[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrisch angetriebene Kfz-Kühlmittelpumpe für ein mit
einem Verbrennungsmotor angetriebenes Kraftfahrzeug, wobei die Kühlmittelpumpe ein
Motorgehäuse und einen Spalttopf aufweist.
[0002] DE 44 11 960 C2 offenbart eine Kühlmittelpumpe für einen Kfz-Verbrennungsmotor, bei welcher eine
Rotorachse an einem Ende zentral in einer Stirnfläche eines Kunststoff-Spalttopfes
gelagert ist. Auf der Rotorachse ist ein Pumpenrotor angeordnet, der am distalen Ende
der Rotorachse mittels einer Anlaufscheibe und mit einem in eine Umfangsnut eingebrachten
Anschlagring, in Form eines Federrings, axial fixiert wird. Bei dieser Anordnung muss
der Anschlagring radial in die Umfangsnut eingebracht werden. Hierzu ist es erforderlich,
das der Pumpenrotor vor dem Aufziehen des Anschlagringes rotatorisch ausgerichtet
werden muss, damit die Anschlagring-Montagevorrichtung zwischen den Pumpenschaufeln
hindurchgreifen kann. Bei besonders komplexen Pumpenschaufel-Geometrien ist diese
Art der Anschlagring-Montage aus räumlichen Gründen nicht möglich. Die genaue Position
des Anschlagringes und seine Haltekraft können nur aufwendig überprüft werden, was
eine vollautomatische Montage erschwert.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist eine weitere Variante der axialen Fixierung eines Anschlagringes
bekannt: Hierbei wird der Anschlagring axial bis zur Umfangsnut über die Rotorachse
gezogen. Diese Art der Fixierung kann jedoch nur unter Einsatz hoher Montagekräfte
realisiert werden, da der Anschlagring erheblich radial gedehnt werden muss. Der Anschlagring
muss jedoch eine gewisse Stärke aufweisen, um eine ausreichende Haltekraft aufzubringen.
Zudem muss der Anschlagring eine gewisse Elastizität besitzen, um in der Nut versenkt
werden zu können. Idealerweise werden Anschlagringe mit einer typischen axialen Stärke
von 3/10 mm verwendet. Der Anschlagring unterliegt im Betrieb einem Verschleiß in
Form von Materialabtrag, der erheblich durch Fremdkörper im Kühlmittel verstärkt wird,
und schließlich zu einem frühen Versagen der Pumpe durch Bruch des Anschlagrings führen
kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine elektrische Kfz-Kühlmittelpumpe zu
schaffen, die eine einfache Montage erlaubt und eine hohe Lebensdauer gewährt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine elektrisch angetriebene Kfz-Kühlmittelpumpe
mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.
[0006] Die erfindungsgemäße Kühlmittelpumpe weist eine Spalttopf-Motoranordnung auf, mit
einem Pumpenrotor mit Pumpenschaufeln, der durch ein Gleitlager auf einer feststehenden
metallischen Rotorachse gelagert ist. Die Pumpenschaufeln des Pumpenrotors sind axial
im Bereich einer Gleitlagerhülse angeordnet und sind mit einem metallischen Anschlagring
am distalen Ende der metallischen Rotorachse fixiert, wobei der metallische Anschlagring
mit der metallischen Rotorachse verschweißt ist. Der Anschlagring kann bevorzugt als
geschlossener- oder offener Anschlagring ausgebildet sein, und vor der Fixierung,
die mittels eines Schweißprozesses durchgeführt wird, montiert werden.
[0007] Derartige Schweißverbindungen lassen sich durch Automaten realisieren. Hierdurch
ergibt sich bei einer einfachen und vollautomatischen Produktion eine preiswerte Kfz-Kühlmittelpumpe.
Aufgrund der axialen Montagerichtung des Anschlagringes können verschiedenartige und
komplexe Schaufel-Geometrien montiert werden, die die Montage des Anschlagringes nicht
beeinträchtigen. Da die Fixierung des Anschlagringes ausschließlich mittels eines
Schweißprozesses erfolgt, muss bei der Auswahl und Dimensionierung des Anschlagringes
nicht auf seine Elastizität Rücksicht genommen werden. Somit können auch Anschlagringe
unterschiedlicher, bevorzugt größerer Stärke zur Pumpenrotor-Fixierung verwendet werden,
was zur Folge hat, dass einerseits ein kompletter Arbeitsschritt, und zwar die Überprüfung
der Haltekraft entfallen kann, und andererseits der Anschlagring aufgrund seiner größeren
axialen Stärke eine längere Lebensdauer und Zuverlässigkeit gewährleistet.
[0008] Zudem führt die Kombination aus axialer Stärke des Anschlagringes und der Fixierung
mittels Schweißen an der Rotorachse zu einer zusätzlichen Sicherung im Falle eines
Bruches des Anschlagringes. Aufgrund der Verschweißung bleibt der Anschlagring trotz
eines Bruches mindestens teilweise an der Rotorachse stehen, so dass der Rotorkörper
weiterhin auf der Rotorachse positioniert bleibt.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung, ist die Gleitlagerhülse formschlüssig in den
Rotorkörper eingespritzt, wobei die Gleitlagerhülse mit dem Anschlagring ein Axiallager
bildet.
[0010] Vorzugsweise weist die elektrische Kfz-Kühlmittelpumpe einen axialen Spalt zwischen
Rotorkörper und Anschlagring auf, der mindestens 0,5 mm beträgt.
[0011] Der Anschlagring weist vorzugsweise eine axiale Stärke von mindestens 0,9 mm auf.
Diese Materialstärke weist, im Gegensatz zu konventionellen Anschlagringen, die idealerweise
eine typische axiale Stärke von 3/10 mm aufweisen, eine höhere Sicherheit gegenüber
einem Verschleiß in Form von Materialabtrag, der erheblich durch Fremdkörper im Kühlmittel
verstärkt wird, auf.
[0012] Die elektrische Kfz-Kühlmittelpumpe weist einen metallischen Anschlagring auf, der
vorzugsweise durch Laserschweißen an der Rotorachse fixiert wird. Beim Laserschweißen
wir ein fokussierter Laserstrahl auf die zu bearbeitende Fügestelle gerichtet. Dadurch
erzielt man gegenüber konventionellen Schweißverfahren, wie dem Schutzgasschweißprozess,
eine gezielte Wärmezubringung, die zu einem geringeren Verzug des Materials führt.
Des Weiteren können höhere Schweißgeschwindigkeiten erzielt werden, da der Laserschweißprozess
vollständig automatisierbar ist.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung, ist die metallische axiale Rotorachse drehfest
und formschlüssig in den Spalttopf eingebracht.
[0014] Die elektrische Kfz-Kühlmittelpumpe weist vorzugsweise einen Aufbau auf, wobei für
den Pumpenrotor und den Motorrotor ein einziges Gehäuse aus Kunststoff vorgesehen
ist, das einstückig mittels eines Spritzgussprozesses hergestellt wird.
[0015] Die elektrische Kfz-Kühlmittelpumpe weist vorzugsweise ein Gehäuse und einen Spalttopf
auf, welche als ein einstückiges Bauteil ausgebildet sind.
[0016] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
[0017] Es zeigt:
Fig. 1 einen axialen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Kühlmittelpumpe
Fig. 1 zeigt eine Kühlmittelpumpe 10 im Längsschnitt. Die Kühlmittelpumpe 10 weist
ein Kunststoff-Gehäuse 12 auf, welches einstückig ausgebildet ist, wobei der innere
becherförmig ausgebildete Teil den Spalttopf 14 bildet, der aus einer kreisscheibenförmigen
Stirnwand 16 und einer zylindrischen Seitenwand 18 besteht. Im Zentrum der Stirnwand
14 ist eine metallische Rotorachse 26 mit ihrem einem Ende formschlüssig in axialer
Ausrichtung durch einen Spritzgussprozess in der Stirnwand 14 eingebettet. Auf dem
freien Ende der Rotorachse 26 lagert ein Pumpenrotor 20, der eine in den Pumpenrotor
20 eingebettete Gleitlagerhülse 22 aufweist, die zusammen mit der Rotorachse 26 das
Gleitlager 24 bildet.
[0018] Der Kunststoff-Pumpenrotor 20 weist axial im Bereich der Metall-Gleitlagerhülse 22
angeordnete Pumpenschaufeln 50 auf. Der Pumpenrotor 20 besteht aus einem einstückigen
Kunststoffkörper und weist in einem zylindrischen Motorrotor 23 mehrere eingebettete
Permanentmagnete auf, so dass eine mehrpolige Magnetisierung des Motorrotors 23 vorliegt.
[0019] Im Motorbetrieb wird der Motorrotor 23 durch das in den Magnetspulen 60 erzeugte
rotatorisch wandernde Magnetfeld mitgeschleppt und in Drehung versetzt.
[0020] An dem freien Ende der Rotorachse 26 ist der Pumpenrotor 20 mittels eines geschlossenen
Anschlagringes 40 in axialer Ausrichtung fixiert, wobei ein axialer Spalt 28 von 0,5
mm zum Pumpenrotor 20 verbleibt. Die Befestigung des Anschlagringes 40 erfolgt an
der Rotorachse 26 durch einen Schweißpunkt 42. Vorteilhafterweise wird der Schweißpunkt
42 am Anschlagring 40, der eine axiale Stärke von mindestens 0,9 mm aufweist, durch
Laserschweißen gesetzt.
[0021] Der Zusammenbau der Kühlmittelpumpe 10 erfolgt von dem freien Ende der Rotorachse
26 aus, wobei das Bauteil 11, bestehend aus Gehäuse 12 und Spalttopf 14, sowie die
feststehend angeordnete Rotorachse 26 eine vertikale oder horizontale Ausrichtung
aufweisen können. Das Zusammenführen des Bauteils 11 und des Pumpenrotors 20 erfolgt
über einen Aufsetz- oder Aufziehschritt des Pumpenrotors 20 über die axiale feststehende
Rotorachse 26, bis die ringförmige Stirnseite der Gleitlagerhülse 22 an der Stirnwand
16 des Spalttopfes 14 anschlägt.
[0022] Bei der vertikalen Montage wird der Pumpenrotor 20 oberhalb des Bauteils 11 und der
Rotorachse 26 positioniert, wobei der Pumpenrotor 20 mittels der Schwerkraft auf der
Rotorachse 26 abgesetzt wird. Bei der horizontalen Montage wird der Pumpenrotor 20
infolge der zwischen dem Motorrotor 23 und den Magnetspulen 60 wirkenden axialen magnetischen
Kräfte auf der Rotorachse 26 axial ausgerichtet.
[0023] In einem anschließenden Montageschritt wird der Anschlagring 40 über die Rotorachse
26 in axialer Richtung bis zum Anschlag an den Pumpenrotor 20 aufgezogen. Anschließend
wird mittels einer Vorrichtung eine axiale Verschiebung des Pumpenrotors 20 auf der
Rotorachse 26 vorgenommen, durch die ein definierter axialer Spalt 28 zum Anschlagring
42 gebildet wird. Diese vorgenommene Verschiebung des Pumpenrotors 20 und des Anschlagringes
42 auf der Rotorachse 26 wird bis zur Fixierung des Anschlagringes 42 mit der Rotorachse
26 mittels eines Schweißprozesses, der zur Bildung eines Schweißpunktes 42 führt,
durch die Vorrichtung aufrechterhalten. Der Spalt zwischen der Rotorachse 26 und dem
Anschlagring 42 beträgt mindestens 0,5 mm.
1. Elektrische Kfz-Kühlmittelpumpe (10) zur Kühlung eines Kfz-Verbrennungsmotors, mit
einer Spalttopf-Motoranordnung,
einem Pumpenrotor (20) mit Pumpenschaufeln (50) und einer Gleitlagerhülse (22), die
auf einer feststehenden metallischen Rotorachse (26) gelagert ist, wobei die Pumpenschaufeln
(50) des Pumpenrotors (20) axial im Bereich der Gleitlagerhülse (22) angeordnet sind,
und
einem metallischen Anschlagring (40) am distalen Ende der Rotorachse (26), wobei der
Anschlagring (40) mit der Rotorachse (26) verschweißt ist.
2. Elektrische Kfz-Kühlmittelpumpe (10) nach Anspruch 1, wobei die Gleitlagerhülse (22)
in einen die Pumpenschaufeln (50) aufweisenden Rotorkörper (21) formschlüssig eingespritzt
ist.
3. Elektrische Kfz-Kühlmittelpumpe (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei ein axialer Spalt
(28) zwischen Rotorkörper (21) und Anschlagring (40) eine Spaltbreite von mindestens
0,5 mm aufweist.
4. Elektrische Kfz-Kühlmittelpumpe (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
der Anschlagring (40) eine axiale Stärke von mindestens 0,9 mm aufweist.
5. Elektrische Kfz-Kühlmittelpumpe (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
der metallische Anschlagring (40) durch Laserschweißen an der Rotorachse (26) fixiert
wird.
6. Elektrische Kfz-Kühlmittelpumpe (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
die metallische axiale Rotorachse (26) drehfest in einen Spalttopf (14) formschlüssig
eingebracht ist.
7. Elektrische Kfz-Kühlmittelpumpe (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
für den Pumpenrotor (20) und den Motorrotor (23) ein einziges Gehäuse (12) aus Kunststoff
vorgesehen ist, das einstückig mittels eines Spritzgussprozesses hergestellt ist.
8. Elektrische Kfz-Kühlmittelpumpe (10) nach Anspruch 7, wobei das Gehäuse (12) und der
Spalttopf (14) ein einstückig ausgebildetes Bauteil (11) bilden.