine besonders hohe Stabilität, denn
bei seitlicher Belastung auf den ausgeschlossenen Riegel stützt sich dieser über den
Schiebeteil zusätzlich in der Nut ab. Dadurch wird die mögliche seitliche Belastung
der Verriegelung wesentlich erhöht. Die seitlich aufzunehmende maximale Belastung
wird auch dadurch erhöht, dass in diesem Fall der Riegel besonders massiv ausgeführt
werden kann.
Kurze Beschreibung der Abbildungen der Zeichnungen
[0012] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine axonometrische Darstellung einer Verriegelungsvorrichtung im entriegelten
Zustand;
Fig. 2 eine axonometrische Darstellung dieser Verriegelungsvorrichtung im verriegelten
Zustand;
Fig. 3 die Verriegelungsvorrichtung nach Fig. 2 mit abgenommenem Stulp;
Fig. 4 einen Riegel der Verriegelungsvorrichtung nach den Fig. 1 und 2;
Fig. 5 einen Tragteil der Verriegelungsvorrichtung nach den Fig. 1 und 2;
Fig. 6 einen Schiebeteil der Verriegelungsvorrichtung nach den Fig. 1 und 2; und
Fig. 7 einen Blechzuschnitt zur Herstellung eines Schiebeteiles nach der Fig. 6.
Bester Weg zur Ausführung der Erfindung
[0013] Gemäß den Fig. 1 und 2 deckt ein Stulp 1 eine Verriegelungsvorrichtung 2 ab, die
in eine entsprechende Nut eines Fensterrahmens (nicht dargestellt) eingreift. Der
Stulp 1 weist einen Durchbruch 3 auf, durch den ein Riegel 4 in einer Verriegelungsstellung
hindurch greift (Fig. 2). In diesen Durchbruch 3 greift weiters eine Nase 5 eines
Tragteils 6 ein. Zur Aufnahme der Nase 5 eines zweiten Tragteils 6 ist ein weiterer
Durchbruch 8 im Stulp 1 vorgesehen. Infolge dieses Durchbruchs 8 können die beiden
Tragteile 6 identisch ausgebildet sein, was Produktion und Lagerhaltung vereinfacht.
Zur Befestigung des Stulps 1 mittels Schrauben sind angesenkte Bohrungen 7 vorgesehen.
[0014] Zwischen dem Stulp 1 und Auflagerflächen 9 der Tragteile 6 ist ein Schiebeteil 10
in Längsrichtung des Stulps 1 verschiebbar gehalten. Dieser weist randoffene Ausnehmungen
11 auf, die Teil einer Kupplung zur Verbindung mit einer nicht dargestellten Treibstange
sind, die mit im Wesentlichen hammerkopfartigen Ansätzen versehen ist, die in die
Ausnehmungen 11 eingreifen. Weiters weist der Schiebeteil 10 Durchbrüche 12 auf, die
Biegelinien 13 (siehe Fig. 6) bestimmen.
[0015] Der Schiebeteil 10 ist insbesondere aus Fig. 6 zu ersehen und weist zwei Wangen 14
auf, die im eingebauten Zustand im Wesentlichen senkrecht zum Stulp 1 stehen und über
in den Endbereichen des Schiebeteils 10 angeordnete Stege 15 miteinander verbunden
sind, sodass der Schiebeteil 10 durch einen einzigen Bauteil gebildet und als solcher
zu handhaben ist. Die beiden Wangen 14 sind mit Bohrungen 25 zur Aufnahme eines Lagerbolzens
16 (Fig. 3) zur schwenkbaren Lagerung des Riegels 4 versehen. An der dem Stulp 1 zugekehrten
Seite der Wangen 14 sind diese in ihren Endbereichen mit den randoffenen Ausnehmungen
11 zur Aufnahme einer Treibstange versehen. Weiters sind mittig an der von dem Stulp
1 abgekehrten Seite der Wangen Anschläge 24 vorgesehen, die mit den Tragteilen 6 zusammenwirken.
[0016] Der Riegel 4 ist, wie aus Fig. 4 zu ersehen ist, mit einer Lagerbohrung 17 zur Aufnahme
eines Lagerbolzens 16 (siehe Fig. 3) versehen und weist eine schräge Auflauffläche
18 auf. Diese wirkt mit schrägen Auflaufflächen 19 der Tragteile 6 zusammen. Dadurch
wird erreicht, dass der Riegel 4 beim Verschieben des Schiebeteils 10 durch Aneinander-entlang-Gleiten
der Auflaufflächen 18, 19 aus seiner Entriegelungsstellung (Fig. 1) in seine Verriegelungsstellung
(Fig. 2) ausschwenkt. Bei einem Verschieben des Schiebeteils 10 in die entgegen gesetzte
Richtung kommt eine Anschlagfläche 20 (Fig. 4) des Riegels 4 an der Begrenzung 21
des Durchbruchs 3 des Stulps 1 zur Anlage und bewirkt ein Einschwenken des Riegels
4 bei einer weiteren Verschiebung des Schiebeteils 10.
[0017] Die Tragteile 6 (Fig. 5), die gleich ausgebildet sind und wechselweise montiert werden
können, weisen Auflagerflächen 9 auf, auf denen die Wangen 14 des Schiebeteils 10
gleiten, sowie eine Bohrung 22 zur Aufnahme einer Befestigungsschraube (nicht dargestellt),
die auch den Stulp 1 durchsetzt und z.B. in einen Fensterrahmen eingreift. Diese Bohrung
22 ist von einem Kragen 23 umgeben, der zur Positionierung des Stulps 1 dient. Durch
diesen Kragen 23 wird erreicht, dass die Bohrungen 7 und 22 fluchten.
[0018] In Fig. 7 ist schematisch die Herstellung eines Schiebeteils dargestellt. Fig. 7
zeigt einen Blechzuschnitt 28, der an seinen Längsrändern in den Endbereichen randoffene
Ausnehmungen 11 sowie Bohrungen 25 zur Aufnahme von Lagerbolzen 16 des Riegels 4 aufweist.
Weiters ist der Zuschnitt 28 mit zwei parallel zu den Querrändern verlaufenden, länglichen
Durchbrüchen 12 versehen, die zur Festlegung von Biegelinien 13 dienen und Stege 15
begrenzen, die sich bis zu den Querrändern erstrecken. Diese länglichen Durchbrüche
12 sind über einen schmalen, mittig angeordneten Schlitz 26 miteinander verbunden,
wobei dieser Schlitz im Bereich der Mitte des Zuschnitts 28 eine Verengung 27 aufweist,
die zur Ausbildung der Anschläge 24 dient. Durch Ausbiegen der Ränder des Schlitzes
26 aus der Ebene des Zuschnitts 28 um die Biegelinien 13 um ca. 90° werden die Wangen
14 gebildet, wobei die Ausnehmungen 11 dem Stulp 1 zugekehrt sind.
[0019] Die einander zugekehrten Seiten der Wangen 14 gleiten im eingebauten Zustand des
Schiebeteils 10 an den Seitenflächen der Tragteile 6 entlang und werden durch diese
geführt.
[0020] Die Tragteile 6 haben also drei Funktionen: sie führen den Schiebeteil 10, sie distanzieren
den Stulp 1 vom Grund der Nut, und einer der Tragteile bildet weiters die Aufflaufläche
19 zum Ausschwenken des Riegels 4. Prinzipiell könnte der andere Tragteil ohne Auflauffläche
ausgebildet werden, jedoch ist es kostengünstiger, die beiden Tragteile gleich auszubilden.
1. Verriegelungsvorrichtung für den Einbau in eine Nut eines Fensters, einer Tür od.
dgl. mit einem in mindestens einem Schiebeteil (10) schwenkbar gehaltenen Riegel (4),
der in seiner ausgeschwenkten Stellung einen Durchbruch (3) eines Stulps (1) durchsetzt,
wobei der Schiebeteil (10) zwischen dem Stulp (1) und mindestens einem mit einer Auflauffläche
(19) für den Riegel (4) versehenen Tragteil (6) in Längsrichtung des Stulps (1) verschiebbar
gehalten und über eine Kupplung mit einer Treibstange im Wesentlichen bewegungsschlüssig
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Schiebeteil (10) einstückig ist und zwei über Stege (15) miteinander verbundene,
im Wesentlichen senkrecht zum Stulp (1) verlaufende Wangen (14) aufweist, in denen
der Riegel (4) gelagert ist, und dass die Tragteile (6) zwischen die Wangen (14) des
Schiebeteils (10) eingreifen und diesen führen.
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schiebeteil (10) aus einem länglichen Blechzuschnitt (28) durch Biegen hergestellt
ist, welcher in seinen Endbereichen randoffene Ausnehmungen (11) zur Bildung der Kupplung
mit der Treibstange aufweist und in einem Abstand von den Querrändern parallel zu
diesen verlaufende, längliche Durchbrüche (12) aufweist, die einerseits die Stege
(15) begrenzen und mit ihren seitlichen Begrenzungen Biegelinien (13) für die Wangen
(14) bestimmen, wobei die beiden Durchbrüche (12) des Zuschnitts (28) durch einen
schmalen, mittig angeordneten Schlitz (26) miteinander verbunden sind.
3. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der schmale Schlitz (26) im Mittelbereich des Blechzuschnitts (28) eine Verengung
(27) aufweist, die im aufgebogenen Zustand der Wangen (14) zur Bildung von Anschlägen
(24) dienen, die mit den zwei Tragteilen (6) zusammenwirken.
4. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des Riegels (4) - bis auf das notwendige Spiel - dem Innenabstand der beiden
Wangen (14) des Schiebeteils (10) entspricht und dass die Gesamtbreite des Schiebeteils
(10), also der Außenabstand der Wangen (14), - wiederum bis auf das notwendige Spiel
- der Breite der Nut des Fensters, der Tür od. dgl. entspricht.