Erfindungsgebiet
[0001] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Leuchtkörper für die Beleuchtung von Räumen im
öffentlichen und privaten Bereich zu schaffen, der möglichst flach und auch nachträglich,
ohne Beeinträchtigung des lichten Raummasses, einfachst zu befestigen ist. Zusätzlich
soll der Wärmestrom optimal abgeführt werden um die Lebensdauer der High Power LED
auf die Lebensdauer der gesamten Leuchte anzuheben um ein vorzeitiger Austausch der
Flachleuchte zu eliminieren. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es eine Lampe
zu schaffen, die ohne Beeinträchtigung der baulichen Begebenheiten in die Oberfläche
eines Betonelementes integriert werden kann.
Hintergrund der Erfindung
[0002] LED Beleuchtungen werden in vielen Bereichen angewendet. Eine Klasse von LED Anwendungen
ist in der Regel für den Ersatz von herkömmlichen Leuchtmitteln ausgelegt und dadurch
in der Geometrie relativ voluminös. Eine andere Klasse ist die Anwendung von LED in
Designerlampen und kundenspezifisch Applikationen. Eine Gruppe von diesen Anwendungen
ist die der Flachleuchten. Bekannt ist aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2004 00 810 U1 eine beleuchtete Fliesse die wie eine herkömmliche Fliesse in den Boden-oder Wandaufbau
eingebettet werden kann. Der in dieser Gebrauchsmusterschrift beschriebene Aufbau
umfasst eine Platine mit Abstandhalter und eine von unten beleuchtete Fliessenplatte.
Dabei kann die Fliessenplatte mit einem Filter für die optische Gestaltung versehen
werden.
Eine weitere Ausführung einer flachen Leuchte ist in der Publikation
WO 2009/004511 A1 beschrieben. Bei dieser Ausführung sind LED's in einem Hohlraum zwischen reflektierenden
Flächen beschrieben, wobei das Licht durch die den LED gegenüberliegende Seite angeordneten
Öffnungen austreten kann. Eine weitere Anordnung ist die Anordnung der LED auf der
Lichtaustrittsfläche, wobei das Licht auf der gegenüberliegenden Seite reflektiert
und durch Öffnungen zwischen den LED's austreten kann.
Ferner ist eine Publikation bekannt (
WO 2008/026170 A2), in der die Anordnung der LED auf eine Weise gelöst ist, bei der die Innentemperatur
eines Raums durch die Beleuchtung kaum möglich ist. Bei dieser Erfindung werden die
LED's auf eine Isolier-Glasscheibe angeordnet, wobei der Wärmestrom auf der Lichtaustrittsfläche
gegenüberliegender Seite abgeführt wird.
Gemeinsam diesen Anordnungen ist, dass zwischen der Lichtaustrittsfläche und den LED's
ein Zwischenraum besteht. Ausserdem wird durch den beschriebenen Aufbau der verfügbare
Raum nicht optimal genutzt und durch die isolierende Wirkung des Mediums auf der Lichtaustrittsseite
der LED's wird die Lebensdauer der Leuchte vermindert.
Eine weitere Bauweise einer Beleuchtung ist in der Schrift
EP 0900 971 B beschrieben. In dieser Veröffentlichung werden LED auf ein Glassubstrat aufgebracht
und die Stromzuführung wird mittels aufgedampften Leiterbahnen gelöst. Der Nachteil
dieser Anordnung ist die relativ kleine Wärmekapazität des Glases und der beschränkte
Leiterquerschnitt der aufgedampften Leiterbahnen. Durch diese Limitierungen lassen
sich High Power LED nur ungenügend kühlen und somit ist diese Anordnung für Lampen
ungeeignet.
Zusammenfassung der Erfindung
[0003] Zweck der Erfindung ist es, eine Lampeneinheit zu schaffen, die möglichst flach baut
und somit ohne weiteres als Aufbaulampe eingesetzt werden kann. Ein weiterer Zweck
der Erfindung ist es, die Lampe so flach zu bauen, dass sie zwischen einer Betonstrukturoberfläche
und der Armierung platziert werden kann.
[0004] Die minimal notwendigen Funktionseinheiten einer Lampeneinheit sind erfindungsgemäss
wie folgt beschrieben:
[0005] Ein Befestigungsteil 5 dient zur Befestigung einer mit High Power LED's 2 und elektronischen
Bauteilen 19 bestückten Platine an einen Untergrund. Das Befestigungsteil 5 dient
zugleich als Wärmeübertragungsmittel von der Platine 4 zur Befestigungsfläche 7'.
Vorzugsweise besteht das Befestigungsteil 5 aus einem Federstahlblech. Zwischen dem
Befestigungsteil 5 und dem Untergrund 7 bzw. der Platine 4 kann zwecks Erhöhung des
Wärmeüberganskoeffizientes eine Wärmeleitpaste 17 angebracht werden.
[0006] Die Platine 4, die als Träger für die elektronische Schaltung 18, 19 und der High
Power LED's 2 genutzt wird, kann in das Befestigungsteil eingerastet werden. Vorzugsweise
besteht die Platine 4 aus einem wärmeleitenden Material wie Aluminium, Kupfer oder
dergleichen.
Die Schaltung 18, 19 auf der Platine 4 mit den High Power LED's 2 ist vorzugsweise
in SMD-Technologie ausgeführt. Um die optischen Eigenschaften zu verbessern kann die
bestückte Seite der Platine 4 mit einer Farbe beschichtet werden. Vorzugsweise ist
die Farbbeschichtung der Platine 4 in einer annähernd gleichen Farbe wie die Lichtfarbe
der High Power LED's 2 gehalten. Zum Erzielen spezieller Effekte können auch andere
Farben verwendet werden.
[0007] Auf der Lichtaustrittsfläche wird eine möglichst lichtdurchlässige, dünne und flexible
und dauerelastische Klebeschicht 3 aufgebracht die mit einer lichtdurchlässigen robusten
Abdeckplatte 1 verbunden wird. Die dauerelastische Verbindung (Klebeschicht 3) zwischen
der Platine und der Abdeckplatte verhindert grössere Scherspannungen zwischen den
elektronischen Bauteilen 19, High Power LED's 2 und den Leiterbahnen 18 auf der Platine
4. Um spezielle, optische Effekte zu erzielen kann die Klebeschicht 3 eingefärbt sein.
Typischerweise ist die Klebeschichtdicke zwischen den elektronischen Bauteilen 18
und den High Power LED's 2 zur abschliessenden Platte 1 kleiner als 1 mm, um den Wärmeübergang
von der High Power LED 2 zur Abdeckplatte 1 möglichst nicht zu behindern.
[0008] Die Abdeckplatte 1 ist aus einem lichtdurchlässigen Material gefertigt. Vorzugsweise
ist dieses Material aus einem Glas, um die Wärme besser abführen zu können und um
eine erhöhte Kratzfestigkeit zu erreichen. Andere Materialien wie Kunststoff können
jedoch auch als Abdeckplatte 1 genutzt werden. Um spezielle Effekte zu erzielen, kann
die Abdeckplatte 1 eingefärbt oder die Oberflächen bedruckt sein. Temperiertes Glas
oder Verbundsicherheitsglas kann zur Vermeidung von Unfallgefahren auch eingesetzt
werden. Durch die Wahl von entsprechenden dickeren oder im Aufbau besonderen Gläsern
können auch vandalenresistente Beleuchtungen gebaut werden.
[0009] Eine auf der oben beschriebenen Weise aufgebaute High Power LED - Flachleuchte ist
in ihrem Aufbau typischerweise flacher als 10 mm und kann ohne Beeinträchtigung des
Lichtmasses eines Raumes, ein- bzw. angebaut werden.
Die Flachleuchte lässt sich mit einer oder einer Vielzahl von High Power LED's 2 als
lineare oder als flächige Leuchte ausbilden. Quadratische oder rechteckige Ausführungen
sind wegen geringeren Herstellungskosten vorzuziehen. Andere, beliebige Formen wie
runde, gebogene oder vieleckige Leuchten sind aber auch denkbar. Der geometrischen
Anordnung der High Power LED's 2 sind keine Grenzen gesetzt sofern die thermischen
Bedingungen der High Power LED's 2 eingehalten werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0010]
Fig 1: Schnitt durch eine Lampe
Fig 2: Schnitt durch die Einzelteile der Lampe vor dem Verpressen
Fig 3: Fig 3 zeigt den Wärmestrom der High Power LED
Fig 4: Einbau der Leuchte in eine Betonstruktur
Fig 5: Schalung der Aussparung im Beton für den flächenbündigen Einbau in Beton
Fig 6: Vorbereitetes, einbaufertiges Schalungsteil bestehend aus 5, 12, 13, 15
Fig 7: Montage der Platine 4 auf das Befestigungsteil 5
Legende:
[0011]
- 1
- Abdeckplatte
- 2
- High Power LED (Light Emitting Diode)
- 3
- Klebeschicht
- 4
- Platine
- 4'
- Nocken an der Platine
- 5
- Befestigungsteil
- 5'
- rastendes Federelement am Befestigungsteil
- 6
- Schraube
- 7
- Untergrund
- 7'
- Befestigungsfläche
- 8
- Klebschichtdicke zwischen High Power LED und Abdeckplatte
- 9
- Fugendichtung
- 10
- Betonelement
- 11
- Schalung
- 12
- Distanzstück
- 13
- Nagel
- 14
- Armierungseisen
- 15
- Schlaudern
- 16
- Anschlussrohr
- 17
- Wärmeleitpaste
- 18
- Leiterbahnen
- 19
- elektronische Bauelemente
- 20
- Nocken
- 21
- Federzunge
Ausführungsbeispiele:
[0012] Eine Ausführung betrifft die Ausführung als Anbauleuchte wie beispielhaft in Fig
1 ausgeführt. Das Befestigungsteil 5 ist bei dieser Variante als Federstahlelement
ausgeführt. Das Federstahlelement wird mittels Schrauben 6 auf den Untergrund 7 aufgeschraubt.
Um den Wärmetransport von der Platine 2 auf den Untergrund zu erhöhen kann eine Wärmeleitpaste
17 zwischen Befestigungsteil 5 und Untergrund, sowie zwischen Platine 2 und Befestigungsteil
5 aufgebracht werden. Durch Aufpressen der Platine 2 auf das Befestigungsteil 5 verbinden
sich diese über zwei oder mehrere an der Platine angeordneten Nocken 20 und der Federzunge
21.
Anwendungen sind unter anderem denkbar in Aufzugskabinen, in Gebäuden zur Flurbeleuchtung
und dergleichen
[0013] Eine weitere mögliche Anwendung der Flachleuchte ist die Anwendung als Unterputzlampe
wie in Fig 4 dargestellt, bei der die Anordnung der Lampe flächenbündig mit der Oberfläche
ist. Bei dieser Anwendung wird das Befestigungsteil 5 in einer Vertiefung, die der
Dicke der Flachleuchte entspricht, angebracht. Um die Flachleuchte gegen eindringen
von Wasser, Feuchtigkeit oder Schmutz zu schützen und abzudichten, kann beispielsweise
mittels Silikon, Acryl oder einem ähnlichen Material eine Fugendichtung 9 zwischen
der Flachleuchte und der umgebenden Oberfläche angebracht werden. Eine derart eingesetzte
Flachleuchte kann vorzugsweise als flächenbündiges Beleuchtungselement für die Beleuchtung
von Unterführungen, Fluren und dergleichen verwendet werden. Speziell auch der Einsatz
einer derartigen Lampe im öffentlichen Bereich ist denkbar.
[0014] Eine Variante der Unterputzlampe sieht ein Schalungsteil (Fig 6) vor, das in die
Schalung einer Betonstruktur eingelegt wird wie beispielhaft in Fig 5 dargestellt.
Das Schalungsteil (Fig 6), bestehend aus 5, 12, 13, 15 ist so ausgebildet, dass die
Aufnahmen für die Flachleuchte ein integraler Bestandteil des Schalungsteils ist.
Des Weiteren können, zur Erhöhung der Wärmeabfuhr, Schlaudern 15 als Kühlrippen ausgebildet
an das Schalungsteil (5, 12, 13, 15) angebracht werden. Die äusserst flache Bauweise
erlaubt den Einbau der Lampe an eine beliebige Stelle einer Betonstruktur ohne die
Platzierung der Armierungseisen 14 zu beeinflussen. Die im Betonbau notwendige Überdeckung
der Armierungen von ca 30mm können durch die flache Bauweise der Lampe mühelos eingehalten
werden.
Verfahren zur Herstellung der Lampeneinheit
[0015] Die Platine 4 wird mit der Klebeschicht 3 und der Abdeckplatte 1 verpresst. Das Verpressen
kann zur Vermeidung von Blasenbildung auch unter Vakuumbedingungen erfolgen. Durch
das Verpressen der Platten wird der Klebstoff verdrängt und die elektronischen Bauteile
2, 19 sind in der Klebschicht eingebettet. Die dabei auftretenden Scherkräfte auf
die elektronischen Bauteile führen durch die relativ geringe Viskosität des verwendeten
Klebstoffes, vorzugsweise einer 3M VHB Folie, nicht zu Beschädigungen der Bauteile
und Abreissen der Lötstellen.
1. Flachleuchte bestehend aus einer mit High Power LED's 2 bestückten Platine 4 und einer
lichtdurchlässigen Abdeckplatte 1 die mit einem Klebstoff 3 verklebt sind und einem
Befestigungsteil 5, das an der Platine 4 einrastet wobei das Befestigungsteil 5 mittels
Schrauben 6 auf einen beliebigen Untergrund 7 befestigt werden kann, dadurch gekennzeichnet dass die Flachleuchte eine Dicke von kleiner als 10mm aufweist
2. Flachleuchte gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der dauerelastische Klebstoff die elektronischen Bauteile umgibt.
3. Flachleuchte gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff 3 aus einer doppelseitig klebenden Folie, vorzugsweise einer 3M FHB-Folie,
besteht.
4. Verfahren zum Verkleben einer Flachleuchte gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebeflächen bei einer Temperatur von < 40 Grad miteinander verpresst werden.
5. Flachleuchte gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen LED 2 und Abdeckplatte 1 < 1 mm ist um den Wärmetransport möglichst
wenig zu beeinflussen.
6. Flachleuchte gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass die Flachleuchte im Raum der notwendigen Beton-Überdeckung von Armierungseisen eingebaut
werden kann.
7. Flachleuchte gemäss Anspruch 1 und Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet dass das Schalungsteil, das in die Armierung eingelegt wird, alle Schnittstellen zur Flachleuchte
eingearbeitet hat.
8. Flachleuchte gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaudern für die Befestigung des Schalungsteils im Beton zur Verbesserung des
Wärmeflusses in die Betonstruktur genutzt werden.
9. Flachleuchte gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserdichtheit durch eine einzuspritzende, dauerelastische Fugendichtung 9 zwischen
der Flachleuchte und dem Schalungsteil erreicht wird.